DE102021118969A1 - Sitzanlage für ein Kraftrad, Kraftrad sowie Verfahren zum Betreiben eines Kraftrads - Google Patents

Sitzanlage für ein Kraftrad, Kraftrad sowie Verfahren zum Betreiben eines Kraftrads Download PDF

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Christian Ising
Dieter Strasser
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    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62JCYCLE SADDLES OR SEATS; AUXILIARY DEVICES OR ACCESSORIES SPECIALLY ADAPTED TO CYCLES AND NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. ARTICLE CARRIERS OR CYCLE PROTECTORS
    • B62J1/00Saddles or other seats for cycles; Arrangement thereof; Component parts
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Sitzanlage (1) mit einem Sitzkörper (2) und einer Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4), die eine aufblasbare Hohlkammer (7) aufweist, sowie mit einer Verdichtereinrichtung (8), die fluidisch an die Hohlkammer (7) angeschlossen und zwischen einem Verdichtungsbetriebsmodus, in dem in die Hohlkammer (7) ein Fluid gefördert wird, und einem Ablassbetriebsmodus, in dem das Fluid aus der Hohlkammer (7) abgelassen wird, verstellbar ist. Mittels einer mit der Verdichtereinrichtung (8) verbundenen Steuereinheit (9) der Sitzanlage (1) ist ein Fahrzustand des Kraftrads erfassbar, wodurch die Verdichtereinrichtung (8) mittels der Steuereinheit (9) basierend auf dem erfassten Fahrzustand in den Verdichtungsbetriebsmodus oder in den Ablassbetriebsmodus schaltbar ist, wobei durch das fahrzustandsabhängige Fördern des Fluids in die Hohlkammer (7) und das fahrzustandsabhängige Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer (7) mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4) eine fahrzustandsabhängige Außenkontur (11, 15, 17) des Sitzkörpers (2) einstellbar ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sitzanlage für ein Kraftrad bzw. Motorrad, ein Kraftrad, das mit einer solchen Sitzanlage ausgerüstet ist, sowie ein Verfahren zum Betreiben des Kraftrads.
  • Eine Sitzanlage für ein Kraftrad weist einen Sitzkörper auf, welcher beispielsweise als ein Sattel ausgebildet ist. Dabei ist der Sitzkörper in seiner Form bzw. Gestalt vorgegeben und bietet wenige bis gar keine Möglichkeiten, den Sitzkörper individuell an physiologische Gegebenheiten eines Nutzers bzw. Fahrers des Kraftrads anzupassen. Das bedeutet, dass eine Gestalt des Sitzkörpers unabhängig von dem Fahrer fest vorgegeben ist. Weist die Sitzanlage eine Rückenlehne, ein sogenanntes Backrest, auf, kann eine Neigung der Rückenlehne und/oder eine Position der Rückenlehne entlang einer Längserstreckung des Sitzkörpers manuell verstellt werden, wobei oftmals vorgesehen ist, dass der Nutzer unter Werkzeugeinsatz Verstellelementen oder Befestigungselemente löst, eine gewünschte Position der Rückenlehne einstellt und dann die Rückenlehne mittels der Verstellelemente bzw. Befestigungselemente wieder fixiert. Dies ist jedoch besonders aufwendig und oftmals - insbesondere da der Fahrer des Kraftrads während der Fahrt nicht das benötigte Werkzeug mitführt - verhindert.
  • Da das Kraftrad üblicherweise ohne eine Fahrgastzelle ausgebildet ist, ist der Fahrer Umwelteinflüssen, insbesondere dem Fahrtwind, Niederschlage etc., ausgesetzt und muss je nach Fahrgeschwindigkeit des Kraftrads mehr oder weniger Muskelkraft einsetzen, um eine sichere Sitzposition auf/in der Sitzanlage zu halten. Auch bei einem geschwindigkeitszunehmenden Beschleunigen des Kraftrads und/oder bei einem geschwindigkeitsabnehmenden Beschleunigen des Kraftrads muss der Fahrer unter Einsatz seiner Muskelkraft den entsprechenden Kräften, die auf den Körper des Fahrers einwirken, entgegenwirken. Dabei muss der Fahrer insbesondere verhindern, dass er auf der Sitzanlage entlang einer Fahrzeuglängsrichtung verrutscht, um einen sicheren Fahrzustand des Kraftrads zu gewährleisten.
  • Aus der DE 697 27 145 T2 ist ein von einer Sitzanlage eines Motorrads abnehmbares Motorradsitzkissen bekannt, das aufblasbare Luftzellen aufweist, die miteinander pneumatisch verbunden sind, um die Anatomie des Benutzers des Motorrads von Vibrationen und Stößen zu isolieren und um dem auf dem herkömmlichen Motorradsitzkissen aufliegenden Teil der Anatomie des Benutzers gleichförmige Kräfte entgegenzusetzen. Hierbei ist vorgesehen, dass der Nutzer des Motorrads mittels eines Füllmundstücks die Luftzellen bedarfsgerecht aufblasen kann. Dieses Motorradsitzkissen ist jedoch als ein Zubehör zu einem vollständig fertig hergestellten Kraftrad vorgesehen und darüber hinaus, insbesondere aufgrund des Aufblasens über das Füllmundstück, besonders aufwendig einzusetzen.
  • Aus der DE 10 2004 006 887 A1 ist zur Erhöhung eines Sitzkomforts eines Fahrers eines Motorrads ein Motorradsitz offenbart, in dessen Schaumkern ein deformierbares Kissenelement angeordnet ist, das gasdicht ist, wobei über den Füllzustand des Kissenelements Sitzkomforteigenschaften des Motorradsitzes veränderbar sind. Dabei ist in dem Kissenelement ein dehnelastisches Material angeordnet. Jedoch unterstützt dieser herkömmliche Motorradsitz den Fahrer des Motorrads nicht beim Ausgleichen von D-Kräften, die beim Beschleunigen des Motorrads auf den Fahrer einwirken.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, eine Gestalt eines Motorradsitzes besonders einfach, flexibel und bedarfsgerecht an Anforderungen eines Fahrers eines Kraftrads anzupassen.
  • Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere mögliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren offenbart.
  • Die erfindungsgemäße Sitzanlage ist für ein Kraftrad bzw. Motorrad oder Krad ausgebildet. Sie weist einen Sitzkörper, beispielsweise aus Schaumstoff, auf, in dem wenigstens eine (erste) Sitzkonturverstelleinrichtung zumindest teilweise angeordnet ist. Hierzu weist die Sitzkonturverstelleinrichtung eine aufblasbare Hohlkammer aus einem fluidisch dichten Material auf, das biegeschlaff oder zumindest elastisch flexibel ausgebildet ist. Weiter weist die Sitzkonturverstelleinrichtung eine Verdichtereinrichtung auf, die fluidisch, insbesondere pneumatisch, an die Hohlkammer angeschlossen oder anschließbar ist. Die Verdichtereinrichtung ist zwischen einem Verdichtungsbetriebsmodus und einem Ablassbetriebsmodus verstellbar, wobei die Verdichtereinrichtung noch wenigstens einen weiteren Betriebsmodus aufweisen kann. Die Verdichtereinrichtung ist also wahlweise in den Verdichtungsbetriebsmodus, in den Ablassbetriebsmodus und in den wenigstens einen weiteren Betriebsmodus verstellbar bzw. schaltbar.
  • Wird die Verdichtereinrichtung in dem Verdichtungsbetriebsmodus betrieben, wird mittels der Verdichtereinrichtung in die Hohlkammer ein Fluid, insbesondere ein kompressibles Fluid, etwa Luft, gefördert und insbesondere verdichtet. Wird die Verdichtereinrichtung in dem Ablassbetriebsmodus betrieben, wird mittels der Verdichtereinrichtung das Fluid aus der Hohlkammer abgelassen, beispielsweise bis ein Fluiddruck im Inneren der Hohlkammer gleich einem Fluiddruck in der Umgebung der Hohlkammer ist. Ferner kann vorgesehen sein, dass mittels der Verdichtereinrichtung die Hohlkammer von dem Fluid evakuiert wird. Die Verdichtereinrichtung weist also eine Verdichtereinheit auf, die beispielsweise ein Gebläse und/oder einen Kompressor umfasst. Weiter weist die Verdichtereinrichtung eine Ablasseinheit auf, die beispielsweise als ein Entlüftungsventil ausgebildet ist, wobei die Ablasseinheit insbesondere ein Saugmittel zum Evakuieren des Inneren der Hohlkammer aufweisen kann.
  • Die Sitzanlage weist weiter eine Steuereinheit auf, mittels derer ein Fahrzustand des Kraftrads bzw. Motorrads erfassbar ist, wobei die Steuereinheit zum Steuern der Sitzkonturverstelleinrichtung mit der Verdichtereinrichtung kabelgebunden und/oder kabellos verbunden oder verbindbar ist. In einem Betrieb der Sitzanlage bzw. des mit der Sitzanlage ausgerüsteten Kraftrads erfasst also die Steuereinheit, insbesondere mittels einer Sensorik, den Fahrzustand des Kraftrads charakterisierende Fahrzustandsgrößen und generiert basierend auf diesen Fahrzustandsgrößen Steuersignale für die Verdichtereinrichtung. Dabei ist die Verdichtereinrichtung dazu ausgebildet, die Steuersignale der Steuereinheit zu akzeptieren. Mit anderen Worten sind die Steuereinheit und die Verdichtereinrichtung miteinander zur Steuersignalübertragung verbunden bzw. verbindbar. Somit ist die Verdichtereinrichtung mittels der Steuereinheit basierend auf dem erfassten Fahrzustand des Kraftrads in den Verdichtungsbetriebsmodus oder in den Ablassbetriebsmodus und/oder in den wenigstens einen weiteren Betriebsmodus schaltbar, wobei durch das fahrzustandsabhängige Fördern des Fluids in die Hohlkammer und/oder das fahrzustandsabhängige Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung eine fahrzustandsabhängige Außenkontur des Sitzkörpers einstellbar ist. Mit anderen Worten ist der Hohlkörper unter einem Aufblasen desselben spannbar, insbesondere dehnbar. Unter einem Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer ist diese entspannbar.
  • Alternativ oder zusätzlich kann bei der Sitzanlage vorgesehen sein, dass der Fahrer des Kraftrads die Sitzanlage, insbesondere die Verdichtereinrichtung, steuert, wofür zum Beispiel vorgesehen sein kann, dass die Sitzanlage ein Schaltelement aufweist, das kabellos und/oder kabelgebunden mit der Steuereinheit verbunden oder verbindbar ist. Dabei ist das Schaltelement in einem Zugriffsbereich des Fahrers des Kraftrads angeordnet, etwa an einem Lenker des Kraftrads. Unter einem Betätigen des Schaltelements durch den Fahrer wird dann der Steuereinheit ein entsprechendes Schaltsignal bereitgestellt, wobei die Steuereinheit basierend auf dem Schaltsignal ein Steuersignal für die Verdichtereinrichtung erzeugt und insbesondere der Verdichtereinrichtung zustellt. Das bedeutet, dass die Außenkontur des Sitzkörpers der Sitzanlage alternativ oder zusätzlich zum fahrzustandsabhängigen Verstellen bzw. Einstellen durch den Fahrer des Kraftrads, insbesondere während eines Fahrbetriebs des Kraftrads, an die Bedürfnisse und/oder anatomischen Gegebenheiten des Fahrers anpassbar ist.
  • Die Sitzkonturverstelleinrichtung, insbesondere die Hohlkammer, kann zum Beispiel an einem Frontende des Sitzkörpers angeordnet sein. Ferner kann die Sitzkonturverstelleinrichtung, insbesondere die Hohlkammer, an/in einem Heckende des Sitzkörpers angeordnet sein. Natürlich ist es denkbar, dass die Sitzanlage mehr als eine Sitzkonturverstelleinrichtung, insbesondere eine zweite Sitzkonturverstelleinrichtung, eine dritte Sitzkonturverstelleinrichtung etc. aufweist. Es ist dann denkbar, dass eine der Sitzkonturverstelleinrichtungen an/in dem Frontende des Sitzkörpers angeordnet ist, wobei eine andere der Sitzkonturverstelleinrichtungen an/in dem Heckende des Sitzkörpers angeordnet ist.
  • In weiterer Ausgestaltung der Sitzanlage weist die (jeweilige) Sitzkonturverstelleinrichtung eine zweite Hohlkammer auf, die analog zu der ersten Hohlkammer ausgebildet und fluidisch an die Verdichtereinrichtung angeschlossen oder anschließbar ist. Insoweit kann bei der Sitzanlage vorgesehen sein, dass die erste Hohlkammer der (ersten) Sitzkonturverstelleinrichtung an/in dem Frontende des Sitzkörpers angeordnet ist, wohingegen die zweite Hohlkammer der (ersten) Sitzkonturverstelleinrichtung an/in dem Heckende des Sitzkörpers angeordnet ist. Die erste Hohlkammer und die zweite Hohlkammer der ersten Sitzkonturverstelleinrichtung sind dann gemeinsam und/oder separat voneinander mittels der Verdichtereinrichtung mit dem Fluid aufblasbar und/oder durch das Ablassen des Fluids aus der entsprechenden Hohlkammer, von dem Fluid befreibar.
  • Mittels der Sitzanlage, die die Sitzkonturverstelleinrichtung aufweist, ist eine besonders günstige Möglichkeit geschaffen, eine Gestalt, also die Außenkontur, eines Motorradsitzes, das heißt des Sitzkörpers, besonders einfach, flexibel und bedarfsgerecht an Anforderungen des Fahrers des Kraftrads anzupassen. Dieses Anpassen kann zum Beispiel automatisch, das heißt ohne ein manuelles Zutun des Fahrers, erfolgen und/oder gemäß den Wünschen des Fahrers, beispielsweise indem der Fahrer mittels des Schaltelements die Verdichtereinrichtung ansteuert bzw. bedient. Insbesondere die Verknüpfung eines aktuellen Fahrzustands des Kraftrads mit dem entsprechenden Betriebsmodus der Verdichtereinrichtung bietet den Vorteil, dass mittels der Sitzanlage bestimmungsgemäß Einfluss auf eine Sitzposition des Fahrers auf der Sitzanlage genommen wird. Beschleunigt der Fahrer das Kraftrad geschwindigkeitszunehmend, kann der Sitzkörper bzw. dessen Außenkontur mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung so eingestellt bzw. angepasst werden, dass ein Becken des Fahrers nach vorne gekippt wird und hierdurch für den Fahrer eine verbesserte Abstützung auf dem Sitzkörper geschaffen wird. Denn der Fahrer sinkt beim geschwindigkeitszunehmenden Beschleunigen des Kraftrads mit seinem Becken nicht in den Sitzkörper ein, da diesem Einsinken durch das Aufblasen einer entsprechenden Hohlkammer oder durch die aufgeblasene Hohlkammer entgegengewirkt wird. Durch eine entsprechende Anordnung der Hohlkammer oder wenigstens einer weiteren Hohlkammer in/an dem Frontende des Sitzkörpers kann das Becken des Fahrers nach hinten gekippt werden, insbesondere, wenn der Fahrer das Kraftrad bremst, das heißt geschwindigkeitsabnehmend beschleunigt. So werden Arme des Fahrers zumindest teilweise entlastet, mit denen der Fahrer sich beim Bremsen des Kraftrads am Lenker des Kraftrads abstützt.
  • Weiter ist ein Berganfahren und ein Bergabfahren durch die Sitzkonturverstelleinrichtung unterstützbar, indem zum Beispiel beim Bergabfahren mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung das Becken des Fahrers nach hinten gekippt wird, wohingegen beim Berganfahren das Becken des Fahrers nach vorne gekippt wird. Auf diese Weise wird - insbesondere situationsadäquat bzw. bedarfsgerecht - für den Fahrer des Kraftrads eine besonders vorteilhafte Sitzposition geschaffen.
  • In weiterer Ausgestaltung der Sitzanlage weist die Sitzkonturverstelleinrichtung einen von der Hohlkammer unterschiedlichen Druckbehälter auf. Der Druckbehälter weist seinerseits eine selektiv zwischen einer Sperrstellung und einer Durchströmstellung verstellbare Ventileinrichtung auf. Dabei sind die Hohlkammer und der Druckbehälter über die Ventileinrichtung fluidisch miteinander verbunden oder verbindbar. Des Weiteren ist der Druckbehälter mit der Verdichtereinrichtung zum Fördern des Fluids in den Druckbehälter mit diesem fluidisch verbindbar oder verbunden. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass in dem Verdichtungsbetriebsmodus der Verdichtereinrichtung das Fluid, insbesondere Luft, in den Druckbehälter gefördert und verdichtet wird. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Ventileinrichtung in der Sperrstellung angeordnet ist, sodass ein Entweichen der in dem Druckbehälter befindlichen Druckluft mittels der in der Sperrstellung angeordneten Ventileinrichtung verhindert ist. Insbesondere wird so viel Luft in den Druckbehälter gefördert, dass bei einem Verstellen der Ventileinrichtung in die Durchströmstellung die Druckluft durch die Ventileinrichtung hindurch und in die Hohlkammer einströmt. Dadurch wird die Hohlkammer bestimmungsgemäß gefüllt bzw. aufgeblasen, wodurch die Außenkontur des Sitzkörpers angepasst wird. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Ventileinrichtung fahrzustandsabhängig aus der Sperrstellung in die Durchströmstellung verstellt wird. Hierzu kann die Ventileinrichtung beispielsweise mittels der Steuereinheit gesteuert werden, wenn die Steuereinheit und die Ventileinrichtung zur Steuersignalübertragung miteinander verbunden oder verbindbar sind. Das Entweichen der Druckluft aus dem Druckbehälter und in die Hohlkammer hinein ist schneller bzw. flinker als das direkte Befüllen der Hohlkammer mittels der Verdichtereinrichtung. Es ergibt sich also ein besonders schnelles bzw. besonders flinkes Fördern des Fluids in die Hohlkammer, wobei in diesem Zusammenhang unter Fördern zu verstehen ist, dass die in dem Druckbehälter befindliche Druckluft in der Durchströmstellung der Ventileinrichtung entspannt wird, indem die Luft in die Hohlkammer einströmt und diese dadurch aufgeblasen wird.
  • Es kann vorgesehen sein, dass die Ventileinrichtung, die gegen ein Durchströmen von Luft in der Sperrstellung vollständig gesperrt ist, mehrere Durchströmstellungen aufweist, sodass ein Volumenstrom, der durch die Ventileinrichtung hindurch aus dem Druckbehälter in die Hohlkammer einströmt, dosierbar ist. Insoweit kann die Ventileinrichtung ein Dosierventil aufweisen oder aus diesem zumindest teilweise gebildet sein. Das Dosierventil ist dabei insbesondere fahrzustandsabhängig regelbar bzw. steuerbar, sodass je nach aktuellem Fahrzustand des Kraftrads ein unterschiedlicher Volumenstrom von Luft aus dem Druckbehälter der Hohlkammer zugestellt wird.
  • Einer weiteren Ausgestaltung der Sitzanlage zufolge ist die Ventileinrichtung selektiv zwischen der Durchströmstellung oder den mehreren Durchströmstellungen, der Sperrstellung und wenigstens einer Ablassstellung verstellbar. Das bedeutet, dass die Ventileinrichtung in eine Ablassstellung oder in mehrere unterschiedliche Ablassstellungen verstellbar ist, wobei das Fluid bzw. die Luft in der Hohlkammer - wenn diese aufgeblasen ist - durch die in der Ablassstellung angeordnete Ventileinrichtung hindurch in eine Umgebung der Hohlkammer entweicht, bis das Fluid in der Hohlkammer und das Fluid in der Umgebung der Hohlkammer einen gleichen Druck, beispielsweise den Atmosphärendruck, aufweisen.
  • Insbesondere ist die Ventileinrichtung derart ausgebildet, dass sie gleichzeitig sowohl in die Sperrstellung als auch in die Ablassstellung verstellbar ist. Dann ist aufgrund der Sperrstellung der Ventileinrichtung verhindert, dass das Fluid bzw. die Luft aus dem Druckbehälter in die Hohlkammer bzw. in die Umgebung entweicht, wobei gleichzeitig das Fluid bzw. die Luft aus der Hohlkammer in die Umgebung entweichen kann. Insbesondere kann die Ventileinrichtung als ein Wegeventil ausgebildet sei oder das Wegeventil aufweisen. Generell gilt für die Sitzanlage, dass durch die Ventileinrichtung die bereits weiter oben dargelegte Ablasseinheit gebildet sein kann. Das bedeutet, dass es sich bei der Ventileinrichtung um einen Bestandteil der Verdichtereinrichtung handeln kann. Somit kann die Sitzanlage, insbesondere die Verdichtereinrichtung, die Ventileinrichtung aufweisen, selbst wenn die Sitzkonturverstelleinrichtung ohne den Druckbehälter ausgebildet ist.
  • Eine weitere Ausbildung der Sitzanlage sieht vor, dass zwei einander gegenüberliegende Innenwandelemente der (jeweiligen) Hohlkammer mittels Fallmaschen miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten handelt es sich dann bei der Hohlkammer um ein - insbesondere textiles - Gebilde, das fluiddicht, insbesondere gasdicht ist, wobei die Fallmaschen im Inneren der Hohlkammer von einem der gegenüberliegenden Innenwandelemente zum anderen der gegenüberliegenden Innenwandelemente verlaufen. Somit kann es sich bei der Hohlkammer um ein sogenanntes Drop-Stitch-Gebilde handeln. Die die einander gegenüberliegenden Innenwandelemente der Hohlkammer miteinander verbindenden Fallmaschen bzw. Drop-Stitch-Elemente sind aus Einzelfäden oder Fadenbündeln gebildet. Dabei können die Fallmaschen bzw. Drop-Stitch-Elemente entlang deren Längserstreckung zerstörungsfrei reversibel elastisch dehnbar sein. Es ist dann vorgesehen, dass bei dem Aufblasen der Hohlkammer die Drop-Stitch-Elemente gedehnt bzw. gespannt werden, wobei die Hohlkammer dabei aus einer Ruheform, in welcher der Druck des Fluids im Inneren der Hohlkammer dem Atmosphärendruck entspricht, in eine Arbeitsform verformt wird. Unter einem Ablassen des Fluids bzw. der Luft aus der Hohlkammer entspannen sich die Fallmaschen bzw. Drop-Stitch-Elemente und die Hohlkammer wird aus der Arbeitsform unter einem Entspannen der Fallmaschen (wieder) in die Ruheform verformt. Dabei ist die Ruheform maßgeblich durch Anzahl, jeweilige Länge und Position der Fallmaschen im Inneren der Hohlkammer bestimmt bzw. vorgegeben.
  • Damit ist die (jeweilige) Hohlkammer der Sitzanlage zum einen besonders stabil und zum anderen lässt sich ein derartiges Drop-Stitch-Gebilde, vorliegend die Hohlkammer, mit besonders viel Fluid bzw. Luft befüllen, sodass die aufgeblasene Hohlkammer besonders hart ist. Dadurch ergibt sich eine besonders starke bzw. vorteilhafte Stützwirkung für den Fahrer des Kraftrads. Des Weiteren ist die Ruheform der Hohlkammer durch die Fallmaschen bzw. Drop-Stitch-Elemente vorgegeben oder definiert, sodass ein unerwünschtes ungleichmäßiges Verformen der Hohlkammer beim Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer unterbleibt. Daraus ergibt sich eine besonders sichere Sitzposition für den Fahrer, selbst wenn die Hohlkammer bis auf den Atmosphärendruck von dem Fluid befreit ist.
  • Die Sitzanlage ist besonders kompakt bzw. bauraumeffizient ausgebildet, wenn - wie in einer weiteren Ausbildung der Sitzanlage vorgesehen - die (jeweilige) Sitzkonturverstelleinrichtung so weit in dem Sitzkörper angeordnet ist, dass die Verdichtereinrichtung in den Sitzkörper integriert ist. Somit verlaufen fluidleitende bzw. luftleitende Leitungselemente (Schläuche, Rohre etc.) insbesondere vollständig innerhalb des Sitzkörpers, sodass auf Verbindungselemente in vorteilhafter Weise verzichtet werden kann, mittels derer die Hohlkammer und/oder der Druckbehälter mit einer extern des Sitzkörpers angeordneten Verdichtereinrichtung zu koppeln wären/wäre. Denn derartige Verbindungselemente bilden in einem Fluidkreislauf eine Schwachstelle, wodurch der Fluidkreislauf besonders anfällig für eine unerwünschte Undichtigkeit wäre.
  • Der Sitzkörper weist - gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Sitzanlage - einen zerstörungsfrei reversibel elastisch verformbaren Schaumkörper auf, in den die Hohlkammer und/oder der Druckbehälter und/oder die Verdichtereinrichtung eingebettet sind/ist. Dabei ist der Schaumkörper derart ausgebildet, dass dieser unter dem Fördern des Fluids in die Hohlkammer hinein und unter dem Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer heraus spannbar/entspannbar und infolgedessen verformbar ist. Insbesondere sind/ist die Hohlkammer und/oder die Verdichtereinrichtung und/oder der Druckbehälter und/oder weitere Elemente der Sitzanlage bzw. der Sitzkonturverstelleinrichtung vollständig in den Sitzkörper, das heißt in den Schaumkörper, eingebettet bzw. integriert, sodass der Fahrer des Kraftrads, der auf dem Sitzkörper sitzt, nicht in direkten Kontakt mit dem entsprechenden Element bzw. den entsprechenden Elementen der Sitzanlage kommt. Stattdessen ist zwischen dem Körper des Fahrers und den Elementen der Sitzanlage stets eine Schicht des Schaumkörpers angeordnet, wodurch dem Fahrer ein besonders hoher Sitzkomfort bereitgestellt ist. Generell gilt für die Sitzanlage, dass der Schaumkörper mit einem Bezug aus einem widerstandsfähigen Material, beispielsweise Leder oder Kunstleder, bezogen bzw. umhüllt ist, wodurch die Sitzanlage, insbesondere der Sitzkörper, besonders widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse wie Regen, Schmutz etc. ist.
  • Zum besonders zuverlässigen Erfassen des Fahrzustands des Kraftrads ist in Weiterbildung der Sitzanlage vorgesehen, dass die Steuereinheit wenigstens einen Fahrzustandssensor aufweist. Beispielsweise weist die Steuereinheit einen Beschleunigungssensor, einen Neigungssensor, einen Einfedersensor, einen Radabhebesensor etc. auf. Dabei ist es denkbar, dass das Kraftrad, das mit der Sitzanlage ausrüstbar ist, die genannten Fahrzustandssensoren bereits ohnehin aufweist, beispielsweise für ein Sicherheitssystem, etwa für ein automatisches Blockierverhinderungssystem, eine elektronische Stabilitätskontrolle, eine Hinterradabhebeerkennung, eine Vorderradabhebeerkennung, eine Berganfahrhilfe, eine elektronische Motorbremse, ein schräglagenabhängiges Motorradstabilitätssystem etc. Auf diese Weise ist die Sitzanlage ökologisch und ökonomisch besonders günstig, da zum Erfassen des Fahrzustands, das heißt zum Erzeugen der Steuersignale für die Verdichtereinrichtung, die ohnehin in dem Kraftrad verbauten Fahrzustandssensoren eingesetzt werden. Diese weisen somit in vorteilhafter Weise eine Mehrfachfunktionalität auf, nämlich fungieren diese als Sensoren für das entsprechende Fahrstabilitätssystem oder Sicherheitssystem und können - insbesondere gleichzeitig - als Sensorik der Steuereinheit zum Erfassen des Fahrzustands für die Sitzanlage fungieren.
  • Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftrad, das mit einer gemäß der vorstehenden Beschreibung ausgebildeten Sitzanlage ausgerüstet ist. Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Sitzanlage sind als Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kraftrads anzusehen und umgekehrt.
  • Überdies betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines gemäß der vorstehenden Beschreibung ausgebildeten Kraftrads, das mit einer gemäß der vorstehenden Beschreibung ausgebildeten Sitzanlage ausgerüstet ist. Bei dem Verfahren wird mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung eine fahrzustandsabhängige Außenkontur des Sitzkörpers eingestellt. Hierzu weist das Kraftrad, insbesondere die Sitzanlage, Mittel auf, um das Verfahren durchzuführen. Werden hierin im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Sitzanlage und/oder des erfindungsgemäßen Kraftrads dargelegt, so sind diese als ebensolche anzusehen. Gleiches gilt sinngemäß umgekehrt.
  • Weitere Merkmale der Erfindung können sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung ergeben. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren allein gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
  • Die Zeichnung zeigt in:
    • 1 eine schematische Ansicht eines Sitzkörpers einer Sitzanlage für ein Kraftrad, wobei aufgrund eines Füllzustands einer in dem Sitzkörper angeordneten Hohlkammer eine erste Außenkontur des Sitzkörpers eingestellt ist;
    • 2 eine schematische Ansicht des Sitzkörpers, wobei aufgrund des Füllzustands der Hohlkammer eine von der ersten Außenkontur unterschiedliche, zweite Außenkontur des Sitzkörpers eingestellt ist; und
    • 3 eine schematische Ansicht des Sitzkörpers, wobei aufgrund des Füllzustands der Hohlkammer eine von der ersten und von der zweiten Außenkontur unterschiedliche, dritte Außenkontur des Sitzkörpers eingestellt ist.
  • In den Figuren sind gleiche und funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • Im Folgenden werden eine Sitzanlage 1 für ein Kraftrad (nicht dargestellt), das Kraftrad und ein Verfahren zum Betreiben des Kraftrads, insbesondere der Sitzanlage 1, in gemeinsamer Beschreibung dargelegt. Hierzu zeigt 1 eine schematische Ansicht eines Sitzkörpers 2 der Sitzanlage 1. Die Sitzanlage 1 ist für ein einspuriges Kraftfahrzeug, insbesondere für das Kraftrad bzw. Motorrad, ausgebildet. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Sitzanlage 1 in mehrspurigen Kraftfahrzeugen, beispielsweise Personenkraftwagen, Lastkraftwagen etc., zum Einsatz kommt.
  • Die Sitzanlage 1 weist also den Sitzkörper 2 auf, in dem wenigstens eine Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 zumindest teilweise angeordnet ist. Vorliegend weist die Sitzanlage 1 eine erste Sitzkonturverstelleinrichtung 3 und eine zweite Sitzkonturverstelleinrichtung 4 auf. Die Sitzkonturverstelleinrichtungen 3, 4 sind zumindest ähnlich, insbesondere gleich, ausgebildet. Im vorliegenden Beispiel ist die erste Sitzkonturverstelleinrichtung 3 an einem Frontende 5 des Sitzkörpers 2 angeordnet, wohingegen die zweite Sitzkonturverstelleinrichtung 4 an einem Heckende 6 des Sitzkörpers 2 angeordnet ist. Die jeweilige Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 weist wenigstens eine aufblasbare Hohlkammer 7 auf, die aus einem fluidisch dichten bzw. pneumatisch dichten Material ausgebildet ist. Das fluidisch bzw. pneumatisch dichte Material, und infolgedessen die Hohlkammer, ist dabei biegeschlaff oder zumindest elastisch flexibel ausgebildet.
  • Die Sitzanlage weist weiter eine Verdichtereinrichtung 8 auf, die direkt oder indirekt fluidisch, insbesondere pneumatisch, an die Hohlkammer 7 angeschlossen ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Verdichtereinrichtung 8 extern des Sitzkörpers 2 angeordnet ist (siehe rechts dargestellte Verdichtereinrichtung 8 in 1). Ferner kann vorgesehen sein, dass die Verdichtereinrichtung 8 in den Sitzkörper 2 integriert, insbesondere vollständig integriert ist (siehe links dargestellte Verdichtereinrichtung 8 in 1).
  • Gleich, ob die Verdichtereinrichtung 8 extern des Sitzkörpers 2 angeordnet ist oder in den Sitzkörper 2 integriert ist, ist die Verdichtereinrichtung 8 in einen Verdichtungsbetriebsmodus, in einen Ablassbetriebsmodus und/oder in zumindest einen weiteren Betriebsmodus, etwa einen Evakuierungsbetriebsmodus, schaltbar.
  • Wird die Verdichtereinrichtung 8 in dem Verdichtungsbetriebsmodus betrieben, wird mittels der Verdichtereinrichtung 8 in die Hohlkammer 7 ein Fluid, insbesondere ein kompressibles Fluid, etwa Luft, gefördert und insbesondere verdichtet. Anders ausgedrückt wird das Fluid mittels der Verdichtereinrichtung 8 angesaugt, etwa aus einer Umgebung, und in die Hohlkammer 7 gefördert, indem das Fluid mittels der Verdichtereinrichtung 8 verdichtet wird. Wird die Verdichtereinrichtung 8 dahingegen in dem Ablassbetriebsmodus betrieben, wird das Fluid, das zuvor in die Hohlkammer 7 eingeblasen wurde, aus der Hohlkammer 7 abgelassen. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Verdichtereinrichtung 8 in dem Saugbetriebsmodus bzw. Evakuierungsbetriebsmodus betrieben wird, in welchem das in der Hohlkammer 7 befindliche Fluid mittels der Verdichtereinrichtung 8 aus der Hohlkammer 7 evakuiert wird. Mit anderen Worten wird in dem Saugbetriebsmodus bzw. Evakuierungsbetriebsmodus das Fluid aus der Hohlkammer 7 abgesaugt.
  • Wie bereits dargelegt, kann es sich bei dem in der Sitzanlage 1 eingesetzten Fluid zum Beispiel um Luft, insbesondere die Umgebungsluft, handeln. Es ist jedoch denkbar, dass ein anderes Fluid, beispielsweise eine Flüssigkeit oder ein anderes Gas als Luft, zum Einsatz kommt, wobei das Fluid derart gewählt bzw. ausgebildet ist, dass eine Kondensationstemperatur, eine Erstarrungstemperatur bzw. eine Resublimationstemperatur besonders niedrig ist, um zu vermeiden, dass das Gas oder die Flüssigkeit in zu erwartenden Temperatureinsatzbereichen des Kraftrads bzw. der Sitzanlage 1 nicht in unerwünschter Weise kondensiert bzw. erstarrt oder resublimiert.
  • Die Sitzanlage 1 weist weiter eine Steuereinheit 9 auf, mittels derer ein Fahrzustand des Kraftrads erfassbar ist und die zum Steuern der Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 mit der Verdichtereinrichtung 8 verbunden oder verbindbar ist. Zum Erfassen des Fahrzustands des Kraftrads weist die Sitzanlage 1, insbesondere die Steuereinheit 9, einen Fahrzustandssensor 10 oder mehrere Fahrzustandssensoren 10 auf. Mit anderen Worten weist die Steuereinheit 9 eine Fahrzustandssensorik auf, die die Fahrzustandssensoren 10 aufweist. Dabei kann es sich bei dem jeweiligen Fahrzustandssensor 10 zum Beispiel um einen Beschleunigungssensor, um einen Neigungssensor, um einen Einfederungssensor, um einen Radabhebesensor, um einen Raddrehzahlsensor etc. handeln. Es kann vorgesehen sein, dass die Fahrzustandssensorik Teil des Kraftrads ist, sodass der Fahrzustandssensor 10 der Sitzanlage 1 zumindest teilweise durch die Fahrzustandssensorik des Kraftrads gebildet ist.
  • Da - wie bereits dargelegt - die Steuereinheit 9 und die Verdichtereinrichtung 8 miteinander verbunden oder verbindbar ist, ist die Verdichtereinrichtung 8 mittels der Steuereinheit 9 basierend auf dem erfassten Fahrzustand in einem der Betriebsmodi oder zwischen den Betriebsmodi schaltbar oder umschaltbar. Das bedeutet, dass die Verdichtereinrichtung 8 mittels der Steuereinheit 9 steuerbar oder regelbar ist, da die Steuereinheit 9 dazu ausgebildet ist, basierend auf einem durch den jeweiligen Fahrzustandssensor 10 bereitgestellten Sensorsignal, das den aktuellen Fahrzustand des Kraftrads charakterisiert, ein entsprechendes Steuersignal der Verdichtereinrichtung 8 zuzustellen. Somit ergibt sich, dass die Hohlkammer fahrzustandsabhängig aufblasbar und/oder fahrzustandsabhängig das Fluid aus der Hohlkammer 7 ablassbar oder evakuierbar ist. Letztlich ergibt sich für die Sitzanlage 1, dass mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 eine fahrzustandsabhängige Außenkontur 11 des Sitzkörpers 2 einstellbar ist. Das bedeutet, dass unter einem Fördern des Fluids in die Hohlkammer 7 und/oder unter einem Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer 7 der Sitzkörper 2, insbesondere dessen Außenkontur 11, fahrzustandsabhängig an einen Fahrer des Motorrads, der auf dem Sitzkörper 2 sitzt, angepasst wird.
  • Es ist ferner denkbar, dass die Sitzanlage 1 ein Schaltelement 12 aufweist, das insbesondere in einem Zugriffsbereich des Fahrers angeordnet ist, etwa an einem Lenker des Kraftrads. Dabei sind das Schaltelement 12 und die Steuereinheit 9 zur Signalübertragung miteinander verbunden, sodass über eine Benutzereingabe, die der Fahrer an dem Schaltelement 12 vornimmt, die Steuereinheit 9 ein auf der Benutzereingabe basierendes Steuersignal erzeugt und der Verdichtereinrichtung 8 zustellt. Das bedeutet, dass bei der Sitzanlage 1 vorgesehen sein kann, dass die Außenkontur 11 des Sitzkörpers 2 fahrerwunschgemäß, das heißt unter einem Bedienen oder Auslösen des Schaltelements 12, entsprechend den Wünschen des Fahrers einstellbar ist.
  • Im vorliegenden Beispiel weist die Sitzanlage 1, insbesondere die jeweilige Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4, eine zweite Hohlkammer 7 auf, die analog zu der ersten Hohlkammer 7 ausgebildet und fluidisch an die Verdichtereinrichtung 8 angeschlossen ist.
  • In 1 ist des Weiteren dargestellt, dass die Sitzanlage 1, insbesondere die Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4, einen von der Hohlkammer 7 oder den Hohlkammern 7 unterschiedlichen Druckbehälter 13 sowie eine Ventileinrichtung 14 aufweist. Der Druckbehälter 13 kann die Ventileinrichtung 14 aufweisen oder mit dieser fluidisch verbindbar bzw. verbunden sein. Denn die Ventileinrichtung 14 ist zwischen einer Sperrstellung und einer Durchströmstellung verstellbar. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Ventileinrichtung 14 zwischen der Sperrstellung, der Durchströmstellung und wenigstens einer weiteren Stellung, beispielsweise einer Ablassstellung, verstellbar ist. Unabhängig davon, ob die Ventileinrichtung 14 als Teil des Druckbehälters 13 ausgebildet ist oder lediglich mit dem Druckbehälter 13 verbunden ist, ist die Hohlkammer 7 über die Ventileinrichtung 14 fluidisch mit dem Druckbehälter 13 verbunden oder verbindbar. Dabei sind der Druckbehälter 13 und die Verdichtereinrichtung 8 zum Fördern des Fluids in den Druckbehälter 13 fluidisch miteinander verbindbar bzw. verbunden. Das bedeutet, dass in dieser Ausgestaltung die Hohlkammer 7 und die Verdichtereinrichtung 8 indirekt, nämlich über den Druckbehälter 13 und über die Ventileinrichtung 14, fluidisch miteinander verbunden bzw. verbindbar sind. Ist die Ventileinrichtung 14 in die Sperrstellung verstellt, bedeutet das, dass die Ventileinrichtung 14 bestimmungsgemäß nicht von einem Fluid, insbesondere der Luft, durchströmbar ist. Stattdessen sind in der Sperrstellung die Hohlkammer 7 und der Druckbehälter 13 fluidisch voneinander abgedichtet bzw. abgesperrt. Dahingegen ist die Ventileinrichtung 14 mit dem Fluid bzw. der Luft durchströmbar, wenn die Ventileinrichtung 14 in die Durchströmstellung verstellt ist. Das bedeutet, dass es dem Fluid ermöglicht ist, aus dem Druckbehälter 13 durch die Ventileinrichtung 14 hindurch in die Hohlkammer 7 zu strömen.
  • Zunächst wird mittels der Verdichtereinrichtung 8 der Druckbehälter 13 mit dem Fluid bzw. der Luft befüllt, sodass beispielsweise Druckluft in dem Druckbehälter 13 gehalten ist. Dabei ist die Ventileinrichtung 14 in der Sperrstellung angeordnet, sodass aus dem Druckbehälter 13 die Druckluft nicht in unerwünschter Weise über die Ventileinrichtung 14 entweicht. Weiter ist die Ventileinrichtung 14 mit der Steuereinheit 9 verbunden, was bedeutet, dass die Ventileinrichtung 14 mittels der Steuereinheit 9 steuerbar bzw. ansteuerbar oder regelbar ist. Insoweit ist die Ventileinrichtung 14 fahrzustandsabhängig steuerbar oder regelbar.
  • Bei dem Verfahren zum Betreiben des Kraftrads, insbesondere der Sitzanlage 1, wird also mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 die fahrzustandsabhängige Außenkontur 11 des Sitzkörpers 2 eingestellt bzw. an die Bedürfnisse des Fahrers bedarfsgerecht angepasst. Hierzu ist in 2 eine schematische Ansicht des Sitzkörpers 2 dargestellt, wobei aufgrund des Füllzustands der Hohlkammer 7 oder der Hohlkammern 7 eine von der ersten Außenkontur 11 unterschiedliche, zweite Außenkontur 15 des Sitzkörpers 2 eingestellt ist. Es ist zu erkennen, dass eine der Hohlkammern 7 der ersten Sitzkonturverstelleinrichtung 3, die am Frontende 5 des Sitzkörpers 2 angeordnet ist, im Gegensatz zu dem in 1 dargestellten Füllzustand stärker mit dem Fluid bzw. mit der Luft befüllt ist. Mit anderen Worten ist die in 2 dargestellte Hohlkammer 7 im Vergleich zu 1 stärker aufgeblasen. Hierdurch ergibt sich die Außenkontur 15 des Sitzkörpers 2, die zum Beispiel eine Wulst 16 aufweist, mittels derer ein Becken des Fahrers, der auf dem Sitzkörper 2 der Sitzanlage 1 sitzt, nach vorne gekippt.
  • 3 zeigt eine schematische Ansicht des Sitzkörpers 2, wobei aufgrund des Füllzustands der Hohlkammer 7 bzw. der Hohlkammern 7 eine von der ersten Außenkontur 11 und von der zweiten Außenkontur 15 unterschiedliche, dritte Außenkontur 17 des Sitzkörpers 2 eingestellt ist. Die dritte Außenkontur 17 weist eine von der Wulst 16 unterschiedliche Wulst 18 auf, mittels derer das Becken des Fahrers, wenn dieser auf dem Sitzkörper 2 der Sitzanlage 1 sitzt, nach hinten gekippt wird. In einer Zusammenschau der 2 mit der 3 wird deutlich, dass bei der Sitzanlage 1 vorgesehen sein kann, dass die Hohlkammern 7 der jeweiligen Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 wechselweise bzw. gegensinnig aufgeblasen und/oder von dem Fluid bzw. der Luft befreibar sein können.
  • Ein Aufblasen der jeweiligen Hohlkammer 7, das heißt ein Fördern des Fluids bzw. der Luft in die Hohlkammer 7, erfolgt beispielsweise, indem mittels der Verdichtereinrichtung 8 Luft angesaugt und verdichtet wird, wodurch die Luft direkt in die Hohlkammer 7 transportiert wird, sodass die Hohlkammer 7 mit Druckluft befüllt wird. Das bedeutet, dass die Verdichtereinrichtung 8 fahrzustandsabhängig in den Verdichtungsbetriebsmodus geschaltet wird, wodurch die Luft direkt, das heißt ohne Umweg, in die entsprechende Hohlkammer 7 transportiert wird. Alternativ oder zusätzlich kann das Befüllen der Hohlkammer 7 erfolgen, indem - unabhängig von einem aktuellen Fahrzustand des Kraftrads - mittels der Verdichtereinrichtung 8 zunächst Luft angesaugt und verdichtet wird, wodurch die Luft in den Druckbehälter 13 transportiert wird. Dabei ist die Ventileinrichtung 14, über welche der Druckbehälter 13 mit der entsprechenden Hohlkammer 7 verbunden ist, in der Sperrstellung angeordnet. Das bedeutet, dass die Druckluft in dem Druckbehälter 13 zumindest zeitweise gelagert wird, bis die in dem Druckbehälter 13 befindliche Druckluft dazu eingesetzt wird, die entsprechende Hohlkammer 7 zu befüllen bzw. aufzublasen. Dies geschieht, indem die entsprechende Ventileinrichtung 14 aus der Sperrstellung in die Durchströmstellung verstellt wird, sodass die Druckluft unter einem Ausströmen aus dem Druckbehälter 13 durch die in die Durchströmstellung verstellte Ventileinrichtung 14 hindurchströmt und infolgedessen in die entsprechende Hohlkammer 7 einströmt. Dabei wird die Ventileinrichtung 14 fahrzustandsabhängig mittels der Steuereinheit 9 aus der Sperrstellung in die Durchströmstellung verstellt.
  • Weist die jeweilige Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 - wie vorliegend - zwei Hohlkammern 7 auf, kann vorgesehen sein, dass die Hohlkammern 7 sowohl direkt mittels der Verdichtereinrichtung 8 als auch indirekt, das heißt über den Druckbehälter 13, mit dem Fluid, das heißt mit der Druckluft, befüllbar sind.
  • In 3 ist des Weiteren dargestellt, dass die jeweilige Hohlkammer 7 zwei einander gegenüberliegende Innenwandelemente 19, 20 aufweist, die mittels Fallmaschen 21 miteinander verbunden sind. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind die Innenwandelemente 19, 20 und die Fallmaschen 21 stellvertretend für alle Hohlkammern 7 der Sitzanlage 1 an lediglich einer der Hohlkammern 7 dargestellt und mit den entsprechenden Bezugszeichen versehen. Von den Fallmaschen 21 sind ebenfalls nur einige wenige mit dem entsprechenden Bezugszeichen versehen. Bei den Fallmaschen 21 handelt es sich um sogenannte Drop-Stitch-Elemente, sodass die Hohlkammer 7 als ein textiles Drop-Stitch-Gebilde vorliegt. Die Fallmaschen 21 bzw. die Drop-Stitch-Elemente sind zum Beispiel lineare textile Gebilde, beispielsweise Fäden oder Fadenbündel, über welche die Innenwandelemente 19, 20 der Hohlkammer 7 miteinander verbunden sind. Dabei können die Fallmaschen 21 bzw. Drop-Stitch-Elemente entlang deren Längserstreckungsrichtung zerstörungsfrei reversibel elastisch dehnbar ausgebildet sein. Alternativ können die Fallmaschen 21 unter Beibehaltung ihrer Maximallänge spannbar, das heißt nicht dehnbar, sein.
  • Durch die Drop-Stitch-Struktur, das heißt aufgrund der Fallmaschen 21, ist die Hohlkammer 7 bzw. sind die Hohlkammern 7 jeweils durch ein Aufblasen in eine durch die Fallmaschen 21 definierte Form bringbar. Dabei werden die Fallmaschen 21 unter einem Aufblasen der Hohlkammer 7 gespannt und/oder gedehnt, wobei die Fallmaschen 21 sich unter einem Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer 7 entspannen, wodurch die Innenwandelemente 19, 20 unter dem Entspannen der Fallmaschen 21 zueinander hin bewegt werden. Auf diese Weise ist es ermöglicht, dass die Hohlkammern 7 jeweils eine definierte, das heißt durch die Fallmaschen 21 vorgegebene, Form einnehmen, wenn die Hohlkammern 7 aufgeblasen werden und eine definierte bzw. durch die Fallmaschen 21 vorgegebene Form einnehmen, wenn aus der Hohlkammer 7 die Luft abgelassen bzw. evakuiert wird.
  • Aus 1, 2 und 3 geht des Weiteren hervor, dass bei der Sitzanlage 1 vorgesehen ist, dass die (jeweilige) Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 zumindest so weit in den Sitzkörper 2 integriert ist, dass die Verdichtereinrichtung 8 - insbesondere vollständig - in den Sitzkörper 2 integriert ist. Der Sitzkörper 2 weist weiter einen zerstörungsfrei reversibel elastisch verformbaren Schaumkörper 22 auf, in den die Hohlkammer 7 eingebettet ist. Weiter ist der Sitzkörper 2 im vorliegenden Beispiel mit einem Bezug 23 bezogen, welcher den Sitzkörper 2, insbesondere allseitig, umgibt. Infolgedessen sind im Inneren des Bezugs 23 der Schaumkörper 22 sowie die in den Sitzkörper 2 integrierten Elemente der jeweiligen Sitzkonturverstelleinrichtung 3, 4 angeordnet. Der Bezug 23 ist zum Beispiel aus Leder und/oder einem Kunststoff gebildet.
  • Der Schaumkörper 22 und der Bezug 23 sind bei der Sitzanlage 1 derart ausgebildet, dass unter einem Aufblasen einer oder mehrerer der Hohlkammern 7 der Schaumkörper 22 und der Bezug 23 nicht beschädigt werden, das heißt zum Beispiel nicht reißen. Insoweit kann der Schaumkörper 22 zum Beispiel aus einem zerstörungsfrei reversibel elastisch verformbaren Schaumstoff gebildet sein, sodass der Schaumkörper 22 unter dem Fördern des Fluids in die entsprechende Hohlkammer 7 oder in die entsprechenden Hohlkammern 7 reversibel spannbar und infolgedessen verformbar ist. Demnach ist der Schaumkörper 22 reversibel entspannbar, wenn aus der Hohlkammer 7 bzw. aus den Hohlkammern 7 das Fluid bzw. die Luft abgelassen oder evakuiert wird.
  • Insgesamt zeigt die Erfindung, wie mittels der Sitzanlage 1, mittels des Kraftrads und/oder mittels des Verfahrens eine (jeweilige) Möglichkeit geschaffen ist, eine Gestalt eines Motorradsitzes besonders einfach flexibel und bedarfsgerecht an Anforderungen des Fahrers des Kraftrads anzupassen. Von besonderem Vorteil ist hierbei, dass das Aufblasen der Hohlkammern 7 fahrzustandsabhängig geschieht, das heißt, dass das Aufblasen bzw. Ablassen der Hohlkammern 7 zum Beispiel an eine Fahrgeschwindigkeit, an eine Fahrwerksstellung und/oder an einen Fahrzustand („Wheely“, „Stoppy“, Bergauffahrt, Bergabfahrt etc.) gekoppelt ist. Durch die selektiv aufblasbaren bzw. evakuierbaren Hohlkammern 7 können vorgegebene oder vorgebbare Geometrien des Sitzkörpers 2 erzeugt werden, um beispielsweise das Becken des Fahrers mittels der Wulst 16, 18 nach vorne und/oder nach hinten abzustützen.
  • Wie bereits dargelegt, kann die Sitzanlage 1 mehrere Sitzkonturverstelleinrichtungen 3, 4 aufweisen, insbesondere mehr als z wie Sitzkonturverstelleinrichtungen 3, 4. Beispielsweise sind zwei der Sitzkonturverstelleinrichtungen 3, 4 einem Fahrer des Kraftrads zugeordnet, wobei weitere Sitzkonturverstelleinrichtungen 3, 4 einem Sozius des Kraftrads zugeordnet sind. Hierdurch ist nicht ausgeschlossen, dass dem Fahrer und/oder dem Sozius mehr als zwei Sitzkonturverstelleinrichtungen 3, 4 zugeordnet sind.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Sitzanlage
    2
    Sitzkörper
    3
    Sitzkonturverstelleinrichtung
    4
    Sitzkonturverstelleinrichtung
    5
    Frontende
    6
    Heckende
    7
    Hohlkammer
    8
    Verdichtereinrichtung
    9
    Steuereinheit
    10
    Fahrzustandssensor
    11
    Außenkontur
    12
    Schaltelement
    13
    Druckbehälter
    14
    Ventileinrichtung
    15
    Außenkontur
    16
    Wulst
    17
    Außenkontur
    18
    Wulst
    19
    Innenwandelement
    20
    Innenwandelement
    21
    Fallmasche
    22
    Schaumkörper
    23
    Bezug
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 69727145 T2 [0004]
    • DE 102004006887 A1 [0005]

Claims (10)

  1. Sitzanlage (1) für ein Kraftrad, mit einem Sitzkörper (2), in dem eine Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4) zumindest teilweise angeordnet ist, die eine aufblasbare Hohlkammer (7) aus einem fluidisch dichten Material aufweist, und eine Verdichtereinrichtung (8) aufweist, die fluidisch an die Hohlkammer (7) angeschlossen und zwischen einem Verdichtungsbetriebsmodus und einem Ablassbetriebsmodus verstellbar ist, wobei in dem Verdichtungsbetriebsmodus mittels der Verdichtereinrichtung (8) in die Hohlkammer (7) ein Fluid gefördert wird und in dem Ablassbetriebsmodus mittels der Verdichtereinrichtung (8) das Fluid aus der Hohlkammer (7) abgelassen wird, wobei die Sitzanlage (1) eine Steuereinheit (9) aufweist, mittels derer ein Fahrzustand des Kraftrads erfassbar ist und die zum Steuern der Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4) mit der Verdichtereinrichtung (8) verbunden ist, wodurch die Verdichtereinrichtung (8) mittels der Steuereinheit (9) basierend auf dem erfassten Fahrzustand in den Verdichtungsbetriebsmodus oder in den Ablassbetriebsmodus schaltbar ist, wobei durch das fahrzustandsabhängige Fördern des Fluids in die Hohlkammer (7) und das fahrzustandsabhängige Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer (7) mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4) eine fahrzustandsabhängige Außenkontur (11, 15, 17) des Sitzkörpers (2) einstellbar ist.
  2. Sitzanlage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4) eine zweite Hohlkammer (7) aufweist, die analog zu der ersten Hohlkammer (7) ausgebildet und fluidisch an die Verdichtereinrichtung (8) angeschlossen ist.
  3. Sitzanlage (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4) einen von der Hohlkammer (7) unterschiedlichen Druckbehälter (13) mit einer selektiv zwischen einer Sperrstellung und einer Durchströmstellung verstellbaren Ventileinrichtung (14) aufweist, wobei die Hohlkammer (7) über die Ventileinrichtung (14) fluidisch mit dem Druckbehälter (13) verbunden ist und wobei der Druckbehälter (13) mit der Verdichtereinrichtung (8) zum Fördern des Fluids in den Druckbehälter (13) mit diesem fluidisch verbunden ist.
  4. Sitzanlage (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (14) selektiv zwischen der Durchströmstellung, der Sperrstellung und einer Ablassstellung verstellbar ist.
  5. Sitzanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei einander gegenüberliegende Innenwandelemente (19, 20) der Hohlkammer (20) mittels Fallmaschen (21) miteinander verbunden sind.
  6. Sitzanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4) soweit in dem Sitzkörper (2) angeordnet ist, dass die Verdichtereinrichtung (8) in den Sitzkörper (2) integriert ist.
  7. Sitzanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzkörper (2) einen zerstörungsfrei reversibel elastisch verformbaren Schaumkörper (22) aufweist, in den die Hohlkammer (7) eingebettet ist, sodass der Schaumkörper (22) unter dem Fördern des Fluids in die Hohlkammer (7) und unter dem Ablassen des Fluids aus der Hohlkammer (7) spannbar/entspannbar und infolgedessen verformbar ist.
  8. Sitzanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (9) zum Erfassen des Fahrzustands des Kraftrads einen Fahrzustandssensor (10) aufweist.
  9. Kraftrad mit einer nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildeten Sitzanlage (1).
  10. Verfahren zum Betreiben eines nach Anspruch 8 ausgebildeten Kraftrads, wobei mittels der Sitzkonturverstelleinrichtung (3, 4) eine fahrzustandsabhängige Außenkontur des Sitzkörpers (2) eingestellt wird.
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