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Die Erfindung betrifft einen Riemenwickler zum Erfassen und Andrücken eines zu haspelnden Metallbandes an den Haspeldorn eines Haspels, umfassend wenigstens einen Gurt, der in einem Gestell um eine Vielzahl von Führungsrollen umlaufend gespannt ist, wobei der Gurt in dem Gestell mit den Führungsrollen so geführt ist, dass dieser unter teilweiser Umschließung des Haspeldorns mit dem Haspeldorn in Eingriff gebracht werden kann, um den Bandkopf des Metallbandes zwischen dem Gurt und dem Haspeldorn einzuziehen, weiterhin umfassend wenigstens eine Führungsrolle, die über wenigstens ein Stellglied zur Korrektur eines etwaigen seitlichen Verlaufes des Gurtes verstellbar ist, Mittel zur sensorischen Erfassung und/oder Überwachung des Gurtlaufs sowie Mittel zur Ansteuerung des wenigstens einen Stellglieds in Abhängigkeit des Gurtlaufs.
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Solche Riemenwickler dienen dazu, insbesondere beim Verarbeiten von gewalzten metallenen Bändern den einlaufenden Anfang des Haspelguts bzw. den Bandkopf des Metallbandes an den Haspeldorn anzudrücken, bis dieser über mehrere Umdrehungen mehrere Lagen des Metallbandes aufgehaspelt hat, sodass die Reibung zwischen den einzelnen Lagen des Metallbandes ausreicht, eine sichere Mitnahme des Metallbandes über den Umfang des Haspeldorns zu gewährleisten. Die Wirkungsweise eines üblicherweise in Walzwerken verwendeten Riemenwicklers basiert auf der Umlenkung des Bandkopfs durch einen oder mehrere um den Haspeldorn gespannte Gurte. Diese Gurte können aus Spiraldraht, Textil oder anderen Materialien hergestellt sein. Die Gurte werden um den Haspeldorn gelegt und der Bandkopf wird zwischen Haspeldorn und angelegtem Gurt eingezogen, um den Haspeldorn herumgeführt und so an den Dornradius angedrückt, dass sich der Bandanfang aufwickeln lässt. Der Gurt wird dabei von mehreren Führungsrollen in geeigneter Weise um den Haspeldorn herumgeführt und in der Regel mit einer beweglichen Rolle gespannt. Der oder die Gurte des Riemenwicklers, je nachdem ob der Riemenwickler einen oder mehrere parallel zueinander angeordnete Gurte umfasst, können beim Betrieb aufgrund von Betriebseinflüssen wie Verschleiß, Fertigungsabweichungen, etc. auf den Führungsrollen seitlich verlaufen bzw. schieflaufen. Grundsätzlich ist es bekannt, den Gurtlauf durch die Gestaltung der Führungsrollen sowie durch eine manuelle Schrägstellung der Rolle beispielsweise über Spindeltriebe oder Exzenter zu beeinflussen. Durch einen seitlichen Verlauf der Gurte ist es möglich, dass die Gurtkanten mit stehenden Teilen des Riemenwicklers in Berührung gelangen, was zu einem erhöhten Verschleiß der Gurte führt.
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Ein Riemenwickler der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
JP H05 123 745 A bekannt. Der dort beschriebene Riemenwickler weist Mittel zur Erfassung eines Schieflaufs bzw. eines Mäandrieren des Gurtes auf, die über eine Steuereinheit mit einem Verstellmechanismus für eine Spannrolle bzw. Andruckrolle des Gurts gekoppelt sind. Sobald der Gurt aus der Mitte läuft, bewirkt die Steuereinheit eine Verstellung des Winkels der Spannrolle, sodass die Zugkraft auf den Gurt auf der einen oder der anderen Seite erhöht wird, wodurch eine Zentrierung des Gurts bewirkt wird. Diese Lösung ist mit dem Nachteil behaftet, dass das Spannen des Gurts und die Korrektur seines Geradeauslaufs regelungstechnisch überlagert werden.
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Aus der
KR 2002043701 A ist eine automatische Steuerung für einen Riemenwickler bekannt, der einen länglichen, stabförmigen Detektor zur Erfassung des Schieflaufs des Gurts umfasst, welcher unter einer Führungsrolle angeordnet ist. Wenn der Detektor einen Schieflauf des Gurtes erfasst, wird über Spindeltriebe eine Vertikalverstellung der Gurtrolle bewirkt. Das resultiert in einer horizontalen Ausrichtung des Gurtes bzw. der Gurtebene. Eine solche Spindelverstellung zwecks Beeinflussung der Horizontalität des Gurts ist träge, eine progressive Korrektur des Gurtlaufs mit einem solchen Verstellmechanismus ist nicht zu realisieren.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Riemenwickler der eingangs genannten Art im Hinblick auf eine schnelle und automatische Korrektur des Gurtlaufs zu verbessern. Dadurch soll insbesondere verhindert werden, dass ein ungewollter mechanischer Kontakt des Gurtes mit stehenden Teilen des Riemenwicklers zu einem erhöhten und vorzeitigen Verschleiß des Gurtes führt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1, der einen Riemenwickler betrifft. Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Gesichtspunkt der Erfindung betrifft einen Riemenwickler zum Erfassen und Andrücken eines zu haspelnden Metallbandes an den Haspeldorn eines Haspels, umfassend wenigstens einen Gurt, der in einem Gestell um eine Vielzahl von Führungsrollen umlaufend gespannt ist, wobei der Gurt in dem Gestell mit den Führungsrollen so geführt ist, dass dieser unter teilweiser Umschließung des Haspeldorns mit dem Haspeldorn in Eingriff gebracht werden kann, um den Bandkopf des Metallbandes zwischen dem Gurt und dem Haspeldorn einzuziehen, wenigstens eine Führungsrolle, die über wenigstens ein Stellglied zur Korrektur eines etwaigen Schieflaufs des Gurtes verstellbar ist, Mittel zur sensorischen Erfassung und/oder Überwachung des Gurtlaufs sowie Mittel zur Ansteuerung des wenigstens einen Stellglieds in Abhängigkeit des Gurtlaufs, wobei das wenigstens eine Stellglied mit wenigstens einer Lagerseite der Führungsrolle in Wirkverbindung ist und eine Verschwenkung der Führungsrolle um eine vertikale Achse und/oder eine translatorische Verlagerung wenigstens einer Lagerseite in Gurtlaufrichtung bewirkt.
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Eine Führungsrolle im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist im Wesentlichen eine zylindrische, endseitig in dem Gestell drehbar gelagerte Umlenkrolle eines Gurtes.
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Durch eine Regelung des Stellglieds in Abhängigkeit von einer sensorischen Erfassung eines etwaigen Schieflaufs des Gurtes wird erfindungsgemäß eine aktive Gurtsteuerung bereitgestellt, die die negativen Einflüsse auf den Gurtlauf über eine Anstellbewegung wenigstens eines Stellglieds kompensiert. Die Führungsrolle des Gurts, auf welche das Stellglied einwirkt, wird um eine vertikale Achse bzw. um eine Hochachse verschwenkt, sodass die Achse der Führungsrolle in einer horizontalen Ebene verlagert wird. Die Verschwenkung der Führungsrolle um die vertikale Achse kann mit einer translatorischen bzw. Linearverstellung wenigstens einer Lagerseite der Führungsrolle in Längsrichtung des Riemenwicklers überlagert werden. Alternativ kann die Führungsrolle des Gurts, auf welche das Stellglied einwirkt, um eine horizontale Achse bzw. um eine Längsachse verschwenkt werden, sodass die Achse der Führungsrolle in einer vertikalen Ebene verlagert wird. Die Verschwenkung der Führungsrolle um die horizontale Achse kann mit einer translatorischen bzw. Linearverstellung wenigstens einer Lagerseite der Führungsrolle in vertikaler Richtung des Riemenwicklers überlagert werden. Dadurch ist eine Schrägstellung der Führungsrolle mit einer überlagerten axialen Verstellung möglich.
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Darüber hinaus können eine oder beide Lagerseiten linear quer zur Gurtlaufrichtung verstellbar sein, wodurch eine axiale Verstellung der Führungsrolle ohne Schrägstellung bewirkt wird. Alternativ dazu können eine oder beide Lagerseiten durch einen angetriebenen Exzenter in Gurtlaufrichtung verstellbar sein, was zu einer horizontalen und vertikalen Schrägstellung der Führungsrolle ohne wesentliche axiale Verstellung führt.
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Der Riemenwickler gemäß der Erfindung kann einen oder mehrere Gurte umfassen. Eine übliche Ausgestaltung eines solchen Riemenwicklers umfasst beispielsweise zwei parallel zueinander angeordnete Gurte. Der oder die Gurte können beispielsweise als endlos umlaufende Metallmatten oder Drahtgeflecht-Matten ausgebildet sein.
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Der Riemenwickler gemäß der Erfindung kann weiterhin wenigstens eine in Gurtlaufrichtung verstellbare, bewegliche Spannrolle oder Andrückrolle aufweisen, mit der die Gurtspannung unabhängig von einer etwaigen Verstellbewegung der Führungsrolle einstellbar ist.
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Als Stellglied kann beispielsweise wenigstens ein Aktuator vorgesehen sein, der auf eine Lagerseite der Führungsrolle einwirkt und eine horizontale Auslenkung der Führungsrolle um einen festen Drehpunkt an dem Gestell bewirkt.
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Als Stellglied kann beispielsweise wenigstens ein hydraulischer oder pneumatischer Zylinder vorgesehen sein, der beispielsweise an einer Lagerseite der Führungsrolle wirkt und der eine Verschwenkung der Führungsrolle um einen festen Drehpunkt an dem Gestell des Riemenwicklers bewirkt.
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Das Stellglied kann beispielsweise einen Weg- und/oder Positionsgeber aufweisen, dessen Signal von einer zentralen Steuer- oder Regeleinrichtung erfasst werden kann, welche eine Ist-Lage der Führungsrolle mit einer Soll-Lage der Führungsrolle vergleicht und die Führungsrolle in Abhängigkeit eines erfassten Gurtlaufs bzw. in Abhängigkeit der Lage der seitlichen Ränder des Gurtes korrigiert. Die Gurtposition von einem oder mehreren Gurten wird, wie vorstehend bereits erwähnt, zweckmäßigerweise über ein Messsystem ermittelt.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein Drehwinkelgeber vorgesehen sein, der die Winkelstellung der Führungsrolle erfasst. Ein solcher Drehwinkelgeber kann beispielsweise an dem Drehpunkt des Gestells vorgesehen sein.
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Der feste Drehpunkt kann in Bezug auf die Führungsrolle mittig oder außermittig angeordnet sein.
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Bei einer vorteilhaften und zweckmäßigen Ausgestaltung des Riemenwicklers gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungsrolle über ein Gelenkgetriebe verstellbar ist. Ein solches Gelenkgetriebe kann beispielsweise zwischen dem Gestell des Riemenwicklers und der Lagerung der Führungsrolle angeordnet sein. Die Führungsrolle kann beispielsweise an einer Schwinge oder einem Lenker des Getriebes befestigt sein.
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Besonders bevorzugt ist das Gelenksgetriebe als Viergelenk-Getriebe ausgebildet, wobei das Stellglied in Form wenigstens eines Zylinders an ein schwenkbares Glied des Getriebes angelenkt ist. Mittels eines Getriebes lässt sich besonders günstig eine Schrägstellung der Führungsrolle mit einer überlagerten linearen Verschiebung erreichen. Das Getriebe ermöglicht eine seitliche Verschiebung der Führungsrolle mit Anpassung deren Verhaltens in Abhängigkeit des Stellweges. Dadurch lässt sich beispielsweise eine überproportionale Schwenkbewegung am Ende des Stellweges erzielen. Die Übersetzung kann so ausgelegt sein, dass der Schwenkwinkel mit dem Stellweg des Stellglieds progressiv zunimmt. In dem Fall kann beispielsweise als Stellglied ein Hydraulik-Zylinder mit einem Wegmesssystem dienen. Durch die Anstellbewegung des Zylinders kann beispielsweise ein Schwenkrahmen mit der an diesem gelagerte Führungsrolle bewegt werden.
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Das Getriebe kann beispielsweise als Parallelkurbel, Doppelkurbel, vorzugsweise symmetrische Doppelkurbel oder symmetrische Doppelschwinge ausgebildet sein.
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Zweckmäßigerweise ist eine Gurtlaufüberwachung mittels optischer Sensoren und/oder Ultraschall Sensoren vorgesehen. Eine induktive und/oder magnetische Überwachung des Gurtlaufs bzw. der Ränder des Gurtes kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein. Bevorzugt ist vorgesehen, die Position einer Gurtkante mittels mehrerer Sensoren, d. h. je ein Sensor auf einer Seite, oder mittels einer Anordnung von mehreren Sensoren zu einem sogenannten Messgitter auf einer Seite zu bestimmen. Mit einer Anordnung von Sensoren zu einem Messgitter kann die Größe der Anstellbewegung des Stellglieds in Abhängigkeit der Gurtauslenkung angepasst werden, wodurch der Gurtlauf feiner eingeregelt werden kann.
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Der Riemenwickler gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich durch eine Regel- und Steuereinrichtung aus, die als Eingangsgrößen die Lage wenigstens einer Gurtkante und die Position wenigstens eines Stellglieds und/oder den Anstellwinkel der wenigstens eine Führungsrolle erfasst und in Abhängigkeit dieser Größen erforderlichenfalls eine Ansteuerung des Stellglieds bewirkt.
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Ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Riemenwicklers zum Erfassen und Andrücken eines zu haspelnden Metallbandes an den Haspeldorn eines Haspels, wobei der Riemenwickler wenigstens einen Gurt umfasst, der in einem Gestell um eine Vielzahl von Führungsrollen umlaufend gespannt ist, wobei der Gurt in dem Gestell mit den Führungsrollen so geführt ist, dass dieser unter teilweiser Umschließung des Haspeldorns mit dem Haspeldorn in Eingriff gebracht werden kann, um den Bandkopf des Metallbandes zwischen dem Gurt und dem Haspeldorn einzuziehen, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Erfassung einer Ist-Lage des Gurtes und Verstellung der Führungsrolle in eine Soll-Lage in Abhängigkeit der erfassten Ist-Lage des Gurtes, wobei die Verstellung eine Verschwenkung der Führungsrolle um eine vertikale Achse und/oder eine Verlagerung wenigstens einer Lagerseite der Führungsrolle in Gurtlaufrichtung in Abhängigkeit der Ist-Lage der Führungsrolle umfasst. Das Verfahren gemäß der Erfindung wird vorzugsweise unter Verwendung eines Riemenwicklers mit einem oder mehreren der vorstehend beschriebenen Merkmale durchgeführt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Riemenwicklers gemäß der Erfindung,
- 2 eine schematische Darstellung eines Teils des Riemenwicklers mit einer ersten Variante der Gurtlaufüberwachung gemäß der Erfindung,
- 3 eine der 2 entsprechende Ansicht mit einer alternativen Ausgestaltung der Gurtlaufüberwachung,
- 4 eine Draufsicht auf eine Führungsrolle des Riemenwicklers gemäß der Erfindung, die eine erste Variante eines Verstellmechanismus zeigt,
- 5 eine der 4 entsprechende Ansicht, die eine zweite Variante eines Verstellmechanismus mittels eines Getriebes zeigt,
- 6 eine Variante des Verstellmechanismus gemäß 5 in Neutralstellung und mit angedeuteter Auslenkung, wobei das Getriebe als Parallelkurbel ausgebildet ist,
- 7 eine der 6 entsprechende Ansicht mit einem als symmetrische Doppelschwinge ausgebildeten Getriebe und
- 8 eine den 6 und 7 entsprechende Ansicht, bei der das Getriebe als symmetrische Doppelkurbel ausgebildet ist.
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In allen Zeichnungen sind gleiche oder entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt den Riemenwickler 1 gemäß der Erfindung, der ein auf einem verstellbaren Schlitten 2 gelagertes Gestell 3 aufweist, welches mit dem Schlitten 2 über eine hydraulische Kolben-Zylinder Anordnung 4 in Richtung auf einen Haspeldorn 5 eines Haspels für ein Metallband 6 verschiebbar ist. Das Metallband 6 ist in diesem Falle ein Metallband, welches aus einer nicht dargestellten Walzstraße als Band zu einem Coil aufgewickelt wird.
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In dem Gestell 3 des Riemenwicklers 1 sind mehrere jeweils endseitig drehbar gelagerte Führungsrollen 7 angeordnet, um welche ein endlos umlaufender Gurt 8 umgelenkt und gespannt ist. Der Gurt 8 besteht aus Spiraldraht, der zu einem Endlosband zusammengefügt ist. Die einzelnen Spiralen des Gurtes sind teilweise ineinander verschlungen, wobei die ineinander verschlungenen Schlaufen des Gurtes jeweils von sich quer zur Gurtlaufrichtung erstreckenden Stäben durchsetzt sind, die die einzelnen Spiralen zusammenhalten.
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1 zeigt die Stellung des Riemenwicklers 1, in der der Gurt 8 den Haspeldorn 5 des Haspels teilweise umschließt, wobei das Metallband 6 zwischen dem Haspeldorn 5 und dem Gurt 8 eingezogen wird An seiner dem Haspeldorn 5 zugewandten Seite bildet der Riemenwickler 1 eine maulförmige Öffnung 9, die durch Verstellung der in 1 unterhalb des Metallbandes 6 gezeigten Führungsrolle 7 geöffnet und geschlossen werden kann.
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Mit dem Bezugszeichen 10 ist eine Spannrolle bezeichnet, die beweglich gelagert ist und mit welcher die Spannung des Gurtes 8 einstellbar ist, und zwar über eine Verlagerung der Spannrolle 10 in Richtung der in 1 eingezeichneten X-Achse.
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Aus Gründen der einfachen Bezugnahme ist in den Zeichnungen ein Koordinatensystem eingeführt, wobei sich die X-Achse im Wesentlichen in Gurtlaufrichtung oder quer zur Achse Richtung der Führungsrollen 7 erstreckt, die Z-Achse sich in die Zeichnungsebene hinein oder aus dieser heraus, d. h. in axialer Richtung der Führungsrollen 7 erstreckt und sich die Y-Achse quer zur Achse Richtung der Führungsrollen 7 und vertikal erstreckt.
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Wie eingangs bereits erwähnt, kann der Riemenwickler 1 einen Gurt 8 oder mehrere zueinander parallel verlaufende Gurte aufweisen. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel umfasst der Riemenwickler 1 nur einen einzigen Gurt 8.
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Eine oder mehrere Führungsrollen 7 des Riemenwicklers 1 gemäß der Erfindung können wenigstens um eine vertikale Achse, d. h. um die mit Y bezeichnete Hochachse schwenkbar ausgebildet sein. Darauf wird im Folgenden noch unter Bezugnahme auf die 4 bis 8 eingegangen. Jede Führungsrolle 7 ist, wie vorstehend ebenfalls bereits erwähnt, an beiden Enden, die nachstehend als Lagerseite 11 bezeichnet werden, drehbar gelagert.
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Erfindungsgemäß ist eine Gurtlaufüberwachung vorgesehen, dergestalt, dass die Position wenigstens einer Gurtkante 12 mittels einer hierfür vorgesehenen Sensorik überwacht wird. Die 2 und 3 zeigen zwei alternative Ausgestaltungen der für die Überwachung des Gurtlaufs vorgesehenen Sensorik. Bei der in 2 dargestellten Variante sind zwei als Ultraschallsensoren ausgebildete Sensoren 13 vorgesehen, deren Messfeld in Richtung der Y-Achse ausgerichtet ist. Die Sensoren 13 sind jeweils an einer Gurtkante 12 so positioniert, dass der eine oder andere Sensor 13 erfasst, wenn sich die Gurtkante 12 in seinem Messbereich befindet. Hierdurch wird ein Messsignal erzeugt, das an eine nicht dargestellte Steuer- und Regeleinrichtung zur Verstellung der betreffenden Führungsrolle 7 zwecks Korrektur des Geradeauslaufs des Gurtes 8 übermittelt wird. Alternativ zu den Ultraschall-Sensoren können selbstverständlich optische Sensoren, im einfachsten Fall Lichtschranken oder Laser-Detektoren vorgesehen sein.
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3 zeigt eine Sensorik, bei der ebenfalls beide Gurtkanten 12 mittels eines sogenannten Messgitters aus einer Anordnung von Sensoren 13 überwacht werden. In diesem Fall erfasst die jeweilige Sensoranordnung exakt die Position der Gurtkante 12 und deren Bewegung, sodass im einfachsten Fall nur ein Sensor 13 zur Überwachung des Gurtlaufs vorgesehen sein kann. Mit den in 3 eingezeichneten Sensoren 13 kann die Position des Gurts 8 hinreichend genau bestimmt werden. Bei Abweichung der Gurtposition a > oder < b über eine maximale Soll-Abweichung hinaus steuert die Steuer- und Regeleinrichtung ein Stellglied zur Verstellung der Führungsrolle 7 an.
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Eine erste Variante des Verstellmechanismus für die Führungsrolle 7 ist in 4 dargestellt. Die Führungsrolle 7 ist zwecks Verstellbarkeit in einem Schwenkrahmen 14 gelagert, der um einen festen und mittigen Drehpunkt 19 an dem Gestell 3 schwenkbar gelagert ist. An den Schwenkrahmen 14 ist ein Zylinder 15 über eine Kolbenstange 16 angelenkt, und zwar im Bereich einer Lagerseite 11 der Führungsrolle 7. Der Zylinder 15 kann beispielsweise als pneumatischer Zylinder oder als Hydraulikzylinder ausgebildet sein. Alternativ kann als Stellelement oder Aktuator auch ein Zahntrieb vorgesehen sein. Eine Betätigung des Stellelements in Form des Zylinders 15 durch die Steuer- und Regeleinrichtung bewirkt eine Verschwenkung der Führungsrolle 7 in einer horizontalen Ebene um einen Winkel α und gleichzeitig eine translatorische Verlagerung der Lagerseiten 11 der Führungsrolle 7 in Richtung der X-Achse um einen Betrag αx, wobei die Horizontalität der Führungsrolle 7 erhalten bleibt.
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5 zeigt eine Variante des Verstellmechanismus für die Führungsrolle 7, welcher ein Viergelenk-Getriebe umfasst, das durch den Schwenkrahmen 14 eine feste Strebe 17 des Gestells 3 und zwei Kurbeln 18, die gelenkig miteinander verbunden sind, gebildet wird. Die Strebe 17 des Gestells 3 und der Schwenkrahmen 14 bilden jeweils eine Schwinge des Viergelenk-Getriebes, die jeweils über die Kurbeln 18 miteinander verbunden sind. Das bei der Variante gemäß 5 realisierte Getriebe ist als symmetrische Doppelkurbel ausgebildet, die Konfiguration entspricht der in 8 dargestellten Konfiguration. Der Zylinder 15 wirkt auf ein Ende des Schwenkrahmens 14 ein, welches etwa der Höhe einer Lagerseite 11 der Führungsrolle 7 entspricht. Eine Betätigung des Zylinders 15 bewirkt über die mit dem Schwenkrahmen 14 verbundene Kolbenstange 16 eine Schwenkbewegung und eine Verschiebebewegung des Schwenkrahmens 14, die einer Auslenkung um den Schwenkwinkel α mit einer Verlagerung der Achse der Führungsrolle 7 um den Betrag S entspricht. Die Lageänderung der Führungsrolle führt zu einer Korrektur des Gurtlaufs. Durch die Stellbewegung der Kolbenstange wird der Schwenkarm 14 gemeinsam mit der Führungsrolle 7 und deren Lagerungen mit den Kurbeln 18 über die betreffenden Drehpunkte der Kurbeln 18 auf einer Bahnkurve um die Drehpunkte der in dem Gestell 3 feststehenden Strebe 17 bewegt. Die Bewegung der Führungsrolle 3 um die Drehpunkte führt zu einer Schrägstellung S und α der Führungsrolle und je nach Anordnung gleichzeitig zu einer axialen Verlagerung αx der Führungsrolle 7.
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Die 6, 7 und 8 zeigen jeweils verschiedene Varianten des Viergelenk-Getriebes, die sich durch unterschiedliche Neutralstellungen der Kurbeln 18 unterscheiden. In der jeweils rechten Darstellung ist die Neutralstellung des Getriebes gezeigt, in der jeweils linken Darstellung sind die Neutralstellung und die ausgelenkte Stellung überlagert dargestellt.
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Bei der in 6 gezeigten Variante des Getriebes ist dieses als Parallelkurbel ausgebildet, d. h. die Kurbeln 18 sind in der Neutralstellung parallel zur X-Achse ausgerichtet.
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Bei der in 7 gezeigten Darstellung ist das Getriebe als symmetrische Doppelschwinge ausgebildet, d. h. die Drehpunkte der Kurbeln 18 an dem als Schwinge dienenden Schwenkrahmen 14 sind symmetrisch zueinander jeweils nach innen versetzt.
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Die in 8 gezeigte Darstellung entspricht der Konfiguration gemäß 5, wobei bei dem als symmetrische Doppelkurbel ausgebildeten Getriebe die Drehpunkte der Kurbeln 18 an dem Schwenkrahmen 14 jeweils symmetrisch nach außen versetzt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Riemenwickler
- 2
- Schlitten
- 3
- Gestell
- 4
- Kolben-Zylinder Anordnung
- 5
- Haspeldorn
- 6
- Metallband
- 7
- Führungsrollen
- 8
- Gurt
- 9
- maulförmige Öffnung
- 10
- Spannrolle
- 11
- Lagerseite der Führungsrolle
- 12
- Gurtkante
- 13
- Sensoren
- 14
- Schwenkrahmen
- 15
- Zylinder
- 16
- Kolbenstange
- 17
- Strebe des Getriebes
- 18
- Kurbeln
- 19
- Drehpunkt am Gestell
- α
- Schwenkwinkel der Führungsrolle in der Horizontalen
- αx
- Betrag der axialen Verlagerung der Führungsrolle
- S
- Betrag der Verlagerung der Führungsrolle in der Horizontalen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP H05123745 A [0003]
- KR 2002043701 A [0004]