-
Die Erfindung betrifft einen Taschenspiegel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Klassische Taschenspiegel weisen zwei Gehäuseteile auf, die mittels eines Scharniers verbunden sind. Bei einer häufigen Benutzung entstehen oft Beschädigungen am Scharnier, so das der Taschenspiegel repariert werden muss oder nicht mehr einsatzfähig ist. Zudem birgt das Scharnier häufig ein hohes Verletzungspotential für den Benutzer oder die Gefahr von Beschädigungen an der Tasche, in der der Taschenspiegel verstaut ist. Ein weiterer Nachteil an Taschenspiegeln mit Scharnier ist, dass bei diesen zum Aufklappen des Gehäuses aufgrund der bekannten Öffnungsmechanismen beide Hände eingesetzt werden müssen.
-
Eine alternative, scharnierlose Konstruktion zeigt die
US 10,638,859 B2 , die einen Taschenspiegel mit zwei flachen Gehäuseteilen beschreibt, die jeweils über eine Verbindungsvorrichtung zusammengehalten werden. Die Verbindungsvorrichtung kann bspw. je Gehäuseteil einen in das Gehäuse eingelassenen Magneten umfassen. Ergänzend ist für eine richtige Positionierung der beiden Gehäuseteile zueinander eine Positioniervorrichtung angeordnet. Diese kann die Form einer Erhebung, bspw. eines Pins oder Stifts und einer dazu korrespondierenden Ausnehmung, wie einer Sackbohrung ausgebildet sein. Wesentlicher Aspekt ist bei dem aus der
US 10,638,859 B2 bekannten Taschenspiegel jedoch eine schlitzförmige Ausnehmung in der äußeren Geometrie jedes Gehäuseteils. Diese sind in den beiden Gehäuseteilen spiegelbildlich zueinander angeordnet, wodurch die beiden Gehäuseteile durch ein Zusammenstecken im Bereich der schlitzförmigen Ausnehmungen aufgestellt werden können. Sowohl die schlitzförmigen Ausnehmungen und die damit verbundene nicht identische Ausbildung der beiden Gehäuseteile als auch die aufwendige mehrteilige Verbindungsvorrichtung in Form der Magnete und der zusätzlich notwendigen Positionseinheit sind von hohem Nachteil, da sie den Produktionsaufwand und somit die Herstellungskosten deutlich erhöhen. Zudem verhindert die Positioniervorrichtung eine einfache bspw. einhändige Handhabung der Gehäuseteile beim Öffnen und Schließen. Auch erhöht sich durch die herausragende Erhebung der Positioniervorrichtung die Verletzungsgefahr für den Benutzer und die zur Erhebung korrespondierende Vertiefung verschmutzt leicht. Letztlich wird durch die Magneten und die Positioniervorrichtung ein positiver ästhetischer Gesamteindruck verhindert.
-
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde einen einfach herzustellenden Taschenspiegel vorzuschlagen, mit dem die vorgenannten Nachteile aus dem Stand der Technik überwunden werden.
-
Die Erfindung löst die Aufgabe durch einen Taschenspiegel mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Dabei sind alle beschriebenen Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
-
Der erfinderische Taschenspiegel weist ein zweiteiliges Gehäuse auf, das ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil umfasst, die ausschließlich mittels magnetischer Kräfte aneinander gehalten werden, wobei das erste Gehäuseteil im Bereich seiner Innenseite eine erste Aufnahme mit einer Spiegelfläche und das zweite Gehäuseteil im Bereich seiner Innenseite eine zweite Aufnahme mit einer Funktionseinheit umfasst, an jedem Gehäuseteil mindestens ein Magnet und die Magnete am ersten Gehäuseteil und am zweiten Gehäuseteil sich gegenseitig anziehend angeordnet sind, wobei die Gehäuseteile zumindest im Bereich ihrer Außenkanten eine identische äußere Geometrie aufweisen, sodass die Gehäuseteile in einer geschlossene Stellung zumindest im Bereich der Außenkanten deckungsgleich aneinander liegen, und die Magnete so angeordnet sind, dass die beiden Gehäuseteile beim Aneinanderlegen der Innenseiten und Bewegen der Gehäuseteile in Richtung der geschlossenen Stellung von den Magneten in die geschlossene Stellung gelenkt werden.
-
Der Zusammenhalt der beiden Gehäuseteile wird ausschließlich durch die Magnete bewirkt. Weitere Vorrichtungen zum Positionieren oder um eine bestimmte Position der Gehäuseteile zueinander oder eine bestimmte Vorrichtung um die Gehäuseteile in eine geschlossene Stellung zu erhalten sind nicht vorgesehen. Es besteht somit zwischen den beiden Gehäuseteilen keine feste körperliche Verbindung, das Gehäuse ist somit scharnier- und verschlusslos ausgebildet. Hierdurch ist ein besonders einfaches einhändisches Öffnen des Gehäuses, nämlich mittels eines Verschiebens der beiden Gehäuseteile zueinander in einer Hand möglich. Auch der Schließvorgang, d. h. das aufeinander Schieben der beiden Gehäuseteile bis zur Deckungsgleichheit (in der horizontalen Ebene) kann einhändisch durchgeführt werden.
-
Die Gehäuseteile weisen neben den Innseiten auch eine an die Innenseite angrenzende Außenkante und eine Außenseite auf, wobei bspw. Außenseite und Außenkante fließend ineinander übergehen können. Um eine Deckungsgleichheit der aneinanderliegenden Gehäuseteile zu erreichen, sind die Gehäuseteile zumindest im Bereich der Au-ßenkanten gleich breit, lang, weisen den gleichen Durchmesser und die gleiche Form auf, bspw. rund, oval eckig usw. D. h. sie weisen eine identische geometrische Form auf. Unter „deckungsgleich“ wird verstanden, dass in vertikaler Richtung (Richtung der Stärke des Taschenspiegels) die beiden Gehäuseteile mit ihren Außenkanten direkt übereinander angeordnet sind und in horizontaler Richtung (Erstreckungsrichtung der Innenseiten) keine der Außenkanten eines der Gehäuseteile über die Außenkante des anderen Gehäuseteils hinausragt.
-
Die Innenseiten erstrecken sich üblicherweise entlang einer horizontalen Ebene. Die beiden Gehäuseteile sind vorzugsweise nicht nur im Bereich der zentralen horizontalen Querschnittsebene des Gehäuses (liegt zwischen den Innseiten) sondern vorteilhafterweise in allen horizontalen Querschnittsebenen zu mindestens in ihrer äußeren Form/Abmessung identisch ausgebildet. Inwieweit die Stärke der Gehäuseteile identisch ist, ist für eine einfache einhändische Handhabung beim Öffnen oder Schließen nicht entscheidend, d. h. in der Stärke (Vertikalrichtung, Z-Richtung) können sich die Gehäuseteile unterscheiden. Vorzugsweise weisen die beiden Gehäuseteile aber in allen Querschnitten, d. h. auch im vertikalen Querschnitt eine zu mindestens äußere identische Geometrie auf.
-
Die scharnierlose Ausbildung bzw. die Ausbildung ohne körperliche Verbindung der beiden Gehäuseteile ermöglicht es dem Handhabenden zudem auch besonders schwer erreichbare Positionen mit der Spiegelfläche einzusehen, wie beispielsweise den Hinterkopf. Die Spiegelfläche kann als normaler Spiegel, bspw. als Glasspiegel ausgebildet sein.
-
Die Magnete in den Gehäuseteilen sind vorzugsweise als extra starke Magnete, beispielsweise mit seltenen Erden, wie Samarium-Cobalt oder Neodym-Eisen-Bor (Neodym-Magnete) ausgebildet. Insbesondere werden Neodym-Magnete eingesetzt. Die Energiedichte der Magnete, insbesondere der Neodym-Magnete beträgt vorzugsweise zwischen 206 kJ/m3 bis 422 kJ/m3, besonders bevorzugt 263 kJ/m3 bis 422 kJ/m3, wobei insbesondere Magnete der Güteeinheit N35 bis N52 zum Einsatz kommen. Die Energiedichte, die Größe der Magnete und die Anzahl der Magnete je Gehäuseteil wird entsprechend dem vorhandenen Platz in den Gehäuseteilen und der zum Zusammenhalten oder anderer von den Magneten abhängigen Funktionen notwendigen absoluten Kraft der Magnetkräfte angepasst. Grundvoraussetzung ist, dass die Magnetkraft so gewählt wird, dass die Gehäuseteile mit ihren Innenseiten aneinander liegend ausschließlich durch die Magnetkräfte zusammengehalten werden. Dabei ist die Stärke der Magneten insbesondere auf die Stärke des Spiegelglases abzustimmen.
-
Neben dem Zusammenhalt der beiden Gehäuseteile sorgen die Magnete auch für eine besonders einfache Positionierung in der Endposition, d. h bspw. in der geschlossenen Stellung. Die Magnete sind dabei im ersten und zweiten Gehäuseteil so angeordnet, dass sie in Richtung der vertikalen Längsachse (Z-Richtung), die senkrecht auf den Innenseiten (X-Y-Richtung) steht direkt übereinanderstehen, wenn die Endposition erreicht ist. In dieser Endposition findet keine Querverschiebung der Magneten und somit der Gehäuseteile durch die Magnete mehr statt. Die Magnetfeldlinien erzeugen zudem einen Widerstand gegen ein Verschieben der Magnete quer zur vertikalen Achse. Die Magnete fangen abhängig von der Stärke ihrer Magnetkraft frühzeitig an, sich gegenseitig anzuziehen, sodass eine magnetische Zugkraft der Magneten aufeinander zu und in ihre vertikal übereinanderstehende Position wirkt. Durch die feste Verbindung der Magnete mit den Gehäuseteilen und der entsprechenden Positionierung der Magnete im Gehäuse werden durch diese Zugkraft auch die Gehäuseteile in die Deckungsgleichheit gelenkt bzw. durch die Zugkraft automatisch gezogen. Unter dem Lenken wird somit verstanden, dass die Richtung der beiden Gehäuseteile in die vorgegebene Endposition, insbesondere die geschlossene Stellung, beim Aufeinandersetzen und Zusammenschieben der Gehäuseteile durch die Magnete vorgegeben wird, gegebenenfalls durch die Schiebebewegung der Gehäuseteile in die richtige Position durch die Magnetkraft bewirkt wird. Die Magnete sind vorzugsweise axial magnetisiert, d. h. ihr Nordpol und Südpol liegen hintereinander in Richtung der senkrecht auf den Innenflächen stehenden vertikalen Achse.
-
Die Gehäuse können aus unterschiedlichen Materialien sein, sind jedoch insbesondere aus einem die Magnetkraft durchlassenden Material gefertigt. Vorzugsweise sind die Gehäuse aus Holz oder Kunststoff.
-
Wie bereits teilweise ausgeführt wird im Zusammenhang mit der Erfindung unter einer zentralen horizontalen Ebene eine Ebene verstanden, die sich zwischen den beiden aneinander liegenden Innenseiten der Gehäuseteile erstreckt, hier die X-Y-Richtung. Eine vertikale Achse (z-Richtung) steht senkrecht auf der horizontalen Ebene. Eine zentrale vertikale Achse ist eine vertikale Mittelachse, die sich in vertikaler Richtung durch den horizontalen Mittelpunkt des Gehäuses erstreckt.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gehäuseteile im horizontalen Querschnitt in ihrer äußeren Form weitestgehend rund, insbesondere kreisrund sind. Hierdurch wird die exakte Positionierung der beiden Gehäuseteile zueinander deutlich vereinfacht und auf besonders einfache Weise eine Deckungsgleichheit der beiden Gehäuseteile erreicht.
-
Die Anordnung der Magnete in jedem Gehäuseteile kann unterschiedlich erfolgen. So können beispielsweise mehrere Magnete je Gehäuseteil ringförmig um eine zentrale Position (horizontaler Mittelpunkt) angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind die Magnete jedoch in jedem Gehäuseteil in einer zentralen Position angeordnet. Diese Anordnung ermöglicht das einfache Erreichen der exakten deckungsgleichen geschlossenen Stellung der beiden Gehäuseteile zueinander. Unter der zentralen Position ist dabei die geometrische Mitte der horizontalen Ebene zu verstehen. So ist bei einer im horizontalen Querschnitt runden bzw. kreisrunden Ausbildung der Gehäuseteile die zentrale Position der Mittelpunkts des gebildeten Kreises.
-
Wie bereits oben ausgeführt, können pro Gehäuseteile mehrere Magnete angeordnet sein. Hierdurch ist es beispielsweise möglich eine sehr hohe Magnetkraft zwischen den beiden Gehäuseteilen zu erreichen. Um die Positionierung der beiden Gehäuseteile zueinander besonders exakt auszuführen und die Herstellungskosten so gering wie möglich zu halten ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass in jedem Gehäuseteil nur ein Magnet angeordnet ist. Hierdurch wird auch die einfache Erreichbarkeit der geschlossenen Stellung deutlich erleichtert.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Magneten hinter der Spiegelfläche und hinter der Funktionseinheit angeordnet sind. Das bedeutet, dass die Magneten nicht sichtbar zwischen einer Rückseite der Spiegelfläche bzw. der Funktionseinheit und dem jeweiligen Gehäuseteilen angeordnet sind. Starke Magnete, insbesondere Neodym-Magnete werden üblicherweise im Sinterverfahren hergestellt und sind bruchempfindlich. Auch bei bestimmten klimatischen Bedingungen sind Veränderung der Magnete möglich. Durch die Anordnung hinter der Spiegelfläche sind die Magnete vor Beschädigungen und zudem vor Feuchtigkeit, Luft und direkter Sonneneinstrahlung geschützt, sodass neben einer Bruchgefahr auch eine Korrosionsgefahr stark vermindert wird. Zudem werden Verschmutzungen im Bereich der Magnete, wie beispielsweise bei den Taschenspiegeln aus dem Stand der Technik mit offen liegenden Magneten verhindert. Durch die nicht sichtbare Anordnung wird auch eine Reinigbarkeit der Taschenspiegel gegenüber dem Stand der Technik deutlich verbessert, da keine Kanten oder Absätze im Bereich der Magnete entstehen, an denen sich Dreck oder Verschmutzungen absetzen können.
-
Um eine besonders gute Kapselung der Magnete hinter der Spiegelfläche und der Funktionseinheit zu erreichen, ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass die Spiegelfläche und/oder die Funktionseinheit weitestgehend formschlüssig in der Ausnehmung angeordnet werden.
-
Wie bereits oben ausgeführt, werden die Anzahl der Magnete, die Magnetkräfte und die Größe der Magnete so gewählt, dass die Magnete die beiden Gehäuseteilen mit den Innenseiten aneinander liegend zusammenhalten. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Magnetkraft, gegebenenfalls über die Magnetgröße oder die Anzahl der Magnete, so gewählt wird, dass zusätzlich die Gehäusehälften mit ihren den Innenseiten gegenüberliegenden Außenseiten aneinander liegend ausschließlich durch die Magnete zusammengehalten werden.
-
Sollte bei der Benutzung des Taschenspiegels beispielsweise nur ein Gehäuseteil verwendet werden, kann hierdurch verhindert werden, dass das zweite Gehäuseteil versehentlich herunterfällt oder verloren geht. Zum anderen ermöglicht bspw. das Aneinanderhaften der beiden Außenflächen, insbesondere bei runden Gehäuseteilen, ein einfacheres Aufstellen der aneinanderhaftenden Gehäuseteile, beispielsweise auf einem Tisch. Bei einer solch gewählten hohen Magnetkraft ist es zudem besonders sicher möglich, einzelne Gehäuseteile an einer magnetischen Oberfläche zu befestigen, um beispielsweise bei der Benutzung der Spiegelfläche beide Hände frei zu haben.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aufnahmen als Ausnehmungen in den Innenseiten der Gehäuseteile ausgebildet sind und die Spiegelfläche und/oder die Funktionseinheit gegenüber der Innenseite zurückspringen. Hierdurch wird die Verschiebbarkeit der beiden Gehäuseteile zueinander erleichtert, da beispielsweise nur ein ringförmiger Innenseitenabschnitt (Anlageflächen) aneinanderliegt und somit die wirkenden Haftkräfte verringert werden. Hierdurch wird insbesondere auch die Handhabbarkeit des Taschenspiegels mit nur einer Hand deutlich vereinfacht. Zum anderen verhindert ein Zurückspringen der Spiegelfläche und der Funktionseinheit gegenüber der Anlageflächen eine Beschädigung der Spiegelfläche oder der Funktionseinheit beim Verschieben.
-
Für die sichere Positionierung der Magnete in den Gehäuseteilen werden zudem besonders bevorzugt zusätzliche Ausnehmungen im Bereich der Ausnehmung für die Spiegelfläche und die Funktionseinheit vorgesehen, in die die Magnete ebenfalls vorzugsweise und weitestgehend formschlüssig angeordnet werden. Sowohl die Ausnehmungen für die Spiegelfläche/Funktionseinheit als auch die Ausnehmungen für die Magnete sind vorzugsweise sacklochartig ausgebildet. Vorteilhafterweise sind die Magneten vor einem Herausfallen aus der Ausnehmung durch die Spiegelfläche und/oder Funktionseinheit geschützt. Auch können die Magneten in die Ausnehmung eingeklebt sein.
-
Die Funktionseinheit kann unterschiedliche Funktionen erfüllen. Besonders bevorzugt ist die zweite Funktionseinheit ebenfalls eine Spiegelfläche, ein Vergrößerungsspiegel, eine Werbefläche, eine Beleuchtungseinheit und/oder ein Gefäß für mindestens ein Pulver, ein Puder, eine Creme und/oder eine flüssige Substanz. Die jeweiligen Vorteile der vorgenannten möglichen Ausbildungen der Funktionseinheiten ergeben sich aus dem Wortlaut. Bei der Ausbildung der Funktionseinheit für ein Pulver, eine Creme oder eine flüssige Substanz wird die Funktionseinheit insbesondere für eine jeweilige kosmetische Substanz, d. h. ein kosmetisches Pulver, beispielsweise Puder, eine kosmetische Creme, beispielsweise Schminke oder auch eine kosmetische flüssige Substanz ausgebildet. Dabei weist die Funktionseinheit vorzugsweise auch einen Deckel auf, damit die jeweilige kosmetische Substanz nicht unbeabsichtigt aus der Funktionseinheit herausdringen kann.
-
Wie ebenfalls ausgeführt, kann die äußere Geometrie der Gehäuseteile identisch sein. Vorzugsweise ist neben der äußeren Geometrie der Gehäuseteile auch die innere Geometrie der Gehäuseteile identisch, wodurch die Herstellung und Produktion der Gehäuseteile deutlich vereinfacht wird. Unter der inneren Geometrie wird insbesondere der Bereich ab dem Übergang von der Außenseite/einer Außenkante in die Innenseiten verstanden, d. h. die innere Geometrie umfasst insbesondere Aufnahmen, Ausnehmungen für die Spiegelfläche und die Funktionseinheit, Ausnehmungen für die Magnete, beispielsweise Randbereiche der Innenfläche oder auch Absätze zwischen der Innenseite bzw. Anlagenflächen der Innenseite und der Spiegelfläche bzw. der Funktionseinheit.
-
Im Weiteren wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- 1 schematisch in einer perspektivisch dargestellten Ansicht einen erfindungsgemäßen Taschenspiegel;
- 2 schematisch in einer perspektivisch dargestellten Ansicht den Taschenspiegel aus 1 während eines einhändischen Öffnens;
- 3 schematisch in einem Querschnitt den Taschenspiegel aus 1 und 2 in einem geschlossenen Zustand;
- 4 schematisch in einer perspektivisch dargestellten Ansicht den Taschenspiegel aus 1 bis 3 in einer geöffneten Stellung zum Aufstellen des Taschenspiegels.
-
1 zeigt schematisch in einer perspektivisch dargestellten Ansicht einen erfindungsgemäßen Taschenspiegel 1 in einer Ansicht von außen. Der Taschenspiegel 1 weist ein zweiteiliges Gehäuse 2 mit einem ersten Gehäuseteil 3 und einem zweiten Gehäuseteil 4 auf. Die Gehäuseteile 3,4 liegen mit Abschnitten (siehe 2, äußerer Rand 7) ihrer Innenseite 3a, 4a (siehe 2 und 3) aneinander (Anlageflächen) und sind somit in 1 in einer geschlossenen Stellung dargestellt. Die Gehäuseteile 3,4 sind kreisrund ausgebildet. Im Bereich der Außenkanten 14 ist die äußere geometrische Form der beiden Gehäuseteile 3,4 identisch. In diesem Ausführungsbeispiel ist neben den Außenkanten 14 die gesamte äußere Geometrie der Gehäuseteile 3,4 identisch. Alternativ könnte eines der Gehäuseteile 3,4 jedoch auch eine abweichende Stärke aufweisen, sodass nur die Abmessungen/Form Bereich der Außenkanten 14 identisch sind.
-
2 zeigt schematisch in einer perspektivisch dargestellten Ansicht den Taschenspiegel 1 aus 1, während er von einem Benutzer (hier nicht dargestellt) mit einer einzelnen Hand 6 geöffnet wird. Beim Öffnen werden die beiden Gehäuseteile 3,4 gegeneinander verschoben. Deutlich sichtbar ist die Innenseite 4a des zweiten Gehäuseteils 4 mit einem äußeren Rand 7 (Abschnitt der Innenseite 4a als Anlagefläche), einer Funktionseinheit 5, die hier als Spiegelfläche 9 ausgebildet ist und einem Absatz 8 zwischen dem Rand 7 und der Funktionseinheit 5. Gut erkennbar, ist das die Spiegelfläche, wie auch die Gehäuseteile 3,4 im horizontalen Querschnitt rund ausgebildet sind.
-
3 zeigt den Taschenspiegel 1 aus 1 und 2 schematisch in einem Querschnitt in einer geschlossenen Stellung. Gut erkennbar ist das Gehäuse 2 mit dem ersten Gehäuseteil 3 und dem zweiten Gehäuseteil 4. Die Innenseite 3a des ersten Gehäuseteils 3 zeigt in der dargestellten geschlossenen Stellung in Richtung der Innenseite 4a des zweiten Gehäuseteils 4 und umgekehrt. Die Innenseite 3a des ersten Gehäuseteils 3 umfasst den äußeren Rand 7 (Anlageflächen) und die Spiegelfläche 9 und endet im Übergangsbereich 15 zur Außenseite 13. Die beiden Gehäuseteile 3,4 liegen deckungsgleich aneinander.
-
Die Spiegelfläche 9 ist in einer Aufnahme 10, die als erste Ausnehmung 10a in der Innenseite 3a ausgebildet ist, formschlüssig angeordnet und in dieser befestigt, kann beispielsweise eingeklebt (hier nicht dargestellt) sein. Unterhalb der Spiegelfläche 9, d. h. zwischen der Spiegelfläche 9 und dem ersten Gehäuseteil 3 ist ein erster Magnet 11 angeordnet. Der erste Magnet 11 ist in einer zweiten Ausnehmung 10b angeordnet, die in der ersten Ausnehmung 10a ausgebildet ist. Der erste Magnet 11 ist formschlüssig in der zweiten Ausnehmung 1b angeordnet.
-
Das zweite Gehäuseteil 4 ist identisch zum ersten Gehäuseteil 3 ausgebildet. Die beiden dargestellten Gehäuseteile 3,4 unterscheiden sich nur in der Polrichtung ihrer Magnete 11, 12. Beide Magnete 11, 12 sind in axialer Richtung (Z-Richtung) gepolt. Der Magnet 11 im ersten Gehäuseteil 3 weist dabei seinen magnetischen Südpol in Richtung der Spiegelfläche 10 und damit seinen magnetischen Nordpol in Richtung der Außenseite 13 des ersten Gehäuseteils 3 auf. Der zweite Magnet 12 im zweiten Gehäuseteil 4 ist ebenfalls in axialer Richtung (Z-Richtung) gepolt. Bei ihm zeigt der magnetische Nordpol in Richtung der Funktionseinheit 5, hier der Spiegelfläche, und der magnetische Südpol in Richtung der Außenseite 13 des zweiten Gehäuseteils 4. Selbstverständlich können die Magnete 11, 12 auch jeweils anders herum gepolt sein. Die Polung erfolgt jedoch immer derart, dass die Magnete 11, 12 beim Aneinanderlegen der Innenseiten 3a, 4a oder beim Aneinanderlegen der Außenseiten 13, sich gegenseitig anziehen.
-
Im dargestellten vertikalen Querschnitt ist der Taschenspiegel 1 im geschlossenen Zustand ellipsenartig ausgebildet d. h. jedes Gehäuseteil 3, 4 hat ungefähr die Querschnittsform einer halben Ellipse. Die Hauptachse der Ellipse liegt im Bereich der aneinander liegenden Innenseiten. Hier verläuft auch eine zentrale horizontale Ebene 16, die einem zentralen horizontalen Querschnitt entspricht. Der Taschenspiegel 1 und die beiden Gehäuseteile sind im horizontalen Querschnitt kreisrund ausgebildet (siehe 2 und 4). Die beiden Gehäusehälften 3, 4 sind deckungsgleich ausgebildet und in
-
1 und 3 in einer deckungsgleichen Stellung dargestellt angeordnet. Wie bereits erwähnt ziehen sich die beiden Magnete 11, 12 an. Aufgrund der Stärke der Magnete 11, 12 (Qualität der Magnete hier N52) werden die beiden Gehäuseteile 3,4 beim Aneinanderschieben bereits von der Magnetkraft zusammengezogen und automatisch in die deckungsgleiche Stellung gezogen. In der dargestellten 2 sind die beiden Gehäuseteile 3,4 bis auf die Polung der Magnete 11, 12 spiegelbildlich ausgebildet.
-
4 zeigt den Taschenspiegel aus 1-3 schematisch in einer perspektivisch dargestellten Ansicht in einer geöffneten Stellung zum Aufstellen. In dieser liegen die beiden Gehäuseteile 3,4 mit ihrer jeweiligen Außenseite 13, d. h. an Abschnitten ihrer Außenseite 13 aneinander. Die beiden Magnete 11, 12 ziehen sich gegenseitig an und halten die beiden Gehäuseteile 3 und 4 in der dargestellten offenen Stellung. Der Taschenspiegel 1 kann in dieser Stellung beispielsweise auf einen Tisch o. ä. aufgestellt werden. Ferner sind die zentralen Richtungsachsen X und Y dargestellt. Im Schnittpunkt der beiden Richtungsachsen X, Y ist der horizontale Mittelpunkt 17 (zentrale Position), an dem die Magneten in X-Y-Richtung angeordnet sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Taschenspiegel
- 2
- Gehäuse
- 3
- erstes Gehäuseteil
- 3a
- Innenseite erstes Gehäuseteil
- 4
- zweites Gehäuseteil
- 4a
- Innenseite zweites Gehäuseteil
- 5
- Funktionseinheit
- 6
- Hand
- 7
- Rand
- 8
- Absatz
- 9
- Spiegelfläche
- 10
- Aufnahme
- 10a
- erste Ausnehmung
- 10b
- zweite Ausnehmung
- 11
- erster Magnet
- 12
- Magnete
- 13
- Außenseite
- 14
- Außenkante
- 15
- Übergangsbereich
- 16
- zentrale horizontale Ebene
- 17
- horizontaler Mittelpunkt