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Die Erfindung betrifft ein Navigationsmanagementsystem zur Routenplanung eines Fahrzeugs, insbesondere zur Auswahl eines Zwischenziels entlang einer Route. Das Zwischenziel kann beispielsweise eine Elektroladestation zum Aufladen eines Elektrofahrzeugs, eine Kraftstofftankstelle zum Betanken eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor oder eine Werkstatt oder eine Raststätte sein, die entlang der Route liegt.
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Ein Fahrer eines Fahrzeugs wird üblicherweise über spezielle Anzeigen auf der Armaturentafel über den aktuellen Fahrzeugstatus seines Fahrzeugs informiert. Dazu gehören der aktuelle Kraftstofffüllstand im Tank beziehungsweise eine Restreichweite, die mit der vorhandenen Kraftstofffüllmenge im Tank noch gefahren werden kann. Darüber hinaus wird der Zustand von relevanten Systemkomponenten des Fahrzeugs, beispielsweise ein defekter Scheinwerfer, der Ölstand oder der aktuelle Wischwasserstand, für den Fahrer angezeigt.
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Bei Fahrzeugen ohne Navigationsinstrumente oder mit einfachen Navigationsinstrumenten, die lediglich eine Fahrstrecke zwischen einem eingegebenen Start- und Zielpunkt anzeigen, muss sich der Fahrer in Abhängigkeit von dem aktuellen Fahrzeugstatus selbständig um eine manuelle Suche nach einer Elektroladestation, wenn der Ladezustand der Fahrzeugbatterie abnimmt, oder eine Kraftstofftankstelle für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, wenn der im Tank befindliche Kraftstoff zur Neige geht, oder um die Suche nach einer Werkstatt, wenn bei Systemkomponenten des Fahrzeugs Defekte auftreten, kümmern.
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Eine Tankstelle beziehungsweise Elektroladestation oder eine Werkstatt stellt in diesen Fällen ein Zwischenziel auf der ursprünglich geplanten Route zwischen dem Start- und Zielpunkt dar.
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Moderne Navigationssysteme bieten zumindest die Möglichkeit, ein Zwischenziel auf einer eingegebenen Route nachträglich einzugeben. Darüber hinaus sind einige Navigationssysteme mit dem Fahrzeug derart gekoppelt, dass bei einer aktuellen Warnung in Bezug auf den Fahrzeugstatus des Fahrzeugs Zwischenziele vorgeschlagen und eine Fahrstrecke zu einem Zwischenziel angezeigt wird.
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Beispielsweise schlagen derartige Navigationssysteme bei einer aktiven Tankwarnung Routen zur nächstgelegenen Tankstelle vor.
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Derartige Navigationssysteme bieten zwar eine gewisse Entlastung für einen Fahrer. Dennoch wird der Fahrer erst sehr spät bei einer aktiven Warnung in Bezug auf den Fahrzeugstatus auf eine alternative Route zu einem Zwischenziel, beispielsweise einer Elektroladestation oder Kraftstofftankstelle, hingewiesen. Würde der Fahrer frühzeitig darauf hingewiesen werden, dass ein Zwischenstopp zum Aufladen einer Fahrstrombatterie beziehungsweise zum Betanken des Fahrzeugs oder zum Aufsuchen einer Werkstatt entlang einer geplanten Route erforderlich wird, könnte der Fahrer seine Reise besser planen. Beispielsweise könnten Pausenzeiten während der Reise auf einen erforderlichen Halt an Zwischenzielen, insbesondere an Tank- oder Ladestationen, angepasst werden. Des Weiteren könnte ein Fahrer bei frühzeitiger Warnung in Bezug auf den Fahrzeugstatus beispielsweise eine Elektroladestation oder Tankstelle auswählen, die subjektiv für ihn angenehmer zum Gestalten einer Pause erscheint.
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Ein weiteres Problem, das insbesondere bei Elektrofahrzeugen auftritt, wenn ein Fahrer erst sehr spät beim Erreichen eines minimalen Ladezustands der Fahrstrombatterie seines Fahrzeugs darauf hingewiesen wird, eine Ladestation aufzusuchen, besteht darin, dass es an den Ladestationen in Abhängigkeit von deren Auslastung oftmals zu längeren Wartezeiten kommt. Würde ein Fahrer hingegen frühzeitig darauf hingewiesen werden, dass bald eine Elektroladestation aufgesucht werden muss, könnte eine ungünstige Verteilung der Auslastung der Infrastruktur von Ladestationen und somit unnötige Wartezeiten an den einzelnen Ladestationen vermieden werden.
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Ein Anliegen der vorliegenden Erfindung ist es, ein Navigationsmanagementsystem zur Routenplanung eines Fahrzeugs anzugeben, das die Planung von Zwischenstopps an Zwischenzielen, insbesondere Elektroladestationen, Kraftstofftankstellen, Werkstätten, Raststätten etc., erleichtert und es erlaubt einen Zwischenstopp für einen Fahrer möglichst angenehm, beispielsweise ohne großen Zeitverlust, zu gestalten.
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Ein derartiges Navigationsmanagementsystem zur Routenplanung des Fahrzeugs, mit dem sich Zwischenstopps an Zwischenzielen einer Route effektiv planen und gestalten lassen, ist im Patentanspruch 1 angegeben.
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Bei dem Navigationsmanagementsystem zur Routenplanung eines Fahrzeugs ist vorgesehen, dass das Fahrzeug eine Navigationseinrichtung zum Ermitteln einer Route zwischen einem Startpunkt und einem Zielpunkt umfasst. Die Navigationseinrichtung ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von einem Fahrzeugstatus des Fahrzeugs und einer Topologie der ermittelten Route ein Zwischenziel aus einer Vielzahl von möglichen Zwischenzielen entlang der Route auszuwählen und eine Fahrstrecke zu dem ausgewählten Zwischenziel anzuzeigen, wobei das Zwischenziel eine Elektroladestation oder eine Kraftstofftankstelle oder eine Werkstatt oder eine Raststätte ist.
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Der Fahrer eines Fahrzeugs bekommt somit von der Navigationseinrichtung automatisch Zielvorschläge für Zwischenziele entlang seiner Route, die dem aktuellen Fahrzeugstatus entsprechen, um Probleme zu umgehen beziehungsweise um diese rechtzeitig und schnellstmöglich abzustellen. Dadurch kann einerseits Zeit und andererseits aber auch Kraftstoff bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor beziehungsweise Akkuleistung bei einem Elektrofahrzeug eingespart werden.
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Die Navigationseinrichtung kann dazu ausgebildet sein, einen Ort, an dem sich das Zwischenziel befindet, oder die Fahrstrecke zu dem Zwischenziel während der Fahrt in Abhängigkeit von einer bereits von dem Startpunkt zurückgelegten Streckenabschnitt der Route und/oder in Abhängigkeit von dem noch bis zu dem Zielpunkt zurückzulegenden Streckenabschnitt anzuzeigen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Navigationsmanagementsystems kann die Navigationseinrichtung derart ausgebildet sein, dass ein Ort, an dem sich das Zwischenziel befindet, oder eine Fahrstrecke zu dem Zwischenziel bereits vor dem Start der Fahrt beziehungsweise beim Start einer Reise angezeigt werden. Die Anzeige eines Zwischenziels vor dem Antritt der Fahrt kann in Abhängigkeit von dem beim Start der Fahrt vorherrschenden Fahrzeugstatus und/oder in Abhängigkeit von der geplanten Route von der Navigationseinrichtung vorgeschlagen werden.
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Somit können bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor die von dem Fahrzeug bereitgestellten Informationen in Bezug auf Tankfüllung, Reichweite und der geplanten Route mit den Start- und Zielkoordinaten von der Navigationseinrichtung dazu verwendet werden, bereits beim Start einer Reise notwendige Tankstopps vorzuschlagen. Ebenso können bei Fahrzeugen mit Elektroantrieb die von dem Fahrzeug bereitgestellten Informationen in Bezug auf Akkuladung, Außentemperatur abhängige Reichweite und die geplante Route dazu verwendet werden, einem Fahrer bereits bei Fahrtantritt mögliche Elektroladestationen entlang der Route anzuzeigen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Navigationsmanagementsystems ist vorgesehen, dass die Navigationseinrichtung dazu ausgebildet ist, eines der möglichen Zwischenziele als gesondert markiert auf einer Anzeigeeinrichtung der Navigationseinrichtung anzuzeigen oder das mögliche Zwischenziel auf der Anzeigereinrichtung auszublenden, wenn eine Fahrstrecke zu dem möglichen Zwischenziel eine Rückfahrt des Fahrzeugs zwischen dem Startpunkt und dem Zielpunkt der geplanten Route erfordern würde.
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Somit wird einem Fahrer automatisch oder auch bei einer manuellen Suche nach bestimmten Zielklassen als Zwischenziel, zum Beispiel bei der Suche nach Tankstellen, Elektroladestationen oder Raststätten, von der Navigationseinrichtung mitgeteilt, ob ein Ziel ungünstig in Bezug zur aktuell geplanten Route liegt. Dadurch kann die Auswahl von ungünstigen Zwischenzielen, die sich nachteilig, insbesondere auf die Fahrtzeit und/oder den Kraftstoff /Energieverbrauch auswirken, vermieden werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Navigationsmanagementsystems kann vorgesehen sein, dass verschiedene Teilnehmer/Clients des Systems untereinander vernetzt sind.
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Das Navigationsmanagementsystem kann eine Backend-Station zum Erfassen von Fahrzeugdaten des Fahrzeugs, die von dem Fahrzeug an die Backend-Station übertragbar sind, aufweisen. Die Fahrzeugdaten geben zum Beispiel den Fahrzeugstatus und eine Position des Fahrzeugs an. Die Backend-Station ist dazu ausgebildet, die Fahrzeugdaten des Fahrzeugs auszuwerten.
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Darüber hinaus ist die Backend-Station zum Erfassen von weiteren Fahrzeugdaten, die von weiteren Fahrzeugen an die Backend-Station übertragbar sind, ausgebildet. Die weiteren Fahrzeugdaten geben einen jeweiligen Fahrzeugstatus der weiteren Fahrzeuge an. Bei den weiteren Fahrzeugen kann es sich um solche Fahrzeuge handeln, die sich in einem bestimmten Umkreis um die geplante Route des Fahrzeugs befinden. Die Backend-Station ist dazu ausgebildet, die Fahrzeugdaten sämtlicher Fahrzeuge, die ihren Fahrzeugstatus der Backend-Station übermitteln, auszuwerten.
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Dadurch kann beispielsweise zentral ermittelt werden, ob Fahrzeuge während ihrer Fahrt an bestimmten Kraftstofftankstellen beziehungsweise Elektroladestationen für einen Tankstopp beziehungsweise Ladevorgang anhalten werden. Bei Elektrofahrzeugen kann die Ladedauer für einen Ladevorgang in Abhängigkeit von der Art der Ladung und dem Fahrzeug abgeschätzt werden. Somit kann von der Backend-Station auf eine Auslastung an den Tanksäulen beziehungsweise Elektroladestationen zurückgeschlossen werden.
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Gemäß einer weitergehenden Ausführungsform des Navigationsmanagementsystems können weitere Teilnehmer/Clients beispielsweise die Betreiber von Tankstellen oder Elektroladestationen ihren aktuellen Belegungszustand an die Backend-Station übermitteln. Die Backend-Station ist dazu ausgebildet, die von sämtlichen Teilnehmern übermittelten Daten auszuwerten, um somit einem Fahrzeug den aktuelle Belegungszustand an Tankstellen beziehungsweise Elektroladestationen entlang der geplanten Route des Fahrzeugs mitzuteilen.
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Ein Fahrer kann mit diesen Informationen eine für ihn günstige Tankstelle/Elektroladestation für einen Zwischenstopp auswählen beziehungsweise von der Backend-Station kann einem Fahrer eine Tankstelle/Elektroladestation mit geringer aktueller Auslastung für einen Zwischenstopp vorgeschlagen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Navigationsmanagementsystems kann die Backend-Station nach Auswertung der Daten, die ihr von den Teilnehmern/Clients übermittelt worden sind, Navigationssignale an das Fahrzeug senden, wobei die Navigationssignale eine Empfehlung zum Auswählen eines Zwischenziels, zum Beispiel einer Kraftstofftankstelle oder einer Elektroladestation oder einer Raststätte, entlang der Route enthält.
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Da in der Backend-Station sämtliche von den Teilnehmern/Clients übermittelten Daten zentral gesammelt werden, können Vorschläge für bestimmte Zwischenziele, insbesondere Kraftstofftankstellen oder Elektroladestationen, an denen keine beziehungsweise kurze Wartezeiten zu erwarten sind, an die Navigationseinrichtung eines Fahrzeugs übermittelt werden. Durch das zentrale Sammeln der von den Teilnehmern/Clients übermittelten Daten an die Backend-Station kann das Navigationsmanagementsystem darüber hinaus die Auslastung an Kraftstofftankstellen, Elektroladestationen oder Raststätten entlang der Route der Fahrzeuge zumindest in begrenzten Maßen steuern.
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Verschiedene Ausführungsformen des Navigationsmanagementsystems zur Routenplanung eines Fahrzeugs werden im Folgenden anhand einer Figur, die ein entsprechendes Navigationsmanagementsystem 1 zur Routenplanung eines Fahrzeugs 10 zeigt, näher erläutert.
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Das Fahrzeug 10 umfasst eine Navigationseinrichtung 11 zum Ermitteln einer Route zwischen einem Startpunkt und einem Zielpunkt. Die Navigationseinrichtung 11 ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von einem Fahrzeugstatus des Fahrzeugs 10 und einer Topologie der ermittelten Route ein Zwischenziel aus einer Vielzahl von möglichen Zwischenzielen entlang der Route auszuwählen und eine Fahrstrecke zu dem ausgewählten Zwischenziel anzuzeigen. Die Anzeige des Zwischenziels kann auf verschiedene Weise, beispielsweise optisch oder akustisch, erfolgen. Das Zwischenziel kann, je nach Fahrzeugtyp, beispielsweise eine Elektroladestation 40 oder eine Kraftstofftankstelle 50 oder auch eine Werkstatt 60 oder eine Raststätte 70 etc., sein.
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Das Fahrzeug 10 kann einen Verbrennungsmotor zum Antreiben des Fahrzeugs und einen Tank zur Aufnahme eines Kraftstoffs zum Betreiben des Verbrennungsmotors aufweisen. Bei einem solchen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor gibt der Fahrzeugzustand beispielsweise einen Füllstand des Tanks an.
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Das Fahrzeug 10 kann alternativ als ein Elektrofahrzeug ausgebildet sein und einen Elektromotor zum Antreiben des Fahrzeugs und einem Akku zum Bereitstellen einer Energieversorgung zum Betreiben des Elektromotors aufweisen. Im Falle eines Elektrofahrzeugs gibt der Fahrzeugstatus einem Ladezustand des Akkus zum Bereitstellen einer Energieversorgung für den Elektromotor des Fahrzeugs an.
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Mit Hilfe des Navigationsmanagementsystems 1 und insbesondere der in dem Fahrzeug angeordneten Navigationseinrichtung 11 werden einem Fahrer somit in Abhängigkeit von dem Fahrzeugstatus seines Fahrzeugs, insbesondere einem aktuellen Kraftstofffüllstand im Tank oder einem aktuellen Akkuladezustand beziehungsweise der damit verbundenen Reichweite, Zielvorschläge für einen Stopp an einer Kraftstofftankstelle oder einer Elektroladestation unterbreitet.
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Beim Erreichen eines bestimmten Tank- oder Ladezustands wird der Status automatisch von der Navigationseinrichtung 11 aufgenommen, um dem Fahrer Zielvorschläge für eine routennahe Tank- oder Lademöglichkeit zu geben.
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Die Zielvorschläge für Zwischenziele, insbesondere für Elektroladestationen 40 oder Kraftstofftankstellen 50, können in Abhängigkeit von den Gegebenheiten der Route, die von dem Fahrzeug zurückgelegt wird, erfolgen. Wenn beispielsweise eine bestimmte Menge an Kraftstoff oder eine bestimmte Akkuladung noch zur Verfügung steht, kann die Navigationseinrichtung 10 entscheiden, ob zeitnah eine Kraftstofftankstelle oder eine Elektroladestation aufgesucht werden soll, oder, ob das Fahrzeug noch für eine bestimmte Zeitdauer weiterfahren kann. Bei einer Route, die beispielsweise durch ein flaches Gelände führt, kann die Navigationseinrichtung 11 dem Fahrer vorschlagen, noch eine längere Zeit weiterzufahren, als wenn auf der Route größere Steigungen zu bewältigen sind. Gemäß einer möglichen Ausführungsform des Navigationsmanagementsystem 1 kann die Navigationseinrichtung 11 dazu ausgebildet sein, das Zwischenziel derart auszuwählen, dass eine Rückfahrt des Fahrzeugs 10 zwischen dem Startpunkt und dem Zielpunkt der Route vermieden wird.
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Die Navigationseinrichtung 11 kann in diesem Zusammenhang beispielsweise dazu ausgebildet sein, eines der möglichen Zwischenziele entsprechend gesondert auf einer Anzeigeeinrichtung 12 der Navigationseinrichtung 11 anzuzeigen oder das mögliche Zwischenziel auf der Anzeigeeinrichtung 12 auszublenden, wenn eine Fahrstrecke zu dem möglichen Zwischenziel eine Rückfahrt des Fahrzeugs 10 zwischen dem Startpunkt und dem Zielpunkt der Route erfordern würde.
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Die Navigationseinrichtung 11 kann einem Nutzer somit Zwischenziele, die sich innerhalb eines bestimmten Rahmens entgegen der geplanten Route befinden entweder als „ungünstig“ markiert auf der Anzeigeeinrichtung 11 darstellen oder solche Zwischenziele komplett ausblenden. Alternativ kann die Navigationseinrichtung 11 dazu ausgebildet sein, direkt ein passendes Zwischenziel auszuwählen, welches den persönlichen Einstellungen eines Nutzers entspricht. Die neue Ortsangabe kann automatisch als neues Zwischenziel auf der Anzeigeeinrichtung 12 der Navigationseinrichtung 11 angezeigt werden.
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Die Navigationseinrichtung 11 kann dazu ausgebildet sein, den Ort, an dem sich das Zwischenziel befindet, oder die Fahrstrecke zu dem Zwischenziel während der Fahrt in Abhängigkeit von dem während der Fahrt vorherrschenden Fahrzeugstatus und/oder in Abhängigkeit von einem bereits von dem Startpunkt der Route zurückgelegten Streckenabschnitt der Route beziehungsweise in Abhängigkeit von dem noch bis zu dem Zielpunkt zurückzulegenden Streckenabschnitt anzuzeigen.
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Darüber hinaus kann die Navigationseinrichtung 11 dazu ausgebildet sein, einen Ort, an dem sich das Zwischenziel befindet, oder eine Fahrstrecke zu dem Zwischenziel bereits vor der Fahrt beziehungsweise bei Fahrtantritt, das heißt beim Start einer Reise, in Abhängigkeit von dem vor der Fahrt beziehungsweise zu Beginn der Fahrt vorherrschenden Fahrzeugstatus und/oder der geplanten Route, insbesondere der Topologie der Route oder der zusätzliche Fahrstrecke zu dem Zwischenziel, anzuzeigen. Dadurch kann ein Fahrer bereits vor Fahrtantritt beziehungsweise zu Beginn seiner Reise Zwischenstopps und damit verbundene Pausen vorteilhaft einplanen. In jedem Fall schlägt die Navigationseinrichtung Zwischenziele, insbesondere Kraftstofftankstellen und Elektroladestationen, aber kurz vor Erreichen der maximalen Reichweite unter Berücksichtigung einer bestimmten Fahrstrecke als Sicherheitspuffer vor.
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Die Navigationseinrichtung 11 kann gemäß einer weiteren Ausführungsform des Navigationsmanagementsystems 1 dazu ausgebildet sein, zusätzlich zu dem Fahrzeugstatus und der Topologie der ermittelten Route weitere Informationen für die Auswahl eines Zwischenziels zu berücksichtigen. So können zum Beispiel Informationen, die von Betreibern von Elektroladestationen 40, Kraftstofftankstellen 50 oder Raststätten 70 entlang einer Fahrtroute bereitgestellt werden, bei der Auswahl des Zwischenziels berücksichtigt werden.
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Dazu gehören beispielsweise Informationen in Bezug auf die Öffnungszeiten und die Ausstattung von Elektroladestationen 40, Kraftstofftankstellen 50 oder Raststätten 70, die bei der Auswahl eines Zwischenziels von der Navigationseinrichtung 11 berücksichtigt werden können. Zum Beispiel kann in die Entscheidung über die Auswahl einer Elektroladestation 40 beziehungsweise einer Kraftstofftankstelle 50 die vorhandene Infrastruktur, das heißt zum Beispiel eine angeschlossene Raststätte, WC-Möglichkeit oder vorhandene Spielplätze, mit einbezogen werden. Darüber hinaus können die Betreiber von Elektroladestationen 40 oder Kraftstofftankstellen 50 ihren aktuellen Strom- beziehungsweise Spritpreis in dem Navigationsmanagementsystem zur Verfügung stellen, der dann von der Navigationseinrichtung 11 bei der Auswahl eines Zwischenziels berücksichtigt wird. Die Navigationseinrichtung 11 kann derart ausgebildet sein, dass Anbieter von Elektroladestationen, die von einem Kunden/Fahrer ausgeschlossen wurden, nicht ausgewählt und somit nicht in der Anzeige dargestellt werden. Es kann sich dabei zum Beispiel um Elektroladestationen handeln, für die spezielle Kundenkarten benötigt werden, die ein Fahrer nicht besitzt.
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Darüber hinaus können von dem Navigationsmanagementsystem Kundenbewertungen erfasst und von der Navigationseinrichtung 11 bei der Auswahl eines Zwischenziels berücksichtigt werden.
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Um die Aktualität der Vielzahl von Informationen zu gewährleisten, die bei der Auswahl eines Zwischenziels von der Navigationseinrichtung 11 zu berücksichtigen sind, werden die entsprechenden Informationen in vorteilhafter Weise nicht „offline“, beispielsweise von einer CD im Fahrzeug geladen, sondern per Internet von verschiedenen Diensten abgerufen. Die Informationen dieser Dienste sollen hierfür akkreditiert werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass je nach Lokalität, beispielsweise im internationalen Kontext, auf andere Dienste mit unterschiedlicher Qualität als im Inland zugegriffen wird.
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Des Weiteren kann die Navigationseinrichtung 11 optional dafür ausgebildet sein, einem Nutzer selbst Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Die Navigationseinrichtung kann beispielsweise bei entsprechender Konfiguration durch den Nutzer Informationen von sozialen Netzwerken, zum Beispiel Foursquare etc., mit in ihre Auswahlentscheidung über ein Zwischenziel einbeziehen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die einzelnen Teilnehmer/Clients untereinander vernetzt. Das Navigationsmanagementsystem 1 kann derart ausgestaltet sein, dass bei der Auswahl eines Zwischenziels Informationen, die in Form von Daten von einer Vielzahl von Teilnehmern/Client zur Verfügung gestellt werden, berücksichtigt werden. Das Navigationsmanagementsystem 1 kann zum Erfassen der von den Teilnehmern/Clients bereitgestellten Informationsdaten eine Backend-Station/Zentralstation 20 umfassen. Die von den Teilnehmern/Clients zur Verfügung gestellten Daten werden somit zentral in der Backend-Station gesammelt. Die Teilnehmer/Clients somit über die Backend-Station 20 untereinander vernetzt.
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Die Backend-Station 20 ist insbesondere zum Erfassen von Fahrzeugdaten des Fahrzeugs 10, die von dem Fahrzeug 10 an die Backend-Station 20 übertragbar sind, ausgebildet. Die Fahrzeugdaten, die das Fahrzeug 10 an die Backend-Station 20 überträgt, geben zum Beispiel den Fahrzeugstatus und eine Position des Fahrzeugs 10 an. Die Backend-Station 20 ist dazu ausgebildet, die Fahrzeugdaten des Fahrzeugs 10 zu sammeln und auszuwerten.
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Darüber hinaus kann die Backend-Station 20 zum Erfassen von weiteren Fahrzeugdaten, die von weiteren Fahrzeugen 30 an die Backend-Station 20 übertragbar sind, ausgebildet sein. Die weiteren Fahrzeugdaten geben dabei einen jeweiligen Fahrzeugstatus der weiteren Fahrzeuge 30, beispielsweise, an. Die von den Fahrzeugen 30 übermittelten Fahrzeugdaten können beispielsweise Informationen in Bezug auf einen jeweiligen Kraftstofffüllstand oder einen Akkuladezustand der Fahrzeuge enthalten. Des Weiteren können die übermittelten Fahrzeugdaten eine Information enthalten, ob sich teilnehmende Fahrzeuge bereits für einen Ladevorgang an einer Elektroladestation 40 angemeldet haben. Die Backend-Station 20 ist dazu ausgebildet, die weiteren Fahrzeugdaten der Fahrzeuge 30 zu sammeln und auszuwerten.
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Darüber hinaus kann die Backend-Station 20 zum Erfassen von Zustandsdaten, die von den entlang der Route gelegenen Elektroladestationen 40 an die Backend-Station 20 übertragbar sind, ausgebildet sein. Die Zustandsdaten geben beispielsweise einen jeweiligen Belegungszustand an den Elektroladestationen 40 an. Die Backend-Station 20 ist dazu ausgebildet, die Zustandsdaten zu sammeln und auszuwerten.
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Darüber hinaus kann die Backend-Station 20 zum Erfassen von Betreiberdaten, die von den entlang der Route gelegenen Elektroladestationen 40 und/oder Kraftstofftankstellen 50 und/oder Werkstätten 60 und/oder Raststätten 70 an die Backend-Station 20 übertragbar sind, ausgebildet sein. Die Betreiberdaten geben eine Information über eine Ausstattung der Elektroladestationen 40 und/oder Kraftstofftankstellen 50 und/oder Werkstätten 60 und/oder Raststätten 70 an. Die Backend-Station 20 ist dazu ausgebildet, die Betreiberdaten zu sammeln und auszuwerten.
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Die Betreiber der Elektroladestationen 40 können somit dem Navigationsmanagementsystem und insbesondere der Backend-Station 20 den aktuellen Zustand der Ladevorgänge an jeder Station, vorzugsweise anonymisiert, bereitstellen. Die Betreiberdaten können beispielsweise eine Information enthalten, ob Ladesäulen belegt sind und wie die zu erwartende Dauer von aktuellen Ladevorgängen ist.
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Die Backend-Station 20 kann des Weiteren zum Erfassen von Servicedaten, die von Informationsdiensten/Datenanbietern 80 bereitgestellt werden und an die Backend-Station 20 übertragbar sind, ausgebildet sein. Die Servicedaten können beispielsweise eine Bewertung von entlang der Route gelegenen Elektroladestationen 40 und/oder Kraftstofftankstellen 50 und/oder Werkstätten 60 und/oder Raststätten 70 angeben. Die Backend-Station 20 ist dazu ausgebildet, die Servicedaten zu sammeln und auszuwerten.
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Gemäß einer möglichen Ausführungsform kann die Backend-Station 20 dazu ausgebildet sein, in Abhängigkeit von der Auswertung der Fahrzeugdaten des Fahrzeugs 10 und/oder der weiteren Fahrzeugdaten der weiteren Fahrzeuge 30 und/oder der Zustandsdaten der Elektroladestationen 40 und/oder der Betreiber-daten und/oder der Servicedaten eine Empfehlung für ein Zwischenziel zu ermitteln und ein Navigationssignal an das Fahrzeug 10 zu senden. Das Navigationssignal enthält die Empfehlung zur Auswahl eines Zwischenziels entlang der Route. Somit können nach Auswertung der zentral gesammelten Informationen von der Backend-Station 20 Empfehlungen zur Auswahl eines Zwischenziels, beispielsweise einer Elektroladestation, an der mit keinen beziehungsweise kurzen Wartezeiten zu rechnen ist, an das Fahrzeug 10 übertragen werden.
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Die Navigationseinrichtung 11 ist dazu ausgebildet, den Ort, an dem sich das Zwischenziel befindet, oder die Fahrstrecke zu dem Zwischenziel in Abhängigkeit von der in dem Navigationssignal enthaltenen Empfehlung der Backend-Station 20 auszuwählen und anzuzeigen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Navigationsmanagementsystem 1 kann die Backend-Station 20 dazu ausgebildet sein, ein Datensignal an das Fahrzeug 10 zu senden, das Informationen aus der Auswertung der Fahrzeugdaten und/oder der weiteren Fahrzeugdaten und/oder der Zustandsdaten und/oder der Betreiberdaten und/oder der Servicedaten enthält. Die Navigationseinrichtung 11 ist in diesem Fall dazu ausgebildet, den Ort, an dem sich das Zwischenziel befindet, oder die Fahrstrecke zu dem Zwischenziel in Abhängigkeit von dem Datensignal auszuwählen und anzuzeigen.
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Bei dieser Ausführungsform unterbreitet die Backend-Station 20 selbst keine Empfehlung zur Auswahl eines Zwischenziels. Stattdessen werden die in der Backend-Station 20 gesammelten Informationen aufbereitet und in Form eines Datensignals dem teilnehmenden Fahrzeug 10 zur Verfügung gestellt. Die Auswahlempfehlung eines möglichen Zwischenziels erfolgt dann durch die Navigationseinrichtung 11 des Fahrzeugs 10 selbst.
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Durch die Vernetzung sämtlicher Teilnehmer/Clients des Navigationsmanagementsystems kann die Empfehlung beziehungsweise Auswahl eines geeigneten Zwischenziels optimiert werden. Darüber hinaus kann die Auslastung an den Elektroladestationen 40 beziehungsweise den Kraftstofftankstellen 50 gezielt gesteuert werden, um somit eine bestmögliche Auslastung und damit kürzere Wartezeiten an den Elektroladestationen zu gewährleisten.
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Beispielsweise kann die Navigationseinrichtung 11 in Abhängigkeit von der zu erwartenden Auslastung an den Elektroladestationen 40 vorschlagen, eine Elektroladestation bereits frühzeitig vor Erreichen eines Mindestladezustands aufzusuchen, um somit längere Wartezeiten an Ladestationen zu vermeiden. Auch die Betreiber der Ladestationen profitieren von dem erfindungsgemäßen Navigationsmanagementsystem, da die Auslastung der Elektroladestationen mit Hilfe des Navigationsmanagementsystems 1 besser verteilt werden kann. Durch zusätzliche Bonussysteme, beispielsweise reduzierte Preise bei unbeliebten Elektroladestationen, können die Betreiber der Ladeinfrastruktur im eigenen Interesse positiv auf das System einwirken.
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Ein wichtiger Faktor der Implementierung des vorgeschlagenen Navigationsmanagementsystems wird sicherlich die Anonymität der Teilnehmer sein. Einige der von den verschiedenen Teilnehmern zur Verfügung gestellten Daten müssten jedoch personalisiert für das jeweilige Fahrzeug behandelt werden, um den einzelnen Fahrzeugen die richtigen Vorschläge zu unterbreiten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Navigationsmanagementsystem
- 10
- Fahrzeug
- 11
- Navigationseinrichtung
- 12
- Anzeigeeinrichtung
- 20
- Backend-Station
- 30
- weitere Fahrzeuge
- 40
- Elektroladestationen
- 50
- Kraftstofftankstellen
- 60
- Werkstätten
- 70
- Raststätten
- 80
- Informationsdienste