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Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Verfahren zum Blasformen eines Behälters, insbesondere ein Extrusionsblasverfahren. Das Verfahren umfasst Bereitstellen eines Anschlussstücks, Einführen des Anschlussstücks durch eine Mündung eines Rohlings, insbesondere eines Schlauchrohlings, Umformen des Rohlings in eine Endform durch Einblasen durch das Anschlussstück, und Ausbilden eines Behälterhalses. Die Offenbarung betrifft weiter ein Blaswerkzeug mit einer Lanze zum Einblasen eines Gases oder Gasgemischs, insbesondere in den Rohling. Weiter betrifft sie auch einen Behälter mit einer Wandung, die kontinuierlich gebildet ist, einem Behälterhals und einem mit dem Behälterhals verbundenen Anschlussstück. Schließlich ist auch ein Behälteranschluss mit einem Anschlussstück betroffen, das einen zentralen hülsenförmigen Rohrabschnitt und einen den Rohrabschnitt radial umgebenden Flanschabschnitt hat.
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Für die meist blasgeformten Innenbehälter (Liner) für faserverstärkte Hochdruckgasbehälter (z.B. für Methan oder Wassersstoff) sind zum Anschluss der Verbraucher sehr genau gefertigte, metallische Anschlusstücke erforderlich, die in aufwendigen Verfahren in die Kunststoffbehälter eingedichtet werden müssen.
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Die
DE 19 730 800 A1 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen einer Wärmflasche. Ein Schlauch ist aus einem weichelastischen thermoplastischen Kunststoffmaterial, und ein Verschlusseinsatz ist aus einem harten Kunststoff, wie PA oder PP. Ein Innendurchmesser des Schlauchs ist wesentlich größer als ein Außendurchmesser des Verschlusseinsatzes. Der Verschlusseinsatz wird am vorderen Ende eines Blasdorns gehalten in den Schlauch an eine vorgesehene Position gebracht. Zwei Werkzeughälften eines Blaswerkzeugs schließen dann den Schlauch ein und erzeugen dabei eine Anhäufung thermoplastischen Materials zwischen dem Verschlusseinsatz und den Werkzeughälften. Durch ein Verdrücken der Anhäufung in eine Hinterschneidung wird der Verschlusseinsatz in einem Halsbereich der Wärmflasche mechanisch verankert. Das Verfahren zum Herstellen einer Wärmflasche erzeugt eine Dichtungswirkung also durch Verdrücken thermoplastischen Materials in Ausnehmungen in einem im wesentlichen zylindrischen Verschlusseinsatz. Dieses Verfahren ist zum Herstellen eines Innenhochdruckbehälters nur bedingt geeignet. Es steht nämlich nur die Fläche der Hinterschneidung zum Formschluss und damit zu einem Widerstand gegen Innenhochdruck, oder kurz Hochdruck, zur Verfügung.
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Die
DE 10 2014 207 069 A1 offenbart ein Anschlusselement für einen Drucktank. Das Anschlusselement umfasst ein Stopfenelement und ein damit verbindbares Gegenelement. Das Anschlusselement ist in eine Öffnung eines Drucktanks einsetzbar und klemmt eine Tankwand in einer sich verjüngenden Aussparung zwischen dem Stopfenelement und dem Gegenelement. Das Gegenelement kann zweigeteilt in ein die Klemmung ausbildendes Gegenelement und eine mit dem Stopfenelement verbindbare Aufschraubmutter ausgeführt sein.
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Die gattungsbildende
DE 602 00 353 T2 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Druckbehälters. Ein Oberteilkuppelrohling ist aus einem Gemisch thermoplastischer und verstärkender Fasern. Ein Gewindeformstück, das einen Halsteil und einen radial ausragenden Flansch hat, wird in den Oberteilkuppelrohling montiert. Außerdem wird ein Rohling mit einem Seitenteil und Kuppelunterteil aus dem Gemisch bereitgestellt, wobei ein Gummikern in den Rohling eingesetzt ist. Dann wird in einer Gussform der Gummikern unter Innendruck gesetzt und aus dem Oberteilkuppelrohling mit dem darin montierten Gewindeformstück und dem Rohling der Druckbehälter gefertigt. Der gegossene Artikel kann mit einer verstärkenden Matte umwickelt werden. Der radial ausragende Flansch des Gewindeformstücks bietet eine große Fläche zum Abdichten des Druckbehälters und Festhalten des Gewindeformstücks. Allerdings ist das Verfahren mit den vielen notwendigen Montageschritten sehr aufwendig und teuer.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Blasformen eines Behälters bereitzustellen, das mit geringem Aufwand ein Herstellen eines Druckbehälters ermöglicht. Weiters soll ein Blaswerkzeug für das Verfahren geschaffen werden. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Behälter bereitzustellen, der mit geringem Aufwand herstellbar zum Befüllen mit Hochdruck geeignet ist. Schließlich ist ein mit geringem Aufwand montierbarer Behälteranschluss für den Behälter vorzusehen.
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Diese Aufgaben werden respektive durch das erfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 1, das Blaswerkzeug nach Anspruch 7, den Behälter nach Anspruch 8 und den Behälteranschluss nach Anspruch 10 gelöst.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Blasformen eines Behälters enthält Bereitstellen eines Anschlussstücks, Einführen bzw. Positionieren des Anschlussstücks durch eine Mündung eines Rohlings bzw. Behälter-Rohlings, Umformen des Rohlings in eine Endform durch Einblasen durch das Anschlussstück, und Ausbilden eines Behälterhalses. Das Anschlussstück hat einen zentralen hülsenförmigen Rohrabschnitt und einen diesen radial umgebenden schirmartigen Flanschabschnitt. Das Verfahren umfasst außerdem: Positionieren des Rohrabschnitts innerhalb des Behälterhalses und Anschmiegen des Flanschabschnitts an einen an den Behälterhals angrenzenden Wandbereich des Behälters, so dass der Flanschabschnitt als Stützelement dient.
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Man kann den zentralen hülsenförmigen Rohrabschnitt als einen Abschnitt mit einem kleinen Querschnitt beschreiben, beispielsweise ein Tüllenende. Dabei ist der Flanschabschnitt ein Abschnitt mit einem großen Querschnitt. Indem der Flanschabschnitt den zentralen hülsenförmigen Rohrabschnitt radial umgibt bzw. indem der Abschnitt mit großem Querschnitt innerhalb des Behälters positioniert ist und die Linermembran dichtend abstützt, wird ein für einen Hochdruck geeigneter Verschluss geschaffen. Indem das Anschlussstück schon vor dem Umformen in den Rohling eingeführt wird, kann der Behälter mit nur geringem Aufwand und somit wirtschaftlich günstig aus einem einteiligen Behälter-Rohling hergestellt werden - ein nachträgliches Einpassen kann entfallen.
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Im Vergleich beispielsweise zum oben beschriebenen Verfahren gemäß der
DE 602 00 353 T2 ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein Bereitstellen eines einteiligen Rohlings, sodass keine aufwendige Vor-Montage anfällt. Das Herstellen aus einem einteiligen Rohling führt außerdem zu homogenen Membraneigenschaften und ist daher für einen Hochdruckbehälter vorteilhaft. Das erfindungsgemäße Verfahren ist also ein Blasverfahren zum Herstellen eines Behälters bzw. einer Behältermembran, wobei schon während des Verfahrens in den einteiligen Rohling das Anschlussstück mit geringem Aufwand eingesetzt wird.
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Im Vergleich beispielsweise zur oben beschriebenen Vorrichtung gemäß der
DE 10 2014 207 069 A1 wird ein Auspressen des Anschlussstücks unter Innendruck nicht durch eine Klemmung, sondern durch ein Anliegen an den angrenzenden Wandbereich von Innen erreicht. Indem auf die Klemmung verzichtet wird, wird die Behälterwandung entsprechend weniger belastet. Dadurch erhält der Behälter eine höhere Sicherheit gegen Versagen.
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Ein erfindungsgemäßes Blaswerkzeug enthält eine Lanze zum Einblasen eines Gases oder Gasgemischs. Die Lanze hat an einem Ende eine Aufnahmekontur. Die Aufnahmekontur entspricht einer Haltekontur eines Anschlussstücks, sie kann also gegengleich oder komplementär zu der Haltekontur sein. Die Lanze ist so gelagert, dass sie während des Einblasens um ihre Längsachse rotierbar ist. Das Ende mit der Aufnahmekontur kann als eine Spitze der Lanze bezeichnet sein; damit ist allerdings im Allgemeinen nicht eine Schärfe im Sinne eines spitz zulaufenden Winkels gemeint. Die Aufnahmekontur kann beispielsweise ein Gewinde oder eine Aufnahme für das zu positionierende Anschlussstück sein.
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Die Lanze kann somit ein Anschlussstück in einen Rohling, insbesondere in einen Linerschlauch einführen und das Anschlussstück an eine Wandung des Rohlings bzw. eines Behälters andrückend anschmiegen. Mit dieser Lanze kann mit geringem Aufwand eine dichte Verbindung zwischen der Wandung und dem Anschlussstück geschaffen werden.
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Ein erfindungsgemäßer Behälter hat eine Wandung, einen Behälterhals und ein Anschlussstück. Die Wandung verläuft kontinuierlich. Die Wandung bildet den Behälterhals aus und/oder sie geht in ihn über. Das Anschlussstück hat einen zentralen hülsenförmigen Rohrabschnitt und einen diesen radial umgebenden schirmartigen Flanschabschnitt. Der Rohrabschnitt ist innerhalb des Behälterhalses angeordnet. Mit anderen Worten, der Rohrabschnitt ragt zumindest in den Behälterhals hinein. Der Flanschabschnitt ist an einem an den Behälterhals angrenzenden Wandbereich des Behälters angeschmiegt.
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Indem der Flanschabschnitt bzw. der Abschnitt mit großem Querschnitt innerhalb des Behälters positioniert ist, wird ein für einen Hochdruck geeigneter Verschluss geschaffen. Die kontinuierliche Wandung des Behälters ist einerseits wirtschaftlich günstig aus einem einteiligen Behälter-Rohling herstellbar. Andererseits verfügt die kontinuierliche Wandung über kontinuierliche Eigenschaften und ist daher für einen Hochdruckbehälter vorteilhaft.
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Ein erfindungsgemäßer Behälteranschluss hat zumindest ein Anschlussstück, das wiederum einen zentralen hülsenförmigen Rohrabschnitt und einen den Rohrabschnitt radial umgebenden schirmartigen Flanschabschnitt hat. Vorzugsweise gehen der Rohrabschnitt und der Flanschabschnitt ineinander über. Der Flanschabschnitt ist konusartig, insbesondere konisch, ausgebildet, so dass der Rohrabschnitt wenigstens teilweise im Inneren eines durch den Flanschabschnitt umgebenen Raumes angeordnet ist.
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Anders als bei einem Zylinderabschnitt, der sich in einer Verjüngungsrichtung des konusartigen Abschnitts an den konusartigen Abschnitt anschließt, hilft der den Zylinderabschnitt umgebende konusartige Abschnitt dabei, einen Behälterhals dicht an das zylindrische Rohrstück zu fügen. Dies verbessert eine Eignung zum aufwandsarmen Einsatz in einem Hochdruckbehälter.
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Es gibt Ausführungen, bei denen an beiden Enden des Behälters ein Anschlussstück vorgesehen ist. Dieses kann einen zweiten Behälteranschluss bilden oder als Stützboden dienen. Für den schirmartigen Flanschabschnitt sind alle gekrümmten und gewölbten Konturen geeignet, die geeignet sind, den umgebenden Liner oder den vollständigen Behälter zu stützen und zu formen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung.
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Der Behälter soll insbesondere ein Gefäß sein, welches zum zumindest zeitweisen Aufbewahren geeignet konfiguriert ist. Der Behälter soll zum Aufbewahren eines Schüttguts und/oder insbesondere eines unter Druck stehenden Fluids geeignet sein. Das Fluid kann ein Plasma und/oder vorzugsweise eine Flüssigkeit und/oder insbesondere ein Gas und/oder verflüssigtes Gas sein. Der Behälter soll vorzugsweise geschlossen bzw. verschließbar und insbesondere zum Aufbewahren unter Hochdruck, insbesondere bis zumindest 600 bar Innendruck, geeignet sein. Unter einem zeitweisen Aufbewahren kann ein Verbrauchszyklus, beispielsweise eines typischen Wasserstofffahrzeugs, verstanden werden. Der Behälter kann als Tank zur Verwendung in einem Fahrzeug, insbesondere als Gastank eines Fahrzeugs, insbesondere Wasserstofftank eines Fahrzeugs, insbesondere eines Gelände- und/oder Straßenfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, ausgelegt sein. Der Behälter kann Bestandteil eines Kryogentanks bzw. Tieftemperaturtanks zum Aufbewahren eines Gases, insbesondere Wasserstoff, sein.
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Der Rohling kann ein Endlosrohling, insbesondere ein Schlauch, insbesondere ein extrudierter Schlauch sein. Diesbezüglich kann das Verfahren vor dem Umformen enthalten: Abtrennen des Behälter-Rohlings von einem Endlosrohling. Beispielsweise aus Fertigungsgründen kann das Anschlussstück in eine Mündung des Endlosrohlings schon vor dem Abtrennen eingeführt werden. Der Behälter-Rohling kann als ein Vorformling bezeichnet oder ausgeführt sein.
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Der Rohling ist vorzugsweise aus einem Material enthaltend ein Thermoplast, HDPE einschließlich einem HDPE-Derivat und/oder HDPE-Copolymer, PA einschließlich einem PA-Derivat und/oder PA-Copolymer und/oder POM einschließlich einem POM-Derivat und/oder POM-Copolymer gebildet. Die genannten Werkstoffe und Werkstoffgruppen zeichnen sich durch eine verhältnismäßig hohe Diffusionsdichtigkeit aus.
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Das Anschlussstück hat vorzugsweise einen Anschluss, wie einen Durchgriff, durch welchen ein Massenstrom, insbesondere ein Fluid, leitbar ist. Somit kann mittels des Anschlussstücks eine Verbindung zum Behälterinneren zum Befüllen und/oder Entleeren hergestellt werden. Das Anschlussstück kann eine zylindrische Anschlusstülle aufweisen.
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Falls die Mündung des Rohlings bzw. des Schlauchs größer als das Anschlussstück ist, insbesondere größer als der Flanschabschnitt ist, kann das Anschlussstück besonders einfach und berührungsarm - also schonend - in die Mündung eingeführt werden. Genauso ist es bevorzugt, dass das Anschlussstück einen kleineren Querschnitt als ein Behälterbauch-Bereich des Rohlings hat.
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Das im fertigen Behälter teilweise innenliegende Anschlussstück kann beispielsweise aus einem Metall, insbesondere einer Edelstahl-Legierung und/oder einer leichteren Aluminium-Legierung und/oder einem Buntmetall, einem Kunststoff und/oder Kunststoffkompositwerkstoff hergestellt sein. Die genannten Werkstoffe bewirken, dass in dem Bereich des Anschlussstücks eine Diffusion durch die Behälterwandung signifikant reduziert ist. Ein leichtes Anschlussstück ist für Fahrzeuganwendungen von Vorteil, beispielsweise kann ein Aluminium-Anschlussstück mit bis zu 250g, vorzugsweise bis zu 200g, stärker bevorzugt bis zu 150g vorgesehen sein.
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Das Verfahren kann optional vorsehen: Anordnen des Anschlussstücks vor Beginn des Einblasens an einer bezüglich des Behälterhalses bzw. des zu formenden Behälterhalses innerhalb des Behälters bzw. des Rohlings liegenden Axialposition und Anlegen des Anschlussstücks nach dem Beginn des Einblasens von innen an den Behälterhals durch eine Veränderung der Axialposition. Somit kann der Behälterhals weitgehend ohne Störung bspw. des Luftstroms durch das Anschlussstück ausgeformt werden.
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Zum Einblasen von Luft oder einem bestimmten Gas in den Rohling wird vorzugsweise eine Lanze bzw. Blaslanze verwendet. Diese umfasst beispielsweise eine Leitung zum Luftführen und nahe oder an einem Ende bzw. einer Spitze zumindest eine Düse zum Luftabgeben. Die wenigstens eine Düse kann stirnseitig aus der Lanze austreten und/oder an einer Seitenwand radial aus der Lanze austreten.
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Gemäß einer Option enthält das Verfahren vor dem Einführen des Anschlussstücks: lösbares Montieren des Anschlussstücks an der Lanze, vorzugsweise an einem vorderen Bereich der Lanze. Dies ermöglicht ein zuverlässiges Einführen und präzises Positionieren mit hoher Wiederholgenauigkeit. Gemäß einer Weiterbildung ist das Anschlussstück mit einer Montagekontur versehen und die Lanze ist mit einer dazu gegengleichen Gegenmontagekontur versehen. Die Montagekontur kann vorzugsweise auch eine Haltekontur zum Halten einer dazu gegengleichen Gegenhaltekontur einer Manschette sein, somit lässt sich bei Vorsehen der optionalen Manschette ein Ausbilden einer weiteren Kontur einsparen.
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Nachdem das Anschlussstück mittels der Lanze eingeführt ist, kann das Verfahren optional weiter enthalten: Anschmiegen des Rohlings an die Wandung des Anschlussstücks. Insbesondere kann die Lanze gestuft sein in einen dünnen Abschnitt, der zur Aufnahme in das Anschlussstück konfiguriert ist, und einen dicken Abschnitt, der zum Fluchten mit dem Anschlussstück, insbesondere mit dem Abschnitt mit dem kleinen Querschnitt, konfiguriert ist. Durch das Anpressen kann einerseits der Rohling während des Einblasens abgedichtet werden, und kann andererseits der Behälterhals gebildet oder vorgeformt werden. Durch das Fluchten kann ein geschmeidiges Einführen des Abschnitts mit kleinem Querschnitt in den Behälterhals erreicht werden.
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Es kann vorgesehen sein, die Lanze mittels eines linearen Stellmechanismus entlang einer Längsachse zu verfahren. Es kann auch vorgesehen sein, die Lanze um ihre Längsachse mittels eines Rotationsmechanismus zu rotieren. Es kann insbesondere vorgesehen sein, die Lanze zumindest während eines Positionierens und/oder Anschmiegens um ihre Längsachse zu rotieren. Es kann vorgesehen sein, die Lanze mittels eines kombinierten Verfahr-und-Rotations-Mechanismus zu bewegen. Alle diese Möglichkeiten erlauben es, die Lanze zum gesteuerten Anlegen des Anschlussstücks an die Wandung des Behälters bzw. Rohlings zu bewegen.
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Falls die Lanze, welche das Anschlussstück trägt, während des Positionierens und Anschmiegens rotiert, kann das Anschlussstück rotierend an die Wandung des Behälters angelegt werden. Dies führt zu einem sehr gleichmäßigen Sitz des Anschlussstücks an der Wandung des Behälters.
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Vorzugsweise sieht das Verfahren vor, das Anschlussstück an dem Behälterhals zu positionieren, solange das Material der Wandung und des Behälterhalses erwärmt bzw. noch erwärmt ist. Dies bewirkt einen besonders dichten Sitz des Anschlussstücks an der Wandung. Unter „erwärmt“ soll im Zweifel eine Temperatur von 40°C bis 250°C, insbesondere von 100°C bis 200°C verstanden werden.
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Das Verfahren kann ein Erwärmen des Anschlussstücks vorzugsweise vor dem Einführen vorsehen, jedenfalls aber vor dem Positionieren und/oder Anschmiegen. Dies kann zu einem Anschmelzen der Wandung an das Anschlussstück führen, wodurch die Dichtwirkung verbessert werden kann. Außerdem kann das Erwärmen des Anschlussstücks anschließend zu einem besonders gleichmäßigen Abkühlen des Anschlussstücks sowie eines an das Anschlussstück anliegenden bzw. anschmiegenden Bereichs der Wandung, insbesondere des Behälterhalses, führen, wodurch eine gleichmäßig hohe Festigkeit erreicht wird. Dies kann insbesondere durch ein Erhöhen einer Kristallinität bewirkt werden, indem ein beta-Kristall in einen alpha-Kristall zurück umgewandelt wird, sodass eine Stärke bzw. Festigkeit eines Polymers in der Wandung erhöht bzw. verbessert wird. Das Anlegen des Anschlussstücks an die erwärmte Wandung und/oder des erwärmten Anschlussstücks an die Wandung ist vorzugsweise dazu konfiguriert, insbesondere thermisch dazu konfiguriert, dass beim Anschmiegen die Wandung sich in einem teilplastischen Zustand befindet, sodass ein dichter Sitz erreicht wird.
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Schließlich sollte das Verfahren enthalten: Lösen der Lanze von dem Anschlussstück. Das Lösen kann insbesondere ein Abziehen der Lanze aus dem Anschlussstück und/oder des Anschlussstücks aus der Lanze, ein Abschrauben, ein Bajonett-Lösen, ein Entrasten und/oder ein QuickFit-Lösen enthalten.
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Das Umformen des Rohlings bzw. des Schlauchs kann ein freies Umformen und/oder ein Hohlform-gestütztes Umformen enthalten. Insbesondere kann das Umformen das freie Umformen durch Einblasen in den Rohling enthalten. Dabei erfolgt das Umformen des Rohlings ggf. über mehrere Zwischenformen durch eine Druckdifferenz zwischen einem Druck im Inneren des Behälters und einem Umgebungsdruck im Zusammenwirken mit einer Spannungsverteilung in einer Wandung des Rohlings. Das Umformen kann insbesondere das Hohlform-gesteuerte Umformen durch Einblasen in den Rohling und/oder eine Zwischenform enthalten. Dabei erfolgt das Umformen des Rohlings in den Behälter innendruckgesteuert in eine vorgegebene Hohlform. Beide Blasverfahren können einzeln oder in Kombination zu einem ausgeformten Behälter führen.
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Das Verfahren kann enthalten, dass zum Umformen ein Blaswerkzeug eingesetzt wird, welches zumindest einen Behälterbauch-Hohlraum und einen Behälterhals-Hohlraum enthält. Der Behälterbauch-Hohlraum ist eine Ausnehmung des Blaswerkzeugs, welche zum Formen bzw. Vorformen eines Behälterbauchs gebildet ist. Der Behälterhals-Hohlraum ist eine Ausnehmung des Blaswerkzeugs, welche zum Formen bzw. Vorformen des Behälterhalses gebildet ist. Der Behälterbauch-Hohlraum geht vorzugsweise in den Behälterhals-Hohlraum über, wobei mehr als der eine Behälterbauch-Hohlraum vorliegen kann. Bei diesem Blaswerkzeug kann das Verfahren vorsehen, dass das Anschlussstück in den Bereich des Behälterbauch-Hohlraums eingeführt wird. Auf diese Weise kann zuverlässig ein unbeabsichtigtes oder ungewolltes Berühren einer Wandung des Behälters bzw. Rohlings durch das Anschlussstück vor dem beabsichtigten Positionieren unterbunden werden. Vorzugsweise wird die Lanze schon während eines Schließens des Hohlraums des Werkzeugs oder unmittelbar danach zurückgezogen, um das Anschlussstück zu positionieren. Dadurch kann ein besonders hoher Ausfüllgrad einer Mikro-Geometrie einer Metalloberfläche des Anschlussstücks erreicht werden. Dies führt zu einer vergrößerten Kontaktfläche mit einer nochmals gesteigerten Dichtigkeit.
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Das Verfahren kann ausgehend von einem Bereitstellen des Rohlings und einem Bereitstellen des Anschlussstücks zu einem geeigneten Behälter führen. Das Anschlussstück kann als Adapter für Anbauteile, wie eine Zuleitung, fungieren.
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Das Verfahren kann ferner ein Bereitstellen einer Manschette und Anordnen der Manschette an dem Anschlussstück umfassen derart, dass eine Behälterwandung bereichsweise zwischen dem Anschlussstück und der Manschette eingeformt wird. Das Anordnen bzw. Positionieren der Manschette enthält vorzugsweise ein Festlegen der Manschette an dem Anschlussstück. Mit anderen Worten, das Verfahren kann enthalten das Bereitstellen einer Manschette und ein Befestigen der Manschette an dem Anschlussstück derart, dass die Behälterwandung bereichsweise zwischen dem Anschlussstück und der Manschette eingefügt bzw. eingeformt wird. Auf diese Weise kann eine Klemm- und Dichtwirkung erzielt werden. Die Klemmwirkung kann insbesondere durch eine Druckbelastung der Manschette und eine Zugbelastung des Anschlussteils, insbesondere des in / an dem Behälterhals angeordneten Rohrabschnitts, erzeugt werden. Die Manschette ist besonders geeignet, als Adapter oder Anschlusselement für Anbauteile, wie eine Zuleitung, zu fungieren, weil sie die Behälterwandung zum Teil abschirmt. Im Gegensatz zu der Anordnung gemäß der eingangs beschriebenen
DE 10 2014 207 069 A1 wird trotz einem Einformen ein Überlagern einer Zugbelastung mit einer Klemmwirkung vermieden, und zwar wegen des innen an die Behälterwandung anschmiegenden schirmförmigen Flanschabschnitts. Dadurch ist eine höhere Festigkeit gegeben.
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Die Manschette kann beispielsweise aus einem Metall, insbesondere einer Edelstahl-Legierung oder einer leichteren Aluminium-Legierung, hergestellt sein. Die Manschette kann ebenfalls dazu beitragen, dass in einem Bereich der Manschette eine Diffusion durch die Behälterwandung reduziert ist.
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Das Verfahren kann vorsehen, ein Dichtmittel, beispielsweise einen O-Ring, zwischen das Anschlussteil und die Manschette einzubringen, um die Dichtigkeit der Verbindung weiter zu erhöhen. Das Einbringen eines Dichtmittels kann beispielsweise vor der Montage an der separaten Manschette vorgenommen werden. Das Dichtmittel, insbesondere eine Kompressibilität des Dichtmittels, und andererseits ein durch das Anschlussstück und die Manschette gebildeter Bauraum sind vorzugsweise derart zusammenwirkend konfiguriert, dass das Zwischenfügen des Dichtmittels zwischen das Anschlussstück und die Manschette unabhängig ist von einer Klemmwirkung der Behälterwandung zwischen das Anschlussstück und die Manschette. Beispielsweise kann für das Dichtmittel ein Ausweichraum, etwa keilförmigen Querschnitts, zwischen dem Anschlussstück und der Manschette vorgesehen sein.
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Das Anschlussstück, insbesondere der Rohrabschnitt bzw. Hülsenabschnitt, kann eine Haltekontur haben, und die Manschette kann eine dazu gegengleiche Gegenhaltekontur haben. Das Verfahren kann zusätzlich vorsehen In-Eingriff-Bringen der Gegenhaltekontur mit der Haltekontur. Mittels der Haltekontur und Gegenhaltekontur wird eine definiert auslegbare Festhaltekraft und/oder Anpresskraft erzielt.
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Die Montagekontur wie auch die Haltekontur können die gleiche Kontur sein. Für beide kommen jeweils insbesondere ein Gewinde, vorzugsweise als Innengewinde des Abschnitts mit dem kleinen Querschnitt des Anschlussstücks ausgeführt, eine Bajonett-Kontur, eine Rastierung, eine Presspassung und/oder ein sogenannter QuickFit-Verschluss in Frage. Dementsprechend können das Montieren des Anschlussstücks an der Lanze und/oder das In-Eingriff-Bringen der Kontur mit der Gegenkontur ein Aufschrauben, ein Bajonett-Verschließen, ein Rastieren, ein Einpressen und/oder ein QuickFit-Verschließen enthalten bzw. sein. Das Lösen der Lanze von dem Anschlussstück kann umgekehrt ein Abschrauben, ein Bajonett-Lösen, ein Entrastieren, ein Entpressen und/oder ein QuickFit-Lösen enthalten bzw. sein. Die genannten Konturen und Verfahren sind erprobt und bewährt und mit hoher Zuverlässigkeit herstellbar und anwendbar. Insbesondere diese Listen sollen nur beispielhaft sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Flanschabschnitt konusartig ausgebildet ist, so dass der Rohrabschnitt wenigstens teilweise im Inneren des durch den Flansch umgebenen Raumes angeordnet ist. Indem das Verfahren dieses Anschlussstück einsetzt, kann eine Eignung zum Herstellen eines Hochdruckbehälters verbessert werden. Der Behälterhals und/oder der Rohrabschnitt müssen nicht zylindrisch sein, sondern sie können beispielsweise auch konisch verlaufen. Mit anderen Worten: Der Rohrabschnitt kann ein steiler Konus oder eine steile Parabelkontur sein und/oder enthalten. Insbesondere können der Flanschabschnitt und der Rohrabschnitt mittels einer Rundung und/oder einer Kante ineinander übergehen.
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Das Verfahren kann auch vorsehen, dass das bereitgestellte Blaswerkzeug an dem Behälterbauch-Hohlraum den Behälterhals-Hohlraum umgebend eine Kegel-förmige, insbesondere Kegelstumpf-förmige Auskragung in den Behälterbauch-Hohlraum hinein hat. Die Kegel/-stumpf-förmige Auskragung führt zu einem Konus-förmigen Wandungsabschnitt des Behälters. Die Kombination aus Konusabschnitt des Anschlussstücks und Konus-förmigen Wandungsabschnitt des Behälters führt zu einem besonders dichten Anliegen des Anschlussstücks an die Behälterwandung.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung entsprechen sich die Konuswinkel des Anschlussstücks, der Wandung und/oder des Blaswerkzeugs, um einen besonders dichten Sitz zu erreichen. Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung hat das biegeweichere der Teile Anschlussstück und Wandung einen spitzeren Konuswinkel, um nach einem elastischen Verformen einen besonders dichten Sitz zu erreichen. Die Manschette kann einen Kegelstumpfabschnitt haben, dessen Winkel vorzugsweise dem Konuswinkel der Wandung und/oder des Anschlussstücks entspricht. Dadurch kann eine Keilklemmwirkung entstehen, welche einem unbeabsichtigten Selbst-Lösen der Manschette entgegenwirkt. Außerdem wird durch die etwa gleichen Konuswinkel eine besonders hohe Dichtigkeit erreicht. Es kann also vorgesehen sein, dass die Manschette einen zu dem Rohrabschnitt gegenüberlegbaren und parallelen Oberflächenteil und gleichzeitig einen zu dem Flanschabschnitt gegenüberlegbaren und parallelen Oberflächenteil enthält. Indem das Anschlussstück und die Manschette einander entsprechende Oberflächenteile haben, kann ohne weitere Verfahrensschritte, wie Kleben, nur durch Klemmen und Verformen eine dichte Verbindung mit der Behälterwandung geschaffen werden.
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Das Verfahren kann vorsehen, die Manschette unmittelbar nach einem Öffnen bzw. Entformen des Behälters aus einem bzw. dem Blaswerkzeug an das Anschlussteil und die Behälterwandung zu fügen bzw. befestigen. Somit kann durch Vorliegen einer Restwärme der Behälterwandung ein besonders satter Sitz der Manschette an der Behälterwandung erreicht werden.
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Werden das Anschlussstück und/oder die Manschette gegen die warme Behälterwandung verpresst, kann eine dichtende Verbindung auch nach einem Schrumpfen der Behälterwandung beibehalten werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann enthalten Umgeben, insbesondere Umwickeln, des Behälters mit einer Verstärkungsschicht, insbesondere einem Gewebe, insbesondere einem Gewebeband. Auf diese Weise kann eine Festigkeit des Behälters gesteigert werden und/oder ein leichter Hochdruckbehälter hergestellt werden. Es kann also ein zweilagiger Behälter aus einem Liner bzw. einer Linermembran innen und einer Verstärkungsschicht außen hergestellt werden.
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Bevorzugt ist es, wenn die Verstärkungsschicht zumindest teilweise mit dem Flanschabschnitt überlappt. Die Verstärkungsschicht kann dazu bspw. bis an einen Halsabschnitt des Behälters heranreichen. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Verstärkungsschicht zumindest teilweise auch mit dem Rohrabschnitt überlappt. Die Verstärkungsschicht kann dazu bspw. den Halsabschnitt des Behälters umgeben. Wenn die Manschette und der Flanschabschnitt beide mit der Verstärkungsschicht zumindest teilweise überlappen, vorzugsweise diese klemmen, dann kann eine besonders hohe Festigkeit erzielt werden. Die Verstärkungsschicht enthält vorzugsweise ein zu der Wandung des Behälters bzw. dem Rohling unterschiedliches Material. Insbesondere kann die Verstärkungsschicht aus einem zu der Wandung des Behälters bzw. dem Rohling unterschiedlichen Material bestehen. Durch die unterschiedlichen Materialien können die Wandung und die Verstärkungsschicht auf unterschiedliche Aufgaben des Behälters ausgelegt bzw. optimiert sein. Beispielsweise kann die Wandung auf eine niedrige Durchlässigkeit eines aufzubewahrenden Fluids bei gleichzeitig guter Blasformbarkeit hin optimiert sein. Die Verstärkungsschicht kann auf eine hohe Steifigkeit und/oder Zugfestigkeit und/oder Stoßunempfindlichkeit und/oder UV-Licht-Unempfindlichkeit ausgelegt sein.
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Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren kann ein Extrusionsblasverfahren sein. Dieses ist besonders aufwandsarm, weil der Rohling noch von einer Extrusion warm durch das Blasen umgeformt wird, sodass auf ein Erwärmen vor dem Umformen verzichtet werden kann. Das Extrusionsblasverfahren enthält vorzugsweise Beenden eines Extrudierens, beispielsweise durch Abtrennen des Rohlings von einem kontinuierlichen Endlosrohling. Das Beenden muss nicht als erster Verfahrensschritt erfolgen, sollte aber vor oder mit dem Beginn des Umformens oder spätestens während des Umformens erfolgen.
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Der erfindungsgemäße Behälter kann das Anschlussstück mit der Haltekontur und einer Manschette enthalten, die mittels einer zu der Haltekontur gegengleichen Gegenhaltekontur an dem Anschlussstück festgelegt ist. So wird ein Teil der Wandung des Behälters zwischen dem Anschlussstück und der Manschette gehalten. Diese Weiterbildung führt zu einem besonders dichten Behälter, insbesondere Hochdruckbehälter.
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Gemäß einer Auslegung kann das Verfahren zum Herstellen eines Hochdruckbehälters für Wasserstoffgas ausgelegt sein. Die Manschette kann an einem Ende des Behälters angeordnet sein, insofern ist die Bezeichnung Polnabe (fachsprachlich polar boss bzw. polar boss connection) verwendbar. Beispielsweise kann der Behälter zwei Pole mit jeweils einem Anschlussstück und einer Polnabe haben.
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Unabhängig beanspruchbar ist außerdem ein Fahrzeug, insbesondere ein Gelände- und/oder Straßenfahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug, enthaltend einen Kraftstofftank, insbesondere Wasserstofftank, der durch einen erfindungsgemäßen Behälter oder einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Behälter gebildet ist. Die Herstellung dieses Fahrzeugs realisiert die Vorteile der Erfindung.
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Der erfindungsgemäße Behälteranschluss kann neben dem Anschlussstück die dazu passende Manschette wie vorstehend beschrieben enthalten.
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Mit anderen Worten, die Erfindung schlägt unter anderem ein neues Blasverfahren und ein neues Blaswerkzeug vor. Das Blasverfahren mit dem Einführen des Anschlussstücks kann nach Umrüstarbeiten auf bestehende Anlagen implementiert werden. Das neue Blaswerkzeug mit der Blaslanze zum Einführen des Anschlussstücks kann im Umrüstungswege in bestehende Anlagen implementiert werden. Somit können die Vorteile der Erfindung mit geringem Kosten- und Zeitaufwand adaptiert werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, in der:
- 1 schematisch einen Rohling, ein Blaswerkzeug, eine Lanze und ein Anschlussstück vor Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform zeigt,
- 2 das Anschlussstück eingeführt in eine Mündung des Rohlings zeigt,
- 3 ein Umformen des Rohlings in einen Behälter zeigt,
- 4 einen vergrößerten Teilbereich der 3 zeigt,
- 5 ein gegenüber der 3 weiter fortgeschrittenes Umformen des Rohlings in den Behälter zeigt,
- 6 ein Positionieren des Anschlussstücks an einem Halsabschnitts des Behälters zeigt,
- 7 ein Lösen der Lanze von dem Anschlussstück zeigt,
- 8 ein Ende des Verfahrens zeigt, wobei an dem Anschlussstück eine Manschette festgelegt ist, und
- 9 für eine zweite Ausführungsform der Erfindung einen der 9 nachfolgenden Verfahrensstand mit einer aufgeschraubten Manschette zeigt.
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Zunächst wird eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der 1 bis 8 beschrieben.
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Die 1 zeigt einen Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ein Rohling 1 wird als Schlauch aus einer Düse 3 eines Extruders abgegeben und bereitgestellt. An einem von der Düse 3 abgewandten Ende ist der Rohling 1 offen und bildet eine Mündung 5.
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Ein bereitgestelltes Anschlussstück 7 ist Teil eines Behälteranschlusses 8. Das Anschlussstück 7 ist mit einem Innengewinde 9 versehen und auf ein Außengewinde 11 einer Lanze 13 geschraubt. Die Lanze 13 ist Teil eines Blaswerkzeugs 14.
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In einem nächsten Schritt, siehe die 2, wird das Anschlussstück 7 mittels der Lanze 13 durch die Mündung 5 in den Rohling 1 eingeführt.
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Bei dem Verfahren der Ausführungsform beginnt zu dieser Zeit außerdem ein Abschließen bzw. Einengen des Rohlings 1. Dazu ist ein mehrteiliger Schließkragen 15 vorgesehen, der ebenfalls ein Teil des Blaswerkzeugs 14 ist. Der Schließkragen 15 ist ein Werkzeug, welches den Rohling 1 nahe der Mündung 5 von mehreren bzw. allen Seiten gegen die Lanze 13 presst. Der Schließkragen 15 schließt somit die Mündung 5 des Rohlings 1 zu. Dies zeigen symbolhaft im Ergebnis die 3 und 4.
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Außerdem wird an der Düse 3 ein von der Mündung 5 entferntes, also Düsen-nahes Ende 16 des Rohlings 1 verschlossen, wie es in der 3 gezeigt wird. Durch das Schließen bzw. Einengen der beiden Enden 5, 16 des Rohlings 1, erhält der Rohling 1 eine Zigarrenform. Innerhalb des Bauchs dieser Zigarrenform ist zu diesem frühen Verfahrensstand das Anschlussstück 7 angeordnet, ohne dass das Anschlussstück 7 eine Wandung 19 des Rohlings 1 von innen berührt. Wie die 3 und 4 zeigen, ist eine Hohlform 17 dabei noch geöffnet und berührt nicht eine Wandung des Rohlings 1. Die Hohlform 17 ist ebenfalls Teil des Blaswerkzeugs 14.
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Bei dem Verfahren gemäß der Ausführungsform laufen nun mehrere Verfahrensschritte mehr oder weniger gleichzeitig bzw. parallel ab:
- Zum einen beginnt die Hohlform 17, sich zu schließen. Die Hohlform 17 hat zwei Zylinderhälften 21, an denen in Längsrichtung endseitig jeweils eine Polform 23 anschließt. Die beiden Zylinderhälften 21 mit den jeweils zwei Polformen 23 werden aufeinander zu bewegt, um die Hohlform 17 zu schließen. Dabei verbleibt zwischen den in den 1 bis 8 unten gezeigten Polformen 23 mittig ein Behälterhals-Hohlraum, durch welchen unter anderem die Lanze 13 hindurchgreift.
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Zum nächsten wird Luft und/oder ein geeignetes Gas durch die Lanze 13 und das aufgeschraubte Anschlussstück 7 hindurch in den Rohling 1 eingeblasen. Daraufhin dehnt sich die Wandung 19 des Rohlings 1 aus.
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Außerdem beginnt die Lanze 13 zwei Bewegungen. Die eine Bewegung ist ein lineares Absenken des Anschlussstücks 7 aus einem zu formenden Behälter-Bauchabschnitt, welcher durch die Zylinderhälften 21 und die Polformen 23 definiert wird. Diese Bewegung ist also eine Verlagerung entlang einer Axialrichtung der Lanze 13. Die andere Bewegung ist eine Rotation der Lanze 13 mit dem Anschlussstück 7 um eine Längsachse bzw. die Axialrichtung der Lanze 13 herum.
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In dem in der 5 gezeigten Zustand ist der Rohling 1 schon fast in eine Form des fertigen Behälters 25 übergegangen. Man kann deutlich erkennen, dass radial innen an den Polenden 21 Kegelstumpfhälften 27 angeordnet sind, welche der Wandung 19 im Längsschnitt der 5 bis 9 ein W-artiges Profil geben. Mit anderen Worten: Die Wandung 19 des Behälters 25 hat einen Bauchabschnitt 29, welcher in einen einwärts gerichteten Konusabschnitt 31 übergeht, an den sich ein auswärts verlaufender zylindrischer Behälterhals 33 anschließt.
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In diesem Zustand wird, wie aus den 5 und 6 hervorgeht, die Lanze 13 so weit aus der Hohlform 17 herausgefahren, dass das Anschlussstück 7 in Anlage mit der Wandung 19 kommt. In diesem Zustand kann sich der Rohling 1 vorzugsweise noch in einem verformbaren Zustand befinden und auf bspw. ungefähr 160 °C erwärmt sein. Wegen des viskoelastischen Zustands kann es zu einem vollflächigen Anschmiegen der Wandung 19 an das Anschlussstück 7 kommen.
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In dem Zustand gemäß der 7 hat der Behälter 25 eine Endform erreicht.
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Als nächstes wird die Lanze 13 von dem Anschlussstück 7 gelöst: Während die Lanze 13 rotierend weiter aus dem Behälter 25 herausgezogen wird, erhöht sich eine Reibung zwischen dem Anschlussstück 7 und der Wandung 19. Diese Reibung bewirkt einen Widerstand gegen die Rotation des Anschlussstücks 7, sodass ab einem definierten Anpressdruck des Anschlussstücks 7 an die Wandung 19 schließlich sich die Lanze 13 aus dem Anschlussstück 7 heraus schraubt. Wie es auch in der 8 gezeigt ist, verbleibt das Anschlussstück 7 anschließend angeschmiegt an dem Konusabschnitt 31 und dem Behälterhals 33.
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Das Anschlussstück 7 ist aus Aluminiumblech gebildet, und es hat einen konusartigen Flanschabschnitt 35, der mit einer Rundung 37 in einen Rohrabschnitt 39 übergeht. Der Flanschabschnitt 35 ist ein schirmartiger Abschnitt mit großem Querschnitt. Der Zylinderabschnitt 39 ist ein Abschnitt mit kleinem Querschnitt. Der Zylinderabschnitt 39 wird durch dieses Verfahren in den Behälterhals 33 hineinragend positioniert; daher liegt der Zylinderabschnitt 39 bezüglich des Behälterhalses 33 außerhalb des Konusabschnitts 31 der Wandung 19. Dies hat zum einen die Folge, dass der Behälter 25 einen dichten Anschluss hat, der mit geringem Aufwand montiert ist. Außerdem bedecken der Konusabschnitt 35 des Anschlussteils 7 und die Rundung 37 des Anschlussteils 7 in Einbaulage einen Übergang von dem Konusabschnitt 31 der Wandung 19 zum Behälterhals 33 mit der Folge, dass diese typisch dünnwandigste Stelle eines Behälters 25 verstärkt ist.
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Schließlich folgt ein Entformen des Behälters 25 aus der Hohlform 17. Dazu werden zuerst die Polenden 23 entlang einer Hauptachse des Behälters 25 von der jeweiligen Zylinderhälfte 21 und dem Behälter 25 weg gefahren, sodass die Kegelstumpfhälften 27 nicht mehr formschlüssig die Konusabschnitte 31 der Wandung 19 hintergreifen. Daraufhin werden die Zylinderhälften 21 zusammen mit den Polenden 23 quer zu der Hauptachse des Behälters 25 auseinander gefahren, sodass der fertige Behälter 25 entnommen werden kann. Die Hauptachse des Behälters entspricht bei der Ausführungsform einer gedachten Linie, welche die beiden Pole 41 des fertigen Behälters verbindet. Die Hauptachse des Behälters entspricht der Längsrichtung der Lanze 13.
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Eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand der 9 beschrieben. Die zweite Ausführungsform umfasst das Verfahren der ersten Ausführungsform. Daran anschließend wird eine Manschette 43 an dem Anschlussstück 7 festgelegt. Die Manschette 43 ist somit ebenfalls Teil des Behälteranschlusses 8. Die Manschette 43 hat ein Außengewinde 45, welches mit dem Innengewinde 9 des Anschlussstücks 7 verschraubt wird. Dies bewirkt zum einen ein festes Sitzen der Manschette 43. Zum anderen wird so eine definierte Klemmwirkung zwischen dem Anschlussstück 7 und der Manschette 43 erzeugt, wodurch eine dichte Verbindung zwischen den Anschlussstück 7 und der Wandung 19 sichergestellt werden kann. Das Innengewinde 9 ist also sowohl eine Montagekontur zur Montage des Anschlussstücks 7 an die Lanze 13 als auch eine Haltekontur zum Halten der Manschette 43 an dem Anschlussstück 7.
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Indem das Anschlussstück 7 das Innengewinde 9 statt eines Außengewindes hat, kann der Rohrabschnitt 37 in hohem Maße mit der Wandung 19 überlappend den Behälterhals 33 bilden.
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Die Manschette 43 passt zu dem Anschlussstück 7 in mindestens einer, vorzugsweise in mehrerlei Hinsicht. Zum einen sind das Innengewinde 9 als Haltekontur und das Außengewinde 45 als Gegenhaltekontur zueinander gegengleich; konkret haben sie denselben Gewindedurchmesser, dieselbe Steigung, dieselbe Sinnigkeit und jeweils eine Länge mit ausreichender Reserve. Außerdem fluchten der Zylinderabschnitt 39 und ein Durchgangsloch 47 durch die Manschette 43 derart, dass ein Fluiddurchgang in den Behälter 25 und aus dem Behälter 25 heraus gewährleistet ist. Schließlich hat die Manschette 43 einen das Außengewinde 45 umgebenden Kegelstumpfabschnitt 49, dessen Lage und Kegelwinkel der Lage und dem Konuswinkel des konusartigen Flanschabschnitts 35 des Anschlussstücks 7 derart entspricht, dass der Konusabschnitt 31 der Wandung flächig zwischen das Anschlussstück 7 und die Manschette 43 klemmbar ist. Die Klemmung wird ebenfalls in der 9 gezeigt.
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Es gibt verschiedene Varianten hinsichtlich einer Verbindung zwischen der Wandung 19 und dem Anschlussstück 7. Zum einen können die Wandung 19 und das Anschlussstück 7 und/oder die Wandung 19 und die Manschette 43 miteinander verklebt sein, um stoffschlüssig eine dichte Verbindung zu bilden. Zum nächsten können die Wandung 19 und das Anschlussstück 7 und/oder die Wandung 19 und die Manschette 43 miteinander mittels Aufschrumpfens und/oder Verpressens verbunden sein, um kraftschlüssig eine dichte Verbindung zu bilden. Weiters können in und/oder an dem Anschlussteil 7 und/oder in und/oder an der Manschette 43 beispielsweise ringförmige Rillen und/oder Rippen ausgebildet und/oder angebracht sein, um mittels Formschluss eine dichte Verbindung zu bilden. Weiters können zusätzliche Ringelemente, beispielsweise aus einem dritten Material, wie einem geeigneten Kunststoff, zwischen das Anschlussstück 7 und die Wandung 19 und/oder zwischen die Manschette 43 und/oder die Wandung 19 eingebracht sein, um eine Kopplung zu verbessern. Diese Varianten können wahlfrei miteinander kombiniert werden. Es ist zu beachten, dass eine Verbindung zwischen dem Anschlussstück 7 und der Wandung 19 unterschiedlich zu einer Verbindung zwischen der Manschette 43 und der Wandung 19 gebildet sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rohling
- 3
- Düse
- 5
- Mündung
- 7
- Anschlussstück
- 8
- Behälteranschluss
- 9
- Innengewinde
- 11
- Außengewinde
- 13
- Lanze
- 14
- Blaswerkzeug
- 15
- Schließkragen
- 16
- Ende
- 17
- Hohlform
- 19
- Wandung
- 21
- Zylinderhälfte
- 23
- Polform
- 25
- Behälter
- 27
- Kegelstumpfhälfte
- 29
- Bauchabschnitt
- 31
- Konusabschnitt
- 33
- Behälterhals
- 35
- Flanschabschnitt
- 37
- Rundung
- 39
- Rohrabschnitt
- 41
- Pol
- 43
- Manschette
- 45
- Außengewinde
- 47
- Durchgangsloch
- 49
- Kegelstumpfabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19730800 A1 [0003]
- DE 102014207069 A1 [0004, 0011, 0038]
- DE 60200353 T2 [0005, 0010]