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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1.
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Eine solche Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung ist aus der
US 2017/0361762 A1 bekannt und weist einen als Kolonnenfahrtanzeigemittel eingerichteten Geräteverbund auf, der ein Projektionslichtmodul und ein Steuergerät aufweist und der zum Erzeugen eines Kolonnenfahrtsignals eingerichtet ist. Das Kolonnenfahrtsignal ist dabei eine projizierte helle Linie (Laserlinie) oder ein grafisches Symbol. Der Geräteverbund weist mehrere Bänke von Lichtquellenprojektoren und mit diesen zusammenwirkende Positionsstellglieder auf. Ein Steuergerät eines Fahrzeugs der Kolonne kommuniziert mit einem vorausfahrenden und/oder nachfolgenden Fahrzeug der Kolonne und steuert die Lichtabstrahlung mit dem Ziel, die helle Linie (dort: Laserlinie) auf den Fahrweg zwischen den Fahrzeugen zu projizieren. Die Lichtquellenprojektoren können an der Front und/oder am Heck der Fahrzeuge, die in den Figuren als Sattelschlepper mit Aufliegern dargestellt sind, angeordnet sein und geeignete Lichtquellen wie eine sichtbares Licht ausstrahlende Laserdiode und/oder andere lichtemittierende Dioden (LEDs) aufweisen. Die Positionsstellglieder dienen dazu, die Abstrahlrichtungen so einzustellen, dass die Laserlinien oder grafischen Symbole auf die Fahrbahn vor und/oder hinter betreffende Fahrzeuge projiziert werden. Nach den grafischen Darstellungen der
US 2017/0361762 A1 sind die Lichtquellenprojektoren von den übrigen Beleuchtungseinrichtungen wie Scheinwerfern oder Rückleuchten der Fahrzeuge separate Bauteile.
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Für Fahrzeuge, die in einer Kolonne fahren, gibt es verschiedene Ansätze zur Optimierung von Lichtfunktionen, um zum Beispiel Energie zu sparen oder um eine Kolonne hintereinanderfahrender Fahrzeuge als eine Kolonne zu kennzeichnen. Aus der
DE 10 2011 007 181 A1 ist es bekannt, die Reichweite der Scheinwerfer an den Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug anzupassen, um Energie zu sparen. Aus der
DE 10 2013 006 687 B4 ist es bekannt, die Scheinwerfer von in einer Kolonne fahrenden Fahrzeugen in Abhängigkeit von den Positionen der Fahrzeuge in der Kolonne den Vorgaben eines Führungsfahrzeuges der Kolonne entsprechend einzuschalten oder auszuschalten.
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Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich vom Stand der Technik nach der
US 2017/0361762 A1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Diese sehen vor, dass das Projektionslichtmodul Mittel zum Erzeugen einer innerhalb des Projektionslichtmoduls lokalisierten ersten Lichtverteilung und Projektionsmittel aufweist, welche dazu eingerichtet sind, die erste Lichtverteilung aus dem Projektionslichtmodul heraus zu projizieren und damit das Kolonnenfahrtsignal als Abbild der ersten Lichtverteilung zu erzeugen und dass der Geräteverbund dazu eingerichtet ist, die erste Lichtverteilung aus einer Vielzahl von Pixeln zusammenzusetzen, von denen pixelindividuell und/oder für Gruppen von Pixeln gruppenindividuell vom Steuergerät steuerbare Lichtströme ausgehen.
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Gegenüber der
US020170361762A1 hat die vorliegende Erfindung den Vorteil, dass jeweils ein ohnehin in ein Kraftfahrzeug eingebautes High-Definition-Projektionslichtmodul zur Erzeugung des Kolonnenfahrtsignals nutzbar ist und somit solchen Fahrzeugen spontanes Kolonnenfahren in einer solchermaßen gekennzeichneten Kolonne ermöglicht. Zudem kann die Ausrüstung der Kraftfahrzeuge mit jeweils einem separaten Projektionslichtmodul, das allein zur Erzeugung von Kolonnenfahrtsignalen dient, vermieden werden.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Projektionslichtmodul in einem Gehäuse angeordnet ist, dessen Lichtaustrittsöffnung durch eine transparente Abdeckscheibe abgedeckt wird.
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Bevorzugt ist auch, dass die Mittel eine Vielzahl einzeln steuerbarer Pixel aus jeweils einer Mikroleuchtdiode aufweisen, wobei die Mikroleuchtdioden Bestandteil eines Mikroleuchtdiodenchips sind.
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Weiter ist bevorzugt, dass die Zahl der Pixel zwischen 10 hoch 3 und 10 hoch 7 liegt.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Steuergerät dazu eingerichtet ist, mit einer Sensorik zusammenzuwirken, mit der erkennbar ist, ob sich ein Fahrzeug, das mit der Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung ausgerüstet ist, in einer Kolonne bewegt.
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Bevorzugt ist auch, dass das Steuergerät dazu eingerichtet ist, Signale einer Abstandssensorik zu verwenden und eine Kolonnenfahrt daran zu erkennen, dass ein Abstandsschwellenwert für den Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Fahrzeugen, von denen das Folgefahrzeug mit der Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung ausgerüstet ist, über einen vorbestimmten Zeitraum nicht überschritten wird.
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Weiter ist bevorzugt, dass die Sensorik Kommunikationsmittel aufweist, die eine Erkennung von Kolonnenfahrtsituationen durch Auswerten einer vehicle to vehicle Kommunikation erlauben.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Sensorik einen Schalter aufweist, mit dem durch einen Fahrer eines Fahrzeugs, das mit der Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung ausgerüstet ist, in einer Kolonne dem Steuergerät das Vorliegen einer Kolonnenfahrtsituation signalisierbar ist.
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Bevorzugt ist auch, dass die Mittel zum Erzeugen der ersten Lichtverteilung einen DMD Chip aufweisen, der von einer Halbleiterlichtquelle beleuchtet wird, welche eine oder mehrere Laserdioden und/oder eine oder mehrere Leuchtdioden aufweist und dass der DMD-Chip für jeden Pixel einen Mikrospiegel oder eine Gruppe zusammen schaltbarer Mikrospiegel aufweist, wobei die Winkelstellung von jedem Mikrospiegel steuerbar so variierbar ist, dass der Mikrospiegel Licht der Halbleiterlichtquelle in einer ersten Winkelstellung zum Projektionsmittel projiziert und in einer zweiten Winkelstellung auf einen Absorber reflektiert.
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Weiter ist bevorzugt, dass der Geräteverbund in einen Kraftfahrzeugscheinwerfer integriert ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das Projektionslichtmodul auch zur Erzeugung von Scheinwerferlichtverteilungen wie Abblendlicht, Fernlicht, Teilfernlicht oder Signallichtverteilungen wie Blinklicht, Positionslicht oder Tagfahrlicht eingerichtet ist.
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Bevorzugt ist auch, dass der Geräteverbund oder das Projektionslichtmodul in eine Rückleuchte integriert ist und auch zur Erzeugung von Signallichtverteilungen wie Blinklicht, Positionslicht und/oder Bremslicht verwendbar ist.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Unteransprüchen. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Dabei zeigen, jeweils in schematischer Form:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung;
- 2 ein Ausführungsbeispiel eines Mittels zum Erzeugen einer ersten Lichtverteilung;
- 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung;
- 4 ein alternatives Ausführungsbeispiel eines Mittels zum Erzeugen einer ersten Lichtverteilung;
- 5 eine Verkehrssituation, in der die Erfindung verwendbar ist;
- 6 eine Verkehrssituation in Verbindung mit einem Kolonnenfahrtsignal;
- 7 eine Verkehrssituation in Verbindung mit einem alternativen Kolonnenfahrtsignal;
- 8 ein alternatives Kolonnenfahrtsignal;
- 9 eine Verkehrssituation mit einem weiteren alternativen Kolonnenfahrtsignal;
- 10 eine Verkehrssituation mit einem weiteren alternativen Kolonnenfahrtsignal; und
- 11 eine weitere Verkehrssituation mit einem weiteren alternativen Kolonnenfahrtsignal.
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Im Einzelnen zeigt die 1 eine Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung 10 mit einem als Kolonnenfahrtanzeigemittel eingerichteten Geräteverbund 12. Der Geräteverbund 12 weist ein Projektionslichtmodul 14 und ein Steuergerät 16 auf und ist zum Erzeugen eines Kolonnenfahrtsignals eingerichtet. Das Projektionslichtmodul 14 weist Mittel 18 zum Erzeugen einer innerhalb des Projektionslichtmoduls 14 lokalisierten ersten Lichtverteilung und Projektionsmittel 20 auf. Die Projektionsmittel 20 sind dazu eingerichtet, die erste Lichtverteilung aus dem Projektionslichtmodul 14 heraus zu projizieren und damit das Kolonnenfahrtsignal als Abbild der ersten Lichtverteilung zu erzeugen, wobei das Kolonnenfahrtsignal bevorzugt auf die Fahrbahn projizert wird. Das Projektionsmittel 20 ist bevorzugt eine Linse oder ein Reflektor oder weist zumindest eine Linse und/oder einen Reflektor auf. Das Projektionslichtmodul 14 ist in einem Gehäuse 15 angeordnet, dessen Lichtaustrittsöffnung durch eine transparente Abdeckscheibe 17 abgedeckt wird.
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Der Geräteverbund 12 ist dazu eingerichtet, die erste Lichtverteilung aus einer Vielzahl von Pixeln zusammenzusetzen, von denen pixelindividuell und/oder für Gruppen von Pixeln gruppenindividuell vom Steuergerät 16 steuerbare Lichtströme ausgehen.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel weisen die Mittel 18 eine Vielzahl einzeln steuerbarer Pixel 18.1 aus jeweils einer Mikroleuchtdiode (MikroLED) 18.2 auf. Die Zahl der Pixel liegt bevorzugt zwischen 10 hoch 3 und 10 hoch 7. Die Mikroleuchtdioden sind Bestandteil eines Mikroleuchtdiodenchips 18.3.
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Das Steuergerät 16 wirkt bevorzugt mit einer Sensorik 19 zusammen, mit der erkannt wird, dass sich das Fahrzeug in einer Kolonne bewegt. Dazu können zum Beispiel Signale einer Abstandssensorik verwendet werden. Eine Kolonnenfahrt wird z.B. daran erkannt, dass ein Abstandsschwellenwert für den Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Fahrzeugen über einen vorbestimmten Zeitraum nicht überschritten wird. Die Sensorik 19 kann auch Kommunikationsmittel aufweisen, die eine Erkennung von Kolonnenfahrtsituationen durch Auswerten einer vehicle to vehicle Kommunikation erlauben. Weiter kann die Sensorik auch einen Schalter aufweisen, mit dem ein Fahrer eines Fahrzeugs in einer Kolonne dem Steuergerät 16 das Vorliegen einer Kolonnenfahrtsituation signalisiert.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Mittels 18 zum Erzeugen einer ersten Lichtverteilung aus der 1. Bei diesem Ausführungsbeispiel weisen die Mittel 18 zum Erzeugen der ersten Lichtverteilung einen MikroLED Chip 18.3 auf, der die Vielzahl (hier aus Gründen der Übersichtlichkeit 4 mal 4 gleich 16) einzeln oder gruppenweise steuerbarer Pixel 18.1 aufweist, die individuelle Lichtströme 18.4 abstrahlen. Die Summe der jeweils gleichzeitig leuchtenden Pixel 18.1 ergibt jeweils die erste Lichtverteilung, die im Inneren des Projektionslichtmoduls 14 lokalisiert ist und die von dem Projektionsmittel 20 als Kolonnenfahrtsignal projiziert wird.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung 10. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die Mittel 18 zum Erzeugen der ersten Lichtverteilung einen DMD Chip 18.5 aufweisen, der von einer Halbleiterlichtquelle 18.6 beleuchtet wird. Die Halbleiterlichtquelle 18.6 weist eine oder mehrere Laserdioden und/oder eine oder mehrere Leuchtdioden auf.
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4 zeigt den DMD-Chip 18.5 in einer Seitenansicht. Der DMD-Chip 18.5 weist für jeden Pixel 18.1 einen Mikrospiegel 18.7 oder eine Gruppe zusammen schaltbarer Mikrospiegel auf. Die Winkelstellung von jedem Mikrospiegel 18.7 ist steuerbar so variierbar, dass der Mikrospiegel das Licht 18.8 der Halbleiterlichtquelle 18.6 in einer ersten Winkelstellung zum Projektionsmittel 20 projiziert und in einer zweiten Winkelstellung zum Beispiel auf einen Absorber 18.9 reflektiert. Die erste Lichtverteilung ergibt sich damit jeweils durch die Summe der Mikrospiegel 18.6, bzw. Pixel 18.1, die das auf sie einfallende Licht 18.8 der Halbleiterlichtquelle 18.6 auf das Projektionsmittel 20 richten.
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In beiden Ausführungsbeispielen ist das Projektionslichtmodul 14 ein High Definition (HD) Projektionslichtmodul. Darunter wird hier ein Projektionslichtmodul mit einer hohen Auflösung verstanden, also mit einer großen Zahl von Pixeln, die bevorzugt zwischen 10 hoch 2 und 10 hoch 7 Pixeln liegt.
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Der Geräteverbund 12 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in einen Kraftfahrzeugscheinwerfer integriert. In diesem Fall wird das Projektionslichtmodul bevorzugt auch zur Erzeugung von Scheinwerferlichtverteilungen wie Abblendlicht, Fernlicht, Teilfernlicht oder Signallichtverteilungen wie Blinklicht, Positionslicht oder Tagfahrlicht verwendet. Entsprechende erste Lichtverteilungen werden durch Steuerung der von den Pixeln ausgehenden Lichtströmen erzeugt.
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Der Geräteverbund 12 oder das Projektionslichtmodul 14 kann alternativ zur Integration in einen Scheinwerfer auch in eine Rückleuchte integriert sein. In diesem Fall wird das Projektionslichtmodul 14 bevorzugt auch zur Erzeugung von Signallichtverteilungen wie Blinklicht, Positionslicht und/oder Bremslicht verwendet.
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Die Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung 10 wird dazu verwendet, das Kolonnenfahrtsignal durch Projizieren der ersten Lichtverteilung mittels des Projektionslichtmoduls 14 auf die Fahrbahn zu erzeugen und anderen Verkehrsteilnehmern damit zu signalisieren, dass sich das jeweilige (projizierende) Fahrzeug im Folge-/Kolonnenmodus zum vorfahrenden Fahrzeug (oder in einem Vorausfahr-/Kolonnenmodus zu einem nachfolgenden Fahrzeug) befindet und ein Einscheren in die Lücke zwischen den beiden in Kolonne fahrenden Fahrzeugen unerwünscht ist.
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5 zeigt eine erste Verkehrssituation, in der die Erfindung verwendbar ist. Ein erstes Fahrzeug 1 bewegt sich auf der rechten Fahrspur in der angezeigten Bewegungsrichtung. Das erste Fahrzeug 1 hat eine linke Rückleuchte 1RLLA und eine rechte Rückleuchte 1RLRA. Diesem ersten Fahrzeug 1 folgt im Abstand d ein zweites Fahrzeug 2. Das zweite Fahrzeug 2 ist mit einem linken Scheinwerfer 2HLLA und einem rechten Scheinwerfer 2HLRA ausgestattet. Zumindest das zweite Fahrzeug 2 weist wenigstens ein Projektionslichtmodul 14 auf. Das erste Fahrzeug 1 kann ebenfalls wenigstens ein Projektionslichtmodul 14 aufweisen. Bevorzugt handelt es sich bei wenigstens einem Projektionslichtmodul der Scheinwerfer des zweiten Fahrzeugs und/oder wenigstens einem Projektionslichtmodul der Rückleuchten des ersten Fahrzeugs um ein High-Definition-Projektionslichtmodul 14 der oben beschriebenen Art.
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Auf der linken Nachbarspur fährt ein weiteres Fahrzeug 3 in der gleichen Fahrtrichtung wie das erste Fahrzeug 1 und das zweite Fahrzeug 2.
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Das zweite Fahrzeug 2 befindet sich in einer in der rechten Fahrspur fahrenden Kolonne und bewegt sich dabei zum Beispiel in einem autonomen Folgemodus zum ersten Fahrzeug 1. Die Bezeichnungen als erstes Fahrzeug und als zweites Fahrzeug drücken eine Hintereinanderanordnung der beiden Fahrzeuge in der Kolonne aus. Die Kolonne kann mehr als die beiden Fahrzeuge enthalten, so dass das als erste (zweite) Fahrzeug bezeichnete Fahrzeug nicht das erste (zweite) Fahrzeug der ganzen Kolonne sein muss. Ein solcher autonomer Folgemodus kann sich z.B. zwischen autonomen Fahrzeugen spontan ergeben. Ein autonom fahrendes zweites Fahrzeug 2 kann sich auch an ein nicht autonomes erstes Fahrzeug 20 mittels z.B. Adaptive-Cruise-Control mit Abstandsregelung koppeln. Es ist auch denkbar, dass eine solche Kopplung zu einem vorausfahrenden ersten Fahrzeug 1 durch den Fahrer des zweiten Fahrzeugs 2 initiiert wird. Eine bevorzugte Verwendung der Erfindung ergibt sich in Situationen, bei denen sowohl ein vorausfahrendes erstes Fahrzeug 1 als auch ein dahinter fahrendes zweites Fahrzeug 2 autonom fahren und über Vehicle to Vehicle (V2V) Kommunikation eine Kopplung untereinander hergestellt haben.
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Ein solcher Fall erlaubt es dem zweiten Fahrzeug 2 zum Beispiel, seinen Abstand d zum vorausfahrenden ersten Fahrzeug 10 zu reduzieren und auf diese Weise Energie im Windschatten zu sparen.
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Um zu verhindern, dass sich ein weiteres Fahrzeug 3 in den Freiraum zwischen dem ersten Fahrzeug 1 und dem zweiten Fahrzeug 2 einfädelt, wird ein Kolonnenfahrtsignal auf die Fahrbahn in dem genannten Freiraum projiziert, um dem weiteren Fahrzeug 3, sei es ein autonom fahrendes Fahrzeug 3 oder ein von einem Fahrer gesteuertes Fahrzeug 3, zu signalisieren, dass ein Einfädeln in die Kolonne unerwünscht ist.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der linke Scheinwerfer 2HLLA eines zweiten Fahrzeugs 2 ein Kolonnenfahrtsignal 26 auf die Fahrbahn projiziert, das eine durchgezogene Linie 28 darstellt, die sich von dem zweiten Fahrzeug 2 ausgehend bis zum linken Ende des ersten Fahrzeugs 1 erstreckt.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der linke Scheinwerfer 2HLLA eines zweiten Fahrzeugs 2 ebenfalls ein Kolonnenfahrtsignal auf die Fahrbahn projiziert, das eine durchgezogene Linie 28 aufweist, die sich von dem zweiten Fahrzeug 2 ausgehend bis zum linken Ende des ersten Fahrzeugs 1 erstreckt.
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Zusätzlich wird dieses Kolonnenfahrtsignal 26 unter Zuhilfenahme des rechten Scheinwerfers 2HLRA des zweiten Fahrzeugs 2 zu einem Kolonnenfahrtsignal 26 erweitert, das eine zusätzliche Kreuzmarkierung 30 aufweist. Die Kreuzmarkierung 30 wird dadurch erzeugt, dass zusätzlich eine durchgezogene Linie erzeugt wird, die sich vom linken Scheinwerfer 2HLLA des zweiten Fahrzeugs 2 ausgehend bis zum rechten Ende des ersten Fahrzeugs 1 erstreckt und dass eine weitere durchgezogene Linie erzeugt wird, die sich vom rechten Scheinwerfer 2HLRA des zweiten Fahrzeugs 2 ausgehend bis zum linken Ende des ersten Fahrzeugs 1 erstreckt.
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8 zeigt ein alternatives Kolonnenfahrtsignal 26. Im dargestellten Beispiel ist das Kolonnenfahrtsignal 26 das aus der Informationstechnik bekannte Bluetooth-Signal mit Punkten. 8 veranschaulicht damit, dass als Kolonnenfahrtsignale 26 Signale projiziert werden können, die in anderen Bereichen der Technik eine Kopplung signalisieren.
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9 zeigt ein weiteres alternatives Kolonnenfahrtsignal 26, das sich aus dem Kolonnenfahrtsignal 26 der 6 und einem stilisierten Kupplungssymbol 32 zusammensetzt.
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10 zeigt ein weiteres alternatives Kolonnenfahrtsignal 26, das sich aus dem Kolonnenfahrtsignal der 6 und einem stilisierten Kupplungssymbol 34 zusammensetzt, wie es als Anhängersymbol in Fahrzeugen verwendet wird. Ein solches Anhängersymbol kann die zusätzliche Funktion haben, dem Fahrer des zweiten Fahrzeugs 2 anzuzeigen, dass sich das zweite Fahrzeug noch in Kopplung zum vorausfahrenden ersten Fahrzeug 1 befindet
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Aufgrund der teilweise unterschiedlichen Blickrichtung ist es jedoch unmöglich, hochaufgelöste Kolonnenfahrtsignale sowohl für den Fahrer des zweiten Fahrzeugs 2 als auch gleichzeitig für den Fahrer des dritten Fahrzeugs 3 verzerrungsfrei darzustellen.
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Sofern das Kolonnenfahrtsignal 26 ein Einfädeln unterbinden soll und nicht eine Kopplung anzeigen soll, ist es auch denkbar, das in der 6 dargestellte Kolonnenfahrtsignal blinkend darzustellen, um die Aufmerksamkeit des einfädelnden Fahrers auf das Kolonnenfahrtsignal zu lenken.
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11 zeigt ein weiteres alternatives Kolonnenfahrtsignal 26. Dieses Kolonnenfahrtsignal 26 basiert darauf, dass bei zwischen einem ersten Fahrzeug 1 und einem zweiten Fahrzeug 2 bestehender Kopplung das vorausfahrende erste Fahrzeug 1 mit an seinem Heck angeordneten Projektionslichtmodulen die Projektion der Kolonnenfahrtsignale, die in den 6 und 7 dargestellt sind, unterstützen kann.
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Im Einzelnen zeigt 11 ein Ausführungsbeispiel, bei dem der linke Scheinwerfer eines zweiten Fahrzeugs 2 ein Kolonnenfahrtsignal auf die Fahrbahn projiziert, das eine durchgezogene Linie darstellt, die sich von dem zweiten Fahrzeug 2 ausgehend bis zum linken Ende des ersten Fahrzeugs 10 erstreckt. Dies entspricht dem Kolonnenfahrtsignal der 6.
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Zusätzlich wird dieses Kolonnenfahrtsignal unter Zuhilfenahme der Rückleuchten des ersten Fahrzeugs 1 zu einem Kolonnenfahrtsignal erweitert, das eine zusätzliche Kreuzmarkierung aufweist. Die Kreuzmarkierung wird dadurch erzeugt, dass zusätzlich eine durchgezogene Linie erzeugt wird, die, die sich von der rechten Rückleuchte des ersten Fahrzeugs 1 ausgehend bis zum linken vorderen Ende des zweiten Fahrzeugs 2 erstreckt und dass eine weitere durchgezogene Linie erzeugt wird, die sich von der linken Rückleuchte des ersten Fahrzeugs 1 ausgehend bis zum rechten vorderen Ende des zweiten Fahrzeugs 2 erstreckt.
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Nach diesem Ausführungsbeispiel kann bei bestehender Kopplung zwischen erstem Fahrzeug 1 und zweitem Fahrzeug 2 das erste Fahrzeug 1 mit seinen Rückleuchten oder auch mit von den Rückleuchten separaten und nach hinten abstrahlenden Projektionslichtmodulen zur Projektion von Kolonnenfahrtsignalen beitragen. So kann z.B. dann, wenn in der Farbe der Rückleuchten (also Rot) Licht abstrahlende Projektionslichtmodule zulässig sind, die Projektion des mit weißem Licht vom zweiten Fahrzeug projizierten Kolonnenfahrtsignals mit einem roten Kreuz ergänzt werden. Denkbar ist im Fall der Zulässigkeit von farbiges Licht nach vorn ausstrahlenden Projektionslichtmodulen in Fahrzeugen auch eine komplette Projektion der Kolonnenfahrtsignale in Farbe, z.B. in Rot.
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In weiteren Ausführungsbeispielen ist es denkbar, eine Helligkeit des von den Scheinwerfern ausgehenden Abblendlichtes eines zweiten Fahrzeugs zu verringern, um den Kontrast der projizierten Kolonnenfahrtsignale zu vergrößern. Als unterer Wert der Helligkeit kann ein gesetzlich vorgeschriebener Minimalwert für die durch das Abblendlicht vorgegebene Hintergrundhelligkeit verwendet werden.
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In weiteren Ausgestaltungen kann die Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung auch dazu eingerichtet sein, Animationen zu projizieren, die den Fahrer des dritten Fahrzeugs 3 darüber informieren, dass ein Einfädeln in die Kolonne zwischen einem ersten Fahrzeug 1 und einem zweiten Fahrzeug 2 unerwünscht oder erlaubt ist. Eine solche Animation könnte sich z.B. auch an mit Lauflichtern ausgestatteten Verkehrsleitbeschilderungen orientieren, wie sie zum Beispiel bei Änderungen der Zahl von Fahrspuren verwendet werden, um ein Einfädeln nach dem Reißverschlussprinzip zu veranschaulichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 20170361762 A1 [0002, 0004]
- DE 102011007181 A1 [0003]
- DE 102013006687 B4 [0003]
- US 020170361762 A1 [0005]