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Die Erfindung betrifft einen Einstellmechanismus für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie eine Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz.
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Stand der Technik
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Die
WO 2011/154130 A2 offenbart eine Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz, wobei die Kopfstütze ein einem Kopf eines Sitzinsassen zugewandtes Polsterteil, einen Grundkörper und eine Komfortverstellungseinrichtung umfasst, wobei in einer Benutzungssituation der Kopfstütze mittels der Komfortverstellungseinrichtung das Polsterteil relativ zu dem Grundkörper von einer ersten, weiter vom Kopf des Sitzinsassen entfernten Position in eine zweite, näher am Kopf des Sitzinsassen vorgesehenen Position einstellbar ist, wobei die Komfortverstellungseinrichtung zwei in einer Verriegelungsstellung und in einer Entriegelungsstellung einstellbare Steuerelemente aufweist, wobei die Bewegung der Steuerelemente synchronisiert ist.
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Aus der
WO 2020/144131 A1 ist ein Verstellmechanismus für eine Kopfstütze für einen Sitz bekannt, mit einem Scherenhebel, umfassend zumindest einen ersten Hebelarm und zumindest einen zweiten Hebelarm, welche an einem gemeinsamen Kreuzungspunkt um eine gemeinsame Hauptschwenkachse zueinander schwenkbar sind, wobei an zumindest einem Hebelarmende jedes Hebelarms ein Ausgleichshebelarm schwenkbar um eine parallel zu der Hauptschwenkachse verlaufende Ausgleichsschwenkachse angeordnet ist, wobei ein freies Ende des jeweiligen Ausgleichshebelarms eine Befestigungsstruktur zur Befestigung des Ausgleichhebelarms an einem Körper und ein dem Ausgleichshebelarm des jeweiligen Hebelarms gegenüberliegendes Hebelarmende eine Befestigungsstruktur zur Befestigung des Hebelarms an einem Körper umfasst.
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Die
US 2007/0246989 A1 offenbart eine Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz, aufweisend einen Einstellmechanismus mit einem Scherengetriebe, aufweisend wenigstens einen ersten Hebelarm und wenigstens einen zweiten Hebelarm, welche an einem gemeinsamen Kreuzungspunkt um eine gemeinsame Hauptschwenkachse zueinander schwenkbar sind, und einen Arretierungsmechanismus zur Arretierung des Scherengetriebes in unterschiedlichen relativen Schwenkpositionen der Hebelarme zueinander. Der Arretierungsmechanismus ist geeignet zur Aufnahme von auf die Hebelarme, entgegengerichtet einer Einstellrichtung des Scherengetriebes, wirkenden Kräften, wobei der Arretierungsmechanismus eine Freilauffunktion aufweist, die durch Erreichen einer Schaltposition des Scherengetriebes aktivierbar ist und durch Erreichen einer ersten Position des Scherengetriebes deaktivierbar ist, wobei das Scherengetriebe bei aktivierter Freilauffunktion entgegengesetzt zu der Einstellrichtung bewegbar ist.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Einstellmechanismus für eine Kopfstütze der eingangs genannten Art zu verbessern, sowie eine entsprechende Kopfstütze bereitzustellen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Einstellmechanismus für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für eine Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz, der Einstellmechanismus aufweisend ein Scherengetriebe mit wenigstens einem ersten Hebelarm und wenigstens einem zweiten Hebelarm, welche an einem gemeinsamen Kreuzungspunkt um eine gemeinsame Hauptschwenkachse zueinander schwenkbar sind, und einen Arretierungsmechanismus zur Arretierung des Scherengetriebes in unterschiedlichen Schwenkpositionen der Hebelarme relativ zueinander, der Arretierungsmechanismus geeignet zur Aufnahme von auf die Hebelarme, entgegengerichtet einer Einstellrichtung des Scherengetriebes, wirkenden Kräften, wobei der Arretierungsmechanismus eine Freilauffunktion aufweist, die durch Erreichen einer Schaltposition des Scherengetriebes aktivierbar ist und durch Erreichen einer ersten Einstellposition des Scherengetriebes deaktivierbar ist, wobei das Scherengetriebe bei aktivierter Freilauffunktion entgegengerichtet zu der Einstellrichtung bewegbar ist, wobei an zumindest einem Hebelarmende eines jeden Hebelarms ein Ausgleichshebelarm schwenkbar um eine parallel zu der Hauptschwenkachse verlaufende Ausgleichsschwenkachse angeordnet ist.
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Dadurch, dass an zumindest einem Hebelarmende jedes Hebelarms ein Ausgleichshebelarm schwenkbar um eine parallel zu der Hauptschwenkachse verlaufende Ausgleichsschwenkachse angeordnet ist, kann eine Längsverschiebung des Hebelarms in einem Langloch einer Befestigungsstruktur an einem an dem Scherengetriebe angelenkten Bauteil entfallen. Dadurch führen die Hebelarme und die Ausgleichshebelarme ausschließlich rotatorische Bewegungen durch. Die rotatorischen Bewegungen zeichnen sich gegenüber linearen Bewegungen durch eine Verringerung von Reibungskräften aus. Zudem kann eine Geräuschentwicklung während der Bewegung des Scherenhebels verringert werden. Zudem kann ein Kraftaufwand zur manuellen oder motorischen Betätigung des Scherengetriebes verringert werden. Weiterhin ist die Gefahr eines Verkantens des Scherenhebels signifikant verringert. Hieraus ergibt sich eine besonders hohe Zuverlässigkeit des Scherengetriebes sowie ein geringer Verschleiß und daraus folgend eine hohe Lebensdauer.
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Dadurch, dass der Arretierungsmechanismus eine Freilauffunktion aufweist, die durch Erreichen einer Schaltposition des Scherengetriebes aktivierbar ist, und durch Erreichen einer ersten Position des Scherengetriebes deaktivierbar ist, wobei das Scherengetriebe bei aktivierter Freilauffunktion entgegengesetzt zu der Einstellrichtung bewegbar ist, ist kein Bedienelement zur Betätigung des Arretierungsmechanismus notwendig.
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Der Arretierungsmechanismus kann eine zahnförmige Arretierungsstruktur und ein korrespondierendes Arretierungselement aufweisen. Die zahnförmige Arretierungsstruktur kann einem Hebelarm zugeordnet sein. Die zahnförmige Arretierungsstruktur kann dem ersten Hebelarm zugeordnet sein. Das Arretierungselement kann an einem Basiselement angeordnet sein. Alternativ kann das Arretierungselement an dem anderen der beiden Hebelarme angeordnet sein. Das Arretierungselement kann an dem zweiten Hebelarm angeordnet sein. Das Arretierungselement kann an dem Basiselement geführt sein. Das Arretierungselement kann an dem Basiselement linear geführt sein. Das Arretierungselement kann an dem anderen der beiden Hebelarme geführt sein. Das Arretierungselement kann an dem anderen der beiden Hebelarme linear geführt sein. Das Arretierungselement kann an dem weiteren Bauteil des Arretierungsmechanismus geführt sein.
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Der Arretierungsmechanismus kann ein Verriegelungselement zum Verriegeln des Arretierungselements in einer die Arretierungsstruktur nicht arretierenden Position aufweisen. Das Verriegelungselement kann einen Vorsprung zum Zusammenwirken mit dem Arretierungselement aufweisen. Das Arretierungselement kann eine Nut zur Aufnahme des Vorsprungs aufweisen. Vorzugsweise fällt bei Erreichen der Schaltposition der Vorsprung des Verriegelungselements in die Nut des Arretierungselements ein. Dadurch ist die Freilauffunktion aktivierbar.
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Bei Erreichen der ersten Einstellposition kann ein Steuerelement, insbesondere ein Steuerelement des ersten Hebelarms, derart auf das Verriegelungselement, insbesondere eine Steuerkontur des Verriegelungselements, einwirken, dass der Vorsprung aus der Nut zurückgezogen ist.
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Das Arretierungselement kann in der ersten Einstellposition und nach dem Zurückziehen des Vorsprungs aus der Nut in eine Position bewegt sein, in der der Vorsprung gegenüber der Nut derart versetzt ist, dass ein Einfallen des Vorsprungs in die Nut verhindert ist. Vorzugsweise ist das Arretierungselement, insbesondere mittels einer Feder, in Richtung der Arretierungsstruktur vorgespannt.
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Die Aufgabe wird zudem gelöst durch eine Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz mit einem erfindungsgemäßen Einstellmechanismus zur Längsverschiebung eines mit dem Trägerelement verbundenen Polsters in Einstellrichtung und entgegengesetzt zu dieser. Das Basiselement kann wenigstens eine Haltestange zur Befestigung der Kopfstütze, insbesondere an einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes, aufweisen.
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Ein Basiselement des Einstellmechanismus der Kopfstütze kann, insbesondere mittels wenigstens einer Haltestange, an einem Fahrzeugsitz befestigbar sein. Ein freies Ende eines ersten Ausgleichshebelarms eines ersten Hebelarms kann mit dem Trägerelement um eine erste Schwenkachse schwenkbar gekoppelt sein. Ein freies Ende eines zweiten Ausgleichshebelarms eines zweiten Hebelarms kann mit dem Basiselement um eine zweite Schwenkachse schwenkbar gekoppelt sein. Ein dem ersten Ausgleichshebelarm des ersten Hebelarms gegenüberliegendes freies Hebelarmende des ersten Hebelarms kann mit dem Basiselement um eine dritte Schwenkachse schwenkbar gekoppelt sein. Ein dem zweiten Ausgleichshebelarm des zweiten Hebelarms gegenüberliegendes freies Hebelarmende des zweiten Hebelarms kann mit dem Trägerelement um eine vierte Schwenkachse schwenkbar gekoppelt sein.
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Dadurch, dass die Kopfstütze einen erfindungsgemäßen Einstellmechanismus aufweist, ist die Kopfstütze in Einstellrichtung und entgegengesetzt zu dieser einstellbar, ohne dass ein Betätigungselement vorhanden sein muss. Dennoch kann die Kopfstütze bei nicht aktivierter Freilauffunktion in sämtlichen (gestuft einnehmbaren) Zwischenstellungen nach hinten gerichtete Kräfte auf das Trägerelement aufnehmen.
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Figurenliste
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung eines Scherengetriebes eines erfindungsgemäßen Einstellmechanismus in einer ersten, insbesondere hintersten, Einstellposition,
- 2: eine schematische Darstellung des Scherengetriebes aus 1 in einer weiteren, insbesondere vordersten, Einstellposition,
- 3: eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Einstellmechanismus in einer der 1 entsprechenden Einstellposition des Scherengetriebes, sowie weiteren Bauteilen einer erfindungsgemäßen Kopfstütze,
- 4: eine perspektivische Detailansicht auf einen Arretierungsmechanismus des Einstellmechanismus aus 3 mit deaktivierter Freilauffunktion,
- 5: eine Ansicht auf wesentliche Bauteile des Arretierungsmechanismus, insbesondere auf einen Steuernocken und eine Steuerkontur,
- 6: eine schematische Seitenansicht des Einstellmechanismus aus 3 in einer der 2 entsprechenden Einstellposition des Scherengetriebes,
- 7: eine Seitenansicht des Einstellmechanismus aus 3 in einer eine Freilauffunktion des Arretierungsmechanismus aktivierenden Schaltposition des Scherengetriebes,
- 8: eine perspektivische Detailansicht auf den Arretierungsmechanismus mit aktivierter Freilauffunktion,
- 9: eine Seitenansicht des Einstellmechanismus aus 3 mit aktivierter Freilauffunktion während einer Überführung des Scherenmechanismus aus der Schaltposition in die erste Einstellposition,
- 10: eine perspektivische Detailansicht auf den Arretierungsmechanismus mit deaktivierter Freilauffunktion,
- 11: eine perspektivische Ansicht auf einen Hebelarmabschnitt im Bereich des Steuernockens,
- 12: einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Kopfstütze mit einem erfindungsgemäßen Einstellmechanismus in einer ersten, hintersten Einstellposition,
- 13: einen Schnitt durch die Kopfstütze aus 12 entlang einer weiteren Schnittebene,
- 14: einen Schnitt durch die Kopfstütze aus 12 in der die Freilauffunktion des Arretierungsmechanismus aktivierenden Schaltposition des Scherengetriebes, und
- 15: ausschnittsweise eine perspektivische Ansicht eines Basiselements und weiterer Bauteile der Kopfstütze aus 12.
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Die 1 bis 11 zeigen einen erfindungsgemäßen Einstellmechanismus 1, wobei die 1 und 2 nur grob schematisch die Funktionsweise eines Scherengetriebes 2 des Einstellmechanismus 1 zeigen. 1 zeigt das Scherengetriebe 2 in einer ersten Einstellposition. 2 zeigt das Scherengetriebe 2 in einer weiteren Einstellposition.
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In den 3 bis 11 ist der Einstellmechanismus 1 im Detail dargestellt, wobei zum Teil auch einzelne Bauteile einer erfindungsgemäßen Kopfstütze 30 dargestellt sind, um die Funktion des Einstellmechanismus 1 anschaulicher zu beschreiben.
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Grundsätzlich ist der Einstellmechanismus 1 jedoch nicht auf eine Verwendung in einer Kopfstütze beschränkt, sondern kann beispielsweise auch zur Einstellung einer Armlehne oder eines Sitzkissens dienen.
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3 zeigt den Einstellmechanismus 1, wobei das Scherengetriebe 2 in der ersten Einstellposition ist. 6 zeigt den Einstellmechanismus 1, wobei das Scherengetriebe 2 in der weiteren Einstellposition ist. 7 zeigt den Einstellmechanismus 1, wobei das Scherengetriebe 2 in einer Schaltposition ist. 9 zeigt den Einstellmechanismus 1, wobei das Scherengetriebe 2 beim Übergang aus der Schaltposition in Richtung der ersten Einstellposition ist.
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Der Einstellmechanismus 1 ist beispielsweise dazu vorgesehen, ein Trägerelement 5, beispielsweise ein in 6 gestrichelt angedeutetes und als Polsterträger einer Kopfstütze 30 dienendes Trägerelement 5, relativ zu einem Basiselement 6 des Einstellmechanismus 1 in Einstellrichtung X und entgegengesetzt zu dieser, insbesondere linear, längs zu verschieben. Insbesondere erfolgt die Verschiebung dabei als Parallelverschiebung. Das Trägerelement 5 dient insbesondere der Befestigung eines Polsters 5.1. Das Polster 5.1 kann eine Kopfanlagefläche aufweisen.
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Das Scherengetriebe 2 weist einen ersten Hebelarm 3 und einen zweiten Hebelarm 4 auf, welche an einem gemeinsamen Kreuzungspunkt P um eine gemeinsame Hauptschwenkachse S zueinander schwenkbar sind.
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An einem jeweils oberen Hebelarmende eines jeden Hebelarms 3, 4 ist jeweils ein Ausgleichshebelarm 11, 12 schwenkbar um eine parallel zu der Hauptschwenkachse S verlaufende Ausgleichsschwenkachse AS1, AS2 angeordnet.
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Ein freies Ende des zweiten Ausgleichshebelarms 12 des zweiten Hebelarms 4 ist mit dem Basiselement 6 schwenkbar um eine erste Schwenkachse S1 mechanisch gekoppelt. Hierzu umfasst das freie Ende des ersten Ausgleichshebelarms 11 eine Befestigungsstruktur 13, beispielsweise ein Drehlager, zur schwenkbaren Anlenkung des zweiten Ausgleichhebelarms 12 um die erste Schwenkachse S1 an einem Körper, hier an dem Basiselement 6. Bei einer Verwendung des Einstellmechanismus 1 für eine Kopfstütze 30 eines Fahrzeugsitzes ist ein diesem zweiten Ausgleichshebelarm 12 gegenüberliegendes unteres freies Hebelarmende des zweiten Hebelarms 4 schwenkbar um eine vierte Schwenkachse S4 mit einem Trägerelement 5, insbesondere einem Polsterträger, der Kopfstütze 30 mechanisch gekoppelt und umfasst hierzu eine Befestigungsstruktur, insbesondere ein Drehlager, zur um die vierte Schwenkachse S4 schwenkbaren Anlenkung des ersten Hebelarms 3 an einem Körper, hier an dem Trägerelement 5.
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Ein freies Ende des ersten Ausgleichshebelarms 11 des ersten Hebelarms 3 ist mit dem Trägerelement 5 schwenkbar um eine zweite Schwenkachse S2 mechanisch gekoppelt. Hierzu umfasst das freie Ende des ersten Ausgleichshebelarms 11 eine Befestigungsstruktur, insbesondere ein Drehlager, zur um die zweite Schwenkachse S2 schwenkbaren Anlenkung des ersten Ausgleichhebelarms 11 an einem Körper, hier an dem Trägerelement 5. Ein diesem Ausgleichshebelarm 12 gegenüberliegendes unteres freies Hebelarmende des ersten Hebelarms 3 ist mit dem Basiselement 6 schwenkbar um eine dritte Schwenkachse S3 mechanisch gekoppelt und umfasst hierzu eine Befestigungsstruktur, insbesondere ein Drehlager, zur um eine dritte Schwenkachse S3 schwenkbaren Anlenkung des ersten Hebelarms 3 an einem Körper, hier an dem Basiselement 6.
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Alternativ oder zusätzlich ist auch eine Anordnung der Ausgleichshebelarme 11, 12 an den jeweils gegenüberliegenden unteren freien Enden der Hebelarme 3, 4 und eine entsprechende Befestigung an dem Trägerelement 5 und dem Basiselement 6 möglich.
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Zur, insbesondere linearen, Längsverschiebung, insbesondere Parallelverschiebung, des Trägerelements 5 relativ zu dem Basiselement 6 in Einstellrichtung X und entgegengesetzt zur Einstellrichtung X, erfolgt eine gegeneinander gerichtete, manuell oder motorisch angetriebene, Bewegung zweier Hebelarmenden, was eine gleichartige Bewegung der jeweils gegenüberliegenden Hebelarmenden zur Folge hat. Aufgrund der Ausgleichsschwenkbewegung der Ausgleichhebelarme 11, 12 um die Ausgleichsschwenkachsen AS1, AS2 ist der Abstand A zwischen dem freien Ende des Ausgleichhebelarms 11 des Hebelarms 3 und dem freien Hebelarmende des Hebelarms 4 gleich dem Abstand A zwischen dem freien Enden des Ausgleichhebelarms 12 des Hebelarms 4 und dem freien Hebelarmende des Hebelarms 3. Somit kann eine Längsverschiebung der Hebelarmenden und der Enden der Ausgleichshebelarme 11, 12 an dem Basiselement 6 und an dem Trägerelement 5 entfallen.
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Zur Sicherstellung einer linearen Bewegung, bei welcher sich ein Abstand zwischen der ersten Schwenkachse S1 und der zweiten Schwenkachse S2 vorzugsweise in gleicher Weise wie ein Abstand zwischen der dritten Schwenkachse S3 und der vierten Schwenkachse S4 verändert, sind die Hebelarme 3, 4 zusätzlich abgewinkelt. Hierbei umfassen die Hebelarme 3, 4 jeweils zwei Hebelarmabschnitte 3.1, 3.2, 4.1, 4.2, wobei sich ein jeweiliger erster Hebelarmabschnitt 3.1, 4.1 ausgehend von dem Kreuzungspunkt P in Richtung des jeweils zugehörigen Ausgleichshebelarms 11, 12 erstreckt. Ein jeweiliger zweiter Hebelarmabschnitt 3.2, 4.2 erstreckt sich ausgehend von dem Kreuzungspunkt P in Richtung eines dem jeweils zugehörigen Ausgleichshebelarm 11, 12 abgewandten Hebelarmendes. Dabei sind die Hebelarme 3, 4 ausgehend von dem Kreuzungspunkt P derart in entgegengesetzte Richtung um die Hauptschwenkachse S abgewinkelt, dass zwischen Längsachsen der Hebelarmabschnitte 3.1, 3.2, 4.1, 4.2 ein Winkel α ausgebildet ist, der von 180 Grad abweichend ist. Der Winkel α zwischen den Hebelarmen 3, 4 ist dabei insbesondere unter Berücksichtigung der Länge der Ausgleichshebelarme 11, 12 und unter Berücksichtigung einer Länge der Hebelarmabschnitte 3.1, 3.2, 4.1, 4.2 gewählt.
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Der Einstellmechanismus 1 umfasst einen Arretierungsmechanismus 17, welcher eine Arretierungsstruktur 17.1 und ein korrespondierendes Arretierungselement 17.2 aufweist. Die Arretierungsstruktur 17.1 ist zahnförmig und in den zweiten Hebelarm 4 eingebracht. Das Arretierungselement 17.2 ist verschiebbar in einer Führung 6.1 des Basiselements 6 angeordnet. Das Arretierungselement 17.2 dient zur Arretierung des Scherengetriebes 2 in unterschiedlichen Schwenkpositionen der Hebelarme 3, 4 relativ zueinander.
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Die Arretierungsstruktur 17.1 weist mehrere Zähne 17.1.1 auf, zwischen die das Arretierungselement 17.2 eingreifen kann. Dadurch ist eine Verriegelung des Scherengetriebes 2 in mehreren Einstellpositionen möglich. Das Arretierungselement 17.2 ist mittels einer Feder 19 in Richtung eines Zahneingriffs mit der Arretierungsstruktur 17.1 vorgespannt.
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Die Zahnflankenwinkel der Zähne 17.1.1 sind derart ausgebildet, dass das Arretierungselement 17.2 bei einer manuellen Bewegung des Trägerelements 5 in Einstellrichtung X, beispielsweise durch Ziehen an dem Trägerelements 5 in Richtung eines Kopfes eines Insassen des Fahrzeugsitzes, selbsttätig aus den Zähnen 17.1.1 ausschiebbar ist. Dazu sind die entsprechenden Zahnflankenwinkel derart ausgebildet, dass die Zähne 17.1.1 für eine Bewegungsrichtung des Trägerelements 5 in Einstellrichtung X stets außerhalb einer Selbsthemmung mit dem Arretierungselement 17.2 in Anlage sind. In der gewünschten neuen Einstellposition, insbesondere einer zwischen der ersten Einstellposition und der weiteren Einstellposition angeordneten Einstellposition, schiebt die Feder 19 das Arretierungselement 17.2 wieder in der Arretierungsstruktur 17.1 ein.
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Die Zahnflankenwinkel der Zähne 17.1.1 sind zudem derart ausgebildet, dass das Arretierungselement 17.2 bei einer Bewegung des Trägerelements 5 entgegen der Einstellrichtung X nicht selbsttätig aus den Zähnen 17.1.1 ausschiebbar ist. Dazu sind die entsprechenden Zahnflankenwinkel derart ausgebildet, dass die Zähne 17.1.1 für eine Bewegungsrichtung des Trägerelements 5 entgegen der Einstellrichtung X stets innerhalb einer Selbsthemmung mit dem Arretierungselement 17.2 in Anlage sind.
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Der Arretierungsmechanismus 17 weist zudem eine Freilauffunktion auf, die durch Erreichen einer Schaltposition des Scherengetriebes 2 aktivierbar ist und durch Erreichen einer ersten Einstellposition des Scherengetriebes 2 deaktivierbar ist. Das Scherengetriebe 2 ist bei aktivierter Freilauffunktion entgegengesetzt zu der Einstellrichtung X bewegbar, indem das Arretierungselement 17.2 außer Eingriff mit den Zähnen 17.1.1 gehalten ist.
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Die Freilauffunktion wird bereitgestellt durch das Arretierungselement 17.2, einen ersten Steuernocken 17.1.2 der Arretierungsstruktur 17.1, ein Steuerelement 4.2.1 des zweiten Hebelarms 4 und ein Verriegelungselement 21.
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Das Verriegelungselement 21 ist linear, beispielsweise linear an dem Basiselement 6, geführt. Vorliegend ist das Verriegelungselement 21 quer, insbesondere senkrecht, zur Einstellrichtung X linear geführt. Das Verriegelungselement 21 weist einen Vorsprung 21.1 zum Zusammenwirken mit dem Arretierungselement 17.2 auf. Das Verriegelungselement 21 ist mittels einer Feder 23 in Richtung des Arretierungselements 17.2 vorgespannt. Das Arretierungselement 17.2 weist eine Nut 17.2.1 auf, in die der Vorsprung 21.1 unter nachfolgend beschriebenen Bedingungen einfallen kann. Bei aktivierter Freilauffunktion ist der Vorsprung 21.1 in die Nut 17.2.1 eingefallen und verhindert ein verriegelndes Zusammenwirken zwischen dem Arretierungselement 17.2 und der Arretierungsstruktur 17.1.
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Das Verriegelungselement 21 weist zudem eine Steuerkontur 21.2 zum Zusammenwirken mit einem Steuerelement 4.2.1 des zweiten Hebelarms 4 auf. In der ersten Einstellposition wirkt das Steuerelement 4.2.1 des zweiten Hebelarms 4 derart auf die Steuerkontur 21.2, dass der Vorsprung 21.1 aus der Nut 17.2.1 zurückgezogen ist. Die vorgespannte Feder 19 spannt das Arretierungselement 17.2 gegen die Arretierungsstruktur 17.1 vor und der Vorsprung 21.1 ist gegenüber der Nut 17.2.1 versetzt, so dass dieser nicht in die Nut 17.2.1 einfallen kann.
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3 zeigt den Einstellmechanismus 1 in der ersten Einstellposition, die bei einer Verwendung des Einstellmechanismus 1 in einer Kopfstütze 30 einer hintersten Position der Trägerelements 5 relativ zu einem Kopf eines Insassen entspricht. Die Freilauffunktion ist deaktiviert, das heißt, das Arretierungselement 17.2 ist in Richtung der Arretierungsstruktur 17.1 bewegbar. Das Arretierungselement 17.2 ist mit Zähnen 17.1.1 der Arretierungsstruktur 17.1 in Zahneingriff. Zur Verstellung des Trägerelements 5 in Richtung des Kopfes, kann der Insasse das Trägerelement 5 in Richtung des Kopfes ziehen. Hierbei schwenkt der zweite Hebelarm 4 derart (in 3 im Uhrzeigersinn), dass die Zähne 17.1.1 der Arretierungsstruktur 17.1 das Arretierungselement 17.2 solange außer Zahneingriff schieben, bis eine vom Insassen gewünschte Position des Trägerelements 5 erreicht ist und die Feder 19 das Arretierungselement 17.2, gegebenenfalls nach geringfügiger Verstellung des Scherengetriebes 2, zwischen zwei dem Arretierungselement 17.2 nächstgelegene Zähne 17.1.1 schiebt. Das Trägerelement 5 kann nun aufgrund der zuvor beschriebenen Selbsthemmung nicht zurück in Richtung der ersten Einstellposition zurückbewegt werden.
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Zum Zurückbewegen des Trägerelements 5 in Richtung der ersten Einstellposition muss das Trägerelements 5 zunächst in Einstellrichtung X vollständig bis in eine in 7 dargestellte, die Freilauffunktion des Arretierungsmechanismus 17 aktivierende, Schaltposition des Scherengetriebes 2 bewegt werden. Im Falle des Einsatzes des Einstellmechanismus 1 in einer Kopfstütze 30 muss das Trägerelements 5 entsprechend vom Insassen vollständig nach vorne in die die Freilauffunktion des Arretierungsmechanismus 17 aktivierende Schaltposition des Scherengetriebes 2 gezogen werden. Kurz vor Erreichen der Schaltposition beginnt der Steuernocken 17.1.2 der Arretierungsstruktur 17.1 das Arretierungselement 17.2 aus der Arretierungsstruktur 17.1 herauszuschieben, wodurch die Nut 17.2.1 des Arretierungselements 17.2 in Richtung des Vorsprungs 21.1 des Verriegelungselements 21 bewegt wird. Bei Erreichen der Schaltposition fällt der Vorsprung 21.1 des Verriegelungselements 21 in die Nut 17.2.1 des Arretierungselements 17.2 ein und verhindert, dass das Arretierungselement 17.2 bei einem Zurückbewegen des Trägerelements 5 entgegen der Einstellrichtung X, das heißt in Richtung der ersten Einstellposition, in die Arretierungsstruktur 17.1 einfallen kann. Die Freilauffunktion ist dadurch aktiviert.
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Bei Erreichen der ersten Einstellposition wird auf die zuvor beschriebene Weise der Vorsprung 21.1 aus der Nut 17.2.1 zurückgezogen und dadurch die Freilauffunktion deaktiviert. Die vorgespannte Feder 19 bewegt das Arretierungselement 17.2 in Richtung der Arretierungsstruktur 17.1, so dass der in 3 dargestellte Ausgangszustand wiederhergestellt ist.
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Die 12 bis 15 zeigen eine erfindungsgemäße Kopfstütze 30 mit einem erfindungsgemäßen Einstellmechanismus 1. Die Kopfstütze 30 ist mittels zweier Haltestangen 32 mit einem Fahrzeugsitz, insbesondere einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes, oder einer Fahrzeugstruktur verbindbar. Die Haltestangen 32 sind verschiebbar in entsprechenden Führungen des Basiselements 6 geführt. Dadurch ist die Kopfstütze 30 höheneinstellbar. Zur Verriegelung der Höheneinstellposition dient ein Schieber 34, der quer zu den Haltestangen 32 verschiebbar in dem Basiselement 6 geführt ist. In einer verriegelnden Position des Schiebers 34 ist der Schieber 34 formschlüssig in Eingriff mit einer Kerbstruktur der Haltestangen 32.
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Das Trägerelement 5 des Einstellmechanismus 1 dient vorliegend als ein Polsterträger für ein Polster 5.1 der Kopfstütze 30. Das Trägerelement 5 und das Polster 5.1 können einteilig ausgeführt sein, so dass die Kopfanlagefläche Bestandteil des Trägerelements 5 sein kann. Auf einer von dem Trägerelement 5 abgewandten Seite des Basiselements 6 ist das Basiselement 6 von eine Blende 7 abgedeckt.
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Die 12 und 13 zeigen die Kopfstütze 30 in der ersten, hintersten Einstellposition. 14 zeigt die Kopfstütze 30 in der die Freilauffunktion des Arretierungsmechanismus 17 aktivierenden Schaltposition des Scherengetriebes 2. 15 zeigt unter anderem ausschnittsweise das Basiselement 6, das in der Führung 6.1 geführte Arretierungselement 17.2, die Haltestangen 32.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Figuren offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein, soweit sie im Schutzbereich der Ansprüche bleiben.
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In den Ansprüchen verwendete Begriffe wie „umfassen“, „aufweisen“, „beinhalten“, „enthalten“ und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Einrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen genannten Einheiten bzw. Einrichtungen ausführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einstellmechanismus
- 2
- Scherengetriebe
- 3
- Hebelarm
- 3.1
- Hebelarmabschnitt
- 3.2
- Hebelarmabschnitt
- 4
- Hebelarm
- 4.1
- Hebelarmabschnitt
- 4.2
- Hebelarmabschnitt
- 4.2.1
- Steuerelement
- 5
- Trägerelement, Polsterträger
- 5.1
- Polster
- 6
- Basiselement
- 6.1
- Führung
- 7
- Blende
- 11
- Ausgleichshebelarm
- 12
- Ausgleichshebelarm
- 17
- Arretierungsmechanismus
- 17.1
- Arretierungsstruktur
- 17.1.1
- Zahn
- 17.1.2
- Steuernocken
- 17.2
- Arretierungselement
- 17.2.1
- Nut
- 19
- Feder
- 21
- Verriegelungselement
- 21.1
- Vorsprung
- 21.2
- Steuerkontur
- 23
- Feder
- 30
- Kopfstütze
- 32
- Haltestange
- 34
- Schieber
- A
- Abstand
- AS1
- Ausgleichsschwenkachse
- AS2
- Ausgleichsschwenkachse
- P
- Kreuzungspunkt
- S
- Hauptschwenkachse
- S1
- erste Schwenkachse
- S2
- zweite Schwenkachse
- S3
- dritte Schwenkachse
- S4
- vierte Schwenkachse
- X
- Einstellrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2011/154130 A2 [0002]
- WO 2020/144131 A1 [0003]
- US 2007/0246989 A1 [0004]