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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur verbesserten Visualisierung eines Hinweises in einem Kombiinstrument eines Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechendes System, Verfahren und Computer-Programm.
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Es ist bekannt, dem Fahrer in modernen Fahrzeugen Verkehrszeicheninformationen bereitzustellen. Beispielsweise kann eine aktuell gültige Geschwindigkeitsbeschränkung in Form eines Verkehrszeichens im Armaturenbrett des Fahrzeugs dargestellt werden. Zum Bestimmen der aktuell gültigen Verkehrszeicheninformationen kann das Fahrzeug verschiedene Erfassungsmittel, wie beispielsweise eine Kamera mit einer Bildverarbeitungseinheit, aufweisen. Weiterhin können aktuell gültige Verkehrszeicheninformationen durch elektronisches Erfassen von Funksignalen, die moderne Verkehrszeichen übertragen können, oder aus einer Datenbank bestimmt werden. In modernen Fahrzeugen werden eine Vielzahl an Zusatzinformationen und anzuzeigenden Symbolen bereitgestellt. Es fehlt jedoch an vorteilhaften Anzeigemöglichkeiten für die Vielzahl an anzuzeigenden Symbolen.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 004 453 A1 ist ein Verfahren zur Verkehrszeicheninformationswiedergabe in einem Fahrzeug bekannt, wobei in dem Fahrzeug eine Verkehrszeicheninformation wiedergegeben wird. Zudem wird eine Zuverlässigkeitsinformation, welche die Zuverlässigkeit der wiedergegebenen Verkehrszeicheninformation beschreibt, ausgegeben. Nachteilig hierbei ist, dass zur Wiedergabe der Verkehrszeicheninformation eine dedizierte Anzeigefläche vorgesehen ist. Mit zunehmender Anzahl an Informationen, die einem Fahrer während der Fahrt vermittelt werden, nimmt folglich die benötigte Anzeigefläche stetig zu. Hierdurch entstehen kostenintensive und bauraumintensive Anzeigegeräte.
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Aus der Offenlegungsschrift
US 2017/174132 A1 ist bekannt, Schildinformationen eines Verkehrszeichens oder einer Fahrbahnmarkierung vor einem Fahrzeug zu erfassen. Wenn zwei oder mehr Arten von Schildinformationen mit überlappenden effektiven Abschnitten erfasst werden oder wenn die Schildinformationen Textinformationen enthalten, die eine vorbestimmte oder mehr Anzahl von Zeichen enthalten, werden vereinfachte Informationen, die durch Vereinfachen der Schildinformationen erhalten werden, auf einem MID (mobiles Internetgerät - Mobile Internet Device) im Fahrzeug angezeigt. Nachteilig hierbei ist, dass eine Vereinfachung der Textinformationen aufwendig und fehleranfällig ist. Insbesondere können fehlerhaft vereinfachte Textinformationen zu einem erhöhten Verkehrsrisiko führen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Möglichkeit anzugeben, mehrere Symbole auf einer insbesondere begrenzten Anzeigefläche anzuzeigen. Insbesondere sollen mehrere Symbole verständlich darstellbar sein.
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Gelöst wird die obige Aufgabe von einer Vorrichtung zur verbesserten Visualisierung eines Hinweises in einem Kombiinstrument eines Kraftfahrzeugs, mit:
- - einer Eingangsschnittstelle zum Empfangen von Hinweis-Daten mit Informationen zu dem Hinweis und Kontrollleuchten-Daten mit Informationen zu einem Betriebszustand des Kraftfahrzeugs;
- - einer Analyseeinheit zum Bestimmen einer Darstellung für den Hinweis basierend auf den Hinweis-Daten und den Kontrollleuchten-Daten und zum Erzeugen eines Steuerbefehls zum Steuern eines Anzeigegeräts des Kombiinstruments; und
- - einer Ausgangsschnittstelle zum Übermitteln des Steuerbefehls an das Anzeigegerät des Kombiinstruments, wobei
der Steuerbefehl eine Darstellung eines Kontrollleuchten-Symbols auf einer Anzeigefläche des Anzeigegeräts bewirkt, wenn der Betriebszustand des Kraftfahrzeugs einer Ausgabe einer Mitteilung mittels eines Kontrollleuchten-Symbols bedarf, und eine reduzierte Darstellung des Hinweises bewirkt, wenn der zur Verfügung stehende Anzeigebereich der Anzeigefläche kleiner ist als ein für eine komplette Darstellung des Hinweises benötigter Anzeigebereich.
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Die obige Aufgabe wird ferner gelöst durch ein System zur verbesserten Visualisierung eines Hinweises in einem Kombiinstrument eines Kraftfahrzeugs, mit:
- - einer Vorrichtung wie zuvor definiert; und
- - einem Anzeigegerät, insbesondere einem Anzeigegerät im Kombiinstrument, zum Ausgeben eines Kontrollleuchten-Symbols und/oder des Hinweises in Reaktion auf einen Steuerbefehl der Vorrichtung.
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Schließlich wird die obige Aufgabe gelöst von einem Verfahren zur verbesserten Visualisierung eines Hinweises in einem Kombiinstrument eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten:
- - Empfangen von Hinweis-Daten mit Informationen zu dem Hinweis und Kontrollleuchten-Daten mit Informationen zu einem Betriebszustand des Kraftfahrzeugs;
- - Bestimmen einer Darstellung für den Hinweis basierend auf den Hinweis-Daten und den Kontrollleuchten-Daten;
- - Erzeugen eines Steuerbefehls zum Steuern eines Anzeigegeräts des Kombiinstruments; und
- - Übermitteln des Steuerbefehls an das Anzeigegerät des Kombiinstruments, wobei der Steuerbefehl eine Darstellung eines Kontrollleuchten-Symbols auf einer Anzeigefläche des Anzeigegeräts bewirkt, wenn der Betriebszustand des Kraftfahrzeugs einer Ausgabe einer Mitteilung mittels eines Kontrollleuchten-Symbols bedarf, und eine reduzierte Darstellung des Hinweises bewirkt, wenn der zur Verfügung stehende Anzeigebereich der Anzeigefläche kleiner ist als ein für eine komplette Darstellung des Hinweises benötigter Anzeigebereich.
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Durch eine Eingangsschnittstelle kann eine kosteneffiziente Vorrichtung geschaffen werden, die vorzugsweise mit vorhandenen, im Kraftfahrzeug verbauten Systemen, Modulen und Einheiten verwendet werden kann. Eine Eingangsschnittstelle kann dabei kabelgebunden und/oder drahtlos ausgebildet sein und vorzugsweise ein oder mehrere Kommunikationsprotokolle unterstützen. Durch eine Analyseeinheit kann ein vorteilhafter Steuerbefehl erzeugt werden, der insbesondere ermöglicht, dass eine zur Verfügung stehende Anzeigefläche doppelt benutzt werden kann. Es kann sowohl ein Hinweis als auch ein Kontrollleuchten-Symbol auf der Anzeigefläche dargestellt werden. Insbesondere kann, wenn kein Kontrollleuchten-Symbol dargestellt werden soll, die Anzeigefläche zum Darstellen von Hinweisen verwendet werden. Dadurch, dass basierend auf den Hinweis-Daten und den Kontrollleuchten-Daten eine vorteilhafte Darstellung ermittelbar ist, kann dynamisch und situationsabhängig auf ein anzuzeigendes Hinweissymbol eingegangen werden. Die Sicherheit im Straßenverkehr wird erhöht. Eine Ausgangsschnittstelle ermöglicht eine kosteneffiziente Vorrichtung, die vorzugsweise mit vorhandenen Ausgabegeräten verwendet werden kann. Durch das Verwenden einer Eingangsschnittstelle zum Empfangen von Daten kann eine technisch einfache und kostengünstige Vorrichtung geschaffen werden, die insbesondere nicht selbst zum Erfassen der Informationen ausgebildet sein muss. Somit kann die Vorrichtung in bereits bestehende Navigations- oder Infotainmentsysteme integriert werden. Mittels einer Ausgangsschnittstelle können bereits im Kraftfahrzeug verbaute Komponenten zur Anzeige verwendet werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ausgangsschnittstelle zum Übermitteln des Steuerbefehls an ein Anzeigegerät in Form eines MiniFIDs ausgebildet ist und vorzugsweise zur Installation in ein Kraftfahrzeug ausgebildet ist und besonders bevorzugt Teil eines Bordcomputers, Infotainment- und/oder Navigationssystems ist. Hierdurch kann eine kostengünstige Vorrichtung geschaffen werden, die insbesondere mit bereits verbauten Systemen verwendet werden kann. Insbesondere ist es denkbar, dass die Vorrichtung durch ein entsprechendes Umprogrammieren einer bereits im Fahrzeug verbauten Elektronik geschaffen werden kann.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Eingangsschnittstelle dazu ausgebildet ist, Hinweis-Daten mit Informationen zu erkannten Verkehrsschildern zu empfangen, wobei die Darstellung des Hinweises eine Darstellung des erkannten Verkehrsschilds umfasst. Durch eine Darstellung des erkannten Verkehrsschilds kann ein Fahrer intuitiv den Hinweis erfassen. Es muss kein Einlernen des Fahrers erfolgen. Der Komfort und eine Akzeptanz des Systems wird erhöht.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Analyseeinheit dazu ausgebildet ist, basierend auf den Hinweis-Daten zu ermitteln, ob ein erkanntes Verkehrsschild ein Hauptschild und/oder ein Zusatzschild umfasst. Durch das Kategorisieren der Verkehrsschilder kann eine Zusatzinformation für den Fahrer geschaffen werden. Insbesondere kann eine Einteilung der Schilder beispielsweise bezüglich der erlaubten Geschwindigkeit, eines Fahrverbots und/oder eines Gültigkeitsbereichs des Schilds erfolgen.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Analyseeinheit dazu ausgebildet ist, ein erkanntes Hauptschild und/oder ein erkanntes Zusatzschild zu priorisieren und einen Steuerbefehl zu bestimmen, der eine Darstellung des Verkehrsschilds mit niedriger Priorität in Form einer reduzierten Ausgabe eines Hinweises, insbesondere in Form eines Platzhalters, bewirkt. Hierdurch kann zuverlässig gewährleistet werden, dass eine Hauptinformation des Verkehrsschilds vermittelbar ist. Ein Platzhalter kann insbesondere ein Symbol in Form eines Zusatzschilds mit drei Punkten oder ein Sternchen auf einem dargestellten Hauptschild sein.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Analyseeinheit einem erkannten Zusatzschild eine niedrigere Priorität als einem erkannten Hauptverkehrsschild zuweist. Hierdurch kann eine reduzierte Ausgabe eines Hinweises geschaffen werden, der bevorzugt die Hauptinformation nicht umfasst. Insbesondere erlaubt eine vorherige Priorisierung ein schnelles Angleichen der Ausgabe der Hinweise, falls ein neuer Hinweis hinzukommt. Es kann direkt und schnell das Einblenden eines neuen Hinweises erfolgen.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Analyseeinheit einem Kontrollleuchten-Symbol eine höhere Priorität als einem erkannten Verkehrsschild zuweist. Kontrollleuchten können insbesondere Hinweise bezüglich einer Bremsanlage, einer Batterie, eines Ölstands, einer Kühlmittel-Temperatur, eines Airbags, eines Anschnallsensors, eines Bremsverschleißes, einer Tankfüllung, einer Motorkontrolle, eines Reifendruckes, eines ABS und/oder ESP umfassen. Vorzugsweise entsprechen die Kontrollleuchten-Symbole dabei den bisher bekannten Symbolen, wie sie in einem analogen Kombiinstrument angezeigt werden. Eine Kontrollleuchte vermittelt folglich eine Information, die dem Fahrer nur durch das Kraftfahrzeug mittgeteilt werden kann und die seine Aufmerksamkeit benötigt. Folglich kann durch eine hohe Priorisierung der Kontrollleuchten-Symbole technisch einfach erreicht werden, dass es zu keinen Einschränkungen kommt, die eine Beschädigung des Kraftfahrzeugs zur Folge hätten. Mit anderen Worten wird eine Komfortfunktion, wie eine Schildererkennung, vorzugsweise immer geringer priorisiert als das Vermitteln eines kritischen Betriebszustands des Kraftfahrzeugs.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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MiniFIDs, oder Instrumententräger/Informations-Displays FIDs, sind insbesondere Displays in einem Kombiinstrument, wobei mittels dem FID Informationen an einen Fahrer übermittelbar sind. Das Kombiinstrument ist insbesondere ein Instrumentenblock in Kraftfahrzeugen, der aus dem Zusammenfügen von Tachometer, Kilometerzähler, Drehzahlmesser, Tankanzeige, Kühlmitteltemperaturanzeige und Kontrollleuchten, zum Beispiel für den Fahrtrichtungsanzeiger, besteht. Die einzelnen Komponenten können dabei sowohl digital als auch analog ausgeführt sein.
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Ein Hauptverkehrsschild ist insbesondere ein Verkehrszeichen, das ein Ge- oder Verbot vermittelt, wie beispielsweise ein Überholverbot, eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit oder dergleichen.
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Ein Zusatzschild oder Zusatzzeichen (Deutschland) oder eine Zusatztafel (Österreich, Schweiz) konkretisiert die Bedeutung eines Haupt-Verkehrszeichens (Deutschland) beziehungsweise eines Signals (Schweiz), mit dem es in der Regel gemeinsam aufgestellt ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur verbesserten Visualisierung eines Hinweises in einem Kombiinstrument eines Kraftfahrzeugs;
- 2 eine schematische Darstellung einer Variante eines erfindungsgemäßen Systems;
- 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Variante eines erfindungsgemäßen Systems in einem Kraftfahrzeug;
- 4 eine schematische Darstellung eines Kombiinstruments mit einem Anzeigegerät;
- 5a bis 5g schematische Darstellungen von Ausgaben des Systems auf einem MiniFID-Anzeigegerät und
- 6 eine schematische Darstellung der Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 zur verbesserten Visualisierung eines Hinweises in einem Kombiinstrument eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrichtung 10 umfasst eine Eingangsschnittstelle 12, eine Analyseeinheit 14 und eine Ausgangsschnittstelle 16.
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Die Eingangsschnittstelle 12 ist dazu ausgebildet, Daten umfassend Hinweis-Daten mit Informationen zu dem Hinweis und Kontrollleuchten-Daten mit Informationen zu einem Betriebszustand des Kraftfahrzeugs zu empfangen. Die Daten können beispielsweise eine Schilderkennung oder dergleichen umfassen. Insbesondere können die Daten von einer Einheit zur Schilderkennung stammen. Ferner können die Kontrollleuchten-Daten von einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs oder einem Sensorsystem des Kraftfahrzeugs stammen. Zum Empfangen ist die Eingangsschnittstelle 12 vorzugsweise an ein fahrzeuginternes Übertragungsnetz angeschlossen. Ferner kann die Eingangsschnittstelle 12 auch zur drahtlosen Kommunikation ausgebildet sein oder mit einem proprietären, beispielsweise kabelgebundenen, Übertragungsnetz verbunden sein.
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Die Analyseeinheit 14 ist dazu ausgebildet, die Daten zu empfangen und einen Steuerbefehl zu generieren, wobei der Steuerbefehl eine Darstellung eines Kontrollleuchten-Symbols auf einer Anzeigefläche des Anzeigegeräts bewirkt, wenn der Betriebszustand des Kraftfahrzeugs einer Ausgabe einer Mitteilung mittels eines Kontrollleuchten-Symbols bedarf. Wird ein Kontrollleuchten-Symbol dargestellt, bewirkt der Steuerbefehl eine reduzierte Darstellung des Hinweises, da der zur Verfügung stehende Anzeigebereich der Anzeigefläche kleiner ist als ein für eine komplette Darstellung des Hinweises benötigter Anzeigebereich. Es versteht sich, dass der Steuerbefehl eine nicht reduzierte Ausgabe des Hinweises bewirkt, wenn der zur Verfügung stehende Anzeigebereich der Anzeigefläche entsprechend groß ist.
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Die Analyseeinheit 14 bestimmt eine Darstellung für den Hinweis basierend auf den Hinweis-Daten und den Kontrollleuchten-Daten. Eine Darstellung kann beispielsweise ein Piktogramm eines erkannten Verkehrsschilds umfassen. Insbesondere umfasst eine reduzierte Darstellung eine Ausgabe eines Platzhalters in Form eines Zusatzschilds mit drei Punkten. Es versteht sich, dass auch andere reduzierte Darstellungen, wie beispielsweise ein Sternchen oder dergleichen, denkbar sind. Ferner kann die reduzierte Darstellung das Piktogramm zumindest abschnittsweise überlappen.
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Bevorzugt ist die Analyseeinheit 14 dazu ausgebildet, die Verkehrsschilder in Hauptverkehrsschilder und Zusatzschilder zu unterteilen und verschiedene Hinweise zu priorisieren, wobei die Kontrollleuchten-Symbole höher priorisiert werden als ein Verkehrsschild und ein Hauptverkehrsschild höher priorisiert wird als ein Zusatzschild.
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Die Ausgangsschnittstelle 16 ist dazu ausgebildet, den Steuerbefehl an ein Anzeigegerät des Kombiinstruments zu übermitteln. Die Ausgangsschnittstelle 16 kann analog zur Eingangsschnittstelle 12 zur Kommunikation ausgebildet sein. Es versteht sich, dass die Eingangsschnittstelle 12 und die Ausgangsschnittstelle 16 auch kombiniert als Kommunikationsschnittstelle zum Senden und Empfangen ausgebildet sein können.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems 18 mit einer Vorrichtung 10 und einem Anzeigegerät 22.
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Die Vorrichtung 10 empfängt, wie oben beschrieben, Daten umfassend Hinweis-Daten und/oder Kontrollleuchten-Daten.
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Auf Basis der Daten erstellt die Vorrichtung 10 einen Steuerbefehl für das Anzeigegerät 22 und bewirkt so eine Darstellung eines Hinweises 24 mittels dem Anzeigegerät 22 eines Kraftfahrzeugs. In dem gezeigten Beispiel bewirkt der Steuerbefehl zudem eine Ausgabe einer reduzierten Darstellung 26 eines Hinweises, die zur Verdeutlichung in der 2 gestrichelt dargestellt ist.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Variante des erfindungsgemäßen Systems 18 in einem Kraftfahrzeug 28. Das erfindungsgemäße System 18 umfasst eine Vorrichtung 10, ein Anzeigegerät 22 und eine Einheit zu Schilderkennung 30. Es versteht sich, dass die Vorrichtung 10 auch mit einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs 28 kommunizieren kann, um Kontrollleuchten-Daten zu erhalten. Aus Gründen der Übersicht ist das Steuergerät nicht explizit dargestellt.
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Die Vorrichtung 10 empfängt, wie oben beschrieben, Daten umfassend Hinweis-Daten und/oder Kontrollleuchten-Daten. In dem gezeigten Beispiel ist das System 18 mit einer Einheit zur Schilderkennung 30 verbunden und empfängt vorzugsweise vorprozessierte Daten mit Informationen zu erkannten Verkehrsschildern 34. Die Einheit zu Schilderkennung 30 kann beispielsweise mittels einer Frontkamera 32 ein Verkehrsschild 34 vor dem Kraftfahrzeug 28 ermitteln. Es versteht sich, dass auch weitere prinzipiell im Stand der Technik bekannte Sensoren Anwendung finden können. Insbesondere kann eine Sensordatenfusion von Daten aus mehreren Sensoren erfolgen, um eine höhere Datenqualität zu erreichen. Ferner kann die Einheit zur Schilderkennung 30 sowie die Vorrichtung 10 auch in ein Steuergerät, Navigationssystem und/oder Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs 28 integriert sein und/oder durch Umprogrammieren der Vorgenannten geschaffen werden.
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Die Vorrichtung 10 analysiert die empfangenen Daten und bestimmt einen Steuerbefehl, der eine Darstellung eines Kontrollleuchten-Symbols auf einer Anzeigefläche des Anzeigegeräts 22 bewirkt, wenn der Betriebszustand des Kraftfahrzeugs 28 einer Ausgabe einer Mitteilung mittels eines Kontrollleuchten-Symbols bedarf. Ferner bewirkt der Steuerbefehl eine reduzierte Darstellung 26 des Hinweises, wenn der zur Verfügung stehende Anzeigebereich der Anzeigefläche kleiner ist als ein für eine komplette Darstellung des Hinweises 24 benötigter Anzeigebereich.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Kombiinstruments 36 mit einem Anzeigegerät 22 in Form eines MiniFIDs. Das Kombiinstrument 36 weist dabei zwei analoge Zeigerinstrumente auf, wobei zwischen den analogen Zeigerinstrumenten das MiniFID angeordnet ist. Bei einem MiniFID ist die zur Verfügung stehende Anzeigefläche vergleichsweise klein, da die Anzeigefläche durch die Dimensionierung des Kombiinstruments 36 und der analogen Zeigerinstrumente beschränkt ist. Hierdurch kann die hier beschriebene Lehre besonders vorteilhaft mit MiniFIDs verwendet werden, da eine Doppelnutzung der Anzeigefläche bei kleinen Anzeigeflächen einen hohen Mehrwert aufweist. Ferner kann durch die reduzierte Darstellung 26 eines Hinweises eine hohe Informationsdichte trotz geringer Anzeigefläche erreicht werden.
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In 5a bis 5g sind beispielhaft verschiedene Ausgaben auf einem Anzeigegerät 22 in Form eines MiniFIDs dargestellt, wobei die Ausgaben mehrere Informationen, wie eine aktuelle Geschwindigkeit, einen aktivierten Abstands- und Geschwindigkeitsregelautomaten, eine Temperatur und/oder einen Ladezustand einer Batterie, umfassen. Es versteht sich, dass diese Ausgaben nur beispielhaft gewählt wurden und andere Ausgaben ebenfalls denkbar sind. Im Folgenden werden vorwiegend die Darstellungen von Hinweisen 24, 26 und Kontrollleuchten-Symbolen 38 diskutiert. Diese sind, sofern mehrere Hinweise 24, 26 und/oder Kontrollleuchten-Symbole 38 ausgegeben werden, übereinander in einer linken Reihe und einer rechten Reihe angeordnet.
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In 5a erfolgt eine Ausgabe eines Hinweises 24 in Form eines Piktogramms eines Verkehrsschilds, wobei das Piktogramm eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h vermittelt. In dem gezeigten Beispiel sind keine weiteren Ausgaben von Hinweisen notwendig, daher kann eine komplette, also nicht reduzierte Darstellung 26 des Hinweises 24 erfolgen.
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In 5b erfolgt im Unterschied zu dem in 5a gezeigten Beispiel zusätzlich eine Ausgabe eines Hinweises 24 in Form eines Piktogramms, das ein Überholverbot vermittelt. Die beiden Hinweise beruhen jeweils auf einem erkannten Hauptverkehrsschild.
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In 5c erfolgt im Unterschied zu dem in den 5a und 5b gezeigten Beispiel zusätzlich eine Ausgabe eines Hinweises 24 in Form eines Piktogramms, das vermittelt, dass eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h für Lastkraftwagen gilt. Dieses zusätzliche Piktogramm ist in Form eines Zusatzschilds dargestellt und beruht auf einem entsprechend erkannten Zusatzschild.
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In 5d erfolgt im Unterschied zu dem in 5c gezeigten Beispiel eine Ausgabe von Hinweisen 24 in Form von Piktogrammen, die vermitteln, dass eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h für Lastkraftwagen und eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h für Personenkraftwagen gilt.
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In 5e erfolgt im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Beispielen eine Ausgabe von Hinweisen 24 und eine Ausgabe eines Kontrollleuchten-Symbols 38. Hierdurch ist die zur Verfügung stehende Anzeigefläche reduziert, so dass ein erkanntes Zusatzschild und/oder Hauptverkehrsschild in einer reduzierten Darstellung 26 eines Hinweises ausgeben wird. Die Piktogramme vermitteln, dass eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h für Lastkraftwagen und ein Überholverbot gilt. Das Überholverbot kann durch ein Zusatzschild weiter spezifiziert sein und/oder es wurde noch ein weiteres Hauptverkehrsschild erkannt. Diese Information wird einem Fahrer durch die reduzierte Darstellung 26 eines Hinweises vermittelt.
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In 5f erfolgt eine Ausgabe von Hinweisen 24 und eine Ausgabe von zwei Kontrollleuchten-Symbolen 38. Hierdurch ist die zur Verfügung stehende Anzeigefläche weiter reduziert, so dass ein weiteres erkanntes Zusatzschild und/oder ein weiteres erkanntes Hauptverkehrsschild in Form einer weiteren reduzierten Darstellung 26 eines Hinweises ausgegeben wird. Die Piktogramme vermitteln, dass ein Überholverbot und ein weiteres Überholverbot gilt, wobei die beiden Überholverbote jeweils durch ein Zusatzschild weiter spezifiziert sein können. Diese Information wird einem Fahrer durch die weitere reduzierte Darstellung 26 eines Hinweises vermittelt.
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In 5g erfolgt eine Ausgabe von Hinweisen 24 und eine Ausgabe eines Kontrollleuchten-Symbols 38. Im Unterschied zu dem in 5e gezeigten Beispiel ist das Kontrollleuchten-Symbol an der linken Reihe angeordnet. Hierdurch ist die zur Verfügung stehende Anzeigefläche ebenfalls reduziert. Die Piktogramme vermitteln, dass eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h für Lastkraftwagen und ein Überholverbot gilt. Das Überholverbot kann durch ein Zusatzschild weiter spezifiziert sein und/oder es wurde noch ein weiteres Hauptverkehrsschild erkannt. Diese Information wird einem Fahrer durch die reduzierte Darstellung 26 eines Hinweises vermittelt.
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In 6 sind schematisch die Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur verbesserten Visualisierung eines Hinweises 24 in einem Kraftfahrzeug 28 gezeigt.
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In einem ersten Schritt S1 erfolgt ein Empfangen von Hinweis-Daten mit Informationen zu dem Hinweis 24 und Kontrollleuchten-Daten mit Informationen zu einem Betriebszustand des Kraftfahrzeugs 28.
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In einem zweiten Schritt S2 wird eine Darstellung für den Hinweis 24 basierend auf den Hinweis-Daten und den Kontrollleuchten-Daten bestimmt.
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In einem dritten Schritt S3 erfolgt ein Erzeugen eines Steuerbefehls zum Steuern eines Anzeigegeräts 22 eines Kombiinstruments 36.
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In einem vierten Schritt S4 wird der Steuerbefehl an das Anzeigegerät 22 des Kombiinstruments 36 übermittelt.
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Der Steuerbefehl bewirkt dabei eine Darstellung eines Kontrollleuchten-Symbols 38 auf einer Anzeigefläche des Anzeigegeräts 22, wenn der Betriebszustand des Kraftfahrzeugs 28 einer Ausgabe einer Mitteilung mittels eines Kontrollleuchten-Symbols 38 bedarf. Wird ein Kontrollleuchten-Symbol 38 ausgegeben, bewirkt der Steuerbefehl eine reduzierte Darstellung 26 des Hinweises, da der zur Verfügung stehende Anzeigebereich der Anzeigefläche kleiner ist als ein für eine komplette Darstellung des Hinweises 24 benötigter Anzeigebereich.
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Die Erfindung wurde ausführlich beschrieben. Insbesondere kann mit der offenbarten Lehre die folgende Funktion ermöglicht werden: Auf dem stark begrenzten Anzeigeplatz eines MiniFID im Kombiinstrument 36 sollen Verkehrszeichen 34, Zusatzschilder und Kontrollleuchten 38 angezeigt werden. Dazu kann die Information der Zusatzschilder reduziert angezeigt werden, sobald eine Kontrollleuchte, beziehungsweise ein Kontrollleuchten-Symbol 38, oberhalb der Verkehrszeichen beziehungsweise des Hinweises 24 im Anzeigebereich erscheint.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Eingangsschnittstelle
- 14
- Analyseeinheit
- 16
- Ausgangsschnittstelle
- 18
- System
- 22
- Anzeigegerät
- 24
- Hinweis
- 26
- reduzierte Darstellung eines Hinweises
- 28
- Kraftfahrzeug
- 30
- Einheit zur Schilderkennung
- 32
- Frontkamera
- 34
- Verkehrsschild
- 36
- Kombiinstrument
- 38
- Kontrollleuchten-Symbol
- S1-S4
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007004453 A1 [0003]
- US 2017174132 A1 [0004]