DE102021206867A1

DE102021206867A1 - Verkleidungsteil und Akustikbaugruppe für einen Fahrzeuginnenraum

Info

Publication number: DE102021206867A1
Application number: DE102021206867.7A
Authority: DE
Inventors: Dimitrios Patsouras; Robert Joest; Stephan Eisele; Johannes Kerkmann; Karsten Moritz; Pascal Köhler; Robert Wick; Jens Friedrich
Original assignee: Continental Engineering Services GmbH
Current assignee: Continental Engineering Services GmbH
Priority date: 2021-06-30
Filing date: 2021-06-30
Publication date: 2023-01-05
Also published as: CN217789898U

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verkleidungsteil (18) für einen Fahrzeuginnenraum (20), das einen Teil der Fahrzeugstruktur (12) zum Fahrzeuginnenraum (20) hin abdeckt, wobei das Verkleidungsteil (18) zumindest einen Schallleitabschnitt (24) aufweist, der eine geringere Schalldämmung aufweist als das übrige Verkleidungsteil (18). Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Akustikbaugruppe (10) für einen Fahrzeuginnenraum (20), mit einem solchen Verkleidungsteil (18) und mit einem Schallerzeuger (14), wobei der Schallerzeuger (14) auf der dem Fahrzeuginnenraum (20) abgewandten Seite des Verkleidungsteils (18), insbesondere im Bereich der Schallleiterabschnitte (24) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Baugruppe mit einem solchen Verkleidungsteil.
In Fahrzeugen werden häufig Beschallungssysteme für den Fahrzeuginnenraum eingesetzt. Üblicherweise werden hierbei konventionelle Lautsprechersysteme verwendet, die in die Innenverkleidung des Fahrzeugs eingesetzt werden. Aus optischen Gründen werden diese Lautsprecher häufig hinter Fahrzeugverkleidungsteilen angeordnet. Als Alternative werden elektrodynamische Aktuatoren eingesetzt, welche unterschiedliche Flächen des Fahrzeugs, insbesondere der Innenverkleidung, zu Schwingungen anregen. Dies führt zu einer Schallabstrahlung der angeregten Flächen. Häufig werden hierbei Flächen oder Strukturen verwendet, die hinter der Innenraumverkleidung angeordnet sind. Die Innenraumverkleidung hat aber üblicherweise schallisolierende Eigenschaften. Dadurch wird der Schallpegel der abstrahlen Bauteile deutlich reduziert, sodass ein höherer Energieaufwand für einen ausreichenden Schallpegel im Fahrzeuginnenraum erforderlich ist. Zudem verschlechtern sich durch die Schallisolierung die Klangeigenschaften innerhalb des Fahrzeugs.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Beschallungssystem für einen Fahrzeuginnenraum bereitzustellen, das verbesserte Klangeigenschaften aufweist, wobei die aufzuwendende Energie zu Beschallung des Fahrzeuginnenraums möglichst gering sein soll.
Zur Lösung der Aufgabe ist ein Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum vorgesehen, das einen Teil der Fahrzeugstruktur zum Fahrzeuginnenraum hin abdeckt, wobei das Verkleidungsteil zumindest einen Schallleitabschnitt aufweist, der eine geringere Schalldämmung aufweist als das übrige Verkleidungsteil. Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, Teile der bisherigen Innenraumverkleidung, insbesondere im Bereich von Lautsprechern oder anderen schallabstrahlenden Systemen, zumindest abschnittsweise akustisch transparent bzw. transparenter zu gestalten, sodass ein Schalldurchgang mit geringeren Verlusten möglich ist. Dadurch ist eine Beschallung des Fahrzeuginnenraums mit einer geringeren Leistung möglich, wobei auch die Klangqualität deutlich verbessert werden kann. Insbesondere kann der Schalldurchgang durch die Art und Anzahl der Schallleitabschnitte sowie deren Positionierung beeinflusst werden. Das Schallleitelement ist vorzugsweise aus dem gleichen oder einem ähnliche Material hergestellt und/oder hat eine gleiche oder ähnliche Oberfläche wie das übrige Verkleidungsteil, so dass das Verkleidungsteil zum Fahrzeuginnenraum hin ein einheitliches Erscheinungsbild haben.
Beispielsweise weist der Schallleitabschnitt zumindest ein Schallleitelement auf, das im Vergleich zum übrigen Verkleidungsteil verbesserte Schallleiteigenschaften aufweist. Das Verkleidungsteil ist also im Bereich des Schallleitabschnitts geschlossen und die Schallweiterleitung erfolgt durch ein Bauteil, das im Schallleitabschnitt eingesetzt ist oder diesen bildet und zum Schwingen angeregt werden kann. Dadurch weist das Verkleidungsteil eine durchgehende, insbesondere ebene, Oberfläche auf.
Alternativ oder ergänzend kann der Schallleitabschnitt auch Durchlässe und/oder Aussparungen aufweisen, durch die ein einfacher Schalldurchtritt möglich ist.
Optional kann das Verkleidungsteil auf der zur Fahrzeuginnenseite gerichteten Fläche eine Abdeckung aufweisen, die insbesondere geringe Schallabsorptionseigenschaften aufweist. Die Abdeckung kann beispielsweise ein einheitliches Erscheinungsbild der zur Fahrzeuginnenseite gerichteten Fläche herstellen. Insbesondere kann die Abdeckung eine Verschmutzung der Schallleitabschnitte sowie der hinter diesen liegenden Bereichen verhindern, sodass deren Funktion zuverlässig sichergestellt ist.
Das Verkleidungsteil kann mehrere Schallleitabschnitte aufweisen. Insbesondere können die Schallleiteigenschaften bzw. die Klangeigenschaften durch die Anzahl und die Positionierung der Schallleitabschnitte positiv beeinflusst werden.
Zur Lösung der Aufgabe ist des Weiteren eine Verkleidungsteilbaugruppe für einen Fahrzeuginnenraum vorgesehen, mit einem vorstehend beschriebenen Verkleidungsteil und mit einem Schallerzeuger, wobei der Schallerzeuger auf der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite des Verkleidungsteils, insbesondere im Bereich der Schallleitelemente angeordnet ist.
Auf der dem Fahrzeuginnenraum abgewandten Seite kann eine Trägerstruktur für den Schallerzeuger vorgesehen sein, wobei die Trägerstruktur vom Schallerzeuger zu Schwingungen angeregt werden kann. Die Schallerzeugung erfolgt in diesem Fall nicht allein durch den Schallerzeuger, sondern durch die Trägerstruktur, die vom Schallerzeuger zu Schwingungen angeregt wird.
Um ein Schwingen des gesamten Verkleidungsteils zu vermeiden, sind die Trägerstruktur und das Verkleidungsteil beispielsweise auf einem Träger befestigt, wobei der Träger das Verkleidungsteil und die Trägerstruktur akustisch voneinander entkoppelt sind.
Weitere Vorteile und Merkmale finden sich in der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:

1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Baugruppe,
2 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Baugruppe.

In 1 ist eine erste Ausführungsform einer Akustikbaugruppe 10 für ein Fahrzeuginnenraum gezeigt. Die Akustikbaugruppe 10 ist auf einem Träger 12, hier Teil einer Fahrzeugstruktur wie beispielsweise einem Türblech, befestigt. Die Akustikbaugruppe 10 umfasst des Weiteren einen Schallerzeuger 14, der auf eine Trägerstruktur 16 befestigt ist.
Die Trägerstruktur 16 kann vom Schallerzeuger 14 zu Schwingungen angeregt werden, sodass diese gewissermaßen als Lautsprecher oder als Verstärker für den Schallerzeuger 16 dient. Der Schallerzeuger 14 ist hinter einem Verkleidungsteil 18 für einen Fahrzeuginnenraum 20 angeordnet. Das Verkleidungsteil 18 ist am Träger 12 befestigt und deckt die Fahrzeugstruktur, insbesondere den Träger 12, zum Fahrzeuginnenraum hin ab.
Das Verkleidungsteil 18 und die Trägerstruktur 16 begrenzen einen Schallraum 22. Das Verkleidungsteil 18 und die Trägerstruktur 16 sind vorzugsweise voneinander entkoppelt bzw. gegeneinander schallisoliert, sodass sich eine Schwingung der Trägerstruktur 16 nicht auf das Verkleidungsteil 18 übertragen kann.
Das Verkleidungsteil 18 hat einen Schallleitabschnitt 24, der sich von dem Schallraum 22 bis zum Fahrzeuginnenraum 20 erstreckt. Das Verkleidungsteil hat schallabsorbieren der Eigenschaften, d. h. der vom Schallerzeuger 14 bzw. der Trägerstruktur 16 erzeugte Schall wird vom Verkleidungsteil 18 stark gedämpft. Der Schallleitabschnitt 24 hat gegenüber dem Verkleidungsteil 18 mindestens abschnittsweise eine deutlich geringere Schalldämmung, sodass ein verbesserte Schalldurchtritt vom Schallraum 22 zum Fahrzeuginnenraum 20 erfolgen kann.
In der hier gezeigten Ausführungsform weist der Schallleitabschnitt 24 mehrere Mikroperforationen 26 auf, die in einem definierten Muster angeordnet sind, sodass ein Schalldurchtritt über eine größere Fläche des Verkleidungsteils 18 erfolgen kann. Insbesondere erfolgt die Positionierung der Mikroperforationen 26 so, dass der Schallleitabschnitt die gewünschten Schallleiteigenschaften aufweist.
Der Schallleitabschnitt 24 kann aber auch auf andere Weise dazu ausgebildet sein, um eine möglichst gute Schallübertragung vom Schallraum 22 zum Fahrzeuginnenraum 20 zu gewährleisten. Beispielsweise können auch größere Durchlässe 28 oder Aussparungen vorgesehen sein, durch die ein Schalldurchtritt zum Fahrzeuginnenraum 20 hin möglich ist (siehe insbesondere 2). Alternativ können auch Schallleitelemente verwendet werden, die gegenüber dem Material des übrigen Verkleidungsteil 18 bessere Schallleiteigenschaften aufweisen.
Insbesondere können auch mehrere Schallleitabschnitte 24 am Verkleidungsteil 18 vorgesehen sein, beispielsweise im Bereich verschiedene Schallerzeuger 16 oder um die Klangeigenschaften im Fahrzeuginnenraum zu beeinflussen.
In der in 2 gezeigten Ausführungsform ist statt der Mikroperforationen 26 ein Durchlass 28 vorgesehen, durch die der Schall durch das Verkleidungsteil 18 zum Fahrzeuginnenraum 20 durchtreten kann.
Zusätzlich ist eine Abdeckung 30 vorgesehen, beispielsweise eine Kaschierung, durch die die dem Fahrzeuginnenraum 20 zugewandte Fläche 32 des Verkleidungsteils 18 abgedeckt ist, insbesondere im Bereich des Schallleitabschnitts 24. Die Abdeckung 30 hat nur geringe Schall absorbieren der Eigenschaften, sodass diese die Klangeigenschaften nur geringfügig beeinflusst. Die Abdeckung 30 stellt ein einheitliches Erscheinungsbild des Verkleidungsteils 18 sicher und schützt den Schallleitabschnitt 24, insbesondere den Durchlass 28, vor Verschmutzung.
Grundsätzlich kann der Schallleitabschnitt 24 beliebig ausgebildet sein, solange dieser so ausgebildet ist, dass eine verbesserte Schallübertragung zum Fahrzeuginnenraum 20 hin erfolgen kann, wobei insbesondere eine wesentlich geringere Schallabsorption als im übrigen Verkleidungsteil erfolgt. Insbesondere können auch Schallleitabschnitte 24 mit verschiedenen Maßnahmen zur Verbesserung der Schallübertragung vorgesehen sein, beispielsweise mit Durchlässen 28, Mikroperforationen 26 und/oder Schallleitelementen. Insbesondere kann ein Schallleitabschnitt 24 auch verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Schallübertragung aufweisen.
Die Schallleitabschnitte 24 können hierbei so positioniert werden, dass im Fahrzeuginnenraum die gewünschten akustischen Eigenschaften erreicht werden. Insbesondere können auch die Maßnahmen zur Schallübertragung so ausgewählt werden und positioniert werden, dass ideale akustische Eigenschaften im Fahrzeuginnenraum erzeugt werden. Insbesondere können die Schallleitabschnitte auf das gewünschte Übertragungsverhalten, beispielsweise auf die zu übertragenen Frequenzen oder auf eine bestimmte Abstrahlcharakteristik hin optimiert sein.

Claims

Verkleidungsteil (18) für einen Fahrzeuginnenraum (20), das einen Teil der Fahrzeugstruktur (12) zum Fahrzeuginnenraum (20) hin abdeckt, wobei das Verkleidungsteil (18) zumindest einen Schallleitabschnitt (24) aufweist, der eine geringere Schalldämmung aufweist als das übrige Verkleidungsteil (18).
Verkleidungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallleitabschnitt (24) zumindest ein Schallleitelement aufweist, das im Vergleich zum übrigen Verkleidungsteil (18) verbesserte Schallleiteigenschaften aufweist.
Verkleidungsteil nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallleitabschnitt (24) Durchlässe (28) und oder Aussparungen aufweist.
Verkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verkleidungsteil (18) auf der zum Fahrzeuginnenraum (20) gerichteten Fläche (32) eine Abdeckung (30) aufweist, die insbesondere geringe Schallabsorptionseigenschaften aufweist.
Verkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verkleidungsteil (18) mehrere Schallleitabschnitte (24) aufweist.
Akustikbaugruppe (10) für einen Fahrzeuginnenraum (20), mit einem Verkleidungsteil (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und mit einem Schallerzeuger (14), wobei der Schallerzeuger (14) auf der dem Fahrzeuginnenraum (20) abgewandten Seite des Verkleidungsteils (18), insbesondere im Bereich der Schallleiterabschnitte (24) angeordnet ist.
Akustikbaugruppe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Fahrzeuginnenraum (20) abgewandten Seite eine Trägerstruktur (16) für den Schallerzeuger (14) vorgesehen ist, wobei die Trägerstruktur (16) akustisch mit dem Schallerzeuger (14) gekoppelt ist und vom Schallerzeuger (14) zu Schwingungen angeregt werden kann.
Akustikbaugruppe nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstruktur (16) und das Verkleidungsteil (18) auf einem Träger (12) befestigt sind, wobei der Träger (12) das Verkleidungsteil (18) und die Trägerstruktur (16) akustisch voneinander entkoppelt.