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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überprüfung eines Rückschlagventils, insbesondere des Hauptrückschlagventils eines Lufttrockners.
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Lufttrockner werden eingesetzt, um Druckluftanlagen, beispielsweise zum Betrieb von pneumatisch betätigten Scheibenbremsen von Nutzfahrzeugen mit entfeuchteter und von gröberen Verschmutzungen befreiter Druckluft zu versorgen. Da die entfeuchtete Druckluft bei niedrigen Umgebungstemperaturen ein Vereisen oder ein korrodieren der pneumatischen Ventile verhindert, trägt ein solcher Lufttrockner zu einer Erhöhung der Betriebssicherheit des Nutzfahrzeuges bei.
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Ein solcher Lufttrockner ist beispielsweise in der
DE 36 36 142 A1 offenbart. Dieser Lufttrockner setzt sich aus einem Gehäuse, sowie ein in einer Trockenmittelpatrone befindliches Trocknungsmittel zusammen, das von der aus einem Kompressor zugeführten Luft durchströmt wird, die gereinigt und getrocknet über ein sich öffnendes Rückschlagventil, zu den weiteren Komponenten geführt wird. Man unterscheidet bei Lufttrocknern drei Betriebszustände, eine Förderphase, eine Regenerationsphase und eine Leerlaufphase. Bei ersterer wird Druckluft von dem Kompressor durch das Trockenmittel in das Bremssystem gefördert. Diese Druckluft strömt weiter durch das genannte Hauptrückschlagventil zu nachgeschalteten Komponenten. Bei der Regenerationsphase, der Leeraufphase oder bei abgestellten Fahrzeugen wird durch das genannte Rückschlagventil verhindert, dass die schon geförderte Druckluft unkontrolliert in die Atmosphäre entweicht.
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Eine mögliche Undichtigkeit des Haupt-Rückschlagventils führt zu einem Druckabfall im Druckluftsystem wie auch in den Bremskreisen, mit der Folge, dass die vorbestimmte und zwingend erforderliche Bremskraft nicht mehr zur Verfügung steht. Naturgemäß ergeben sich daraus kritische, insbesondere sicherheitskritische Probleme. Ebenso führt bereits ein geringer Druckluftverlust in einer Bremsanlage nach längeren Standzeiten zu zeit-, kostenaufwendigen und lärmbelastenden Förderphasen, bis zum Erreichen des Mindestbetriebsbremsdruckes, bei welchem die Fahrt angetreten werden kann.
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Um bei einem solchen erkannten Druckabfall, unter anderem auch das Rückschlagventil zu überprüfen, kommt bislang ein Leckagespray zum Einsatz, wodurch jedoch die in dem Leckagespray enthaltene Feuchtigkeit in den Fahrzeugbremskreis gelangt und sich in der Folge des Vereisens bzw. korrodieren der Ventile ergibt, mit den vorbeschriebenen Folgen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, mit der eine einfache und problemlose Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines Rückschlagventils möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Einrichtung ist ein unkompliziertes, schnelles, feuchtigkeitsloses Testen des Rückschlagventils möglich, was im Übrigen bei jedem Wechsel der Trockenmittelpatrone erfolgen sollte.
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Spätestens bei anstehenden Prüfungen, wie vorgeschriebenen Sicherheitsprüfungen oder Hauptuntersuchungen ist eine Dichtheitsprüfung des Gesamtsystems vorgeschrieben. Bei eventuell dort festgestellten Undichtigkeiten erfolgt durch den Einsatz der neuen Einrichtung nicht nur problemloser, sondern auch schneller eine Lokalisierung, sollte sie von dem Hauptrückschlagventil kommen.
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Naturgemäß sind auch die Nutzfahrzeug-Fahrer an einem uneingeschränkt funktionierenden, d.h. dichten Bremssystem interessiert, so dass häufig eine Überprüfung auf Dichtigkeit verlangt wird. Allerdings sind Leckagen im Bremssystem oft nicht leicht zu ermitteln, vor allem bei kleineren Undichtigkeiten.
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Erfindungsgemäß weist die Einrichtung ein Aufsetzelement, beispielsweise in Form eines Zylinders auf, mit einer axial ausgerichteten Durchgangsbohrung, die an einem Ende in eine im Durchmesser größere Sacköffnung übergeht und am anderen Ende mit einer Aufnahmebohrung versehen ist.
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In die Sacköffnung ist bevorzugt eine mit einer zur Durchgangsbohrung offenen Mittenöffnung versehene Dichtungsscheibe eingelegt oder eingeklebt. Bei Benutzung ist die Einrichtung auf den Sitz des Rückschlagventils aufgesteckt und liegt mit der Dichtungsscheibe luftdicht an, wobei der lichte Durchmesser der Sacköffnung bevorzugt etwa dem Außendurchmesser des Stutzens des Rückschlagventils entspricht.
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Die am anderen Ende der Durchgangsbohrung vorgesehene Aufnahmebohrung, die vorzugsweise mit einem Innengewinde versehen ist, dient der Aufnahme eines Prüfelementes, das in der Aufnahmebohrung festgehalten ist. Statt über eine Gewindepaarung kann das Prüfelement auch durch eine andere Verbindung am Aufsetzelement gehalten sein, beispielsweise durch einen Bajonettverschluss oder dergleichen.
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Das Prüfelement weist ein Kupplungsstück auf, das mit dem Aufsetzelement verbunden ist und in dem bei einer Ausführungsvariante ein Prüfstift axial verschiebbar gelagert ist.
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In dem Fall, dass das Rückschlagventil keine Undichtigkeit aufweist, wird dieser Prüfstift nicht bewegt und befindet sich in der Ausgangslage, was optisch erkennbar ist.
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Sollte jedoch das Rückschlagventil undicht sein, also ein Luftdruck auf den Prüfstift wirken, so wird dieser entsprechend zum Kupplungsstück verschoben, so dass die Undichtheit des Rückschlagventils erkennbar ist. Darauffolgend sollte der Prüfstift durch das Manometer ausgetauscht werden und es müssen genaue Messdaten erhoben werden. Der gemessene Wert muss mit den vorliegenden Gesetztestexten oder Herstellervorgaben abgeglichen und bei Bedarf das Rückschlagventil ausgetauscht werden.
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Zur funktionsfähigen Realisierung der Einrichtung gehört auch, dass sowohl das Kupplungsstück wie auch der darin geführte Prüfstift und der Anschluss zum Manometer durch entsprechende Dichtungselemente gegenüber dem Inneren des Kupplungsstückes abgedichtet ist, so dass keine sozusagen Fehlluft entweichen kann.
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Die Verwendung der Einrichtung zur Überprüfung des Haupt-Rückschlagventils eines Lufttrockners eines Druckluftsystems eines Nutzfahrzeuges erfolgt derart, dass zunächst die Trockenmittelpatrone des Lufttrockners entfernt wird und die Einrichtung, also das Aufsetzelement, auf den Hauptrückschlagventilstutzen des Lufttrocknergehäuses gedrückt wird. Bei einer Undichtigkeit zeigt das Manometer einen Druckanstieg an, wobei der ermittelte Druck mit Gesetzesvorgaben oder Herstellervorgaben verglichen und bei erkanntem Defekt im Rückschlagventil dieses ausgetauscht wird.
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Dies ist gleichermaßen bei Nutzung der Einrichtung mit einem Prüfstift der Fall.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 Einzelteile der erfindungsgemäßen Einrichtung in teilweise geschnittener Ansicht
- 2 und 3 die Einrichtung in unterschiedlichen Funktionsstellungen, jeweils in einer Explosionsdarstellung
- 4 eine weiteres Ausführungsbeispiel der Einrichtung, gleichfalls in einer Explosionsdarstellung.
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In der 1 ist eine Einrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, mit einem rotationssymmetrischen Aufsetzelement 1 (1a), das eine zentrale Durchgangsbohrung 2 aufweist, die an einem Ende in eine Sacköffnung 4 und am anderen Ende in eine Aufnahmebohrung 3 übergeht, in der in Funktionsstellung ein in der 1b) erkennbares Prüfelement mit einem Kupplungsstück 5 gehalten ist.
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In der Sacköffnung 4, deren Durchmesser größer ist als die Durchgangsbohrung 2, liegt bei einsatzfähiger Einrichtung eine in der 1c) als Einzelheit zu erkennende Dichtscheibe 6 ein und ist in eine umlaufende Nut 11 der Sacköffnung 4 eingefügt. Dabei liegt die Dichtscheibe 6 am Grund der Sacköffnung 4 auf und weist eine mit der Durchgangsbohrung 2 fluchtende Mittenöffnung 14 auf.
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Das Kupplungsstück 5 weist einen mit einem Außengewinde versehenen Gewindezapfen 13 auf, der in die als Gewindebohrung ausgebildete Aufnahmebohrung 3 eingeschraubt ist und mit einer Unterseite an der Stirnseite des Aufsetzelementes 1 anliegt und dabei mit einem Dichtring 10 gegenüber dem Aufsetzelement 1 abgedichtet ist.
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In einer Zentralbohrung 12 des Kupplungsstücks 5 ist ein in der 1d) als Einzelheit erkennbarer Prüfstift 7 axial verschiebbar geführt, wobei dieser Prüfstift 7 auf der der Durchgangsbohrung 2 zugewandten Seite einen verbreiterten Kopf aufweist mit einem in einer Umfangsnut 8 einliegenden Dichtungsring 9 der eine Leckagelüftung verhindert.
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Bei dem in der 2 gezeigten Beispiel ist eine Funktionsposition wiedergegeben, bei der der Prüfstift 7 durch vollen Luftdruck, wie er durch ein intaktes Rückschlagventil austritt, derart verschoben ist, dass er aus dem Kupplungsstück 5 ragt, wobei der Verschiebeweg des Prüfstiftes 7 durch einen im Innern der Zentralbohrung 12 vorgesehenen Anschlag begrenzt ist. Wobei der Verschiebeweg abhängig von der Undichtigkeit des Rückschlagventils ist.
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Bei Wiederverwendung der Einrichtung ist der Prüfstift 7 in eine eingeschobene, in der 3 erkennbare Ausgangsstellung zurückzudrücken.
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Anstelle eines Prüfstiftes 7 ist bei dem in der 4 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung an das Kupplungsstück 5 ein mit der Durchgangsbohrung 2 in Verbindung stehendes Manometer angeschlossen, mit dem der anstehende Luftdruck anzeigbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufsetzelement
- 2
- Durchgangsbohrung
- 3
- Aufnahmebohrung
- 4
- Sacköffnung
- 5
- Kupplungsstück
- 6
- Dichtscheibe
- 7
- Prüfstift
- 8
- Umfangsnut
- 9
- Dichtungsring
- 10
- Dichtring
- 11
- Nut Umfangsnut
- 12
- Zentralbohrung
- 13
- Gewindezapfen
- 14
- Mittenöffnung
- 15
- Manometer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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