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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dekorteil, insbesondere ein Auskleidungsteil für ein Kraftfahrzeug. Dieses Dekorteil hat eine Dekorlage, die rückseitig mit einer Verstärkungslage und/oder sichtseitig mit einer transparenten Abdeckung versehen ist.
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Die Verstärkungslage wird üblicherweise durch Hinterspritzen der Dekorlage ausgebildet. Die sichtseitige transparente Abdeckung wird ebenfalls bevorzugt durch Überspritzen der Dekorlage ausgebildet.
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Ein Dekorteil im Sinne der vorliegenden Erfindung kommt insbesondere als Auskleidungsteil, beispielsweise zur Verkleidung des Armaturenbrettes, der Seitenverkleidungen der Türen sowie der Mittelkonsole und gegebenenfalls auch zur Verkleidung des Lenkrades in Frage. Das Dekorteil hat üblicherweise eine Verstärkungslage, die aus Kunststoff ausgebildet, bevorzugt durch Spritzgießen rückseitig gegen die Dekorlage angelegt ist und die Befestigungsmittel wie beispielsweise Befestigungszapfen und dergleichen aufweist, über welche das Dekorteil im Innenraum des Kraftfahrzeuges mit der dahinterliegenden Tragstruktur verbunden werden kann. Nicht notwendigerweise hat das Dekorteil eine transparente Abdeckung, die die sichtseitige Dekorlage abdecken und vor Umwelteinflüssen schützen kann. Eine solche transparente Abdeckung wird üblicherweise durch Spritzgießen eines transparenten Kunststoffs gegen die die Sichtseite der Dekorseite ausgebildet. Ein transparenter Kunststoff in diesem Sinne ist üblicherweise glasklar. Er kann auch rauchig oder milchig transparent sein, sodass die hinter der Abdeckung vorgesehene sichtseitige Oberfläche der Dekorlage von außen sichtbar ist. Es versteht sich, dass die Sichtseite des erfindungsgemäßen Dekorteils durch die transparente Abdeckung bzw. die sichtseitige Oberfläche der Dekorlage gebildet sein kann.
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Die Dekorlage selbst kann ein- oder mehrschichtig sein. Sie kann durch mehrere unterschiedliche Materialien gebildet sein, die in der Fläche nebeneinander und/oder hintereinander vorgesehen sind. Die einzelnen Schichten der Dekorlage können sich gegenseitig durchdringen und sichtseitig höhengleich enden oder aber sichtseitig bzw. rückseitig konturiert ausgebildet sein, sodass die Dekorlage sichtseitig oder rückseitig keine ebene Fläche ausbildet.
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Die Dekorlage kann als Furnier, Textil, Metall oder Kunststoffschicht bzw. -folien ausgebildet sein oder aus Kombinationen der Vorgenannten bestehen oder diese zumindest umfassen. Die einzelnen Elemente der Dekorlage können Durchbrechungen aufweisen und sich teilweise durchsetzen. Dabei hat beispielsweise ein Element der Dekorlage üblicherweise Durchbrechungen in Form eines Rasters, in welches die andere Dekorlage beim Hinterspritzen der Verstärkungslage hineingedrückt wird, sodass beide Elemente der Dekorlage sichtseitig vorliegen; vgl.
DE 10 2012 016 147 A1 .
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Beim Herstellen des Dekorteils wird üblicherweise die Dekorlage in eine Spritzgießform eingelegt und einseitig, bevorzugt zunächst rückseitig mit der Verstärkungslage hinterspritzt. Falls verwirklicht, wird danach an der Sichtseite die transparente Abdeckung mittels Umspritzen der noch freien Seite der Dekorlage ausgebildet. Nach dem Entformen wird das so hergestellte Zwischenerzeugnis auf Endkontur gebracht. Dazu wird das Zwischenerzeugnis zumindest teilweise umfänglich beschnitten. Üblicherweise ist zumindest die Dekorlage vor der Herstellung des Dekorteils größer als das spätere Dekorteil, da die Dekorlage zum Umspritzen zwischen den beiden Formhälften geklemmt und damit fixiert wird. Das Beschneiden des Zwischenerzeugnisses legt die Dekorlage an der Kante des Dekorteils frei. Dadurch wird der durch die Umspritzung gegebenenfalls gegebene Schutz der Dekorlage vor Umwelteinflüssen zunichtegemacht.
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Dekorteile der vorerwähnten Art sind teilweise auch als hinterleuchtete Dekorteile bekannt. So offenbaren beispielsweise
DE 10 2014 100 042 A1 oder
DE 20 2015 106 328 U1 Dekorteile, die rückseitig mit einem Lichtleitelement versehen sind, das auf der der Dekorlage abgewandten Rückseite des Dekorteils Licht verteilt, um die Dekorlage möglichst flächig zu hinterleuchten. Die Lichteinkopplung kann dabei auch seitlich über die Kante erfolgen, wie dies mit
DE 20 2017 105 880 vorgeschlagen wird. Die Ausgestaltung des Dekorteils kann dabei so sein, dass das Licht sich möglichst flächig in der Ebene der Dekorlage verteilt, sodass die Dekorlage gleichmäßig hinter- bzw. durchleuchtet ist. Andere Gestaltungen wollen eine fokussierte Hinterleuchtung bzw. Lichtdurchleitung durch die Dekorlage erreichen, was beispielsweise durch Anordnen einzelner Lichtquellen und/oder Lichtleiter auf der Rückseite der Dekorlage erreicht wird. Dabei ist die Fachwelt bemüht, Licht lediglich im Wesentlichen orthogonal zu der Dekorschicht aus dem Dekorteil auszukoppeln, d.h. das Licht nach vorne abzustrahlen. Eine lichtleitende Schicht innerhalb des Dekorteils kann aber mitunter auch das Licht an der Kante auskoppeln, was aus gestalterischen Gründen nicht immer erwünscht ist.
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Im Hinblick auf einen Schutz einzelner Schichten des Dekorteils an der Kante bzw. zur Unterdrückung einer Lichtausleitung an der Kante ist es bekannt, die Kante nachzuarbeiten. So wird nach dem Beschneiden des Zwischenerzeugnisses über einen Lackstift ein umlaufender Schutz auf die Kante aufgebracht, sodass die Lagen innerhalb des Dekorteils auch an der Kante vor Umwelteinflüssen geschützt sind. Bei höheren Anforderungen an die Optik bzw. den Schutz kann ein Zweikomponenten- oder Einkomponentenlack über eine Sprühapplikation auf die Kante aufgebracht werden. Dieses Nachbearbeiten erfordert indes eine Maskierung der Dekorfläche und gegebenenfalls der Rückseite, um eine Kontamination dieser Oberflächen mit dem Sprühlack zu vermeiden. Bei empfindlichen Dekoroberflächen, die beispielsweise ohne eine transparente Abdeckung die Außenfläche des Dekorteils ausbilden, kann eine entsprechende Maskierung mitunter nicht erfolgreich appliziert werden. Offenporige Dekore verhindern ein wirkungsvolles Maskieren. Entsprechendes gilt für Oberflächen, die nicht glatt sind, wie beispielsweise Gewebeoberflächen. Das nachträgliche Aufbringen eines Kantenschutzes durch Lack begründet darüber hinaus immer die Gefahr einer Verschmutzung des Halbzeuges insbesondere an der Sichtseite, sodass Ausschuss zu befürchten ist.
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Die zuvor erwähnten Möglichkeiten der Applikation von Lack auf die Kanten kann auch den Lichtaustrag an der Außenumfangsfläche des Dekorteils unterbinden. Hier sind aber dieselben Nachteile wie zuvor zu sehen. Das Lackieren führt mitunter auch zu einer verlängerten Prozesszeit bis zur Herstellung des endgültigen Dekorteils, da die Lacke nach dem Aufbringen auf die Kante aushärten müssen.
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Bei dem zuvor erwähnten Stand der Technik, bei dem eine lichtleitende Schicht an dem Dekorteil ausgebildet wird, besteht Bedarf an einer Individualisierung des Dekorteils.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein verbessertes Dekorteil der vorerwähnten Art anzugeben. Dabei will die vorliegende Erfindung eine Möglichkeit schaffen, den Kantenschutz zu verbessern und/oder die Individualisierung des Dekorteils zu ermöglichen.
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Im Hinblick darauf schlägt die vorliegende Erfindung ein Dekorteil mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines Dekorteils mit den Merkmalen von Anspruch 4 vor.
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Bei dem erfindungsgemäßen Vorgehen wird das Dekorteil durch eine Laserbehandlung nachbearbeitet. Die Nachbearbeitung erfolgt nach dem Ur- bzw. Umformen der einzelnen Lagen des Dekorteils und üblicherweise nachdem ein Zwischenerzeugnis des Dekorteils auf Endkontur beschnitten worden ist. Die Laserbehandlung erfolgt dabei beispielsweise entlang eines Teilumfangs, bevorzugt über den gesamten Umfang des Zwischenerzeugnisses. Dadurch wird die Kante des Zwischenerzeugnisses durch Laserbehandlung nachbearbeitet. Sofern die ein- oder beidseitig dazu vorgesehenen Lagen aus Kunststoff gebildet sind oder Kunststoff enthalten, können diese Lagen durch den Laser aufgeschmolzen werden, um die Stirnseite des durch Umwelteinflüsse beeinträchtigten Elementes des Dekorteils an der Kante zu versiegeln. Im Rahmen der Laserbehandlung können der oder die aufgeschmolzenen Werkstoffe an der Kante miteinander verschmolzen und damit verbunden werden. Auch kann an der Kante eine Karbonisierung einzelner oder aller Werkstoffe des Dekorteils erfolgen, wodurch die Lichtdurchlässigkeit der Kante zumindest deutlich reduziert wird.
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So erfolgt durch Aufschmelzen insbesondere der Kunststoffbestandteil der Dekorlage eine wirkungsvolle Kantenversiegelung. Durch den Laser kann aber auch gleichzeitig ein Element des Dekorteils, welches sich durch Umwelteinflüsse hinsichtlich seiner optischen Qualität verändert, lokal abgetragen werden, sodass dieses Element gegenüber der Kante geringfügig zurückspringt.
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Mithin ergibt sich durch die Laserbehandlung ein Kantenschutz. Das Behandeln der Kante durch einen Laser führt aber auch an der Oberfläche der Kante zu einer Mikrovernarbung, die auch beispielsweise bei unbeleuchteten Bauteilen den Vorteil hat, dass ein Knarzen (squeak and rattle) vermieden wird. Diesem Problem wird zurzeit mit einem Antiknarz-Lack begegnet, der auf die Kante aufgetragen wird.
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Die Nachbearbeitung durch Laserbehandlung bietet auch die Möglichkeit, das Dekorteil zu individualisieren. Diese Individualisierung wird nach der Vorstellung der vorliegenden Erfindung insbesondere an der Rückseite vorgenommen, speziell an der Rückseite eines Lichtleiters. Hier können durch Lasergravur Schriftzüge, Logos, Designs oder dergleichen aufgebracht werden. Diese Laser-Nachbehandlung bietet die Möglichkeit, im Bereich des Lichtleiters lokale Abschattungen zu erzeugen, die an der Sichtseite des Dekorteils zu einem entsprechenden Schattenwurf führen.
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Die Laserbehandlung bietet gegenüber dem nachträglichen Lackieren den Vorteil eines verkürzten Herstellungszyklus. Es entfallen Trocknungszeiten für einen etwaigen Lack. Darüber hinaus kann der Laser örtlich exakt zur Einwirkung gebracht werden, sodass die beim Lackieren erforderliche Maskierung entfallen kann. Der Laser kann aufgrund seiner Bündelung exakt auf die Kante ausgerichtet werden. Danach ist nicht zu befürchten, dass der Laserstrahl in die Dekoroberfläche einkoppelt und die dekorative Wirkung dort verändert bzw. zerstört.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser zeigen:
- 1 eine perspektivische Schnittansicht des Ausführungsbeispiels;
- 2 eine Draufsicht auf die Rückseite der Lichtleitschicht des Ausführungsbeispiels;
- 3 eine perspektivische Draufsicht auf die Vorderseite der Lichtleitschicht;
- 4 ein vergrößertes Detail der Ansicht gemäß 3;
- 5 eine Längsschnittansicht durch einen Lichtleitdom des Ausführungsbeispiels mit einigen Strahlengängen,
- 6 eine Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels und
- 7 eine schematische Ansicht des Dekorteils bei der Nachbehandlung mittels Laser.
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Die 1 zeigt ein Dekorteil 2, das mit einer mehrlagigen Dekorschicht 4 versehen ist. Die Dekorschicht besteht vorliegend aus einer zweifach umspritzten Dekorlage 6. Durch Umspritzen ist auf der Vorderseite der Dekorlage 6 als Abdeckung ein transparenter Überzug 8 zum Schutz der Dekorlage 6 aufgebracht. Auf der gegenüberliegenden Rückseite der Dekorlage 6 ist durch Spritzgießen eine Verstärkungslage 10 vorgesehen. Die Verstärkungslage 10 ist beim Spritzgießen einteilig mit Zapfen 12 ausgeformt, auf die später noch mehr eingegangen wird.
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Die in dem Ausführungsbeispiel gebildete Dekorschicht hat eine durch den Überzug 8 ausgeformte Vorderfläche 14.
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Auf der gegenüberliegenden Rückseite der Dekorschicht 4 ist eine Lichtleitschicht 16 angeordnet. Diese Lichtleitschicht ist zum Hinterleuchten der Dekorschicht 4 vorgesehen.
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Die Lichtleitschicht 16 ist rückseitig mit einer Reflektorschicht ausbildenden Reflektorfolie 18 versehen.
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Die Lichtleitschicht 16 ist zwischen der mehrlagigen Dekorschicht 4 und einem auch als rückseitige Abdeckung dienenden Träger 20 vorgesehen, der Befestigungszapfen 22 zur Befestigung des Trägers 20 und damit des Dekorteils 2 an einem Chassis eines Fahrzeugs ausformt.
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Wie 1 zu entnehmen ist, wird der Träger 20 von einem mit Bezugszeichen 24 gekennzeichneten Lichtleiter in Form eines Lichtleitdoms durchragt. Dieser Lichtleitdom 24 hat ein Säulensegment 26 und einen Trichterabschnitt 28 und trägt eine LED als Lichtelement 30 an seinem freien Ende. Während das Säulensegment 26 aus Vollmaterial gebildet und als leicht konisch sich verbreitender Lichtleiter ausgebildet ist, der das von dem Lichtelement 30 erzeugte Licht im Wesentlichen rechtwinklig zu der Dekorschicht 4 ausstrahlt, wirkt der Trichterabschnitt 28 als ein Lichtleiter, der das Licht von dieser rechtwinkligen Ausrichtung entlang einer Mittellängsachse L des Lichtleitdomes 24 umlenkt, so dass dieses parallel zu der Ebene der Lichtleitschicht 16 in diese Schicht 16 abgestrahlt wird.
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Der Trichterabschnitt 28 umgibt ein Abschattungselement 32, welches zwischen dem Säulensegment 26 und der Dekorschicht 4 vorgesehen und vorliegend rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
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Einzelheiten des Lichtleitdomes 24 sind den 2 und 3 zu entnehmen. Dabei zeigt 2 ein an dem freien Ende des Säulensegmentes 26 ausgeformtes mittels Laserbehandlung ausgebildetes Schattenmuster 34, gegen welches die LED 30 mit ihrer lichtemittierende Oberfläche angelegt ist. Dieses Schattenmuster 34 wird von der LED 30 angestrahlt. Hierdurch ergibt sich an der Vorderfläche 14 ein korrespondierendes Schattenmuster. Durch Laserbehandlung kann beispielsweise ein Schriftzug oder ein Logo aufgebracht werden, welches sich als korrespondierendes Schattenmuster auf der Vorderfläche 14 zeigt. Dadurch besteht die Möglichkeit, das Dekorteil 2 zu individualisieren.
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2 lässt ferner ein Strukturraster 36 erkennen, welches auf der Rückseite der Lichtleitschicht 16 vorgesehen ist und eine Vielzahl von Kugelkalotten mit einem Radius von 1 mm und einer Höhe von 0,34 mm umfasst. Diese Strukturraster 36 dient der Auskoppelung des Lichtes zur Abstrahlung in Richtung auf die Dekorschicht 4. 2 lässt ferner Längsschlitze 38 erkennen, zu denen korrespondierende Längsschlitze 40 an dem Träger 38 ausgespart sind. Wie 1 verdeutlicht, durchragt der Zapfen 12 die Längsschlitze 38, 40, die als Zapfenöffnungen im Sinne der vorliegenden Erfindung anzusehen sind. Die 1 zeigt den Zapfen 12 vor dem Warmverstemmen. Nach dem Warmverstemmen ist das freie Ende des Zapfens 12 plastisch verformt und legt sich gegen eine an der Rückseite des Längsschlitzes 40 ausgebildete Verriegelungsfläche 42. Auf der gegenüberliegenden Seite bildet der Träger 20 eine Auflagefläche 44 aus, gegen welche die ebene Lichtleiterschicht 16 relativ vollflächig anliegt, so dass die durch den verstemmten Zapfen 12 bewirkte Zugkraft zu keiner Verformung der Lichtleitschicht 16 führt, durch welche die lichtleitenden Eigenschaften der Schicht 16 beeinträchtigt werden könnten.
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Der freie Endbereich des Lichtleitdomes 24, der vor allem durch das Säulensegment 26 gebildet wird, ist sechseckig zur Optimierung der Farbmischung bei der Verwendung eines RGB-LEDs als Lichtelement.
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Wie 3 verdeutlicht, ist das Abschattungselement 32 vorliegend als spritzgegossener Trichter ausgeformt, der eine Vielzahl von auf dem Umfang verteilte Bohrungen 46 aufweist, die jeweils zu der Dekorschicht 4 hin ebenfalls trichterförmig auslaufen. Die Bohrungen 46 dienen als Blenden, die das von dem Lichtleitdom 24 in Richtung auf die Dekorschicht 4 abgestrahlte Licht teilweise absorbieren und teilweise durchlassen und hierbei streuen, so dass dieses gestreut auf der der Dekorschicht 4 zugewandten Vorderfläche des Abschattungselementes 32 aus diesem austritt. Das Abschattungselement 32 hat einen kegelförmigen Vorsprung 48, der formschlüssig mit dem sich verjüngenden Endbereich des Trichterabschnitts 28 gekoppelt und mittig zu der Mittellängsachse L positioniert ist.
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Wie 4 verdeutlicht, erstreckt sich das Abschattungselement 32 radial bis über einen mit Bezugszeichen 50 gekennzeichnet Reflektor, der einen in der Draufsicht sichelförmigen Verlauf hat und somit teilweise unterhalb des Abschattungselementes 32 und teilweise radial außerhalb desselben vorgesehen ist und dessen Reflektorfläche 52 sich im Wesentlich parallel zu der Mittellängsachse L erstreckt.
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Die Herstellung des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels ergibt sich wie folgt: Zunächst wird die Dekorlage 6 mit der Verstärkungslage 10 hinterspritzt und danach mit dem Überzug 8 auf der Sichtseite überspritzt, um die Dekorschicht 4 zusammen mit den Zapfen 12 zu erhalten. Parallel wird beispielsweise durch Spritzgießen die Lichtleitschicht 16 als einheitliches Bauteil zusammen mit dem Lichtleitdom 24 ausgeformt. Es versteht sich, dass mehrere Lichtleitdome 24 abhängig von der Größe der Lichtleitschicht 16 vorgesehen sein können. Danach wird unter Aussparung eines wesentlichen Teils der Lichtleitdome 24 die Reflektorfolie 18 gegen die Rückseite der Lichtleitschicht 16 angelegt und damit verbunden, insbesondere verklebt. Diese Bauteile werden mit dem mittels Spritzgießen separat hergestellten Träger 20 gefügt, indem die beiden Längsschlitze 38, 40 fluchtend zueinander angeordnet und mit dem Zapfen 12 durchsetzt werden. Dieser wird an seinen den Träger 20 überragenden Ende angeschmolzen, so dass sich ein verdickter Bereich ergibt, der sich gegen die Verriegelungsfläche 42 anlegt. Üblicherweise wird erst danach die LED aufgeklebt und zur Stromversorgung verdrahtet. Diese Verdrahtung kann über eine Leiterplatte erfolgen, die mehrere LEDs 30 elektrisch anschließt und auf der Rückseite des Trägers 20 vorgesehen sein kann und/oder auf der Rückseite des Trägers 20 aufliegen kann.
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Die 5 zeigt eine Schnittansicht eines Lichtleitdoms 24 mit Strahlengängen. Über das Säulensegment 26 geleitete Lichtstrahlen gelangen beispielsweise zu dem Reflektor 50 und werden an dessen Oberfläche reflektiert. Der mit Bezugszeichen I gekennzeichnete Strahlengang trifft in einem relativ spitzen Winkel auf den Reflektor 50 und wird unmittelbar benachbart zu dem Trichterabschnitt durch ein Segment des Strukturrasters 36 reflektiert und durch die Vorderseite der Lichtleitschicht 16 abgegeben.
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Der mit Bezugszeichen II gekennzeichnete Lichtstrahlt tritt in einem relativ stumpfen Winkel auf die Oberfläche des Reflektors 50 und wird im Wesentlichen parallel zu der Lichtleitschicht 16 durch diese weitergeleitet.
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Der mit Bezugszeichen III gekennzeichnete Lichtstrahl tritt durch die Bohrung 46 hindurch und wird innerhalb der Bohrung reflektiert und in Richtung auf die Dekorlage 6 abgestrahlt.
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Durch diese und andere Reflektionseffekte ergibt sich eine gleichmäßige Hinterleuchtung der Dekorlage 6.
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In 6 bezeichnet Bezugszeichen 62 eine zweite Dekorschicht, die eine sichtseitige Oberfläche 62a ausbildet, die mit einer nicht dargestellten transparenten Schicht als Überzug versehen sein kann. Gegenüberliegend zu der sichtseitigen Oberfläche 62a befindet sich eine Kaschierung 64, die in einem ersten Kaschierungsschritt mit einer rückseitigen Oberfläche der zweiten Dekorschicht 62 verbunden ist. In einer Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel bzw. die Sichtseite 62a ist hinter der ersten Kaschierung 64 eine erste Dekorschicht 66 vorgesehen. Diese erste Dekorschicht 66 ist als durchgehende Dekorschicht ausgebildet. In Sichtrichtung dahinter befindet sich eine zweite Kaschierung 68, die die erste Dekorschicht 66 mit einer Verstärkungslage 70 verbindet.
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Die zweite Dekorschicht 62 ist mit mehreren Durchbrechungen 72 versehen. Diese Durchbrechungen werden vor dem Ausbilden der Verstärkungslage 70 ausgeformt. Vor dem Ausformen der Verstärkungslage 70 liegen die erste Dekorschicht 66 und die zweite Dekorschicht 62 jeweils als ebene Dekorschicht übereinander. Durch das Spritzgießen der Verstärkungslage 70 werden Flächenanteile 74 der ersten Dekorschicht 66 in die Durchbrechungen 72 gedrängt, so dass diese Flächenanteile 74 in der Ebene der zweiten Dekorschicht 62 liegen. Diese Situation ist in 6 gezeigt. Infolge des Zurückweichens der ersten Dekorschicht 66 in Richtung auf die Durchbrechungen 72 ergeben sich durch das Material der Verstärkungslage 70 gebildete Vorsprünge, die als optische Linsen wirken und in der Zeichnung mit Bezugszeichen 76 gekennzeichnet sind. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel haben die Durchbrechungen eine Randgeometrie, die orthogonal von der sichtseitigen Oberfläche abgeht. So sind die Durchbrechungen 72 als zylindrische Durchbrechungen ausgeformt.
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Mit Bezugszeichen 78 ist eine Lichtquelle angedeutet, die Licht seitlich in die Verstärkungslage 70 einbringt, die bei dem Ausführungsbeispiel wie ein Lichtleiter wirkt.
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Dadurch ergibt sich eine spezifische Auskopplung des eingestrahlten Lichts im Bereich der Vorsprünge 76. Die Vorsprünge 76 koppeln einen höheren Lichtanteil aus der Verstärkungslage 70 als ebene Segmente 80 aus, die zwischen den Vorsprüngen 76 angeordnet sind und sich parallel zu der Rückseite der zweiten Dekorschicht 62 erstrecken. In diesen Bereichen hat dieses Dekorformteil einen streng planparallel geschichteten Aufbau, bei dem die Lagen der ersten und zweiten Dekorschicht 62, 66 sowie dazwischen vorgesehenen Haftvermittlerschichten 64, 68 und die ebenen Segmente 80 der Verstärkungslage 70 sich parallel zueinander erstrecken.
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Von den ebenen Segmenten 80 ragen die Vorsprünge 76 vorliegend jeweils mit schräg aufeinander zu gerichteten Flankenflächen ab.
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In 6 kennzeichnet Bezugszeichen 82 einen auf eine umlaufende Kante 81 aufgebrachten Kantenschutz, der nahezu vollumfänglich das Dekorteil 2 umgibt. Die Laserbehandlung bewirkt eine Karbonisierung zumindest der Verstärkungslage 70 aus Kunststoff. Der Kantenschutz 82 überzieht die gesamte Kante von der Sichtseite der zweiten Dekorschicht 62 bis zu der Unterseite der Verstärkungslage 70 und siegelt dementsprechend sämtliche Dekorschichten 62, 66 umfänglich ein. Lediglich im Bereich der Lichtquelle 78 ist der Kantenschutz 82 durch Nachbehandlung entfernt, sodass die Lichtquelle 78 Licht in die Verstärkungslage 70 einkoppeln kann.
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Die 7 zeigt ein Beispiel für eine Herstellung des Kantenschutzes. Ein Roboter 84 handhabt dabei das Dekorteil 2 und positioniert dieses relativ zu einer ortsfest vorgesehenen Laserquelle 86, die durch Lasernachbearbeitung den Kantenschutz 82 aufbringt.
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Als Ergebnis dieser Lasernachbearbeitung wird Licht nicht aus der lichtleitenden Schicht 10 ausgekoppelt. Das Dekorteil 2 ist randseitig verschattet und gibt an der Kante kein Licht ab.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Dekorteil
- 4
- Dekorschicht
- 6
- Dekorlage
- 8
- Überzug
- 10
- Verstärkungslage
- 12
- Zapfen
- 14
- Vorderfläche
- 16
- Lichtleitschicht
- 18
- Reflektorfolie
- 20
- Träger
- 22
- Befestigungszapfen
- 24
- Lichtleitdom
- 26
- Säulensegment
- 28
- Trichterabschnitt
- 30
- Lichtelement/LED
- 32
- Abschattungselement
- 34
- Schattenmuster
- 36
- Strukturraster
- 38
- Längsschlitz
- 40
- Längsschlitz
- 42
- Verriegelungsfläche
- 44
- Auflagefläche
- 46
- Bohrung
- 48
- Kegelförmiger Vorsprung
- 50
- Reflektor
- 52
- Reflektorfläche
- 54
- Mittellängsachse des Lichtleitdomes
- 62
- zweite Dekorschicht
- 62a
- sichtseitige Oberfläche
- 64
- Haftvermittlerschicht/erste Kaschierung
- 66
- erste Dekorschicht
- 68
- zweite Kaschierung/Haftvermittlerschicht
- 70
- Verstärkungslage
- 72
- Durchbrechung
- 74
- Flächenanteil
- 76
- Vorsprung
- 78
- Lichtquelle
- 80
- ebenes Segment der Verstärkungslage 10
- 81
- Kante
- 82
- Kantenschutz
- 84
- Roboter
- 86
- Laserquelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012016147 A1 [0003, 0006]
- DE 102014100042 A1 [0008]
- DE 202015106328 U1 [0008]
- DE 202017105880 [0008]