DE102021122901A1 - Verfahren zum halal-konformen Betreiben eines Gargeräts sowie Gargerät - Google Patents

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Abstract

Ein Verfahren zum halal-konformen Betreiben eines Gargeräts (10) umfassend einen Garraum (12), eine Reinigungsvorrichtung (16) sowie eine Steuereinheit (32) hat folgende Schritte: Es wird ein Ist-Betriebszustand und ein Soll-Betriebszustand des Gargeräts (10) ermittelt, wobei der Ist-Betriebszustand und der Soll-Betriebszustand jeweils „halal“ oder „nicht halal“ ist. Falls der Ist-Betriebszustand „nicht halal“ und der Soll-Betriebszustand „halal“ ist, wird ein halal-Reinigungsprogramm durchgeführt, wobei im halal-Reinigungsprogramm der Garraum (12) mittels der Reinigungsvorrichtung (16) gereinigt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum halal-konformen Betreiben eines Gargeräts sowie ein Gargerät.
  • Gargeräte dienen der thermischen Zubereitung von Lebensmitteln. Zu den Gargeräten gehören beispielsweise Herde, Kochkessel, Dampfgeräte, Druckdämpfer, Brat- und Backgeräte, Grills und Röstgeräte, sowie Spezialgeräte wie Kombidämpfer oder Tiegelgargeräte, welche mehrere Funktionen der zuvor genannten Geräte in sich vereinen, insbesondere im Fall von Gargeräten für professionelle Anwendungsbereiche, beispielsweise in Restaurants, Kantinen und der Großgastronomie.
  • Für die Zubereitung von Lebensmitteln die nach der islamischen Rechtsprechung und basierend auf dem Koran zulässig sind, müssen besondere Vorgaben berücksichtigt werden. In diesem Fall kann das entsprechend zubereitete Lebensmittel als „halal“ bezeichnet werden, ist also „halal-konform“. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang, dass keine nicht halal-konformen Substanzen mit dem Lebensmittel in Berührung kommen, beispielsweise während der Zubereitung bzw. Verarbeitung in einem Gargerät.
  • Aus diesem Grund ist es notwendig, getrennte Gargeräte zur Zubereitung von halal-konformen und sonstigen Lebensmitteln, im Folgenden auch als „nicht halal-konform“ bezeichnet, vorzuhalten und zu betreiben, sodass der apparative Aufwand vergrößert wird und zusätzliche Kosten entstehen.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit anzugeben, mit der sowohl halal-konforme als auch nicht halal-konforme Lebensmitteln kostengünstig und flexibel zubereitet bzw. bereitgestellt werden können.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum halal-konformen Betreiben eines Gargeräts, wobei das Gargerät einen Garraum, eine Reinigungsvorrichtung sowie eine Steuereinheit umfasst. Das Verfahren hat folgende Schritte: Es wird ein Ist-Betriebszustand und ein Soll-Betriebszustand des Gargeräts ermittelt, wobei der Ist-Betriebszustand und der Soll-Betriebszustand jeweils „halal“ oder „nicht halal“ ist. Falls der Ist-Betriebszustand „nicht halal“ und der Soll-Betriebszustand „halal“ ist, wird ein halal-Reinigungsprogramm durchgeführt, wobei im halal-Reinigungsprogramm der Garraum mittels der Reinigungsvorrichtung gereinigt wird.
  • Erfindungsgemäß ist das Gargerät nach dem Durchführen des halal-Reinigungsprogramms „halal“, das heißt der Ist-Betriebszustand ist „halal“. Mit anderen Worten kann, nachdem das halal-Reinigungsprogramm durchgeführt wurde, anschließend die Zubereitung eines halal-konformen Lebensmittels im auf diese Weise vorbereiteten Gargerät erfolgen.
  • Auf diese Weise kann das gleiche Gargerät, welches zur Zubereitung von nicht halal-konformen Lebensmitteln zum Einsatz kommt, bei Bedarf auch für die Zubereitung von halal-konformen Lebensmitteln eingesetzt werden. Somit ist kein zusätzliches Gargerät zum Bereitstellen von halal-konformen Lebensmitteln notwendig, sodass der Aufwand und die Kosten zur Zubereitung der verschiedenen Arten von Lebensmitteln minimiert werden kann.
  • Das Ermitteln von Ist-Betriebszustand und/oder Soll-Betriebszustand kann manuell, halbautomatisch oder automatisch gestartet werden. Mit anderen Worten kann, neben der Überprüfung durch einen Benutzer des Gargeräts, in vorbestimmten Abständen der Ist-Betriebszustand und/oder der Soll-Betriebszustand des Gargeräts automatisiert bestimmt werden, beispielsweise nach einer in der Steuereinheit hinterlegten Zeitdauer, einem festgelegten Zeitpunkt und/oder nach einer vorbestimmten Anzahl von Garvorgängen im Gargerät.
  • Der Soll-Betriebszustand kann anhand einer Nutzereingabe eines Benutzers des Gargeräts vorgegeben werden. Zusätzlich oder alternativ kann der Soll-Betriebszustand basierend auf in der Steuereinheit hinterlegten und/oder von der Steuereinheit abgerufenen Daten ermittelt werden, beispielsweise einer Historie von mit dem Gargerät durchgeführten Garvorgängen.
  • Das halal-Reinigungsprogramm kann mindestens sieben Reinigungszyklen umfassen, wobei in jedem Reinigungszyklus der Garraum mittels der Reinigungsvorrichtung gereinigt wird. Durch das mehrfache Durchlaufen des Reinigungszyklus kann das Erreichen eines „halal“ Ist-Betriebszustands des Gargeräts zuverlässig erreicht werden.
  • Bevorzugt werden sieben Reinigungszyklen im halal-Reinigungsprogramm durchgeführt. Auf diese Weise kann sowohl das Erreichen eines „halal“ Ist-Betriebszustands sichergestellt und gleichzeitig der Aufwand zum Durchführen des halal-Reinigungsprogramms minimiert werden.
  • In einer Variante kann jeder Reinigungszyklus folgende Schritte umfassen: Zunächst wird mittels der Reinigungsvorrichtung Wasser und/oder Reinigungschemie in den Garraum unter Bildung einer Waschflotte zugeführt. Anschließend wird die Waschflotte im Garraum umgewälzt und schließlich die Waschflotte aus dem Garraum in eine Abwasservorrichtung des Gargeräts ausgespült.
  • Die Reinigungsvorrichtung verfügt beispielsweise über mindestens eine Düse, die zum Zuführen des Wassers und/oder der Reinigungschemie in den Garraum genutzt wird.
  • Die Abwasservorrichtung ist fluidisch mit dem Garraum verbunden, beispielsweise über ein Leitungssystem. Somit kann die Waschflotte aus dem Garraum durch Überführen in die Abwasservorrichtung entfernt werden.
  • Der pH-Wert der erzeugten Waschflotte kann über die zugeführte Reinigungschemie festgelegt werden. Die Waschflotte kann einen sauren pH-Wert-Wert, das heißt einem pH-Wert von unter 7, oder einen basischen pH-Wert, das heißt einen pH-Wert von über 7, aufweisen. Wird lediglich Wasser in zur Bildung der Waschflotte genutzt, kann der pH-Wert der Waschflotte 7 betragen.
  • Der pH-Wert der Waschflotte kann insbesondere in Abhängigkeit der Lebensmittel gewählt werden, die vor dem Durchführen des halal-Reinigungsprogramms im Gargerät zubereitet worden sind, das heißt in vorherigen Garvorgängen des Gargeräts. Auf diese Weise kann die Zusammensetzung und der pH-Wert der Waschflotte auf die Verunreinigungen abgestimmt werden, die basierend auf den zuvor zubereiteten Lebensmitteln erwartet werden können.
  • Nach jedem Reinigungszyklus und/oder am Ende des halal-Reinigungsprogramms kann der Garraum getrocknet werden, beispielsweise mittels einer Trockenvorrichtung des Gargeräts. Auf diese Weise kann der Garraum des Gargeräts unmittelbar nach dem Ende des halal-Reinigungsprogramms mit Lebensmitteln bestückt werden, ohne dass sich etwaige Restfeuchtigkeit aus dem halal-Reinigungsprogramm negativ auswirkt.
  • Um dem Benutzer des Gargeräts auf einfache Weise mitzuteilen, ob sich das Gargerät aktuell für die Zubereitung von halal-konformen Lebensmitteln eignet, kann das Gargerät eine grafische Benutzerschnittstelle aufweisen, auf welcher der Ist-Betriebszustand des Gargeräts angezeigt wird.
  • Die grafische Benutzerschnittstelle ist beispielsweise ein berührungsempfindliches Display, welches auch zum Ansteuern bzw. der Bedienung des Gargeräts durch den Benutzer zum Einsatz kommen kann.
  • Bevorzugt ist das halal-Reinigungsprogramm ein halal-zertifiziertes Reinigungsprogramm.
  • Mit anderen Worten ist das halal-Reinigungsprogramm durch eine externe Zertifizierungsstelle dahingehend überprüft worden, dass der Ist-Betriebszustand des Gargeräts am Ende des halal-Reinigungsprogramms „halal“ ist. Auf diese Weise kann auch ohne tatsächliche Überprüfung im laufenden Betrieb des Gargeräts davon ausgegangen werden, dass die Zubereitung von halal-konformen Lebensmitteln durch das Gargerät möglich ist. Somit kann auf zusätzliche Mittel bzw. Vorrichtungen zum Überprüfen Ist-Zustands im Gargerät selbst verzichtet werden, wodurch der apparative Aufwand im Gargerät und/oder dessen Betriebskosten reduziert werden können.
  • Nach dem Durchführen des halal-Reinigungsprogramms kann eine Information zum Betriebszustand des Gargeräts an ein HACCP-Modul des Gargeräts gesendet und diesem gespeichert werden.
  • Beispielsweise umfasst die Information zum Betriebszustand, ob der Ist-Betriebszustand und/oder der Soll-Betriebszustand „halal“ oder „nicht halal“ ist, der Zeitpunkt, an dem das halal-Reinigungsprogramm durchgeführt wurde, die Anzahl der durchgeführten Reinigungszyklen, ob das halal-Reinigungsprogramm manuell durch den Benutzer des Gargeräts oder automatisch gestartet wurde und/oder ob das halal-Reinigungsprogramm erfolgreich durchgeführt wurde.
  • Unter dem Ausdruck „HACCP“ (für engl. „Hazard Analysis Critical Control Points“) wird die Pflicht von Lebensmittel verarbeitenden Betrieben verstanden, eine lückenlose Dokumentation bei allen Prozessschritten in der Zubereitung von Lebensmitteln bereitstellen zu können. Indem eine Information zum Betriebszustand des Gargeräts im HACCP-Modul gespeichert wird, ist mit geringem Aufwand zusätzlich eine Dokumentation bezüglich des halal-konformen Betriebs des Gargeräts möglich.
  • Ferner kann das HACCP-Module manipulationssicher ausgelegt sein, das heißt, dass der Benutzer des Gargeräts die Daten des HACCP-Moduls nicht nachträglich beeinflussen kann, sodass auch eine manipulationssichere Verfolgung des halal-konformen Betriebs des Gargeräts ermöglicht wird.
  • In einer weiteren Variante umfasst das Gargerät wenigstens einen Sensor, welcher mit der Steuereinheit zum Datenaustausch verbunden ist, wobei die Steuereinheit dazu eingerichtet ist, den Ist-Betriebszustand des Gargeräts anhand der vom Sensor übersandten Daten zu ermitteln. Auf diese Weise wird eine aktive Überprüfung des Ist-Betriebszustands des Gargeräts anhand der vom Sensor ermittelten Daten ermöglicht.
  • Zudem kann mittels der vom Sensor erhaltenen Daten festgestellt werden, wann das halal-Reinigungsprogramm durchgeführt werden muss. Beispielsweise erfolgt in diesem Fall eine Anzeige auf der grafischen Benutzerschnittstelle des Gargeräts, ein Vermerk im HACCP-Modul des Gargeräts und/oder das Gargerät kann automatisiert das halal-Reinigungsprogramm durchführen.
  • Der Sensor kann im Garraum, in der Abwasservorrichtung oder im Leitungssystem des Gargeräts angeordnet sein.
  • Der Sensor kann ein Durchflusssensor, ein Infrarotsensor, insbesondere ein Nahinfrarotsensor, oder ein Impedanzsensor sein.
  • Um die Zuverlässigkeit der Ermittlung des Ist-Betriebszustands des Gargeräts weiter zu erhöhen, können grundsätzlich auch mehrere Sensoren vorgesehen sein, die an verschiedenen Stellen bzw. in verschiedenen Komponenten innerhalb des Gargeräts angeordnet sind und jeweils zum Datenaustausch mit der Steuereinheit verbunden sind. Beispielsweise kann sowohl im Garraum als auch in der Abwasservorrichtung ein Sensor vorgesehen sein.
  • Bevorzugt werden anhand der vom Sensor übersandten Daten Rückstände von nicht halal-konformen Substanzen erkannt, insbesondere Rückstände von Schweinefleisch und/oder Alkohol. Rückstände von Schweinefleisch können beispielsweise auf der Basis von für Schweinefleisch charakteristischen DNA-Strängen und/oder DNA-Fragmenten identifiziert werden.
  • Somit ist mittels des Sensors eine aktive Überprüfung möglich, ob in Bezug auf den halal-konformen Betrieb bedenkliche Substanzen im Gargerät vorhanden sind, sodass basierend auf dieser Information der Ist-Betriebszustand des Gargeräts ermittelt und bei Bedarf das halal-Reinigungsprogramm durchgeführt oder angepasst werden kann.
  • Beispielsweise weisen die nicht halal-konformen Substanzen charakteristische Signale in den von den Sensoren übersandten Daten auf und können auf diese Weise zuverlässig identifiziert werden.
  • Ist der Sensor ein Infrarotsensor, kann in einem vom Sensor aufgenommenen Infrarotspektrum der Waschflotte bzw. des Abwassers des Gargeräts nicht-halal konforme Substanzen anhand einer charakteristischen Signalbande im Infrarotspektrum oder durch Vergleich von Teilen oder des gesamten Infrarotspektrums mit Referenzspektren ermittelt werden.
  • Wird als Sensor ein Impedanzsensor eingesetzt, kann ein Impedanzspektrum vom Sensor aufgenommen werden, welches in Teilen oder vollständig mit einem Referenzspektrum verglichen werden kann und auf diese Weise eine Identifizierung von nicht halal-konformen Substanzen ermöglicht.
  • Um die Erkennung von nicht halal-konformen Substanzen weiter zu verbessern, kann die Steuereinheit ein Maschinenlernmodul umfassen, welches mit Trainingsdaten zum Erkennen von nicht halal-konformen Substanzen trainiert wurde, wobei der Ist-Betriebszustand durch Verarbeiten der vom Sensor übermittelten Sensordaten im Maschinenlernmodul erkannt wird.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird ferner gelöst durch ein Gargerät mit einem Garraum, einer Reinigungsvorrichtung und einer Steuereinheit, wobei das Gargerät dazu eingerichtet ist, das zuvor beschriebene Verfahren durchzuführen.
  • Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform, die nicht in einem einschränkenden Sinn verstanden werden soll, sowie aus den Figuren. In diesen zeigen:
    • - 1 ein erfindungsgemäßes Gargerät,
    • - 2 ein Blockschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum halal-konformen Betreiben des Gargeräts aus 1, und
    • - 3 ein Blockschema eines Reinigungszyklus wie er im Verfahrens aus 2 verwendet wird.
  • In 1 ist ein erfindungsgemäßes Gargerät 10 gezeigt, das einen Garraum 12 aufweist, der von einer Garraumtür 14 verschlossen werden kann. Im Garraum 12 können (nicht dargestellte) Lebensmittel in einer Garraumatmosphäre gegart werden.
  • Bei diesem Gargerät 10 handelt es sich um ein Gerät für professionelle Anwendungen in Restaurants, Großküchen, Kantinen und der Systemgastronomie. Grundsätzlich kann jedoch jedes beliebige Gargerät 10 erfindungsgemäß ausgestaltet werden, wenn es in der Lage ist, ein Reinigungsprogramm automatisch ablaufen zu lassen.
  • Das Gargerät 10 verfügt über eine Reinigungsvorrichtung 16, welche in der gezeigten Ausführungsform eine Vielzahl von Düsen 18 realisiert umfasst, über die Wasser und/oder Reinigungschemie in den Garraum 12 eingespritzt werden kann, wie durch Strichlinien in 1 angedeutet.
  • Es versteht sich, dass die Reinigungsvorrichtung 16 auch nur eine einzelne oder mehr als die in 1 dargestellten Düsen 18 verfügen kann.
  • Der Garraum 12 ist über ein Leitungssystem 20 mit einer Abwasservorrichtung 22 fluidisch verbunden, sodass innerhalb des Garraums 12 vorhandene Flüssigkeiten in die Abwasservorrichtung 22 abgeführt werden können.
  • Innerhalb der Abwasservorrichtung 22 ist ein Sensor 24 angeordnet, welcher Flüssigkeiten analysieren kann, die sich innerhalb der Abwasservorrichtung 22 befinden.
  • Beispielsweise handelt es sich bei dem Sensor 24 um einen Durchflusssensor, einen Infrarotsensor oder einen Impedanzsensor.
  • Zusätzlich ist eine grafischen Benutzerschnittstelle 26 vorgesehen, welche zur Interaktion mit einem (nicht dargestellten) Benutzer des Gargeräts 10 dient.
  • Die Benutzerschnittstelle 26 verfügt über ein Display 28, welches als berührungsempfindliches Display ausgebildet ist, sowie ein zusätzliches Kontrollelement 30, über welches der Benutzer des Gargeräts 10 Eingaben zum Betrieb des Gargeräts 10 vornehmen kann.
  • Grundsätzlich kann die Benutzerschnittstelle 26 auch nur ein berührungsempfindliches Display 28 aufweisen oder ausschließlich auf das Kontrollelement 30 für Benutzereingaben zurückgreifen.
  • Das Gargerät 10 umfasst ferner eine Steuereinheit 32, die mit dem Sensor 24 sowie der Benutzerschnittstelle 26 signalübertragend verbunden ist, das heißt zum Datentransfer verbunden ist.
  • Die Steuereinheit 32 steuert den Betrieb des Gargeräts 10, insbesondere Garvorgänge und Reinigungsvorgänge des Gargeräts 10.
  • Zudem verfügt die Steuereinheit 32 über ein Maschinenlernmodul 34, das mit Trainingsdaten zum Erkennen von nicht halal-konformen Substanzen trainiert wurde.
  • Zusätzlich ist ein HACCP-Modul 36 vorgesehen, welches Informationen zum Betrieb des Gargeräts 10 speichert. Das HACCP-Modul 36 ist ebenfalls signalübertragend mit der Steuereinheit 32 verbunden.
  • Im Folgenden wird die Funktionsweise des Gargeräts 10 in Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Verfahren zum halal-konformen Betreiben des Gargeräts 10 beschrieben.
  • Das Gargerät 10 ist dazu eingerichtet, sowohl halal-konforme als auch nicht halal-konforme Lebensmittel zuzubereiten. Unter halal-konformen Lebensmitteln werden solche verstanden, die nach der islamischen Rechtsprechung und basierend auf dem Koran zulässig sind, und somit deren Vorgaben befolgen.
  • Das erfindungsgemäße Gargerät 10 kann sich in einem Betriebszustand befinden, der „halal“ oder „nicht halal“ ist, also halal-konform oder nicht halal-konform ist.
  • Zunächst wird daher ein Ist-Betriebszustand und ein Soll-Betriebszustand des Gargeräts 10 ermittelt, wobei der Ist-Betriebszustand und der Soll-Betriebszustand jeweils „halal“ oder „nicht halal“ ist (vgl. Schritt S1 in 2).
  • Der Soll-Betriebszustand wird beispielsweise vom Benutzer des Gargeräts 10 mittels der Benutzerschnittstelle 26 vorgegeben und an die Steuereinheit 32 übersandt.
  • Der Ist-Betriebszustand, das heißt der derzeitige tatsächliche Betriebszustand, des Gargeräts 10 ist in der Steuereinheit 32 hinterlegt oder wird von dieser ermittelt.
  • Dazu kann die Steuereinheit 32 auf eine in der Steuereinheit 32 und/oder dem HACCP-Modul 36 hinterlegte Historie an Garvorgängen des Gargeräts 10 zurückgreifen.
  • Wird beispielsweise von der Steuereinheit 32 festgestellt, dass zuvor ein Garvorgang durchgeführt wurde, der nicht halal-konform war, beispielsweise aufgrund der Art des verarbeiteten Lebensmittels, ist der Ist-Betriebszustand des Gargeräts „nicht halal“.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinheit 32 anhand von vom Sensor 24 übersandten Daten den Ist-Betriebszustand des Gargeräts ermitteln.
  • Beispielsweise erkennt die Steuereinheit 32 anhand der vom Sensor 24 empfangenen Daten Rückstände von nicht halal-konformen Substanzen, beispielsweise Rückstände von Schweinefleisch und/oder Alkohol.
  • Derartige Rückstände können sich in Flüssigkeiten befinden, die in der Abwasservorrichtung 22 vorliegen, und beispielsweise anhand von charakteristischen Signalen oder durch Vergleich mit Referenzspektren identifiziert werden.
  • Zu diesem Zweck kann die Steuereinheit 32 auf das Maschinenlernmodul 34 zurückgreifen, welches mit Trainingsdaten zum Erkennen von nicht halal-konformen Substanzen trainiert wurde. Mit anderen Worten ist das Maschinenlernmodul 34 in der Lage, anhand der vom Sensor 24 übersandten Daten etwaige Rückstände derartiger nicht halal-konformen Substanzen zuverlässig zu identifizieren.
  • Falls der Ist-Betriebszustand des Gargeräts 10 „nicht halal“ ist und der Soll-Betriebszustand des Gargeräts 10 „halal“ ist, wird ein halal-Reinigungsprogramm durchgeführt, wobei im halal-Reinigungsprogramm der Garraum 12 mittels der Reinigungsvorrichtung 16 gereinigt wird (vgl. Schritt S2 in 2).
  • Das halal-Reinigungsprogramm ist insbesondere ein halal-zertifiziertes Reinigungsprogramm.
  • Am Ende des halal-Reinigungsprogramms ist der Ist-Betriebszustand des Gargeräts 10 „halal“. Mittels des Sensors 24 kann zusätzlich überprüft werden, ob dieser Zustand tatsächlich erreicht worden ist.
  • Das halal-Reinigungsprogramm umfasst mindestens sieben Reinigungszyklen, bevorzugt genau sieben Reinigungszyklen, wobei in jedem der Reinigungszyklen der Garraum 12 mittels der Reinigungsvorrichtung 16 gereinigt wird.
  • In 3 ist ein Blockschema der in jedem der Reinigungszyklen durchgeführten Verfahrensschritte dargestellt.
  • Zunächst wird mittels der Reinigungsvorrichtung 16, speziell über die Düsen 18, Wasser und/oder Reinigungschemie in den Garraum 12 zugeführt, sodass innerhalb des Garraums 12 eine Waschflotte gebildet wird (vgl. Schritt S4 in 3).
  • Die Waschflotte wird anschließend innerhalb des Garraums 12 umgewälzt (vgl. Schritt S5 in 3), beispielsweise mittels einer (nicht dargestellten) Umwälzvorrichtung des Gargeräts 10.
  • Die Zusammensetzung der Waschflotte kann in Abhängigkeit der vor dem halal-Reinigungsprogramms vom Gargerät 10 zubereiteten Lebensmittel angepasst werden, insbesondere über die Auswahl an eingesetzter Reinigungschemie welche in (nicht dargestellten) Vorratsbehältern der Reinigungsvorrichtung 16 bevorratet ist.
  • Entsprechend kann bei Einsatz von Wasser und Reinigungschemie die Waschflotte mit einem pH-Wert von unter 7 oder mit einem pH-Wert über 7 gebildet werden. Wird ausschließlich Wasser eingesetzt, weist die Waschflotte insbesondere einen pH-Wert von 7 auf.
  • Anschließend wird die Waschflotte aus dem Garraum 12 über das Leitungssystem 20 in die Abwasservorrichtung 22 des Gargeräts 10 ausgespült (vgl. Schritt S5 in 3).
  • Wie zuvor bereits erwähnt, weist durchläuft das halal-Reinigungsprogramm insbesondere mehrere Zyklen der zuvor beschriebenen Schritte.
  • Am Ende des halal-Reinigungsprogramms kann zudem ein optionaler Trocknungsschritt des Garraums 12 durchgeführt werden, sodass der Garraum 12 unmittelbar nach dem Ende des halal-Reinigungsprogramms mit Lebensmitteln bestückt werden kann.
  • Nachdem das halal-Reinigungsprogramm durchgeführt wurde, wird auf dem Display 28 der Benutzerschnittstelle 26 eine Mitteilung angezeigt, dass der Ist-Betriebszustand des Gargeräts 10 nun „halal“ ist.
  • Die Steuereinheit 32 sendet zudem an das HACCP-Modul 36 Informationen zum Betriebszustand des Gargeräts 10, insbesondere, dass das halal-Reinigungsprogramm vollständig durchgeführt und erfolgreich beendet worden ist sowie einen Zeitstempel, anhand dessen eine Nachverfolgung der vom Gargerät 10 durchgeführten Vorgänge möglich ist.
  • Somit ermöglicht es das erfindungsgemäße Gargerät, auf einfache sowie kostengünstige Weise und flexibel sowohl halal-konforme Lebensmittel als auch nicht halal-konforme Lebensmittel zuzubereiten.

Claims (10)

  1. Verfahren zum halal-konformen Betreiben eines Gargeräts (10), wobei das Gargerät (10) einen Garraum (12), eine Reinigungsvorrichtung (16) sowie eine Steuereinheit (32) umfasst, mit den folgenden Schritten: - Ermitteln eines Ist-Betriebszustands und eines Soll-Betriebszustands des Gargeräts (10), wobei der Ist-Betriebszustand und der Soll-Betriebszustand jeweils „halal“ oder „nicht halal“ ist, - Durchführen eines halal-Reinigungsprogramms, falls der Ist-Betriebszustand „nicht halal“ ist und der Soll-Betriebszustand „halal“ ist, wobei im halal-Reinigungsprogramm der Garraum (12) mittels der Reinigungsvorrichtung (16) gereinigt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das halal-Reinigungsprogramm mindestens sieben Reinigungszyklen umfasst, und wobei in jedem Reinigungszyklus der Garraum (12) mittels der Reinigungsvorrichtung gereinigt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei jeder Reinigungszyklus folgende Schritte umfasst: - Zuführen von Wasser und/oder Reinigungschemie in den Garraum (12) mittels der Reinigungsvorrichtung (16) unter Bildung einer Waschflotte; - Umwälzen der Waschflotte im Garraum (12), - Ausspülen der Waschflotte aus dem Garraum (12) in eine Abwasservorrichtung (22) des Gargeräts (10).
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gargerät (10) eine grafische Benutzerschnittstelle (26) aufweist, auf welcher der Ist-Betriebszustand des Gargeräts (10) angezeigt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das halal-Reinigungsprogramm ein halal-zertifiziertes Reinigungsprogramm ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nach dem Durchführen des halal-Reinigungsprogramms eine Information zum Betriebszustand des Gargeräts (10) an ein HACCP-Modul (36) des Gargeräts (10) gesendet und in diesem gespeichert wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gargerät (10) wenigstens einen Sensor (24) umfasst, welcher mit der Steuereinheit (32) zum Datenaustausch verbunden ist, und wobei die Steuereinheit (32) dazu eingerichtet ist, den Ist-Betriebszustand des Gargeräts (10) anhand der vom Sensor (24) übersandten Daten zu ermitteln.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, wobei anhand der vom Sensor (24) übersandten Daten Rückstände nicht halal-konformer Substanzen erkannt werden, insbesondere Rückstände von Schweinefleisch und/oder Alkohol.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Steuereinheit (32) ein Maschinenlernmodul (34) umfasst, welches mit Trainingsdaten zum Erkennen von nicht halal-konformen Substanzen trainiert wurde, und wobei der Ist-Betriebszustand durch Verarbeiten der vom Sensor (24) übermittelten Sensordaten im Maschinenlernmodul (34) erkannt wird.
  10. Gargerät mit einem Garraum (12), einer Reinigungsvorrichtung (16) und einer Steuereinheit (32), dazu eingerichtet, das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.
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