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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Bauteil zur Aufnahme und/oder
Leitung eines fluiden Mediums sowie ein Herstellungsverfahren für ein derartiges
Bauteil.
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Vorrichtungen
zur Durchleitung und/oder Speicherung von Warmwasser in Form von
Trinkwasser mit einer erhöhten
Temperatur von beispielsweise 82°C
bestehen im Kontaktbereich mit dem Warmwasser in der Regel aus Kupfer,
Messing, Edelstahl, emailliertem Stahl oder sonstig beschichteten Metallen.
Die genannten Materialien sind aufgrund ihrer Materialeigenschaften
und/oder Herstellungskosten nachteilig. Zudem führen insbesondere Kupfer und
Messing zu einer Trinkwasserbelastung und bei niedrigem pH-Wert
unterhalb einer Grenze von pH 6,5 neben einer erheblichen Belastung
des Trinkwassers auch zu hohen Korrosionserscheinungen an den jeweiligen
Vorrichtungen.
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Aufgrund
der Kosten, aber auch der fortschreitend verschärften Bestimmungen und Grenzwerte
für Trinkwasser
und dessen chemische Belastungen ist in der jüngeren Vergangenheit zunehmend ein
Einsatz von Kunststoffen in diesem Anwendungsbereich angeregt worden.
Die Beanspruchung von fluidführenden
Bauteilen im Anwendungsspektrum der Warmwasseraufbereitung und Trinkwasserinstallation
ist jedoch gekennzeichnet durch eine Überlagerung verschiedenartiger
Belastungsarten. Neben einer rein mechanischen Beanspruchung durch
einen Druck von in der Regel mehr als 6 bar und Druckschwankungen
treten zusätzlich
Temperatur- und Medieneinflüsse
auf, die für
Polymerwerkstoffe und deren Dauerzuverlässigkeit im Einsatz im allgemeinen
kritische Faktoren darstellen. Dabei handelt es sich nicht nur um
eine statische Belastung, sondern vielmehr um zyklisch-dynamische
Bauteilbeanspruchungen, die aufgrund von Temperatur- und/oder Druckwechseln
auftreten. Nicht zuletzt stellt auch das Medium Wasser selber mit
seinen vielfältigen
Inhaltsstoffen, wie beispielsweise Kalk, Ablagerungen oder Salz-
und Chlorkontakten bei Schwankungen im pH-Wert etc., eine weitere wichtige Anschlussgröße für die Verwendung
vieler Kunststoffe dar. Die Anforderungen an Kunststoffe in diesem
besonderen Anwendungsbereich sind demzufolge sehr hoch.
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Aus
der
DE 102 16 175
C1 ist ein Bauteil der genannten Art bekannt, das als Behälter oder
Rohr einen Innenmantel und einen Außenmantel aufweist, wobei der
Innenmantel zur Aufnahme oder Leitung des Fluids ausgebildet ist
und der Außenmantel
den Innenmantel stützt.
Als ein in großem
Umfang in Behältern
gespeichertes oder durch Rohrleitungen transportiertes Fluid, das
insbesondere an das Material eines Innenmantels einer Vorrichtung
der genannten Art aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung und/oder
chemischen Beimischungen sowie Änderungen
seiner Temperatur und Schwankungen in einem Betriebsdruck sehr hohe
Anforderungen stellt, wird nachfolgend ohne Verzicht auf den Einsatz
anderer fluiden Medien nur Trinkwasser behandelt.
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Hinsichtlich
der Druckdauerfestigkeit sowie einer Druckwechselbelastung sind
Druckbehälter
in Heißwasserspeichern
als besonders kritische Bauteile zu betrachten. Hierzu lehrt die
DE 102 16 175 C1 die
Verwendung eines hinreichend wasserdichten und temperaturbeständigen Innenmantels,
der durch einen stabileren und steiferen Kunststoff-Außenmantel
mit zusätzlichen
mechanischen Versteifungen gestützt
wird.
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Es
ist die Aufgabe der vorstehenden Erfindung, ein aus mindestens einem
Kunststoffmaterial bestehendes Bauteil der vorstehend genannten
Art mit noch weiter erhöhter
Zuverlässigkeit
beim Dauereinsatz sowie ein effizientes und ökonomisches Herstellungsverfahren
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Dementsprechend zeichnet
sich ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur Herstellung eines Bauteils der vorstehend genannten Art mit
jeweils mindestens einer Innenschicht aus einem ersten Kunststoff
und mindestens einer Außenschicht
aus einem zweiten Kunststoff dadurch aus, dass die Innenschicht
und die Außenschicht
unter Nutzung mindestens einer im Zuge des Fertigungsprozesses auftretenden
Dimensionsänderung
mindestens einer der beiden Schichten ineinander fixiert werden.
Ein dementsprechendes Bauteil zeichnet sich dadurch aus, dass die
Innenschicht und/oder die Außenschicht
durch interne Verspannungen der jeweiligen Kunststoffe spaltfrei
miteinander, ggf. auch wieder trennbar, verbunden sind.
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Bei
der Verarbeitung von Kunststoffen sind fertigungsbedingte Dimensionsänderungen
bekannt. Gerade beim Kunststoffspritzguss, aber auch beim Kunststoffdruckguss
treten an die Formgebung anschließend Dimensionsänderungen
in dem gerade hergestellten Kunststoff-Formteil auf, die unter Bezeichnung
Fertigungsschrumpfung bzw. Fertigungsschwund bekannt sind. Ein Fertigungsschwund
fällt dabei
deutlich größer als
jede nachfolgende temperaturbedingte Dimensionsänderung aus. Als weitere Form
einer Dimensionsänderung
tritt bei Kunststoffen noch eine über der Zeit sehr langsam ablaufende Schrumpfung
durch materialintern ablaufende Rekristallisationsprozesse auf.
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Neben
einem Fertigungsschwund ist aber auch der Vorgang einer inversen
Schrumpfung bzw. Ausdehnung eines Kunststoffkörpers direkt im Anschluss an
die eigentliche Formgebung technisch realisierbar. Hierzu können beispielsweise
in an sich bekannter Art und Weise chemische und/oder physikalische
Treibmittel in das noch warme Kunststoffmaterial eingebracht, z.B.
durch Injektionsverfahren, und/oder innerhalb des Kunststoffkörpers aktiviert werden.
Durch die Treibmittel, die zum Kunststoffgranulat hinzugefügt werden,
wird der Verarbeitungsschwund reduziert oder gar vermieden.
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In
einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
stehen damit drei Möglichkeiten
zur Schaffung einer nahezu spaltfreien Anordnung von einer Außenschicht über einer
Innenschicht zur Verfügung:
- • die
Außenschicht
kann auf die Innenschicht aufschrumpfen,
- • die
Innenschicht kann sich gegen die Außenschicht ausdehnen, oder
- • es
kann schließlich
die Innenschicht sich ausdehnen und zugleich die Außenschicht
noch auf die Innenschicht schrumpfen.
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Jeder
der vorstehend genannten Fälle
erlaubt dabei in vorteilhafter Weise die Verwendung mindestens eines
bereits vorgefertigten Teilkörpers, der
entsprechend einem der vorstehend genannten Szenarien mit einem
zweiten Element spaltfrei verbunden wird. Dieses zweite Element
kann für
diesen Zusammenbauschritt direkt aus einer Form entnommen worden sein,
es kann jedoch auch in oder über ein
vorgefertigtes erstes Teil in einer Form hergestellt werden, vorzugsweise
in einem Spritzgussverfahren. In jedem der vorstehend genannten
drei Fälle
wird durch behinderte Dehnung oder behinderte Schrumpfung eine Zug-
oder Druckspannung in mindestens eines der miteinander zu verbindenden
Elemente induziert.
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Eine
materialintern auftretende und verbleibende Restspannung kann dabei
vorzugsweise in jedem der beiden Mäntel in bestimmten Bereichen
eingestellt werden. Diese Restspannung wird dabei so gewählt, dass
keines der beteiligten Materialien durch zu hohe intern wirkende
Kräfte
mechanisch überfordert
wird und andererseits sich auch in Folge von alterungsbedingten
Schrumpfungsprozessen und/oder Rekristallisationsvorgängen zwischen
dem Außenmantel
und dem Innenmantel kein Spalt bildet. Hierdurch wird sichergestellt,
dass der Innenmantel auch im Fall von Temperatur- und/oder Druckwechselbeanspruchungen
stets eine ausreichende mechanische Stärkung durch den Außenmantel
dahingehend erfährt,
dass durch zu starke Dehnung des Innenmantels hervorgerufene Rissbildungen
und damit einhergehende Undichtigkeiten im Bereich mindestens des
Innenmantels dauerhaft unterbunden werden können.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Innenmantel oder mindestens eine Innenschicht mit
mindestens einem physikalischen und/oder chemischen Treibmittel
in den Außenmantel
eingebracht. Zur Bildung einer in Fluidkontakt stehenden inneren
Oberfläche
des Innenmantels kann der Innenmantel selber mehrschalig aufgebaut
sein, beispielsweise in Form mehrerer Innenschichten. Dabei kann
auch für
die in Fluidkontakt stehende Innenschicht auf ein vorgefertigtes
Element zurückgegriffen
werden, das dann in die Außenschicht
eingesetzt und durch eine sich zum Abschluss des Fertigungspro zesses
dauerhaft ausdehnende zweite Innenschicht spaltfrei mit der Außenschicht
verbunden wird.
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Allen
vorstehend mit Weiterbildungen beschriebenen Lösungen für ein Bauteil in Form eines Druckbehälters oder
eines Rohres mit Fluidbelastung durch erwärmtes Trinkwasser ist damit
gemeinsam, dass sie als mehrschichtige Strukturen aus mindestens
zwei Kunststoffen gebildet werden, wobei eine Aufteilung der verschiedenen
Anforderungen an mehrere Kunststoffe mit unterschiedlichem Eigenschaftsprofil
vorgenommen werden kann. Der Innenmantel bzw. der Inliner wird geeignet
für Mediendauerbeständigkeit
und insbesondere dauerhafte Dichtigkeit auch im Heißwasserkontakt
ausgewählt.
Als Materialien für
den Innenmantel kommen hierzu beispielsweise Polyethylen PE, Polypropylen
PP oder Polybuten PB-1 zum Einsatz.
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Der äußere Stützmantel
bzw. die mindestens eine Außenschicht
wird den maximal zu erwartenden mechanischen Anforderungen entsprechend
ausgewählt,
um zu verhindern, dass der Inliner zu stark gedehnt wird, was auf
Dauer die Bildung von Rissen zur Folge hätte. Dementsprechend kommen
für die
Außenschicht
als äußerer Stützmantel
vorteilhafterweise durch Glasfasern, Kohlenfasern, Aramidfasern oder
Naturfasern oder in sonstiger Weise faserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz,
wie beispielsweise Polyamid PA, Polyphenyloxid PPO, Polyphenylsulfid PPS
oder Polyphtalamid PPA.
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Als
Herstellprozesse sind bei der Wahl thermoplastischer Kunststoffe
zur Herstellung erfindungsgemäßer Bauteile
mit Spritzgieß-
oder Druckgussverfahren vergleichsweise einfache und kostengünstige sowie
kunststofftypisch rationelle Produktionsverfahren einsetzbar. Ein
Mehrkomponentenspritzguss ist zur Erzielung einer spaltfreien Verbindung
zwischen Au ßen-
und Innenmantel aufgrund interner Verspannungen der jeweiligen Kunststoffe
genauso einsetzbar, wie ein Schrumpfprozess bzw. inverser Schrumpfprozess.
Bei gegenüber
dem Stand der Technik bekannten und in der Regel als umwickelte
Mehrschichtkörper
aufgebauten Behältern
ist erfindungsgemäß eine deutliche
Reduzierung des Bauteilgewichtes zu erzielen. Gleichzeitig kann
eine vorteilhafte Erhöhung
des geometrischen Gestaltungsspielraumes bei der Konstruktion bei
hoher funktionaler Integrationsdichte erzielt werden.
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In
einer wesentlichen Ausbildung der Erfindung ist ein erfindungsgemäßes Bauteil
an einem freien Ende mit einem Flansch versehen. An diesem Flansch
kann das erfindungsgemäße Bauteil
mit einem im wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildeten Flanschbereich
eines weiteren Bauelementes durch Verschraubung abdichtend verbunden
werden. Die Ausbildung des Flanschbereiches ist dabei im Hinblick
auf eine lokale Reduzierung von Bauteilspannungen optimiert ausgeführt. Eine
Krafteinleitung in den Flanschbereich erfolgt in einer Ausführungsform
der Erfindung über
kreisringförmige
Metallflansche mit einer Kontur, die Spannungsspitzen in Kunststoffen
entgegenwirkt. Spannungsspitzen in den Kunststoffen wirkt ein erfindungsgemäß ausgebildeter
Metallflansch u.a. dadurch entgegen, dass mechanische Belastungen
auf größere Kunststoff-Regionen
gleichmäßig verteilt
werden. In einem Flanschring kann in einer Weiterbildung der Erfindung
ein Gewindedurchzug mit Gewinde angeformt sein, wodurch auf Muttern
zur Herstellung einer Verschraubung verzichtet werden kann.
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In
einer alternativen Ausführungsform
erfolgt eine Verschraubung eines Flanschbereichs auch ohne einen
metallischen Flanschring in Form einer konventionellen Durchsteckverschraubung
oder mittels Kunststoff-Direktverschraubung.
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Hierzu
sind domartige Erhöhungen
auf der Schraubenkopfseite zur gleichmäßigeren Krafteinleitung in
den Kunststoff und eine domartige Ausbildung eines entsprechenden
Bereiches auf der Konterpartseite bei Anbindung an den Flansch und
die zugehörige
Wand des Außenmantels
durch gleichmäßige und
runde Übergänge in allen
Dimensionen vorgesehen. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden
die späteren
Verschraubungen im Bereich der Flansche praktisch spielfrei oder
mit leichter Pressung mit einem Zugmittel ausgeführt. Hierdurch wird ebenfalls
eine verteilte Krafteinleitung in die jeweils beteiligten Kunststoffe
erzielt.
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Durchführungen
in einem erfindungsgemäßen Bauelement,
wie sie beispielsweise für
Ein- und Auslaufrohre sowie Heizkörperdurchführungen benötigt werden, zeichnen sich
erfindungsgemäß dadurch aus,
dass sie unter sanfter Einbindung der Durchführungen in eine gewählte Ausgangsgeometrie
des Bauteils unter Nutzung großzügiger Radienübergänge in mechanisch
weich ausgeführten
Bereichen integriert werden. Das Kunststoff-Material des Bauteils behält so die
Möglichkeit, äußere Belastungen
durch eine zulässige
Materialverformung intern abzubauen. In diesem Sinne werden auch
für Heizkörperdurchführungen
mehrere einzelne Öffnungen
vorgesehen, deren Umgebungsbereiche über Radien mit konturangeformten
Versteifungsstegen im Bereich des Außenmaterials und unter Geometrieanpassung
hinsichtlich des Innenmantels miteinander verbunden sind.
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Weitere
Vorteile und Weiterbildungen erfindungsgemäßer Vorrichtungen und entsprechender Herstellungsverfahren
werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Abbildungen der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
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1:
Eine Schnittdarstellung durch eine erste Ausführungsform einer Halbschale
eines Warmwasser-Druckbehälters;
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2a und 2b:
eine Schnittdarstellung durch den Anspritzbereich der Druckbehälter-Halbschale
gemäß 1 in
einer Schnittdarstellung sowie einer perspektivischen Draufsicht;
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3:
eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer Halbschale
für eine
Warmwasser-Druckbehälter gemäß 1;
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4a bis 4c:
Ausschnitte perspektivischer Schnittdarstellungen und einer perspektivischen
Ansicht eines Flanschbereiches der Halbschale von 1;
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5a bis 5c:
perspektivische Teilansichten einer ersten Ausführungsform eines metallischen
Flanschringes;
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6a und 6b:
Ausschnitte perspektivischer Darstellungen einer zweiten Ausführungsform eines
metallischen Flanschringes;
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7a und 7b:
perspektivische Darstellungen der zu den Flanschbereichen gemäß 4a und 5b korrespondierenden
Flanschbereiche eines anzuschließenden Bauteils;
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8a und 8b:
perspektivische Darstellung analog den Abbildungen von 5b und 5c;
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9a und 9b:
perspektivische Darstellungen analog den Abbildungen der 6a und 6b;
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10:
eine perspektivische Draufsicht auf einen Warmwasser-Druckbehälter mit
zwei über
eine Flanschverbindung mit Kunststoff-Direktverschraubung miteinander
verbundenen Halbschalen;
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11:
eine Schnittdarstellung einer Kunststoff-Direktverschraubung;
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12a bis 12c:
bemaßte
Einzelteildarstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Kunststoff-Direktverschraubung
gemäß den 10 und 11;
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13:
eine perspektivische Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform
der Halbschale von 10;
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14:
eine Detailvergrößerung von 13;
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15a und 15b:
eine Draufsicht auf Heizkörper-Durchführungen
an einem erfindungsgemäßen Druckbehälter mit
einer Schnittdarstellung in einer Ebene E-E;
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16a und 16b:
eine Draufsicht auf den in 15a dargestellten
Bereich von innen mit einer Schnittdarstellung in der Ebene F-F;
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17:
eine Schnittdarstellung durch den Bereich eines Heizflansches eines
Warmwasser-Druckbehälters;
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18:
eine vergrößerte perspektivische Ansicht
eines Ausschnitts von 17;
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19:
eine Schnittdarstellung eines Auslaufrohres;
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20a bis 20c:
eine Außen-
und zwei Innenansichten des Auslaufrohres von 19;
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21:
eine Schnittdarstellung eines Einlaufrohres
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22a bis 22c:
eine Außenansicht und
zwei Innenansichten von Elementen des Einlaufrohres von 21;
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23:
eine perspektivische Darstellung einer Halbschale mit einem Heizflansch
gemäß 15a/b, einem Auslaufrohr gemäß 19 und
einem Einlaufrohr gemäß 21 in
einer Außenansicht
und
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24:
eine perspektivische Darstellung der Halbschale von 23 in
einer Innenansicht.
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Über die
verschiedenen Ausführungsformen erfindungsgemäßer Bauelemente
hinweg werden nachfolgend einheitlich gleiche Bezugszeichen für gleiche
Elemente verwendet.
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Die
Schnittdarstellung von 1 zeigt eine erste Ausführungsform
einer Halbschale 1 eines Warmwasser-Druckbehälters. Die Halbschale 1 weist an
einem geschlossenen Ende einen halbkugelförmigen Behälterbereich 2 auf,
der zu einem offenen Ende der Halbschale 1 hin in einen
zylindrischen Behälterbereich 3 stetig
und streng harmonisch übergeht.
Die dargestellte Halbschale 1 ist im Gegensatz zu aus dem
Stand der Technik bekannten Fertigungsverfahren für Kunststoff-Fluidbehälter aus
Kunststoffteilen hergestellt worden, die jeweils in einem Kunststoffspritzguss-
oder Kunststoffdruckguss-Verfahren gefertigt und formschlüssig miteinander
verbunden worden sind. Aus dem Stand der Technik ist dagegen die
Fertigung eines blasgeformten, fluidresistenten Kunststoff-Hohlkörpers bekannt,
der in einem sehr aufwendigen Verfahren zur Ausbildung einer mechanisch
stabilen Außenschicht
beispielsweise durch harzgetränkte
Glasfasern umwickelt wird. Dagegen wird die in 1 dargestellte
Halbschale 1 in einem nachfolgend beschriebenen Verfahren
hergestellt:
In einem ersten Schritt wird ein Innenmantel 5 bzw. ein
Inliner in einem Spritzgießverfahren
vorgefertigt und mindestens so weit abgekühlt, dass Bauteilschwindungen
bzw. ein Fertigungsschwund im wesentlichen abgeschlossen ist. Damit
liegt nun der Innenmantel 5 mit einer fixierten Geometrie
vor. In einem zweiten Spritzgussprozess wird nun ein Außen mantel 6 aus
einem anderen Kunststoffmaterial gefertigt. Direkt anschließend an
den Abschluss der Formgebung des Außenmantels 6 wird
der vorgefertigte Innenmantel 5 in den Außen- bzw. Stützmantel 6 eingelegt.
Vorzugsweise wird der Innenmantel 5 direkt nach dem Entformen
in den noch heißen
Außenmantel 6 eingelegt,
so dass ein weiterer auf zuschaltender Aufheizprozess für den Außenmantel 6 entfallen
kann und der bei Kunststoffverarbeitungen gegenüber jeder thermischen Ausdehnung
stets wesentlich größer ausfallende
Fertigungsschwund des Außenmantels 6 für eine formschlüssige Verbindung zwischen
Außenmantel 6 und
Innenmantel 5 nach Abkühlung
des Außenmantels 6 und
dem Wirksamwerden des Verarbeitungsschwundes des Materials des Außenmantels 6 sehr
effektiv genutzt werden kann. Denn das Material des Außenmantels 6 ändert durch
den Verarbeitungsschwund seine Geometrie derart, dass der Außenmantel 6 auf
die Kontur des Innenmantels 5 dauerhaft weitgehend spaltfrei
aufschrumpft.
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Das
Einlegen des Innenmantels 5 erfolgt vorteilhafterweise
direkt an der Spritzgussmaschine, die den Außenmantel 6 herstellt,
durch ein geeignetes Handlingsystem oder einen Roboter. Dabei wird durch
die Abstimmung der Bauteilgeometrien sowie der Verarbeitungsparameter
im Spritzgussverfahren der jeweiligen Bauteile 5, 6 eine
gezielte Schrumpfung erzielt, durch die sich der Außenmantel 6 als
geschlossene Schicht mit definierter Vorspannung an das Material
des Inliners bzw. des Innenmantels 5 anlegt.
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Eine
Spaltbildung zwischen Innen- und Außenmantel 5, 6 und eine damit
verbundene schädliche
Minderung der mechanischen Unterstützung des Innenmantels 5 durch
den Außenmantel 6 wird
durch die im Zuge der Fertigungsschrumpfung hervorgerufene statische
Vorspannung sehr wirkungsvoll unterbunden. Durch diese Vorbelastung
des Innenmantels 5 durch vom Außen mantel 6 herrührenden äußeren Druck
kann in dem gewählten
sicherheitskritischen Anwendungsgebiet einer Warmwasser-Druckspeicherung
ein in der Regel permanent vorhandener, statischer Innenbelastungsdruck
von ca. 5 bis etwa 15 bar dieser Außenbelastung entgegenwirken
und damit die in Summe auf das Kunststoffmaterial des Innenmantels 5 wirkenden
Kräfte
absenken. In Summe sind hierdurch höhere Belastungen eines entsprechenden
Warmwasser-Druckbehälters
erreichbar.
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Die
Vorspannung kann dabei für
unterschiedliche Bereiche und gewählte Geometrien an die Halbschale 1 verschieden
hoch eingestellt werden. Diese Einstellung kann über eine geeignete Geometrieauswahl
bereits im Entwurfsstadium an eine spätere Bauteilbelastung angepasst
erfolgen. In Bereichen hoher Bauteilbelastung können höhere Vorspannungen eingestellt
werden als im Bereich niedriger Bauteilbelastung. Bei einem vorstehend
beschriebenen zweischaligen Druckbehälter sollte die Vorspannung
als Resultat einer Schrumpfung um ca. 0,1 bis 0,3 mm eingestellt
werden. Dabei sollte die radiale Vorspannung auf die Zylinderwand
wesentlich höher
als die Vorspannung in Längsrichtung
der Halbschale 1 sein. Im vorliegenden Fall werden auf den
Durchmesser von ungefähr
200 mm im zylindrischen Behälterbereich 3 ca.
0 bis 0,5 mm Schrumpfung zur Vorspannungserzeugung und in Längsrichtung
bzw. parallel zu der Mittelachse M 0 mm Schrumpfung vorgesehen.
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Es
ist damit ein mehrwandiges Druckbehälter-Bauteil in Form einer
Halbschale 1 aus zwei Kunststoffen gebildet worden, wobei
eine Aufteilung der im Betrieb eines Warmwasser-Druckbehälters auftretenden Anforderungen
auf die beiden Kunststoffe vorgenommen werden kann. Die Kunststoffe weisen
daher auch ein unterschiedliches Eigenschaftsprofil auf, wonach
das Material des Inliners bzw. des Innenmantels 5 ge eignet
für einen
dauerhaften Heißwasserkontakt
mit entsprechender Resistenz gegenüber chemischen Beimischungen
von Trinkwasser ist, und der Außenmantel 6 als
mechanischer Stützmantel
des Innenmantels 5 ausgebildet ist. Hierzu wird für den Außenmantel 6 im
vorliegenden Fall ein faserverstärkter
Kunststoff verwendet, vorzugsweise ein glasfaserverstärktes Polyamid
PA. Für
das medienresistente und dichte Innenmaterial wird Polybuthen-1
bzw. PB-A als Kunststoffmaterial verwendet.
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Kunststoffdruckguss-
und Kunststoffspritzgussverfahren erlauben eine vielseitigere und ökonomischere
Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen als nach dem Stand
der Technik bekannte Herstellprozesse für Fluiddruckbehälter, wobei
gerade thermoplastische Kunststoffe durch Spritzgießen vergleichsweise
einfach und kostengünstig
zu verarbeiten sind und kunststofftypisch rationelle Produktionsverfahren
auch bei einem gegenüber
dem Stand der Technik erhöhten
geometrischen Gestaltungsspielraum einsetzbar sind. Beispiele für eine nun
erreichbare, wesentlich erhöhte
funktionale Integrationsdichte werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
von Halbschalen 1 noch im Detail beschrieben werden.
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Der
Innenmantel 5 und der Außenmantel 6 weisen
im Bereich der Mittelachse des Halbschalenkörpers 1 im kugelförmigen Behälterbereich 2 einen gemeinsamen
Anspritzbereich 4 auf. Eine Hälfte des rotationssymmetrisch
ausgebildeten Anspritzbereichs 4 ist in einer Schnittdarstellung
in 2a zur Illustration des Verlaufes der Innen- und
Außenmantelbereiche
sowie der entsprechenden Kunststoffschicht-Mächtigkeiten dargestellt. Die
Abbildung von 2b zeigt eine perspektivische
Draufsicht auf einen Teil des Anspritzbereiches 4, wie
er nachfolgend in einem Isolationsbehälter eines Warm wasser-Druckspeichers
aufgenommen oder integriert werden muss.
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Von
dem Anspritzbereich 4 aus fließen die entsprechenden Kunststoffe
bei ihren Herstellungsprozessen in den entsprechenden Formen zu
einem Flansch 7 hin. Der Flansch 7 weist in seinem
durch den Kunststoff des Außenmantels 6 gebildeten
Bereich Ausnehmungen auf, deren Mittelachse 8 parallel
zu der Mittelachse M des Halbschalenkörpers 1 verlaufen.
Ferner weist der Flansch 7 außenseitig ebenfalls durch den
Kunststoff des Außenmantels 6 gebildete
Rippen 9 auf. Der Flansch 7 dient der Verbindung
der Halbschale 1 mit einem rohrförmigen weiteren Bauteil oder
einer Halbschale 1 gemäß vorliegender
Ausführungsform
in spiegelbildlicher Anordnung. Hierbei wird eine Verschraubung
der Flansche 7 bevorzugt, die entlang der Mittelachse 8 entsprechende
Ausnehmungen aufweisen. In nicht weiter dargestellter Weise werden
zwischen zwei Flansche 7 noch Dichtungen und oder Dichtmittel
angeordnet.
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Zur
Erhöhung
der Andruckkraft unter Berücksichtigung
der besonderen physikalischen Materialeigenschaften des Kunststoffes
der Außenmantelschicht 6 verläuft der
Flansch 7 in radialer Richtung nach außen laufend um einen Winkel α ansteigend. Diese
Abweichung von einem planen Verlauf des Flansches 7 wird
vorzugsweise durch Schrumpfungserscheinungen im Bereich der Rippen 9 schon im
Zuge der Bauteilkonstruktion vorgegeben und durch den Fertigungsprozess
automatisch verwirklicht. Unter Bezugnahme auf die Abbildungen der 4a bis 12c wird nachfolgend noch im Detail auf Ausbildungsformen
und Varianten zum Aufbau und Verbindung von Flanschen 7 eingegangen
werden.
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Das
vorstehend insbesondere unter Bezugnahme auf die Abbildung von 1 beschriebene Herstellungsverfahren
wird aufgrund der besonderen Bedeutung des Fertigungsschwundes und
dessen vorteilhafte Nutzung im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auch als Schrumpfverfahren bzw. als Abkürzung für "mould shrink assembly" mit MSA-Verfahren bezeichnet.
Unter Nutzung der vorstehend zu 1 beschriebenen
geometrischen Besonderheiten einer Halbschale 1 kann in
einer alternativen Herstellungsweise ein Mehrkomponentenspritzguss
verwendet werden, bei dem zunächst
der Innenmantel 5 als Inliner gespritzt wird. Der Inliner 5 wird
dann nachfolgend von einem Stützmantel 6 umspritzt.
Dabei muss das Material des Innenmantels 5 so ausgewählt werden,
dass es beim Umspritzen mit dem Material des Außenmantels 6 mechanisch
und/oder thermisch nicht zu stark belastet bzw. sogar geschädigt wird. Hierbei
muss bei der Materialauswahl berücksichtigt werden,
dass das Innenmaterial höhere
Verarbeitungstemperaturen als das äußere Material haben muss. Zudem
müssen
Werkstoffkennwerte, wie Verarbeitungsschwund und lineare Wärmeausdehnung der
beiden Materialien aufeinander abgestimmt werden. Diese häufig gegensätzlichen
Anforderungen sind in der Regel recht schwer gleichzeitig zu erfüllen, wobei
die einzelnen Materialien teuer sind, oder aber aufgrund der hinsichtlich
der Verarbeitbarkeit der Materialien gestellten Anforderungen das
später hergestellte
Bauteil den Anforderungen eines Betriebes nur noch in Teilbereichen
genügen.
Würde hingegen
zuerst der Außenmantel 6 gespritzt
und anschließend
der Inliner angespritzt werden, so ergäbe sich aufgrund des Verarbeitungsschwundes
des Inliner-Materials fast zwangsläufig eine Spaltbildung zwischen
dem äußeren Stützmantel 3 und
dem Inliner 5, oder es kommt bei einer Verbindung der beiden
Kunststoffe zu hohen inneren Spannungen des Verbundes, die insbesondere
im Bereich der Grenzschichten auftreten.
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Daher
wird ein Mehrkomponentenspritzgussverfahren der vorstehend genannten
Art in nachfolgend dargestellter Art und Weise abgewandelt, um eine
wesentlich höhere
Freiheit bei der Materialauswahl für Innenmantel 5 und
Außenmantel 6 bei
Auswahl eines jeweils optimalen Materials und Einsatz kostengünstiger
Kunststoffmassen in einfachen Spritzgießprozessen in herkömmlichen
Spritzgießwerkzeugen
zum Einsatz bringen zu können:
An die Fertigung des Innenmantels 5 anschließend wird dieser
durch eine Schutzkappe 10 in dem thermisch sehr stark beanspruchten
Anspritzbereich 4 abgedeckt und somit geschützt. Während des
nachfolgenden Umspritzens des Inliners 5 durch das Kunststoffmaterial
des Außenmantels 6 wird
der Anspritzbereich 4 des Innenmantels 5 durch
das Auftreffen der plastifizierten Kunststoffmasse des Außenmantels 6, durch
die Temperaturerhöhung
und aufgrund der Reibung und Scherbelastung des im Anspritzbereich herrschenden
maximalen Spritzdrucks extrem belastet. Das von seiner physikalischen
Härte her "weichere", niedriger temperaturbeständige Kunststoffmaterial
wird beim Umspritzen durch ein höherwertiges Kunststoffmaterial,
das beispielsweise mit Glasfasern gefüllt ist, im Anspritzbereich 4 geschädigt, oder sogar
vollständig
aufgeschmolzen. Um dies zu verhindern, wird eine Schutzkappe 10 eines
höherwertigen,
temperaturbeständigen
Kunststoffs auf den Innenmantel 5 vor dem eigentlichen
Umspritzen aufgesetzt. Hierdurch wird der Anspritzbereich 4 des
als Inliner wirkenden Innenmantels 5 vor Beschädigungen geschützt. Die
Größe der Schutzkappe 10 wird
auf die Materialwahl und die im Regelfall zu erwartenden Schädigungseffekte
angepasst ausgewählt.
Die Schutzkappe 10 kann im Fertigungsverfahren z.B. durch
ein Handlingsystem bei Mehrkomponenten-Spritzguss eingelegt werden.
Es kann eine spezielle Geometrie vorgesehen werden, die zur Aufnahme
der Schutzkappe dient. Durch die vorzugsweise formschlüssig gewählte Geo metrie,
einer leichten Vorspannung der Schutzkappe auf dem Inliner oder einer
speziellen Rastgeometrie wird sichergestellt, dass die Schutzkappe 10 beim
Umspritzen auf dem Innenmantel 5 verbleibt. Zur Reduzierung
von thermischer Erwärmung
durch Reibung und Scherung sowie zum Erzielen eines möglichst
geringen Druckverlustes beim Einspritzen wird für die Schutzkappe 10 eine
Geometrie mit möglichst
großen
Radien und weichen, stetig harmonisch laufenden Übergängen vorgesehen. Die Wanddicke
der Schutzkappe 10 wird Belastungen beim Spritzen durch
Wanddicken- und Geometrievariation angepasst ausgebildet. Dementsprechend
wird in Bereichen höherer
Belastung beim Umspritzen eine dickere Wandstärke in der Schutzkappe 10 vorgesehen,
als im Bereichen geringerer Belastung. Bei der Materialwahl für die Schutzkappe 10 wird
zudem die Belastung und die jeweilige Materialpaarung der Kunststoffe
des Innenmantels 5 sowie des Außenmantels 6 mit den
entsprechenden Verarbeitungsschwindungen und linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
berücksichtigt. Die
Geometrie der Schutzkappe 10 und eine verbleibende Kontur
nach dem Umspritzen wird vorzugsweise in der Struktur des äußeren Bauteils
geometrisch berücksichtigt.
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Im
vorliegenden Fall entspricht die Schutzkappe 10 von ihrer
Form her im wesentlichen der des Einspritzbereiches 4 gemäß der Ausschnittsdarstellung
von 2b. Als Materialien für den Innenmantel 5 kommen
Polyethylen PE, Polypropylen PP, Polyoxymethylen POM oder Polybuten
PB-1 in Betracht. Als Materialien für die Schutzkappe 10 können Polyamid
PA und Polypropylen PP in glasfaserverstärkter Ausführung sowie mit PET-Fasern
verstärktes
Polypropylen PP eingesetzt werden. Um eine gute Materialverträglichkeit
sicherzustellen, wird vorzugsweise das gleiche Material für die Schutzkappe 10 vorgesehen,
wie es für
den Innenmantel 5 verwendet wird, wobei allerdings für die Schutzkappe 10 eine
Faserverstärkung
in Form von Glasfasern oder PET-Fasern vorgesehen wird. Hierdurch
wird die mechanische und thermische Belastbarkeit des Materials
der Schutzkappe 10 erhöht,
so dass durch Einsatz des vorstehend mit Varianten beschriebenen
Verfahrens gegenüber
einem herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung eines Sandwich-Bauteils mindestens ein Verfahrensschritt
eingespart und auch ein ganz neues Verbundmaterial hergestellt werden
kann.
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Durch
das Umspritzen bei der vorstehend beschriebenen Belastung wird in
jedem Fall Material der Schutzkappe 10 im Anspritzbereich
aufgeschmolzen und abgetragen sowie durch die sog. heiße Seele
beim Füllvorgang
der Kavität
der Form weitertransportiert. Beim Abkühlen verbleibt das aufgeschmolzene
Material der Schutzkappe 10 als Fremdmaterial im Inneren
der eigentlichen zweiten Materialkomponente, also des Außenmantels 6.
Ein Schnitt durch einen nach diesem Verfahren hergestellten fertigen
Körper
stellt 3 dar. Durch diesen Weitertransport eines dritten
Materials inmitten zweier anderer Kunststoffe entsteht ein neuer
Mehrkomponentenwerkstoff mit ganz neuen Eigenschaften. Durch Wahl
der Materialien, der Prozessparameter und der Geometrie kann der
Aufschmelz- und Verteilungsprozess des Materials der Schutzkappe 10 beeinflusst und
gesteuert werden. Die Schutzkappe 10 dient also nicht nur
als Schutz des Innenmantels 5, sondern auch als Basismaterial
für einen
Mehrkomponentenwerkstoff mit der umspritzenden Materialkomponente des
Außenmantels 6.
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Zum
Erzielen einer ausreichenden Festigkeit eines Warmwasser-Druckbehälters in
einem Verbindungsbereich zwischen zwei Teilelementen, wie beispielsweise
zwei spiegelsymmetrisch angeordneten Halbschalen 1 gemäß 1 oder 3,
werden an Flanschverbindungen 7 aus dem Stand der Technik bekannte
Verschraubungen vorgesehen. Die Ausschnitte perspek tivischer Schnittdarstellungen
eines Flanschs 7 der Halbschale 1 gemäß 4a und 4b zeigen
zudem weiter aus dem Stand der Technik für Kunststoff-Spritzgusskörper bekannte Auskernungen,
die in bekannter Weise einer Verzugsminderung im Flanschbereich
dienen.
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Wie
bereits vorstehend zu 1 beschrieben, so ist ein Bereich
um einen Flansch 7 herum zur formschlüssigen Aufnahme des Innenmantels 7 zur Abstützung des
Dichtbereiches ausgebildet. Der Flanschbereich ist nicht exakt horizontal,
sondern zur Wandung des zylindrischen Behälterbereiches 3 hin um
einen Winkel α leicht
angewinkelt ausgebildet. Dies wird durch umlaufend am Flansch 7 angeordnete
Rippen 9 dadurch in vorbestimmbarer Art und Weise bewirkt,
dass die Rippen 9 die angeformte Kontur des Flansches 7 beim
Abkühlen
in eine Richtung zieht. Alternativ kann auch diese Besonderheit
durch konstruktive Maßnahmen
in der Kontur der Behältergeometrie
vorgesehen werden. Bei Verschrauben der beiden Bauteile bzw. im
vorliegenden Fall zweier Behälterhalbschalen 1 wird
die Kontur der jeweiligen Flansche 7 in die horizontale
Trennebene hinein verformt und eine Zugspannung am äußeren Stützmantel
bzw. Außenmantel 6 im
Bereich der nicht weiter dargestellten Flanschverschraubung erzeugt.
Unter Innendruckbelastung verformt sich der jeweilige zylindrische
Teilbereich 3 der Behälterhalbschalen 1 tonnenförmig, wodurch
im Bereich des Flansches 7 in Summe eine lokale Reduzierung
der von der Verschraubung hervorgerufenen Bauteilspannungen bewirkt
wird.
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4c zeigt
in Darstellung eines Ausschnitts einer perspektivischen Ansicht
des Flanschbereiches 7 die geometrische Form und Anordnung von
Rippen 9 im Übergang
vom zylindrischen Behälterbereich 3 hin
zum Flansch 7 an der Außenschicht 6. Die
Behälterhalbschalen 1 sind
im Bereich des Flansches 7 also umlaufend mit Rippen 9 einer
speziellen Geometrie versehen. Durch diese Rippen 9 wird
eine weiche Anbindung des Flansches 7 an die Außenkontur
u. a. dadurch verwirklicht, dass sehr viele Rippen 9 vorgesehen
sind, um Spannungskonzentrationen möglichst auf einem niedrigen
Niveau zu halten.
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Mit
dem Einsatz von Metallflanschen 11 kann diese Grenze einer
zulässigen
Belastung des Kunststoffmaterials der Außenschicht 6 noch
weiter erhöht werden.
Dabei werden an den Behälterhalbschalen im
Bereich der Flansche 7 Flanschringe 11 angeordnet,
die der Kontur der Rippen 9 folgen, wie in der Schnittdarstellung
von 5a als Weiterbildung der Schnittdarstellung von 4b verdeutlicht
ist. Durch die Ausformung des Metallflansches 11, die nicht
in Kontakt mit der zugehörigen
Rippe 9 oder mit der Wandung des zylindrischen Behälterbereiches 3 steht,
wird auch bei Innendruckbelastung des geschlossenen Druckbehälters und
entsprechend tonnenförmiger
Verformung der zugehörigen
Behälterhalbschale 1 eine
zwangsläufige
Verformung auch im Bereich der Rippen 9 abgefangen und
gestützt.
Dabei ist der weiche und geometrisch gesehen sanfte Übergang
der vorstehend beschriebenen Stützgeometrien
von entscheidender Bedeutung. Punkt- und/oder linienförmige Belastungen werden zugunsten
flächenförmiger Krafteinleitungsbereiche
aufgelöst.
Der obere Bereich der Flanschringe 11 ist dementsprechend,
wie u.a. in 5a dargestellt, nach außen geklappt,
um einen sanften und kerbfreien Übergang
von einem Endbereich des Flanschrings 7 zu der Außenkontur
der Behälterhalbschalen 1 zu schaffen.
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Zur
Reduzierung des Teilkreisdurchmessers und damit einhergehend auch
zur Reduzierung des Hebelarmes sowie der Flansch- bzw. Dichtsitzaufweitung
und Bauteilbelastung wer den die durch die Achse 8 dargestellten
Verschraubungspositionen in Bereiche nahe der Wandung des im vorliegenden Beispielfall
zylindrischen Behälterbereiches 3 verlegt.
Dies ist in der perspektivischen Darstellung gemäß 5b anhand
der Mittelachse 8 einer Ausnehmung angedeutet, die in dem
Metallflansch 11 und dem Flansch 7 fluchtend vorgesehen
ist. In dieser Ausführungsform
wird im Bereich der Ausnehmung auf Rippen 9 verzichtet,
wobei auch der metallische Flanschring 11 eine Ausnehmung 12 im
Bereich der Mittelachse 8 der Verschraubungsausnehmung
aufweist.
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Um
die Kerbwirkung und Flächenpressung im
Bereich der Krafteinleitung der nicht weiter dargestellten Verschraubungen
entlang der Mittelachse 8 zu reduzieren, wird in den Flanschringen 11 ein
Krafteinleitungsbereich 13 mit einer federelastischen Verprägung im
Bereich der Ausnehmung 12 an den durch die Mittelachse 8 dargestellten
Befestigungspunkten vorgesehen. Die Ausnehmung 12 erfolgt
in der dargestellten Ausführungsform
dabei derart, dass die Rippenstruktur nicht auf die Ausnehmung 12 oder
deren Kantengeometrie trifft. Diese abgestimmte Ausformung der Verrippung 9 des
Flanschbereiches 7 sowie die Formgebung des metallischen
Flanschringes 11 im Bereich der Mittelachse 8 von
nicht weiter dargestellten Verschraubungen ist im Schnitt der Ebene
A-A in 5c skizziert dargestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist in den in dem Flanschring 11 durch die Mittelachse 8 angedeuteten
Ausnehmungen ein Gewindezug mit Innengewinde angeformt. Hierbei
kann im Zuge der Verschraubung auf den Einsatz separater Muttern
entsprechend verzichtet werden. Die Ausbildung eines derartigen
Metallflanschrings 11 ist in perspektivischer Darstellung
in 6a mit Schnittdarstellung einer Ebene B-B in 9b skizziert
wiedergegeben.
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In
den 7a, 7b, 8a, 8b und 9a, 9b sind
die vorstehend zu einem Flansch 7 einer oberen Halbschale 1 eines
Warmwasser-Druckbehälters
beschriebenen Gegebenheiten für
ein über
den Flansch 7 hinaus anzuschließendes Bauteil zeichnerisch
in perspektivischen Ausschnittsdarstellungen sowie Schnitten zur
Vervollständigung
der Offenbarung wiedergegeben. Hierbei gilt prinzipiell das vorstehend
Gesagte in analoger Weise.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel erfolgt
eine Verschraubung ohne Einsatz von Flanschringen 11 in
Form einer Kunststoff-Direktverschraubung. Die perspektivische Darstellung
von 10 zeigt eine Draufsicht auf einen Warmwasser-Druckbehälter in
einer entsprechenden Ausführungsform
mit zwei über
eine Flanschverbindung mit Kunststoff-Direktverschraubung miteinander verbundenen
Halbschalen 1 in einem Ausschnitt, der im wesentlichen
den Bereich der beiden Flansche 7 zeigt. Als wesentliche
Besonderheiten werden bei dieser Ausführungsform verschiedene Maßnahmen
ergriffen, um die Flächenpressung
durch eine angepasste Geometrie in den Kunststoffteilen bzw. Flanschen 7 möglichst
gering zu halten.
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11 zeigt
eine Schnittdarstellung durch die Flansche 7 und den angrenzenden
Bereich der jeweiligen Bauteile, der für Spannungsspitzen besonders
anfällig
ist. Am Flansch 7 der Halbschale 1 ist eine Hülse 14 als
domartige Erhöhung
ausgebildet. Hierdurch wird erreicht, dass auch auf einer späteren Schraubenkopfseite
eine möglichst
gleichmäßige Krafteinleitung
erfolgt. Auf der Seite des gegenüberliegenden
Flansches 7 ist eine Ausnehmung 15 mit einem Innengewindebereich 16 ebenfalls
in domartiger Ausbildung angeformt. Der Hülse 14 und der domartig
umschlossenen Ausnehmung 15 ist gemeinsam, dass in beiden
Fällen
eine Anbindung an den jeweiligen Flansch 7 und eine benachbarte
Zylinderwand 3 des zugehörigen Bauteils durch gleichmäßige runde Übergänge in allen
Dimensionen erfolgt. Eine geringfügige Schrägstellung der Flansche 7 um einen
Winkel α zur
Injizierung von Zugspannungen bei der Verschraubung wird aus den
vorstehend zu 1 beschriebenen Gründen auch
in dieser Ausführungsform
realisiert. Weiter wird auch in dieser Ausführungsform in anhand der Schnittdarstellung von 11 nachvollziehbarer
Weise die Verschraubung in den Flanschen 7 möglichst
nahe an einen mit dem Fachmann bekannten Maßnahmen ausgestatteten Dichtungsbereich
hinein verlegt, wie bereits vorstehend zu der Abbildung von 5b ausgeführt.
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Zur
noch gleichmäßigeren
Krafteinleitung und entsprechenden Vermeidung von Spannungsspitzen
kann die Hülse 14 bzw.
Durchführungsbohrung
der späteren
Verschraubung praktisch spielfrei oder mit leichter Pressung mit
einem nicht weiter dargestellten Zugmittel ausgeführt werden.
Möglich
ist hierzu beispielsweise die Ausbildung eines entsprechenden zylindrischen
Ansatzes einer nicht zeichnerisch dargestellten Schraube oder eine
entsprechende Dimensionierung einer durch die Ausnehmung 15 bis
in den Anfangsbereich des Gewindebereiches 16 hindurch
einzusteckenden Hülse.
In die Ausnehmung 15 ist der Gewindebereich 16 durch
eine gewindeformende Schraube in einer von Kunststoff-Direktverschraubungen
her bekannten Art und Weise eingeformt. Ein konkretes Ausführungsbeispiel
mit weitgehend vollständiger
Bemaßung
ist in den 12a bis 12c für eine vorstehend
unter Bezug auf die Abbildungen der 10 und 11 beschriebenen
Kunststoff-Direktverschraubung eines Warmwasser-Druckbehälters wiedergegeben.
Ergänzend
wird darauf hingewiesen, dass in den 12a bis 12c die schraffierten Schnittbereiche nur das
Material der jeweiligen Außenmantelschicht 6 betreffen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
des in 10 dargestellten Halbschalenelementes 1 wird gemäß der Abbildung
von 13 die Anbindung zum Flansch 7 hin in
Richtung der Behälterwand
des zylindrischen Behälterbereiches 3 durch
Rippen 17 gestützt.
Dabei wird der Übergang
zwischen den domartig ausgebildeten Hülsen 14 und der Behälterwandung
mit einem kleinen Radius R von ca. 0,6 mm ausgeführt, wie in 14 in
Vergrößerung eines
Ausschnitts von 13 dargestellt ist. Insbesondere
ist tieferliegend zwischen den beiden Rippen 17 der Übergang
vom Flansch 7 zur Außenmantelschicht 6 mit
einem kleinen Radius von ca. 0,6 mm ausgeführt. Unter Belastung verformt
sich die Behälterwandung ge genüber der
Hülse 14 der
nicht weiter dargestellten Schraubverbindung, so dass sich ein Winkel
zwischen den genannten Elementen verringert. Es entstehen damit
Druckspannungen am Übergang
der Elemente. Bei einem groß gewählten Radius
R entstehen höhere
Spannungen, weil Material zusammengedrückt wird. Wird das Material
entfernt, was im vorliegenden Fall durch einen klein gewählten Radius
r geschehen ist, können
dort keine nennenswerten Druckspannungen auftreten, und das Gesamtniveau der
Spannungen wird reduziert. Die Rippen 17 verteilen die
bei der Verformung auftretenden Druckspannungen auf einen größeren Materialbereich.
Im vorliegenden Fall werden zwei Rippen 17 zur gleichmäßigeren
Verteilung der Druckspannungen eingesetzt, was zu einer Reduzierung
der maximal auftretenden Druckspannungen führt. Die Rippen 17 sind
dabei so ausgelegt, dass sie keine Zugspannungen aufnehmen. Dies
würde zu
Spannungskonzentrationen und damit erhöhten Spannungen führen. Einzige
Aufgabe der Rippen 17 besteht darin, Druckspannungen in größere Material-
bzw. Geometriebereiche abzuleiten und zu verteilen, da Kunststoffe
viel höhere Druckspannungen
als Zugspannungen ertragen können.
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Gegenüber den
Rippen 17 mit ihrem Übergangsradius
R von ca. 0,6 mm kann ein Radius Rf im direkten Übergang
der Wandung des zylindrischen Bereiches 3 in den Flansch 7 mit
ca. 2 bis etwa 8 mm vergleichsweise groß ausfallen, um in der Ausführungsform
von 13 u.a. die Funktion der Rippen 9 der
Ausführungsform
gemäß 1 ff.
zum Ankippen des Flansches 7 um einen Winkel α mit übernehmen zu
können.
Die primäre
Aufgabe des Radius Rf besteht in der Minderung
der Kerbwirkung in diesem Übergangsbereich.
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Durchführungen, Öffnungen
oder sonstige Unterbrechungen der kompletten Struktur eines Druckbehälter sind
im Hinblick auf eine Dauerzuverlässigkeit
problematisch, da sie aufgrund der Geometrieänderungen und Abweichungen
von einer druckidealen Form zwangsläufig zu höheren Bauteilspannungen und
damit zu größeren Materialbelastungen
führen.
Eine Ausführungsform
zur Ausgestaltung von Heizkörperdurchführungen
an einem Warmwasser-Druckbehälter
ist in einer Draufsicht in 15a sowie
einer dazugehörigen
Schnittdarstellung in der Ebene E-E in 15b wiedergegeben. Demnach
zeichnen sich Heizkörperdurchführungen 18 in
einer Halbschale 1 durch Öffnungen aus, die möglichst
klein gehalten sind und im Bereich des Außenmantels 6 auch
kleiner als im Bereich des Innenmantels 5 ausgebildet sind.
Diese Öffnungen
der Durchführungen 18 sind
zudem einer jeweiligen ausgangsdruckoptimierten Kontur der Halbschale 1 angepasst
ausgebildet. Um die Durchführöffnungen 18 insbesondere
für Heizkörperdurchführen möglichst klein
halten zu können,
sind mehrere einzelne Öffnungen
für jedes
Rohr und/oder Meßfühler oder Meßsensor
eines elektrischen Heizkörpers
vorgesehen. Im vorliegenden Fall sind gemäß 15a drei Öffnungen 18 vorgesehen,
wobei zwei für
die Anschlüsse
des Heizelementes und einer für
Temperaturfühler
etc. genutzt werden kann. Zwischen den Durchführungen 18 sind in
der in 15a dargestellten Weise stegartige
Verstärkungen 19 im
Außenmantel 6 zur
gleichmäßigeren
Verteilung interner Bauteilspannungen vorgesehen. Gemäß der Darstellung
der 16a und der zugehörigen Schnittdarstellung
in der Ebene F-F der 16a in 16b sind
auf der Behälterinnenwandseite
V im Bereich der Durchführungen 18 Dichtungsbereiche 20 vorgesehen,
die im Material der Innenschicht 5 gebildet werden. Auch
diese Durchführungen
werden im Bereich der Dichtbereiche 20 über Stege 21 im Material der
Innenschicht 5 miteinander verbunden. Zwischen den Durchführungen 18 sind
also an beiden Mantelflächen
Versteifungsstege 19, 21 vorgesehen, die diesen
Bereich gerade in einem groben Bereich der Halbschale 1 hinsichtlich
auftretender Biegebeanspruchungen verstärken. Die Außengeometrie
der beiden außenseitig
angeordneten Durchführungen 18 ist
der eigentlichen Behältergeometrie
angepasst, wobei die Außengeometrie
der mittleren Durchführung 18 geradlinig
verlaufend ausgeführt
ist, um eine Anlagefläche
für eine
Verschraubung zu schaffen.
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Als
Alternative zu der in 15a,
b und 16a, b dargestellten Heizkörperdurchführung ist in 17 eine
Schnittdarstellung durch den Bereich eines Heizflansches eines Warmwasser-Druckbehälters unter
teilweise Andeutung eines elektrischen Heizkörpers sowie von Temperaturüberwachungs- und
Schutzeinrichtungen in einer Schnittdarstellung wiedergegeben. An
die Stelle eines Durchsteckens von Einzelelementen durch Durchführungen 18 mit jeweils
separaten Dichtbereichen 20 ist nun im kugelförmigen Behälterbereich 2 der
Halbschale 1 eine kreisförmige Öffnung 22 vorgesehen.
In einem Bereich nahe der Öffnung 22 ist
ein umspritzter metallischer Flanschring 23 vorgesehen.
Der Flanschring 23 umgreift die Öffnung 22 und ist
mit dem Inliner-Material der Innenschicht 5 umspritzt,
so dass der Flanschring 23 nicht in Kontakt mit dem im
Innenraum V befindlichen Warmwasser gelangen kann. Die Öffnung 22 wird
mit der Flanschplatte 25 verschlossen, die mit einer Druckplatte 24 am
Flanschring 23 über
Schraubbolzen 27 verbunden ist. Zur Positionierung und
Fixierung der Flanschplatte 25 sind am Flanschring 23 zur
freien Außenseite
hin orientierte Schraubbolzen 27 vorgesehen, die am Flanschring 23 in
anhand der perspektivischen Schnittdarstellung von 18 ersichtlichen
Art und Weise als äquidistant
auf einem Kreis angeordnete Fixierungspunkte vorgesehen sind. Damit
bietet diese Ausführungsform
den Vorteil der Vorfertigung einer kompletten elek-trischen Baugruppe
aus Heizkörper HK
und Sicherungs- und Temperaturüberwachungselementen,
die im Flanschring abdichtend fixiert und separat getestet als feste
Einheit in den Warmwasserdruckbe hälter bzw. die anhand der 17 und 18 beschriebene
Halbschale 1 durch lösbare
Fixierung abdichtend befestigt wird. Für einen Warmwasser-Druckbehälter mit
einem Durchmesser von ca. 200 mm im Bereich der Flansche 7 ist
in 17 eine beispielhafte Bemaßung in Auszügen wiedergegeben.
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Der
Flanschring 23 weist eine umlaufende Nut 23a oder
Ausnehmung auf, die das Inlinermaterial beim Umspritzen ausfüllt. Die
Druckplatte 24 hält das
Inlinermaterial im montierten Zustand in der Nut 23a des
Flanschringes 23 in Position. Die Tiefe der Nut 23a beträgt im Ausführungsbeispiel
ca. 0,3 mm, damit der Flanschring nicht zu stark geschwächt wird. Bei
einer stärkeren
Vertiefung ist die Verklammerung zwischen Flanschring 23 und
dem Inlinermaterial verbessert.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Außenschicht 6 über den
Flanschring 23 geführt
und mittels Schraubaugen oder Befestigungslaschen befestigt. Die
Schraubbolzen 27 sind durch nicht dargestellte Schraubaugen
oder Befestigungslaschen gesteckt, wodurch die Außenschicht
fest mit dem Flanschring 23 verbunden ist. Die Außenschicht
liegt vorteilhaft zwischen dem Flanschring 23 und der Druckplatte 24.
Um die Außenhaut 6 nicht
zu beschädigen, sind
um die Schraubbolzen Hülsen
gesteckt, damit keine Spannkräfte
auf die Außenhaut 6 wirken
und die Spannkräfte
der eigentlichen Verschraubung aufrecht erhalten werden. Damit wird
ein Fließen
des Materials der Außenhaut 6 vermieden.
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In
einer Halbschale 1 werden Durchführungen für Ein- und Auslauf weiterhin
in einem Krempenbereich angeordnet, wobei die entsprechenden Durchführungen
durch sanftes Einbinden in die druckoptimiert ausgelegte Ausgangsgeometrie
unter Nutzung großzügiger Radienübergänge bei
weitgehender Vermeidung von Verrippungen integriert werden. Durchführungen
stellen zwar weiterhin Schwächungen
innerhalb eines Druckbehälters
dar, es wird jedoch auf eine Versteifung derartiger Bereiche mit dem
Ziel einer bei Belastung mechanisch weicher wirkenden Ausführung verzichtet,
damit das Kunststoffmaterial der Halbschale die Möglichkeit
bekommt, die äußeren Belastungen
durch eine zulässige
Verformung intern abzubauen. Eine spezielle Geome-trie für ein Warmwasser-Auslaufrohr 28 ist
in der perspektivischen Schnittdarstellung von 19 als Ausschnitt
eines Krempenbereiches der Halbschale 1 dargestellt. Vom
Behälterinnenraum
V aus läuft
ein aus dem Material des Innenmantels 5 gebildetes Innenrohr 29 durch
die eigentliche Wandung der Halbschale 1 hindurch und geht
im wesentlichen stetig in ein Anschlussende 30 des Auslaufrohrs 28 über, das nun
zweischichtig aufgebaut ist, indem das Material des Innenmantels 5 als
Innenauskleidung nach außen
hin vom Kunststoffmaterial des Außenmantels 6 umschlossen
wird. Die äußere Stützkontur
der Durchführung
bzw. des Auslaufrohrs 28 aus dem Material des Außenmantels 5 wird
in nicht weiter dargestellter Art und Weise zur Befestigung von
Wasseranschlusselementen, beispielsweise mit einem Anschlussaußengewinde,
einer Schnapp- oder Rastgeometrie versehen. Die Innenkontur kann
in vorteilhafter Weise etwas hervorstehen bzw. die Außenkontur überragend
ausgebildet werden, damit dieser Bereich bereits für eine Abdichtung
mittels Flachdichtung oder zur Anpassung an eine andere Dichtgeometrie
unter Verwendung von O-Ringen etc. angepasst vorbereitet wird. Die
Abbildungsfolge der 20a bis 20c zeigt
eine Außen-
und zwei Innenansichten des Auslaufrohres 28 von 19.
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Eine
besondere Ausführungsform
einer Halbschale 1 weist gemäß der perspektivisch angelegten
Schnittdarstellung von 21 eine noch speziellere Geometrie
im Behälterinneren
auf. Hier wird eine spezielle Einlaufgeometrie eines Ein laufrohres 31 für Kaltwasser
dargestellt, die im Behälterinneren als
Strömungsbremse
mit einer Prallplatte 32 versehen ist. Die in perspektivischen
Draufsichten vom Innenraum V der Halbschale 1 her noch
in den Abbildungen von 22b und 22c dargestellte Einlaufgeometrie mit Prallplatte 32 ist
dabei vorteilhafterweise ohne Verwendung von Schiebern und/oder Hinterschneidungen
bei der Herstellung des Innenmantels 5 aus einer Kunststoff-Spritzgußform zu
entformen. Dabei gilt für
ein freies äußeres Anschlussende 33 des
Einlaufrohrs 31 das vorstehend zum Anschlussende 30 des
Warmwasser-Auslaufrohres 28 Gesagte entsprechend.
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23 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung einen kompletten Innenmantel 5 einer
Halbschale 1 mit einem Heizflansch gemäß den Abbildungen der 15a und 15b,
einem Auslaufrohr gemäß 19 und
einem Einlaufrohr gemäß 21 in
einer Außenansicht
unter Angabe von besonderen Behälterradien
für einen
Warmwasser-Druckbehälter mit
ca. 10 l Fassungsvermögen
mit einem Flansch-Außendurchmesser
von ca. 200 mm. Im Anspritzbereich 4 der Halbschale 1 weist
der kugelförmige
Behälterbereich 2 einen
Radius R1 von ca. 150 mm auf. Dieser Radius
R1 ist einstellbar zwischen den Grenzen
R1min halber Flanschdurchmesser D bis R1max = D. Für die übrige Oberfläche des
kugelförmigen
Behälterbereiches 2 wird
ein Radius R2 von 70 mm gewählt. Dieser
zweite Radius R2 wird ungefähr als halber
Wert des Radius R1 gewählt, so dass sich R2 ungefähr
als 1/3 des Behälterdurchmessers
D bestimmen lässt.
Bei vorgegebenem Behälterdurchmesser
D ergeben sich aufgrund der Bedingung tangentialer Stetigkeit an
den Übergängen der
Bereiche verschiedener Krümmungsradien
jeweils bei Wahl von R1 entsprechend R2 und umgekehrt. Im Übergangsbereich zu einem Auslaufrohr 28 oder
einem Einlaufrohr 31 ist ein Radius R3 von
ca. 12,5 mm vorgesehen. Dieser dritte Radius R3 wird bestimmt
ungefähr
als ein 1/6 von R2 und bewegt sich in den Grenzen
von R3min = 0,1·R2 bis
R3max = 0,5·R2.
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Auf
der Behälterinnenseite
ergeben sich die Innenradien r# unter Berücksichtigung
der Bauteilwanddicke und der Radien der Behälteraußenseite. Schon aufgrund der
Wandstärke
des Innenmantels 5 von ca. 2,5 mm und des nicht weiter
dargestellten Außenmantels 6 von
ca. 5 mm ergeben sich für
auf der Behälterinnenseite
einer Halbschale 1 anzuwendende Radien entsprechend abweichende
Werte. Gemäß der Abbildung
von 24 wird auf der Behälterinnenseite des Anspritzbereiches 4 des
Innenmantels 5 ein Radius r1 # von 147,5 mm eingestellt, hieran schließt sich
ein Bereich mit r2 # von
67,5 mm an. Im Bereich der Strömungsbremse 32 des
Kaltwasser-Einlaufrohrs 31 sowie
des Warmwasser-Innenrohrs 29 des Wasserauslaufes 28 ist
ein Übergangsradius
r3 # von 15 mm vorgesehen,
der in einen Radius r4 von 1 mm zur direkten
Anbindung von entsprechenden Geometrien übergeht. Damit erfolgt die
Anbindung von Geometrien, wie beispielsweise der Strömungsbremsung
oder einem Rohrstück,
an einen Radius r3 # mit
einem vergleichsweise kleinen Radius, der gängigen Konstruktionsempfehlungen
für Kunststoffe
entspricht und demgemäss
ca. r4min = 0,25 mm bis ca. r4max =
7,5 mm beträgt.
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In
einem alternativen Herstellungsverfahren wird eine gegenüber dem
zu 1 beschriebenen Herstellungsverfahren besonderer
Wert auf eine dimensionsgenauere Herstellung der als Stützmantel dienenden
Außenschicht 6 der
Halbschale 1 Wert gelegt. Hierzu wird bei der Herstellung
des Außenmantels 6 ein
chemisches oder physikalisches Treibmittel dem erwärmten Kunststoffmaterial
zugesetzt. Hierdurch wird der Schwund und der Verzug beim Spritzgießprozess
reduziert. Somit wird eine kontrollierbarere Passform im Hinblick
auf den als Inliner zu umschließenden
Innenmantel 5 bei Minderung der Gefahr von Spaltbildung
und Eigenspannungen ermöglicht.
Durch geschäumte
Strukturen wird zudem das Zähigkeitsverhalten
des Außenmantelmaterials
und die Anfälligkeit
gegenüber
Rissbildung reduziert, da die Poren als Rissstopper wirken und somit
eine Erhöhung
der Leistungsgrenzen eines entsprechend ausgebildeten Außenmantels 6 sowie
dessen gesamter Lebensdauer erzielt werden kann.
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Die
vorstehend beschriebene Schrumpftechnik kann mit, wie aber auch
ohne die Verwendung von chemischen oder physikalischen Treibmitteln
in beliebig vielen Schichten und/oder übereinander und ineinander
anzuordnenden Bauteilen angewandt werden. Insbesondere ist auch
eine Kombination mit einer herkömmlichen
Mehrkomponententechnik möglich.
So kann eine Außenschicht 6 insbesondere auch
auf eine in Form eines geschlossenen Körpers bzw. eines aus zwei Halbschalen
gebildeten geschlossenen Hohlkörpers
aufgeschrumpft werden, wobei auch Nahtstellen bzw. sonstige Verbindungsstellen
des bereits geschlossenen Inliners oder mehrerer Inliner in diesem
Schritt auch umschlossen werden bzw. umspritzt werden können.
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Wird
in einem alternativen Verfahren der Stützmantel bzw. Außenmantel 6 als
Vorspritzling gefertigt, so muss der Inliner bzw. Innenmantel 5 in
den Stützmantel 6 eingespritzt
werden. Aufgrund der Verarbeitungsschwindung würde sich in der Regel ein Spalt
zwischen diesen beiden Bauteilen bilden und/oder eine hohe Spannung
in einer Grenzschicht zwischen den beiden verschiedenen Kunststoffmaterialien
entstehen. Um dies zu vermeiden und eine gegenüber der vorstehend beschriebenen
Herstellungsweise duale Herstellung zu ermöglichen, wird der Inliner 5 mit
chemischen und/oder physikalischen Treibmitteln in der erwärmten Kunststoffmasse
verarbeitet, um den Schwund zu minimieren. Eine Oberfläche würde durch
den Einschluss von Treibmitteln im Inliner 5 dann jedoch
eine zum Teil poröse
Struktur aufweisen. Deshalb wird in diesem Fall vorzugsweise mit
Gasgegendruck bzw. nach einem Mucell-Verfahren mit Gasgegendruck
gearbeitet. Hierdurch wird an der Oberfläche des Inliners 5 auch
ohne Einsatz einer weiteren vorgefertigten Inliner-Schale bzw. Innenschicht
eine definiert glatte und geschlossene Fläche geschaffen. Eine geringere
mechanische und physikalische Wechselwirkung durch Reibung etc. mit
dem Stützmantel 6 sowie
eine definierte Fläche zum
fluiden Medium bietet nachfolgend weniger Angriffsflächen zur
Einlagerung von Diffusionen oder Spaltrissbildung im Bereich des
Inliners 5. Durch geschäumte
Strukturen wird wiederum, nun auf der Seite des Inliners 5,
das Zähigkeitsverhalten
verbessert und damit die Anfälligkeit
zur Rissbildung reduziert, da Poren wiederum als Rissstopp und damit
zur Erhöhung
von Leistungsgrenzen sowie der Lebensdauer wirken. Somit kann insgesamt
in Erweiterung bekannter Verfahren und Bauteile eine Kombination verschiedener
Bauteile nach Art einer Sandwich-Struktur für den Stützmantel 6 verwirklicht
werden. Demnach könnte
ein Stützbehälter 6 durch Spritzen
hergestellt werden. Dem vorgefertigten Behälter als Innen-Hohlkörper können in
einer Wickeltechnik Glasfasern aufgelegt werden und beispielsweise
durch Epoxydharz verfestigt werden. Diese Struktur könnte dann
wiederum als Inliner genutzt und schließlich mit einer Außenstruktur überspritzt und/oder
durch Schrumpfung umschlossen werden.
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Vorstehend
wurden insbesondere unter Bezugnahme auf die Abbildungen der 4a bis 12c mechanisch sehr hoch beanspruchte Bauteilbereiche
beschrieben. In einer Weiterbildung der Erfindung werden als neue
Ausführungsform
im Bereich von Schraubaugen oder in sonstigen Krafteinleitungsbereichen
von Kunststoffbauteilen alternativ gezielt porig und damit rissunanfällig verformbare, mechanisch
als weicher als das Aus gangsmaterial zu betrachtende Bereiche eingebracht,
um die Krafteinleitung in das Bauteil gleichmäßiger und ohne Spannungserhöhungen bzw.
bei Ausgleich von sonst auftretenden Spannungskonzentrationen zu
realisieren. Mit partiell in ein Bauteil in den vorgenannten Bereichen – insbesondere
durch Injektionstechniken – eingebrachtem
Gasinnendruck bzw. Treibmitteln können derartige verformbarere
Bereiche zur Verbesserung der Gesamteigenschaften eines Warmwasser-Druckbehälters realisiert
werden. In Frage kommen hierzu Gas- und Wasserinjektionstechniken und/oder
das Einspritzen von andersartigen Kunststoffen in die sogenannte
heiße
Seele eines Vorspritzlings.