DE102021124089A1

DE102021124089A1 - Verfahren zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes

Info

Publication number: DE102021124089A1
Application number: DE102021124089.1A
Authority: DE
Inventors: Marco Eggert
Original assignee: Kiekert AG
Current assignee: Kiekert AG
Priority date: 2021-09-17
Filing date: 2021-09-17
Publication date: 2023-03-23

Abstract

Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes (1), insbesondere einer Kraftfahrzeug-Tür (1). Dabei treten eine personengebundene Sendeeinheit (3) und eine verschlusselement- oder fahrzeugseitige Empfangseinheit (5) miteinander in einen Dialog. Erfindungsgemäß wird das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement (1) nach Empfang eines Öffnungssignals lediglich spaltweise geöffnet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes, insbesondere einer Kraftfahrzeug-Tür, wonach eine personengebundene Sendeeinheit und eine verschlusselement- oder fahrzeugseitige Empfangseinheit miteinander in einen Dialog treten.
Bei dem Kraftfahrzeug-Verschlusselement handelt es sich beispielhaft um eine Kraftfahrzeug-Tür, die ganz generell als Kraftfahrzeug-Seitentür, Kraftfahrzeug-Schiebetür, aber auch als Kraftfahrzeug-Heckklappe, Kraftfahrzeug-Fronthaube usw. ausgebildet sein kann. Darüber hinaus fallen unter den Begriff des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes auch Tank- oder Ladeklappen. Bei der personengebundenen Sendeeinheit handelt es sich im Allgemeinen um eine kombinierte Sende-/Empfangseinheit. Diese kann im einfachsten Fall als sogenannter Funkschlüssel ausgebildet sein. Mithilfe eines solchen Funkschlüssels kann ein zutrittswilliger Kraftfahrzeug-Benutzer bzw. ganz generell eine Person das zugehörige Kraftfahrzeug bzw. dessen Kraftfahrzeug-Verschlusselement öffnen. Dazu kann ein entsprechender Funkbefehl seitens der Sendeeinheit an die Empfangseinheit abgegeben werden.
Generell und alternativ ist es aber auch möglich, dass sich der fragliche Benutzer bzw. die Person zusammen mit der von ihm mitgeführten personengebundenen Sendeeinheit in einen Empfangsbereich der verschlusselementseitigen oder fahrzeugseitigen Empfangseinheit begibt. Dann startet der betreffende Dialog automatisch. Bei der verschlusselement- oder fahrzeugseitigen Empfangseinheit handelt es sich im Regelfall ebenfalls um eine Sende-/Empfangseinheit.
Im Rahmen des Dialoges zwischen der Sendeeinheit und der Empfangseinheit wird zunächst und im Allgemeinen durch einen Frage-/Antwort-Datenaustausch eine Berechtigungsprüfung des zutrittswilligen Benutzers vorgenommen. Erst wenn diese Berechtigungsprüfung positiv absolviert wurde, folglich der Benutzer bzw. die zutrittswillige Person tatsächlich zum Öffnen des betreffenden Kraftfahrzeuges und damit auch des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes berechtigt ist, kann das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement entriegelt und geöffnet werden.
Beim gattungsbildenden Verfahren nach der EP 1 733 937 A1 zum automatischen Öffnen eines Elementes eines Kraftfahrzeuges wird so vorgegangen, dass es sich bei der personengebundenen Sendeeinheit um einen Codegeber handelt und die Empfangseinheit im Kraftfahrzeug mit einer Antenne ausgerüstet ist. Das zugehörige Kraftfahrzeug-Verschlusselement wird dann automatisch geöffnet, wenn sich der zum Zugang zum Kraftfahrzeug berechtigte tragbare Codegeber im elektrischen Feldstärkebereich der Antenne befindet und zusätzlich eine vorgebbare Positionsänderung durchführt.
Im Rahmen der ebenfalls gattungsbildenden DE 10 2017 204 078 A1 geht es um ein Verfahren zum Steuern zumindest eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes. Auch in diesem Fall wird ein mobiler Identifikationsgeber bzw. eine personengebundene Sendeeinheit in einem bestimmten Zugangsbereich um das Fahrzeug herum erfasst. Außerdem wird ein Benutzersignal an die Person ausgegeben. Nach Verweilen des mobilen Identifikationsgebers bzw. der personengebundenen Sendeeinheit für eine vorbestimmte Zeitdauer erfolgt ein Entriegeln und/oder Öffnen des zumindest einen Kraftfahrzeug-Verschlusselementes.
Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt, wenn es darum geht, eine gleichsam kontaktlose und fernwirkende Berechtigungsprüfung vorzunehmen und im Anschluss hieran die Öffnung des betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselementes zu bewirken. An dieser Stelle treten in der Praxis allerdings Probleme auf. Denn wenn beispielsweise die zugehörige Kraftfahrzeug-Fahrertür geöffnet werden soll, muss bei dem Öffnungsvorgang sichergestellt werden, dass die betreffende Kraftfahrzeug-Tür nicht mit Hindernissen oder Personen kollidiert. Außerdem ist die Auslegung regelmäßig so getroffen, dass zunächst eine bestimmte zu öffnende Kraftfahrzeug-Tür ausgewählt und erst dann entriegelt bzw. geöffnet werden kann. Auch in diesem Fall trägt der Bediener bzw. die Person im Endeffekt die Verantwortung dafür, dass die betreffende und ausgewählte Kraftfahrzeug-Tür nicht mit Hindernissen oder Personen kollidiert. Das ist wenig komfortabel und führt in der Praxis immer wieder zu Problemen, beispielsweise wenn es sich bei dem betreffenden Kraftfahrzeug um ein Mietfahrzeug handelt und die zutrittswillige Person mit den spezifischen Eigenschaften nicht vertraut ist. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Verfahren zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes so weiterzuentwickeln, dass eine problemlose Beaufschlagung des betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselementes ohne Kollisionsgefahr gelingt.
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Verfahren zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement nach Empfang eines Öffnungssignals lediglich spaltweise geöffnet wird.
Im Rahmen der Erfindung wird also ausdrücklich eine vollständige oder auch teilweise Öffnung der gewünschten Kraftfahrzeug-Tür bzw. des betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselementes vermieden. Vielmehr erfährt das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement nach Empfang eines Öffnungssignals lediglich eine spaltweise Öffnung. Die spaltweise Öffnung meint, dass die Öffnung des betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselementes letztlich mithilfe eines Ausstellers bzw. einer Ausstelleinrichtung vorgenommen wird, wie sie beispielhaft in der DE 10 2019 135 418 A1 der Anmelderin beschrieben wird. Ergänzend oder alternativ kann auch auf die DE 10 2015 103 826 A1 hingewiesen werden.
Tatsächlich kommen solche Aussteller bzw. Ausstelleinrichtungen oder Ausstellglieder typischerweise und vorteilhaft in Verbindung mit grifflosen Kraftfahrzeug-Türen oder allgemein grifflosen Kraftfahrzeug-Verschlusselementen zum Einsatz. Denn mithilfe des Ausstellers kann das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement zumindest spaltweise geöffnet werden, sodass im Anschluss hieran eine Person das Verschlusselement durch den Spalt hindurch ergreifen und vollständig manuell öffnen kann. Wie in der zuvor bereits genannten DE 10 2015 103 826 A1 erläutert, korrespondiert das spaltweise Öffnen dazu, dass der in diesem Zusammenhang eingesetzte Ausstellstößel bzw. dass Ausstellglied eine Linearverstellung mit einem Stellweg von beispielsweise 10 mm bis 20 mm vollführt. Als Folge hiervon und ganz generell stellen sich hierdurch Spalte zwischen dem betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselement bzw. der Kraftfahrzeug-Tür und einer zugehörigen Kraftfahrzeug-Karosserie ein, die in etwa Größenordnungen von ca. 50 mm bis 100 mm im Maximum betragen. Grundsätzlich kann auch mit noch geringeren Spaltweiten bis hinunter zu 20 mm oder 30 mm gearbeitet werden, solange der auf diese Weise gebildete Spalt zwischen dem Kraftfahrzeug-Verschlusselement bzw. typischerweise einer Außenhaut der betreffenden Kraftfahrzeug-Tür und der zugehörigen Kraftfahrzeug-Karosserie so groß bemessen ist, dass ein Bediener hierdurch die Finger einer Hand einführen und auf diese Weise das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement manuell aufschwenken kann.
Dadurch, dass erfindungsgemäß das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement nach Empfang des Öffnungssignals lediglich spaltweise geöffnet wird, was zu einem Spalt von regelmäßig im Maximum 100 mm des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes gegenüber der Kraftfahrzeug-Karosserie korrespondiert, stellt die Erfindung sicher, dass das Kraftfahrzeug-Verschlusselement weder mit Hindernissen noch Personen, beispielsweise Radfahrern oder Fußgängern, kollidiert oder kollidieren kann. Denn die angegebenen Spaltweiten liegen in der Regel deutlich unterhalb des Abstandes eines äußeren Punktes bzw. einer Außenkante eines Außenspiegels im Vergleich zur Kraftfahrzeug-Karosserie. Da sich in dem Bereich der Außenspiegel typischerweise weder Personen noch Hindernisse befinden, kann das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement spaltweise ohne Kollisionsgefahr geöffnet werden. Etwaige Gefährdungen des übrigen Verkehrs sind hierdurch de facto ausgeschlossen.
Das gilt erst recht, wenn nach vorteilhafter Ausgestaltung das spaltweise geöffnete Kraftfahrzeug-Verschlusselement zusätzlich fixiert wird. Diese Fixierung des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes kann durch ein Halteglied, eine Bremse oder ein Fangband im Bereich eines Scharniers realisiert werden. Eine solche Bremse bzw. ein Halteglied ist unter anderem Gegenstand der DE 10 2019 134 979 A1 der Anmelderin. Hier geht es ganz generell um eine Feststellvorrichtung zum Arretieren eines Kraftfahrzeug-Stellelementes, wie beispielsweise einer Kraftfahrzeug-Tür.
Jedenfalls wird das im Anschluss an den Empfang des Öffnungssignals lediglich spaltweise geöffnete betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement vorteilhaft fixiert. Die Fixierung des spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselementes stellt dabei sicher, dass beispielsweise bei einem am Hang abgestellten Kraftfahrzeug das spaltweise geöffnete Kraftfahrzeug-Verschlusselement nicht unbeabsichtigt durch die angreifenden Hangabtriebskräfte komplett aufschwenkt und die zuvor bereits beschriebenen und zu vermeidenden Gefährdungen des übrigen Verkehrs befürchtet werden müssen.
Dabei versteht es sich, dass die Fixierung des spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselementes bedarfsweise vorgenommen werden kann, beispielsweise in Abhängigkeit davon, ob das zugehörige Kraftfahrzeug an einer Gefällestrecke abgestellt wird oder nicht.
Darüber hinaus und nach vorteilhafter Ausgestaltung hat es sich bewährt, wenn die Fixierung des spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselementes in Abhängigkeit eines konkreten Öffnungswunsches einer Person aufgehoben wird. Der konkrete Öffnungswunsch der Person korrespondiert beispielsweise zu einer manuellen Beaufschlagung des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes und/oder einer verringerten Distanz der Sendeeinheit zur Empfangseinheit und/oder einem zusätzlich von der Empfangseinheit zur Sendeeinheit übertragenen Öffnungswunschsignal.
D. h., die Fixierung des spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselementes wird dann aufgehoben, wenn der konkrete Öffnungswunsch der Person vorliegt und beobachtet wird. Dadurch stellt die Erfindung sicher, dass die Person im Anschluss an den konkreten Öffnungswunsch das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement nicht beispielsweise gegen die Kraft eines Haltegliedes, einer Bremse oder auch eines Fangbandes bewegen muss. Vielmehr führt der konkrete Öffnungswunsch unmittelbar dazu, dass die Fixierung des spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselementes aufgehoben wird.
Der konkrete Öffnungswunsch der Person kann dabei beispielhaft an einer manuellen Beaufschlagung des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes festgemacht werden. In diesem Fall wird mithilfe eines bei dem betreffenden Halteglied oder der Bremse ohnehin meistens vorgesehenen Sensors festgestellt, dass die Person das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement manuell beaufschlagt. Das führt dann unmittelbar dazu, dass die Fixierung des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes aufgehoben wird. Alternativ oder zusätzlich kann sich dieser konkrete Öffnungswunsch auch dahingehend manifestieren, dass sich die Distanz der personengebundenen Sendeeinheit zur verschlusselement- oder fahrzeugseitigen Empfangseinheit verringert. Denn das wird dahingehend von einer regelmäßig vorgesehenen Steuereinheit interpretiert, dass die Person konkret das Kraftfahrzeug-Verschlusselement zu öffnen beabsichtigt, indem sie sich nähert. Alternativ oder zusätzlich kann die Fixierung des spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselementes auch ganz einfach dadurch aufgehoben werden, dass mithilfe der personengebundenen Sendeeinheit ein zusätzliches Öffnungswunschsignal an die verschlusselement- oder fahrzeugseitige Empfangseinheit übertragen wird. Das kann durch eine simple Beaufschlagung einer Taste erfolgen.
Generell kann es sich bei der personengebundenen Sendeeinheit auch um ein Mobiltelefon handeln, welches die entsprechenden Steuerbefehle, d. h. das Öffnungssignal und bedarfsweise das Öffnungswunschsignal, an die verschlusselement- oder fahrzeugseitige Empfangseinheit übermittelt.
Nach einem Vorschlag der Erfindung mit besonderer Bedeutung werden sämtliche oder zuvor ausgewählte Kraftfahrzeug-Verschlusselemente nach Empfang des Öffnungssignals spaltweise geöffnet. Dabei werden die spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente jeweils fixiert. Im Rahmen dieser besonders bevorzugten Variante findet also ausdrücklich keine Auswahl des von der Person zu öffnenden Kraftfahrzeug-Verschlusselementes statt. Das ist möglich, weil die sämtlichen oder die zuvor ausgewählten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente nach Empfang des Öffnungssignals spaltweise geöffnet werden und folglich aus den zuvor geschilderten Gründen etwaige Kollisionen mit anderen Personen oder Hindernissen ausgeschlossen werden können. Zugleich wird durch diese Vorgehensweise dokumentiert, dass das hierdurch angesteuerte Kraftfahrzeug in Dialog mit der personengebundenen Sendeeinheit getreten ist und das gewünschte Öffnungssignal sicher empfangen hat.
Nach weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente zeitabhängig (wieder) geschlossen werden. Hierdurch stellt die Erfindung sicher, dass im Anschluss an das spaltweise Öffnen der Kraftfahrzeug-Verschlusselemente und beispielsweise dann, wenn sich die zutrittswillige Person wieder entfernt, das Kraftfahrzeug dennoch (wieder) verschlossen wird. Dabei versteht es sich, dass der Schließvorgang typischerweise damit einhergeht, dass zuvor die Fixierung der einzelnen Kraftfahrzeug-Verschlusselemente aufgehoben wird. Der Schließvorgang der betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselemente kann dabei mithilfe eines Schließantriebes vorgenommen werden, wie er vielfach bekannt ist und nur beispielhaft in Verbindung mit einem Aussteller in der DE 10 2019 126 590 A1 der Anmelderin beschrieben wird.
Neben dem zeitabhängigen Schließen der spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente ist es alternativ oder zusätzlich auch möglich, die spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente in Abhängigkeit eines Sensorsignales bzw. des Signales eines Sensors zu schließen. Dieses Sensorsignal kann beispielsweise von einem Startsignal des Kraftfahrzeuges, dem Betätigen der Fahrzeugbremse oder auch anderweitig abgeleitet werden. Jedenfalls deutet das Sensorsignal darauf hin, dass das Kraftfahrzeug in Betrieb genommen werden soll und folglich die bisher spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente demzufolge geschlossen werden (müssen).
Dabei wird typischerweise und besonders vorteilhaft so vorgegangen, dass lediglich die spaltweise geöffneten und im Spaltzustand verharrenden Kraftfahrzeug-Verschlusselemente geschlossen werden. Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass nach dem spaltweisen Öffnen der sämtlichen oder ausgewählter Kraftfahrzeug-Verschlusselemente einzelne Kraftfahrzeug-Verschlusselemente von einer oder mehreren zutrittswilligen Personen vollständig geöffnet worden sind. Diese Kraftfahrzeug-Verschlusselemente werden von den betreffenden Personen nach dem Einstieg in das Kraftfahrzeug manuell oder motorisch geschlossen. Demzufolge befinden sich bei einer solchen Vorgehensweise noch einzelne Kraftfahrzeug-Verschlusselemente im Spaltzustand und verharren in dieser Funktionsstellung. Hierbei handelt es sich um die Kraftfahrzeug-Verschlusselemente, welche von den zutrittswilligen Personen nicht beaufschlagt worden sind. Diese fraglichen Kraftfahrzeug-Verschlusselemente werden geschlossen, und zwar in der Regel sowie spätestens dann, wenn ein bestimmter Zeitraum nach ihrer spaltweisen Öffnung abgelaufen ist und/oder das zuvor bereits angesprochene Sensorsignal erzeugt wurde, welches auf die Inbetriebnahme des zugehörigen Kraftfahrzeuges schließen lässt.
In der Regel werden sämtliche Kraftfahrzeug-Verschlusselemente nach Empfang des Öffnungssignals spaltweise geöffnet. In diesem Fall ist eine vorherige Auswahl nicht erforderlich. Dennoch ist eine solche Auswahl möglich und kann beispielsweise mithilfe der Sendeeinheit vorgenommen werden. Das empfiehlt sich beispielsweise für den Fall, dass bei einem 5-türigen Kraftfahrzeug lediglich die beiden vorderen Fahrer- und Beifahrertüren spaltweise geöffnet werden sollen und beispielsweise nicht die beiden hinteren Seitentüren sowie die Heckklappe. Dadurch kann verhindert werden, dass beispielsweise Kinder die hinteren Kraftfahrzeug-Seitentüren unbeaufsichtigt öffnen und hierdurch eine Gefährdung des übrigen Verkehrs stattfindet.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung, die zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes und zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens besonders geeignet ist. Im Ergebnis werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes beschrieben und zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe der Öffnungsvorgang insbesondere bei grifflosen Kraftfahrzeug-Verschlusselementen gefahrlos und intuitiv sowie einfach vollzogen werden kann. Dazu reicht es erfindungsgemäß aus, dass das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement bzw. die mehreren Kraftfahrzeug-Verschlusselemente nach Empfang eines Öffnungssignals seitens der personengebundenen Sendeeinheit durch die verschlusselement- oder fahrzeugseitige Empfangseinheit lediglich spaltweise geöffnet wird bzw. werden. Die spaltweise Öffnung verhindert dabei Gefährdungen des übrigen Verkehrs, und zwar wirksam sowie auf einfache Art und Weise. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert, die einzige 1 zeigt zu diesem Zweck ein Kraftfahrzeug schematisch.
In der 1 ist eine Vorrichtung zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes 1, insbesondere einer Kraftfahrzeug-Tür 1 dargestellt. Nach dem Ausführungsbeispiel verfügt das schematisch wiedergegebene Kraftfahrzeug über insgesamt vier Kraftfahrzeug-Türen 1 bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 und eine Kraftfahrzeug-Heckklappe 2, die sämtlich als Kraftfahrzeug-Verschlusselemente 1 fungieren. Im Rahmen der nachfolgend noch zu beschreibenden Vorgehensweise werden nun sämtliche oder ausgewählte Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 als Kraftfahrzeug-Verschlusselemente 1 beaufschlagt.
Zu diesem Zweck ist eine personengebundene Sendeeinheit 3 vorgesehen, die nach dem Ausführungsbeispiel von einer sich dem Kraftfahrzeug nähernden Person 4 getragen wird, beispielsweise in einer Brusttasche. Die personengebundene Sendeeinheit 3 und eine verschlusselement- oder fahrzeugseitige Empfangseinheit 5 treten dabei in Dialog, sobald die Sendeeinheit 3 in den Empfangsbereich der Empfangseinheit 5 gelangt. Anhand des Ausführungsbeispiels erkennt man, dass in diesem Fall vier fahrzeugseitige Empfangseinheiten 5 realisiert sind, nämlich zu jeder Kraftfahrzeug-Seitentür 1 gehörig. Das gilt selbstverständlich nur und ausschließlich beispielhaft, weil grundsätzlich auch mit einer zentralen fahrzeugseitigen Empfangseinheit 5 gearbeitet werden kann, was jedoch nicht dargestellt ist.
Der Dialog zwischen der personengebundenen Sendeeinheit 3 und der verschlusselement- oder fahrzeugseitigen Empfangseinheit 5 korrespondiert zu einem Datenaustausch, mit dem zunächst eine Berechtigungsprüfung der die Sendeeinheit 3 tragenden Person 4 stattfindet. Ist diese Berechtigungsprüfung positiv abgeschlossen, werden die betreffenden Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 in der Regel entriegelt.
Wenn nun die Person 4 zusätzlich noch ein Öffnungssignal mithilfe der personengebundenen Sendeeinheit 3 an die Empfangseinheit 5 sendet, so führt dies erfindungsgemäß dazu, dass das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement 1 nach Empfang des Öffnungssignals lediglich spaltweise geöffnet wird. Das Öffnungssignal kann selbstverständlich auch automatisch durch eine Annäherung der Sendeeinheit 3 in Bezug auf die Empfangseinheit 5 erzeugt werden. Das ist in der 1 jeweils strichpunktiert angedeutet. Tatsächlich wird nach dem Ausführungsbeispiel so vorgegangen, dass sämtliche Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 spaltweise geöffnet werden. Dazu ist das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement bzw. die Kraftfahrzeug-Seitentür 1 mit einem lediglich angedeuteten Aussteller 6 ausgerüstet. Der Aussteller 6 sorgt nach dem Ausführungsbeispiel dafür, dass die betreffende Kraftfahrzeug-Seitentür 1 respektive ihre Außenhaut gegenüber der Fahrzeugkarosserie einen Spalt S aufweist, der nach dem Ausführungsbeispiel max. 100 mm beträgt. Dadurch stellt die Erfindung sicher, dass im Anschluss an das spaltweise Öffnen des betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselementes 1 der übrige Verkehr nicht gefährdet wird.
Die einzelnen Aussteller 6 werden nach dem Ausführungsbeispiel von einer zentralen Steuereinheit 7 beaufschlagt. Die Steuereinheit 7 wertet auch die Signale der einzelnen Empfangseinheiten 5 aus und ebenso Signale eines nachfolgend noch näher zu beschreibenden Sensors 8.
Die jeweils spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 werden nach ihrer spaltweisen Öffnung jeweils fixiert, und zwar mithilfe eines Haltegliedes oder einer Feststellvorrichtung 9, wie sie einleitend bereits beschrieben worden ist. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels ist lediglich eine Feststellvorrichtung 9 im Bereich eines Scharnieres dargestellt, die ebenfalls mithilfe der Steuereinheit 7 angesteuert wird. Die Fixierung des betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselementes bzw. der Kraftfahrzeug-Seitentür 1 wird dabei in Abhängigkeit eines konkreten Öffnungswunsches der Person 4 aufgehoben. Der konkrete Öffnungswunsch der Person 4 korrespondiert nach dem Ausführungsbeispiel dazu, dass die Person 4 mithilfe der personengebundenen Sendeeinheit 3 ein zusätzliches Öffnungswunschsignal an die Empfangseinheit 5 übermittelt. Als Folge hiervon kann die Person 4 das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement bzw. die Kraftfahrzeug-Seitentür 1 durch den Spalt S hindurch ergreifen und vollständig öffnen, weil die Fixierung aufgehoben ist und in diesem Fall die Feststellvorrichtung 9 unwirksam. Hierfür hat die Steuereinheit 7 nach Empfang des Öffnungswunschsignales seitens der personengebundenen Sendeeinheit 3 gesorgt.
Wie bereits erläutert, werden im Rahmen des Ausführungsbeispiels sämtliche Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 nach Empfang des Öffnungssignales spaltweise geöffnet. Es ist aber auch möglich, die spaltweise Öffnung auf einzelne ausgewählte Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 zu beschränken. So oder so werden die jeweils spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 jeweils fixiert.
Um die spaltweise geöffneten und nicht vollständig geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente 1 zu schließen, kann das betreffende spaltweise geöffnete Kraftfahrzeug-Verschlusselement 1 zeitabhängig geschlossen werden. Hierzu kann die Steuereinheit 7 eine bestimmte, zuvor fest eingestellte Zeit vorgeben, nach der das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement 1 mithilfe eines Schließantriebes geschlossen wird. Dabei wird in der Regel zuvor die Fixierung seitens der Feststellvorrichtung 9 aufgehoben. Grundsätzlich können die Feststellvorrichtung 9 und der besagte Schließantrieb auch eine Einheit bilden. So wird im Rahmen des Ausführungsbeispiels vorgegangen.
Neben diesem zeitabhängigen Schließvorgang des betreffenden Kraftfahrzeug-Verschlusselementes 1 sieht die Erfindung aber auch vor, dass die spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 in Abhängigkeit eines Signales des Sensors 8 geschlossen werden. Bei dem Sensor 8 kann es sich um einen die Betätigung eines Bremspedals oder eines Zündsignals feststellenden Sensor handeln. Jedenfalls korrespondiert die Beaufschlagung des Sensors 8 dazu, dass das Kraftfahrzeug in Betrieb genommen und fahren soll. Das auf diese Weise erzeugte Signal des Sensors 8 wird nun von der Steuereinheit 7 so umgesetzt, dass im Anschluss hieran die spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 geschlossen werden. Dabei wird insgesamt so vorgegangen, dass lediglich die spaltweise geöffneten und im Spaltzustand verharrenden Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 geschlossen werden.
Nähert sich beispielsweise nach dem Ausführungsbeispiel die Person 4 der linken vorderen Kraftfahrzeug-Seitentür 1 bzw. Fahrertür und gibt das betreffende Öffnungswunschsignal ab, so wird die Fixierung lediglich dieser Kraftfahrzeug-Seitentür 1 bzw. Fahrertür aufgehoben. Demgegenüber verharren die übrigen Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 in ihrem spaltweise geöffneten Spaltzustand. Spätestens dann, wenn der Sensor 8 ein Signal empfängt, was mit dem nachfolgenden Betrieb des Kraftfahrzeuges einhergeht, wird dies dahingehend von der Steuereinheit 7 interpretiert, dass die verbleibenden spaltweise geöffneten und im Spaltzustand verharrenden übrigen Kraftfahrzeug-Verschlusselemente bzw. Kraftfahrzeug-Seitentüren 1 geschlossen werden. Hierbei handelt es sich um die übrigen drei Kraftfahrzeug-Seitentüren 1, ausgenommen die zuvor bereits angesprochene Fahrertür. Denn diese ist von der nun im Kraftfahrzeug befindlichen Person 4 manuell oder motorisch geschlossen worden.
Bezugszeichenliste

1: Kraftfahrzeug-Verschlusselement, Kraftfahrzeug-Tür, Kraftfahrzeug-Seitentür
2: Kraftfahrzeug-Heckklappe
3: Sendeeinheit
4: Person
5: Empfangseinheit
6: Aussteller
7: Steuereinheit
8: Sensor
9: Feststellvorrichtung
S: Spalt

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1733937 A1 [0005]
DE 102017204078 A1 [0006]
DE 102019135418 A1 [0010]
DE 102015103826 A1 [0010, 0011]
DE 102019134979 A1 [0013]
DE 102019126590 A1 [0021]

Claims

Verfahren zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes (1), insbesondere einer Kraftfahrzeug-Tür (1), wonach eine personengebundene Sendeeinheit (3) und eine verschlusselement- oder fahrzeugseitige Empfangseinheit (5) miteinander in Dialog treten, dadurch gekennzeichnet, dass das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement (1) nach Empfang eines Öffnungssignals lediglich spaltweise geöffnet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das spaltweise geöffnete Kraftfahrzeug-Verschlusselement (1) fixiert wird.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes (1) in Abhängigkeit eines konkreten Öffnungswunsches einer Person (4) aufgehoben wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der konkrete Öffnungswunsch der Person (4) beispielsweise zu einer manuellen Beaufschlagung des Kraftfahrzeug-Verschlusselementes (1) und/oder einer verringerten Distanz der Sendeeinheit (3) zur Empfangseinheit (5) und/oder einem zusätzlichen von der Empfangseinheit (3) zur Sendeeinheit (5) übertragenen Öffnungswunschsignal korrespondiert.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche oder zuvor ausgewählte Kraftfahrzeug-Verschlusselemente (1) nach Empfang des Öffnungssignals spaltweise geöffnet werden.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente (1) jeweils fixiert werden.
Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente (1) zeitabhängig geschlossen werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die spaltweise geöffneten Kraftfahrzeug-Verschlusselemente (1) in Abhängigkeit eines Signals eines Sensors (8) geschlossen werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich die spaltweise geöffneten und im Spaltzustand verharrenden Kraftfahrzeug-Verschlusselemente (1) geschlossen werden.
Vorrichtung zur Ansteuerung wenigstens eines Kraftfahrzeug-Verschlusselementes (1), insbesondere einer Kraftfahrzeug-Tür (1), vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei eine personengebundene Sendeeinheit (3) und eine verschlusselement- oder fahrzeugseitige Empfangseinheit (5) miteinander einen Dialog aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass das betreffende Kraftfahrzeug-Verschlusselement (1) nach Empfang eines Öffnungssignals lediglich spaltweise öffenbar ist.