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Die Erfindung betrifft eine Dämpfventileinrichtung für einen Schwingungsdämpfer gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Aus der
DE 10 2016 210 790 A1 ist eine Dämpfventileinrichtung bekannt, die ein im Durchmesser veränderbares Ventilelement aufweist, das in Abhängigkeit einer Strömungsgeschwindigkeit innerhalb einer Drossel eine radiale Schließbewegung ausführt, wodurch ein Drosselquerschnitt der Drossel verändert wird.
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Das Ventilelement verfügt über einen Querschlitz und ist radial elastisch. Ein Begrenzungsring bestimmt die maximale Aufweitung des Ventilelements und sorgt zusätzlich für eine Rückstellbewegung des Ventilelements in Richtung seiner Ausgangsstellung, bei der auch der maximale Durchlassquerschnitt der Drossel vorliegt.
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Bei einer derartigen Dämpfventileinrichtung bestimmt das Reaktionsverhalten des Ventilelements auf eine sich ändernde Strömungssituation maßgeblich die Qualität der Dämpfventileinrichtung. Dabei spielen die Reaktionsgeschwindigkeit und die Größe des minimalen Drosselquerschnitts eine wesentliche Rolle.
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Aus der
DE 10 2019 215 558 A1 ist eine Drosselstelle bekannt, deren Ventilelement von zwei gekrümmten Schenkeln gebildet wird, die über ein Drehlager miteinander verbunden sind. Diese Bauform des Ventilrings bietet den Vorteil, dass das Material für den Ventilring freier gewählt werden kann. Andererseits ist ein derartiges Ventilelement hinsichtlich der Montage deutlich aufwändiger.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gattungsbildende Dämpfventileinrichtung hinsichtlich der funktionalen Qualität weiterzuentwickeln.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Lagerstelle des einen Schenkels von einer radial geschlitzten Durchgangsöffnung mit einer zumindest teilweise in Schwenkrichtung des Drehlagers gekrümmten Mantelfläche gebildet wird, wobei die Mantelfläche eine Führungsfläche für die Lagerstelle des anderen Schenkels darstellt, wobei über einen Schlitz der Lagerstelle ein in Umfangsrichtung verlaufenden Fortsatz des anderen Schenkels in die Lagerstelle eingreift und der Fortsatz eine gekrümmte Führungsfläche aufweist, die mit der Führungsfläche des anderen Schenkels zusammenwirkt, wobei der Schlitz im Bereich der Führungsfläche einen Umfangswinkel kleiner 180° aufweist.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die beiden Schenkel ohne ein weiteres Achsbauteil ein vollständiges Gelenk bilden, das zudem noch radial gesichert ist und damit nicht auseinanderfallen kann. Es lässt sich insbesondere wegen des eingesparten Achsbauteils leicht montieren.
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Ein weiterer Vorteil wird dadurch erreicht, dass eine Seitenwand des Schlitzes eine Anschlagfläche für den anderen Schenkel bildet. Man kann optional auf einen ventilträgerseitigen Anschlag verzichten, um eine maximale Aufweitbewegung des Ventilelements zu definieren.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung bilden gegenüberliegende endseitige Stirnfläche der Schenkel einen Anschlag für einen minimalen Durchmesser des Ventilelements. Die Stirnflächen können ein einfaches glattes Profil aufweisen. Zudem wird über diesen Anschlag auch eine optimale Dichtfunktion innerhalb des Ventilelements erreicht.
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Bevorzugt werden die beiden Schenkel von einer ringförmigen Rückstellfeder, die sich an einer Stützkontur auf gemeinsamen Deckseite der Schenkel abstützt, in Richtung des minimalen Durchmessers des Ventilelements vorgespannt, wobei zumindest der Fortsatz des Schenkels überdeckungsfrei zu der Rückstellfeder ausgerichtet ist. Diese räumliche Anordnung der Rückstellfeder zum Fortsatz vereinfacht die Geometrie der Schenkel im Bereich des Drehgelenks.
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Optional kann das Drehlager ein elastisches Anschlagelement aufweisen, um einerseits ein Anschlaggeräusch zu vermeiden und andererseits einen Einstellparameter für das Betriebsverhalten der Drosselstelle nutzen zu können.
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Beispielhaft kann das Anschlagelement von einem elastischen Einsatz des Drehlagers gebildet werden. Je nach gewünschter Dämpfkraftkennlinie der Drosselstelle kann man den Einsatz auswählen.
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Alternativ kann das Anschlagelement von dem Fortsatz des Schenkels gebildet wird, beispielsweise über eine Beschichtung.
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Man kann jedoch auch vorsehen, dass der Fortsatz zumindest einen elastischen Teilabschnitt aufweist, so dass der Fortsatz in Schwenkrichtung elastisch verformbar ist.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung eine Anschlagkontur des einen Schenkels und der elastische Fortsatz des anderen Schenkels ein zweites Drehlager bilden.
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Eine weitere Option besteht darin, dass die beiden Schenkel im Bereich des Drehlagers eine axiale Überlappung aufweisen, wobei in einer ersten Ebene des Drehlagers ein erster Gelenkabschnitt mit dem Fortsatz in der Durchgangsöffnung und in einer zweiten Ebene eine konvex gekrümmte Stirnfläche des einen Schenkels mit einer komplementär konkav gekrümmten Stirnfläche des anderen Schenkels ausgeführt sind. Dieses doppelte Gelenk reduziert den axialen Durchtrittsquerschnitt durch das Ventilelement im Bereich des Drehgelenks. Der Fortsatz mit der Durchgangsöffnung dient quasi als radiale Zugsicherung, damit die beiden Schenkel bei der Montage nicht so leicht auseinanderfallen. Für die optimale Abdichtung gegen axiales Durchströmen des Drehgelenks dient die Überlappung an den beiden Enden der Schenkel.
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Man kann auch vorsehen, dass ein separates Gelenkelement innerhalb des Ventilelements an beiden Enden ein Drehlager mit einem Fortsatz aufweist, der in die Durchgangsöffnung des benachbarten Schenkels eingreifen. Man kann einen deutlich größeren Schwenkwinkel und ggf. einen radialen Versatz zwischen den beiden benachbarten Schenkel realisieren.
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Optional kann das separate Gelenkelement auch einen Bestandteil der äußeren Mantelfläche des Ventilelements bilden.
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Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.
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Es zeigt:
- 1 Schnittdarstellung durch einen Schwingungsdämpfer im Bereich der Dämpfventileinrichtung
- 2 Drosselstelle nach 1 als Baugruppe
- 3 Schnittdarstellung durch das Ventilelement nach 2
- 4 u. 5 Draufsicht auf das Ventilelement nach 2
- 6 u. 7 Alternativvariante des Ventilelements
- 8 u. 9 weitere Alternativvariante des Ventilelements
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Die 1 zeigt eine Dämpfventileinrichtung 1 für einen nur ausschnittsweise dargestellten Schwingungsdämpfer 3 beliebiger Bauweise. Neben der Dämpfventileinrichtung 1 umfasst der Schwingungsdämpfer 3 ein erstes Dämpfventil 5 mit einem als Kolben 7 ausgeführten Dämpfventilkörper, der an einer Kolbenstange 9 befestigt ist.
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Der Dämpfventilkörper 7 unterteilt einen Zylinder 11 des Schwingungsdämpfers in einen kolbenstangenseitigen und einen kolbenstangenfernen Arbeitsraum 13; 15, die beide mit Dämpfmedium gefüllt sind. In dem Dämpfventilkörper 7 sind Durchtrittskanäle 17; 19 für jeweils eine Durchströmungsrichtung auf unterschiedlichen Teilkreisen ausgeführt. Die Ausgestaltung der Durchtrittskanäle 17; 19 ist nur beispielhaft anzusehen. Eine Austrittsseite der Durchtrittskanäle 17; 19 ist mit mindestens einer Ventilscheibe 21; 23 zumindest teilweise abgedeckt.
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Beispielhaft ist ein Ventilträger 25 der Dämpfventileinrichtung 1 direkt an der Kolbenstange 9 fixiert.
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Der Ventilträger 25 weist eine umlaufende Ringnut 27 auf, in der ein im Durchmesser veränderbares Ventilelement 29 geführt ist. Dieses Ventilelement 29 ist radial beweglich und bildet einen Ventilkörper für eine Drosselstelle 31 als Teil der Dämpfventileinrichtung 1. Das Ventilelement 29 bildet mit einer Innenwandung des Zylinders 11 die Drosselstelle 31, wobei die Innenwandung eine Strömungsleitfläche 33 darstellt.
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Das Ventilelement 29 ist mit einer Rückstellfeder 35 bestückt, wie. z. B. in der 2 vergrößert dargestellt ist. Zwischen der Strömungsleitfläche 33 und einer äußere Mantelfläche 37 des Ventilelements 29 liegt ein variabler Drosselquerschnitt 39 vor, der eine zusätzliche Dämpfkraft erzeugt.
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Bei einer Kolbenstangengeschwindigkeit in einem ersten Betriebsbereich, z. B. kleiner 1m/s, ist die Drosselstelle 31 vollständig geöffnet. Die Dämpfkraft wird dann nur von den Durchtrittskanälen 17; 19 in Verbindung mit den Ventilscheiben 21; 23 erzeugt. Bei einer Anströmung der Ventilscheiben 21; 23 heben die Ventilscheiben 21; 23 von ihrer Ventilsitzfläche 41; 43 ab. Die Abhubbewegung wird jeweils von einer Stützscheibe 45; 47 begrenzt.
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In einem zweiten Betriebsbereich mit einer Kolbenstangengeschwindigkeit, die größer ist als die Grenzgeschwindigkeit des ersten Betriebsbereichs, also größer als die beispielhaft angegebenen 1m/s, geht das Ventilelement 29 in eine Drosselstellung über und führt dabei eine Schließbewegung in Richtung der Strömungsleitfläche 33 aus. Bedingt durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit des Dämpfmediums in der als Ringspalt geformten Drosselstelle 31 bildet sich ein Unterdruck, der zu einer radialen Aufweitung des Ventilelements 29 führt. Damit jedoch keinesfalls eine Blockade der Drosselstelle 31 auftreten kann, kann der definierte Mindestdurchlassquerschnitt z. B. von der Rückstellfeder 35 eingehalten werden. In der vorliegenden Ausführung verfügt der Ventilträger 25 dafür über einen Anschlag 49 an einer Deckscheibe 51 ; 53 des Ventilträgers 25.
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Die 2 zeigt eine Detaildarstellung der Dämpfventileinrichtung 1 nach 1. In der Vergrößerung ist erkennbar, dass die Ringnut 27 mit einer inneren Mantelfläche 55 des Ventilelements 29, Ringnutseitenflächen 57; 59 der Deckscheiben 51; 53 und einer Ringnutgrundfläche 61 einen Druckraum 63 bildet, der über mindestens eine Zuströmöffnung 65 und eine Abströmöffnung 67 mit dem Arbeitsraum des Schwingungsdämpfers 3 verbunden ist. Beispielhaft ist zwischen den beiden Deckscheiben 51; 53 ein Zwischenring 69 verspannt, wobei der Ventilträger 25 auch aus Vollmaterial herstellbar ist. Der Druckraum 63 bewirkt eine nach radial außen gerichtete, das Ventilelement 29 aufweitende Kraftkomponente, die die in der Drosselstelle 37 herrschende Unterdrucksituation unterstützt. Die Funktionsbezeichnungen Zuströmöffnung und Abströmöffnung sind bei einer entgegengesetzten Anströmung der Dämpfventileinrichtung sinngemäß zu tauschen.
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Die 3 bis 5 zeigen das Ventilelement 29 als Einzelkomponente, das mindestens zwei Schenkel 71; 73 umfasst, die um ein Drehlager 75 beweglich gelagert sind. Die Beweglichkeit der Schenkel 71; 73 ermöglicht die radiale Aufweitbewegung, wie im Zusammenhang mit der 1 beschrieben ist.
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Das Drehlager 75 ist unabhängig zu dem das Ventilelement 29 führenden Ventilträger 25 ausgeführt, d. h. es gibt kein Achselement, das das Drehlager 75 und den Ventilträger 25 durchdringt. Sofern der Ventilträger 25 keinen Anschlag 49 aufweist, kann das Ventilelement 29 entsprechend dem Durchmesser des Zwischenrings aufgeweitet und in die Ringnut 27 radial eingeschoben werden.
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Der Schenkel 73 weist eine erste Lagerstelle 77 und der andere Schenkel 71 weist eine zweite Lagerstelle 79 auf, wobei diese beiden Lagerstellen 77; 79 das Drehlager 75 bilden. Die Lagerstelle 77 des Schenkels 73 wird von einer radial geschlitzten Durchgangsöffnung 80 mit einer zumindest teilweise in Schwenkrichtung des Drehlagers 75 gekrümmten Mantelfläche gebildet. Dabei dient die Mantelfläche als eine Führungsfläche 81 für die Lagerstelle 79 des anderen Schenkels 71. Über einen Schlitz 83 in der Lagerstelle 77 greift ein in Umfangsrichtung verlaufenden Fortsatz 85 des anderen Schenkels 71 in die Lagerstelle 77 ein. Der Fortsatz 85 weist eine gekrümmte Führungsfläche 87 auf, die mit der Führungsfläche 81 des anderen Schenkels 73 zusammenwirkt. Der Schlitz 83 weist im Bereich der Führungsfläche 87 einen Umfangswinkel kleiner 180° auf. Der Fortsatz 85 verfügt endseitig über ein kreisförmiges Ende, zumindest jedoch über ein Segment 90 mit der gekrümmten Führungsfläche 87, deren Umfangswinkel größer ist als der Umfangswinkel des Schlitzes 83 zuzüglich des Schwenkwinkels der beiden Schenkel 71; 73. Dadurch sind die beiden Schenkel 71; 73 über das Drehlager 75 miteinander in Radialrichtung verriegelt.
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In der 2 verfügt der Ventilträger 25 im Bereich der Deckscheibe 53 über den Anschlag 49. Man kann jedoch auch vorsehen, dass eine Seitenwand des Schlitzes 83 im Schenkel 73 eine den Schwenkwinkel begrenzende Anschlagfläche 89 für den anderen Schenkel 71 bildet, wie die 5 zeigt.
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Der minimale Durchmesser des Ventilelements 29 liegt dann vor, wenn gegenüberliegende endseitige Stirnflächen 91; 93 der Schenkel 71; 73 in Kontakt stehen, die ebenfalls einen Anschlag bilden gemäß der 3 und 4.
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Wie man in den Draufsichten auf das Ventilelement nach 4 und 5 erkennt, verläuft der Fortsatz 85 ausgehend von dem endseitigen Segment 90 nicht auf einem konstanten Teilkreisdurchmesser, sondern ist leicht nach radial außen ausgestellt. Wie bereits beschrieben stützt sich die ringförmige Rückstellfeder 35 an beiden Schenkeln 71; 73 ab. Dafür verfügt das Ventilelement 29 auf einer der Deckseiten über eine Stützkontur 95. Zumindest der Fortsatz 85 des Schenkels 71 ist überdeckungsfrei zu der Rückstellfeder 35 ausgerichtet. In der 3 ist zur Verdeutlichung die Schwenkachse des Drehlagers 75 eingezeichnet, die deutlich radial versetzt zu einer Aufnahmenut 97 für die Rückstellfeder 35 ausgeführt ist.
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Bei einer entsprechenden Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Drosselstelle 31 bewegt sich das Ventilelement 29 innerhalb des Ventilträgers 25, indem sich die beiden Schenkel 71; 73 um das Drehlager 75 verschwenken, bis eine Anschlagposition erreicht ist. Die Anschlagposition kann durch einen Anschlag 89 am Ventilträger 25 oder auch zwischen den beiden Schenkel, insbesondere im Bereich des Drehlagers 75 bestimmt werden. Dafür dienen dann der Fortsatz 85 und die Anschlagfläche 89 des Schlitzes 83.
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Die 6 und 7 zeigen ein Ventilelement 29 mit einer Zusatzfunktion, indem das Drehlager 75 ein elastisches Anschlagelement 99 aufweist. Das Anschlagelement kann z.B. von dem Fortsatz 85 des Schenkels 71 gebildet werden. Man kann z. B. vorsehen, dass der Fortsatz 85 eine elastische Beschichtung aufweist.
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Alternativ kann der Fortsatz 85 zumindest einen elastischen Teilabschnitt 101 aufweisen, so dass der Fortsatz 85 in Schwenkrichtung elastisch verformbar ist, wie es in der 6 dargestellt ist. Der Fortsatz 85 verfügt über eine Verdickung 105, z. B. an dem dem Segment 90 gegenüberliegenden Ende innerhalb des Schenkels 71. Dadurch kann sich der Fortsatz 85 nicht von dem Schenkel 71 lösen. Der Fortsatz 85 kann z. B. auch vollständig aus einem Elastomerwerkstoff bestehen.
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Optional kann man das Ventilelement 29 derart auslegen, dass die Anschlagfläche 89 des einen Schenkels 73 und der elastische Fortsatz 85 des anderen Schenkels 71 ein zweites Drehlager 103 bilden. Dadurch verlagert sich die Drehachse der Schenkel 71; 73 innerhalb des Ventilelements 29 mit dem Effekt, dass sich der Drosselquerschnitt 39 der Drosselstelle 31 noch präziser an einen gewünschten Querschnitt anpassen lässt. Des Weiteren kann mit dieser elastischen Anschlagfunktion eine Gegenkraft zur Druckkraft innerhalb des Druckraums 63 erreicht werden, so dass eine lineare Druckkraftsteigerung zu einem degressiven Aufweitverhalten des Ventilelements 29 führt.
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In der Ausführung nach 7 ist das Wirkprinzip entsprechend der 6 übernommen, jedoch wird das Anschlagelement 99 von einem elastischen Einsatz des Drehlagers 75 gebildet. Dabei wird durch die radial ausgeprägte Verdickung 105 am Einsatz ebenfalls eine Auszugsicherung des elastischen Einsatzes aus dem Schenkel 73 erreicht.
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Die Ausführung der Dämpfventileinrichtung nach 8 basiert auf der 4. Der wesentliche Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Varianten besteht darin, dass die beiden Schenkel 71; 73 im Bereich des Drehlagers 75 eine axiale Überlappung 119 aufweisen (9). In einer ersten Ebene 107 des Drehlagers 75 sind ein erster Gelenkabschnitt mit dem Fortsatz 85 in der Durchgangsöffnung 80 ausgeführt. Dieser Bestandteil des Drehlagers 75 entspricht dem Aufbau der 2 bis 7. Zusätzlich verfügt das Drehlager 75 in einer zweiten Ebene 109 mit einer konvex gekrümmten Stirnfläche 111 des Schenkels 71 und mit einer komplementär konkav gekrümmten Stirnfläche 113 des anderen Schenkels 73 einen zweiten Gelenkabschnitt des Drehlagers 75. Beide Drehlagerabschnitte verfügen bevorzugt über eine gemeinsame Drehachse 115.
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Der Fortsatz 85 des ersten Gelenkabschnitts ist auf einer Deckseite 117 ausgeführt, der Bestandteil der axialen Überlappung 119 zwischen den beiden Schenkeln 71; 73 ist. Folglich wird der Schlitz 83 in dem Schenkel 73 in Axialrichtung abgedeckt. Ein weiterer Vorteil dieser Bauform besteht darin, dass die gekrümmten Stirnflächen 111; 113 die Lagerführung übernehmen und der Fortsatz 85 innerhalb der Durchgangsöffnung 80 lediglich der radialen Sicherung der beiden Schenkel 71; 73 gegen das Auseinanderfallen bei der Montage dient. Folglich benötigt der Fortsatz 85 keine vollständige Ausrundung innerhalb der Durchgangsöffnung 80. Ein einfacher Querriegel, der breiter ist als der Schlitz 83 genügt für die angestrebte Sicherungsfunktion.
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Bei der Montage genügt eine einfache axiale Einführbewegung des Fortsatzes 85 in die Durchgangsöffnung 80. Danach wird das Ventilelement 29 in die Ringnut 27 des Ventilträgers 25 eingesetzt. Damit ist schon das radiale Auseinanderfallen der Schenkel 71; 73 verhindert. Die Rückstellfeder 35 sorgt abschließend für den definierten Ausgangssitz des Ventilelements 29 innerhalb der Ringnut 27.
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Die 10 und 11 zeigen eine Variante des Ventilelements 29, bei der zwischen den beiden Schenkeln 71; 73 ein separates Gelenkelement 121 angeordnet ist, das sowohl Bestandteil des ersten wie auch des zweiten Drehlagers 75: 103 ist. Beide Drehlager 75; 103 werden von einer konkaven Stirnfläche 113 an den Schenkeln 71; 73 und konvexen Stirnflächen 111 an dem separaten Gelenkelement 121 gebildet. Ebenso besteht zwischen dem Gelenkelement 121 und beiden Schenkeln 71; 73 eine axiale Überlappung 119, so dass die beide Schenkel 71; 73 auf dem separaten Gelenkelement 121 axial aufliegen. Das Prinzip der Verliersicherung über die Verbindung zwischen jeweils einem Fortsatz 85 und einer Durchgangsöffnung 80 mit einem radialen Schlitz 83 ist zu beiden Schenkeln 71; 73 realisiert. Deshalb können die Schenkel 71; 73 zwar eine Drehbewegung zueinander ausführen, jedoch nicht radial voneinander gelöst werden.
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Ein funktionaler Unterschied der Ausführungen nach den 10 und 11 zu den Varianten nach den 2 - 9 besteht darin, dass die beiden Schenkel 71; 73 nicht nur eine Schwenkbewegung zueinander ausführen können, sondern dass durch die beiden Drehlager 75; 103 eine begrenzte Radialverschiebung der beiden Schenkel 71; 73 zueinander möglich ist.
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In der Ausführung nach 10 ist die radiale Verschiebbarkeit zwischen den Schenkeln 71; 73 deutlich größer als bei dem Ventilelement 29 nach 11, der das Gelenkelement 121 nach 10 einen deutlich größeren Abstand der beiden Drehlager 75; 103 und zusätzlich einen Umfangsbereich mit einer äußeren Mantelfläche 37 aufweist. Das separate Gelenkelement 121 bildet praktisch einen weiteren Schenkel, der sich auch radial zu den beiden Schenkeln 71; 73 bewegen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dämpfventileinrichtung
- 3
- Schwingungsdämpfer
- 5
- erstes Dämpfventil
- 7
- Dämpfventilkörper
- 9
- Kolbenstange
- 11
- Zylinder
- 13
- kolbenstangenseitiger Arbeitsraum
- 15
- kolbenstangenferner Arbeitsraum
- 17
- Durchtrittskanäle
- 19
- Durchtrittskanäle
- 21
- Ventilscheibe
- 23
- Ventilscheibe
- 25
- Ventilträger
- 27
- Ringnut
- 29
- Ventilelement
- 29A
- Schenkel des Ventilelements
- 29
- Schenkel des Ventilelements
- 31
- Drosselstelle
- 33
- Strömungsleitfläche
- 35
- Rückstellfeder
- 37
- äußere Mantelfläche des Ventilelements
- 39
- Drosselquerschnitt der Drosselstelle
- 41
- Ventilsitzfläche
- 43
- Ventilsitzfläche
- 45
- Stützscheibe
- 47
- Stützscheibe
- 49
- Anschlag
- 51
- Deckscheibe
- 53
- Deckscheibe
- 55
- innere Mantelfläche des Ventilelements
- 57
- Ringnutseitenfläche
- 59
- Ringnutseitenfläche
- 61
- Ringnutgrundfläche
- 63
- Druckraum
- 65
- Zuströmöffnung
- 67
- Abströmöffnung
- 69
- Zwischenring
- 71
- Schenkel
- 73
- Schenkel
- 75
- Drehlager
- 77
- erste Lagerstelle
- 79
- zweite Lagerstelle
- 80
- Durchgangsöffnung
- 81
- Führungsfläche
- 83
- Schlitz
- 85
- Fortsatz
- 87
- Führungsfläche (Fortsatz)
- 89
- Anschlagfläche
- 90
- Segment
- 91
- Stirnfläche
- 93
- Stirnfläche
- 95
- Stützkontur
- 97
- Aufnahmenut
- 99
- Anschlagelement
- 101
- elatischer Teilabschnitt
- 103
- zweites Drehlager
- 105
- Verdickung
- 107
- erste Ebene
- 109
- zweite Ebene
- 111
- Stirnfläche konvex
- 113
- Stirnfläche konkav
- 115
- Drehachse
- 117
- Deckseite
- 119
- axiale Überlappung
- 121
- Gelenkelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016210790 A1 [0002]
- DE 102019215558 A1 [0005]