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Die Erfindung betrifft ein Fahrerassistenzsystem zum Anzeigen eines Abfahrmanövers eines Fahrzeugs umfassend einen Fahrtrichtungsanzeiger, um ein unmittelbar vorausliegendes Abfahren anzuzeigen. Ferner betrifft die Erfindung ein Lastkraftwagen.
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Im Straßenverkehr, insbesondere bei mehrspurigen Autobahnen, wie sie üblicherweise in Deutschland vorkommen, kommt es oftmals zu Überholvorgängen zwischen zwei ähnlich schnell fahrenden Lastkraftwagen. Dadurch ergeben sich jedoch massive Verkehrsstörungen, die sogenannte „Elefantenrennen“ von Lastkraftwagen.
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Dabei wird unter einem „Elefantenrennen“ eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine Situation verstanden, in der ein Lastkraftwagen einen anderen auf einer Straße mit mehreren Fahrstreifen mit geringem Geschwindigkeitsunterschied überholt. Daraus resultieren lange Überholwege und lange Überholdauer. Insbesondere bei zweispurigen Autobahnen entsteht hierbei ein Rückstau.
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Vielfach sind diese riskanten Überholmanöver jedoch nur dem enormen Druck geschuldet, der auf den Fahrern lastet. Dieser zunehmende Druck und die quasi täglich steigende Anzahl von Transportfahrzeugen auf der Straße bewirken jedoch eine Zunahme dieser Elefantenrennen, die nicht nur ärgerlich für die nachfolgenden Fahrzeuge sind, sondern diese zu riskanten Überholmanövern animiert.
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Die
DE 10 2011 014 081 A1 offenbart ein Fahrerassistenzsystem und ein Verfahren zum Erkennen eines Abbiegemanövers eines einem beobachtenden Fahrzeug vorausfahrenden Fahrzeugs mit den Schritten: Identifizieren wenigstens eines ersten und eines zweiten Referenzpunkts des vorausfahrenden Fahrzeugs in von einer Kamera sukzessive aufgenommenen Bildern des vorausfahrenden Fahrzeugs, wobei die Referenzpunkte in Querrichtung des vorausfahrenden Fahrzeugs beabstandet sind; Ermitteln des Abstandes der Abbildungen der Referenzpunkte in den Bildern; und Erkennen eines Abbiegemanövers, falls eine Verringerung des Abstandes festgestellt wird.
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Die
DE 10 2005 036 049 A1 offenbart ein Fahrerassistenzsystem und ein Verfahren für ein Fahrerassistenzsystem eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten: Prüfen, ob eine Abbiegemöglichkeit besteht, anhand einer digitalen Karte eines Navigationssystems und wenn eine Abbiegemöglichkeit besteht, Auswerten der von einem Ortungssystem gemessenen dynamischen Daten eines vorausfahrenden Fahrzeugs und Berechnen einer Abbiegewahrscheinlichkeit für das vorausfahrende Fahrzeug anhand dieser Daten.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung Mittel anzugeben, mit welchen solche riskanten Überholmanöver reduziert oder vermieden werden können.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Fahrerassistenzsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Ferner wird die Aufgabe gelöst durch einen Lastkraftwagen mit den Merkmalen des Anspruchs 14.
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Vorteilhafte Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind in den abhängigen Ansprüchen sowie in der Beschreibung angegeben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Fahrerassistenzsystem zum Anzeigen eines Abfahrmanövers eines Fahrzeugs umfassend einen Fahrtrichtungsanzeiger, um ein unmittelbar vorausliegendes Abfahren anzuzeigen,
wobei
ein Straßenführungserkennungsmodul zur manuellen oder automatisierten Erkennung eines vorausliegenden Abfahrmanövers und zur Erzeugung eines Kommunikationssignals bei einem Erkennen von einem Abfahrmanöver vorgesehen ist, und zusätzlich zum Fahrtrichtungsanzeiger eine am Fahrzeug angeordnete Anzeigeeinrichtung, welche mit dem Straßenführungserkennungsmodul zur Kommunikation verbunden ist, vorgesehen ist, wobei die Anzeigeeinrichtung zur Anzeige des Abfahrmanövers für nachfolgende Fahrzeuge bei Empfang des Kommunikationssignals ausgebildet ist, so dass die Anzeige durch die Anzeigeeinrichtung unabhängig von dem Anzeigen des Abfahrens durch den Fahrtrichtungsanzeiger bewerkstelligbar ist.
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Die am Fahrzeug angeordnete Anzeigeeinrichtung umfasst auch eine Anordnung der Anzeigeeinrichtung im Fahrzeug.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass es keine Systeme gibt, welche es dem nachfolgenden Verkehr ermöglichen, die Absicht des vorausfahrenden Fahrzeugs frühzeitig vorauszusehen. Hierunter ist nicht ein einfaches Blinken kurz vor der Ausfahrt zu verstehen, sondern vielmehr eine frühzeitige Erkennung des Wunsches die Fahrbahn zu verlassen, schon einige Zeit vor dem eigentlichen Anzeigen durch den Fahrtrichtungsanzeiger, d.h. dem Blinker.
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Durch das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem hat der vorausfahrende Fahrer die Möglichkeit den nachfolgenden Fahrzeugen seinen Wunsch über das Verlassen der Fahrbahn an der nächsten Ausfahrt mitzuteilen. Will beispielsweise der vorausfahrende Lastkraftwagen die kommende Ausfahrt in absehbarer Entfernung abfahren, kann somit das nachfolgende Fahrzeug / der nachfolgende Lastkraftwagen das Überholmanöver überdenken und ggf. darauf verzichten. In vielen Fällen kann somit ein langwieriges Überholmanöver verhindert werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Fahrerassistenzsystem hat der nachfolgende Verkehr die Möglichkeit, sich auf die kommende Situation vorzubereiten und entsprechend zu reagieren (z.B. Überholmanöver gar nicht erst ansetzen). Dadurch können beispielsweise Überholmanöver nachfolgender Fahrzeuge, insbesondere von Lastkraftwagen, verhindert werden. Somit wird eine Behinderung des Nachfolgeverkehrs vermieden, sowie das Unfallrisiko und der Kraftstoffverbrauch gesenkt.
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Selbiges gilt beispielsweise für langsam fahrende Fahrzeuge oder ältere Teilnehmer im Verkehr, welche beispielsweise unsicher bei Überhohlmanövern sind. Ebenfalls können Fahrzeuge, welche ebenfalls dieselbe Ausfahrt nehmen müssen, somit auf ein Überholmanöver verzichten und verhindern somit, dass diese ggf. eine Ausfahrt verpassen.
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Insbesondere kann die Anzeige durch die Anzeigeeinrichtung sowohl zeitlich und örtlich vor dem Anzeigen des Abfahrens durch den Fahrtrichtungsanzeiger erfolgen.
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Zeitlich und örtlich bedeutet, dass eine Anzeige weit vor dem eigentlichen Blinken angezeigt wird, wobei weit sowohl zeitlich als auch örtlich (d.h. weit bevor die Abfahrt kommt) bedeutet.
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In weiterer Ausgestaltung ist das Straßenführungserkennungsmodul als ein manuell bedienbares Bedienelement zur manuellen Erkennung des vorausliegenden Abfahrmanövers ausgestaltet. Dabei kann das Straßenführungserkennungsmodul als Bedienelement in der Fahrerkabine ausgestaltet sein. Dies kann beispielsweise ein Schalter, Regler, Hebel oder ein Bildschirm mit einer Eingabeschnittstelle sein. Dadurch kann der Fahrer manuell festlegen, wann er die Anzeige geben will.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein Navigationssystem mit Navigationsdaten im Fahrzeug vorhanden sein, und das Straßenführungserkennungsmodul zur automatisierten Erkennung eines vorausliegenden Abfahrmanövers durch die Navigationsdaten des Navigationssystems ausgebildet sein. Dadurch kann das Straßenführungserkennungsmodul beispielsweise als reines Softwaremodul ausgestaltet sein, welches beispielsweise in der Steuereinheit / Steuergerät integriert ist. Die Anzeige erfolgt in diesem Fall automatisch anhand der Navigationsdaten, indem die Software anhand der Route aus dem Navigationssystem ein Verlassen der Ausfahrt bzw. ein Abfahrmanöver erkennt.
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In weiterer Ausbildung ist die Anzeigeeinrichtung als Zusatzleuchte ausgebildet. Diese kann unterschiedlich blinken und sich abhängig von der Entfernung zur Abfahrt verändern. So kann beispielsweise die Zusatzleuchte erst schwach und mit Verringerung zu der Abfahrt immer stärker leuchten. Eine solche Zusatzleuchte kann von jedem Truck/ Lastkraftwagen oder Fahrzeug ohne weitere Zusatzeinrichtung visuell bzw. optisch und auch in der Nacht erfasst werden.
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Ferner kann die Zusatzleuchte vorzugsweise im oberen Bereich von einer Rückseite des Fahrzeugs angeordnet sein. Dadurch ist sie auch für weitere Fahrzeuge, welche nicht direkt nachfolgen, sichtbar. Insbesondere ist diese Anordnung vorteilhaft, wenn das Fahrzeug ein Lastkraftwagen ist.
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Weiterhin kann vorzugsweise die Zusatzleuchte in einem unteren Bereich von einer Rückseite des Fahrzeugs angeordnet sein. Dies kann beispielsweise neben dem Blinker, d.h. Fahrtrichtungsanzeiger sein, so dass beide visuell gleichzeitig erfasst werden können.
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In weiterer Ausgestaltung kann die Anzeigeeinrichtung durch Verwendung einer rückwärtigen dritten Bremsleuchte ausgebildet sein. Dadurch kann auf eine separate Anbringung einer Zusatzleuchte verzichtet werden, und lediglich auf bereits verbaute Elemente zurückgegriffen werden. Die dritte Bremsleuchte kann beispielsweise blinken, um anzuzeigen, dass kein Bremsvorgang stattfindet. Ferner können andersfarbige Leuchtelemente in die dritte Bremsleuchte miteingebracht werden, so dass die dritte Bremsleuchte andersfarbig leuchtet, um einen Unterschied zum Bremsleuchten herzustellen, und um somit das nahende Abfahren anzuzeigen.
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In einer weiteren Ausbildungsform ist das Straßenführungserkennungsmodul zur Erkennung einer Außerortsstraße ausgebildet, und ferner dazu ausgebildet, nur bei Befahren einer Außerortsstraße das Kommunikationssignal bei einem vorausliegenden Abfahrmanöver zu erzeugen.
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Dabei wird unter einer Außerortsstraße eine Fernstraße wie eine Autobahn oder eine Europastraße, aber auch eine Landstraße verstanden. Damit kann verhindert werden, dass in der Stadt (Innerortsstraße) die Anzeigeeinrichtung gehäuft oder quasi dauerbetrieben wird. Die Erkennung kann beispielsweise durch ein Sensorsystem oder ein Navigationssystem erfolgen.
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In weiterer Ausgestaltung ist ein Navigationssystem mit Navigationsdaten vorgesehen, wobei das Straßenführungserkennungsmodul die Erkennung der Außerortsstraße anhand der Navigationsdaten bewerkstelligt. Somit kann beispielsweise anhand der Navigationsdaten das Abfahrmanöver erkannt werden als auch das Erkennen einer Außerortsstraße anhand der Navigationsdaten bewerkstelligt werden. Zudem kann dadurch die Außerortsstraße sicher erkannt werden.
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Ferner kann das Straßenführungserkennungsmodul zur Erkennung einer Fernstraße ausgebildet sein, und ferner dazu ausgebildet sein, nur bei Vorhandensein einer Fernstraße das Kommunikationssignal bei einem vorausliegenden Abfahrmanöver zu erzeugen. Dadurch wird nur bei Bundesstraßen oder Autobahnen ein solches Kommunikationssignal erzeugt.
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In weiterer Ausführungsform ist das Straßenführungserkennungsmodul dazu ausgebildet, das Kommunikationssignal distanzbasiert oder ausfahrtsbasiert zu bewerkstelligen. Dabei bedeutet distanzbasiert, dass ab einem vorab definierten Distanzwert vor der Ausfahrt die Anzeige / das Kommunikationssignal bewerkstelligt wird und ausfahrtsbasiert, dass die Anzeige angezeigt wird, sobald die, vor der eigentlichen Ausfahrt vorherliegende Ausfahrt von dem Fahrzeug passiert wird.
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In weiterer Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine Sende-Empfangseinheit als Anzeigeeinrichtung, wobei die Sende-Empfangseinheit mit dem Straßenführungserkennungsmodul zur Kommunikation verbunden ist, und das Straßenführungserkennungsmodul zur Erzeugung eines V2V-Kommunikationssignals ausgebildet ist, wobei das V2V-Kommunikationssignal zumindest die Standortdaten und die Routendaten über das Abfahrmanöver umfasst, und wobei das Straßenführungserkennungsmodul dazu ausgebildet ist, das V2V-Kommunikationssignal zur Aussendung an die Sende-Empfangseinheit als Anzeigeeinrichtung zu übermitteln.
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Dadurch können nachfolgende Fahrzeuge das V2V-Kommunikationssignal bei entsprechender Ausrüstung empfangen und es kann im nachfolgenden Fahrzeug eine Meldung auf der Board-Navigation erzeugt werden. Durch beispielsweise nur geringe Sendekraft wird sichergestellt, dass der Empfängerradius nicht zu groß ist und ggf. nur die direkt nachfolgenden Fahrzeuge das V2V-Kommunikationssignal empfangen können. Die Standortdaten und Routendaten des nachfolgenden Fahrzeugs können mit dem empfangenen Standortdaten und Routendaten im nachfolgenden Fahrzeug abgeglichen werden. Bei Relevanz kann ein Navigationssystem im nachfolgenden Fahrzeug dazu ausgebildet sein, diese Information auf einem Display oder akustisch auszugeben.
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In alternativer Ausgestaltung umfasst das Fahrzeug eine Sende-Empfangseinheit als Anzeigeeinrichtung, wobei die Sende-Empfangseinheit mit dem Straßenführungserkennungsmodul zur Kommunikation verbunden ist, und das Straßenführungserkennungsmodul zur Erzeugung eines Funk- oder TMC (Traffic Message Channel) -Kommunikationssignals ausgebildet ist, wobei das Funk- oder TMC (Traffic Message Channel) -Kommunikationssignal zumindest die Standortdaten und die Routendaten über das Abfahrmanöver umfasst, und wobei das Straßenführungserkennungsmodul dazu ausgebildet ist, das Funk- oder TMC (Traffic Message Channel) -Kommunikationssignal zur Aussendung an die Sende-Empfangseinheit als Anzeigeeinrichtung zu übermitteln.
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Dabei werden über einen TMC (Traffic Message Channel) beispielsweise Verkehrsbeeinträchtigungen im nichthörbaren Bereich des UKW-Signals in digitaler Form gesendet. Das empfangene Fahrzeug benötigt üblicherweise ein Navigationssystem. Ferner kann eine Funkverbindung in Form einer WLAN-Verbindung herangezogen werden.
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Die Standortdaten und Routendaten des nachfolgenden Fahrzeugs können mit dem empfangenen Standortdaten und Routendaten im nachfolgenden Fahrzeug abgeglichen werden. Bei Relevanz kann ein Navigationssystem im nachfolgenden Fahrzeug dazu ausgebildet sein, diese Information auf einem Display oder akustisch auszugeben.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch einen Lastkraftwagen mit einem wie oben beschriebenen Fahrerassistenzsystem.
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Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren. Variationen hiervon können vom Fachmann abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung, wie er durch die nachfolgenden Patentansprüche definiert wird, zu verlassen.
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Die Figuren zeigen schematisch:
- 1: ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem in einer ersten Ausgestaltung, und
- 2: ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem in einer zweiten Ausgestaltung, und
- 3: ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem in einer dritten Ausgestaltung.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem 1a zum Anzeigen eines Abfahrmanövers eines Fahrzeugs in einer ersten Ausgestaltung.
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Das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem 1a weist ein Straßenführungserkennungsmodul und ein Fahrtrichtungsanzeiger, welcher zumeist als Blinker 7 ausgestaltet ist, auf. Der Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker 7), ist ausgebildet, um ein unmittelbar vorausliegendes Abfahren anzuzeigen. Dieser wird wie vorgeschrieben kurz vor dem Abfahren bedient.
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Das Straßenführungserkennungsmodul ist beispielsweise als ein manuell bedienbares Bedienelement 2 zur manuellen Erkennung des vorausliegenden Abfahrmanövers ausgebildet. Dabei ist das manuelle Bedienelement 2 beispielsweise als Schalthebel oder Regler oder Schalter ausgestaltet. Auch kann eine Eingabeschnittstelle in einem Display als Bedienelement 2 vorgesehen sein.
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Das Bedienelement 2 ist vorzugsweise in der Fahrerkabine beispielsweise am Cockpit angeordnet, um leicht vom Fahrer bedient werden zu können.
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Der Fahrer bedient das Bedienelement 2 manuell. So kann er beispielsweise bei freier Autobahn auch darauf verzichten.
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Das manuelle Bedienelement 2 erzeugt bei Bedienen ein Kommunikationssignal. Dieses wird von einer am Fahrzeug angeordneten Anzeigeeinrichtung, welche mit dem Bedienelement 2 zur Kommunikation verbunden ist, empfangen und aktiviert.
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Die Anzeigeeinrichtung kann hier beispielsweise als rückwärtige Zusatzleuchte 4 ausgebildet sein.
Ist das Fahrzeug ein Lastkraftwagen, so kann diese rückwärtige Zusatzleuchte 4 aus mehreren Leuchtelementen bestehen, welche im oberen Bereich und/oder im unteren Bereich der Rückseite des Fahrzeugs, insbesondere eines Lastkraftwagens angeordnet ist.
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Damit stellt diese rückwärtige Zusatzleuchte 4 eine optische, zusätzliche Information für die nachfolgenden Fahrzeuge dar, indem die rückwärtige Zusatzleuchte 4 als Markierung zu der bereits bestehenden Fahrzeugbeleuchtung zusätzlich am Fahrzeugende angebracht wird.
Das Licht der rückwärtigen Zusatzleuchte 4 ist vorzugsweise diskret gehalten, d.h. kein Frequenzblinken, so dass nachfolgende Fahrzeuge dieses nicht verwechseln können.
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Die Zusatzleuchte 4 wird zeitlich und örtlich vor der Ausfahrt und vor dem eigentlichen Blinken betrieben.
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Zeitlich heißt dabei vor dem eigentlichen Blinken als auch zeitlich vor der Ausfahrt. Örtlich heißt beispielsweise einige Km vor der Ausfahrt oder, falls eine Autobahn befahren wird, direkt nach passieren der unmittelbar vor der abzufahrenden Ausfahrt liegenden Ausfahrt.
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Örtlich kann sich in distanzbasiert und ausfahrtsbasiert untergliedern. Dabei bedeutet distanzbasiert, dass ab einem vorab definierten Distanzwert vor der Ausfahrt die Zusatzleuchte 4 geschaltet wird und ausfahrtsbasiert bedeutet,
dass die Zusatzleuchte 4 angezeigt wird, sobald die, vor der eigentlichen Ausfahrt vorherliegende Ausfahrt von dem Fahrzeug passiert wird.
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Das nachfolgende Fahrzeug kann die Zusatzleuchte 4 visuell (optisch) somit zeitlich und örtlich vor dem Fahrtrichtungsanzeiger als auch unabhängig von dem Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker) wahrnehmen.
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Somit wird den nachfolgenden Fahrzeugen angezeigt, dass die nächste Ausfahrt abgefahren wird und sich beispielsweise ein Überholvorgang nicht mehr lohnt. Ferner kann das nachfolgende Fahrzeug damit rechnen, dass das abbiegende Fahrzeug, insbesondere ein Lastkraftwagen, vor der Ausfahrt langsamer wird und kann somit einen größeren Abstand einhalten. Dadurch wird ebenfalls die Verkehrssicherheit erhöht.
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Alternativ oder zusätzlich zu der Zusatzleuchte 4 kann als Anzeigeeinrichtung auch die rückwärtige dritte Bremsleuchte verwendet werden. Diese kann beispielsweise andersfarbig leuchten oder blinken oder schwach leuchten, um sich vom Bremsleuchten abzugrenzen.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Fahrerassistenzsystem 1b zum Anzeigen eines Abfahrmanövers in einer zweiten Ausgestaltung. Das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem 1b weist ein Straßenführungserkennungsmodul und ein Fahrtrichtungsanzeiger, welcher zumeist als Blinker 7 ausgestaltet ist, auf. Der Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker 7) ist ausgebildet, um ein unmittelbar vorausliegendes Abfahren anzuzeigen. Dieser wird wie vorgeschrieben kurz vor der Ausfahrt bedient.
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Ferner ist ein Navigationssystem 6 mit Navigationsdaten vorgesehen. Das Navigationssystem 6 ist zur automatisierten Erkennung eines vorausliegenden Abfahrmanövers ausgebildet.
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Ferner ist das Straßenführungserkennungsmodul zur automatisierten Erkennung eines vorausliegenden Abfahrmanövers durch die Navigationsdaten des Navigationssystems 6 ausgebildet und greift hierzu auf das bereits vorhandene Navigationssystem 6 zu. Hierfür kann das Straßenführungserkennungsmodul als Softwaremodul ausgebildet sein und beispielsweise in einem Steuergerät 3 installiert werden. Ferner ist das Straßenführungserkennungsmodul, hier das Softwaremodul, zur Erstellung eines Kommunikationssignals eingerichtet.
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Ferner umfasst das Fahrzeug eine Sende-Empfangseinheit 5 als Anzeigeeinrichtung, welche mit dem Straßenführungserkennungsmodul zur Kommunikation verbunden ist, und damit zum Empfang des durch das Straßenführungserkennungsmodul erzeugten Kommunikationssignals ausgebildet ist.
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Das Straßenführungserkennungsmodul ist zur Erzeugung eines V2V-Kommunikationssignals ausgebildet. Dieses beinhaltet zumindest die Standortdaten beispielsweise als GPS-Daten und die Routendaten über das Abfahrmanöver. Das V2V-Kommunikationssignal wird an die Sende-Empfangseinheit 5 übermittelt, welche dieses aussendet.
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Nachfolgende Fahrzeuge, welche dieses empfangen können, können beispielsweise die GPS-Daten mit ihrer Standortposition abgleichen. Stimmt diese im Wesentlichen überein (beispielsweise in einem kleinen Radius), so ist diese Information über das Abfahrmanöver relevant und kann beispielsweise als eine akustische (Lautsprecher) oder visuelle (Bildschirm, Kombiinstrument) Anzeige ausgegeben werden.
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Sowohl das Straßenführungserkennungsmodul als auch die Anzeigeeinrichtung sind dazu ausgebildet, die Anzeige unabhängig, insbesondere zeitlich und örtlich vor dem Anzeigen des Abfahrens durch den Fahrtrichtungsanzeiger zu bewerkstelligen.
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3 zeigt eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Fahrerassistenzsystems 1c.
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Das erfindungsgemäße Fahrerassistenzsystem 1c weist ein Straßenführungserkennungsmodul und ein Fahrtrichtungsanzeiger, welcher zumeist als Blinker 7 ausgestaltet ist, auf. Der Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker 7) ist ausgebildet, um ein unmittelbar vorausliegendes Abfahren anzuzeigen. Dieser wird wie vorgeschrieben bedient. Ferner ist ein Navigationssystem 6 mit Navigationsdaten vorgesehen. Das Navigationssystem 6 ist zur automatisierten Erkennung eines vorausliegenden Abfahrmanövers ausgebildet.
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Ferner ist das Straßenführungserkennungsmodul zur automatisierten Erkennung eines vorausliegenden Abfahrmanövers durch die Navigationsdaten des Navigationssystems 6 ausgebildet und greift hierzu auf das bereits vorhandene Navigationssystem 6 zu. Hierfür kann das Straßenführungserkennungsmodul auch als Softwaremodul ausgebildet sein und beispielsweise in einem Steuergerät 3 installiert werden.
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Ferner ist das Straßenführungserkennungsmodul zur Erkennung einer Fernstraße anhand der Navigationsdaten ausgebildet.
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Weiterhin ist das Straßenführungserkennungsmodul dazu ausgebildet, nur bei Befahren einer Fernstraße das Kommunikationssignal bei einem vorausliegenden Abfahrmanöver zu erzeugen.
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Dabei kann das Straßenführungserkennungsmodul dazu ausgebildet sein, das Kommunikationssignal distanzbasiert oder ausfahrtsbasiert zu erzeugen. Dabei bedeutet distanzbasiert, dass ab einem vorab definierten Distanzwert vor der Ausfahrt die Anzeige bewerkstelligt wird und ausfahrtsbasiert, dass die Anzeige angezeigt wird, sobald die, vor der eigentlichen Ausfahrt vorherliegende Ausfahrt von dem Fahrzeug passiert wird.
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Ferner umfasst das Fahrzeug eine Sende-Empfangseinheit 5 als Anzeigeeinrichtung, welche mit dem Straßenführungserkennungsmodul zur Kommunikation verbunden ist, und damit zum Empfang des durch das Straßenführungserkennungsmodul erzeugten Kommunikationssignals ausgebildet ist.
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Das Straßenführungserkennungsmodul ist zur Erzeugung eines V2V-Kommunikationssignals ausgebildet. Dieses beinhaltet zumindest die Standortdaten beispielsweise als GPS-Daten und die Routendaten über das Abfahrmanöver. Das V2V-Kommunikationssignal wird an die Sende-Empfangseinheit 5 übermittelt, welche dieses aussendet.
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Nachfolgende Fahrzeuge, welche dieses empfangen können, können beispielsweise die GPS-Daten mit ihrer Standortposition abgleichen. Stimmt diese im Wesentlichen überein (beispielsweise in einem kleinen Radius), so ist diese Information über das Abfahrmanöver relevant und kann beispielsweise als eine akustische (Lautsprecher) oder visuelle (Bildschirm, Kombiinstrument) Anzeige ausgegeben werden.
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Sowohl das Straßenführungserkennungsmodul als auch die Anzeigeeinrichtung sind dazu ausgebildet, die Anzeige unabhängig von dem Anzeigen des Abfahrens durch den Fahrtrichtungsanzeiger zu bewerkstelligen.
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Bezugszeichenliste
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- 1a, 1b, 1c
- Fahrerassistenzsystem
- 2
- Bedienelement
- 3
- Steuergerät
- 4
- Zusatzleuchte
- 5
- Sende-Empfangseinheit
- 6
- Navigationssystem
- 7
- Blinker
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011014081 A1 [0005]
- DE 102005036049 A1 [0006]