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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brennstoffzellenstapel, insbesondere für eine Antriebseinheit eines Flugzeugs.
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Stand der Technik
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Bei einem Brennstoffzellenstapel, auch als Stack bezeichnet, sind mehrere Brennstoffzellen in einer Stapelrichtung hintereinander angeordnet. Zwischen zwei Brennstoffzellen kann dabei jeweils eine Kanalplatte mit einer Kanalstruktur zur Gasverteilung bzw. auch Kühlung angeordnet sein, etwa eine sog. Bipolarplatte. Über die Anzahl der auf diese Weise in Reihe geschalteten Brennstoffzellen lässt sich die Leistung bzw. Spannung des Stapels auf die Anwendung anpassen.
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Darstellung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen vorteilhaften Brennstoffzellenstapel anzugeben.
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Dies wird erfindungsgemäß mit dem Brennstoffzellenstapel gemäß Anspruch 1 gelöst. Bei diesem ist zwischen einem Abdeckelement, das in der Stapelrichtung auf die Brennstoffzellen folgend angeordnet ist und diese mit einer Andrückkraft zusammenhält, und den Brennstoffzellen ein Federelement angeordnet. Dieses überträgt die Andrückkraft von dem Abdeckelement auf die Brennstoffzellen und ist vorliegend als Konstantkraft-Federelement ausgelegt, weist also eine zumindest näherungsweise konstante Kraft-Weg-Charakteristik auf, jedenfalls in einem Arbeitsbereich (siehe unten im Detail).
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Im Unterschied zu einer idealen Feder nimmt die Kraft mit dem Weg, also der Auslenkung bzw. Verformung nicht linear zu, sondern sie bleibt im Arbeitsbereich im Wesentlichen gleich. Damit wird die auf die Brennstoffzellen übertragene Andrückkraft von einer etwaigen Verbiegung oder anderweitigen Inhomogenität des Abdeckelements zumindest etwas entkoppelt, bspw. auch von geometrischen Inhomogenitäten, die sich infolge von Fertigungsschwankungen ergeben können. Das Konstantkraft-Federelement, das bspw. Teil einer Konstantkraft-Federplatte sein kann, kann also eine Vergleichmäßigung der Kraft-/ bzw. Druckverteilung ergeben, die flächig in den Stapel eingetragen wird.
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Einem Verbiegen bzw. Verwölben des Abdeckelements lässt sich im Allgemeinen zwar auch durch eine entsprechend verdickte bzw. lokal verdickteAusführung vorbeugen, dies kann jedoch das Gewicht deutlich erhöhen, was generell mit Blick auf Mobilitätsanwendungen und insbesondere im Flugbereich nachteilig sein kann. Ungeachtet dessen können sich auch bei einem steiferen Abdeckelement noch immer Inhomogenitäten aus Fertigungstoleranzen ergeben. Andererseits können speziell in solchen Anwendungen Brennstoffzellen mit größerer Fläche aufgrund des hohen Leistungsbedarfs von Interesse sein, was die Verwölbungsproblematik verschärfen bzw. auch das Auftreten lokaler Inhomogenitäten wahrscheinlicher machen kann.
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Bevorzugte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen und der gesamten Offenbarung, wobei bei der Darstellung der Merkmale nicht immer im Einzelnen zwischen Vorrichtungs- und Verfahrens- bzw. Verwendungsaspekten unterschieden wird; jedenfalls implizit ist die Offenbarung hinsichtlich sämtlicher Anspruchskategorien zu lesen. Wird bspw. ein bestimmter Brennstoffzellenstapel beschrieben, ist dies zugleich als Offenbarung einer Antriebseinheit mit einem solchen Stapel bzw. dessen Anwendung in einem Flugzeug zu lesen.
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In der „Stapelrichtung“ sind die Brennstoffzellen aufeinanderfolgend angeordnet, senkrecht dazu haben sie bspw. jeweils ihre flächige Erstreckung (und wird dementsprechend ihre Fläche genommen). Dabei meint „aufeinanderfolgend“ nicht zwingend aneinandergrenzend. Bevorzugt ist zwischen zwei Brennstoffzellen jeweils eine Kanalplatte, insbesondere Bipolarplatte angeordnet (vgl. auch die Anmerkungen eingangs). Bevorzugt ist auch das Abdeckelement plattenförmig ausgebildet, hat es also in der Stapelrichtung eine kleinere Erstreckung als in den dazu senkrechten Flächenrichtungen.
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Das Konstantkraft-Federelement lässt sich im Einzelnen auf unterschiedliche Weise realisieren, exemplarisch wird auf Minhaz Ur Rahman et al., „Design of Constant Force Compliant Mechanisms“, IJERT, Vol. 3 Issue 7, July-14, verwiesen. Das Konstantkraft-Federelement kann bspw. ein Federbein aufweisen, das sich in einem zur Stapelrichtung parallelen Schnitt betrachtet zwischen dem Andrückelement und den Brennstoffzellen mit einem dem Abdeckelement proximalen und einem den Brennstoffzellen proximalen Abschnitt erstreckt, wobei die beiden Abschnitte senkrecht zur Stapelrichtung zueinander versetzt und durch einen sich gewinkelt, vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht, zur Stapelrichtung erstreckenden Verbindungsabschnitt miteinander verbunden sind.
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Die proximalen Abschnitte können sich im Wesentlichen parallel zur Stapelrichtung erstrecken und, in dem Schnitt betrachtet, in einem jeweiligen Knickpunkt oder stetig differenzierbar in den Verbindungsabschnitt übergehen. Bevorzugt weist das Federelement ein erstes und ein zweites, jeweils entsprechend geformtes Federbein auf, wobei sich die Federbeine voneinander wegerstrecken, in den Verbindungsabschnitten also auseinanderlaufen und bezüglich einer Zwischenebene zumindest näherungsweise symmetrisch sind. Generell sind „ein“ und „eine“ im Rahmen der vorliegenden Offenbarung ohne ausdrücklich gegenteilige Angabe als unbestimmte Artikel und damit immer auch als „mindestens ein“ bzw. „mindestens eine“ zu verstehen, kann das Federelement also bspw. auch mehr als zwei Beine haben.
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Unabhängig von der Anzahl der Federbeine kann ein jeweiliges Federbein senkrecht zu besagter Schnittebene, also senkrecht zur Stapelrichtung, insbesondere translationssymmetrisch bzw. prismatisch sein. Es ist aber bspw. auch eine variable Dicke möglich, sodass das Konstantkraft-Federelement bspw. an über die Fläche variierendes mechanisches Belastungsprofil angepasst sein kann. Die Anpassung bzw. Optimierung kann bspw. dahin gehen, dass die Elastizitätsgrenze des Federelement-Werkstoffs an jeder Stelle des Federelements nicht überschritten wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Konstantkraft-Federelement auf einen Arbeitsbereich vorgespannt, über den hinweg sich die Federkraft bezogen auf einen Mittelwert nur noch um dem Betrag nach höchstens 10 % ändert, also maximal um +/- 10 %. Bevorzugt ändert sie sich lediglich noch um dem Betrag nach höchstens 5 % (+/- 5 %). Bezogen auf eine maximale Auslenkung bzw. Deformation smax kann der Arbeitsbereich bspw. über mindestens 30 %, 40 %, 50 % bzw. 60 % von smax reichen. Die Federkraft kann bspw. bis zum Erreichen von smax im Wesentlichen konstant sein, bspw. von mindestens 0,7 smax, 0,6 smax, 0,5 smax bzw. 0,4 smax weg. In dem vorgelagerten Vorspannungsbereich, und jenseits des Arbeitsbereichs, kann das Verhalten stellenweise auch dem einer idealen Feder entsprechen, also die Kraft linear mit dem Weg zunehmen (es ist aber auch ein nicht-lineares Verhalten möglich).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Anlagebereich, mit dem ein Federbein des Konstantkraft-Federelements den Brennstoffzellen zugewandt anliegt, fluchtend mit einem Steg einer Kanalplatte angeordnet. „Fluchtend“ bezieht sich auf die Stapelrichtung, in dieser sind der Steg und der Anordnungsbereich zumindest überlappend oder auch deckungsgleich angeordnet. Damit erfolgt die Krafteinleitung in den Stapel dort, wo dann in dem Stapel auch tatsächlich eine Kraftaufnahme bzw. -weiterleitung erfolgen kann. Damit lässt sich bspw. eine zumindest bereichsweise gleichmäßige Krafteinleitung bzw. -übertragung, bevorzugt in die Stege der Kanalplatten, realisieren, auch wenn der Anlagebereich nicht flächig den gesamten Stapel abdeckt.
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Ein Steg der Kanalplatte ist Teil einer bzw. bildet, also begrenzt zumindest bereichsweise eine Kanalstruktur, über welche der jeweiligen Brennstoffzelle bspw. Wasserstoff oder Sauerstoff zugeführt bzw. auch Wasser davon abgeführt werden kann. Ferner kann eine solche Kanalstruktur auch zu Kühlzwecken genutzt werden, also von einem Kühlfluid durchströmt werden. Im Einzelnen kann die auch als Flowfieldbezeichnete Kanalstruktur von mehreren sich bspw. jeweils in der Stapelrichtung erhebenden und zumindest abschnittsweise parallel zueinander verlaufenden Stegen gebildet werden (diese begrenzen senkrecht zur Stapelrichtung die Kanalstruktur). Bei der Kanalplatte kann es sich um eine endseitig der gestapelten Brennstoffzellen, zwischen diesen und dem Federelement angeordnete Monopolarplatte handeln, oder aber auch um eine Bipolarplatte, die in dem Stapel zwischen zwei Brennstoffzellen angeordnet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Anlagebereich des Federbeins sowohl mit dem Steg einer Monopolarplatte als auch mit dem Steg einer Bipolarplatte fluchtend angeordnet, was eine gute Kraftein- und auch -weiterleitung ergeben kann.
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In bevorzugter Ausgestaltung hat das Federbein eine linienförmige Anlage, bevorzugt ist ein geradliniger Anlagebereich. Dies kann bspw. die Ausrichtung relativ zu dem bzw. den Stegen vereinfachen. Bevorzugt kann eine Anordnung dahingehend sein, dass der linienförmige Anlagebereich des Federbeins parallel zu einem Steg einer Kanalplatte liegt, etwa dem Steg einer Monopolarplatte und/oder dem Steg einer Bipolarplatte. Dabei kann er fluchtend mit einem Steg der jeweiligen Kanalplatte angeordnet sein (siehe vorne), er kann aber auch zwischen zwei Stegen einer Kanalplatte liegen (mittig oder auch zur Mitte versetzt).
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Das Abdeck- und das Federelement können im Allgemeinen mehrstückig zueinander sein, also als zuvor gesondert hergestellte Teile in dem Stapel zusammengesetzt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind sie einstückig miteinander, also nicht zerstörungsfrei voneinander trennbar. Die Einstückigkeit kann sich bspw. aus einem Fügeverbinden oder aus einer Übergangs- oder Presspassung ergeben, das Feder- und Abdeckelement können aber bspw. auch integral hergestellt werden, etwa in einem Guss- oder Druck- bzw. auch Extrusionsverfahren.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem Federelement, bspw. einer Federplatte mit dem Federelement, und den Brennstoffzellen ein Kaskadierungselement angeordnet, das die vom Federelement übertragene Kraft aufspreizt. Dies kann wiederum hinsichtlich einer gleichmäßig verteilten Krafteinleitung von Vorteil sein, vgl. auch die vorstehenden Anmerkungen. Das Kaskadierungselement kann sich in einer Kaskadierungsrichtung, die entgegengesetzt zur Stapelrichtung liegt, an einem Verzweigungspunkt in mindestens zwei Schenkel aufteilen, wobei es bevorzugt mehrere parallel geschaltete Verzweigungspunkte und/oder mehrere in Reihe geschaltete Verzweigungspunkte gibt (jeweils bezogen auf die Kaskadierungsrichtung). Ersteres meint, dass in einer jeweiligen Stufe der Kaskadierung, bspw. in einer zur Kaskadierungsrichtung senkrechten Ebene, mehrere Verzweigungspunkte liegen, das Kaskadierungselement also bereits mit n Stegen in die Kaskadierungsstufe/-ebene hineinläuft und entsprechend mit mindestens 2 n Stegen herausläuft (wobei n ≥ 2 ist). Die Reihenschaltung meint, dass entlang der Kaskadierungsrichtung mehrere Verzweigungspunkte liegen, also ein aus einer ersten Kaskadierungsstufe/- ebene herauslaufender Steg anschließend nochmals verzweigt wird.
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Speziell in Verbindung mit dem Kaskadierungselement ist im Allgemeinen auch denkbar, dass nur genau ein Federelement (mit einem ersten und zweiten Federbein, siehe vorne) vorgesehen ist, welches die Kraft auf das Kaskadierungselement überträgt, welches diese dann aufspreizt. In bevorzugter Ausgestaltung sind jedoch mehrere Konstantkraft-Federelemente in einer Parallelschaltung zwischen dem Abdeckelement und den gestapelten Brennstoffzellen angeordnet. Diese können bspw. in einer ersten Flächenrichtung nebeneinander angeordnet sein und sich jeweils in einer dazu senkrechten zweiten Flächenrichtung translationssymmetrisch erstrecken, siehe vorne.
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Alternativ oder zusätzlich können zwischen den Brennstoffzellen und dem Abdeckelement in bevorzugter Ausgestaltung auch mehrere Konstantkraft-Federelemente hintereinander angeordnet, also in Serie bzw. Reihe geschaltet sein. Eine solche Reihenschaltung kann mit einem Kaskadierungselement kombiniert sein oder insbesondere eine Alternative dazu darstellen.
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Prinzipiell lässt sich die Andrückkraft, mit der das Abdeckelement die gestapelten Brennstoffzellen zusammenhält, in beliebiger Form auf das Abdeckelement aufbringen, bspw. auch durch Druck bzw. Verspreizen von einer den Brennstoffzellen abgewandten Seite. In bevorzugter Ausgestaltung wird das Abdeckelement jedoch, zumindest mittelbar, mit einem oder insbesondere mehreren Zugelementen, bspw. Zugankern oder Zugbändern, gegen das Federelement bzw. die Brennstoffzellen verspannt. Bevorzugt wird es dabei in Richtung eines weiteren Abdeckelements gezogen, das am entgegengesetzten Ende der gestapelten Brennstoffzellen angeordnet ist. Der Zuganker oder die Zugbänder erstrecken sich dabei bevorzugt außerhalb der gestapelten Brennstoffzellen, also seitlich versetzt (und dabei bspw. parallel zur Stapelrichtung).
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Die Erfindung betrifft auch eine Antriebseinheit für ein Flugzeug oder ein Luftfahrzeug, welche einen vorliegend offenbarten Brennstoffzellenstapel aufweist. Ferner richtet sie sich auf die Verwendung einer solchen Antriebseinheit bzw. des Brennstoffzellenstapels in einem Flugzeug oder einem Luftfahrzeug.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei die einzelnen Merkmale im Rahmen der nebengeordneten Ansprüche auch in anderer Kombination erfindungswesentlich sein können und auch weiterhin nicht im Einzelnen zwischen den unterschiedlichen Anspruchskategorien unterschieden wird.
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Im Einzelnen zeigt
- 1 einen Brennstoffzellenstapel in einem schematischen Schnitt mit einem Konstantkraft-Federelement;
- 2 ein Abdeckelement mit dem Konstantkraft-Federelement in einer Detaildarstellung;
- 3 ein Kraft-Weg-Diagramm des Konstantkraft-Federelements;
- 4a-c verschiedene Aufbau- und Anordnungsmöglichkeiten mit einem oder mehreren Konstantkraft-Federelementen;
- 5a, b Kaskadierungselemente zur Aufspreizung der mit dem Konstantkraft-Federelement übertragenen Kraft;
- 6 ein zu 2 alternatives Konstantkraft-Federelementdesign.
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Bevorzugte Ausführung der Erfindung
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1 zeigt einen Brennstoffzellenstapel 1 mit mehreren Brennstoffzellen 2 in einem schematischen Schnitt. Die Brennstoffzellen 2 sind in einer Stapelrichtung 5 aufeinanderfolgend angeordnet, wobei zwischen zwei Brennstoffzellen 2 jeweils eine Kanalplatte 3, nämlich eine Bipolarplatte 4 angeordnet ist. Ferner werden die gestapelten Brennstoffzellen 2 auch endseitig von einer Kanalplatte 3 eingefasst, nämlich einer Monopolarplatte 6. Die Kanalplatten 3 weisen jeweils mehrere Stege 3.1 auf, die miteinander eine jeweilige Kanalstruktur 3.2 bilden. Diese Kanalstrukturen 3.2 werden im Betrieb für den Verbrennungsprozess von Gas durchströmt, im vorliegenden Beispiel Wasserstoff und Sauerstoff.
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Auf die Monopolarplatte 6 folgt eine Stromabnehmerplatte 7, und auf diese folgt ein Abdeckelement 10, das vorliegend als Abdeckplatte 11 ausgeführt ist und die gestapelten Brennstoffzellen 2 und Kanalplatten 3 mechanisch zusammenhält. Dazu wird das Abdeckelement 10 von Zugelementen 12 durchsetzt und so unter Zug verspannt. Am entgegengesetzten Ende (hier nicht dargestellt) ist der Stapel analog aufgebaut, sind also eine Monopolarplatte, eine Stromabnehmerplatte und ein mit den Zugelementen 12 verspanntes Abdeckelement angeordnet.
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Wie mit der strichlierten Linie am Abdeckelement 10 schematisch gezeigt, kann die Verspannung eine Verwölbung des Abdeckelements 10 zur Folge haben, insbesondere bei in Flächenrichtung 13 größeren Geometrien bzw. dickenreduzierten Bauformen. Um eine Andrückkraft 15 dennoch, bezogen auf die aktive Zellfläche, gleichmäßig auf die gestapelten Brennstoffzellen 2 zu übertagen, ist zwischen dem Abdeckelement 10 und den gestapelten Brennstoffzellen 2 ein hier schematisch dargestelltes Federelement 19 angeordnet, nämlich ein Konstantkraft-Federelement 20.
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2 zeigt das Abdeckelement 10 und das Konstantkraft-Federelement 20 in einer Detaildarstellung, im Schnitt. Das Konstantkraft-Federelement 20 weist ein erstes und ein zweites Federbein 21, 22 auf, wobei sich die Federbeine 21, 22 jeweils in einem dem Abdeckelement 10 proximalen Abschnitt 21.1, 22.1, einen Verbindungsabschnitt 21.2, 22.2 und einen den Brennstoffzellen proximalen Abschnitt 21.3, 22.3 gliedern. Je Federbein 21, 22 verlaufen diese Abschnitte 21.1-21.3, 22.1-22.3 jeweils gewinkelt zueinander, der jeweilige Verbindungsabschnitt 21.2, 22.2 liegt jeweils im Wesentlichen senkrecht zur Stapelrichtung 5. Die ersten und zweiten Federbeine sind vorliegend zumindest bereichsweise symmetrisch zu einer nicht dargestellten senkrechten Spiegelebene angeordnet. Die Federbeine 21, 22 können, wie vorliegend dargestellt, an einem Ende freitragend ausgeführt sein, dort kann aber auch eine Bodenplatte angeformt sein.
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3 illustriert das Verhalten des Konstantkraft-Federelements 20 in einem Kraft-Weg-Diagramm 30. Auf der x-Achse ist dabei der Weg s aufgetragen, auf der y-Achse die Kraft F. In einem Vorspannungsbereich 31 verhält sich das Konstantkraft-Federelement 20 im vorliegenden Beispiel noch wie eine ideale Feder, nimmt die Kraft also mit dem Weg linear zu. In einem Arbeitsbereich 32 bleibt die Kraft F bei einer weiteren Verformung jedoch im Wesentlichen konstant. Jenseits des Arbeitsbereichs verhält sich das Element im Prinzip analog zum Vorspannungsbereich, mit weiter zunehmender Kraft. Bezogen auf den Brennstoffzellenstapel 1 bedeutet dies im Arbeitsbereich des Federelements, dass die Krafteinleitung in den Stapel unverändert bleibt, auch wenn sich das Abdeckelement 10 bspw. verbiegt oder es Abweichungen infolge von Fertigungstoleranzen gibt.
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Die 4a-c zeigen verschiedenen Anordnungsmöglichkeiten, auch bezogen auf die Position der Stege 3.1 der Kanalplatte 3. Die Federbeine 21, 22 des Konstantkraft-Federelements 20 haben jeweils einen Anlagebereich 41, 42, vorliegend an einer Zwischenplatte 45, über welche die Kraft auf die Kanalplatte 3 übertragen wird. Die Anlagebereiche 41, 42 sind jeweils linienförmig, erstrecken sich nämlich vorliegend senkrecht zur Zeichenebene und damit parallel zu den Stegen 3.1 der Kanalplatte 3. Indem mehrere Konstantkraft-Federelemente 20 in Parallelschaltung verwendet werden (4b), kann die Krafteinleitung über die Flächenrichtung 13 verteilt werden. Vorteilhaft kann auch eine mit den Stegen 3.1 in der Stapelrichtung 5 fluchtende Positionierung der Anlagebereiche 41, 42 sein, vgl. 4c. Die Krafteinleitung vom Konstantkraft-Federelement 20 ausgehend erfolgt damit an genau den Stellen, an denen auch eine Weiterleitung innerhalb des Stapels möglich ist.
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Die 5a, b illustrieren zwei Kaskadierungselemente 50, die zur Aufspreizung der von dem Konstantkraft-Federelement 20 übertragenen Kraft zwischen diesem und dem Stapel, insbesondere der Monopolarplatte 6 angeordnet sein können, vgl. auch 1 zur Illustration. Dort ist das Kaskadierungselement 50 als optionales Merkmal strichliert dargestellt, es kann bspw. eine Alternative zur Parallelschaltung gemäß 4b oder auch in Kombination damit Anwendung finden, etwa bei einer besonders großen Platte. Ein Kaskadierungselement 50 mit zwei Schenkeln pro zugeordnetem Einzel-Federelement kann besonders bevorzugt sein.
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Die Kaskadierungselemente 50 weisen jeweils mehrere Verzweigungspunkte 51-53 auf, und zwar sowohl bezogen auf eine Kaskadierungsrichtung 55 als auch innerhalb einer jeweiligen Kaskadierungsebene (gilt für die Verzweigungspunkte 52 und 53). An einem jeweiligen Verzweigungspunkt 51-53 teilt sich ein jeweiliger Schenkel 60 in mindestens zwei Schenkel 60.1, 60.2 auf, was der Übersichtlichkeit halber nur für genau einen Verzweigungspunkt 52 mit Bezugszeichen referenziert ist. In einer bevorzugten Ausführung ist der Verzweigungspunkt entsprechend eines Gelenks bzw. eines Gelenklagers, ggf. auch ohne bewegte Teile, ausgeführt. Die beiden Kaskadierungselemente 50 unterscheiden sich dann dahingehend, dass bei der Variante gemäß 5b von den Verzweigungspunkten 51-53 weg jeweils eine vollständige Entkopplung besteht, wohingegen es in 5a noch Querverbindungen 65 gibt. Beide Kaskadierungselemente 50 lassen sich, zumindest bereichsweise, bspw. als Extrusionsprofile herstellen.
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6 zeigt ein zu 2 alternatives Konstantkraft-Federelement 20. Dieses weist ebenfalls zwei Federbeine 21, 22 auf, die sich jeweils in mehrere Abschnitte gliedern (hier nicht im Einzelnen referenziert). In Unterschied zu 2 gehen diese jedoch nicht glatt, also stetig differenzierbar, sondern in Knickpunkten 70 ineinander über. Ein solches Konstantkraft-Federelement 20 wird von Lan et al. in dem Artikel „A Compliant Constant-Force Mechanism for Adaptive Robot End-Effector Operations“ beschrieben (IEEE International Conference on Robotics and Automation, 2010).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brennstoffzellenstapel
- 2
- Brennstoffzellen
- 3
- Kanalplatten
- 3.1
- Stege
- 3.2
- Kanalstruktur
- 4
- Bipolarplatte
- 5
- Stapelrichtung
- 6
- Monopolarplatte
- 7
- Stromabnehmerplatte
- 10
- Abdeckelement
- 11
- Abdeckplatte
- 12
- Zugelement
- 13
- Flächenrichtung
- 15
- Andrückkraft
- 19
- Federelement
- 20
- Konstantkraft-Federelement
- 21, 22
- Federbein (erstes, zweites)
- 21.1, 22.1
- Proximale Abschnitte (zum Abdeckelement)
- 21.2, 22.2
- Verbindungsabschnitte
- 21.3, 22.3
- Proximale Abschnitte (zu den Brennstoffzellen)
- 30
- Kraft-Weg-Diagramm
- 32
- Arbeitsbereich
- 41,42
- Anlagebereiche
- 45
- Zwischenplatte
- 50
- Kaskadierungselement
- 51-53
- Verzweigungspunkt
- 55
- Kaskadierungsrichtung
- 60
- Schenkel
- 60.1, 60.2
- Mindestens zwei Schenkel
- 65
- Querverbindungen
- 70
- Knickpunkte