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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Endgeräteanschlussdose zur Unterputz-Installation, insbesondere für einen Glasfaseranschluss.
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Aus dem Stand der Technik sind Glasfaser-Anschlussdosen für so genannte Aufputz-Installationen bekannt. Derartige Anschlussdosen sind jedoch nicht in vorhandene Unterputz-Schalterprogramme integrierbar. Großkunden wie Wohnungsuntemehmen als Akteure in der Wohnungswirtschaft verlangen jedoch zunehmend, dass insbesondere bei Neuinstallationen und Kemsanierungen eine qualitativ hochwertige Glasfaser-Installation, beispielsweise für das so genannte „Fibre to the Home“ (FTTH), erfolgt. Hierzu gehört unter anderem die Nachfrage nach FTTH-Unterputz-Installationen, so dass in einem Wohnraum eine einheitliche Verwendung von Unterputz-Schalterprogrammen erfolgen kann.
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Entsprechende Glasfaser-Anschlussdosen für Unterputz-Installationen, beispielsweise in Hohlwand- oder Schalterdosen, sind am Markt jedoch nur in geringer Auswahl verfügbar. Die wenigen verfügbaren Typen stellen zumeist modulare Unterputz-Anschlussdosen dar (z. B. Keystone-Rahmen), welche durch entsprechend eingesetzte Module (z. B. Glasfaserkupplungen) für Glasfaser-Verkabelungen eingesetzt werden könnten.
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Nachteilig an den verfügbaren Modellen ist, dass diese nur eine rudimentäre Anbindung an Keystone-Rahmen sowie Keystones ermöglichen und nicht vollumfänglich mit Faserablage, Fasermanagement und Spleißschutzablage ausgerüstet sind. Die von Großkunden gestellten Anforderungen sind demnach nicht vollständig umsetzbar.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lösung bereitzustellen, welche die vorgenannten Nachteile ausräumt und eine Unterputz-Installation für Glasfaseranschlüsse ermöglicht, die nicht nur kompatibel zu bestehenden Unterputz-Schalterprogrammen ist, sondern zudem einen wirksamen Schutz der Glasfasern ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Endgeräteanschlussdose zur Unterputz-Installation, insbesondere für einen Glasfaseranschluss, umfassend: einen Rahmen, und eine mit dem Rahmen über ein Verbindungselement verbundene Trommeleinheit, wobei die Trommeleinheit in Relation zur Oberfläche des Rahmens in Schräglage angeordnet ist.
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Dieser Lösung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass durch die erfindungsgemäße Anordnung einer für Hohlwanddosen bzw. Schalterdosen geeigneten, zylinderförmigen Trommeleinheit zur Aufnahme von Glasfasern der verfügbare Platz bestmöglich genutzt werden kann. Die Trommeleinheit ist gerade ausreichend groß genug dimensioniert, um Mindestbiegeradien der Glasfasern einzuhalten und dabei jedoch klein genug, um eine Anordnung der Trommeleinheit innerhalb einer Unterputz-Hohlwanddose bzw. -Schalterdose vornehmen zu können. Dabei verbleibt ausreichend Platz für in die Hohlwanddose bzw. Schalterdose hineinragende Kupplungsmodule des Rahmens. Die Schrägstellung der Trommeleinheit erleichtert zudem bei der Montage das Einführen selbiger in eine Unterputz-Hohlwanddose bzw. -Schalterdose und bietet darüber hinaus Platz für die Anordnung weiterer Komponenten, beispielsweise für eine integrierte Zugentlastung.
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Vorteilhafterweise ist die Schräglage zwischen der Oberfläche/Ebene der Trommeleinheit und der Oberfläche/Ebene des Rahmens durch einen Winkel in einem Bereich von 10° bis 30° vorzugsweise 15° gekennzeichnet.
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Vorzugsweise weist die Trommeleinheit eine im Wesentlichen kreisförmige Grundfläche auf. Dies hat den Vorteil, dass eine Ausrichtung derselben innerhalb einer Hohlwanddose bzw. Schalterdose besonders vereinfacht wird, da die Trommeleinheit keine Stellen aufweist, die besonders weit über selbige hinausragen.
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Vorteilhafterweise umfasst die Trommeleinheit eine umlaufende Trommelwand, wobei wenigstens eine Glasfaser begrenzt von der umlaufenden Trommelwand innerhalb der Trommeleinheit anordbar ist. Auf diese Weise kann eine Faserablage geschaffen werden, durch welche mitunter gegebene Montagereserven eines Glasfaserkabels verstaut werden können.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die umlaufende Trommelwand wenigstens eine schräg gestellte Öffnung, durch welche die wenigstens eine Glasfaser führbar ist. Dies ermöglicht es, Glasfasern in die Trommeleinheit einzuführen, ohne dass diese mehr als zulässig geknickt werden müssen.
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Bevorzugt beträgt der Außendurchmesser der Trommelwand maximal 54 mm. Ferner ist der Innendurchmesser der Trommelwand derart gewählt, dass ein Biegeradius von wenigstens 7,5 mm ermöglicht wird. Dadurch kann zum einen sichergestellt werden, dass die Trommeleinheit noch mit etwas Reserve in die Hohlwand- bzw. Schalterdose passt. Zum anderen kann durch den Mindestbiegeradius sichergestellt werden, dass bereits biegeoptimierte Glasfasern, z.B. G.657.A2-Fasern, nicht beschädigt werden.
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Vorteilhafterweise umfasst die Trommeleinheit eine umlaufende, die Trommelwand überragende Seitenabdeckung. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn eine vergleichsweise große Montagereserve gegeben ist, die nicht komplett bis zu einer Oberkante der Trommelwand verstaut werden kann. Die Trommelwand überragende Glasfasern werden durch die Seitenabdeckung gehalten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Seitenabdeckung wenigstens eine schräg gestellte Öffnung, durch welche die wenigstens eine Glasfaser führbar ist. Auch hierdurch wird eine erleichterte Einführung von Glasfasern in die Trommeleinheit ermöglicht.
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Die Seitenabdeckung weist vorzugsweise wenigstens einen zum Zentrum der Grundfläche gerichteten Abschnitt auf. Dadurch kann verhindert werden, dass Glasfasern sich aus der Trommeleinheit lösen und in den Innenraum der Hohlwanddose bzw. Schalterdose gelangen. Dennoch sind die Glasfasern weiter gut zugänglich.
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Die vorgeschlagene Endgeräteanschlussdose umfasst vorteilhafterweise eine auf der Trommeleinheit angeordnete Spleißschutzablage, welche zur Aufnahme der wenigstens einen Glasfaser eingerichtet ist. Eine solche Spleißschutzablage ist vorzugsweise im Zentrum der Trommeleinheit angeordnet und befindet sich im nicht von der Seitenabdeckung abgedeckte Bereich, welcher gut zugänglich ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Spleißschutzablage dazu eingerichtet, wenigstens einen und maximal vier Crimpspleißschütze aufzunehmen. Zur Aufnahme der Crimpspleißschütze ist die Spleißschutzablage beispielsweise nach Art eines Kamms ausgeführt.
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Vorteilhafterweise umfasst die Endgeräteanschlussdose ferner eine an der Trommeleinheit vorgesehene Zugentlastungsvorrichtung, welche zur Aufnahme von Kabeln unterschiedlicher Durchmesser eingerichtet ist. Die Zugentlastung ist beispielsweise für unterschiedliche Glasfaserkabel wie solche für eine „Single Family Unit“ (SFU) und/oder für armierte Hausinstallationskabel vorgesehen.
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Vorzugsweise ist der Rahmen der Endgeräteanschlussdose ein Keystone-Rahmen. Dies ermöglicht eine gute Integration in bestehende Unterputz-Schalterprogrammen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Endgeräteanschlussdose wenigstens ein am Rahmen angeordnetes Kupplungsmodul, mit welchem ein Ende der wenigstens einen Glasfaser verbindbar ist. Als Kupplungen kommen hierfür beispielsweise Duplex-LC („Lucent Connector“)- bzw. APC („Angled Physical Connect“)-Steckkupplungen zum Einsatz.
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Vorteilhafterweise ist als Verbindungselement eine ungenutzte Erdungsschraube des Rahmens vorgesehen. Dadurch erübrigt sich das Vorsehen eines separaten Verbindungsmittels zwischen Rahmen und Trommeleinheit, woraus anderenfalls ein erhöhter Materialbedarf sowie ein geringerer Platz im Innenraum einer Hohlwanddose bzw. einer Schalterdose resultieren würden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 in einer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer Endgeräteanschlussdose zur Unterputz-Installation;
- 2 in einer Frontansicht ein weiteres ein Ausführungsbeispiel einer Endgeräteanschlussdose zur Unterputz-Installation; und
- 3 in einer Ansicht von unten ein Ausführungsbeispiel einer Endgeräteanschlussdose zur Unterputz-Installation.
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1 zeigt in einer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer Endgeräteanschlussdose 1 zur Unterputz-Installation. Vorliegend ist die Endgeräteanschlussdose 1 für einen Glasfaseranschluss vorgesehen. Die Endgeräteanschlussdose 1 umfasst einen Rahmen 2 und eine mit dem Rahmen 2 über ein Verbindungselement 3 verbundene Trommeleinheit 4.
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Die Trommeleinheit 4 ist dabei in Relation zur Oberfläche des Rahmens 2 in Schräglage gemäß dem Winkel β angeordnet. Anhand von 1 ist erkennbar, dass die Trommeleinheit 4 mittels einer als Verbindungselement fungierenden ungenutzten Erdungsschraube des Rahmens 2 mit dem Rahmen 2 verbunden ist.
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Aus einem Faserauslauf 15 der Trommeleinheit wird vorliegend eine Glasfaser 7 geführt, an deren Ende ein Stecker 14, hier ein LC-APC Stecker, angeschlossen ist. Der Stecker 14 ist in ein vorliegend als LC-APC Duplex-Steckkupplung ausgebildetes Kupplungsmodul 12 eingesteckt, welches wiederum mit einem Keystone-Modul 13 des Rahmens 2 verbunden ist.
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2 zeigt in einer Frontansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Endgeräteanschlussdose 1 zur Unterputz-Installation. Anhand dieser Figur ist erkennbar, dass die Trommeleinheit 4 eine im Wesentlichen kreisförmige Grundfläche 5 aufweist.
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Ferner ist zu sehen, dass die Trommeleinheit 4 eine umlaufende Trommelwand 6 umfasst, welche zwei Glasfasern 7 begrenzt, so dass diese innerhalb der Trommeleinheit 4 angeordnet sind. Diese umlaufende Trommelwand 6 umfasst vorliegend zwei schräg gestellte Öffnungen 8, wobei durch diese Öffnungen 8 die Glasfasern 7 geführt sind.
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Der Außendurchmesser der Trommelwand 6 ist vorliegend mit einer Größe von 54 mm gewählt, woraus ein Innendurchmesser der Trommelwand 6 resultiert, der einen Biegeradius von wenigstens 7,5 mm ermöglicht.
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Ebenfalls erkennbar in 2 ist eine umlaufende, die Trommelwand 6 überragende Seitenabdeckung 9. Diese ist vorliegend wellenförmig ausgebildet, wobei ein jeweiliger Hochpunkt der „Welle“ einen zum Zentrum der Grundfläche gerichteten Abschnitt darstellt.
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An den Stellen, an welchen die Trommelwand 6 schräg gestellte Öffnungen 8 aufweist, weist auch die Seitenabdeckung 9 entsprechende schräg gestellte Öffnungen auf, durch welche eine Glasfaser 7 führbar ist.
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2 zeigt ferner eine auf bzw. inmitten der Trommeleinheit 4 angeordnete Spleißschutzablage 10, welche zur Aufnahme der beiden Glasfasern 7 eingerichtet ist. Diese Spleißschutzablage 10 ist dazu eingerichtet, vier Crimpspleißschütze aufzunehmen, von denen jedoch nur zwei durch Glasfasern 7 belegt sind.
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Eine an der Trommeleinheit 4 vorgesehene Zugentlastungsvorrichtung 11, welche zur Aufnahme von Kabeln unterschiedlicher Durchmesser eingerichtet ist, ist vorliegend von vorne dargestellt und wird nachfolgend in Bezug auf 3 näher erläutert.
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3 zeigt in einer Ansicht von unten ein Ausführungsbeispiel einer Endgeräteanschlussdose 1 zur Unterputz-Installation. Anhand dieser Figur ist gut erkennbar, dass eine (im oberen Bereich der Figur dargestellte) vorgesehene Zugentlastungsvorrichtung 11 an der Trommeleinheit 4 vorgesehen ist, wobei diese Zugentlastungsvorrichtung 11 zur Aufnahme von Kabeln unterschiedlicher Durchmesser eingerichtet ist. Vorliegend ist ein zugeführtes Kabel lediglich beispielhaft mittels einer Moosgummipolsterung und eines Kabelbinders mit der Zugentlastungsvorrichtung 11 verbunden.
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Ferner ist die ungenutzte Erdungsschraube des Rahmens 2, welche als Verbindungselement 3 dient, erkennbar. Mittels dieses Verbindungselements 3 kann die Trommeleinheit 4 in der gewünschten Schräglage am Rahmen 2 befestigt werden.
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Letztlich zeigt 3 vier von außen leicht zugänglichen Kupplungsmodule 12, vorliegend LC-APC Duplex-Steckkupplungen, welche in zwei Keystone-Modulen 13 angeordnet sind.
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Die in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele und die im Zusammenhang mit diesen erläuterten Ausführungsbeispiele dienen lediglich einer Erläuterung der Erfindung und sind für die nicht beschränkend.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Endgeräteanschlussdose
- 2
- Rahmen
- 3
- Verbindungselement
- 4
- Trommeleinheit
- 5
- Grundfläche
- 6
- Trommelwand
- 7
- Glasfaser
- 8
- Öffnung
- 9
- Seitenabdeckung
- 10
- Spleißschutzablage
- 11
- Zugentlastungsvorrichtung
- 12
- Kupplungsmodul (LC-APC Duplex-Steckkupplung)
- 13
- Keystone-Modul
- 14
- Stecker (LC-APC Stecker)
- 15
- Fasereinlauf bzw. Fasereinlauf
- β
- Winkel zwischen Ebene der Trommeleinheit und Ebene des Rahmens