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Die Erfindung betrifft eine Ansteuerschaltung für eine Leistungshalbleiterschaltung.
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Viele elektrische Antriebe, speziell in der industriellen Anwendung, werden über Frequenzumrichter geregelt. Klassisch erfolgt die Versorgung der Antriebe mittels Wechselspannung, die zunächst gleichgerichtet werden muss, um über den Frequenzumrichter eine variable Spannung und Frequenz für den Antrieb zur Verfügung stellen zu können. Da die Gleichrichtung mit Verlusten einhergeht, werden beispielsweise für Produktionsanlagen mit vielen Antrieben Gleichspannungsnetze genutzt, die überdies den Vorteil bieten, dass die Einspeisung aus lokalen Photovoltaikanlagen ohne den Umweg über Wechselspannung erfolgen kann.
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Wie in allen elektrischen Anwendungen ist das sichere Schalten auch für Gleichspannungsnetze (im Folgenden: DC-Netze) von größter Bedeutung. Für diesen Zweck kommen elektronische Relais bzw. elektronische Schütze zum Einsatz, die einen spannungsgesteuerten Leistungshalbleiterschalter aufweisen, beispielsweise einen Bipolartransistor mit isolierter Gate-Elektrode (im Folgenden: IGBT). Diese Leistungshalbleiterschalter weisen im komplett ausgeschalteten und im komplett durchgesteuerten, also vollkommen eingeschalteten Zustand eine geringe Verlustleistung auf, sind aber anfällig für Zerstörungen durch zu hohe Verlustleistungen, die bei den dazwischen liegenden Schaltzuständen auftreten können.
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Aus der
DE 10 2019 107 506 A1 ist eine Treiberschaltung bekannt. Diese hat einen Steuersignaleingang zum Empfangen eines ersten Steuerungssignals an einem ersten Schaltungseingang, einen mit dem Steuersignaleingang verbundenen Optokoppler, der dazu ausgelegt ist, nach Maßgabe des ersten Steuerungssignals ein galvanisch entkoppeltes zweites Steuerungssignal zu erzeugen, eine Ausgangsschaltung zum Ansteuern mindestens eines Schaltungsausgangsanschlusses der Treiberschaltung nach Maßgabe eines dritten Steuerungssignals, und eine elektronischen Steuerungsschaltung mit einer Energieversorgung, einem Eingang zum Empfangen des zweiten Steuerungssignals und einem Ausgang zum Ausgeben des dritten Steuerungssignals nach Maßgabe des am Eingang empfangenen zweiten Steuerungssignals.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ansteuerschaltung für eine Leistungshalbleiterschaltung anzugeben, die eine galvanische Trennung zwischen Steuerkreis und Hauptstrompfad gewährleistet und Schaltzustände zwischen AN und AUS zuverlässig vermeidet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Ansteuerschaltung für eine Leistungshalbleiterschaltung mit Eingangskontaktmitteln zum Eingeben eines Steuersignals, welches einen Schaltbefehl, insbesondere einen Einschaltbefehl, für die Leistungshalbleiterschaltung repräsentiert und mit mindestens einem Ausgangskontaktmittel, an welches die Leistungshalbleiterschaltung anschließbar ist und über welches ein Schaltsignal, insbesondere ein einschaltendes Schaltsignal, an die Leistungshalbleiterschaltung ausgebbar ist. Ferner sind Strombahn-Anschlussmittel zum Verbinden der Ansteuerschaltung mit einer von der Leistungshalbleiterschaltung zu schaltenden Strombahn vorhanden. Die Eingangskontaktmittel der Ansteuerschaltung sind von den Ausgangskontaktmitteln und dem Strombahn-Anschlussmittel galvanisch getrennt. Die Ansteuerschaltung verfügt über Schaltungsmittel, die ein die Leistungshalbleiterschaltung einschaltendes Schaltsignal ausgeben, wenn sowohl ein den Einschaltbefehl für die Leistungshalbleiterschaltung repräsentierendes Steuersignal an den Eingangskontaktmitteln eingegeben wird als auch Spannung am Strombahn-Anschlussmittel anliegt. Anderenfalls geben die Schaltungsmittel kein die Leistungshalbleiterschaltung einschaltendes Schaltsignal aus. Dabei weisen die Schaltungsmittel eine Überwachungsschaltung für die Versorgungsspannung der Ansteuerschaltung auf, welche bewirken, dass
- - das die Leistungshalbleiterschaltung einschaltende Schaltsignal erstmalig ausgegeben wird, wenn die Versorgungsspannung einen Schwellwert überschreitet und ein den Einschaltbefehl für die Leistungshalbleiterschaltung repräsentierendes Steuersignal an den Eingangskontaktmitteln eingegeben wird,
- - ein die Leistungshalbleiterschaltung im eingeschalteten Zustand haltendes Schaltsignal weiterhin ausgegeben wird, solange ein den Einschaltbefehl für die Leistungshalbleiterschaltung repräsentierendes Steuersignal an den Eingangskontaktmitteln eingegeben wird, und
- - anderenfalls ein die Leistungshalbleiterschaltung einschaltendes Schaltsignal nicht ausgegeben wird.
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Mit anderen Worten wird durch die Ansteuerschaltung sichergestellt, dass der Leistungshalbleiterschalter, der auch als Halbleiterschütz bezeichnet werden kann, immer nur dann in den EIN-Zustand geschaltet werden kann, wenn die Ansteuerschaltung tatsächlich zur Verfügung steht und korrekt arbeiten kann. Damit werden Zerstörungen des Leistungshalbleiters vermieden, da die Ansteuerschaltung ein Schaltsignal nur dann ausgibt, wenn die Ansteuerschaltung in der Lage ist, den Schaltvorgang auch zuverlässig auszuführen, beispielsweise also genügend Energie für den Schaltvorgang, der stark verallgemeinert als das Umladen einer Kapazität betrachtet werden kann, zur Verfügung steht.
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In einer Fortbildung der Erfindung weist die Ansteuerschaltung ein Mittel auf, das aus dem eingegebenen Steuersignal photovoltaisch eine elektrische Energie bereitstellt, die zum Betrieb der Ansteuerschaltung ausreicht. Die die Schaltungsmittel so ausgestaltet, dass ein die Leistungshalbleiterschaltung erstmalig einschaltendes Schaltsignal nicht ausgegeben wird, falls die Ansteuerschaltung allein durch die photovoltaisch bereitgestellte elektrische Energie gespeist wird.
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Mit anderen Worten wird durch die Ansteuerschaltung sichergestellt, dass eine aus einem Einschaltbefehl abgeleitete elektrische Energie zwar ausreichend ist, um die Ansteuerschaltung zu betreiben, jedoch am Ausgang kein Wechsel von einem nicht einschaltenden Signal zu einem einschaltenden Signal stattfindet, solange die Ansteuerschaltung nur durch die aus dem Einschaltbefehl abgeleitete elektrische Energie versorgt wird.
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Vorzugsweise wird das Steuersignal zunächst in Licht umgewandelt, beispielsweise mittels einer LED, und anschließend wird aus diesem Lichtsignal mittels eines photovoltaischen Elements eine Spannung erzeugt. Vorteilhafterweise wird so der Steuerkreis vom Hauptstromkreis galvanisch getrennt, was in vielen Anwendungen eine zentrale Anforderung darstellt und bei Halbleiterschützen, anders als bei elektromechanischen Schützen, nicht bereits durch das Schütz selbst gegeben ist.
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In einer Fortbildung der Erfindung ist die Ansteuerschaltung so ausgestaltet, dass allein die von dem genannten Mittel photovoltaisch bereitgestellte Energie ausreicht, ein die Leistungshalbleiterschaltung einschaltendes bzw. eingeschalten haltendes Schaltsignal fortgesetzt ausgeben, nachdem dieses erstmalig ausgegeben wurde.
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Mit anderen Worten ist die Ansteuerschaltung so dimensioniert, dass die aus einem Einschaltbefehl abgeleitete elektrische Energie zwar nicht ausreichend ist, den Leistungshalbleiterschalter durch Wechsel von einem nicht einschaltenden Signal zu einem einschaltenden Signal am Ausgang einzuschalten (d.h. die Kapazität, die der Leistungshalbleiterschalter darstellt, umzuladen), aber ausreichend ist, einen einmal eingeschalteten Leistungshalbleiter weiterhin eingeschaltet zu halten.
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Hierzu sind die oben genannten Schaltungsmittel, insbesondere aufweisend einen integrierten Baustein, vorgesehen, welche die Ansteuerschaltung überwachen und bevorzugt die insgesamt zur Verfügung stehende Spannung auswerten und anhand dieser Auswertung entscheiden, ob der Leistungshalbleiterschalter bzw. das Halbleiterschütz wirklich eingeschaltet werden kann, d.h. ob genügend elektrische Energie zur Verfügung steht, um die Kapazität, die der Leistungshalbleiterschalter darstellt, vollständig und hinreichend schnell umzuladen.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Halbleiterschütz mit einer Ansteuerschaltung wie vorstehend beschrieben.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt eine Ansteuerschaltung 10 für einen Leistungshalbleiterschalter bzw. ein Halbleiterschütz in schematischer Darstellung, wobei zur Vereinfachung auf die Darstellung des Leistungshalbleiterschalters bzw. des Halbleiterschützes verzichtet wurde. Auf die Darstellung von Schaltungsmitteln, die ein sicheres Ausschalten des Leistungshalbleiters gewährleisten, also ein hinreichend schnelles Entladen der Kapazität, die der Leistungshalbleiterschalter darstellt, wurde ebenfalls verzichtet. Solche das sichere Ausschalten des Leistungshalbleiters gewährleistenden Schaltungsmittel können vom zuständigen Fachmann ohne erfinderisches Zutun in vielfältiger Ausprägung bereitgestellt werden.
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Die Ansteuerschaltung 10 weist zwei Eingangskontakte 11, 12 auf, über welche ein Steuersignal eingebbar ist, welches zumindest einen Einschaltbefehl für die Leistungshalbleiterschaltung und in Ausgestaltungen der Erfindung zusätzlich oder alternativ einen Ausschaltbefehl repräsentieren kann. Dieses Signal wird parallel an zwei galvanisch trennende Bausteine 16, 17 geleitet, wobei ein erster galvanisch trennender Baustein 16 eine erste LED L1 und eine photovoltaische Zelle I aufweist, welche aus einem von der LED L1 ansprechend auf eine Steuerspannung an den Kontakten 11, 12 erzeugten Lichtsignal eine elektrische Energie generiert.
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Diese Energie wird am Ausgang des Bausteins 16 bereitgestellt und kann als Versorgungsspannung für die übrige Ansteuerschaltung dienen. Eine Diode, vorzugsweise eine Zener-Diode D2, dient zur Stabilisierung der u.a. von Baustein 16 gelieferten Versorgungsspannung VCC der Schaltung 10.
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Ein zweiter galvanisch trennender Baustein 17 weist eine zweite LED L2 und eine Photodiode D3 oder alternativ einen Phototransistor auf, welche(r) leitend wird, wenn an den Kontakten 11, 12 eine Steuerspannung anliegt. In diesem Fall wird über einen Spannungsteiler gebildet aus zwei Widerständen R6, R7 eine durch einen Kondensator C3 stabilisierte Spannung an einen zweiten Eingang INB eines Komparatorbausteins U1 bereitgestellt. Die Dimensionierung des Spannungsteilers R6, R7 und des Kondensators C3 am zweiten Eingang INB kann in bevorzugten Ausführungsbeispielen erfolgen wie die weiter unten beschriebene Dimensionierung des Spannungsteilers R2, R3 und des Kondensators C2 am ersten Eingang INA.
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Die Ansteuerschaltung weist Strombahn-Anschlussmittel 13 auf, über welche die Ansteuerschaltung mit der vom Leistungshalbleiterschalter zu schaltenden Strombahn (nicht dargestellt) verbunden ist, und zwar werden die Strombahn-Anschlussmittel 13 mit der Versorgungsseite der Strombahn verbunden, was zur Folge hat, dass an Anschlussmittel 13 (dann und nur dann) eine Spannung anliegt, wenn an der Strombahn eine zu schaltende Spannung anliegt. Ist die Strombahn hingegen beispielsweise durch ein übergeordnetes Schaltmittel deaktiviert oder aus sonstigen Gründen unbestromt, liegt an Anschlussmittel 13 keine Spannung an. Vorzugsweise handelt es sich bei der zu schaltenden Spannung um eine Gleichspannung.
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Über einen ersten Widerstand R1 (bei dem es sich um eine Serienschaltung mehrerer Widerstände handeln kann) und eine erste Diode, vorzugsweise eine Schottky-Diode D1, ist das Anschlussmittel 13 mit VCC der Ansteuerschaltung 10 verbunden und liefert elektrische Energie an die Ansteuerschaltung 10, solange der Leistungshalbleiterschalter ausgeschaltet ist. Nach Einschalten des Leistungshalbleiterschalters kann aus dem Anschlussmittel 13 keine Energie für die Zwecke der Versorgung der Ansteuerschaltung 10 mehr entnommen werden.
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Ein erster Kondensator C1 dient im Wesentlichen als Energiespeicher für den Schaltvorgang. C1 wird durch die beiden parallel geschalteten Spannungs- bzw. Energiequellen, das sind der Baustein 16 einerseits und das Anschlussmittel 13 andererseits, aufgeladen.
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Ein Spannungsteiler aus einem zweiten Widerstand R2 und einem dritten Widerstand R3 teilt VCC einerseits und leitet diese geteilte Spannung an einen ersten Eingang INA des Komparatorbausteins U1 und sorgt außerdem für eine definierte Last an VCC.
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Die Einzelwerte R2 und R3 werden dabei so gewählt, dass an INA der entsprechende Komparatorschwellwert überschritten wird, wenn VCC einen hinreichend hohen Wert erreicht hat, was mit genügend Energie für den Schaltvorgang des Leistungshalbleiterschalters, die in C1 gespeichert wird, korrespondiert.
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C1 sowie die Summe aus R2 und R3 werden dabei so gewählt, dass die Lastfunktion an VCC bewirkt, dass die Spannung an INA den Komparatorschwellwert nicht erreichen kann, wenn VCC allein aus dem Baustein 16 gespeist wird. Die Spannungserzeugung aus der Zelle I des Bausteins 16 ist hochohmig und der Wert dieses Innenwiderstands bestimmt den Wert R2 + R3, für den VCC gerade hoch genug ist, um den Betrieb von U1 zu gewährleisten, und andererseits niedrig genug ist, dass die gemäß VCC * R3/(R2 + R3) geteilte Spannung an INA den Schaltschwellwert dieses Eingangs nicht erreicht.
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Ein zweiter Kondensator C2 dient der Stabilisierung der am Eingang INA des Komparators U1 eingegebenen Spannung und hat vorzugsweise eine Kapazität C2 = 2,2nF. In gleicher Weise dient in Ausführungsbeispielen der Erfindung der dritte Kondensator C3 der Stabilisierung der am Eingang INB des Komparators U1 eingegebenen Spannung und hat vorzugsweise ebenfalls eine Kapazität von C3 = 2,2nF.
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In einem Ausführungsbeispiel kann bezüglich der über die Anschlussmittel 13 eingespeisten Spannung ähnlich verfahren werden wie mit der Spannung, die über den Baustein 16 bereitgestellt wird, indem R1 in Vergleich zur Summe aus R2 und R3 so groß gewählt wird, dass die durch den aus R1 und R2 + R3 gebildeten Spannungsteiler resultierende Spannung VCC zwar zum Betrieb von U1 ausreicht, aber bei weiterer Teilung gemäß VCC * R3/(R2 + R3) an INA den Schaltschwellwert dieses Eingangs nicht erreicht.
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In diesem Ausführungsbeispiel wird erst dann, wenn sowohl an Anschlussmittel 13 als auch von Baustein 16 Spannung bereitgestellt wird, genügend Energie in die Ansteuerschaltung eingespeist, um VCC trotz des Stromflusses durch R2 + R3 soweit anzuheben und C1 entsprechend aufzuladen, dass an INA der Schaltschwellwert überschritten wird.
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In diesem Ausführungsbeispiel wird also durch geeignete Wahl der Dioden D1, D2 und der Widerstände R1, R2, R3 sichergestellt, dass an INA des Komparators U1 der Schwellwert nur überschritten wird, wenn sowohl ein EIN-Schaltbefehl an den Eingangskontakten 11, 12 vorliegt als auch die Strombahn bestromt ist. Der Komparator U1 könnte dann direkt für die Durschaltung der Schaltenergie von C1 an den Leistungshalbleiter sorgen.
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Die Komponenten 17, INB, OUTB, R4, R5, R6, R7, C3, M2 sind in diesem Ausführungsbeispiel optional, können aber für eine Verbesserung der Zuverlässigkeit auch in diesem Ausführungsbeispiel vorteilhaft verwendet werden.
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Eine geeignete Wahl für den Mehrfachspannungsteiler R1, R2, R3 ist beispielsweise R1 = 600kΩ, R2 = 4,7MΩ und R3 = 91kΩ. Wie bereits erwähnt kann der Spannungsteiler R6, R7 gewählt werden wie der Spannungsteiler R2, R3, d.h. R6 = 4,7MΩ und R7 = 91kΩ.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann es sinnvoll sein, die Dimensionierung von R1 bezüglich R2 + R3 so zu wählen, dass die am Anschlussmittel 13 eingespeiste Spannung respektive Energie ausreicht, C1 hinreichend zu laden und VCC auf einen Wert zu heben, durch welchen die gemäß VCC * R3/(R2 + R3) geteilte Spannung an INA den Schaltschwellwert dieses Eingangs erreicht. Damit würde allerdings ohne weitere Maßnahmen der Schaltvorgang ohne Schaltbefehl ausgelöst werden, was offensichtlich eine Fehlfunktion der Ansteuerschaltung 10 wäre.
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Im bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Komparator U2 daher einen weiteren Eingang INB auf, an den, wie bereits erläutert, eine Spannung eingegeben wird, deren Wert sich aus VCC und dem Teilverhältnis von R6 und R7 ergibt, wenn an den Eingangskontakten 11, 12 ein EIN-Schaltbefehl eingegeben wird.
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U1 verarbeitet die Eingaben an INA und INB wie folgt:
- - An einem ersten Ausgang OUTA liegt ein LOW-Pegel an, wenn die Spannung an INA unter einen ersten Schwellwert sinkt. Andernfalls (d.h. wenn die Spannung an INA größer oder gleich dem Schwellwert ist) ist OUTA im hochohmigen Zustand. In anderen Ausführungsbeispielen liegt an OUTA anstelle des hochohmigen Zustands ein HIGH-Pegel an.
- - An einem zweiten Ausgang OUTB liegt ein LOW-Pegel an, wenn die Spannung an INB einen zweiten Schwellwert übersteigt. Anderenfalls (d.h. wenn die Spannung an INB kleiner oder gleich dem Schwellwert ist oder INB unbeschaltet / hochohmig ist) ist OUTB im hochohmigen Zustand. In anderen Ausführungsbeispielen liegt an OUTB anstelle des hochohmigen Zustands ein HIGH-Pegel an.
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Bestimmte Typen von Fensterkomparatoren können als U1 eingesetzt werden. Ein besonders geeigneter Komparator dieses Typs ist TPS3701 von Texas Instruments, der mit einem sehr breiten Bereich an Versorgungsspannungen (1,8V bis 36V) zuverlässig funktioniert und einen sehr geringen Stromverbrauch aufweist (kleiner 10 µA). Die Schwellspannungen an INA und INB liegen jeweils bei ca. 400 mV, und zwar unabhängig von VCC.
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An OUTA ist ein erster elektronischer Schalter angeschlossen, vorzugsweise ein Feldeffekttransistor M1, und zwar so, dass M1 an einem Plus-Ausgangsanschluss 14 der Ansteuerschaltung VCC als Schaltsignal zum Schalten des Halbleiterschützes bereitstellt, wenn von OUTA kein LOW-Signal ausgegeben wird, d.h. wenn die Spannung an INA den Schwellwert überschreitet, was anzeigt, das VCC den erforderlichen Mindestwert überschritten hat und aus C1 genügend Energie zum vollständigen und raschen Durchschalten des Halbleiterschützes (d.h. im Wesentlichen zum vollständigen Umladen von dessen Kapazität) zur Verfügung steht. Ein Masse-Ausgangsanschluss 15 kann vorgesehen sein, der das Bezugspotential für den Plus-Ausgangsanschluss 14 liefert. Wenn das Halbleiterschütz und die Ansteuerschaltung 10 mit einer gemeinsamen Masse verbunden sind, kann der Masse-Ausgangsanschluss 15 entfallen.
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Für den Fall, dass an OUTA kein HIGH-Signal ausgegeben wird, wenn die Spannung an INA größer oder gleich dem Schwellwert ist, sondern OUTA, wie vorstehend beschrieben, in diesem Fall hochohmig ist, sorgt ein Widerstand R5 für ein Pull-Up des Steuereingangs des elektronischen Schalters M1 und somit für das Einschalten des elektronischen Schalters M1, sofern an OUTA kein LOW-Signal ausgegeben wird.
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Wie bereits erläutert ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel ein zweiter Signalweg für den Schaltbefehl vorgesehen. Liegt dieser Schaltbefehl nicht vor, d.h. die Spannung an INB liegt unter dem Schwellwert, dann liegt an OUTB kein LOW-Signal an. OUTB ist mit einem zweiten elektronischen Schalter verbunden, vorzugsweise mit einem Feldeffekttransistor M2.
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Für den Fall, dass an OUTB kein HIGH-Signal ausgegeben wird, wenn die Spannung an INB kleiner oder gleich dem Schwellwert ist, sondern OUTB, wie vorstehend beschrieben, in diesem Fall hochohmig ist, sorgt ein Widerstand R4 für ein Pull-Up des Steuereingangs des elektronischen Schalters M2 und somit für das Einschalten des elektronischen Schalters M2, sofern an OUTB kein LOW-Signal ausgegeben wird.
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Ansprechend darauf, dass OUTB im hochohmigen Zustand ist oder alternativ ein HIGH-Signal an OUTB anliegt, wird eine leitende Verbindung zwischen dem Steueranschluss von M1 und Masse hergestellt und damit ein ggf. an OUTA ausgegebenes HIGH-Signal außer Kraft setzt bzw. wenn OUTA hochohmig ist, wird die Pull-Up Wirkung des Widerstands R5 außer Kraft gesetzt. Umgekehrt führt ein Schaltbefehl an den Eingangsklemmen 11, 12 über den Baustein 17 dazu, dass eine Spannung an INB anliegt und OUTB entsprechend auf LOW gesteuert wird, woraufhin M2 sperrt und den Zustand von OUTA nicht beeinträchtigt, so dass ein ggf. von OUTA ausgegebenes HIGH Signal bzw. dort herrschender hochohmiger Zustand zum Durchsteuern von M1 und damit zum Schalten des Halbleiterschützes führt.
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Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ergeben sich die Werte für R4 und R5 entsprechend der Empfehlungen des Herstellers des TPS3701, auf welche hier insoweit verwiesen wird.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung vom zuständigen Fachmann ohne Weiteres auch mit anderen Schaltungsmitteln und insbesondere unter Verwendung anderer Komparatorbausteine anstelle des TPS3701 realisiert werden kann und dass die Dimensionierung der hier beschriebenen Schaltung und ihrer Abwandlungen vom Fachmann ohne Weiteres an die konkreten Gegebenheiten, insbesondere an die zu schaltende Spannung an Klemme 13 und an die für das jeweilige Halbleiterschütz erforderliche Schaltenergie angepasst werden kann.
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Für die bevorzugten Ausführungsbeispiele der vorstehend beschriebenen Erfindung ist es lediglich von Bedeutung, dass die Ansteuerschaltung funktional folgendes leistet: Einschalten des Halbleiterschützes dann und nur dann, wenn sowohl ein Einschaltbefehl am Anschluss 11, 12 eingegeben wird als auch über Anschluss 13 genügend Energie in die Ansteuerschaltung eingespeist wurde, um das Halbleiterschütz sicher zu schalten; das Halbleiterschütz dann eingeschaltet lassen, solange an den Klemmen 11, 12 der Einschaltbefehl anliegt; und Deaktivieren des das Schütz einschaltenden Schaltsignals, sobald an den Klemmen 11, 12 kein Einschaltbefehl mehr anliegt, und erneutes Aktivieren des das Schütz einschaltenden Schaltsignals dann und nur dann, wenn erneut sowohl ein Einschaltbefehl am Anschluss 11, 12 eingegeben wird als auch über Anschluss 13 genügend Energie in die Ansteuerschaltung eingespeist wurde, um das Halbleiterschütz sicher zu schalten.