DE102021113653A1 - Bowdenzuganordnung - Google Patents
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Abstract
Eine Bowdenzuganordnung (1) mit mindestens einem zwischen zwei jeweils ein Widerlager bildenden Zuggegenhaltern (5) angeordnetem Führungsrohr (12) mindestens eines mit einem Innenseil (14) versehenen Bowdenzugs (6) zur Übertragung von Druckkräften und/oder Zugkräften und/oder mechanischen Bewegungen innerhalb eines strukturellen Aufbaus, wobei das Innenseil (14) einerseits mit einem Aktor (2) und andererseits mit einem Reaktor jeweils kraftschlüssig verbunden ist, soll derart weitergebildet werden, dass die Reaktio am Reaktor trotz einer Aktio am Aktor abschaltbar ist. Dazu wird vorgeschlagen, dass die Bowdenzuganordnung (1) mindestens einen Eingriff (3) aufweist, mittels dessen der Kraftschluss zwischen mindestens einem der Zuggegenhalter (5) und dem Führungsrohr (12) und/oder zwischen dem Innenseil (14) und dem Aktor (2) und/oder Reaktor unterbrechbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bowdenzuganordnung mit mindestens einem zwischen zwei jeweils ein Widerlager bildenden Zuggegenhaltern angeordnetem Führungsrohr mindestens eines mit einem Innenseil versehenen Bowdenzugs zur Übertragung von Druckkräften und/oder Zugkräften und/oder mechanischen Bewegungen innerhalb eines strukturellen Aufbaus, wobei das Innenseil einerseits mit einem Aktor und andererseits mit einem Reaktor bzw. zu beaufschlagendem Element jeweils kraftschlüssig verbunden ist.
- Bowdenzüge werden vielseitig verwendet z. B. in Haushaltsgeräten zur Notentriegelung von Verschlüssen, in der Sanitärtechnik zur Betätigung von Ventilen, aber auch in der Kraftfahrzeugindustrie z. B. zur Betätigung von Feststellbremsen, zur Entriegelung von Sitzen, Kofferraumdeckeln, Tankdeckeln usw. Dabei weisen die Endbereiche des Führungsrohrs mit diesem in der Regel fest verbundene Anschlagkappen auf, die mit den fest am strukturellen Aufbau angeordneten Zuggegenhaltern zusammenwirken. Bei Betätigung des Innenseils mittels des Aktors werden bei ansonsten zwischen den Zuggegenhaltern fest angeordnetem Führungsrohr Druck- bzw. Zugkräfte auf das zu beaufschlagende bzw. zu betätigende Element, den Reaktor, übertragen. Jede Aktorbewegung bewirkt eine Reaktion am Reaktor. Wenn z. B. ein Aktor über zwei Bowdenzüge mit zwei Reaktoren in Verbindung stehen, ist nicht immer eine Reaktion an jedem der Reaktoren gewünscht.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Bowdenzuganordnung so weiterzubilden, dass die Reaktio am Reaktor trotz einer Aktio am Aktor abschaltbar ist.
- Die Erfindung wird dadurch gelöst, dass die Bowdenzuganordnung mindestens einen Eingriff aufweist, mittels dessen der Kraftschluss zwischen mindestens einem der Zuggegenhalter und dem Führungsrohr und/oder zwischen dem Innenseil und dem Aktor und/oder Reaktor unterbrechbar ist.
- In der Regel wird die Unterbrechung des Kraftschlusses an einer Stelle ausreichen, um die Aktio/Reaktio abzuschalten. Soll jedoch eventuell von verschiedenen Stellen ein entsprechendes Ausschalten möglich sein, könnte von der einen Position zum Beispiel der Kraftschluss zwischen Führungsrohr und Zuggegenhalter und von einer anderen Position der Kraftschluss zwischen Innenseil und Aktor unterbrochen werden.
- Es hat sich bewährt, dass es sich bei dem Eingriff um mindestens einen weiteren aktorbetriebenen Bowdenzug handelt.
- Obwohl der Eingriff sicherlich direkt am Bowdenzug angeordnet werden kann, ist eine Fernauslösung der Unterbrechung des Kraftschlusses über einen weiteren Bowdenzug oder aber auch über ein elektrisch bzw. pneumatisch oder hydraulisch betriebenes Stellglied aus der Ferne möglich, da die Bowdenzüge oft schwer zugänglich in den Hausgeräten, Kraftfahrzeugen usw. verlegt sind.
- Vorteilhaft ist, wenn der Eingriff mit dem Widerlager mindestens eines der Zuggegenhalter in Verbindung steht und wenn mittels des Eingriffs das Widerlager in bzw. außer Wirkstellung bringbar ist.
- Dadurch wird erreicht, dass der Kraftschluss mittels des Eingriffs unterbrechbar ist, aber jederzeit auch wieder hergestellt werden kann.
- Zweckmäßig ist aber auch, dass an mindestens einem Ende des Innenseils ein Nippel kraftschlüssig mit dem Innenseil verbunden ist und dass durch den Eingriff der Nippel mit dem Aktor und/oder Reaktor in bzw. aus Wirkstellung bewegbar ist.
- Auch hier kann reproduzierbar über den Eingriff der Nippel in eine kraftschlüssige oder eine nicht-kraftschlüssige Stellung gebracht werden, so dass ein gewünschtes Abschalten des Kraftschlusses problemlos möglich ist.
- Vorteilhaft ist, dass der Gegenhalter einen Schieber aufweist, dass der Eingriff an dem Schieber angreift, dass der Schieber einen Wirkbereich und einen Nicht-Wirkbereich aufweist und dass mittels des Eingriffs der Wirkbereich des Schiebers oder der Nicht-Wirkbereich des Schiebers zum Führungsrohr in Wirkstellung bringbar ist.
- Der Schieber wirkt einerseits als Gegenlager und andererseits, wenn der Nicht-Wirkbereich mit dem Führungsrohr in Wirkstellung gebracht ist, nicht mehr als Gegenlager.
- Es hat sich aber auch bewährt, dass der Nippel in einem Führungselement gelagert ist, dass das Führungselement bewegbar ist, dass der Eingriff am Führungselement eingreift und dass der Nippel durch Bewegung des Führungselements zum Aktor und/oder Reaktor in Wirkstellung bzw. außer Wirkstellung bringbar ist.
- Durch einfaches Verschieben oder Verschwenken des Nippels lässt sich dieser damit in Wirkstellung oder außer Wirkstellung bringen.
- Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 eine erste Variante mit geschlossenem Kraftschluss und unbetätigtem Aktor, -
2 die erste Variante mit geschlossenem Kraftschluss und betätigtem Aktor, -
3 die erste Variante mit geöffnetem Kraftschluss und unbetätigtem Aktor, -
4 die erste Variante mit geöffnetem Kraftschluss und betätigtem Aktor, -
5 eine zweite Variante mit geschlossenem Kraftschluss und unbetätigtem Aktor, -
6 die zweite Variante mit geschlossenem Kraftschluss und betätigtem Aktor, -
7 die zweite Variante mit geöffnetem Kraftschluss und unbetätigtem Aktor, und -
8 die zweite Variante mit geöffnetem Kraftschluss und betätigtem Aktor. - Die Figuren zeigen jeweils einen Ausschnitt einer Bowdenzuganordnung 1, und zwar jeweils die Seite des Aktors 2 der Bowdenzuganordnung 1. Selbstverständlich lässt sich der jeweilige Eingriff 3 auch im Bereich des nicht dargestellten Reaktors anordnen.
-
1 zeigt als Aktors 2 einen Entriegelungsgriff im unbetätigten Zustand. In einem Zuggegenhalter 5 sind zwei Bowdenzüge 6 gehalten. Im Zuggegenhalter 5 ist ein Schieber 7 gelagert, der mit dem Eingriff 3 in Verbindung steht und vom Eingriff 3 verschoben werden kann. Beim Eingriff 3 handelt es sich um einen weiteren Bowdenzug 8. Das Innenseil 9 des weiteren Bowdenzugs 8 ist mit dem Schieber 7 verbunden. Durch eine Feder 10 wird der Schieber 7 in seine dargestellte Position gedrückt. - Der Schieber 7 weist für die beiden Bowdenzüge 6 zwei Öffnungen 11 auf, die sich von einem Durchmesser, der größer als der Außendurchmesser von auf den Führungsrohren 12 der Bowdenzüge 6 sitzenden Kappe 13 ist derart oval verjüngt, dass sich die Kappe 13 auf dem verjüngten Bereich der Öffnungen 11 abstützen kann. Damit ist ein Kraftschluss zwischen den Bowdenzügen 6 und dem Zuggegenhalter 5 gewährleistet. Das Innenseil 14 der beiden Bowdenzüge 6 ist, da der Aktor 2 nicht betätigt ist, in Ruhestellung dargestellt.
-
2 zeigt den Zuggegenhalter 5 mit in gleicher Position dargestelltem Schieber 7. Der Entriegelungsgriff 4 ist jedoch betätigt, so dass die Innenseile 14 gegenüber dem Führungsrohr 12 bewegt und damit den nicht gezeigten Reaktor entsprechend beaufschlagt haben. -
3 zeigt wiederum den Aktor 2 in unbetätigtem Zustand. Über das Innenseil 9 des weiteren Bowdenzugs 8 ist der Schieber 7 derart gegen die Kraft der Feder 10 verschoben, dass die Kappen 13 der Führungsrohre 12 der Bowdenzüge 6 den großen Bereichen der Öffnungen 11 derart gegenüberstehen, dass die Kappen 13 durch die Öffnungen 11 hindurchtreten können, so dass der Schieber 7 kein Widerlager mehr für die Bowdenzüge 6 bildet. - In
4 ist der Schieber 7 in gleicher Stellung wie in3 angeordnet. Lediglich der Aktor 2 ist durch den Entriegelungsgriff 4 betätigt. Zu erkennen ist, dass die Kappen 13 durch die Öffnungen 11 hindurchgetreten sind, da der Schieber 7 diesen Kappen kein Widerlager bildet. Somit konnte auch keine Kraft an den nicht gezeigten Reaktor übertragen werden. Ein Kraftschluss ist nicht gegeben. - In den
5 bis8 ist eine zweite Variante zur Unterbrechung des Kraftschlusses zwischen Aktor 2 und Bowdenzug 6 dargestellt. -
5 zeigt den Zuggegenhalter 5, an dem ein Träger 15 angeordnet ist. Die Bowdenzüge 6 stützen sich am Zuggegenhalter 5 ab. Die Innenseile 14 der Bowdenzüge 6 enden in einem Doppelnippel 16, der in einer Öffnung 17 eines Führungselements 18 gelagert ist. Der Entriegelungsgriff 4 befindet sich in5 unbetätigt in seiner Ruheposition, in der er mit einem Mitnehmer 19 den Doppelnippel 16 umgreift, so dass Kraftschluss besteht. Ein am Träger 15 angelenkter Entriegelungshebel 20 ist mit dem Innenseil 9 des weiteren Bowdenzugs 8 verbunden. Das Führungsrohr des weiteren Bowdenzugs 8 stützt sich ebenfalls an dem Zuggegenhalter 5 ab. Der Innenzug 9 greift mit seinem Nippel 21 an einem Ende des Entriegelungshebels 20 an. - In
6 ist der weitere Bowdenzug 8 gegenüber5 nicht betätigt worden, so dass der Entriegelungshebel 20 und damit das Führungselement 18 nicht bewegt worden sind. Der Mitnehmer 19 hat den Doppelnippel 16 in der Öffnung 17 nach oben verschoben, so dass das Innenseil 14 um die entsprechende Bewegung in der Öffnung 17 verkürzt worden ist und den nicht dargestellten Reaktor betätigt hat. -
7 zeigt, dass über das Innenseil 9 des Bowdenzugs 8 der Entriegelungshebel 20 bewegt wurde. Mit dem Entriegelungshebel 20 wurde auch das Führungselement 18 mit seiner Öffnung 17 verschwenkt. Der in der Öffnung 17 geführte Doppelnippel 16 sind dadurch derart verschwenkt worden, dass er aus dem Bereich des Mitnehmers 19 herausgeschwenkt worden ist. - Wird der Entriegelungsgriff 4, der in der
7 noch in der Ausgangsstellung gezeigt ist gemäß8 in die Arbeitsstellung bewegt, ist zu erkennen, dass der Mitnehmer 19 an dem Doppelnippel 16 vorbei nach oben geschwenkt ist. Die Innenseile 14 wurden nicht bewegt. Der Kraftschluss ist damit unterbrochen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bowdenzuganordnung
- 2
- Aktor
- 3
- Eingriff
- 4
- Entriegelungsgriff
- 5
- Zuggegenhalter
- 6
- Bowdenzug
- 7
- Schieber
- 8
- weiterer Bowdenzug
- 9
- Innenseil
- 10
- Feder
- 11
- Öffnung
- 12
- Führungsrohr
- 13
- Kappe
- 14
- Innenseil
- 15
- Träger
- 16
- Doppelnippel
- 17
- Öffnung
- 18
- Führungselement
- 19
- Mitnehmer
- 20
- Entriegelungshebel
- 21
- Nippel
Claims (6)
- Bowdenzuganordnung (1) mit mindestens einem zwischen zwei jeweils ein Widerlager bildenden Zuggegenhaltern (5) angeordnetem Führungsrohr (12) mindestens eines mit einem Innenseil (14) versehenen Bowdenzugs (6) zur Übertragung von Druckkräften und/oder Zugkräften und/oder mechanischen Bewegungen innerhalb eines strukturellen Aufbaus, wobei das Innenseil (14) einerseits mit einem Aktor (2) und andererseits mit einem Reaktor jeweils kraftschlüssig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bowdenzuganordnung (1) mindestens einen Eingriff (3) aufweist, mittels dessen der Kraftschluss zwischen mindestens einem der Zuggegenhalter (5) und dem Führungsrohr (12) und/oder zwischen dem Innenseil (14) und dem Aktor (2) und/oder Reaktor unterbrechbar ist.
- Bowdenzuganordnung (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Eingriff (3) um mindestens einen weiteren Aktor betriebenen Bowdenzug (8) handelt. - Bowdenzuganordnung (1) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriff (3) mit dem Widerlager mindestens eines der Zuggegenhalter (5) in Verbindung steht und dass mittels des Eingriffs (3) das Widerlager in beziehungsweise außer Wirkstellung bringbar ist. - Bowdenzuganordnung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem Ende des Innenseils (14) ein Nippel kraftschlüssig mit dem Innenseil (14) verbunden ist und dass durch den Eingriff (3) der Nippel mit dem Aktor (2) und/oder Reaktor in beziehungsweise außer Wirkstellung bewegbar ist. - Bowdenzuganordnung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass der Zuggegenhalter (5) einen Schieber (7) aufweist, dass der Eingriff (3) an dem Schieber (7) angreift, dass der Schieber (7) einen Wirkbereich und einen Nichtwirkbereich aufweist und dass mittels des Eingriffs (3) der Wirkbereich des Schiebers (7) oder der Nichtwirkbereich des Schiebers (7) zum Führungsrohr (12) in Wirkstellung bringbar ist. - Bowdenzuganordnung (1) nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass der Nippel in einem Führungselement (18) gelagert ist, dass das Führungselement (18) bewegbar ist, dass der Eingriff (3) an dem Führungselement (18) angreift und dass der Nippel durch Bewegung des Führungselements (18) zum Aktor (2) und/oder Reaktor in Wirkstellung beziehungsweise außer Wirkstellung bringbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102021113653.9A DE102021113653A1 (de) | 2021-05-27 | 2021-05-27 | Bowdenzuganordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE102021113653.9A DE102021113653A1 (de) | 2021-05-27 | 2021-05-27 | Bowdenzuganordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102021113653A1 true DE102021113653A1 (de) | 2022-12-01 |
Family
ID=83997174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102021113653.9A Pending DE102021113653A1 (de) | 2021-05-27 | 2021-05-27 | Bowdenzuganordnung |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE102021113653A1 (de) |
Cited By (1)
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2021
- 2021-05-27 DE DE102021113653.9A patent/DE102021113653A1/de active Pending
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