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Die Erfindung betrifft eine Türkanten-Abdichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
EP 3 181 796 B1 , die als am nächsten kommender Stand der Technik angesehen wird, ist eine Türkanten-Abdichtung bekannt, bei der das Abdichtungselement grundsätzlich ortsfest an einem Türblatt montiert ist und einen Spalt zwischen der Unterkante der Tür und dem Boden abdichtet. Das Abdichtungselement wird magnetisch am Türblatt gehalten. Die Montage des Abdichtungselements am Türblatt ist besonders einfach möglich, da das Abdichtungselement am Türblatt verschoben werden kann und auf diese Weise korrekt ausgerichtet werden kann. Dies betrifft nicht nur die erstmalige Montage: Wenn unerwünscht hohe Kräfte auf das Abdichtungselement einwirken, z. B. wenn sich ein Hindernis zwischen dem Boden und der Tür-Unterkante verkeilt, kann das Abdichtungselement daher diesen Kräften nachgeben und aus seiner momentanen Position in eine Ausweichposition bewegt werden, so dass Beschädigungen des Abdichtungselements vermieden werden. Anschließend kann das Abdichtungselement problemlos wieder in seine ursprüngliche Abdichtungsstellung gebracht werden.
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Bei der bekannten Türkanten-Abdichtung liegt das Abdichtungselement dem Boden stets an, bis auf die Ausnahmesituation, wenn das Abdichtungselement versehentlich aus seiner Abdichtungsstellung entfernt worden ist. Für das Abdichtungselement selbst kann eine lange Lebensdauer sichergestellt werden, da es aus verschleißfesten Materialien hergestellt werden kann, die in der Praxis eine lange Nutzungsdauer aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Türkanten-Abdichtung dahingehend zu verbessern, dass diese eine gute Abdichtungswirkung auch bei empfindlichen Bodenoberflächen und einer gleichzeitigen Schonung der Bodenoberfläche sowie eine besonders lange Lebensdauer ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Türkanten-Abdichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, das Abdichtungselement nicht nur passiv beweglich am Türblatt zu befestigen, so dass es Hindernissen ausweichen und dabei am Türblatt entlang verschoben werden kann, sondern vielmehr das Abdichtungselement aktiv beweglich höhenbeweglich auszugestalten, z. B. an der Unterkante der Tür höhenbeweglich, so dass es den Türspalt abdichtet und sich in diesem Fall in einer abgesenkten Abdichtungsstellung, wenn die Tür geschlossen ist, es sich jedoch in einer angehobenen Ruhestellung befindet, wenn die Tür geöffnet ist.
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Abgesehen von diesem Beispiel, eine Abdichtung des Spalts zwischen der Unterkante des Türblatts und dem Boden zu bewirken, kann eine vorschlagsgemäße Türkanten-Abdichtung auch an den anderen Kanten der Tür angeordnet sein, beispielsweise der Unterkante gegenüberliegend an der Oberkante des Türblatts, oder auch an den Seitenkanten. Insbesondere bei Schiebetüren, bei denen die Abdichtung häufig problematisch ist, können daher vorschlagsgemäße Türkanten-Abdichtungen eine hervorragende Spaltabdichtung ringsum mit geringen Betätigungskräften ermöglichen.
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Ganz allgemein wird vorschlagsgemäß das Abdichtungselement magnetisch geführt zwischen einer zurückgezogenen Ruhestellung und einer ausgefahrenen Abdichtungsstellung. In der Abdichtungsstellung ragt es radial, also vom Mittelpunkt des Türblatts gesehen und auf die Fläche des Türblatts bezogen, weiter nach außen als in der Ruhestellung. An der Türunterkante ist daher die Abdichtungsstelle eine abgesenkte Stellung des Abdichtungselements und die Ruhestellung eine angehobene Stellung des Abdichtungselements. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass sowohl in der Ruhestellung als auch in der Abdichtungsstellung das Abdichtungselement radial über die betreffende Kante des Türblatts hinausragt, allerdings unterschiedlich weit.
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Beispielsweise kann das Türblatt bis gegen einen Anschlag in seine Schließstellung geführt werden, und ein verbleibender kleiner restlicher Spalt kann mittels der Türkanten-Abdichtung geschlossen werden, so dass die Verwendung der vorschlagsgemäßen Türkanten-Abdichtung nicht nur an der Unterkante eines Türblatts sinnvoll sein kann. Nachfolgend wird rein beispielhaft die Türkanten-Abdichtung stets anhand des in der Praxis voraussichtlich bedeutsamsten Anwendungsfalls einer Türunterkanten-Abdichtung erläutert. Die entsprechende Ausgestaltung der Türkanten-Abdichtung bei einer davon abweichenden Anwendung an der Oberkante oder an einer Seitenkante des Türblatts ergibt sich in dementsprechend analoger Ausgestaltung der Türkanten-Abdichtung, ohne dass auf diese analoge Ausgestaltung nachfolgend jeweils stets explizit eingegangen wird.
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Auf diese Weise wird ein Kontakt zwischen dem Abdichtungselement und der Bodenoberfläche für den größten Teil der Bewegung des Türblatts zwischen dessen Schließ- und dessen Offenstellung verhindert. Dementsprechend wird auch ein Verschleiß vermieden, der ansonsten an der Bodenoberfläche auftreten könnte und der optisch oder funktional unerwünscht sein kann. Weiterhin werden durch die Anhebung des Abdichtungselements Schleifgeräusche vermieden, die ansonsten mit der Bewegung des Türblatts verbunden sein können.
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Die vorschlagsgemäße Türkanten-Abdichtung kann sehr flach ausgestaltet werden, da die zu verwendenden Magnete in wenige Millimeter starken Bauformen handelsüblich sind. Dementsprechend können in den meisten praktischen Anwendungsfällen Schiebetüren, die beim Öffnen in geringem Abstand vor eine Wand bewegt werden, oder die in einen Schacht bewegt werden, mit einer vorschlagsgemäßen Türkanten-Abdichtung nachgerüstet werden. Auch beim Öffnen von Schwenktüren wird durch die flache mögliche Bauform der vorschlagsgemäßen Türkanten-Abdichtung der Öffnungswinkel der Tür nicht nachteilig eingeschränkt.
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Absenkbare Abdichtungselemente für Türkanten sind aus der Praxis bekannt. Vorschlagsgemäß ist allerdings keine Lagerung des Abdichtungselements mithilfe von Gelenken, Kipphebeln oder dergleichen vorgesehen. Vielmehr erfolgt die Führung des Abdichtungselements zwischen seiner abgesenkten Abdichtungsstellung und seiner angehobenen Ruhestellung mithilfe der Magnetkraft. Im Unterschied zu der gattungsgemäßen Türkanten-Abdichtung ist daher ein Zusammenspiel zwischen ersten, am Türblatt angeordneten türseitigen Magneten und zweiten, am Abdichtungselement angeordneten elementseitigen Magneten vorgesehen. Die Anordnung der türseitigen und der elementseitigen Magnete wird bei der Anbringung des Abdichtungselements am Türblatt so gewählt, dass das Abdichtungselement eine definierte erste Stellung einnimmt, die auch als seine Soll-Stellung bezeichnet werden kann.
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Durch das Zusammenspiel der türseitigen und der elementseitigen Magnete wird bewirkt, dass das aus seiner Soll-Stellung entfernte Abdichtungselement nicht in der neuen Position genauso zu verbleiben bestrebt ist wie in der Ruhestellung, sondern dass es vielmehr bestrebt ist, aufgrund der Magnetkräfte in seine Soll-Stellung zurückzukehren. Je nach konstruktiver Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Soll-Stellung die abgesenkte Abdichtungsstellung ist, beispielsweise bei Schwenktüren, jedoch kann auch vorgesehen sein, dass die Soll-Stellung die angehobene Ruhestellung ist, was insbesondere für Schiebetüren vorteilhaft sein kann. Nachfolgend wird daher rein beispielhaft stets davon ausgegangen, dass die Soll-Stellung die angehobene Ruhestellung ist.
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Da das Abdichtungselement nicht über eine mechanische Verbindung mit dem Türblatt verbunden ist, wird eine besonders unempfindliche Ausgestaltung der Türkanten-Abdichtung erreicht: wenn beispielsweise Hindernisse in den Spalt zwischen Türblatt und Boden gelangen, kann das Abdichtungselement problemlos ausweichen. Beschädigungen aufgrund von Überlastungen, wie sie ansonsten bei einer mechanischen Verbindung nicht auszuschließen wären, können dementsprechend vermieden werden.
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Wenn das Abdichtungselement aus seiner Ruhestellung bzw. Soll-Stellung in die Schließstellung bewegt wird, erfordert diese Bewegung vergleichsweise geringe Kräfte. Insbesondere wenn das Türblatt nicht manuell bewegt wird, sondern im Bereich automatisierter Tor- und Türanlagen, wenn das Türblatt motorisch angetrieben wird, sind die Schließkräfte zu beachten, so dass die magnetische Führung des Abdichtungselements vorteilhaft ist.
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Das Türblatt wird sowohl bei Schwenktüren als auch bei Schiebetüren in einer horizontalen Ebene bewegt. Um diese Bewegung in die Absenkbewegung umzusetzen und das Abdichtungselement in seine Abdichtungsstellung zu bewegen, sind die türseitigen und die elementseitigen Magnete so angeordnet, dass bei einer horizontalen Relativbewegung zwischen Türblatt und Abdichtungselement Magnetkräfte auch in aufrechter Richtung wirken und so eine Verlagerung des Abdichtungselements in aufrechter Richtung bewirken. Die Bewegungsbahn des Abdichtungselements setzt sich dementsprechend aus vertikalen und aus horizontalen Anteilen bzw. Vektoren zusammen.
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Es kann vorgesehen sein, dass ausschließlich die Magnetkräfte die Bewegungsbahn definieren und so das Abdichtungselement führen. Wenn sich das Türblatt seiner Schließstellung annähert und aufgrund dieser Bewegung des Türblatts das Abdichtungselement in horizontaler Richtung relativ zum Türblatt bewegt wird, können die Magnetkräfte bewirken, dass das Abdichtungselement dabei automatisch auch nach unten verlagert wird. Beispielsweise kann eine Reihe einzelner Magneten auf dem Türblatt entlang der gewünschten, schräg oder gebogen abwärts verlaufenden Bewegungsbahn angeordnet sein, um den jeweils gegenüberliegenden Magneten des Abdichtungselements entlang dieser Bewegungsbahn zu führen. Umgekehrt können am beweglichen Element, nämlich am Abdichtungselement, mehrere Magnete auf diese Weise angeordnet sein, um mit einem ortsfest am Türblatt montierten Magneten eine solche Bewegungsbahn zu definieren, entlang welcher das Abdichtungselement geführt wird.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Magnete als Stabmagnete ausgestaltet sind. Ein einziger Stabmagnet kann beispielsweise eine Reihe einzelner kleinerer Magnete ersetzen, so dass der Montageaufwand zur Schaffung einer Bahnkurve erheblich reduziert werden kann. Als Stabmagnet wird im Rahmen des vorliegenden Vorschlags ein länglicher Magnet bezeichnet, der entweder geradlinig oder auch gebogen verlaufen kann. Insbesondere geradlinige Stabmagneten sind handelsüblich und ermöglichen damit eine wirtschaftliche Ausgestaltung der vorschlagsgemäßen Türkanten-Abdichtung. Zudem stellt der geradlinige Verlauf der Bahnkurve eine zuverlässige Führung des Abdichtungselements sicher, denn es herrschen stets gleiche Vektor-Verhältnisse an jedem einzelnen Punkt der Bahnkurve.
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Stabmagnete werden vielfach in einer Ausgestaltung verwendet, bei welcher die beiden äußeren Enden des Stabes die beiden verschiedenen magnetischen Pole bilden. Als besonders vorteilhaft haben sich jedoch in ersten praktischen Versuchen Stabmagnete herausgestellt, bei denen die magnetischen Pole auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Stabmagnets liegen. Dabei können die türseitigen und die elementseitigen Magnete möglichst deckungsgleich angeordnet sein, wenn sich das Abdichtungselement in seiner Soll-Stellung befindet. Mit zunehmender Entfernung aus der Soll-Stellung ergeben sich magnetische Rückstellkräfte, welche das Abdichtungselement in seine Soll-Stellung zurückzuführen bestrebt sind. Durch die Ausgestaltung als Stabmagnete wirken auch magnetische Rückstellkräfte, die seitliche Abweichungen von einer geradlinig miteinander fluchtenden Anordnung der beiden zusammenwirkenden Magnete verhindern. Wenn zwei oder mehr Magnetpaare vorgesehen sind, jeweils aus einem türseitigen und einem elementseitigen Magnet, sind auch Schwenkbewegungen ausgeschlossen, vielmehr wird das Abdichtungselement in Art einer Parallelführung geführt.
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Bei der geradlinigen Ausgestaltung der Bewegungsbahn mithilfe von Stabmagneten kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Stabmagnete in einem Winkel von 30° bis 60° gegenüber der Horizontalen verlaufen, wobei sich in ersten praktischen Versuchen ein Winkel von 45° als geeignet erwiesen hat, um bei einer horizontalen Verlagerung des Abdichtungselements auch dessen gewünschte vertikale Bewegungskomponente zu bewirken. Insbesondere ist ein Winkel von 45° geeignet für eine Montage des Abdichtungselements wahlweise an einer vertikalen oder an einer horizontalen Türkante.
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Um eine besonders sichere Führung des Abdichtungselements zu gewährleisten, kann über das rein magnetische Zusammenspiel der türseitigen mit dem elementseitigen Magneten hinausgehend eine formschlüssige Führung vorgesehen sein. Beispielsweise können am Türblatt Vorsprünge angeordnet werden, die in Führungsnuten eingreifen, welche in der der zum Türblatt weisenden Rückseite des Abdichtungselements verlaufen. Die Führungsnuten umgreifen dementsprechend die Vorsprünge des Türblatts und stellen sicher, dass eine horizontale Bewegung des Abdichtungselements in Bezug auf das Türblatt auch bei schnellen Bewegungen des Türblatts zu einer Auf- oder Abwärtsbewegung des Abdichtungselements führt.
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Besonders vorteilhaft kann in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass die türseitigen Magnete die Vorsprünge bilden, welche sich in die Führungsnuten des Abdichtungselements erstrecken. Wenn die Türkanten-Abdichtung nachträglich an einem Türblatt montiert wird, kann der Montageaufwand dadurch minimiert werden, dass die türseitigen Magnete nicht bündig in das Türblatt eingelassen werden, sondern vielmehr außen auf dem Türblatt angeordnet werden. Somit können Sie gleichzeitig auch die erwähnten Vorsprünge bilden, so dass weiterhin der Montageaufwand entfallen kann, den ansonsten die Anbringung eigens vorgesehener Vorsprünge erfordern würde.
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Die türseitigen Magnete können mit dem Türblatt verschraubt werden. Eine besonders einfache und schnelle Montage der Türkanten-Abdichtung an einem Türblatt kann dadurch erfolgen, dass die türseitigen Magnete an das Türblatt geklebt werden. In der Praxis sind die meisten Türblätter mit einer nicht saugenden Oberfläche versehen, so dass eine Verklebung problemlos möglich ist und einen dauerhaft zuverlässigen Halt der türseitigen Magnete ermöglicht. Die Türblätter bestehen beispielsweise aus Metall, und selbst bei der Verwendung von Holztüren weisen die Türblätter üblicherweise eine geschlossenporige Oberfläche durch eine Lackierung, Folierung, Melaminharzbeschichtung oder dergleichen auf. Später lassen sich die lediglich angeklebten Magnete bei Bedarf weitgehend rückstandsfrei von dem Türblatt wieder entfernen, beispielsweise unter Erwärmung, so dass keine Beschädigungen des Türblatts wie z.B. Bohrlöcher oder dergleichen nach der Demontage der Magnete verbleiben.
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Das Abdichtungselement kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Türkanten-Abdichtung in horizontaler Richtung über das Türblatt hinausragen. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass das Abdichtungselement automatisch betätigt wird, wenn die Tür geschlossen wird und sich das Türblatt einer Wand, einem Türrahmen oder dergleichen kurz vor Erreichen seiner Schließstellung annähert. Es ist daher nicht erforderlich, am Türrahmen oder dergleichen eigens einen Betätiger anzuordnen, der auf das Abdichtungselement einwirkt, um dieses horizontal zu verschieben, wobei es gleichzeitig auch die Bewegung aus seiner angehobenen Ruhestellung in die abgesenkte Abdichtungsstellung ausführt. Die Montage eines solchen Betätigers würde einen zusätzlichen Montageaufwand darstellen. Insbesondere wäre zu gewährleisten, dass der Betätiger korrekt auf das Abdichtungselement ausgerichtet ist, um zuverlässig auf dieses einwirken zu können. Ein in die Türöffnung ragender, unbeweglich und fest montierter Betätiger könnte einerseits eine Beschädigungsgefahr für Gegenstände oder eine Verletzungsgefahr für Lebewesen darstellen, und er könnte andererseits selbst Beschädigungen oder Verformungen ausgesetzt sein, wodurch das Zusammenwirken mit dem Abdichtungselement beeinträchtigt werden könnte. Dadurch, dass das Abdichtungselement über das Türblatt hinausragt, wird es beim Schließen der Tür automatisch durch den Türrahmen, die Wand oder dergleichen betätigt, bevor das Türblatt endgültig seine Schließstellung einnimmt und beispielsweise selbst an dem Türrahmen, der Wand oder dergleichen anliegt, und die ansonsten mit einem Betätiger verbundenen Nachteile können vermieden werden.
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Bei einer Schiebetür kann das Abdichtungselement über die in Schließrichtung vordere Kante des Türblatts hinausragen, so dass die Abdichtung jedenfalls gewährleistet ist, wenn die Schiebetür geschlossen ist. In diesem Fall kann nämlich vorgesehen sein, dass das Abdichtungselement seine angehobene Ruhestellung als Soll-Stellung einnimmt. Beim Kontakt mit einer Wand, einem Türrahmen oder dergleichen wird das Abdichtungselement betätigt, bevor das Türblatt selbst mit dieser Wand, dem Türrahmen oder dergleichen in Kontakt kommt, so dass durch diese Betätigung das Abdichtungselement aus seiner Soll-Stellung in seine Abdichtungsstellung bewegt wird. Dementsprechend wird beim Öffnen der Schiebetür bereits unmittelbar mit dem Beginn der Bewegung des Türblatts die Aufwärtsbewegung des Abdichtungselements eingeleitet, so dass eine schleifende Kontaktierung des Bodens so früh wie möglich vermieden werden kann.
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Bei einer Schwenktür hingegen kann die Betätigung auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen: in einer ersten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Abdichtungselement auf der Bandseite über das Türblatt hinausragt, also auf der Seite, die dem Schloss einer Schwenktür gegenüberliegt und wo sich die Scharniere der Tür befinden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Überstand des Abdichtungselements gegen einen Türrahmen anschlägt, wenn die Tür geöffnet wird. Die dadurch bewirkte horizontale Verlagerung des Abdichtungselement führt das Abdichtungselement aus seiner Abdichtungsstellung, die in diesem Fall die Soll-Stellung darstellt, nach oben in die Ruhestellung, aus der es beim Schließen der Tür sowohl magnetisch als auch durch Schwerkraft unterstützt automatisch wieder in die Abdichtungsstellung zurückkehrt.
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In einer zweiten Ausgestaltung kann das Abdichtungselement mehrteilig ausgestaltet sein und einen Betätiger aufweisen, der beim Kontakt mit einer benachbarten Wand, einem Türrahmen oder dergleichen die Bewegung des leistenförmigen Streifens des Abdichtungselements bewirkt. Dies kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn die Türkanten-Abdichtung nicht an der Unterkante des Türblatts vorgesehen ist, sondern beispielsweise an dessen Seitenkante. auch diese Ausgestaltung wird wiederum anhand des Anwendungsfalls einer Türunterkanten-Abdichtung erläutert
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Der Betätiger kann eine Schrägfläche aufweisen, ähnlich wie die Schlossfalle eines Türschlosses. Der Betätiger kann, wie weiter oben beschrieben, am Türrahmen fest installiert sein, so dass beim Anschlag des Türblatts gegen den Türrahmen der Betätiger auf den über das Türblatt hinaus ragenden Bereich des Abdichtungselement einwirkt und die annähernd quer zum Türblatt erfolgende Schließbewegung in eine Bewegung umwandelt, die parallel zum Türblatt verläuft und die gewünschte horizontale oder vertikale Verschiebung des Abdichtungselements bewirkt, die aufgrund der magnetischen Bahnkurve gleichzeitig auch die Bewegung radial nach außen des Abdichtungselements bewirkt.
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An der Unterkante eines Türblatts beispielsweise bewegt sich der leistenförmige Streifen gemeinsam mit dem Türblatt, kurz bevor die Tür geschlossen ist, annähernd geradlinig in einer horizontalen Richtung, die quer zum Türblatt verläuft. Der Betätiger lenkt diese Bewegungsrichtung des beweglich gelagerten leistenförmigen Streifens in eine Richtung um, die ebenfalls horizontal verläuft, allerdings parallel zum Türblatt. Durch die magnetische Führung wird bei dieser horizontalen Bewegung der leistenförmige Streifen gleichzeitig auch nach unten in seine abgesenkte Abdichtungsstellung geführt. Wenn die Türkanten-Abdichtung an der Seitenkante des Türblatts vorgesehen ist, erfolgt die Bewegungsumlenkung analog, in jedoch dementsprechend unterschiedlichen Richtungen. Und wenn die Türkanten-Abdichtung an der Oberkante des Türblatts vorgesehen ist, wird mittels des Betätigers der leistenförmige Streifen nicht abgesenkt, sondern in seine Abdichtungsstellung angehoben.
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Bei dieser zweiten Ausgestaltung, nämlich unter Verwendung eines Betätigers, kann in einer ersten Variante vorgesehen sein, dass die Schrägfläche des Betätigers so ausgerichtet ist, dass der leistenförmige Abschnitt des Abdichtungselements unmittelbar durch den Kontakt mit dem Betätiger angehoben wird. Bei dieser Variante können die magnetischen Bahnkurven beispielsweise ausschließlich vertikal verlaufen. In einer zweiten Variante kann vorgesehen sein, dass der Betätiger den leistenförmigen Abschnitt des Abdichtungselements horizontal bewegt, wie dies bei einer Schlossfalle typisch ist. Bei dieser Variante verlaufen die magnetischen Bahnkurven schräg, so dass erst indirekt, nämlich durch die vom Betätiger ausgelöste horizontale Bewegung, der leistenförmige Abschnitt des Abdichtungselements auch die Bewegungskomponente in aufrechter Richtung ausführt.
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In einer dritten Ausgestaltung kann aus den weiter oben bereits genannten Gründen vermieden sein, dass der Betätiger ortsfest am Türrahmen installiert ist, und dass er stattdessen den über die Schließkante des Türblattes hinausragen Teil des Abdichtungselements darstellt. Wie bei der zweiten Ausgestaltung ragt das Abdichtungselement über die Schließkante des Türblatts hinaus. Auch in diesem Fall bewirkt der Betätiger mit seiner Schrägfläche die Umsetzung der Bewegung des am Türrahmen auf- oder einschlagenden Türblatts in eine Bewegung des Abdichtungselements entlang des Türblatts, die aufgrund der magnetischen Bahnkurve dann gleichzeitig auch zu einer aufrechten Bewegungskomponente führt.
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Die Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 bis 3 perspektivische Ansichten auf eine Schiebetür mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer höhenbeweglichen Leiste während des Schließvorgangs der Schiebetür, und
- 4 eine perspektivische Ansicht auf die Rückseite eines zweiten Ausführungsbeispiels einer höhenbeweglichen Leiste.
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In 1 ist eine höhenbewegliche Leiste dargestellt, die als Funktionsmodell dient und etwa auf halber Höhe einer Schiebetür montiert ist. Für die nachfolgende Beschreibung wird diese Leiste als Abdichtungselement 1 bezeichnet und davon ausgegangen, dass sich ein solches Abdichtungselement 1 an der Unterkante eines Türblattes 2 befindet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Türblatt 2 Teil einer Schiebetür und kann gegen einen Türrahmen 3 geschoben werden, um die Schiebetür zu schließen. In 1 ist die Schiebetür schon weitgehend geschlossen, jedoch befindet sich das linke Ende des Abdichtungselements 1 noch im Abstand von dem Türrahmen 3.
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Das Abdichtungselement 1 befindet sich daher noch in seiner Ruhestellung oder Soll-Stellung. Am Abdichtungselement 1 sind zwei Magnete 4 ersichtlich, die am Abdichtungselement 1 fest montiert sind und daher als elementseitige Magnete 4 bezeichnet werden, und die als Stabmagnete ausgestaltet sind, deren beiden unterschiedliche magnetische Pole sich an gegenüberliegenden Seiten jeweils über die gesamte Länge des Stabmagneten erstrecken.
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Deckungsgleich mit dem elementseitigen Magneten 4 befinden sich türseitige Magnete gleicher Bauart am Türblatt 2 und sind fest an dem Türblatt 2 montiert, nämlich mit dem Türblatt 2 verklebt. Das Abdichtungselement 1 wird ausschließlich durch die Magnetkräfte am Türblatt 2 gehalten und ist dementsprechend unter Überwindung der Magnetkräfte auf dem Türblatt 2 und parallel zur Fläche des Türblatts 2 verschiebbar, während die magnetischen Haltekräfte in Richtung der Flächennormalen erheblich größer sind und den zuverlässigen Halt des Abdichtungselements 1 auf dem Türblatt 2 sicherstellen.
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Sämtliche Stabmagnete verlaufen in einem schrägen Winkel von etwa 45° gegenüber der Horizontalen und schaffen so geradlinige, schräg verlaufende Bahnkurven, entlang welcher das Abdichtungselement 1 sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung geführt wird.
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2 zeigt in einem gegenüber 1 größeren Maßstab eine Situation im weiteren Verlauf des Schließvorganges der Schiebetür: nach wie vor ist das Türblatt 2 noch nicht geschlossen, hat also noch keinen Kontakt mit dem Türrahmen 3. Allerdings ist das Türblatt 2 gegenüber 1 weiter in seine Schließstellung bewegt worden, also in der Zeichnung nach links, so dass nun bereits das Abdichtungselement 1 dem Türrahmen 3 anliegt.
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3 zeigt die vollständig geschlossene Schiebetür: das Türblatt 2 liegt nun dem Türrahmen 3 an. Das Abdichtungselement 1 ist durch den Kontakt mit dem Türrahmen 3 am Türblatt 2 nach rechts verschoben worden. Die schräge Anordnung der Stabmagnete hat dabei nicht nur eine Verlagerung nach rechts bewirkt, sondern auch, dass das Abdichtungselement sich entlang des Verlaufs der Stabmagnete nach unten bewegt hat und so aus seiner angehobenen Ruhestellung bzw. Soll-Stellung in eine abgesenkte Abdichtungsstellung geführt worden ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich die elementseitigen Magnete 4 so nah an der Oberkante des Abdichtungselements 1, dass durch die Absenkbewegung türseitige Magnete 5 freigelegt werden und dementsprechend teilweise sichtbar sind, wenn sich das Abdichtungselement 1 in seiner Abdichtungsstellung befindet.
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4 zeigt einen Blick auf die zum Türblatt 2 gerichtete Rückseite eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Abdichtungselements 1. Dabei sind einerseits zwei Stabmagneten als elementseitige Magnete 4 erkennbar, bei denen es sich ebenfalls um ein anderes Ausführungsbeispiel als in den 1 bis 3 gezeigt handelt. Weiterhin zeigt 4, dass die elementseitigen Magnete 4 in Führungsnuten 6 eingebettet sind. Sie schließen bündig mit dem Nutgrund ab, so dass das Abdichtungselement mit seinen Führungsnuten 6 ungehindert auf den türseitigen Magneten 5 gleiten kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abdichtungselement
- 2
- Türblatt
- 3
- Türrahmen
- 4
- Elementseitiger Magnet
- 5
- Türseitiger Magnet
- 6
- Führungsnut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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