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Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kontaktelement mit einer Mehrzahl von in einem kontaktfreien entspannten Ausgangszustand voneinander beabstandeten Federarmen, die in einer Umfangsrichtung um eine Öffnung herum angeordnet sind und sich von einer gemeinsamen Basis entlang einer Längsrichtung wegerstrecken. Bei wenigstens zwei Federarmen bilden die von der Basis abgewandten Enden ein Ringsegment, das in Umfangsrichtung wenigstens an einer Seite auskragt, wobei sich die Ringsegmente der wenigstens zwei Federarme in einem vollständig radial zusammengedrückten Zustand unter Bildung eines Stützrings gegenseitig abstützen. Das elektrisches Kontaktelement weist wenigstens eine Zwischenfeder auf, die sich von der gemeinsamen Basis in Längsrichtung zwischen zwei in Umfangsrichtung benachbarten Federarmen erstreckt.
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Elektrische Kontaktelemente werden in verschiedenen Applikationen vom Niederfrequenzbereich bis zum Hochfrequenzbereich zur elektrischen Kontaktierung eines Gegenkontaktelements verwendet. Insbesondere im Hochfrequenzbereich sind hohe Kontaktnormalkräfte erforderlich, die eine sichere und konstante Kontaktierung gewährleisten. Hohe Kontaktnormalkräfte führen zu hohen Steckkräften aufgrund der durch die Kontaktnormalkraft verstärkte Reibung zwischen Kontaktelement und Gegenkontaktelement. Es besteht Bedarf für ein elektrisches Kontaktelement, das gleichzeitig hohe Kontaktnormalkräfte bei niedrigen Steckkräften gewährleistet. Aus der
WO 2017/144121 A1 ist eine selbstschließeende Kontakthülse bekannt. Die
DE 199 13 898 C1 betrifft eine Außenleiterhülse mit Federkontakten beim Steckerteil eines aus Steckerteil und Buchsenteil bestehenden HF-Koaxial-Steckverbinders, die durch an ihrem Umfang vorgesehene Längsschlitze als Federlamellenring gestaltet ist, bei der der Federlamellenring einen den Federlamellen gemeinsamen Ringfuß aufweist und bei der die Federlamellen im Bereich ihrer freien Enden außenseitige Kontaktkuppen aufweisen. Aus der
US 2020/0099154 A1 ist eine Außenleiteranordnung für einen Koaxial-Steckverbinder bekannt. Die Außenleiteranordnung ist zweiteilig ausgebildet, mit einem Kontaktbauteil zum elektrischen und mechanischen Verbinden mit einem Außenleiter eines Gegensteckverbinders und mit einem Anschlussbauteil zum elektrischen und mechanischen Verbinden mit einem Außenleiter eines Koaxialkabels, wobei das Kontaktbauteil und das Anschlussbauteil an einem Kontaktabschnitt elektrisch und mechanisch miteinander verbunden sind, wobei zwischen dem Kontaktbauteil und dem Anschlussbauteil ein Ausgleichsabschnitt zum Ausgleich von einer Bauteildifferenz im Bereich des Kontaktabschnittes angeordnet ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes elektrisches Kontaktelement bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein elektrisches Kontaktelement, wobei die wenigstens eine Zwischenfeder entlang der Längsrichtung kürzer ist als die Federarme..
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Die vorliegende Erfindung ist vorteilhaft, da durch das erfindungsgemäße elektrische Kontaktelement die Steckkräfte beim Steckvorgang im Vergleich zu herkömmlichen Kontaktelementen verringert werden können und ein Toleranzausgleich bereitgestellt wird. Da die Federarme im entspannten Ausgangszustand voneinander beabstandet sind, können sie jeweils unabhängig voneinander ausgelenkt werden. Wird das elektrische Kontaktelement beispielsweise in eine Kontaktbuchse eines Gegensteckverbinders eingesteckt, so können die Federarme beim Steckvorgang radial nach innen bis zur Bildung des Stützrings zusammengedrückt werden. Durch das gegenseitige Abstützen der Ringsegmente unter Bildung des Stützrings wird eine weitere Auslenkung der wenigstens zwei Federarme verhindert. Folglich dient der Stützring als Überdehnungsschutz für die Federarme und stellt zugleich eine hohe Kontaktnormalkraft sicher. Im vollständig radial zusammengedrückten Zustand entspricht die Kontur des erfindungsgemäßen Kontaktelements einer herkömmlichen geschlossenen Kontakthülse. Folglich können bereits bestehende Stecksysteme mit dem erfindungsgemäßen Kontaktelement einfach nachgerüstet werden. Es besteht keine Notwendigkeit, das gesamte Stecksystem zur Kontaktierung eines Kontaktelements neu auszulegen.
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Im Folgenden sind Weiterbildungen angeführt, die unabhängig voneinander beliebig miteinander kombinierbar sind und jeweils für sich betrachtet vorteilhaft sind.
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So kann das elektrische Kontaktelement ein Kontaktelement für einen koaxialen Steckverbinder sein. Insbesondere kann das elektrische Kontaktelement für einen koaxialen Hochfrequenz-Steckverbinder in einem Bereich von etwa 3 MHz bis zu etwa 20 GHz ausgestaltet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Ringsegment wenigstens einer der wenigstens zwei Federarme an beiden in Umfangsrichtung gelegenen Seiten auskragen. Demnach kann sichergestellt werden, dass im vollständig zusammengedrückten Zustand die sich zwischen Basis und freien Enden erstreckenden restlichen Abschnitte der wenigstens zwei Federarme in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind. Folglich kann das Kontaktelement eine Ausnehmung zwischen den restlichen Abschnitten der wenigstens zwei Federarme aufweisen, wodurch verhindert werden kann, dass die restlichen Abschnitte sich gegenseitig überlappen oder aufgrund von Vibrationen aneinander abreiben.
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Um die Stützkraft des Stützrings gleichmäßig auf die Ringsegmente zu verteilen, können die Ringsegmente in Umfangsrichtung gleich lang sein.
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In einer beispielhaften Ausgestaltung kann jeder Federarm der Mehrzahl an Federarmen jeweils ein separates Ringsegment aufweisen, so dass sich die auf den Stützring wirkende Kraft sich auf die Mehrzahl an Ringsegmenten aufteilt.
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Alternativ dazu kann das elektrische Kontaktelement für eine Verbesserung der Impedanzsowie der EMV-Eigenschaften wenigstens drei Federarme mit Ringsegmenten aufweisen, wobei zwei der drei Federarme über ein gemeinsames Ringsegment starr miteinander verbunden sind.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann eine im vollständig zusammengedrückten Zustand in Umfangsrichtung am benachbarten Ringsegment anschlagende Seitenfläche gegenüber der Längsrichtung und/oder der Umfangsrichtung schräg verlaufen. So kann die Seitenfläche in einem Winkel zwischen etwa 15° und etwa 60°, insbesondere in einem Winkel von etwa 45° zur Längsrichtung verlaufen. Die Seitenfläche des benachbarten Ringsegments kann vorzugsweise komplementär zur anschlagenden Seitenfläche verlaufen, so dass sich die Seitenflächen im vollständig zusammengedrückten Zustand aneinander anschmiegen. Diese Ausgestaltung erlaubt einen höheren Toleranzausgleich, indem das Risiko einer Verkantung der gegenüberliegenden Seiten der benachbarten Ringsegmente verhindert wird.
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Um die Stabilität der Federarme zu verstärken und um beim Steckvorgang ein Zusammenstauchen der Federarme im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung zu verhindern, kann sich das Ringsegment zumindest im entspannten Zustand um einem Winkel von wenigstens etwa 45°, etwa 90°, etwa 120° oder etwa 180° in Umfangsrichtung erstrecken.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die Federarme der Mehrzahl an Federarmen jeweils eine radial nach außen vorspringende Kontaktwölbung zwischen der gemeinsamen Basis und dem jeweiligen freien Ende aufweisen. Die Kontaktwölbung kann insbesondere gegenüber dem freien Ende radial nach außen vorspringen und eine Kontaktauswölbung bilden, so dass eine das Kontaktelement aufnehmende Kontaktbuchse auf einfache Weise kontaktiert werden kann. Darüber hinaus erweisen sich derartige Federarme auch bei auftretenden Vibrationen oder Stößen als besonders ausfallsicher.
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Die Kontaktwölbungen der Mehrzahl an Federarmen in Längsrichtung können auf einer gemeinsamen Höhe angeordnet sein, wodurch eine simultane und gleichmäßige Kontaktierung erzielt werden kann.
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Soll die Anzahl der Kontaktstellen erhöht werden, so kann das Kontaktelement wenigstens eine Zwischenfeder aufweisen. Die wenigstens eine Zwischenfeder kann sich von der gemeinsamen Basis in Längsrichtung zwischen zwei in Umfangsrichtung benachbarte Federarme erstrecken.
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Des Weiteren ist die wenigstens eine Zwischenfeder kürzer als die Federarme, so dass die wenigstens eine Zwischenfeder von den Ringsegmenten und dem Stützring entlang der Längsrichtung beabstandet ist. So kann die Steckkraft auch bei einer hohen Anzahl der Kontaktstellen gering gehalten werden, da die wenigstens eine Zwischenfeder sich nach Ringschluss nicht am Stützring abstützt und somit die Steckkraft nach Ringschluss nicht weiter erhöht. Entsprechend bildet die wenigstens eine Zwischenfeder vorzugsweise kein Ringsegment.
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Die Ringsegmente der Federarme, zwischen denen die Zwischenfeder angeordnet sind, können im vollständig zusammengedrückten Zustand in Umfangsrichtung auf Höhe der Zwischenfeder aneinander anschlagen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die wenigstens eine Zwischenfeder an drei Schmalseiten von Federarmen beabstandet sein. Demnach kann die wenigstens eine Zwischenfeder freitragend ausgestaltet sein, wobei die wenigstens eine Zwischenfeder von den benachbarten Federarmen vor mechanischen Belastungen geschützt wird.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann das elektrische Kontaktelement eine Mehrzahl von Zwischenfedern aufweisen, die jeweils in Umfangsrichtung zwischen zwei Kontaktelementen angeordnet sind.
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Mit einer Mehrzahl von Federarmen bzw. Zwischenfedern ist im Sinne der Anmeldung zwei bis zu zehn Federarmen bzw. Zwischenfedern gemeint.
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Vorzugsweise kann die Anzahl der Zwischenfedern geringer sein als die Anzahl der Federarme. So kann das Kontaktelement beispielsweise drei Federarme und zwei Zwischenfedern aufweisen.
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Die wenigstens eine Zwischenfeder kann ebenfalls eine radial nach außen vorspringende Kontaktwölbung aufweisen, wobei die Kontaktwölbung der wenigstens einen Zwischenfeder und die Kontaktwölbungen der Mehrzahl von Federarmen entlang der Längsrichtung auf einer gemeinsamen Höhe angeordnet sind.
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Ein elektrischer Steckverbinder kann wenigstens ein Kontaktelement gemäß wenigstens einer der ausgeführten Ausgestaltungen zum Kontaktieren eines Gegensteckverbinders aufweisen.
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In einer elektrischen Steckverbindung mit einem Kontaktelement und einem Gegenkontaktelement, beispielsweise einer Kontaktbuchse, kann das Kontaktelement derart ausgestaltet sein, dass die Ringsegmente sich in einem vollständig gesteckten Zustand zum Stützring zusammenschließen.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren exemplarisch näher beschrieben. In den Figuren sind Elemente, die einander hinsichtlich Aufbau und/oder Funktion entsprechen, mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die bei den einzelnen Ausführungsbeispielen gezeigten und beschriebenen Merkmalskombinationen dienen lediglich zur Erläuterung. Nach Maßgabe der obigen Ausführungen kann auf ein Merkmal eines Ausführungsbeispiels verzichtet werden, wenn es auf dessen technischen Effekt bei einer bestimmten Anwendung nicht ankommt. Umgekehrt kann nach Maßgabe der obigen Ausführungen bei einem Ausführungsbeispiel ein weiteres Merkmal hinzugefügt werden, wenn dessen technischer Effekt für eine bestimmte Anwendung vorteilhaft oder notwendig sein sollte.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Perspektivansicht einer beispielhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen elektrischen Kontaktelements;
- 2 eine schematische Frontalansicht der beispielhaften Ausgestaltung des elektrischen Kontaktelements aus 1;
- 3 eine schematische Seitenansicht der beispielhaften Ausgestaltung des elektrischen Kontaktelements aus 1 und 2;
- 4 eine schematische Schnittansicht einer Steckanordnung mit einem Gegensteckverbinder und dem elektrischen Kontaktelement aus 1 bis 3; und
- 5 eine schematische Seitenansicht einer beispielhaften Ausgestaltung eines elektrischen Steckverbinders mit dem elektrischen Kontaktelement aus 1 bis 3.
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Zunächst wird ein elektrisches Kontaktelement anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die 1 bis 4 näher erläutert.
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Das elektrische Kontaktelement 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel weist eine Mehrzahl von in einem kontaktfreien entspannten Ausgangszustand 2 voneinander beabstandete Federarme 4 auf, die in einer Umfangsrichtung U um eine Öffnung 6 herum angeordnet sind und sich von einer gemeinsamen Basis 8 entlang einer Längsrichtung L weg erstrecken. Bei den Federarmen 4 bilden die von der Basis 8 abgewandten Enden 10 jeweils ein Ringsegment 12, das in Umfangsrichtung U an wenigstens einer Seite auskragt.
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Wenigstens zwei Ringsegmente 12 können zumindest im entspannten Ausgangszustand in Umfangsrichtung U voneinander beabstandet sein, so dass sich ein Schlitz 14 zwischen den Ringsegmenten 12 bildet. Wie in der beispielhaften Ausgestaltung gezeigt ist, kann jeder Federarm 4 mit einem separaten Ringsegment 12 versehen sein, das im entspannten Ausgangszustand 2 vom benachbarten Ringsegment 12 durch einen jeweiligen Schlitz 14 beabstandet ist. Folglich, sind die Federarme 4 in dieser beispielhaften Ausführungsform zumindest im entspannten Ausgangszustand freitragend. Dementsprechend können die Federarme 4 zumindest abschnittsweise unabhängig voneinander ausgelenkt werden, wodurch bei einem Steckvorgang eine Verringerung der benötigten Steckkraft erzielt werden kann. Weiterhin verbessert die Trennung der Ringsegmente 12 eine Toleranzausgleichsfähigkeit des elektrischen Kontaktelements 1, wodurch beispielsweise Fertigungstoleranzen und/oder Fehlstellungen der Steckverbinder relativ zueinander besser ausgeglichen werden können als bei herkömmlichen Kontaktelementen.
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Es müssen jedoch nicht alle Federarme 4 mit einem separaten Ringsegment 12 versehen sein. So können beispielsweise gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform wenigstens zwei Federarme 4 über ein gemeinsames Ringsegment miteinander verbunden sein und ein Federarm 4 mit einem separaten Ringsegment versehen sein, das zumindest im entspannten Ausgangszustand 2 in Umfangsrichtung vom gemeinsamen Ringsegment beabstandet ist. Die Verbindung zweier Federarme 4 durch ein gemeinsames Ringsegment kann zwar zu einer Erhöhung der Steckkräfte im Vergleich zu mehreren separaten Ringsegmenten führen, jedoch kann durch das gemeinsame Ringsegment die Stabilität der Federarme und die Kontaktnormalkräfte erhöht werden.
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Die Federarme 4 sind derart ausgestaltet, dass sie radial nach innen zusammengedrückt werden bis zu einem vollständig zusammengedrückten Zustand 16, wobei sich die Federarme 4 im vollständig zusammengedrückten Zustand 16 unter Bildung eines Stützrings 18 gegenseitig abstützen (siehe 4). Folglich sind die zuvor freitragende Federarme 4 im vollständig zusammengedrückten Zustand 16 nicht mehr freitragend.
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Dadurch, dass sich die Federarme im vollständig zusammengedrückten Zustand 16 unter Bildung des Stützrings 18 gegenseitig abstützen, kann eine Überdehnung der Federarme 4 verhindert werden sowie eine hohe und stabile Kontaktnormalkraft erzielt werden.
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Das Kontaktelement 1 kann insbesondere ein Stanzbiegeteil 20 sein, um eine effiziente Produktion, insbesondere in hohen Stückzahlen, zu gewährleisten. Beispielsweise kann eine Vielzahl von Kontaktelementen 1 an einem Tragestreifen 22 angeformt sein, wodurch die Vielzahl von Kontaktelementen 1 einfach gelagert und transportiert werden kann.
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Die Ringsegmente 12 können insbesondere in Umfangsrichtung U an beiden Seiten auskragen. Insbesondere können die Ringsegmente 12 in Umfangsrichtung U länger sein als ein sich von der Basis 8 bis zum Ende 10 erstreckender restlicher Abschnitt 24 des entsprechenden Federarms 4. Folglich kann verhindert werden, dass sich die restlichen Abschnitte 24 der benachbarten Federarme 4 im vollständig zusammengedrückten Zustand gegenseitig überlappen und/oder aneinander abreiben.
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Dementsprechend kann das Kontaktelement 1 eine Aussparung 26 aufweisen, die von der Basis 8, zwei benachbarten Federarmen 4 und wenigstens einem Ringsegment 12 begrenzt ist. Vorzugsweise kann zumindest im entspannten Ausgangszustand 2 der Schlitz 14 in der entsprechenden Aussparung 26 münden.
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Die Ringsegmente 12 können in Umfangsrichtung im Wesentlichen gleich lang sein. Wie in dem Ausführungsbeispiel jedoch gezeigt ist, können zumindest zwei Ringsegmente 12 in Umfangsrichtung U unterschiedliche Längen aufweisen. Um die Stabilität der einzelnen Federarme 4 zu verstärken und um ein Zusammenstauchen der Federarme 4 beim Steckvorgang zu verhindern, können die Ringsegmente sich zumindest im entspannten Ausgangszustand 2 um einen Winkel von wenigstens etwa 45°, vorzugsweise um wenigstens etwa 90° erstrecken. Gemäß dem Ausführungsbeispiel kann beispielsweise ein Ringsegment sich im entspannten Zustand um einen Winkel von etwa 130° in Umfangsrichtung U erstrecken.
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Um eine Verkantung der Federarme 4, insbesondere der Ringsegmente 12 zu vermeiden, können die Ringsegmente 12 in Umfangsrichtung U zum benachbarten Ringsegment 12 weisende Seitenflächen 28 aufweisen, die gegenüber der Längsrichtung L und/oder der Umfangsrichtung U schräg verlaufen. Die Seitenflächen 28 dienen als Anschlagflächen, mit denen die Ringsegmente 12 benachbarter Federarme zumindest im vollständig zusammengedrückten Zustand aneinander anschlagen. Demensprechend können die gegenüberliegenden Seitenflächen 28 komplementär zueinander ausgestaltet sein, so dass sie sich zumindest im vollständig zusammengedrückten Zustand aneinander anschmiegen. Wie in dem Ausführungsbeispiel gezeigt ist, können die Seitenflächen 28 in einem Winkel von etwa 15° bis etwa 60°, insbesondere in einem Winkel von 45° zur Längsrichtung L geneigt sein.
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Die Federarme 4 können zur elektrischen Kontaktierung mit einem Gegensteckverbinder 30 (siehe 4) dienen. Der Gegensteckverbinder 30 kann ein Gegenkontaktelement 31, beispielsweise in Form einer Kontaktbuchse 32 mit einer Aufnahme 34, in die das Kontaktelement 1 zumindest abschnittsweise eingeführt werden kann, aufweisen. Um eine Innenwandung 36 der Kontaktbuchse 32 zu kontaktieren, können die Federarme 4 jeweils mit einer nach außen vorspringenden Kontaktwölbung 38 versehen sein, die im restlichen Abschnitt 24 zwischen Basis 8 und Ende 10 angeordnet ist. Die Kontaktwölbung 38 kann insbesondere gegenüber dem freien Ende 10 des entsprechenden Federarms 4 radial nach außen vorspringen, so dass die Kontaktwölbung eine in Längsrichtung L weisende Anlaufschräge 40 bildet. Somit kann die Innenwandung 36 an der Anlaufschräge 40 beim Steckvorgang entlanggleiten und den entsprechenden Federarm 4 radial nach innen drücken.
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Vorzugsweise sind die Kontaktwölbungen der Federarme 4 entlang der Längsrichtung L auf einer gemeinsamen Höhe bzw. einer senkrecht zur Längsachse L ausgerichteten Höhenebene angeordnet. Dementsprechend können die Federarme 4 beim Steckvorgang gleichzeitig kontaktiert und gleichmäßig zusammengedrückt werden.
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Durch die Trennung der Ringsegmente 12 im entspannten Zustand kann die Steckkraft, die für den Steckvorgang benötigt wird, zumindest bis zum Ringschluss drastisch verringert werden. Nach dem Ringschluss erhöht sich die Steckkraft, da die Reibung zwischen Federarme 4 und Gegensteckverbinder 30 durch eine vom Stützring aufgebrachte Stützkraft erhöht wird.
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Soll die Anzahl der Kontaktstellen, mit denen das Kontaktelement den Gegensteckverbinder 30 kontaktiert, erhöht werden, ohne die Steckkraft nach Ringschluss zusätzlich zu erhöhen, kann das Kontaktelement 1 zumindest eine in der Aussparung 26 zwischen zwei Federarmen 4 angeordnete Zwischenfeder 42 aufweisen. Die Zwischenfeder 42 kann sich von der gemeinsamen Basis 8 entlang der Längsrichtung L erstrecken und von den in Umfangsrichtung U benachbarten Federarmen 4 gleichweit entfernt sein.
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Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Anzahl der Zwischenfedern 42 geringer ist als die Anzahl der Federarme 4. Dies führt zu einem besonders bevorzugten Verhältnis zwischen Steckkraft und Kontaktnormalkraft. Wie in diesem Ausführungsbeispiel gezeigt ist, kann das Kontaktelement 1 drei Federarme 4 und zwei Zwischenfedern 42 aufweisen, die in Umfangsrichtung um die Öffnung 6 herum angeordnet sind.
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Um zu verhindern, dass die Zwischenfeder 42 an den Ringsegmenten 12 bzw. an dem Stützring 18 abreiben und möglicherweise verkanten, können die Zwischenfedern 42 eine geringere Länge entlang der Längsrichtung L aufweisen als die Federarme 4 und kein Ringsegment bilden. Insbesondere kann ein von der Basis abgewandtes Ende 44 entlang der Längsrichtung L vom Ringsegment 12 bzw. Stützring 18 durch einen Spalt 46 beabstandet sein.
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Die Zwischenfedern 42 können ebenfalls mit Kontaktwölbungen 38 versehen sein, die radial nach außen vorspringen. Vorzugsweise können die Kontaktwölbungen 38 auf einer Höhe bzw. einer im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung angeordneten Höhenebene mit den Kontaktwölbungen 38 der Federarme 4 liegen. Dementsprechend kann eine simultane Kontaktierung der Federarme 4 und der Zwischenfedern 42 gewährleistet werden.
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Wie in der 4 gezeigten Steckanordnung 50 zu sehen ist, können die Ringsegmente 12 derart dimensioniert sein, dass diese beim Beenden des Steckvorgangs den Stützring 18 bilden.
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In der 5 ist beispielhaft ein elektrischer Steckverbinder 48 mit einem elektrischen Kontaktelement 1 dargestellt. Der Steckverbinder 48 kann ein koaxialer Steckverbinder sein, wobei das Kontaktelement 1 dazu ausgestaltet ist, einen Gegensteckverbinder 30 (siehe 4) radial nach außen hin zu kontaktieren. Insbesondere kann es sich bei dem Steckverbinder 48 um einen koaxialen Hochfrequenz-Steckverbinder handeln für Frequenzen im Bereich von etwa 3 MHz bis zu etwa 20 GHz, insbesondere etwa 15 GHz.
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Insbesondere bei Hochfrequenz-Steckverbindern gelten hohe Anforderungen an die Kontaktfähigkeit und Kontaktnormalkraft, die bei herkömmlichen Steckverbindern auf kosten hoher Steckkräfte erreicht werden. Durch die Aufteilung in einzelne Ringsegmente kann die Steckkraft reduziert werden, wobei gleichzeitig die benötigte Kontaktfähigkeit und Kontaktnormalkraft durch den sich im vollständig zusammengedrückten Zustand 16 bildenden Stützring 18 sichergestellt wird.
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Bezugszeichen
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- 1
- Kontaktelement
- 2
- entspannter Ausgangszustand
- 4
- Federarm
- 6
- Öffnung
- 8
- Basis
- 10
- Ende
- 12
- Ringsegment
- 14
- Schlitz
- 16
- zusammengedrückter Zustand
- 18
- Stützring
- 20
- Stanzbiegeteil
- 22
- Tragestreifen
- 24
- restlicher Abschnitt
- 26
- Aussparung
- 28
- Seitenfläche
- 30
- Gegensteckverbinder
- 31
- Gegenkontaktelement
- 32
- Kontaktbuchse
- 34
- Aufnahme
- 36
- Innenwandung
- 38
- Kontaktwölbung
- 40
- Anlaufschräge
- 42
- Zwischenfeder
- 44
- Ende
- 46
- Spalt
- 48
- Steckverbinder
- 50
- Steckanordnung
- L
- Längsrichtung
- U
- Umfangsrichtung