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Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Energietechnik und betrifft Schaltgeräte der Energieverteilung. In der Energieverteilungstechnik werden zur Abschaltung bzw. Abtrennung von Leitungen oder Leitungsabschnitten in vielen Fällen Vakuumschalter mit Vakuumschaltröhren eingesetzt. In Vakuumschaltröhren werden Kontakte im Vakuum geschlossen und getrennt und damit je nach Anwendungsfall Ströme unterbrochen, wobei durch geeignete Schaltkontaktgestaltung zudem eine Lichtbogenlöschung bewirkt werden kann. Da die Kontakttrennung im Vakuum erfolgt, sind erforderliche Isolierstrecken gegenüber den Verhältnissen bei Atmosphärendruck deutlich reduziert. Innerhalb von Vakuumschaltröhren lassen sich dadurch dielektrisch sichere Gestaltungen zuverlässig herstellen. Bei solchen Vakuumschaltröhren ist es jedoch bei der Installation wichtig, auch die unmittelbare Umgebung dielektrisch geeignet zu gestalten, um die Felder außerhalb der Vakuumschaltröhre zwischen den Anschlüssen zu beherrschen.
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Zu diesem Zweck ist es bekannt, Isolierträger für Vakuumschaltröhren vorzusehen, die diese wenigstens teilweise umgeben, um sie mechanisch zu halten und dielektrisch eine geeignete Feldgestaltung zu bewirken. Dabei ist es wichtig, jeweils sowohl die elektrischen Felder zwischen der Vakuumschaltröhre und dem Isolierträger als auch thermische Bedingungen sinnvoll zu gestalten, um einerseits elektrische Überschläge zu verhindern und andererseits Überhitzungen zu vermeiden.
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Aus der
WO 95/33272 sind Isolierträger für Vakuumschaltröhren bekannt, die als Profil gestaltet und als ebene Körper geformt sind. Zwischen jeweils zwei solcher Isolierträger wird eine Vakuumschaltröhre in einem Aufnahmeraum angeordnet.
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Eine entsprechende Anordnung mit Isolierträgern für eine Vakuumschaltröhre ist ebenfalls aus der
WO 2014/060086 A1 bekannt, wobei dort die Isolierträger im Wesentlichen als ebene und flache Platten ausgebildet sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt vor dem Hintergrund des Standes der Technik die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung aus einem Isolierwerkstoff zu schaffen, die einen Aufnahmeraum für eine Vakuumschaltröhre bei geringem Platzbedarf derart begrenzt, dass dielektrisch günstige Verhältnisse bezüglich der Feldsteuerung geschaffen werden und zudem die thermische Gestaltung derart gelingt, dass eine Überhitzung der Schaltröhre vermieden wird.
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Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der Erfindung durch eine Polschale gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor. Ein weiterer Patentanspruch bezieht sich auf ein Polschalenpaar mit zwei Polschalen und zudem ein Patentanspruch auf ein Schaltgerät mit einem Schalterpol, der zwei Polschalen aufweist.
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Die Erfindung bezieht sich somit auf eine Polschale aus einem Isoliermaterial zur paarweisen Anordnung mit einem Vakuumschalter, der eine Vakuumschaltkammer und an deren Enden je eine Endarmatur aufweist, wobei im Anwendungsfall jeweils zwei Polschalen mit ihren Längsachsen entlang der Längsachse des Vakuumschalters angeordnet sind, wobei die Polschale insbesondere als flaches Bauteil ausgebildet ist.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Polschale in einem entlang ihrer Längsachse im installierten Zustand in der Höhe der Vakuumschaltkammer angeordneten Bereich eine Ausbauchung aufweist.
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Jede Polschale ist somit zur paarweisen Anordnung mit einem Vakuumschalter vorgesehen, derart, dass zwei Polschalen zwischen sich einen Aufnahmeraum bilden, in dem eine Vakuumschaltröhre, angeordnet werden kann. Eine derartige Vakuumschaltröhre weist eine Schaltkammer auf, die üblicherweise aus einem Isoliermaterial in Form einer Keramik besteht oder eine Keramik aufweist und an deren Enden jeweils metallische Endarmaturen vorgesehen sind. Im evakuierten Innenraum der Vakuumschaltröhre sind zwei Kontakte vorgesehen, von denen einer von außen antreibbar ist, so dass die Kontakte je nach Stellung des beweglichen Schaltkontakts miteinander im elektrischen Kontakt stehen oder voneinander getrennt sind. Eine oder beide Kontakte des Vakuumschalters können unter hoher Spannung stehen, so dass je nach den dielektrischen Verhältnissen bestimmte Mindestabstände zu anderen Bauteilen in der Umgebung des Vakuumschalters gehalten werden müssen. Die Polschalen können typischerweise als flache Bauteile mit oder ohne eine Profilierung ausgebildet sein, also beispielsweise als Platten mit gleichbleibender Dicke, die jedoch eben oder gebogen gestaltet sein können. Die Polschalen können zudem auch mit Stegen und/oder Nuten versehen sein. Die Gestaltung solcher Bauteile als im Wesentlichen flache und gegebenenfalls auch ebene oder gebogene Platten ist fertigungstechnisch besonders sinnvoll. Derartige Polschalen können grundsätzlich die Form einer rechteckigen Platte aufweisen, wobei die Längsachse einer solchen rechteckigen Kontur einer Polschale parallel zu den längeren Seiten des Rechtecks in dessen Mitte verläuft. Eine Ausbauchung einer Polschale, die üblicherweise parallel zu einer Vakuumschaltkammer neben dieser angeordnet wird im mittleren Längenabschnitt, der entlang der Längsachse etwa in Höhe der Schaltkammer, insbesondere in Höhe der Trennstrecke der neben der Polschale installierten Vakuumschaltröhre liegt, erzeugt einen erhöhten Abstand zwischen den Kontakten der Vakuumschaltröhre und dem Material der Polschale in diesem Bereich. Im Bereich der Trennstrecke wirken bei getrennten Kontakten der Schaltröhre besonders hohe Feldstärken, so dass in diesem Bereich besonders hohe Abstände zwischen der Trennstrecke, und den Kontakten der Schaltröhre einerseits und dem seitlich neben der Schaltröhre angeordneten Material der Polschale andererseits sinnvoll sind. Im Stand der Technik sind in manchen Ausführungen in diesem Bereich Ausnehmungen in den Polschalen vorgesehen. Diese bewirken jedoch eine Störung der Gasströmung neben der Schaltröhre, die als Konvektionsbewegung der Kühlung der Schaltröhre dient. Es hat sich herausgestellt, dass eine Ausbauchung einer Polschale neben einer Vakuumschaltröhre eine verbesserte thermische Gestaltung der Gesamtanordnung erzeugt. Zudem weist eine Öffnung in einer Polschale jeweils Kanten auf, die bei hohen Feldstärken Spannungsspitzen ausbilden können und bei einer Ausbauchung vermieden werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Ausbauchung eine teilzylindrische Kontur aufweist.
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Es kann zudem vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Länge der Ausbauchung in Richtung der Längsachse der Polschale wenigstens der Länge der Vakuumschaltkammer eines Vakuumschalters entspricht. Die Länge kann dabei wenigstens 10cm, insbesondere wenigstens 20 cm betragen
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Eine teilzylindrische Kontur der Polschale neben der Vakuumschaltröhre ist in Bezug auf die dielektrische Gestaltung und den Abstand an jedem Punkt der Polschale von der Trennstrecke der Vakuumschaltröhre optimiert. Eine weitere Optimierung wird durch die passende Wahl der Länge der Ausbuchtung in Richtung der Längsachse sowie durch eine Abschrägung der Kanten und eine wannenartige Schräge an den beiden Enden der Ausbauchung erreicht. Der Begriff der teilzylindrischen Kontur bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein Teil der Ausbauchung die Form eines Abschnitts einer Zylindermantelfläche aufweist. Die Ausbauchung kann jedoch auch im Querschnitt dreieckig, ellipsoid oder trapezförmig ausgebildet sein.
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Die Erfindung kann zudem vorteilhaft derart ausgestaltet werden, dass die Wandstärke der Polschale im Bereich der Ausbauchung im Wesentlichen der Wandstärke in den übrigen Bereichen der Polschale entspricht.
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Durch eine derartige gleichbleibende Wandstärke der Polschale kann diese besonders einfach hergestellt werden, beispielsweise durch Tiefziehverfahren oder Pressverfahren von Kunststoffteilen oder auch durch übliche Kunststoffspritzgussverfahren.
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Insgesamt kann die Dicke des Materials der Polschale dadurch geringer gewählt werden, als wenn die Ausbauchung als Ausnehmung in einem verdickten Material vorgesehen würde.
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Die Erfindung kann auch dadurch vorteilhaft ausgestaltet werden, dass die Wandstärke der Polschale im Bereich der Ausbauchung geringer ist als in den übrigen Bereichen der Polschale. Ausgehend von einer flachen Kontur der Polschale kann eine Ausbauchung eingepresst werden, so dass durch die Formung eines ausladenden Bauches in diesem Bereich die Materialstärke der Polschale abnimmt.
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Es kann zudem vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Polschale bezüglich ihrer Längsachse an einem ihrer Enden auf der im installierten Zustand der Vakuumschalter zugewandten Seite wenigstens eine Isolierrippe oder mehrere zueinander parallele Isolierrippen aufweist, die als senkrecht zur Längsachse der Polschale verlaufender Steg ausgebildet ist oder sind, und der oder die in dem Bereich, in dem er oder sie die Längsachse kreuzt/kreuzen, eine Absenkung aufweist/aufweisen.
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Eine Vakuumschaltröhre wird üblicherweise durch eine im Wesentlichen in ihrer Längsachse verlaufende Antriebsstange angetrieben, die die Kontakte der Vakuumschaltröhre mit einem mechanischen Antrieb verbindet. Die Feldsteuerung zwischen der Vakuumschaltröhre bzw. ihrem antriebsseitigen Anschluss und dem Antrieb selbst kann es sinnvoll machen, dass zur Verlängerung von Kriechstrecken auf den Polschalen Rippen quer zur Längsachse des Vakuumschalters bzw. der Vakuumschaltkammer vorgesehen sind. Diese Rippen sind dann bei den Polschalen auf deren einander zugewandten Seiten vorgesehen. Die Rippen weisen Absenkungen in dem Bereich auf, in dem die Längsachse der Vakuumschaltröhre/des Vakuumschalters und somit auch die Antriebsstange des Vakuumschalters diese kreuzt. Somit kann ein ausreichender Abstand zwischen der Antriebsstange und den Rippen gebildet werden.
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Es ist zudem durch die Absenkungen ein etwas erweiterter Kanal gebildet, der Gasströmungen entlang der Längsachse der Vakuumschaltröhre zulässt und damit thermische Ausgleichsvorgänge fördert und Überhitzungen vermeidet.
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Es kann dabei vorteilhaft vorgesehen sein, dass durch die Absenkung in jedem der Stege eine in Richtung der Längsachse gesehen teilkreisförmige, rechteckige oder trapezförmige Ausnehmung gebildet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung einer Polschale kann vorsehen, dass sie bezüglich ihrer Längsachse in dem Bereich zwischen der Ausbauchung und der/den Isolierrippen in einem zur Längsachse parallelen Längenabschnitt, in dem im installierten Zustand der antriebsseitige elektrische Anschluss des Vakuumschalters herausgeführt wird, einen die Polschale verbreiternden kragenartigen Steg oder zwei kragenartige Stege auf beiden Längsseiten der Polschale aufweist.
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Eine Verbreiterung beider Polschalen, die eine Vakuumschaltröhre umgeben, in diesem Bereich formt im installierten Zustand einen erhöhten Rand des Aufnahmeraums zwischen den Polschalen, wobei dieser Rand vorteilhaft einen von der Vakuumschaltröhre durch den Aufnahmeraum zwischen den Polschalen aus dem Aufnahmeraum herausgeführten elektrischen Anschluss umgeben kann. Durch den erhöhten Rand findet in diesem Bereich eine Führung der Gasströmung statt, die Verwirbelungen vermeidet und somit einen effektiven Wärmetransport bewirkt. Die Verbreiterung oder Randerhöhung kann beispielsweise eine Höhe von mehr als 1 cm, mehr als 3 cm oder mehr als 5cm aufweisen.
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Die einzelnen Polschalen können zudem jeweils in ihrem Randbereich um die Rechteckkontur wenigstens teilweise umlaufend einen Steg aufweisen, der von der flachen Bauteilform senkrecht absteht. Ein solcher Steg führt zu einer erheblichen Versteifung der Polschale und einer Stabilisierung gegenüber Verbiegung, beispielsweise Torsion.
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Die Erfindung bezieht sich außer auf eine einzelne Polschale der oben beschriebenen Form auch auf ein Polschalenpaar mit zwei Polschalen der oben beschriebenen Art, die zueinander spiegelsymmetrische oder identische Formen aufweisen und zwischen sich einen Aufnahmeraum zur Aufnahme einer Vakuumschaltkammer bilden, wobei die durch die Polschalen gebildete Kontur des Aufnahmeraums einen ersten Längenabschnitt mit Ausbauchungen aufweist, in dem die Kontur zwei einander gegenüberliegende teilzylindrische Flächen aufweist und wobei die Kontur insbesondere in einem zweiten Längenabschnitt, in dem Isolierrippen angeordnet sind, durch Absenkungen der Isolierrippen zwei einander gegenüberliegende, konkave Flächen aufweist.
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Zudem bezieht sich die Erfindung auf ein Schaltgerät mit einem Gehäuse, das mit einem Gas gefüllt ist und mit wenigstens einem in dem Gehäuse angeordneten Schalterpol, welcher eine Vakuumschaltkammer sowie ein Antriebselement und zwei Polschalen der oben beschriebenen Art oder ein Polschalenpaar der oben beschriebenen Art aufweist. Der Begriff der Vakuumschaltkammer kann im Rahmen dieser Anmeldung auch als Vakuumschaltröhre verstanden werden.
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Das Gehäuse eines solchen Schaltgeräts kann beispielsweise mit einem Gas gefüllt sein, dessen Zusammensetzung im Wesentlichen trockener, atmosphärischer Luft entspricht. Dabei können beispielsweise gegenüber Luft erhöhte Stickstoffanteile vorgesehen sein. Damit wird eine geeignete dielektrische Gestaltung eines Schalterpols und insbesondere der eine Vakuumschaltkammer umgebenden Polschalen im Vergleich zu einer Füllung eines Gehäuses mit einem speziellen Isoliergas wie SF6 besonders wichtig.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren einer Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und nachfolgend erläutert. Dabei zeigt
- 1a ein Paar von Polschalen in einer Frontansicht von der Antriebsseite her gesehen mit einer angedeuteten Vakuumschaltröhre,
- 1b ein Paar von Polschalen in einer Frontansicht von der antriebsfernen Seite her gesehen
- 2 schematisch eine Vakuumschaltkammer in einer Ansicht von oben mit zwei parallel zu dieser angeordneten Polschalen,
- 3 eine perspektivische Ansicht einer Polschale mit einer neben dieser angeordneten, nur schematisch dargestellten Vakuumschaltkammer und einer Antriebsstange,
- 4 eine perspektivische Ansicht einer Polschale von der Seite her, die im installierten Zustand einer Vakuumschaltkammer zugewandt ist sowie
- 5 eine perspektivische Ansicht einer Polschale von der Seite her, die im installierten Zustand der Vakuumschaltkammer abgewandt ist.
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Die 1a zeigt von der Antriebsseite her gesehen in einer Frontansicht zwei Polschalen 1,1a, die zwischen sich einen Aufnahmeraum 14 für einen gestrichelt angedeuteten Vakuumschalter 2 mit einer Vakuumschaltkammer 3 bilden. Die 1b zeigt die beiden Polschalen 1, 1a aus der 1a in einer Ansicht von der dem Antrieb gegenüberliegenden Seite her gesehen. In der Frontansicht der 1b ist erkennbar, dass jede der Polschalen eine bezüglich des Aufnahmeraums 14 nach außen ragende Ausbauchung 9,9a aufweist, die sowohl auf der Außenseite, d.h. auf der dem Aufnahmeraum 14 abgewandten Seite als auch auf der Innenseite, der dem Aufnahmeraum 14 zugewandten Seite einen Querschnitt teilkreisförmige Kontur, d.h. in einem Längenabschnitt eine teilzylindrische Kontur bildet. Die Oberflächen der Ausbauchungen 9, 9a bilden somit in einer solchen Ausführungsform sowohl auf der Innenseite, das heißt der dem Aufnahmeraum 14 zugewandten Seite, als auch auf der Außenseite, Abschnitte von Zylindermantelflächen. Die Form der Ausbauchungen kann dabei jedoch auch alternativ im Querschnitt ellipsoid oder dreieck- oder trapezförmig sein. Insgesamt entsteht dabei in jeder der Polschalen (1,1a) vom Aufnahmeraum 14 aus gesehen eine wannenartige Vertiefung, die in einem Längenabschnitt der Polschalen etwa in ihrem mittleren Bereich positioniert ist.
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Im Übrigen sind die Polschalen 1,1a als flache und ebene Bauteile ausgebildet und bestehen aus einem Isolierwerkstoff, beispielsweise einem Spritzgusskunststoff. Die Polschalen könnten jedoch auch flach und dabei leicht um die Längsachse der Vakuumschaltkammer herum gebogen ausgeführt sein. Die Blickrichtung der 1a und 1b ist entlang der Längsachsen der Polschalen sowie der Längsachse des Vakuumschalters 2 gewählt.
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Die 2 zeigt eine Draufsicht auf ein Polschalenpaar 1,1a von oben mit einem zwischen diesen angeordneten, nur sehr schematisch dargestellten Vakuumschalter 2. An den Außenseiten der Polschalen sind die Ausbauchungen 9,9a gestrichelt angedeutet, aber zwischen erhöhten, in Längsrichtung auf der Außenseite der Polschalen verlaufenden Stegen nicht explizit erkennbar. Im Aufnahmeraum 14 zwischen den Polschalen 1,1a ist eine Vakuumschaltkammer 3 des Vakuumschalters 2 dargestellt, wobei die Vakuumschaltkammer mantelseitig eine isolierende Keramik und an ihren beiden Enden jeweils Armaturen 4,5 aus einem Metall aufweist. Die Vakuumschaltkammer ist mantelseitig an den in den Aufnahmeraum vorstehenden Montagestegen 20, 21 der Polschalen durch Verschraubung befestigt. An den Endarmaturen 4,5 sind der antriebsseitige elektrische Anschluss 12 sowie der diesem gegenüberliegende elektrische Anschluss 19 angeordnet. Gestrichelt sind schematisch die Schaltkontakte innerhalb der Vakuumschaltkammer angedeutet. Auf der Antriebsseite ist mit dem antreibbaren Kontakt des Vakuumschalters eine Antriebsstange 18 verbunden.
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Es ist erkennbar, dass die Polschalen 1,1a an ihren dem Schalterantrieb zugewandten Enden Isolierrippen 10,11 aufweisen, die der Kriechwegverlängerung zur Erhöhung der Spannungsfestigkeit dienen.
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Weiter sind in der 2 die Längsachsen 6,6a der Polschalen und die Längsachse 8 des Vakuumschalters eingezeichnet.
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Die 3 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Polschale 1, vor der schematisch eine Vakuumschaltkammer 3 mit Endarmaturen 4,5 sowie einem antriebsseitigen Anschluss 12 und einem diesen gegenüberliegenden Anschluss 19 dargestellt ist. Zudem ist in der 3 eine Antriebsstange 18 schematisch dargestellt, die an der Armatur 4 mittels eines nicht näher dargestellten Faltenbalgs gasdicht durchgeführt ist. Es ist erkennbar, dass in der Polschale 1 eine wannenartige Ausbauchung 9 im Bereich der Vakuumschaltkammer 3 vorgesehen ist. Durch diese Ausbauchung 9 wird der Abstand zwischen dem in der Schaltkammer befindlichen und situationsabhängig unter Spannung stehenden Schaltkontakten einerseits und dem Material der Polschale vergrößert. Des Weiteren wird durch die Ausbauchung 9 das Durchströmen eines Gases, das über Konvektion die Vakuumschaltkammer 3 kühlt, zwischen der Schaltkammer und der Polschale erleichtert oder sogar gefördert, so dass die Kühlung verbessert wird.
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Beiderseits der Ausbauchung 9 entlang der Längsachse 6 der Polschale 1 sind die Montagestege 20,21 angeordnet, an denen jeweils eine der Endarmaturen 4,5 des Vakuumschalters befestigt ist, um den Vakuumschalter im Aufnahmeraum zwischen der dargestellten Polschale 1 und einer weiteren, in der 3 nicht dargestellten Polschale zu halten.
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In der 3 ist ebenfalls sichtbar, dass die Isolierrippen 10,11, die im Bereich der Antriebsstange 18 an der Polschale vorgesehen sind, Eintiefungen 10a,11a aufweisen, um den Abstand des Materials der Isolierrippen zu der Antriebsstange zu vergrößern und auch hier einer erhöhte elektrische Durchschlagsfestigkeit zu erreichen. Auch in diesem Bereich ist somit der Aufnahmeraum für den Vakuumschalter erweitert. Die Eintiefungen 10a,11a können in Längsrichtung der Polschale 1 gesehen einen rechteckigen, trapezförmigen oder auch einen teilkreisrunden Querschnitt aufweisen.
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Umlaufend um den Rand der im Wesentlichen rechteckigen Polschale 1 ist ein Steg 7 vorgesehen, der senkrecht von dem plattenförmigen Körper der Polschale 1 in Richtung des Aufnahmeraums 14, d.h. zum Vakuumschalter hin vorsteht und die Polschale 1 insgesamt gegenüber Verbiegungen und Torsionen versteift.
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Zudem ist in dem Bereich der Polschale 1, in dem der antriebsseitige elektrische Anschluss 12 aus dem Aufnahmeraum zwischen den Polschalen herausragt, auf jeder Seite der Polschale ein kragenartiger Steg 13, 13a vorgesehen, der sich in seiner Haupterstreckungsrichtung entlang der Längsachse 6 der Polschale erstreckt und diese in einem Abschnitt verbreitert. Je zwei derartige Paare kragenartiger Stege der beiden Polschalen stehen einander auf beiden Seiten des Aufnahmeraums im Bereich des antriebsseitigen elektrischen Anschlusses 12 sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite des Aufnahmeraums gegenüber, so dass jeweils zwischen diesen ein Kanal gebildet ist, der einerseits eine dielektrische Abschirmung des Anschlusses 12 und andererseits eine Führung von Isoliergas in diesem Bereich im Falle einer konvektiven Strömung bewirkt.
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Typischerweise wird die Polschale 1 insgesamt einstückig ausgeführt, d.h. beispielsweise als Spritzgusswerkstück in einem Stück hergestellt sein. Dies ist jedoch nicht unbedingt notwendig, es könnten auch verschiedene Bestandteile einer Polschale gesondert hergestellt und beispielsweise zusammensteckbar sein. Beim Zusammenstecken könnten jeweils Rastverbindungen oder Schraubverbindungen vorgesehen sein, um die Polschale als Ganzes zusammenzuhalten. Auf diese Weise könnten beispielsweise Isolierrippen verschiedener Größen wahlweise an einer Polschale festgesteckt werden.
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Die 4 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Polschale 1, wobei die Oberseite in dieser Darstellung dem Aufnahmeraum zugewandt ist. Entsprechend ist die Ausbauchung 9 als Vertiefung dargestellt. Sie erstreckt sich in einem Längenabschnitt 15 der Polschale, der dem durch die Vakuumschaltkammer eines Vakuumschalters eingenommenen Längenabschnitt in etwa entspricht. In einem weiteren Längenabschnitt 16, in dem im montierten Zustand eine Antriebsstange eines Vakuumschalters verläuft, sind die Isolierrippen 10, 11 im mittleren Abschnitt ihrer Länge mit Eintiefungen 10a, 11a versehen. Es sind in der 4 auch die Montagestege 20, 21 für die Befestigung eines Vakuumschalters zu erkennen, die einstückig mit der Polschale 1 hergestellt sind. In Längsrichtung der Polschale ist ihre Längsachse 6 gestrichelt dargestellt.
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In der 5 ist eine Polschale 1a perspektivisch derart dargestellt, dass der Aufnahmeraum unterhalb der Polschale liegt, so dass die Ausbauchung 9a sich dem Betrachter als erhabene Form darstellt. Es ist in der 5 zudem der umlaufende Steg 7 der Polschale zu erkennen und ebenso der kragenartige Steg 13,13a im Bereich des antriebsseitigen Anschlusses 12 des Vakuumschalters. Zudem sind auf der Außenseite der Polschale 2 in Längsrichtung parallel zur Längsachse 6a verlaufende Verstärkungsstege 22,23 vorgesehen. An dem dem Betrachter am nächsten liegenden Ende der Polschale 1a sind die Isolierrippen 10,11 sowie an der Isolierrippe 11 die Eintiefung 11a erkennbar.
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Durch die Form der Polschale bzw. der Polschalen wird das dielektrische Zusammenwirken der Polschalen mit einem in dem von ihnen gebildeten Aufnahmeraum positionierten Vakuumschalter sowie die thermische Gestaltung im Betrieb optimiert.
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Im Betrieb wird die Anordnung mit einem oder mehreren Polschalenpaaren in einem Gehäuse angeordnet, das üblicherweise aus einem Metall besteht und geerdet ist, sowie ein Gas enthält. Das Gehäuse ist in der 3 sehr schematisch als gestrichelter Kasten dargestellt. Die besondere dielektrische Ausgestaltung durch die Formgebung der Polschalen gemäß der Erfindung erlaubt die Verwendung von Luft oder luftähnlichen Gasgemischen, beispielsweise trockene/getrocknete Luft oder Stickstoff sowie Sauerstoff-/Stickstoffgemischen als Isoliergas anstelle von aufwendigeren, bekannten Isoliergasen oder Isoliergasgemischen, beispielsweise mit SF6. Das Gehäuse ist der 3 mit dem Bezugszeichen 17 bezeichnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 9533272 [0003]
- WO 2014/060086 A1 [0004]