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Die folgende Beschreibung betrifft eine Leuchtfolie, ein Anzeigeelement und ein Verfahren zum Betreiben einer Leuchtfolie.
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Einleitung
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Leuchtfolien, auch bekannt als LED auf Folie oder Licht in Glas, haben eine Reihe von Anwendungen in industriellen und Konsumerbereichen, wie Automotive, Beschilderungen, Transport oder Haustechnik etc. Insbesondere zählen zu diesen Anwendungen Anzeigen und Design-Elemente. In der technischen Umsetzung werden oftmals verschiedenfarbige Leuchtdioden in einer Metallierungsebene verschaltet und dynamisch angesteuert. Die Leuchtdioden, auch Pixel genannt, bilden oftmals Einheitszellen mit verschiedenen Abstrahlfarben. Ein Beispiel ist das RGB Pixel mit Pixeln, die in Rot, Grün und Blau abstrahlen können.
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Um eine möglichst hohe Designfreiheit und Dynamik für die jeweilige Anwendung zu erreichen, sollten oft alle oder zumindest einige Leuchtdioden selektiv ansteuerbar sein. Dies erfordert meist eine komplexe Anordnung von Steuerleitungen. Verfügt die Leuchtfolie über eine Metallierungsebene, so werden beispielsweise gemeinsame Elektroden und drei Steuerleitungen für ein RGB Pixel verwendet. Zusätzlich wird eine Daisy Chain (englisch, „Gänseblümchenkette“) Verschaltung und entsprechende Treiber Schaltkreise verwendet. Die Lösungen erforderten bislang normalerweise kreuzende Leiterbahnen oder die Verwendung von ICs. Alternativ kann auch einzeln verschalten werden, was eine hohe Anzahl an Leitungen bedeutet. Bei Lösungen mit zwei oder mehr Metallierungsebenen wird oft eine Matrix-Verschaltung ggf. mit Multiplexing verwendet. Beide Lösungen haben den Nachteil, dass eine Vielzahl von Steuerleitungen und eine komplexe Verschaltung nötig werden.
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Es ist Aufgabe der vorgelegten Beschreibung, eine Leuchtfolie, ein Anzeigeelement und ein Verfahren zum Betreiben einer Leuchtfolie vorzuschlagen, die weniger Steuerleitungen und eine weniger komplexe Verschaltung ermöglichen.
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Diese Aufgaben werden durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere Entwicklungen und Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben und gehen aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen hervor.
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Zusammenfassung
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Dem Folgenden wird zugrunde gelegt, dass jedes in Bezug auf eine beliebige Ausführungsform beschriebene Merkmal allein oder in Kombination mit anderen im Weiteren beschriebenen Merkmalen verwendet werden kann und auch in Kombination mit einem oder mehreren Merkmalen einer beliebigen anderen Ausführungsform oder einer beliebigen Kombination einer anderen Ausführungsform verwendet werden kann, sofern dies nicht als Alternative beschrieben ist. Darüber hinaus können auch Äquivalente und Modifikationen, die nachstehend nicht beschrieben sind, verwendet werden, ohne vom Anwendungsbereich der vorgeschlagenen Leuchtfolie, Anzeigeelement und Verfahren zum Betreiben einer Leuchtfolie abzuweichen, die in den begleitenden Ansprüchen definiert sind.
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Im Folgenden wird ein verbessertes Konzept auf dem Gebiet von Leuchtfolien vorgestellt. Ein Aspekt betrifft eine teils antiparallele Verschaltung von Leuchtdiode. Eine geeignete Ansteuerung dieser teilweise antiparallel verschalteten Leuchtdiode erlaubt eine Farbmischung, beispielsweise zur Erzeugung von RGB Pixeln auf Folie oder Glas mit nur einer Metallisierungsebene. Die vorteilhafte Verschaltung erlaubt es Signalleitungen einzusparen und dadurch die Transparenz der Leuchtfolie zu erhöhen.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst eine Leuchtfolie einen Träger auf oder in dem wenigstens eine Einheitszelle aus Leuchtdioden angeordnet ist. Dabei umfasst eine Einheitszelle jeweils eine erste, zweite und eine dritte Leuchtdiode. Die erste und zweite Leuchtdiode einer Einheitszelle sind anti-parallel miteinander verschaltet. Die dritte Leuchtdiode ist zu der Parallelschaltung aus erster und zweiter Leuchtdiode der Einheitszelle in Serie geschaltet.
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Im Betrieb der Leuchtfolie können die Leuchtdioden der Einheitszelle unterschiedlich angesteuert werden. Beispielsweise können die Leuchtdioden so mit Signalen beaufschlagt werden, dass jeweils nur eine der Leuchtdioden aktiv ist, d.h. leuchtet, während die übrigen Leuchtdioden der Einheitszelle nicht aktiv sind, d.h. nicht leuchten. Ferner können die Leuchtdioden so mit Signalen beaufschlagt werden, dass jeweils zwei Leuchtdioden gemeinsam leuchten. Auf diese Weise ergeben sich durch geeignete Ansteuerung eine Vielzahl von Leuchtzuständen, die beispielsweise unterschiedliche Farbmuster darstellen lassen. Insbesondere können durch die antiparallele Verschaltung Steuerleitungen eingespart werden und eine weniger komplexe Verschaltung erfordern.
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Im Rahmen dieser Beschreibung ist eine Leuchtdiode, oder LED, light emitting diode, ein Halbleiter-Bauelement, das Licht ausstrahlt, wenn elektrischer Strom in einer Durchlassrichtung fließt. Fernern können neben regulären LEDs auch andere Bauarten wie OLEDs, micro-LEDs, etc. verwendet werden. In Gegenrichtung sperrt die LED. Leuchtdioden erzeugen monochromatisches Licht und können zur additiven Farbmischung kombiniert werden, um beispielsweise weißes Licht zu generieren. Eine solche Kombination kann mit den beschriebenen Einheitszellen erfolgen. Das erzeugte monochromatische Licht wird im Folgenden dem Begriff Abstrahlfarbe beschrieben. In diesem Sinne beschreiben rote, grüne, blaue Leuchtdioden, sogenannte RGB-LEDs, gerade solche Leuchtdioden, die eine rote, grüne, blaue Abstrahlfarbe aufweisen.
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Die Leuchtfolie umfasst den Träger. Die Einheitszellen oder Leuchtdioden sind in den Träger strukturiert. Der Träger umfasst beispielsweise eine transparente Folie, eine Kunststofffolie, eine Metallfolie oder ähnliches. Die hier vorgeschlagenen Einheitszellen können als eine Vielzahl von Zellen auf oder in dem Träger in der Fläche des Trägers nach Art einer Matrix angeordnet werden. Auf diese Weise lassen sich von kleinen bis großen Flächen Leuchtfolien zusammenstellen, die eine Vielzahl von Anwendungen ermöglichen.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform weist eine Einheitszelle jeweils eine erste Steuerleitung, eine zweite Steuerleitung und eine dritte Steuerleitung auf. Die erste Steuerleitung ist elektrisch leitend mit einer gemeinsamen Elektrode der anti-parallel verschalteten ersten und zweiten Leuchtdiode verbunden. Die zweite Steuerleitung ist elektrisch leitend mit einer gemeinsamen Elektrode der ersten, zweiten und dritten Leuchtdiode verbunden. Die dritte Steuerleitung, die elektrisch leitend mit einer Elektrode der dritten Leuchtdiode verbunden ist.
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Mit anderen Worten ist die erste Steuerleitung angeschlossen an der gemeinsamen Elektrode der antiparallelen LEDs. Die zweite Steuerleitung ist angeschlossen an die gemeinsame Elektrode aller drei LEDs. Die dritte Steuerleitung ist schließlich angeschlossen an die Elektrode der dritten, einzelnen LED.
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Im Betrieb werden die einzelnen Steuerleitungen verwendet, um die Leuchtdiode die beaufschlagten Signale zuzuführen. Die Signale umfassen beispielsweise ein Nullpotential, GND, ein positives Potential, +, oder ein negatives Potential, -. Die Signale können statisch oder dynamisch auf die einzelnen Steuerleitungen beaufschlagt werden. Der Begriff „statisch“ bezeichnet dabei, dass das angelegte Signal für eine definierte Zeitdauer anliegt, während „dynamisch“ bedeutet, dass die anliegenden Signale in einer definierten Zeitdauer an den Steuerleitungen wechseln.
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Eine beispielhafte Ansteuerung mit Nullpotential, positivem Potential und negativem Potential ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Dabei bezeichnet L1, L2 und L3 die erste, zweite und dritte Leuchtdiode. Mit S1, S2 und S3 sind die erste, zweite und dritte Steuerleitung bezeichnet, an der in den Zuständen A bis E jeweils eine Kombination aus den Signalen anliegt.
| S1 | S2 | S3 | L1 | L2 | L3 |
A | + | GND | GND | an | aus | aus |
B | GND | GND | + | aus | an | aus |
C | - | GND | GND | aus | aus | an |
D | + | GND | + | an | an | aus |
E | - | GND | + | aus | an | an |
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Mit den Zuständen A, B und C können einzelne Leuchtdioden angesteuert werden, so dass jeweils nur eine Leuchtdiode L1, L2 oder L3 aktiv ist und in der jeweiligen Abstrahlfarbe emittiert. So ist beispielsweise die Erzeugung von Primärfarben durch geeignete statische Signale an den Steuerleitungen möglich. Ferner können die Leuchtdioden mit den Zuständen D und E so angesteuert werden, dass jeweils nur zwei Leuchtdioden aktiv sind und in der jeweiligen Abstrahlfarbe emittieren. So ist beispielsweise eine Mischung von zwei Primärfarben durch geeignete statische Signale an den Steuerleitungen möglich.
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Schließlich können die Zustände A bis E dynamisch in einem definierten zeitlichen Verhältnis durchlaufen werden. Dadurch sind zu definierten Zeiten oder Zeitdauern die drei Leuchtdioden aktiv, so dass sie in der jeweiligen Abstrahlfarbe emittieren. Dadurch ist die Mischung von drei Primärfarben (zum Beispiel für einen Weißeindruck) möglich. Beispielsweise können die Zustände A, B und C oder die Zustände D und E durch geeignete dynamische Signale an den Steuerleitungen im gewünschten zeitlichen Verhältnis durchlaufen werden. Eine zeitliche Variation der Signale an den Steuerleitungen innerhalb eines „Frames“ zur Farbmischung erfolgt.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform formen die Steuerleitungen eine gemeinsame Metallisierungsebene, insbesondere genau eine gemeinsame Metallisierungsebene.
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Die Metallisierungsebene stellt elektrisch leitende Verbindungen mit zweidimensionalem Verlauf im Träger bereit. Die Verbindungen bzw. die Steuerleitungen dienen zur Verbindung, das heißt zur Strom- bzw. Spannungsversorgung und Signalübertragung, der Einheitszellen und Leuchtdioden.
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Nach dem vorgeschlagenen Konzept kann nur eine Metallisierungsebene zur Ansteuerung der Einheitszellen und Leuchtdioden verwendet werden. Dies führt zu einer Reduzierung der Kosten und der Komplexität, weil insbesondere Steuerleitungen durch die antiparallele Verschaltung eingespart werden können.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform umfassen die Einheitszellen eine oder mehrere weitere Leuchtdioden.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform weisen die Leuchtdioden einer Einheitszelle jeweils unterschiedliche Abstrahlfarben auf. Alternativ, oder zusätzlich, weisen Leuchtdioden einer Einheitszelle jeweils dieselbe Abstrahlfarbe auf. Ferner können jeweils zwei der Leuchtdioden einer Einheitszelle dieselbe Abstrahlfarbe aufweisen.
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Die Leuchtfolie kann insbesondere nur gleichartige Einheitszellen umfassen, die untereinander dieselben Abstrahlfarben aufweisen. Die Leuchtfolie kann verschiedene Einheitszellen umfassen, die untereinander unterschiedliche Abstrahlfarben aufweisen.
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Durch die Abstrahlfarben der Leuchtdioden kann eine Abstrahlfarbe der Leuchtfolie bestimmt werden. Zum einen können im Betrieb durch die an den Leuchtdioden anliegenden Signale die Abstrahlfarbe und deren zeitlicher Verlauf bestimmt werden. Welche Abstrahlfarben der Einheitszellen und der Leuchtfolie durch die Ansteuerung einstellbar sind, wird durch die individuellen Abstrahlfarben der Leuchtdioden bestimmt.
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Sind beispielsweise alle Leuchtdioden eingerichtet, mit derselben Abstrahlfarben zu emittieren, so ist die Abstrahlfarbe der zugehörigen Einheitszelle monochrom. Haben zwei der Leuchtdioden einer Einheitszelle dieselbe Abstrahlfarbe, so kann die zugehörige Einheitszelle zweifarbig oder mit einer Mischung aus zwei Farben emittieren. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass beispielsweise eine der beiden Leuchtdioden mit derselben Abstrahlfarbe als Reserve für einen Defekt der anderen Leuchtdiode vorgehalten werden kann. Drei unterschiedliche Abstrahlfarben pro Einheitszelle erlaubt Einstellung von unterschiedlichen Primär- und Mischfarben.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform weisen die Leuchtdioden einer Einheitszelle die Abstrahlfarben rot, grün und blau auf. Auf diese Weise formt die Einheitszelle eine RGB-Zelle. Neben den Primärfarben Rot, Grün und Blau kann bei entsprechender dynamischer Ansteuerung der einzelnen Leuchtdioden Weiß als Mischfarbe eingestellt werden.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform ist der Träger flexibel. Auf diese Weise kann die Leuchtfolie flexibel geformt werden und so auf unterschiedliche Gegenstände befestigt werden.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform umfasst die Leuchtfolie mehrere Einheitszellen aus Leuchtdioden. Die Einheitszellen sind in einer Reihe auf oder in dem Träger angeordnet.
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Die Einheitszellen in der Reihe können beispielsweise mittels der zweiten Steuerleitung elektrisch verbunden und können so über eine gemeinsame Steuerleitung angesteuert werden. Die ersten und dritten Steuerleitungen sind dann individuell für jede Einheitszelle einzeln ansteuerbar. Dadurch können die Einheitszelle einzeln angesteuert werden und jeweils wie beschrieben Primär- und/oder Mischfarben darstellen. Durch die Aneinanderreihung kann beispielsweise ein kleines Display realisiert werden. Die Anzahl von Steuerleitungen und entsprechend die Komplexität kann weiter reduziert werden.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform sind die Einheitszellen in die aufeinerfolgenden Einheitszellen der Reihe rotationssymmetrisch angeordnet. Benachbarte Einheitszellen können so platzsparend angeordnet werden.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform sind die Leuchtdioden der Einheitszellen L-förmig angeordnet. In der Reihe aufeinanderfolgende L-förmige Einheitszellen sind jeweils zueinander gedreht angeordnet sind.
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Durch die fortlaufende Anordnung L-förmiger Einheitszellen in der Reihe können die Einheitszellen platzsparend ineinandergreifen. Auf diese Weise kann eine regelmäßige Anordnung von Einheitszellen auf der Leuchtfolie geschaffen werden. Im Beispiel von RGB-Zellen, können Unterreihen entstehen, in denen etwa die RGB Leuchtdioden regelmäßig aufeinander folgen.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform sind die Einheitszellen auf oder in dem Träger flächig angeordnet sind.
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Gemäß zumindest einer weiteren Ausführungsform wobei die Einheitszellen in Segmenten auf oder in dem Träger angeordnet und elektrisch zusammengeschaltet sind. Die Segmente werden im Betrieb jeweils einzeln durch gemeinsame Steuerleitungen angesteuert. Beispielsweise teilen sich benachbarte Segmente paarweise eine gemeinsame Steuerleitung. Benachbarte Segmente teilen sich eine der Steuerleitungen.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst ein Anzeigeelement eine Leuchtfolie nach einem oder mehreren in dieser Beschreibung vorgeschlagenen Aspekte. Ferner ist eine Treiberschaltung vorgesehen, um die Einheitszellen und/oder der Leuchtdioden mittels Steuerleitungen anzusteuern.
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Des Weiteren wird ein Verfahren zum Betrieb einer Leuchtfolie angegeben. Alle Merkmale der Leuchtfolie sind auch für das Verfahren zum Betrieb einer Leuchtfolie offenbart und umgekehrt.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform werden die Leuchtdioden der Einheitszelle mit Signalen beaufschlagt. In wenigstens einem ersten Zustand werden die Leuchtdioden so mit Signalen beaufschlagt, dass nur eine der Leuchtdioden aktiv ist, d.h. leuchtet, während die übrigen Leuchtdioden der Einheitszelle nicht aktiv sind, d.h. nicht leuchten. In wenigstens einem zweiten Zustand werden die Leuchtdioden so mit Signalen beaufschlagt, dass jeweils zwei Leuchtdioden gemeinsam leuchten.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform werden die ersten und/oder zweiten Zustände statisch oder dynamisch angesteuert.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sowie Weiterbildungen der vorgestellten Beschreibung ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit Figuren beschriebenen Ausführungsformen.
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In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche oder gleich wirkende Bestandteile jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind grundsätzlich nicht als maßstabsgerecht anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente, wie zum Beispiel Schichten, Bauteile, Bauelemente und Bereiche, zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren Verständnis übertrieben dick oder groß dimensioniert dargestellt sein.
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Figurenliste
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- Es zeigen die 1 bis 4 beispielhafte Ausführungsformen von Leuchtfolien.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Einheitszelle für eine Leuchtfolie. Die Abbildung zeigt eine Einheitszelle EZ mit einer teilweisen antiparallele Verschaltung von Leuchtioden LD1, LD2, LD3. Die Leuchtdioden sind als RGB LEDs mit roter, grüner und blauer Abstrahlfarbe Erzeugung einer RGB-Zelle ausgelegt. Die erste Leuchtdiode LD1 ist eine rote Leuchtdiode, die zweite Leuchtdiode LD2 ist eine blaue Leuchtdiode und die dritte Leuchtdiode LD3 ist eine grüne Leuchtdiode.
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Die Leuchtdioden werden mit drei Steuerleitungen S1, S2 und S3 angesteuert. Dabei sind die rote Leuchtdiode LD1 und die blaue Leuchtdiode LD2 antiparallel miteinander verschaltet. Die erste Steuerleitung S1 ist an eine gemeinsame Elektrode E1, der antiparallel miteinander verschalteten roten Leuchtdiode LD1 und der blauen Leuchtdiode LD2 angeschlossen. Die zweite Steuerleitung S2 ist an eine gemeinsame Elektrode E2 aller drei Leuchtdioden LD1, LD2, LD3 angeschlossen. Die grüne Leuchtdiode LD3 ist zum einen mit der gemeinsamen Elektrode 2 verbunden und zum anderen mit der dritten Steuerleitung S3. Für diese Leuchtdiode wird beispielsweise die grüne Abstrahlfarbe gewählt, weil sie für eine Mischfarbe „Weiß“ am meisten benötigt wird. Daher ist die grüne Leuchtdiode LD3 gewissermaßen einzeln, d.h. nicht Teil der antiparallelen Verschaltung und kann somit gezielter angesteuert werden. Theoretisch kann jede der drei Primärfarben einzeln angeschlossen werden.
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Im Betrieb werden an die drei Steuerleitungen S1, S2 und S3 verschiedene Signale oder Signalfolgen angelegt. Beispielsweise sind die Signale ein Nullpotential (GND), ein positives Potential (+) oder eine negatives Potential (-). Kombinationen aus den gerade anliegenden Signalen definieren Betriebszustände A bis E. Im Betrieb können diese Betriebszustände statisch für eine bestimmte Zeit eingestellt werden. So lassen sich beispielsweise Primärfarben darstellen. Die Betriebszustände können auch dynamisch angesteuert werden, so dass einzelne Leuchtdioden mit einem bestimmten Zeitverhältnis leuchten und so beispielsweise den Eindruck von Mischfarben ergeben.
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In diesem Beispiel einer RGB-Einheitszelle können die Betriebszustände entsprechend der folgenden Tabelle eingestellt werden.
| S1 | S2 | S3 | LD1 | LD2 | LD3 |
A | + | GND | GND | an, rot | aus | aus |
B | GND | GND | + | aus | an, grün | aus |
C | - | GND | GND | aus | aus | an, blau |
D | + | GND | + | an, rot | an, grün | aus |
E | - | GND | + | aus | an, grün | an, blau |
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In den Betriebszuständen A, B, C werden die Primärfarben rot, grün und blau einzeln durch die entsprechenden Leuchtdioden LD1, LD2 und LD3 dargestellt. In den Betriebszuständen D und E werden rot und grün (D mit LD1 und LD2) und grün und blau (E mit LD2 und LD3) zusammen als Abstrahlfarben dargestellt.
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Zusammenfassend können durch die vorgeschlagene Verschaltung und Ansteuerung folgende Funktionen implementiert werden:
- - Erzeugung von Primärfarben durch geeignete statische Signale an den Steuerleitungen,
- - Mischung von zwei Primärfarben durch geeignete statische Signale an den Steuerleitungen,
- - Mischung von drei Primärfarben (z.B. Weiß) durch geeignete dynamische Signale an den Steuerleitungen, d.h. zeitliche Variation der Signale an den Steuerleitungen innerhalb eines „Frames“ zur Farbmischung (siehe Tabelle)
- - Beispiel Weiß:
- Betriebszustände: A, B, C in einem zeitlichen Verhältnis Betriebszustände: D, E in einem zeitlichen Verhältnis.
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Die vorgeschlagene Einheitszelle ermöglicht die Verwendung einer Metallebene in einer Leuchtfolie. Im Vergleich mit anderen Lösungen können Kosten und Komplexität reduziert werden. Ein Aspekt dabei ist eine Einsparung von Steuerleitungen durch die antiparallele Verschaltung der Leuchtdioden in einer Einheitszelle. Schließlich kann so die Transparenz der Leuchtfolie (zum Beispiel LED auf Folie) durch die Einsparung von Steuerleitungen erhöht werden.
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2 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Leuchtfolie. Insbesondere zeigt die Abbildung eine Anordnung mehrerer Einheitszellen nach der im Zusammenhang mit 1 dargestellten Art. Die einzelnen Einheitszellen sind L-förmig ausgebildet und in einer Reihe angeordnet. Benachbarte Einheitszellen sind so zueinander gedreht, dass die L-Formen auf Lücke ineinander greifen. So ergibt sich eine rotationssymmetrische Anordnung benachbarter Einheitszellen.
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Die Einheitszellen sind mittels ihrer zweiten Steuerleitungen S2 miteinander elektrisch verbunden bzw. teilen sich eine Steuerleitung S2. Diese Verschaltung erfolgt durch eine gemeinsame Steuerleitung, die im Betrieb gemäß der oben gezeigten Betriebszustände an die Stelle der jeweiligen zweiten Steuerleitungen tritt. Mit anderen Worten kann in der oben gezeigten Tabelle die zweite Steuerleitung durch die gemeinsame Steuerleitung ersetzt werden und die entsprechen Signale angelegt werden. Die einzelnen Einheitszellen sind ferner jeweils über eigene erste und dritte Steuerleitungen S1, S3 individuell ansteuerbar, zum Beispiel wie in der Tabelle gezeigt.
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Durch die vorgestellte Anordnung lässt sich die Anzahl der Kontakte pro Reihe auf 2*n+1 reduzieren, wobei n die Anzahl der RGB Leuchtdioden pro Reihe angibt. Damit ergeben sich insgesamt 2*n+1)*m Kontakte, wobei m die Anzahl der Reihen angibt. Eine mögliche Anwendung ist beispielsweise ein kleines Display (z.B. mit Segmenten).
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3 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Leuchtfolie. Die Verschaltung entspricht dem Beispiel aus 2. Abweichend sind in einer Einheitszelle drei Leuchtdioden LD1 bis LD3 vorgesehen, die leidglich zwei unterschiedliche Abstrahlfarben aufweisen. Zwei Leuchtdioden haben dieselbe Abstrahlfarbe. Durch die L-förmige und rotationssymmetrische Anordnung sind dabei LEDs gleicher Farbe zwischen aufeinanderfolgenden Einheitszellen räumlich nahe beieinander platziert. Benachbarte LEDs gleicher Farbe können so als Backup verwendet werden (gleicher Nachbar).
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4 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Leuchtfolie. In diesem Beispiel sind mehrere Einheitszellen (hier beispielhaft jeweils drei) zu einem Segment SG zusammengefasst. Die Einheitszellen eines Segments sind nach Art der Reihenschaltung aus den 2 und 3 mittels gemeinsamer zweiter Steuerleitung verschaltet. Die jeweiligen Einheitszellen können wie im Zusammenhang mit 1 erläutert und L-förmig aufgebaut und untereinander verschaltet sein. Ferner sind die jeweiligen ersten und dritten Steuerleitungen S1, S3 miteinander zusammengeschaltet. Daher werden die Einheitszellen eines Segments gemeinsam geschalten (nicht unabhängig). So ergeben sich schließlich drei Steuerleitungen für ein Segment, die in Analogie zu der obenstehenden Tabelle mit Signalen angesteuert werden.
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Benachbarte Segmente teilen sich eine Steuerleitung S2, können aber nicht gleichzeitig geschaltet werden. Die Steuerleitung, die sich die Segmente teilen variiert. In 4 ist S3 die gemeinsame Leitung zwischen SG1 und SG2. Zwischen SG2 und SG3 ist es hingegen S1. Zum Betrieb aller Segmente kann eine Multiplexing 1:2 (jedes zweite Segment) mit einer geeigneten Treiberschaltung umgesetzt werden. Die Form der Segmente kann weitestgehend beliebig gestaltet werden. Die Anzahl der Kontakte ergibt sich zu 2*n+1, wobei n die Anzahl der Segmente bezeichnet. Mögliche Anwendungen umfassen Piktogramme oder Flächenanzeigegeräte.
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Die vorstehende Beschreibung erläutert viele Merkmale in konkreten Einzelheiten. Diese sollen nicht als Beschränkungen des Umfangs des verbesserten Konzepts oder dessen, was beansprucht werden kann, ausgelegt werden, sondern vielmehr als beispielhafte Beschreibungen von Merkmalen, die lediglich für bestimmte Ausführungsformen des verbesserten Konzepts spezifisch sind. Bestimmte Merkmale, die in dieser Beschreibung im Zusammenhang mit einzelnen Ausführungsformen beschrieben werden, können auch in Kombination in einer einzigen Ausführungsform realisiert werden. Umgekehrt können verschiedene Merkmale, die im Zusammenhang mit einer einzelnen Ausführungsform beschrieben sind, auch in mehreren Ausführungsformen separat oder in jeder geeigneten Unterkombination implementiert werden. Darüber hinaus können, obwohl Merkmale oben als in bestimmten Kombinationen als zusammen wirkend beschrieben und sogar ursprünglich als solche beansprucht werden, ein oder mehrere Merkmale aus einer beanspruchten Kombination in einigen Fällen aus der Kombination herausgenommen werden, und die beanspruchte Kombination kann auf eine Unterkombination oder Variation einer Unterkombination gerichtet sein.
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Auch wenn in den Zeichnungen Vorgänge in einer bestimmten Reihenfolge dargestellt sind, ist dies nicht so zu verstehen, dass diese Vorgänge in der gezeigten Reihenfolge oder in sequenzieller Reihenfolge ausgeführt werden müssen, oder dass alle dargestellten Vorgänge ausgeführt werden müssen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Unter bestimmten Umständen können abweichende Reihenfolgen oder eine Parallelverarbeitung vorteilhaft sein.
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Es wurde eine Reihe von Implementierungen beschrieben. Nichtsdestotrotz können verschiedene Modifikationen vorgenommen werden, ohne von Geist und Umfang des verbesserten Konzepts abzuweichen. Dementsprechend fallen auch andere Implementierungen in den Anwendungsbereich der Ansprüche.
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Bezugszeichenliste
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- E1
- Elektrode
- E2
- Elektrode
- EZ
- Einheitszelle
- LD1
- Leuchtdiode
- LD2
- Leuchtdiode
- LD3
- Leuchtdiode
- S1
- Steuerleitung
- S2
- Steuerleitung
- S3
- Steuerleitung
- SG
- Segment