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Die Erfindung betrifft ein Solardach eines Freizeitfahrzeugs, insbesondere eines Wohnmobils oder Wohnwagens, und ein Freizeitfahrzeug mit einem Solardach.
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Aus der
DE 40 28 937 A1 ist ein Leichtbau-Solarmobil bekannt. Hierbei ist ein Anhänger vorgesehen, der zwei Personen Platz zum Schlafen, Sitzen und zum Kochen bietet. Eine schräggestellte Dachfläche bietet gleichzeitig die Möglichkeit, eine darauf montierte Photovoltaikanlage der Sonneneinstrahlung zuzuwenden.
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Das aus der
DE 30 28 937 A1 bekannte Leichtbau-Solarmobil hat den Nachteil, dass das Dach, an dem die Photovoltaikanlage angebracht ist, im Unterschied zu anderen herkömmlichen Freizeitfahrzeugen dann nicht mehr zum Transport von Gütern dienen kann. Diese müssen dann im Anhänger untergebracht werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Solardacheinrichtung für ein Dach eines Freizeitfahrzeugs, insbesondere eines Wohnmobils oder eines Wohnwagens, und ein Freizeitfahrzeug mit solch einer Dacheinrichtung anzugeben, die eine verbesserte Nutzung ermöglichen.
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Die Aufgabe wird durch eine Solardacheinrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und durch ein Freizeitfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Lösung der Aufgabe wird durch eine Solardacheinrichtung für ein Dach eines Freizeitfahrzeugs, insbesondere eines Wohnmobils oder eines Wohnwagens, mit zumindest einer Solarfläche, an der Sonnenenergie in elektrische Energie wandelbar ist, gelöst, wobei die Solarfläche an einer Oberfläche einer Folie ausgebildet ist. In entsprechender Weise wird die Aufgabe durch ein Freizeitfahrzeug mit einem Dach und einem solchen Solardach, das im montierten Zustand an dem Dach befestigt ist, gelöst. Solarzellen können hierbei in und/oder auf der Folie angeordnet sein. Die Folie kann auch mehrlagig ausgebildet sein. „An der Oberfläche“ ist als auf beziehungsweise über und/oder unter der Oberfläche der Folie zu verstehen.
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In vorteilhafter Weise kann die Folie organische Solarzellen, insbesondere polymere organische Solarzellen aufweisen und/oder mit zumindest einer Dünnschicht aus organischen Solarzellen, insbesondere polymeren organischen Solarzellen, beschichtet sein. Hierdurch ist im Unterschied zu Solarmodulen, die starr sind, eine flexible Ausgestaltung der Solarfläche möglich. Außerdem kann hierdurch eine gewisse Lichtdurchlässigkeit erzielt werden, wobei gleichzeitig eine Abschattung erfolgt. Dies lässt zum einen Licht durch einen am Dach vorgesehenen transparenten Bereich, führt aber gleichzeitig zu einer Reduzierung der Wärmestrahlung, was das Aufheizen des Fahrzeuginnenraums verringert. Ferner kann bei gegebenenfalls auf dem Dach befestigten Transportgütern die Folie über die Transportgüter gezogen werden, so dass ein gleichzeitiger Transport auf dem Dach und eine Nutzung der Solardacheinrichtung zur Erzeugung von elektrischer Energie möglich ist. Vorteilhaft ist es ferner, dass zumindest ein Befestigungsmittel vorgesehen ist, mit dem eine Befestigung an einer an dem Dach vorgesehenen Befestigungsstelle ermöglicht ist. Solch ein Befestigungsmittel kann durch eine Montagestütze, die auf geeignete Weise mit der Folie verbunden ist, realisiert werden. Beispielsweise können an dem Dach eine Vielzahl von Befestigungsstellen vorgesehen sein, die beispielsweise auch zur Befestigung der Transportgütern dienen. Dann entsteht kein zusätzlicher Aufwand beziehungsweise es entstehen keine zusätzlichen Anforderungen, um die Solardacheinrichtung an dem Dach zu befestigen. Insbesondere kann auf die Montage zusätzlicher Befestigungsteile dann verzichtet werden.
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Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, dass mehrere Befestigungsmittel vorgesehen sind, an denen im montierten Zustand die Folie an Befestigungsstellen, die an dem Dach vorgesehen sind, befestigt ist, wobei die Befestigungsmittel so an der Folie angeordnet sind, dass die Folie vorzugsweise über zumindest im Wesentlichen eine Dachlänge des Daches und/oder vorzugsweise über zumindest im Wesentlichen eine Dachbreite des Daches spannbar ist. Somit kann gegebenenfalls die volle Dachlänge sowie gegebenenfalls die volle Dachbreite genutzt werden, um eine sehr große Solarfläche zu bilden. Wenn die Folie zusätzlich auf das Dach gespannt ist, dann kann gegebenenfalls auch während der Fahrt elektrische Energie erzeugt werden. Hierbei ergibt sich auch ein weiterer Vorteil, nämlich ein Schutz gegenüber mechanischer Beschädigung des Daches beziehungsweise der transportierten Güter. Insbesondere kann durch die Folie ein Hagelschutz realisiert werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auch eine Geräuschentwicklung reduziert ist. Dies kann eine Fahrt betreffen, an der durch die Folie eine vergleichmäßigte Fahrzeugoberseite ausgestaltet wird, so dass insbesondere Luftverwirbelungen an den Transportgütern verhindert sind. Dies verbessert auch die Aerodynamik und somit kommt es zu einer Reduzierung von Emissionen beziehungsweise des Kraftstoffverbrauchs. Hierbei ergibt sich ein doppelter Nutzen, da durch die maximal beziehungsweise optimal genutzte Dachfläche auch die Erzeugung von elektrischer Energie maximiert ist.
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Bei einer weiteren möglichen Ausgestaltung ist ein Rahmen vorgesehen, in dem die Folie aufgespannt ist. Der Rahmen ermöglicht im geparkten Zustand, beispielsweise auf einem Campingplatz, ein Schwenken der Folie (Solarfolie) oder von Teilen der Solarfolie. Hierdurch kann eine verbesserte Ausrichtung zur Sonne erfolgen.
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Vorteilhaft ist es auch, dass ein oder mehrere Spannstäbe vorgesehen sind, die vorzugsweise im montierten Zustand die Folie über die Dachbreite des Daches spannen. Hierbei kann dann bei einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung auch eine leichte Taillierung vorgesehen sein, die zwischen Befestigungsstellen beziehungsweise zwischen Spannstäben vorgesehen ist. Durch diese leichte Taillierung wird unter anderem ein Durchhängen zwischen den Befestigungsstellen vermieden. Die Folie kann dann insbesondere möglichst eben zwischen den Befestigungsstellen aufgespannt werden. Dies verhindert beispielsweise bei der Fahrt ein Flattern der Folie im Wind. Außerdem ergibt sich eine Verbesserung der Geräuschentwicklung während der Fahrt und auch im Stand bei Wind und Regen durch die Folie, insbesondere wenn die Folie aufgespannt ist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 Eine Solardacheinrichtung in einer schematischen, räumlichen Darstellung entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
- 2 ein Freizeitfahrzeug mit einer Solardacheinrichtung in einer schematischen, räumlichen Darstellung entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt eine Solardacheinrichtung 1 in einer schematischen, räumlichen Darstellung entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Solardacheinrichtung dient für ein Dach 2 eines Freizeitfahrzeugs 3 (2), das insbesondere als Wohnmobil oder Wohnwagen dient. Die Solardacheinrichtung 1 weist eine Solarfläche 4 auf, an der Sonnenenergie in elektrische Energie gewandelt wird. Diese elektrische Energie kann dann in dem Freizeitfahrzeug 3 genutzt werden. Gegebenenfalls kann auch eine Batterie des Freizeitfahrzeugs 3 aufgeladen werden. Die Solarfläche 4 ist an einer Oberfläche 5 einer Folie 6 ausgebildet. Dadurch ist die Solarfläche 4 im Vergleich zu einem Solarmodul oder dergleichen sehr flexibel ausgebildet. Beispielsweise kann die Folie 6 auf organischen Solarzellen, insbesondere polymeren organischen Solarzellen, basieren. Diese können in oder auf der Folie 6 angeordnet sein. Beispielsweise kann eine Solarfolie 6 mit organischen Solarzellen oder eine mit zumindest einer Dünnschicht aus organischen Solarzellen beschichtete Folie 6 zum Einsatz kommen.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind mehrere Befestigungsmittel 10 bis 15 vorgesehen. Zur Vereinfachung der Darstellung sind Befestigungsstellen 20 bis 25 des Freizeitfahrzeugs 3, die an dem Dach 2 vorgesehen sind, in 2 illustriert. Die Folie 6 kann an diesen Befestigungsstellen 20 bis 25 somit an dem Dach 2 befestigt werden. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Folie 6 dann über die gesamte Dachlänge 30 des Daches 2 und auch über die gesamte Dachbreite 31 des Daches 2 gespannt. Dadurch ergibt sich eine maximal große Solarfläche 4. Hierbei besteht der besondere Vorteil, dass insbesondere in einem durch eine Vertiefung 26 gebildeten Transportbereich 27 des Daches 2 weiterhin Güter transportiert werden können. Hierfür können beispielsweise die Güter zunächst in dem Transportbereich 27 angeordnet und fixiert werden. Hierbei können entsprechend den Befestigungsstellen 20 bis 25 weitere Befestigungsstellen zum Befestigen der Transportgüter an dem Dach 2 vorgesehen sein. Selbst wenn die Transportgüter hierbei etwas nach oben stehen, dann kann die flexible Folie 6 dennoch über die fixierten Transportgüter gespannt werden. Im montierten Zustand ergibt sich dann auch eine vergleichmäßigte Oberfläche 5, die gewissermaßen dann eine Dachoberfläche 28 darstellt. Somit verbessert sich die Aerodynamik.
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2 zeigt das Freizeitfahrzeug 3 und die Solardacheinrichtung 1 in einer schematischen, räumlichen Darstellung entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel ist ein Rahmen 32 vorgesehen, in dem die Folie 6 aufgespannt ist. Der Rahmen 32 ist gegenüber einem Grundrahmen 33, der ortsfest an dem Dach 2 befestigt ist, schwenkbar. Hierfür können Kipparme 34, 35 dienen. Somit kann beispielsweise im geparkten Zustand auf einem Campingplatz eine gewisse Neigung der Oberfläche 5 beziehungsweise der Solarfläche 4 erfolgen, um eine höhere Energieausbeute zu erzielen. Die Kipparme 34, 35 können hierbei sehr einfach ausgestaltet sein, da die Folie 6 leicht ausgeführt werden kann.
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Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen ist es außerdem möglich, dass ein oder mehrere Spannstäbe 40 vorgesehen sind, die ein Aufspannen der Folie 6 unterstützen.
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Speziell bei dem anhand der 1 beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel kann es gegebenenfalls zu einem gewissen Durchhängen zwischen den Befestigungsstellen 20 bis 25 kommen, wenn die Folie 6 exakt rechteckig ausgeführt wird. Vorzugsweise sind deshalb Taillierungen 41 vorgesehen, die leicht ausgeführt sein können. Dadurch kann ein Durchhängen vermieden oder ganz verhindert werden. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel kann eine umfängliche Befestigung im Rahmen 32 realisiert sein, was ein Durchhängen verhindert.
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Um eine Belüftung beispielsweise eines Innenraums des Freizeitfahrzeugs 3 über das Dach 2 zu ermöglichen, kann im Fall des ersten Ausführungsbeispiel beispielsweise ein teilweises Lösen der Befestigungsmittel 10 bis 15 von den Befestigungsstellen 20 bis 25 erfolgen, so dass die Folie 6 an geeigneten Stellen beispielsweise angehoben werden kann. Im Fall des zweiten Ausführungsbeispiels kann dies über den Kippmechanismus erfolgen. Hierdurch kann beispielsweise auch ein vollständiges Öffnen einer Dachluke oder dergleichen ermöglicht werden.
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Prinzipiell ist es auch denkbar, dass weitere Solarflächen 4 vorgesehen sind, die ebenfalls an Oberflächen weiterer Folien ausgebildet sind. Dadurch kann beispielsweise im geparkten Zustand auf einem Campingplatz ein Auffalten über die Dachlänge 30 und/oder die Dachbreite 31 hinaus erfolgen. Dadurch kann die nutzbare Fläche noch einmal deutlich vergrößert werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4028937 A1 [0002]
- DE 3028937 A1 [0003]