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Die Erfindung betrifft einen automatischen Bodensauger. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Bodensauger, der an einer Basisstation versorgt werden kann.
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Ein automatischer Bodensauger ist dazu eingerichtet, eine Bodenfläche in einem Haushalt selbsttätig zu saugen. Dazu umfasst der Bodensauger eine Turbine zur Erzeugung eines Luftstroms durch einen Saugmund, der über die Bodenfläche geführt wird. Vom Saugmund wird der Luftstrom in einen Schmutzbehälter und von dort durch einen Filter geleitet, bevor die Luft in eine Umgebung entlassen wird. Der Schmutzbehälter muss regelmäßig geleert werden, um eine ausreichende Reinigungswirkung sicherzustellen.
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Manche Bodensauger können selbsttätig an eine Basisstation fahren, wo sie zwischen Reinigungsläufen verbleiben. An der Basisstation kann der Bodensauger gewartet werden, beispielsweise indem ein mitgeführter elektrischer Energiespeicher aufgeladen wird. Es wurde vorgeschlagen, am Schmutzbehälter eine Entleerungsöffnung vorzusehen, durch die an der Basisstation angesammelter Schmutz aus dem Schmutzbehälter entfernt werden kann. Dazu kann ein Luftstrom durch den Saugmund in den Schmutzbehälter und von dort durch die Entleerungsöffnung in die Basisstation bewirkt werden.
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Nachteilig ist dabei, dass der Schmutzbehälter dabei nur unzureichend mit Luft durchspült wird. Schmutz, der sich an einer Oberfläche des Schmutzbehälters oder des Filters abgesetzt hat, kann nicht gelöst werden. Ein Durchsatz durch den Filter kann trotz entleertem Schmutzbehälter verringert sein.
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Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe einer verbesserten Technik zur automatischen Entleerung eines Schmutzbehälters eines Bodensaugers. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Bodensauger einen Schmutzbehälter; einen Saugmund, der mittels eines ersten Kanals mit dem Schmutzbehälter verbunden ist; eine Entleerungsöffnung, die mittels eines zweiten Kanals mit dem Schmutzbehälter verbunden ist; und eine Ventilanordnung. Die Ventilanordnung hat eine erste Stellung, in welcher der erste Kanal geöffnet und der zweite geschlossen ist; und eine zweite Stellung, in welcher der erste Kanal geschlossen und der zweite geöffnet ist.
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Mittels der Ventilanordnung kann in der ersten Stellung ein üblicher Saugbetrieb des Bodensaugers und in der zweiten Stellung eine automatische Entleerung des Schmutzbehälters unterstützt werden. In der zweiten Stellung kann ein Luftstrom aus einer Umgebung durch den Filter in den Schmutzbehälter bewirkt werden, sodass der Filter rückwärts durchströmt werden kann. Schmutz, der auf einer dem Schmutzbehälter zugewandten Seite am Filter anliegt, kann verbessert entfernt werden. Auch ein Filter mit einer komplexen oder zerklüfteten Oberfläche wie ein Faltenfilter kann so verbessert von anhaftendem Schmutz befreit werden. Ein Strömungswiderstand des gereinigten Filters kann bei einem nachfolgenden Reinigungsbetrieb verringert sein, sodass eine Reinigungswirkung des Bodenreinigers verbessert sein kann.
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Die beiden Kanäle münden bevorzugt im Wesentlichen parallel zueinander in den Schmutzbehälter. So kann eine verbesserte Durchspülung des Schmutzbehälters bewirkt werden. Beim Entleeren kann weniger Schmutz im Schmutzbehälter verbleiben, sodass dessen Kapazität verbessert für einen Reinigungsbetrieb ausgenutzt werden kann.
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Die Ventilanordnung kann einteilig oder zweiteilig aufgebaut sein. In einer zweiteiligen Ausführungsform ist ein erstes Ventil für den ersten Kanal und ein zweites Ventil für den zweiten Kanal vorgesehen, wobei die Ventile derart miteinander gekoppelt sind, dass in jeder der vorbestimmten Stellungen der Ventilanordnung jeweils eines der Ventile geöffnet und das andere geschlossen ist.
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In einer einteiligen Ausführungsform kann die Ventilanordnung als 3/2-Wege-Ventil ausgebildet sein, das drei Anschlüsse für den Schmutzbehälter, den ersten und den zweiten Kanal aufweist, und das in die zwei genannten Stellungen verbracht werden kann. Ventile der Ventilanordnung sind bevorzugt als Schaltventile ausgeführt. Eine Steuerung eines Ventils erfolgt üblicherweise direkt, beispielsweise mittels eines Aktors. Optional kann eines der Ventile auch auf der Basis eines pneumatischen Drucks geöffnet oder geschlossen werden.
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Die Ventilanordnung kann ein einziges Verschlusselement umfassen, das in der ersten Stellung im zweiten Kanal und in der zweiten Stellung im ersten Kanal liegt. So kann die Ventilanordnung einfach und effektiv realisiert sein. Ein für die Ventilanordnung erforderlicher Bauraum kann minimiert sein.
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Das Verschlusselement kann einen Schieber umfassen. Der Schieber kann linear verschoben werden, um in der ersten Stellung den ersten Kanal freizugeben und den zweiten zu verschließen und in der zweiten Stellung den ersten Kanal zu verschließen und den zweiten freizugeben. Der Schieber kann in einer Führung aufgenommen sein, die mit einem oder beiden Kanälen integriert ausgeführt sein kann. So kann eine separat handhabbare Baugruppe entstehen, die leicht am Bodensauger montiert oder gewartet werden kann.
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Das Verschlusselement kann auch einen Drehverschluss umfassen. Dazu kann das Verschlusselement eine Scheibe umfassen, die um eine Achse drehbar ist, die parallel zu einer Erstreckungsrichtung eines der Kanäle verläuft. Die Scheibe kann exzentrisch drehbar sein oder eine Aussparung zum Durchtritt eines Luftstroms aufweisen.
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Das Verschlusselement kann auch ein Rollo umfassen, das nach Art eines Rollladens mehrere Lamellen umfasst, die an ihren Längsseiten beweglich miteinander verbunden sind. Das Rollo kann aufgerollt werden, um einen Kanal freizugeben, oder entrollt, sodass es sich in einer Ebene erstreckt und den Kanal verschließt. Das Rollo kann einen geringen Platzbedarf haben.
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Der Bodensauger kann einen Aktor zur Betätigung der Ventilanordnung umfassen. Der Aktor kann in Abhängigkeit eines Betriebs des Bodenreinigers gesteuert werden. Ein erster Betrieb, in dem sich die Ventilanordnung in der ersten Stellung befindet, kann einen Ruhebetrieb oder einen Saugbetrieb, in dem eine Bodenfläche gesaugt wird, umfassen. Ein zweiter Betrieb, in dem sich die Ventilanordnung in der zweiten Stellung befindet, kann einen Entleerungsbetrieb umfassen, in welchem der Schmutzbehälter entleert werden kann. Der Aktor kann von einer Steuereinrichtung gesteuert werden, die sich an Bord des Bodenreinigers oder auch außerhalb befinden kann.
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Der Aktor ist bevorzugt dazu eingerichtet, die Ventilanordnung von einer in die andere Stellung zu verbringen. Zusätzlich kann ein Rückstellelement vorgesehen sein, um die Ventilanordnung von der anderen in die eine Stellung zurück zu verbringen. Das Rückstellelement kann ein elastisches Element, eine Magnetanordnung oder einen Rückstellaktor umfassen. In einer weiteren Ausführungsform kann die Rückstellung der Ventilanordnung auch pneumatisch bewirkt werden, indem die durch den zweiten Kanal strömende Luft eine Rückstellkraft auf ein Verschlusselement in einem der Kanäle ausübt. Der Aktor kann auch dazu eingerichtet sein, die Ventilanordnung alternativ in beide Stellungen zu verbringen. Ein Aktor ist bevorzugt elektrisch betätigt und kann einen Elektromagneten oder einen Elektromotor umfassen.
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Der Bodensauger kann einen Filter zum Filtern von aus dem Schmutzbehälter austretender Luft umfassen, während sich die Ventilanordnung in der ersten Stellung befindet. Der Filter ist bevorzugt als Durchströmfilter ausgebildet und umfasst in einer Ausführungsform einen Saugbeutel. Im Saugbetrieb kann der Filter Schmutz im Schmutzbehälter zurückhalten, während ein Luftstrom in eine Umgebung ermöglicht wird. Im Entleerungsbetrieb kann der Filter verbessert gereinigt werden. An ihm anhaftender Schmutz kann gelöst und durch den zweiten Kanal aus dem Schmutzbehälter befördert werden.
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Der Bodensauger kann ein Gebläse aufweisen, das dazu eingerichtet ist, einen Luftstrom in den Schmutzbehälter und/oder aus dem Schmutzbehälter zu bewirken. In unterschiedlichen Ausführungsformen kann das Gebläse bezüglich eines Luftstroms zwischen dem Schmutzbehälter und dem Filter oder zwischen dem Filter und einer Umgebung liegen. Das Gebläse kann im Saugbetrieb einen Luftstrom aus dem Schmutzbehälter in eine Umgebung und im Entleerungsbetrieb aus der Umgebung in den Schmutzbehälter bewirken. Andere Positionen für das Gebläse sind ebenfalls möglich. Das Gebläse kann auch eine Turbine umfassen, deren Förderrichtung allgemein nicht umkehrbar ist. In diesem Fall kann der Luftstrom im Entleerungsbetrieb mittels eines anderen Gebläses bewirkt werden, das ebenfalls eine Turbine umfassen kann.
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Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Basisstation für einen hierin beschriebenen Bodensauger dazu eingerichtet, durch den zweiten Kanal einen Luftstrom aus dem Schmutzbehälter des Bodensaugers aufzunehmen. Dazu kann die Basisstation einen Flansch aufweisen, um fluid mit dem zweiten Kanal verbunden zu werden. Der Flansch kann auch auf Seiten des Bodenreinigers vorgesehen sein. Die Basisstation ist bevorzugt dazu eingerichtet, Schmutz aus dem Luftstrom abzuscheiden und bevorzugt auch zu sammeln. Gereinigte Luft kann in eine Umgebung entlassen werden.
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Die Basisstation kann ein Gebläse zur Erzeugung des Luftstroms durch den zweiten Kanal umfassen. Das Gebläse kann eine Turbine umfassen. Im Entleerungsbetrieb können Gebläse der Basisstation und des Bodensaugers gemeinsam arbeiten, um den Luftstrom durch den zweiten Kanal zu bewirken. Das Gebläse der Basisstation kann auch alleine arbeiten, beispielsweise falls der Bodenreiniger kein Gebläse umfasst, das den Luftstrom durch den zweiten Kanal bewirken kann.
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Seitens der Basisstation kann ein Aktor zur Betätigung der Ventilanordnung des Bodensaugers vorgesehen sein. Der Aktor kann beispielsweise elektrisch gesteuert sein. Alternativ kann der Aktor dazu eingerichtet sein, die Ventilanordnung des Bodensaugers zu betätigen, wenn sich der Bodensauger an der Basisstation positioniert oder sich mechanisch mit dieser verbindet. Der Aktor muss nicht gesondert durch eine Steuervorrichtung angesteuert werdend.
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In einer Ausführungsform ist die Ventilanordnung des Bodenreinigers zweiteilig aufgebaut und das erste Ventil ist durch eine Abdeckung des Saugmunds gebildet. Die Abdeckung kann derart an der Basisstation angebracht sein, dass der Saugmund verschlossen ist, wenn sich der Bodensauger in einer vorbestimmten Stellung bezüglich der Basisstation befindet. Die Abdeckung kann beispielsweise als Schale, als Platte oder als flexibles Verschlusselement ausgebildet sein, etwa nach Art eines Kissens oder eines Schwamms, der an oder in den Saugmund gepresst wird. Das zweite Ventil kann geöffnet werden, wenn sich der Bodensauger an der Basisstation positioniert hat oder indem er sich positioniert. Dabei kann das zweite Ventil mechanisch durch eine Relativbewegung zwischen dem Bodensauger und der Basisstation betätigt werden.
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Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein System einen hierin beschriebenen Bodensauger und eine hierin beschriebene Basisstation. Die Basisstation kann dazu eingerichtet sein, weitere Wartungs- oder Servicemaßnahmen am Bodensauger durchzuführen, beispielsweise das Aufladen eines elektrischen Energiespeichers, das Nachfüllen von Verbrauchsmaterial wie einer Reinigungsflüssigkeit oder das Tauschen eines Verschleißteils wie eines Filters. Merkmale oder Vorteile des Bodensaugers oder der Basisstation können auf das System übertragen werden oder umgekehrt.
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Nach wieder einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum Entleeren eines Schmutzbehälters eines hierin beschriebenen Bodensaugers Schritte des Verschließens des offenen ersten Kanals; des Öffnens des geschlossenen zweiten Kanals; und des Bewirkens eines Luftstroms durch den Filter in den Schmutzbehälter und von dort durch den zweiten Kanal.
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Das Verfahren kann auf einem Bodensauger, auf einer Basisstation oder unter Teilnahme des Bodensaugers und der Basisstation auf einem hierin beschriebenen System ausgeführt werden. Das Verfahren kann mittels einer Steuereinrichtung ausgeführt werden, die einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen kann. Das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen und optional auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
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Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:
- 1 und 2 ein System mit einem beispielhaften Bodensauger in einem Längsschnitt;
- 3 einen teildemontierten beispielhaften Bodensauger;
- 4 einen beispielhaften Bodensauger von unten; und
- 5 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
darstellt.
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1 und 2 zeigen ein System 100 mit einem beispielhaften Bodensauger 105 im Längsschnitt. In 2 ist auch eine vom System 100 umfasste Basisstation 110 beispielhaft dargestellt. Der Bodensauger 105 ist dazu eingerichtet, eine Bodenfläche 115 mittels eines Luftstroms zu reinigen und dabei Schmutz von der Bodenfläche 115 aufzunehmen und in einem Schmutzbehälter 120 zu speichern. Der Bodensauger 105 umfasst dazu einen Saugmund 125, der mittels eines ersten Kanals 130 mit dem Schmutzbehälter 120 verbunden ist; eine Entleerungsöffnung 135, die mittels eines zweiten Kanals 140 mit dem Schmutzbehälter 120 verbunden ist; und eine Ventilanordnung 145. Ferner sind bevorzugt ein Filter 150 zur Reinigung und ein Gebläse 155 zur Erzeugung des Luftstroms vorgesehen. Der Bodensauger 105 kann ein weiteres, für ein Gerät dieser Klasse übliches Element umfassen, beispielsweise eine Steuervorrichtung, eine Borstenwalze im Bereich des Saugmunds 125, einen Umgebungssensor oder ein Antriebsrad.
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Die Ventilanordnung 145 ist dazu eingerichtet, entweder eine erste oder eine zweite Stellung einzunehmen. In der ersten Stellung ist der erste Kanal 130 geöffnet und der zweite 140 geschlossen, und die erste Stellung kann für einen Saugbetrieb genutzt werden. In der zweiten Stellung ist der erste Kanal 130 geschlossen und der zweite 140 geöffnet, wobei die zweite Stellung für einen Entleerungsbetrieb genutzt werden kann.
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In der ersten Stellung der Ventilanordnung 145 kann ein Luftstrom im Bereich der Bodenfläche 115 in den Saugmund 125 eintreten und entlang des ersten Kanals 130 in den Schmutzbehälter 120 strömen. Dabei können Schmutz und andere Partikel vom Luftstrom aufgenommen und in den Schmutzbehälter 120 transportiert werden. Dort können mittels des Filters 150 Partikel aus dem Luftstrom abgeschieden oder zurückgehalten werden, bevor der Luftstrom in eine Umgebung des Bodensaugers 105 entlassen wird. Der Filter 150 kann einen Saugbeutel umfassen, der in dem Schmutzbehälter 120 aufgenommen ist. Durch den ersten Kanal 130 kann der Luftstrom in den Saugbeutel eintreten und beim Durchtritt durch seine Wand von Partikeln befreit werden, bevor er in eine Umgebung entlassen wird. Der Luftstrom wird mittels des Gebläses 155 erzeugt, das bezüglich des beschriebenen Luftstroms bevorzugt stromabwärts oder stromaufwärts des Filters 150 liegt. In einer Ausführungsform ist das Gebläse 155 im Schmutzbehälter 120 angeordnet, beispielsweise in einem zum Filter 150 führenden Bereich. Der zweite Kanal 140 ist in dieser Stellung verschlossen, sodass kein anderer Luftstrom in den Schmutzbehälter 120 eintritt oder aus ihm austritt.
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In der zweiten Stellung der Ventilanordnung 145 kann ein Luftstrom aus der Umgebung durch den Filter 150 und in den Schmutzbehälter 120 bewirkt werden. Von dort kann der Luftstrom durch den zweiten Kanal 140 und die Entleerungsöffnung 135 strömen. Dabei ist der erste Kanal 130 verschlossen. Der Luftstrom kann Schmutz oder andere Partikel im Bereich des Filters 150 lösen und durch den zweiten Kanal 140 abtransportieren.
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In der in 2 dargestellten Ausführungsform befindet sich der Bodensauger 105 in einer vorbestimmten Position gegenüber der Basisstation 110. Der Bodensauger 105 kann mechanisch in der vorbestimmten Position an der Basisstation 110 gehalten sein. Vorliegend umfasst die Basisstation 110 hierzu eine Rampe 160, auf welche der Bodensauger 105 aufgefahren ist, und eine Mulde 165, in welche ein Rad des Bodensaugers 105 eingerastet ist.
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Der Luftstrom zum Entleeren des Schmutzbehälters 120 kann durch das Gebläse 155 des Bodensaugers 110 bewirkt werden, wobei eine Förderrichtung gegenüber dem Saugbetrieb umgekehrt sein kann. Der Luftstrom kann aber auch mittels eines von der Basisstation 110 umfassten Gebläses 155 bewirkt werden. Optional können das Gebläse 155 im Bodensauger 105 und das Gebläse 155 in der Basisstation 110 auch zusammenwirken. Bevorzugt führt der Luftstrom in einen weiteren Schmutzbehälter 120 in der Basisstation 110, der größer als der Schmutzbehälter 120 des Bodensaugers 105 sein kann. Ein Filter oder eine andere Vorrichtung kann zur Rückhaltung von Schmutz aus dem Luftstrom vorgesehen sein und der gereinigte Luftstrom kann in eine Umgebung entlassen werden.
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In der vorliegenden Ausführungsform umfasst die Ventilanordnung 145 ein 3/2-Wege Ventil, das drei Anschlüsse aufweist und zwei Stellungen einnehmen kann und auch Umschaltventil genannt werden kann. Ein Schieber 170 ist in einer Führung derart verschiebbar angebracht, dass er nach oben geschoben werden kann, um den ersten Kanal 130 zu verschließen, wobei der zweite Kanal 140 geöffnet ist, oder nach unten, um den zweiten Kanal 140 zu verschließen, wobei der erste Kanal 130 geöffnet ist. Zwar können in einer Zwischenstellung beide Kanäle 130, 140 teilweise geöffnet sein, jedoch ist bevorzugt, dass der Schieber 170 möglichst vollständig in eine der beschriebenen Stellungen gebracht wird, in welcher nur einer der Kanäle 130, 140 geöffnet und der jeweils andere geschlossen ist.
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Zur Betätigung des Schiebers 170 kann ein Aktor 175 vorgesehen sein, der an Bord des Bodensaugers 110 oder außerhalb vorgesehen sein kann. Vorliegend ist der Aktor 175 von der Basisstation 110 umfasst und kann einen Linearaktor umfassen, der elektromotorisch bewegt werden kann. In einer anderen Ausführungsform kann an der Basisstation 110 ein Element vorgesehen sein, das in einer vorgesehenen Weise in den Schieber 170 eingreift und diesen in eine vorbestimmte Stellung bringt, wenn der Bodensauger 105 in die Basisstation 110 einfährt. Der Schieber 170 kann vorgespannt sein, beispielsweise mittels eines elastischen Elements, durch Gewichtskraft, magnetisch oder pneumatisch, sodass er sich in die zweite Stellung bewegt, wenn der Bodensauger 105 die Basisstation 110 verlässt oder der Aktor 175 nicht mehr angesteuert wird.
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Der Aktor 175 kann auch ein pneumatisches Element umfassen, das ein vorbestimmtes Druckverhältnis in eine Betätigung des Schiebers 170 oder eines entsprechenden Verschlusselements umwandelt. Das pneumatische Element kann eine Membran oder einen in einem Zylinder aufgenommenen Kolben umfassen, der auf unterschiedlichen Seiten unterschiedlichen pneumatischen Drücken ausgesetzt ist, beispielsweise einem Druck der Umgebung und einem Druck in einem der Kanäle 130 oder 140. Aufgrund der Druckdifferenz kann eine Kraft auf die Membran oder den Kolben bewirkt sein, sodass ein damit gekoppeltes Verschlusselement in Abhängigkeit des Differenzdrucks bewegt werden kann. Optional ist ein Rückstellelement vorgesehen, um das Verschlusselement in eine vorbestimmte Stellung zu bringen, wenn keine ausreichende Druckdifferenz an der Membran oder dem Kolben wirkt.
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In einer anderen Ausführungsform ist anstelle des Schiebers 170 ein Drehschieber vorgesehen, der um eine Drehachse in zwei verschiedene Stellungen gebracht werden kann, die funktional den oben beschriebenen Stellungen entsprechen.
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In noch einer weiteren Ausführungsform ist der Schieber 170 oder ein anderes Verschlusselement des Bodensaugers 105 nur dazu eingerichtet, den zweiten Kanal 140 zu verschließen oder freizugeben. Das Verschlusselement kann beispielsweise auch eine Klappe umfassen. Der erste Kanal 130 kann mittels einer von der Basisstation 110 umfassten Abdeckung 180 verschlossen werden, indem der Saugmund 125 des Bodensaugers 110 an der Abdeckung 180 angelegt wird. Das Verschließen kann automatisch erfolgen, wenn der Bodensauger 105 eine vorbestimmte Position bezüglich der Basisstation 110 erreicht, beispielsweise wie in 2 angedeutet ist. Ebenso kann die Abdeckung 180 den Saugmund 125 wieder freigeben, wenn der Bodensauger 105 die in 2 dargestellte Position wieder verlässt, beispielsweise um einen Saugbetrieb aufzunehmen.
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3 zeigt einen Bodensauger 105 in einer weiteren Ausführungsform. Ein Teil der Oberseite des Bodensaugers 105 ist abgenommen, sodass ein Blick in den Schmutzbehälter 120 möglich ist. Es ist zu erkennen, dass die Kanäle 130 und 140 im Wesentlichen parallel in den Schmutzbehälter 120 münden. Der Schieber 170 ist in dieser Darstellung nicht gezeigt.
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4 zeigt einen Bodensauger 105 von unten. Im Bereich des Saugmunds 125 ist eine optionale Borstenwalze zu erkennen. Dahinter befindet sich ein Ende des zweiten Kanals 140. In diesem Bereich kann eine Dichtung, ein Flansch oder eine Kupplung vorgesehen sein, um eine möglichst luftdichte Verbindung zu einem externen Element, insbesondere der Basisstation 110, zu erzielen. Auf Seiten der Basisstation 110 kann in entsprechender Weise ein Flansch, eine Kupplung oder eine Dichtung vorgesehen sein.
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 500 zum Steuern eines hierin beschriebenen Bodensaugers 105. In einem Schritt 505 befindet sich die Ventilanordnung 145 in der ersten Stellung, in welcher der erste Kanal 130 geöffnet und der zweite Kanal 140 verschlossen ist. In dieser Stellung kann der Bodensauger 105 einen Saugbetrieb ausführen, in welchem er auf der Bodenfläche 115 fährt, um diese zu reinigen, oder einen Ruhebetrieb, in welchem der Bodensauger 105 stillsteht, beispielsweise in der Basisstation 110.
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Soll der Saug- oder Ruhebetrieb verlassen werden, so können in einem Schritt 510 der erste Kanal 130 verschlossen und in einem Schritt 515 der zweite Kanal 140 geöffnet werden. Die Schritte 510, 515 können gleichzeitig oder nebenläufig erfolgen; eine Ausführung in einer anderen als der dargestellten Reihenfolge ist ebenfalls möglich.
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Danach befindet sich die Ventilanordnung 145 in der zweiten Stellung, in welcher der erste Kanal 130 verschlossen und der zweite Kanal 140 geöffnet ist.
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In einem Schritt 520 kann sich der Bodensauger 105 in einem Entleerungsbetrieb befinden. Um den Schmutzbehälter 120 von Schmutz zu befreien kann ein Luftstrom von einer Umgebung durch den Filter 150 in den Schmutzbehälter 120 und von dort durch den zweiten Kanal 140 bewirkt werden.
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Nach dem Entleeren des Schmutzbehälters 120 kann der Bodensauger 105 wieder in den Saug- oder Ruhebetrieb von Schritt 505 versetzt werden. Dazu können in einem Schritt 525 der zweite Kanal 140 verschlossen und in einem Schritt 530 der erste Kanal 130 geöffnet werden. Die Schritte 525 und 530 können auch in umgekehrter Reihenfolge, gleichzeitig oder nebenläufig erfolgen.
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In einer weiteren Ausführungsform kann zuerst der Schritt 530 ausgeführt werden, bevor eine Pause eingelegt wird. Nach der Pause kann der Schritt 525 erfolgen, um den Schritt 505 zu erreichen. Diese Vorgehensweise kann sich anbieten, falls das Verschließen des ersten Kanals 130 erfolgt, indem der Bodensauger 105 an der Abdeckung 180 der Basisstation 110 anliegt. Das Öffnen des zweiten Kanals 140 kann mittels des Aktors 175 oder pneumatisch gesteuert sein. Während der Pause kann der Bodensauger 105 in der Basisstation 110 verbleiben und beispielsweise seinen Energiespeicher weiter aufladen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Bodensauger
- 110
- Basisstation
- 115
- Bodenfläche
- 120
- Schmutzbehälter
- 125
- Saugmund
- 130
- erster Kanal
- 135
- Entleerungsöffnung
- 140
- zweiter Kanal
- 145
- Ventilanordnung
- 150
- Filter
- 155
- Gebläse
- 160
- Rampe
- 165
- Mulde
- 170
- Schieber
- 175
- Aktor
- 180
- Abdeckung
- 500
- Verfahren
- 505
- Saugen oder Ruhen
- 510
- ersten Kanal verschließen
- 515
- zweiten Kanal öffnen
- 520
- Entleeren
- 525
- zweiten Kanal verschließen
- 530
- ersten Kanal öffnen