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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft einen Schwingungstilger mit einer Tilgermasse, die an zwei axialen Enden über Federelemente an Halteeinrichtungen abgestützt ist.
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Genauer betrifft die Erfindung einen solchen Schwingungstilger mit zwei Halteeinrichtungen, mit einer längs einer Hauptachse zwischen zwei axialen Endbereichen gestreckt ausgebildeten Tilgermasse und mit zwei Federelementen aus Elastomerwerkstoff, die jeweils zum Abstützen eines der beiden axialen Endbereiche der Tilgermasse an einer der beiden Halteeinrichtungen ausgebildet sind.
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Zum Einsatz kann ein solcher Schwingungstilger beispielsweise in einem Kraftfahrzeug kommen. Konkrete Aufgabe des Schwingungstilgers kann das Unterdrücken von Schwingungen eines Karosseriebauteils oder einer Heckklappe eines Kraftfahrzeugs sein.
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Bei Schwingungstilgern zur Verwendung in Kraftfahrzeugen kann es sinnvoll oder sogar erforderlich sein, die maximalen Auslenkungen ihrer Tilgermassen gegenüber ihren Tilgerbasen zu begrenzen. Dies gilt insbesondere für Schwingungstilger, die auf niedrige Tilgereigenfrequenzen abgestimmt sind und entsprechend Federkörper aus weichem Elastomerwerkstoff aufweisen, der durch zu große Auslenkungen der Tilgermassen gegenüber den Tilgerbasen beschädigt wird. Solche großen Auslenkungen der Tilgermassen können beispielsweise dann auftreten, wenn Heckklappen mit Schwingungstilgern zugeschlagen werden, so dass die Tilgerbasen stark abgebremst werden, wenn die Heckklappen ihre Schließstellung erreichen, während sich die Tilgermassen aufgrund ihrer Trägheit zunächst weiter in Schließrichtung bewegen, bis sie durch die elastischen Kräfte der Elastomerkörper abgebremst werden.
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STAND DER TECHNIK
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Ein Schwingungstilger aus der WO 2018/ 036 884 A1 bekannter Schwingungstilger zum Dämpfen von Schwingungen eines Kraftfahrzeugteils weist eine an dem Kraftfahrzeugteil befestigbare Halteeinrichtung, eine Tilgermasse, die gegenüber der Halteeinrichtung schwingungsfähig ist, und eine Federvorrichtung auf, die die Tilgermasse schwingfähig an die Halteeinrichtung koppelt. Die Tilgermasse weist wenigstens eine Verlier- und/oder Wegbegrenzungseinrichtung auf, die mit der Halteeinrichtung zusammenwirkt, um eine Auslenkung der Tilgermasse relativ zu der Halteeinrichtung zu begrenzen. Die Verlier- und/oder Wegbegrenzungseinrichtung weist Stiftelemente auf, die mit in die Halteeinrichtung integrierten Anschlageinrichtungen zusammenwirken. Die Stiftelemente sind kraftschlüssig mit der Tilgermasse verbunden. Dabei ist jeweils ein Stiftelement an jeweils einer Stirnfläche der Tilgermasse angeordnet. Die Anschlageinrichtungen sind als Aufnahmeaugen ausgebildet, und die Stiftelemente greifen in die Aufnahmeaugen ein. Die Verlier- und/oder Wegbegrenzungseinrichtung begrenzt die Auslenkung der Tilgermasse senkrecht zur Längsachse der Tilgermasse. Die Federvorrichtung weist zwei Elastomerfedern auf, die als Hohlzylinder mit Durchgangsöffnungen ausgebildet sind, innerhalb derer die Verlier- und/oder Wegbegrenzungseinrichtung angeordnet ist. Die Elastomerfedern sind separat vulkanisiert und anschließend mit Hilfe der Stiftelemente der Verlier- und/oder Wegbegrenzungseinrichtung kraftschlüssig mit der Tilgermasse verbunden. Dadurch ist das Vulkanisationswerkzeug nicht von der Geometrie der Tilgermasse abhängig, so dass für weitere Varianten mit geänderten Tilgermassengeometrien kein neues Vulkanisationswerkzeug erstellt werden muss. Jede separat vulkanisierte Elastomerfeder ist mit einem der in der Halteeinrichtung integrierten Aufnahmeaugen formschlüssig und kraftschlüssig verbunden. Hierzu weist die Elastomerfeder endseitig eine umlaufende Rastnase auf, mittels derer die Elastomerfeder in das Aufnahmeauge eingeknüpft ist.
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Beim Zusammenbauen dieses bekannten Schwingungstilgers werden die Enden der Federvorrichtung in die Aufnahmeaugen eingeknüpft und dann die Stiftelemente zum Verbinden der Federvorrichtung mit der Tilgermasse in entsprechende Bohrungen in einem Hauptkörper der Tilgermasse eingepresst. Direkt an der Tilgermasse ausgebildete Stiftelemente würden das Einknüpfen der Federvorrichtung in die Aufnahmeaugen, d. h. den Zusammenbau dieses Schwingungstilgers unmöglich machen. Der Zusammenbau dieses bekannten Schwingungstilgers ist daher aufwändig.
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Ein aus der
DE 10 2018 112 983 A1 bekannter Schwingungstilger für eine KFZ-Heckklappe weist eine Tilgermasse auf, die über eine Elastomereinrichtung mit einer Trägereinrichtung elastisch gekoppelt ist. Die Elastomereinrichtung weist zwei Elastomerkörper auf, wobei an voneinander beabstandeten Endabschnitten der Tilgermasse jeweils ein Elastomerkörper mit einem zur Tilgermasse hin offenen, kappenartigen Abschnitt angeordnet ist, mit welchem der jeweilige Elastomerkörperdie Tilgermasse im Bereich des jeweiligen Endabschnitts übergreift. Zum Halten jedes der Elastomerkörper in einem Halteabschnitt des jeweiligen Elastomerkörpers weist die Trägereinrichtung eine Aufnahme auf. Der jeweilige Elastomerkörper umfasst weiterhin einen Funktionsabschnitt, welcher mit einem zugeordneten und an der Trägereinrichtung befestigbaren Begrenzungselement zusammenwirkt, um Auslenkungen des Funktionsabschnitts des Elastomerkörpers aus einer Ruhelage zu begrenzen. Die Aufnahmen der Trägereinrichtung für die Halteabschnitte der Elastomerkörper sind als Gabelaufnahmen ausgebildet. Die Gabelaufnahmen sind aus Blech eines die Trägereinrichtung ausbildenden Blechformkörpers ausgestanzt. An den kappenartigen Abschnitt des jeweiligen Elastomerkörpers schließt an einer in Einbaulage der Tilgermasse abgewandten Längsseite ein längsseitiger Fortsatz an, der den jeweiligen Halteabschnitt und den Funktionsabschnitt des Elastomerkörpers aufweist. Der Halteabschnitt des jeweiligen Elastomerkörpers umfasst eine umfängliche Nut. Der Funktionsabschnitt des jeweiligen Elastomerkörpers ist etwa zylinderförmig ausgebildet und wird von dem zugeordneten Begrenzungselement umgriffen. Das Zusammenbauen der Bestandteile dieses bekannten Schwingungstilgers ist etwas weniger aufwändig. Allerdings müssen die Elastomerkörper sowohl in die Gabelaufnahmen der Trägereinrichtung eingebracht als auch die Begrenzungselemente, die ebenfalls Gabelaufnahmen aufweisen, an den Elastomerkörpern angebracht und an der Trägereinrichtung befestigt werden. Zudem wird in Betrieb dieses bekannten Schwingungstilgers die Auslenkung der Tilgermasse gegenüber der Trägereinrichtung nicht direkt begrenzt, sondern nur durch Anschlagen der Funktionsabschnitte der Elastomerkörper an den Begrenzungselementen.
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Ein weiterer Schwingungstilger ist aus der
DE 102019 100 749 A1 bekannt. Dieser Schwingungstilger weist eine Tilgerbasis mit zwei einander in Richtung einer Tilgerhauptachse gegenüberliegenden Befestigungsöffnungen, eine in Richtung der Tilgerhauptachse zwischen zwei Enden langgestreckte Tilgermasse und eine an die Tilgermasse angebundene Elastomerfederanordnung auf. Die Elastomerfederanordnung weist zwei längs der Tilgerhauptachse ausgerichtete rohrförmige Elastomerfedern an den beiden Enden der Tilgermasse auf, die in die beiden Befestigungsöffnungen eingeknüpft sind. Die beiden Befestigungsöffnungen weisen radial zu der Tilgerhauptachse ausgerichtete Ausnehmungen auf, in die von den rohrförmigen Elastomerfedern radial zu der Tilgerhauptachse abstehende Vorsprünge formschlüssig eingreift. Die radial zu der Tilgerhauptachse abstehenden Vorsprünge haben keinen signifikanten Einfluss auf die Federsteifigkeit der Elastomerfedern. Sie verhindern aber, dass sich die Tilgermasse mit der angebundenen Elastomerfederanordnung gegenüber der Tilgerbasis um die Tilgerhauptachse verdreht. So verhindern sie, dass Beschädigungen der Elastomerfedern im Bereich ihrer Einknüpfung in die Befestigungsöffnungen der Tilgerbasis auftreten. In Umfangsrichtung um die Tilgerhauptachse sind die Ausnehmungen zur Aufnahme der Vorsprünge zwischen an der Tilgerbasis ausgebildeten Auslenkungsbegrenzunganschlägen angeordnet. Diese Auslenkungsbegrenzungsanschläge erstrecken sich bereichsweise von den Befestigungsöffnungen weg längs der Tilgerachse parallel zu den rohrförmigen Elastomerfedern. An der Tilgermasse ausgebildete Auslenkungsbegrenzer erstrecken sich längs der Tilgerhauptachse in die rohrförmigen Elastomerfedern hinein. Die Auslenkungsbegrenzer der Tilgermasse enden mit Abstand vor den Auslenkungsbegrenzungsanschlägen der Tilgerbasis oder überlappen mit diesen. Auch wenn die Auslenkungsbegrenzer mit den Auslenkungsbegrenzungsanschlägen der Tilgerbasis überlappen, können sie beim Zusammenbau dieses bekannten Schwingungstilgers zwischen den Auslenkungsbegrenzungsanschlägen der Tilgermasse hindurchgeführt werden. Sie begrenzen jedoch die Auslenkung der Tilgermasse gegenüber der Tilgerbasis nicht in jeder radialen Richtung direkt. Keinerlei direkte Begrenzung der Auslenkung der Tilgermasse gegenüber der Tilgerbasis erfolgt dann, wenn die Auslenkungsbegrenzer der Tilgermasse längs der Tilgerhauptachse mit Abstand vor den Auslenkungsbegrenzungsanschlägen enden, was umgekehrt den Zusammenbau des bekannten Schwingungstilgers vereinfacht.
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Aus der
JP 2008 -
310 314 A ist ein Schwingungstilger mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 bekannt. Die Federelemente sind dabei jeweils an eine der Haltereinrichtungen und an ein separates Teil der Tilgermasse anvulkanisiert, das in ein Innengewinde in einem der beiden axialen Endbereiche der gestreckt ausgebildeten Tilgermasse eingeschraubt ist.
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Ein weiterer Schwingungstilger mit dem Merkmal des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 ist aus der US 2019 / 0 360 549 A1 bekannt. Hier sind die beiden Federelemente jeweils an einen von zwei axialen Endbereichen der gestreckt ausgebildeten Tilgermasse und an einen Teil der jeweiligen Haltereinrichtung anvulkanisiert, der einen axial abstehenden Gewindebolzen aufweist. Der Gewindebolzen greift durch ein Befestigungsloch in einem Winkelstück der jeweiligen Haltereinrichtung hindurch und ist mit einer auf sein durchgestecktes Ende aufgeschraubten Mutter in dem Befestigungsloch gesichert. In einer zweiten Ausführungsform des bekannten Schwingungstilgers sind die Federelemente nicht an die beiden axialen Endbereiche einer einstückig ausgebildeten Tilgermasse, sondern an separate Teile der Tilgermasse angebunden, die in axiale Befestigungslöcher in den axialen Endbereichen der Tilgermasse eingepresst sind.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand beim Zusammenbauen eines Schwingungstilgers mit einer Tilgermasse, die an zwei axialen Enden über Federelemente an Halteeinrichtungen abgestützt ist, zu verringern, ohne die Funktionalität des Schwingungstilgers einzuschränken.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Schwingungstilger mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei einem erfindungsgemäßen Schwingungstilger mit zwei Halteeinrichtungen, mit einer längs einer Hauptachse zwischen zwei axialen Endbereichen gestreckt ausgebildeten Tilgermasse und mit zwei Federelementen aus Elastomerwerkstoff, die jeweils zum Abstützen eines der beiden axialen Endbereiche der Tilgermasse an einer der beiden Halteeinrichtungen ausgebildet sind, weisen die Halteeinrichtungen jeweils ein um die Hauptachse umlaufendes Innengewinde und die Federelemente jeweils ein in eines der Innengewinde passendes Außengewinde auf.
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Dass die Tilgermasse des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers zwischen ihren beiden axialen Endbereichen längs der Hauptachse gestreckt ausgebildet ist, bedeutet, dass die Tilgermasse längs dieser Hauptachse eine größere Erstreckung aufweist als längs jeder senkrecht zu der Hauptachse verlaufenden Querachse. Typischerweise ist die Erstreckung der Tilgermasse längs der Hauptachse mindestens doppelt so groß wie längs jeder quer dazu verlaufenden Querachse. Die Erstreckung der Tilgermasse längs der Hauptachse kann auch mehr als viermal so groß sein wie längs jeder quer dazu verlaufenden Querachse. Regelmäßig ist die Erstreckung der Tilgermasse längs der Hauptachse aber nicht größer als zehnmal so groß wie längs jeder quer zu der Hauptachse verlaufenden Querachse. Die Hauptachse kann eine Symmetrieachse der Tilgermasse sein. Die Tilgermasse kann beispielsweise drehsymmetrisch oder achsensymmetrisch zu der Hauptachse ausgebildet sein. Bei der Tilgermasse kann es sich überdies um einen Rotationskörper um die Hauptachse handeln.
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Bei zusammengebautem erfindungsgemäßem Schwingungstilger stützen die beiden Federelemente aus Elastomerwerkstoff jeweils einen der beiden axialen Endbereiche der Tilgermasse an einer der beiden Halteeinrichtungen ab. Diese Abstützung erfolgt typischerweise in axialen Abständen zu den axialen Endbereichen der Tilgermasse, wobei diese axialen Abstände von den Federelementen aus Elastomerwerkstoff überspannt werden. Abstützende Bereiche der Halteeinrichtungen weisen bei dem zusammengebauten Schwingungstilger also einen größeren Abstand längs der Hauptachse zueinander auf als die axialen Endbereiche der Tilgermasse.
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Um eine definierte Abstützung der Federelemente an den Halteeinrichtungen zu realisieren, die Voraussetzung für eine definierte elastische Abstützung der Tilgermasse über die Federelemente an den Halteeinrichtungen ist, sind bei dem erfindungsgemäßen Schwingungstilger um die Hauptachse umlaufende Innengewinde in den Halteeinrichtungen und Außengewinde an den Federelementen ausgebildet. Dabei passen die Außengewinde derart in die Innengewinde, dass die Federelemente in die Halteeinrichtungen einschraubbar sind. Durch dieses Einschrauben werden die Federelemente mit den Halteeinrichtungen des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers schnell und problemlos zusammengebaut.
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Die Innengewinde in den Halteeinrichtungen und die Außengewinde an den Federelementen sind in aller Regel Grobgewinde. Konkret können diese Grobgewinde einen Nenndurchmesser von mindestens 2 cm, vorzugsweise von mindestens 3 cm aufweisen, wobei der Nenndurchmesser typischerweise nicht größer als 10 cm und häufig nicht größer als 5 cm ist. Grundsätzlich kann der Nenndurchmesser des Außengewindes an dem Federelement etwas größer sein als der Nenndurchmesser des Innengewindes in der zugehörigen Halteeinrichtung. Hieraus resultiert ein kraftschlüssiger Eingriff des Außengewindes in das jeweilige Innengewinde. Das Übermaß des Außengewindes sollte dann aber klein bleiben, um den einfachen Zusammenbau des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers nicht zu gefährden.
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Eine Ganghöhe der Außengewinde beträgt typischerweise mindestens 4 mm, häufig mindestens 6 mm. Mit Ganghöhe wird hier der Abstand einander entsprechender Punkte von zwei in Richtung der Hauptachse aufeinander folgenden Gewindegängen der Grobgewinde bezeichnet, wobei die Grobgewinde sich aber nicht notwendigerweise um volle 360° oder mehr um die Hauptachse herum erstrecken müssen. Der Unterschied zwischen dem kleinsten Durchmesser des Innengewindes und den größten Durchmesser des Innengewindes beträgt typischerweise ebenfalls mindestens 4 mm und häufig mindestens 6 mm. Die maximale Ganghöhe und der maximale Unterschied der Gewindedurchmesser liegen bei 20 mm und häufig bei 10 mm.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schwingungstilger können die beiden Außengewinde an den beiden Federelementen und entsprechend auch die Innengewinde in den beiden Halteeinrichtungen gleichsinnige oder auch gegensinnige Steigungen um die Hauptachse aufweisen. Hieraus resultieren dann unterschiedliche Relativverdrehungen der Halteeinrichtungen gegenüber den Federelementen beim Zusammenbauen des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers.
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Um die Tilgermasse in von den Federelementen überspannten axialen Abständen zu ihren axialen Endbereich elastisch an den Halteeinrichtungen abzustützen, sind die Außengewinde in diesen von Federbereichen der Federelemente überspannten axialen Abständen zu den axialen Endbereichen der Tilgermasse anzuordnen, d. h. in Richtung der Hauptachse mit Abstand zu der Tilgermasse.
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Dass die Außengewinde bzw. Innengewinde sich nicht über 360° oder mehr um die Hauptachse herum erstrecken müssen, wurde bereits gesagt. Es ist aber bevorzugt, wenn die vollständig in die Innengewinde eingeschraubten Außengewinde jeweils über mindestens 270° und vorzugsweise über mindestens 315° um die Hauptachse in das jeweilige Innengewinde eingreifen. Dadurch wird eine Abstützung des jeweiligen Federelements an der jeweiligen Halteeinrichtung zumindest über einen wesentlichen Teil des Umfangs von mindestens 270° um die Hauptachse erreicht.
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Vorzugsweise sind an den Halteeinrichtungen erste Anschlagflächen ausgebildet, an denen an den Federelementen ausgebildete zweite Anschlagflächen anschlagen, wenn die Außengewinde an den Federelementen vollständig in die Innengewinde in den Halteeinrichtungen eingeschraubt sind. Dieses wechselseitige aneinander Anschlagen resultiert in definierte Relativlagen der Federelemente zu den Halteeinrichtungen sowohl längs der Hauptachse als auch um die Hauptachse herum.
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Häufig erstrecken sich die ersten und die zweiten Anschlagflächen quer zu der Hauptachse. Sie können aber auch quer zu einer Steigungsrichtung oder auch zu einer Umfangsrichtung um die Hauptachse ausgerichtet sein. Bei vollständig in die Innengewinde eingeschraubten Außengewinden können an den Federelementen ausgebildete Rastvorsprünge in Rastrücksprünge eingreifen, die an den Halteeinrichtungen ausgebildet sind. Alternativ können an den Halteeinrichtungen ausgebildete Rastvorsprünge in an den Federelementen ausgebildete Rastrücksprünge eingreifen. In jedem Fall können die für ein solches Verrasten erforderlichen Verformbarkeiten allein durch die Elastizität des Elastomerwerkstoffs der Federelemente bereitgestellt werden. Wie die Anschlagflächen sorgt das Verrasten bei dem zusammengebauten erfindungsgemäßen Schwingungstilger für definierte Relativlagen.
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Die Federelemente können jeweils eine napfförmige Aufnahme zum kraft- und/oder formschlüssigen Aufnehmen eines der beiden axialen Endbereiche der Tilgermasse aufweisen. Dabei kann die Tilgermasse in ihren beiden axialen Endbereichen reduzierte Durchmesser aufweisen, die kleiner sind als ein minimaler Durchmesser der Tilgermasse in einem Mittelbereich zwischen ihren beiden Endbereichen. Insbesondere können die Endbereiche der Tilgermasse radial um etwa die Wandstärke der napfförmigen Aufnahme der Federelemente zurückspringen.
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Die Halteeinrichtungen können rohrförmige Fortsätze aufweisen, die sich jeweils mit radialem Abstand zu dem unbelasteten Federelement längs der Hauptachse erstrecken. Dabei können sich die rohrabschnittförmigen Fortsätze jeweils bis um einen der beiden axialen Endbereiche der Tilgermasse herum erstrecken. Dann schlägt dieser Endbereich abgepuffert durch die ihn aufnehmende napfförmige Aufnahme weich an dem jeweiligen rohrabschnittförmigen Fortsatz der Halteeinrichtung an. Besonders weich fällt dieses Anschlagen dann aus, wenn an die in die rohrabschnittförmigen Fortsätze der Halteeinrichtungen eingreifenden Außenumfänge der Federelemente in Axialrichtung verlaufende Längsrippen und/oder in Umfangsrichtung verlaufende Umfangsrippen aus dem Elastomerwerkstoff ausgeformt sind. Wenn in Axialrichtung verlaufende Längsrippen vorgesehen sind, sind vorzugsweise mindestens vier Längsrippen gleichmäßig um die Hauptachse herum verteilt, um in allen radialen Richtungen für ein weiches Anschlagen an den rohrabschnittförmigen Fortsätzen der Halteeinrichtungen zu sorgen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen.
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Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen, was aber nicht für die unabhängigen Patentansprüche des erteilten Patents gilt.
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Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs „mindestens“ bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Rastvorsprung die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Rastvorsprung, zwei Rastvorsprünge oder mehr Rastvorsprünge vorhanden sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch weitere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die der Gegenstand des jeweiligen Patentanspruchs aufweist.
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Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
- 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schwingungstilgers.
- 2 zeigt die Bestandteile des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers gemäß 1. vor ihrem Zusammenbau in derselben Perspektive wie in 1.
- 3 ist eine axiale Draufsicht auf eine Halteeinrichtung des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers gemäß den 1 und 2.
- 4 ist ein Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Schwingungstilger gemäß den 1 bis 3 längs einer in 3 eingezeichneten Schnittlinie.
- 5 ist eine axiale Innenansicht einer Halteeinrichtung des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers gemäß den 1 bis 4 und
- 6 ist ein Längsschnitt durch die Halteeinrichtung gemäß 5 längs einer in 5 eingezeichneten Schnittlinie.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Der in den 1 bis 4 dargestellte Schwingungstilger 1 weist eine als Rotationskörper um eine Hauptachse 2 ausgebildete Tilgermasse 3 auf. Die Tilgermasse 3 ist zwischen zwei im Durchmesser eingezogenen axialen Endbereichen 4 und 5 längs der Hauptachse 2 gestreckt ausgebildet. Die Endbereiche 4 und 5 sind dabei ebenso wie ein zwischen ihnen liegender Mittelbereich 6 jeweils zylinderabschnittförmig. Über Federelemente 7 und 8 sind die Endbereiche 4 und 5 elastisch an Halteeinrichtungen 9 und 10 abgestützt. Die Halteeinrichtungen sind hier aus formstabilem Kunststoff 11 ausgebildet, d. h. formgespritzt. Die Federelemente 7 und 8 bestehen aus Elastomerwerkstoff 12 und sind ebenfalls formgespritzt. Die Tilgermasse 3 besteht aus Metall 13, beispielsweise aus einer Eisenlegierung. Die Tilgermasse 6 kann ein Gusskörper aus dem Metall 13 sein, der insbesondere in den Endbereichen 4 und 5 auf Sollabmessungen abgedreht sein kann.
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Die Endbereiche 4 und 5 der Tilgermasse 3 werden von napfförmigen Aufnahmen 14 der Federelemente 7 und 8 kraftschlüssig aufgenommen. Auf den Außenseiten der napfförmigen Aufnahmen 14 sind jeweils vier Längsrippen 15 und eine Umfangsrippe 16 aus dem Elastomerwerkstoff 12 ausgebildet. Von den Endbereichen 4 und 5 weg erstrecken sich Federbereiche 17 der Federelemente 7 und 8. Noch weiter von den Endbereichen 4 und 5 entfernt sind Außengewinde 18 in Form von um die Hauptachse 2 umlaufenden Grobgewinden an den Federelementen 7 und 8 ausgebildet. Mit den Außengewinden 18 sind die Federelemente in Innengewinde 19 in den Halteeinrichtungen 9 und 10 eingeschraubt, bis Anschlagflansche 20 der Federelemente 7 und 8 mit Anschlagflächen an komplementärer Anschlagflächen an den Halteeinrichtungen 9 und 10 anschlagen. Dabei rasten Rastvorsprünge 21 der Federelemente 7 und 8 in an den Halteeinrichtungen 9 und 10 ausgebildete Rastrücksprünge 22 ein und fixieren so die Federelemente 7 und 8 in definierter Relativlage zu den Halteeinrichtungen 9 und 10.
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Bei beginnender Auslenkung der durch die Federelemente 7 und 8 elastisch an den Halteeinrichtungen 9 und 10 abgestützten Tilgermasse 3 senkrecht zu der Hauptachse 2 wirken nur Rückstellkräfte der Federbereiche 17. Bei größeren Auslenkungen schlagen die Federelemente mit den Längsrippen 15 und den Umfangsrippen 16 an rohrabschnittförmige Fortsätze 23 der Halteeinrichtungen 9 und 10 an, die sich längs der Hauptachse 2 zu der Tilgermasse 3 hin erstrecken, und zwar bis über deren Endbereiche 4 und 5. Dadurch werden die Auslenkungen der Tilgermasse 3 gegenüber den Halteeinrichtungen 9 und 10 begrenzt, wobei es aber nicht zu einem harten Anschlagen der Tilgermasse 3 an den Halteeinrichtungen 9 und 10, sondern unter Deformation der Längsrippen 15 und Umfangsrippen 16 zu einem weichelastischen Abfangen kommt.
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Das Zusammenbauen des Schwingungstilgers 1 aus seinen fünf Bestandteilen gemäß 2 erfolgt durch Aufpressen der Federelemente 7 und 8 mit ihren napfförmigen Aufnahmen 14 auf die Endbereiche 4 und 5 der Tilgermasse 3. Dieses Aufpressen hat in definierter Drehlage der beiden Federelemente 7 und 8 um die Hauptachse 2 zueinander zu erfolgen, weil nur dann im nächsten Schritt beide Außengewinde 18 der Federelemente 7 und 8 in die zugehörigen Innengewinde 19 der Halteeinrichtungen 9 und 10 vollständig eingeschraubt werden können und dann Befestigungsbereiche 24 der Halteeinrichtungen 9 und 10 mit Befestigungslöchern 25 und Ausrichtstiften 26 miteinander fluchten. Nach dem Verschrauben der Halteeinrichtungen 9 und 10 mit den Federelementen 7 und 8 bis zum Einrasten der Rastvorsprünge 21 in die Rastrücksprünge 22 ist der erfindungsgemäße Schwingungstilger 1 vollständig zusammengebaut.
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5 und insbesondere 6 zeigt den Aufbau einer der Halteeinrichtungen, hier der Halteeinrichtung 10. Das darin ausgeformte Innengewinde 19 ist ein Grobgewinde, in das das zugehörige Außengewinde 18 nur über etwa einen Gewindegang eingreift. Hierdurch wird das eingeschraubte Federelemente aber über seinen wesentlichen Umfang um die Hauptachse 2 herum in axialer Richtung an der Halteeinrichtung 10 abgestützt. Diese Abstützung wird ohne nennenswerte Deformation des Federelements beim Zusammenfügen mit der Halteeinrichtung 10 erreicht und ist so anders als ein Einknüpfen des Federelements in die Halteeinrichtung nicht grundsätzlich fehlerbehaftet.
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Bei den Federelementen 7 und 8 sowie den Halteeinrichtungen 9 und 10 kann es sich um Gleichteile handeln. Dann weisen die Außengewinde 18 ebenso wie die Innengewinde 19 gleichsinnige Steigungen um die Hauptachse 2 auf. Grundsätzlich können die Außengewinde 18 und die Innengewinde 19 aber auch gegensinnig sein. Dann sind die Federelemente 7 und 8 sowie die Halteeinrichtungen 9 und 10 aber nicht als Gleichteile ausführbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schwingungstilger
- 2
- Hauptachse
- 3
- Tilgermasse
- 4
- Endbereich
- 5
- Endbereich
- 6
- Mittelbereich
- 7
- Federelement
- 8
- Federelement
- 9
- Halteeinrichtung
- 10
- Halteeinrichtung
- 11
- formstabiler Kunststoff
- 12
- Elastomerwerkstoff
- 13
- Metall
- 14
- Aufnahme
- 15
- Längsrippe
- 16
- Umfangsrippe
- 17
- Federbereich
- 18
- Außengewinde
- 19
- Innengewinde
- 20
- Anschlagflansch
- 21
- Rastvorsprung
- 22
- Rastrücksprung
- 23
- Fortsatz
- 24
- Befestigungsbereich
- 25
- Befestigungsloch
- 26
- Ausrichtbolzen