DE102021213154B3 - Sitzanordnung für ein Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sitzanordnung für ein Fahrzeug, mit einem Fahrzeugsitz (3) mit einer Rückenlehne (7), an deren Rückseite ein Klappsitz mit einem ausklappbaren Sitzteil (9) angeordnet ist, das in einer ausgeklappten Gebrauchslage (G) über eine Bodenstütze (13) am Fahrzeugboden (15) abstützbar ist, und in einer eingeklappten Nichtgebrauchslage (N) an die Rückseite der Fahrzeugsitz-Rücklehne (7) geklappt ist. Erfindungsgemäß bildet in der eingeklappten Nichtgebrauchslage (N) die Bodenstütze (13) des Klappsitzes in Doppelfunktion einen Ablagetisch, insbesondere einen Klapptisch.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sitzanordnung für ein Fahrzeug nach dem Oberbergriff des Anspruches 1.
- Das Erfordernis eines möglichst komfortablen Aufenthalts der Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeuginnenraum eines Fahrzeugs gewinnt an Bedeutung, insbesondere während eines Fahrzeugstillstands, zum Beispiel während eines zeitintensiven Ladevorgangs eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs. Vor diesem Hintergrund können die Fahrzeugsitze im Fahrzeuginnenraum mit Zusatzfunktionen ausgestattet sein, die eine Komfortsteigerung bewirken.
- Eine gattungsgemäße Sitzanordnung für ein Fahrzeug weist einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne auf. An deren Rückseite ist ein Klappsitz mit einem ausklappbaren Sitzteil angeordnet. Das ausklappbare Sitzteil ist in einer ausgeklappten Gebrauchslage über eine Bodenstütze am Fahrzeugboden abstützbar. In einer eingeklappten Nichtgebrauchslage ist das Sitzteil an die Rückseite der Fahrzeug-Rückenlehne geklappt.
- Mit dem Klappsitz wird eine weitere Sitzmöglichkeit am Fahrzeugsitz bereitgestellt. Zusätzliche Funktionserweiterungen, etwa eine Drehmöglichkeit des Fahrzeugsitzes, sind konstruktiv aufwendig und daher entsprechend kostspielig.
- Aus der
DE 103 20 466 A1 ist ein Fahrzeugsitz bekannt. Aus derDE 102 59 722 A1 ist ein weiterer, in einer Sitzbaugruppe integrierter Fahrzeugsitz bekannt. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Sitzordnung für ein Fahrzeug bereitzustellen, bei der ein Fahrzeugsitz mit im Vergleich zum Stand der Technik fertigungstechnisch einfach realisierbaren Zusatzfunktionen ausgestattet werden kann.
- Die Aufgabe ist durch eine Sitzanordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
- Die Erfindung geht von einer Sitzanordnung für ein Fahrzeug aus, die einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne aufweist. An der Rückseite der Rückenlehne ist ein Klappsitz mit einem ausklappbaren Sitzteil angeordnet. Das Sitzteil ist in seiner ausgeklappten Gebrauchslage über eine Bodenstütze am Fahrzeugboden abgestützt. In einer eingeklappten Nichtgebrauchslage ist das Sitzteil an die Rückseite der Fahrzeugsitz-Rückenlehne geklappt. Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 bildet in der eingeklappten Nichtgebrauchslage die Bodenstütze des Klappsitzes in Doppelfunktion einen Ablagetisch. Der Ablagetisch kann in einer bevorzugten Weiterentwicklung zusätzlich als Klapptisch bereitgestellt sein, der bauraumgünstig an der Rückseite der Rückenlehne verstaubar ist.
- Im Hinblick auf eine konstruktiv einfache Gestaltung weist die Sitzanordnung mit dem Sitzteil und dem Klapptisch lediglich genau zwei Schwenkteile auf. Von diesen ist das Sitzteil über eine erste Scharnierverbindung an der Rückseite der Rückenlehne angelenkt, während der Klapptisch über eine zweite Scharnierverbindung am Sitzteil angelenkt ist. Der Klapptisch ist bevorzugt komplett anbindungsfrei gegenüber der Rückseite der Rücklehne.
- Die oben erwähnten Scharnierverbindungen definieren jeweils eine Sitzteil-Schwenkachse und eine Klapptisch-Schwenkachse. Das Sitzteil kann um die Sitzteil-Schwenkachse zwischen der Gebrauchslage und der Nichtgebrauchslage ein- oder ausgeklappt werden. Entsprechend kann der Klapptisch um die Klapptisch-Schwenkachse zwischen einer ausgeklappten horizontalen Ablageposition und einer vertikalen Verstauposition umgeklappt werden. In der eingeklappten vertikalen Verstauposition ist der Klapptisch an das Sitzteil des Klappsitzes geklappt.
- Im Hinblick auf eine betriebssichere Betätigung des Sitzteils und des Klapptisches ist es bevorzugt, wenn das Sitzteil und/oder der Klapptisch über nutzerseitig lösbare Arretiermittel in der Nichtgebrauchslage (Sitzteil) und/oder in der eingeklappten vertikalen Verstauposition (Klapptisch) sicherbar sind.
- Im Hinblick auf eine bauraumgünstige Gestaltung ist es von Bedeutung, dass das Sitzteil in seiner Nichtgebrauchslage sowie der Klapptisch in seiner hochgeklappten Verstauposition möglichst kompakt angeordnet sind. Vor diesem Hintergrund ist es bevorzugt, wenn die Sitzteil-Schwenkachse und die Klapptisch-Schwenkachse achsparallel zueinander ausgerichtet sind. Damit eine betriebssichere Betätigung des Klapptisches ermöglicht ist, ist es bevorzugt, wenn in der ausgeklappten horizontalen Ablageposition der Klapptisch kraftübertragend auf einem Bewegungsansschlag des Sitzteils abgestützt ist.
- Für eine einfache Bedienung kann das Sitzteil ausgehend von seiner ausgeklappten Gebrauchslage in einer Klappbewegung nach oben in seine eingeklappte Nichtgebrauchslage verstellt werden. In gleicher Weise kann der Klapptisch ausgehend von seiner ausgeklappten horizontalen Ablageposition in einer Klappbewegung nach oben in seine eingeklappte vertikale Verstauposition verstellt werden.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist auf eine separate Klappsitz-Rückenlehne verzichtet. Anstelle dessen bildet in der ausgeklappten Gebrauchslage des Sitzteils die Rückseite der Fahrzeugsitz-Rückenlehne in Doppelfunktion die Klappsitz-Rückenlehne.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
-
1 bis4 jeweils eine Sitzanordnung mit einem Fahrzeugsitz in unterschiedlichen Betriebszuständen. - In den
1 bis4 ist ein in einem Fahrzeuginnenraum 1 verbauter Fahrzeugsitz 3 eines Fahrzeugs, zum Beispiel ein Beifahrersitz, in Seitenansicht dargestellt. Dieser weist eine Sitzfläche 5 sowie eine neigungsverstellbare Rückenlehne 7 auf. An der Rückseite der Rückenlehne 7 ist ein Klappsitz mit ausklappbarem Sitzteil 9 angeordnet. Das Sitzteil 9 ist als ein Flachprofil realisiert, das über eine erste Scharnierverbindung 11 an einer nicht gezeigten Tragstruktur des Fahrzeugsitzes 3 angelenkt ist. Die erste Scharnierverbindung 11 definiert eine in der Fahrzeugquerrichtung y ausgerichtete Sitzteil-Schwenkachse, um die das Sitzteil 9 zwischen einer ausgeklappten Gebrauchslage G (1 ) und einer eingeklappten Nichtgebrauchslage N (2 und3 ) verstellbar ist. Das Sitzteil 9 kann ausgehend von seiner ausgeklappten Gebrauchslage G in einer Klappbewegung nach oben in seine eingeklappte Nichtgebrauchslage N verstellt werden. In der Nichtgebrauchslage N ist das Sitzteil 9 mit seiner Oberseite in Anlage mit der Rückseite der Rückenlehne 7 und über nicht gezeigte Arretierungsmittel lagegesichert. In der Gebrauchslage G (1 ) ist das Sitzteil 9 über eine Bodenstütze 13 am Fahrzeugboden 15 abgestützt. - Die Bodenstütze 13 ist über eine, in der Fahrzeugquerrichtung y ausgerichtete zweite Scharnierverbindung 17 an der Unterseite des Sitzteils 9 angelenkt.
- Ein Kern der Erfindung besteht darin, dass die Bodenstütze 13 in der eingeklappten Nichtgebrauchslage N (
1 ) des Sitzteils 9 zugleich in Doppelfunktion auch einen klappbaren Ablagetisch bildet. Hierzu ist die Bodenstütze 13 als ein geschlossenflächiges Flachprofil ausgebildet. Die Bodenstütze 13 ist in der Nichtgebrauchslage N des Sitzteils 9 (2 ) um die zweite Scharnierverbindung 17 zwischen einer ausgeklappten horizontalen Ablageposition (3 ) und einer eingeklappten vertikalen Vertikalposition (2 ) verstellbar. - Die Bodenstütze 13 kann dabei ausgehend von seiner ausgeklappten horizontalen Ablageposition (
3 ) in einer Klappbewegung nach oben bis in die eingeklappte vertikale Verstauposition V (2 ) verstellt werden. In der vertikalen Verstauposition V ist die Bodenstütze 13 mithilfe nicht gezeigter Arretierungsmittel an der Unterseite des Sitzteils 9 gesichert. - Wie aus der
4 hervorgeht, überdeckt die Bodenstütze 13 in ihrer vertikalen Verstauposition V den oberen Bereich des Sitzteiles 9 komplett. Durch ein Lösen der Arretierungsmittel kann das Sitzteil 9 ausgehend von der Nichtgebrauchslage 9 (2 ) in einer Klappbewegung bis in die Gebrauchslage G (1 ) umgeklappt werden, in der das Sitzteil 9 über die Bodenstütze 13 bodenseitig abstützbar ist: - Alternativ dazu kann bei funktionslosem Sitzteil 9 (das heißt Sitzteil 9 in seiner Nichtgebrauchslage N) die Ablagetisch-Funktion aktiviert werden. Hierzu werden die Arretierungsmittel gelöst, so dass die Bodenstütze 13 von ihrer vertikalen Verstauposition V (
3 ) in ihre horizontale Ablageposition A umklappbar ist. - Um eine betriebssichere Positionierung der Bodenstütze 13 in der ausgeklappten horizontalen Ablageposition A zu gewährleisten, weist das Sitzteil 9 an seiner Unterseite einen Bewegungsanschlag 19 (
3 ) auf, auf dem die Bodenstütze 13 kraftübertragend abstützbar ist. Wie aus der1 weiter hervorgeht, bildet in der ausgeklappten Gebrauchslage G des Sitzteils 9 die Rückseite der des Fahrzeugsitz-Rückenlehne 7 in Doppelfunktion zusätzlich auch die Klappsitz-Rückenlehne. Hierzu ist die Rückenlehne 7 in Richtung nach fahrzeugvorne neigungsverstellt, um einem auf dem Sitzteil 9 sitzenden Fahrzeuginsassen einen passenden Neigungswinkel der Rückenlehnen-Rückseite bereitzustellen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeuginnenraum
- 3
- Fahrzeugsitz
- 5
- Sitzfläche
- 7
- Rückenlehne
- 9
- Stützteil
- 11
- erste Scharnierverbindung
- 13
- Bodenstütze
- 15
- Fahrzeugboden
- 17
- zweite Scharnierverbindung
- 19
- Bewegungsanschlag
- N
- Nichtgebrauchslage
- G
- Gebrauchslage
- A
- Ablageposition
- V
- Verstauposition
Claims (10)
- Sitzanordnung für ein Fahrzeug, mit einem Fahrzeugsitz (3) mit einer Rückenlehne (7), an deren Rückseite ein Klappsitz mit einem ausklappbaren Sitzteil (9) angeordnet ist, das in einer ausgeklappten Gebrauchslage (G) über eine Bodenstütze (13) am Fahrzeugboden (15) abstützbar ist, und in einer eingeklappten Nichtgebrauchslage (N) an die Rückseite der Fahrzeugsitz-Rücklehne (7) geklappt ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der eingeklappten Nichtgebrauchslage (N) die Bodenstütze (13) des Klappsitzes in Doppelfunktion einen Ablagetisch, insbesondere einen Klapptisch, bildet.
- Sitzanordnung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (9) um eine Sitzteil-Schwenkachse zwischen der Gebrauchslage (G) und der Nichtgebrauchslage (N) ein- oder ausklappbar ist, und/oder dass der Klapptisch um eine Klapptisch-Schwenkachse zwischen einer ausgeklappten horizontalen Ablageposition (A) und einer eingeklappten vertikalen Verstauposition (V) klappbar ist, in der die Bodenstütze (13) an das Sitzteil (9) des Klappsitzes geklappt ist. - Sitzanordnung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (9) und/oder der Klapptisch über nutzerseitig lösbare Arretiermittel in der Nichtgebrauchslage (N) und/oder in der eingeklappten vertikalen Verstauposition (V) sicherbar sind. - Sitzanordnung nach
Anspruch 2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzteil-Schwenkachse und die Klapptisch-Schwenkachse achsparallel zueinander ausgerichtet sind. - Sitzanordnung nach
Anspruch 2 ,3 oder4 , dadurch gekennzeichnet, dass in der ausgeklappten horizontalen Ablageposition (A) der Klapptisch kraftübertragend auf einem Bewegungsanschlag (19) des Sitzteils (9) abgestützt ist. - Sitzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (9) ausgehend von seiner ausgeklappten Gebrauchslage (G) in einer Klappbewegung nach oben in seine eingeklappte Nichtgebrauchslage (N) verstellbar ist, und/oder dass der Klapptisch ausgehend von seiner ausgeklappten horizontalen Ablageposition (A) in einer Klappbewegung nach oben in seine eingeklappte vertikale Verstauposition (V) verstellbar ist.
- Sitzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der ausgeklappten Gebrauchslage (G) des Sitzteils (9) die Rückseite der Fahrzeugsitz-Rückenlehne (7) in Doppelfunktion die Klappsitz-Rückenlehne bildet.
- Sitzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzanordnung mit dem Sitzteil (9) und dem Klapptisch genau zwei Schwenkteile aufweist, die über Scharnierverbindungen (11, 17) an der Rückseite der Rückenlehne (7) und am Sitzteil (9) angebunden sind.
- Sitzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klapptisch gegenüber der Rückseite der Rückenlehne (7) anbindungsfrei ist.
- Sitzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenstütze (13) als ein geschlossenflächiges Flachprofilteil ausgebildet ist, das sich im Wesentlichen über die gesamte Breite des Sitzteils (9) erstreckt.
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---|---|---|---|
DE102021213154.9A DE102021213154B3 (de) | 2021-11-23 | 2021-11-23 | Sitzanordnung für ein Fahrzeug |
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DE102021213154.9A DE102021213154B3 (de) | 2021-11-23 | 2021-11-23 | Sitzanordnung für ein Fahrzeug |
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DE102021213154B3 true DE102021213154B3 (de) | 2022-10-06 |
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ID=83283025
Family Applications (1)
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---|---|---|---|---|
WO1997041755A1 (en) | 1996-05-03 | 1997-11-13 | Onofrio Giulio D | Seat back mounted cargo shelf |
DE10259722A1 (de) | 2001-12-26 | 2003-07-17 | Lear Corp | Fahrzeugsitz |
DE10320466A1 (de) | 2003-05-08 | 2004-12-02 | Bayerische Motoren Werke Ag | Fahrzeugsitz |
JP2017178036A (ja) | 2016-03-30 | 2017-10-05 | 三菱自動車工業株式会社 | 車両用座席装置 |
-
2021
- 2021-11-23 DE DE102021213154.9A patent/DE102021213154B3/de active Active
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