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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Transportfahrzeug, insbesondere einen Lastkraftwagen, mit einem Stauraum zum Lagern und Befördern von Ladung. Das Transportfahrzeug weist ein Ladungssicherungssystem zum Vorbeugen unerlaubter Zugriffe auf die Ladung bzw. das Transportfahrzeug an sich auf.
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Die Beförderung von Gütern und Waren auf dem Landweg stellt besondere Anforderungen an die Sicherung der Ladung gegen unerlaubten Zugriff. Insbesondere während der Standzeiten sind die Transportfahrzeuge oftmals das Ziel von auf Diebstahl der Ladung spezialisierten Banden.
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Zur Vereitelung des Ladungsdiebstahls werden herkömmliche Transportfahrzeuge daher oftmals mit einem Alarmsystem ausgestattet. Ein solches Alarmsystem ist beispielsweise aus der
WO 2018/149458 A1 bekannt und weist einen funktionswesentlichen elektrischen Alarmdraht auf, der an einer Wandung des Laderaums angeordnet ist. Bei Eindringen in den Laderaum - beispielsweise durch Aufbrechen einer Laderaumtüre oder durch Aufschneiden einer Plane - wird der elektrische Alarmdraht unterbrochen und ein Alarm ausgelöst.
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Problematisch ist, dass dem Auslösen des Alarms eine Beschädigung des Transportfahrzeugs beim Unterbrechen des Alarmdrahts - durch Aufbrechen der Laderaumtüre oder durch Aufschneiden der Plane - vorausgeht. Selbst bei Vereitelung des Diebstahls entsteht mithin ein Schaden am Transportfahrzeug, der Kosten durch Reparaturen und ungewünschte Standzeiten verursacht.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein flexibel einsetzbares und effektives System zur Ladungssicherung bereitzustellen, das den unerlaubten Zugriff auf das Transportfahrzeug und dessen Ladung vor dessen Beschädigung verhindert.
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Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein eingangs genanntes Transportfahrzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche geben bevorzugte Weiterbildungen wieder.
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Mit anderen Worten wird die Aufgabe gelöst durch ein Transportfahrzeug, insbesondere einen Lastkraftwagen, mit einem Stauraum zum Lagern und Befördern von Ladung, aufweisend ein Ladungssicherungssystem zum Vorbeugen unerlaubter Zugriffe auf die Ladung und/oder das Transportfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass das Ladungssicherungssystem zumindest einen um eine Rotationsachse drehenden, rotierenden Detektor aufweist, wobei der rotierende Detektor einen Detektionsbereich zum Bestimmen einer Person und/oder eines Objekts im Umfeld des Transportfahrzeugs ausbildet.
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Erfindungsgemäß ist das Transportfahrzeug zum Lagern und Befördern von Ladung geeignet. Insbesondere ist das Transportfahrzeug zum Lagern und Befördern der Ladung bestimmt und weist in Bezug auf den zur Beförderung von Personen zur Verfügung stehenden Raum einen deutlich größeren, insbesondere vielfach größeren, Stauraum auf. Dies ermöglicht eine wirtschaftlichere Nutzung des Ladungssicherungssystems.
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Der Stauraum kann lösbar und/oder unlösbar an dem Transportfahrzeug angeordnet bzw. ausgebildet sein.
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Ein am Transportfahrzeug lösbar ausgebildeter Stauraum kann beispielsweise, jedoch nicht abschließend, in Form eines Anhängers oder Aufliegers ausgebildet sein. Lösbarer Stauraum ist üblicherweise an Sattelzügen oder Lastzügen ausgebildet.
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Ein am Transportfahrzeug unlösbar angeordneter Stauraum kann beispielsweise, jedoch nicht abschließend, in Form eines Kofferraums oder einer Pritsche ausgebildet sein. Unlösbarer Stauraum ist üblicherweise an einem Lieferwagen, einem Transporter oder einem Kleinlastwagen ausgebildet. In spezieller Ausgestaltung kann der Stauraum als ein Betriebsmittelbehälter am Transportfahrzeug unlösbar ausgebildet sein. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise einem Diebstahl von Betriebsmitteln vorgebeugt werden.
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Das Transportfahrzeug kann Kombinationen aus lösbarem und unlösbarem Stauraum aufweisen, beispielsweise - jedoch nicht ausschließlich - durch Anordnen eines Anhängers an einem Lieferwagen. Der Stauraum kann örtlich beabstandete Teil-Stauräume ausbilden. Ein Ladungssicherungssystem kann dabei vorteilhaft zur Sicherung des gesamten Stauraums, insbesondere aller Teil-Stauräume, ausgebildet sein.
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Das Ladungssicherungssystem weist zumindest einen, sich um eine Rotationsachse drehenden, rotierenden Detektor auf. Der rotierende Detektor ist an dem Transportfahrzeug, insbesondere an einem den Stauraum aufweisenden Teil des Transportfahrzeugs, angeordnet oder ausgebildet. Beispielsweise kann der rotierende Detektor an einer Zugmaschine oder an einem den Stauraum aufweisenden Auflieger eines Sattelzugs angeordnet oder ausgebildet sein. Die Position des rotierenden Detektors am Transportfahrzeug kann dabei verwendungsbedingte Vorteile aufweisen, beispielsweise wenn ein Teil des Transportfahrzeugs ausgetauscht werden soll. Im vorgenannten Beispiel kann sich die Anordnung des rotierenden Detektors am Auflieger dahingehend als vorteilhaft erweisen, dass während der Beförderung bzw. Lagerung der Ladung die ununterbrochene Ladungssicherung des Aufliegers auch dann erfolgen kann, wenn die Zugmaschine einer anderen Verwendung zugeführt wird. Soll sich die Ladungssicherung dagegen auf die Beförderung beschränken, kann eine Anordnung des rotierenden Detektors an der Zugmaschine von Vorteil sein, da hierdurch das Ladungssicherungssystem ohne zusätzlichen Montageaufwand an einen neuen Auflieger - welcher an die Zugmaschine gekuppelt wird - angepasst werden kann.
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Der rotierende Detektor führt eine überwiegend unidirektionale bzw. sich lediglich in eine Richtung drehende Bewegung aus. Die Drehrichtung kann in Abhängigkeit der Anordnung des rotierenden Detektors am Transportfahrzeug erfolgen. Dies ermöglicht die Abstimmung der Drehrichtungen bei Verwendung mehrerer rotierender Detektoren. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Drehrichtung des rotierenden Detektors in Abhängigkeit einer Betriebsdauer und/oder einer Umdrehungsanzahl geändert wird. Hierdurch kann die Haltbarkeit des rotierenden Detektors verlängert werden.
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Der rotierende Detektor ist zum Erkennen von Personen und/oder Objekten ausgebildet und weist zumindest ein akustisches und/oder optisches Detektionsmittel auf. Beispielsweise, jedoch nicht abschließend, kann der rotierende Detektor eine Kamera, einen Messlaser oder einen Ultraschallsensor aufweisen. Das Detektionsmittel weist eine Detektionsrichtung mit einem Abstrahlwinkel zur Rotationsache des rotierenden Detektors auf.
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Der rotierende Detektor kann Einstellmittel zum Einstellen des Abstrahlwinkels des Detektionsmittels aufweisen. Das Einstellen des Abstrahlwinkels kann elektronisch und/oder mechanisch sowie automatisch und/oder manuell erfolgen. Hierdurch kann der Abstrahlwinkel unabhängig von der Rotationsachse des rotierenden Detektors angepasst und beispielsweise eine toleranzbedingte Schräglage der Rotationsachse korrigiert werden.
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Der rotierende Detektor kann lösbar, beweglich und/oder unlösbar am Transportfahrzeug angeordnet sein. Dies ermöglicht das Abnehmen bzw. Abklappen des rotierenden Detektors bei Anordnung des rotierenden Detektors an Positionen des Transportfahrzeugs, für die der Betrieb des Transportfahrzeugs im Straßenverkehr nicht zugelassen ist. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass ein Lösen bzw. Bewegen des rotierenden Detektors lediglich im deaktivierten Zustand des Ladungssicherungssystems erfolgen kann. Vorteilhafterweise kann ein Manipulationsversuch somit effektiv verhindert werden.
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Der Detektionsbereich wird durch den rotierenden Detektor, insbesondere durch das um die Rotationsachse drehende Detektionsmittel ausgebildet. Der Detektionsbereich kann flächenartig oder volumenartig ausgebildet sein. Beispielsweise ist der Detektionsbereich flächenartig, insbesondere als Ebene, ausgebildet, wenn das Detektionsmittel als Messlaser ausgebildet ist und der Abstrahlwinkel des Detektionsmittels konstant 90 Grad zur Rotationsachse aufweist. Weiter beispielsweise ist der Detektionsbereich flächenartig ausgebildet, wenn das Detektionsmittel als Messlaser ausgebildet ist und der Abstrahlwinkel des Detektionsmittels weniger als 90 Grad zur Rotationsachse aufweist und konstant ist. Mit anderen Worten ist der Detektionsbereich in diesem Beispiel als Kegelmantelfläche ausgebildet. Weiter beispielsweise kann der Detektionsbereich volumenartig ausgebildet sein, wenn der Abstrahlwinkel während der Rotation des rotierenden Detektors variiert wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Transportfahrzeugs, weist der rotierende Detektor eine Detektionsentfernung auf, wobei die Detektionsentfernung durch das Ladungssicherungssystem variierbar bzw. veränderbar ausgebildet ist. Dies ermöglicht die Einschränkung des Detektionsbereichs auf das, insbesondere sicherheitsrelevante, Umfeld und kann sicherheitsunkritische Detektionen des rotierenden Detektors vermeiden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Detektionsentfernung in Abhängigkeit einer Rotationslage des rotierenden Detektors durch das Ladungssicherungssystem beschränkt ausgebildet. Mit anderen Worten variiert die Detektionsentfernung des rotierenden Detektors während der Rotation. Hierdurch kann das zu überwachende Umfeld beispielsweise in Abhängigkeit der Position des rotierenden Detektors am Transportfahrzeug und/oder an die seitenabhängige Erstreckung des Transportfahrzeugs angepasst werden.
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Weiterhin bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die maximale Detektionsentfernung durch das Ladungssicherungssystem auf maximal 20 Meter, insbesondere maximal 16 Meter, besonders bevorzugt maximal 12 Meter, beschränkt ist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist der Detektionsbereich auf eine Seitenfläche des Transportfahrzeugs oder des Stauraums des Transportfahrzeugs durch das Ladungssicherungssystem konturartig beschränkt. Hierdurch kann die Genauigkeit zum Erkennen der in das Umfeld eindringenden Personen und/oder Objekte weiter verbessert werden.
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Bevorzugt ist eine Ausführungsform des Transportfahrzeugs, bei der der rotierende Detektor über eine Seitenfläche des Transportfahrzeugs und/oder des Stauraums des Transportfahrzeugs hervorragt und eine Rotationsachse quer, insbesondere rechtwinklig, zu der Seitenfläche ausbildet. Hierdurch kann eine Seitenfläche des Transportfahrzeugs effektiv mit lediglich einem rotierenden Detektor überwacht werden.
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Das Ladungssicherungssystem kann dazu ausgebildet sein, die Abmessungen des zu überwachenden Teils, insbesondere des Stauraums, des Transportfahrzeugs zu bestimmen und den Detektionsbereich automatisch anzupassen. Hierfür kann vorgesehen sein, dass das Ladungssicherungssystem das Umfeld des Transportfahrzeugs durch Verändern des Abstrahlwinkels abtastet und das zu überwachende Transportfahrzeug automatisch erkennt. Dies ermöglicht die besonders einfache Installation des Ladungssicherungssystems.
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Weiterhin bevorzugt ist eine Ausführungsform des Transportfahrzeugs, bei der der rotierende Detektor einen LIDAR (light detection and ranging)-Sensor aufweist. Ein LIDAR-Sensor stellt ein besonders zuverlässiges und wirtschaftliches Detektionsmittel dar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der rotierende Detektor eine Rotationsgeschwindigkeit zwischen 1 und 20 Umdrehungen pro Sekunde, insbesondere zwischen 5 und 15 Umdrehungen pro Sekunde, besonders bevorzugt zwischen 8 und 12 Umdrehungen pro Sekunde, auf. Die Rotationsgeschwindigkeiten können an das Detektionsmittel angepasst sein. Grundsätzlich sind auch andere Rotationsgeschwindigkeiten vorstellbar, jedoch stellen die angegebenen Rotationsgeschwindigkeiten in der Praxis einen guten Kompromiss zwischen Haltbarkeit, Energieeinsatz und Überwachungsgenauigkeit des rotierenden Detektors dar. Es kann vorgesehen sein, dass die Rotationsgeschwindigkeit während der Rotation variierbar - sowohl erhöhbar als auch verringerbar - ist. Hierdurch kann situationsbedingt die Intensität der Überwachung bzw. die Genauigkeit des Detektionsmittels gesteigert oder reduziert werden.
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Bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform des Transportfahrzeugs, bei der das Ladungssicherungssystem zumindest eine, insbesondere statische, Kamera aufweist, wobei die Kamera in das Umfeld des Transportfahrzeugs gerichtet ist. Die Kamera kann einen Schwenkbereich aufweisen. Es kann vorgesehen sein, dass die Kamera lediglich im Alarmfall, beispielsweise durch den Fahrzeugführer und/oder eine Überwachungszentrale aktiviert wird. Eine Kamera ermöglicht eine zusätzliche Überwachung des Umfelds, insbesondere die Überwachung von Bereichen des Umfelds, die nicht durch den rotierenden Detektor erfasst werden.
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In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Kamera auf den Detektionsbereich des rotierenden Detektors gerichtet ist. Dies ermöglicht die redundante Sicherung des rotierenden Detektors sowie des Transportfahrzeugs.
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Ein Transportfahrzeug mit einer Kamera stellt einen eigenständigen Aspekt der Erfindung dar und kann mit den in der Beschreibung und der Zeichnung ausgeführten Merkmalen in zweckmäßigen Kombinationen auftreten.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des Transportfahrzeugs, bei der das Ladungssicherungssystem zumindest einen weiteren rotierenden Detektor zum Bestimmen einer Person und/oder eines Objekts im Umfeld des Transportfahrzeugs aufweist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung des Transportfahrzeugs sind der rotierende Detektor und der weitere rotierende Detektor an gegenüberliegenden Seitenflächen des Transportfahrzeugs angeordnet. Dies ermöglicht eine besonders effektive Ladungssicherung durch Überwachung der gefährdeten Seiten des Transportfahrzeugs.
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Weiterhin bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das Ladungssicherungssystem zumindest einen unbeweglichen Sensor, insbesondere einen Reed-Sensor, zum Bestimmen einer Person und/oder eines Objekts im Umfeld des Transportfahrzeugs aufweist. In besonderer Ausgestaltung ist der Reed-Sensor zur Überwachung an der Rückseite des Transportfahrzeugs angeordnet. Hierdurch kann ein wirksamer umfänglicher Schutz des Transportfahrzeugs bewirkt werden.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des Transportfahrzeugs, bei der das Ladungssicherungssystem einen Sensor zur Überwachung der Luftbeschaffenheit, insbesondere einen Gas-Sensor, im Inneren des Transportfahrzeugs aufweist. Hierdurch kann eine ungewünschte Änderung der Luftbeschaffenheit, insbesondere durch Fremdeinwirkung, rechtzeitig erkannt und der Fahrzeugführer gewarnt werden.
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Ein Transportfahrzeug mit einem Sensor zur Überwachung der Luftbeschaffenheit im Inneren des Transportfahrzeugs stellt einen eigenständigen Aspekt der Erfindung dar und kann mit den in der Beschreibung und der Zeichnung ausgeführten Merkmalen in zweckmäßigen Kombinationen auftreten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Ladungssicherungssystem eine Alarmanlage auf, wobei die Alarmanlage bei Erkennen von Personen und/oder Objekten und/oder bei Änderung der Luftbeschaffenheit durch das Ladungssicherungssystem betätigt wird. Die Alarmanlage kann optische und/oder akustische Alarmmittel zur Steigerung der Aufmerksamkeit auf das Transportfahrzeug aufweisen. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Alarmanlage eine Überwachungszentrale oder die Behörden über das Eindringen informiert. Dies dient der wirkungsvollen Abschreckung von eindringenden Personen und/oder Objekten.
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Die Verwendung eines rotierenden Detektors, insbesondere eines LIDAR-Detektors, zur Ladungssicherung an einem Transportfahrzeug stellt einen eigenständigen Aspekt der Erfindung dar und kann mit den in der Beschreibung und der Zeichnung ausgeführten Merkmalen in zweckmäßigen Kombinationen auftreten.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale können erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in zweckmäßigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Transportfahrzeugs in einer Seitenansicht;
- 2 zeigt die Ausführungsform des Transportfahrzeugs aus 1 in einer Draufsicht;
- 3 zeigt die Ausführungsform des Transportfahrzeugs aus 1 mit einer schematischen Darstellung der Wirkungsweise des Ladungssicherungssystems.
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1 zeigt die Seitenansicht eines Transportfahrzeugs 10 in besonderer Ausführung als Sattelzug mit einer Zugmaschine 12 und einem Auflieger 14. Das Transportfahrzeug 10 weist einen Stauraum 16 zur Lagerung und/oder Beförderung von Ladung (nicht gezeigt), beispielsweise Waren, Gütern und/oder Tieren auf. Gemäß der gezeigten Ausführungsform ist das Transportfahrzeug 10 zwischen Zugmaschine 12 und Auflieger 14 trennbar ausgeführt. Mit anderen Worten ist der Stauraum 16 lösbar vom restlichen Transportfahrzeug 10 ausgebildet. Darüber hinaus kann der Stauraum 16 ebenso in Form eines Anhängers lösbar angeordnet sein. Denkbar ist jedoch ebenso, dass das Transportfahrzeug 10 untrennbar, beispielsweise in Form eines „einteiligen“ Lastkraftwagens, eines Transporters oder eines Lieferwagens ausgebildet ist.
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Der Stauraum 16 sowie im Transportfahrzeug 10 befindliche Ladung ist gemäß der gezeigten Ansicht auf eine Seitenfläche 18 des Transportfahrzeugs 10 durch eine Plane 20 gesichert, die den ungewollten Einblick in den Stauraum 16 sowie den unerlaubten Zugriff auf die Ladung erschwert.
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Unterhalb des Stauraums 16 ist ein rotierender Detektor 22 am Auflieger 14 angeordnet. Durch Anordnen des rotierenden Detektors 22 am Auflieger 14 kann der Stauraum 16 auch dann überwacht werden, wenn die Zugmaschine 12 vom Auflieger 14 getrennt wird. Dies ermöglicht beispielsweise den Schutz der Ladung bei Standzeiten des Aufliegers 14 auf einem Abstellplatz. Jedoch kann ebenso vorgesehen sein, den rotierenden Detektor 22 an der Zugmaschine 12 anzuordnen. Hierdurch kann die Sicherung des Aufliegers 14 bzw. des Stauraums 16 erfolgen, während die Zugmaschine 12 mit dem Auflieger 14 gekoppelt ist. Dies ist von besonderem Vorteil für Spediteure, die zur Beförderung der Ladung lediglich eine Zugmaschine 12 zur Verfügung stellen und entsprechende Sicherheiten gewährleisten sollen.
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2 zeigt eine Draufsicht auf das Transportfahrzeug 12 zur Verdeutlichung der Anordnung des rotierenden Detektors 22. Das Transportfahrzeug 10 weist einen weiteren rotierenden Detektor 22 auf, der an einer zum ersten rotierenden Detektor 22 gegenüberliegenden Seitenfläche 18 am Auflieger angeordnet ist. Beide rotierende Detektoren 22 weisen jeweils eine Rotationsachse 24 auf. Die Rotationsachsen 24 sind quer, insbesondere rechtwinklig, zu den jeweiligen Seitenflächen 18 des Transportfahrzeugs 10 bzw. des Aufliegers 14 ausgebildet. Hierdurch wird die korrekturfreie Drehbewegung der rotierenden Detektoren 22 begünstigt.
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Die rotierenden Detektoren 22 weisen gemäß der Ausführungsform jeweils ein LIDAR-Detektionsmittel mit wenigstens einem Messlaser 26 auf (Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist lediglich ein Messlaser 26 abgebildet). Der Messlaser 26 wird mit einem Abstrahlwinkel 28 aus der Rotationsachse 24 vom rotierenden Detektor 22 abgestrahlt. Dabei rotiert der Messlaser 26 um die Rotationsachse 24 des jeweiligen rotierenden Detektors 22 und bildet einen Kegel 30 mit einem Kegelwinkel 32 aus. Gemäß der gezeigten Ausführungsform ist der Kegel 30 mit einem Kegelwinkel 32 von weniger als 180° von der jeweiligen Seitenfläche 18 wegweisend ausgebildet. Hierdurch kann eine Abweichung der Rotationsachse 24 aus der Ideallage auf einfache Weise korrigiert werden. Bevorzugt weist der Kegelwinkel 32 ungefähr, insbesondere genau, 180° auf, wodurch eine zur Seitenfläche 18 parallele Ebene ausgebildet wird. Hierdurch kann ein sogenannter blinder Fleck des rotierenden Detektors 22 zwischen Seitenfläche 18 und Messlaser 26 effektiv verhindert werden. Jedoch ist generell auch denkbar, einen Kegel 30 mit einem Kegelwinkel 32 von mehr als 180° auszubilden, wodurch sich der Kegel 30 zur jeweiligen Seitenfläche 18 öffnet. Dies ermöglicht, im Bedarfsfall lediglich einen Teilbereich der Seitenfläche 18 zu überwachen.
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Die rotierenden Detektoren 22 weisen Einstellmittel (nicht gezeigt) auf, die zum Einstellen des Abstrahlwinkels 28 des Messlasers 26 während der Rotation des rotierenden Detektors 22 ausgebildet sind. Mit anderen Worten kann der Abstrahlwinkel 28 in Abhängigkeit einer Rotationslage 34 (sehe 3) des rotierenden Detektors 22 verändert, bzw. variiert werden. Mithin lässt sich der Kegelwinkel 32 des rotierenden Detektors 22 während der Rotation - beispielsweise - zu einem Kegelwinkel 32' verändern. Vorteilhafter Weise kann somit flexibel auf die Ausbildung des Transportfahrzeugs 10 - beispielsweise Auswölbungen der Plane 20 - und/oder Hindernisse - beispielsweise Bäume - im Umfeld 34 des Transportfahrzeugs 10 reagiert werden, die zu einer Blockade des Messlasers 26 führen würden. Weiterhin vorteilhaft kann durch eine - beispielsweise - zufällige Variation des Kegelwinkels 30 einer Manipulation oder Umgehung des Messlasers 26 effektiv vorgebeugt werden.
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Die rotierenden Detektoren 22 ragen im Überwachungszustand zumindest teilweise über die jeweiligen Seitenflächen 18 heraus, um ein ungehindertes Abstrahlen der Messlaser 26 zu ermöglichen. Im Betrieb des Transportfahrzeugs 10 können die rotierenden Detektoren 22 dazu ausgebildet, hinter die seitliche Erstreckung des Aufliegers 14 zurückgeschoben zu werden, um die Gesamtbreite des Transportfahrzeugs 10 nicht unnötig zu erhöhen. Ebenso kann vorgesehen sein, die rotierenden Detektoren 22 unter den Auflieger 14 zu schwenken und/oder die rotierenden Detektoren 22 durch Lösen vom Transportfahrzeug 10 an einem dafür vorgesehenen Lagerplatz zu sichern. Bei Anordnung der rotierenden Detektoren 22 an Stellen des Transportfahrzeugs 10, die keine Gefährdung der Verkehrssicherheit bzw. der allgemeinen Betriebserlaubnis des Transportfahrzeugs 10 bewirken, kann selbstverständlich vorgesehen sein, dass die rotierenden Detektoren 22 während des Betriebs des Transportfahrzeugs 10 am Transportfahrzeug 10 im Überwachungszustand verbleiben.
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Die Zugmaschine 12 weist zwei seitlich angeordnete, insbesondere statische, Kameras 36, zur Überwachung des Umfelds 34 des Transportfahrzeugs 10 auf. Die Kameras 36 sind an gegenüberliegenden Seiten des Transportfahrzeugs 10 angeordnet und überwiegend gegen die Fahrtrichtung des Transportfahrzeugs 10 in das Umfeld 34 des Transportfahrzeugs 10, bzw. des Stauraums 16 gerichtet. Hierdurch wird die gesamtheitliche Bildüberwachung des Stauraums 16 begünstigt.
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3 zeigt die Seitenansicht des Transportfahrzeugs 10 und verdeutlicht die Funktionsweise des Ladungssicherungssystems bei der - beispielhaften - Überwachung des Aufliegers 14, bzw. des Stauraums 16.
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Der rotierende Detektor 22 weist einen Detektionsradius 38 auf, der die maximale Erstreckung des Transportfahrzeugs 10, ausgehend von der Position des rotierenden Detektors 22 am Transportfahrzeug 10, in allen Detektionsrichtungen überragt. Der Detektionsradius 38 stellt die praktisch mögliche Reichweite des Messlasers 26 des rotierenden Detektors 22 dar. Im gezeigten Beispiel wird der Detektionsradius 38 durch eine Aufstandsfläche 40 des Transportfahrzeugs 10 blockiert.
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Der Detektionsradius 38 bzw. die praktisch mögliche Reichweite des Messlasers 26 wird in Abhängigkeit einer Rotationslage 42 des rotierenden Detektors 22 auf eine Detektionsentfernung 44 beschränkt. Die Rotationslage 42 ist auf eine Referenz 46 bezogen, die gemäß der gezeigten Ausführungsform zur Anschauung als horizontale Referenzgerade mit Ursprung im rotierenden Detektor 22 ausgeführt ist. Die Funktion des Ladungssicherungssystems erfordert dahingehend jedoch lediglich eine eindeutige Zuordnung der Rotationslage 42 zu einer Referenz 46, die beispielsweise ebenso durch eine kalibrierte Nulllage des rotierenden Detektors 22 ausgebildet sein kann.
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Durch Zuordnung einer Detektionsentfernung 44 zu jeder Rotationslage 42 des rotierenden Detektors 22 bildet das Ladungssicherungssystem einen Detektionsbereich 48 aus. Der Detektionsbereich 48 umfasst in der gezeigten Ausführungsform den Auflieger 14 und einen Teil der Zugmaschine 12 und erstreckt sich in vertikaler Richtung von der Oberseite des Transportfahrzeugs 10 bis zur Aufstandsfläche 40. Der Detektionsbereich 48 kann jedoch innerhalb des Detektionsradius 38 teilweise oder vollständig erweitert und/oder verkleinert werden.
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Ein Eindringen einer Person und/oder eines Objekts in den Detektionsbereich 48 kann durch das Ladungssicherungssystem als eine unerlaubte Annäherung an das Transportfahrzeug 10 bzw. des Stauraum 16 erkannt werden. Das Eindringen kann in der Folge an den Fahrzeugführer oder eine Überwachungszentrale gemeldet und entsprechende Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, bevor ein Schaden am Transportfahrzeug 10 entstanden ist. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass eine Alarmanlage bei Eindringen in den Detektionsbereich 48 ausgelöst wird.
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Zur visuellen Überprüfung des Eindringens in den Detektionsbereich 48 ist die Kamera 36 in bzw. auf den Detektionsbereich 48 sowie das Umfeld 34 des Transportfahrzeugs 10 gerichtet. Hierdurch können zusätzliche Informationen über den Grund bzw. die Anzahl der Eindringenden gewonnen werden. Dies ermöglicht eine noch effektivere Sicherung des Transportfahrzeug 10 oder von Teilen des Transportfahrzeugs 10 vor unerlaubtem Zugriff.
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Zur Überwachung der Luftbeschaffenheit weist das Ladungssicherungssystem einen im Innenraum 50 des Transportfahrzeugs 10 bzw. der Zugmaschine 12 angeordneten Gassensor (nicht gezeigt) auf. Der Gassensor analysiert die im Innenraum befindlichen Luft und warnt vor unerwünschten und/oder herbeigeführten hypnotischen Zusammensetzungen. Hierdurch kann der durch Fremdeinwirkung erzwungene Schlafvorgang des Fahrzeugführers verhindert und einem anschließenden Zugriff auf die Ladung vorgebeugt werden.
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Unter Vornahme einer Zusammenschau aller Figuren der Zeichnung betrifft die Erfindung ein Überwachungssystem für einen Laderaum 16 eines Lastkraftwagens 10 mit einem Lasermessstrahl 26, der drehend um eine zur Erstreckungsrichtung des Lasermessstrahls 26 quer verlaufende Drehachse 24 einen Überwachungsbereich 48 zur Erkennung von in den Überwachungsbereich 48 eindringenden Personen und/oder Objekten ausbildet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Transportfahrzeug;
- 12
- Zugmaschine;
- 14
- Auflieger;
- 16
- Stauraum;
- 18
- Seitenfläche des Transportfahrzeugs 10;
- 20
- Plane;
- 22
- rotierender Detektor;
- 24
- Rotationsachse des rotierenden Detektors 22;
- 26
- Messlaser;
- 28
- Abstrahlwinkel des Messlasers 26;
- 30
- Kegel;
- 32, 32'
- Kegelwinkel;
- 34
- Umfeld des Transportfahrzeugs 10;
- 36
- Kamera;
- 38
- Detektionsradius;
- 40
- Aufstandsfläche;
- 42
- Rotationslage des rotierenden Detektors 22;
- 44
- Detektionsentfernung des rotierenden Detektors 22;
- 46
- Referenz;
- 48
- Detektionsbereich;
- 50
- Innenraum des Transportfahrzeugs.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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