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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Optimierung der Mengen von Futter für Futtermischwagen sowie einen Futtermischwagen.
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In der Landwirtschaft werden bekannterweise Futtermischwagen eingesetzt, in die Futter in der Form von Grassilage, Maissilage, Kraftfutter etc. eingefüllt und gemischt wird, um dann vom Beladeort zum Fütterungsort gefahren und dort ausgegeben zu werden.
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Die in dem Futtermischwagen einzufüllende und zu mischende Futtermenge hängt vom Futterbedarf der Tiere ab. Hierzu wird ein Laderezept bzw. Ladeprogramm erstellt, das die Zielmengen bzw. Zielgewichte der einzelnen Futterkomponenten für eine Mischration enthält. Beim Befüllen des Futtermischwagens wird dann das eingefüllte Futter mit Hilfe eines am Futtermischwagen angeordneten Wiegecomputers gewogen, wobei der Wiegecomputer die Ist-Menge mit der Zielmenge vergleicht. Über eine Anzeige wird der Landwirt laufend über die momentane Füllmenge bzw. die noch zu befüllende Differenz zur Zielmenge informiert. Die Anzeige kann dabei entweder direkt am Futtermischwagen oder, falls ein separates Beladefahrzeug verwendet wird, auch am Beladefahrzeug angeordnet sein, wobei im letzteren Fall die Daten vom Wiegecomputer per Funk zur Anzeige übertragen werden.
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Die Futtermenge und Futteraufnahme der Tiere ist von der Trockenmasse der jeweiligen Futterkomponenten abhängig. Unter Trockenmasse wird die Gesamtmasse des Futters abzüglich der Masse des darin enthaltenen Wassers verstanden.
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Die optimale Futtermenge hängt selbstverständlich von der Anzahl der zu fütternden Tiere ab. Hierbei besteht jedoch das Problem, dass die Anzahl der Tiere in verschiedenen Boxen oder verschiedenen Ställen auf einem Hof von Tag zu Tag variiert. Diese Wechsel der Tiere müssen an das System übergeben werden, um die optimale Futtermenge und somit wenig Verlust von empfindlicher Silage oder eine Unterfütterung der Tiere zu vermeiden.
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Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein System, ein Verfahren und einen Futtermischwagen bereitzustellen, bei dem die Menge von in dem Futtermischwagen zu mischenden Futter und/oder aus dem Futtermischwagen auszubringenden Futter optimiert wird.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein System zur Optimierung der Menge von in einem Futtermischwagen zu mischendem Futter und/oder aus dem Futtermischwagen auszubringendem Futter, mit einer Wiegevorrichtung zum Wiegen des in dem Futtermischwagen befindlichen Futters, einem Ladecomputer und einer Erfassungsvorrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Anzahl an Tieren in einem zu befütternden Bereich zu ermitteln. Der Ladecomputer steht mit der Erfassungsvorrichtung und der Wiegevorrichtung in Kommunikationsverbindung und ist dazu eingerichtet, die Anzahl an Tieren von der Erfassungsvorrichtung zu erhalten, eine Zielmenge des in den Futtermischwagen einzufüllenden Futters und/oder aus dem Futtermischwagen auszubringenden Futters in Abhängigkeit der erhaltenen Anzahl an Tieren zu ermitteln und die ermittelte Zielmenge an die Wiegevorrichtung zu übermitteln.
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Durch die automatisierte Erkennung der Anzahl an Tieren in dem zu befütternden Bereich, beispielsweise in einem bestimmten Stall oder einer oder mehrerer Boxen, kann die Futtermenge sehr genau für den jeweils zu befütternden Bereich bestimmt werden, ohne dass hierfür eine aufwändige Zählung und manuelle Eingabe der Anzahl der Tiere notwendig ist. Somit ergibt sich ohne vergrößerten Aufwand für den Benutzer eine optimierte Verwendung des Futters, was aus ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten wünschenswert ist.
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Die Zielmenge entspricht dabei insbesondere der Trockenmasse des Futters. Das eigentliche Gewicht kann abhängig sein von äußeren Faktoren, wie Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Luftgeschwindigkeit und/oder Temperatur. Diese können bei der Umrechnung der Menge in das Gewicht berücksichtigt werden.
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Die Zielmenge kann als Gewicht der Trockenmasse des Futters angegeben werden. Im einfachsten Fall wird dieses Gewicht dann als das tatsächliche Gewicht des zu verwendenden Futters herangezogen.
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Insbesondere ist das System dazu eingerichtet, das nachfolgend beschriebene Verfahren durchzuführen.
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In einer Ausgestaltung weist die Erfassungsvorrichtung wenigstens einen Sensor, der im zu befütternden Bereich und/oder am Futtermischwagen angeordnet ist, und eine Auswerteeinheit auf, die dazu eingerichtet ist, die Anzahl an Tieren in den vom Sensor erhaltenen Messwerten zu bestimmen. Der Sensor ist dazu ausgebildet, Markierer zum Markieren eines einzelnen Tiers im zu befütternden Bereich zu erfassen; der Sensor ist wenigstens ein optischer Sensor, insbesondere eine Kamera, dessen Blickfeld den zu befütternden Bereich umfasst; und/oder der Sensor ist ein Pedometer; und/oder der Sensor ist ein Sensor einer Melkvorrichtung, insbesondere eines Melkroboters. Auf diese Weise kann die Erfassungseinrichtung auf einfache und/oder bereits vorhandene Sensoren oder Markierer zurückgreifen, wodurch sich die Kosten verringern.
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Markierer sind zum Beispiel elektronische Ohrmarken (z.B. mit RFID-Transponder), Boli mit entsprechenden Transpondern, Unterhaut-Identifikationschips oder andere Transponder, die permanent am Tier befestigt werden.
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Beispielsweise umfasst die Erfassungsvorrichtung eine Schnittstelle zu einem Herdenmanagementsystem und/oder einem Melksystem, über die die Anzahl an Tieren in dem zu befütternden Bereich abrufbar ist, wodurch die Erfassung der Anzahl an Tieren weiter vereinfacht wird.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst das System einen Futtermischwagen, wobei die Wiegevorrichtung, der Ladecomputer und/oder die Erfassungsvorrichtung, insbesondere die Auswerteeinheit, am Futtermischwagen angeordnet ist, insbesondere wobei der Ladecomputer und/oder die Erfassungsvorrichtung, insbesondere die Auswerteeinheit Teil der Wiegevorrichtung ist. Somit ist der Futtermischwagen Teil des Systems selbst, wodurch keine manuellen Übertragungsfehler auftreten können.
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Zur einfachen und zuverlässigen Kommunikation kann der Futtermischwagen eine Kommunikationsvorrichtung zur drahtlosen Kommunikation mit dem Ladecomputer und/oder der Erfassungsvorrichtung, insbesondere dem wenigstens einen Sensor aufweisen.
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In einem Aspekt der Erfindung weist der Futtermischwagen eine Futtereinfüllvorrichtung und/oder eine Futterausgabevorrichtung auf, wobei der Ladecomputer und/oder die Wiegevorrichtung dazu ausgebildet ist, die Futtereinfüllvorrichtung und/oder die Futterausgabevorrichtung in Abhängigkeit der Zielmenge und optional der aktuellen Menge des im Futtermischwagens befindlichen Futters zu steuern. Dadurch wird die Genauigkeit weiter erhöht und Futterverschwendung somit verringert.
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Ferner wird die Aufgabe gelöst durch einen Futtermischwagen für ein zuvor beschriebenes System.
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Die zum System beschriebenen Merkmale und Vorteile gelten gleichermaßen für den Futtermischwagen und umgekehrt.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Optimierung der Menge von in einem Futtermischwagen zu mischendem Futter und/oder aus dem Futtermischwagen auszubringendem Futter, insbesondere mittels eines zuvor beschriebenen Systems. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- - Ermitteln der Anzahl an Tieren in einem zu befütternden Bereich durch eine Erfassungsvorrichtung,
- - Übermitteln der Anzahl an Tieren an einen Ladecomputer,
- - Ermitteln einer Zielmenge des in den Futtermischwagen einzufüllenden Futters und/oder aus dem Futtermischwagen auszubringenden Futters durch den Ladecomputer in Abhängigkeit der erhaltenen Anzahl an Tieren, und
- - Übermitteln der Zielmenge an eine Wiegevorrichtung des Futtermischwagens.
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Die zum System und zum Futtermischwagen beschriebenen Merkmale und Vorteile gelten gleichermaßen für das Verfahren und umgekehrt.
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Beispielsweise weist die Erfassungsvorrichtung wenigstens einen Sensor, der im zu befütternden Bereich und/oder am Futtermischwagen angeordnet ist, und eine Auswerteeinheit auf, die die Anzahl an Tieren in den vom Sensor erhaltenen Messwerten bestimmt. Dabei erfasst der Sensor Markierer zum Markieren eines einzelnen Tiers im zu befütternden Bereich; ist der Sensor wenigstens ein optischer Sensor, insbesondere eine Kamera, dessen Blickfeld den zu befütternden Bereich umfasst; ist der Sensor ein Pedometer; und/oder ist der Sensor ein Sensor einer Melkvorrichtung, insbesondere eines Melkroboters. Auf diese Weise kann die Erfassungseinrichtung auf einfache und/oder bereits vorhandene Sensoren oder Markierer zurückgreifen, wodurch sich die Kosten verringern.
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Zur weiteren Vereinfachung kann die Erfassungsvorrichtung die Anzahl an Tieren in dem zu befütternden Bereich über einer Schnittstelle zu einem Herdenmanagementsystem und/oder einem Melksystem abrufen.
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In einem Aspekt der Erfindung ermittelt der Ladecomputer ein Laderezept, das die Zielmenge an Futter und/oder Unterzielmengen verschiedener Futterkomponenten des Futters umfasst, wodurch auch komplexere Futtermischungen aus verschiedenen Futterkomponenten verwendet werden können.
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Laderezepte werden auch Beladerezepte und (Be-) Ladeprogramme genannt.
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Bei Futtermischungen ergeben insbesondere die Unterzielmengen in Summe die Zielmenge.
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In einer Ausgestaltung ermittelt der Ladecomputer die Zielmenge, insbesondere die Unterzielmengen, auch in Abhängigkeit von wenigstens einem Fütterparameter, insbesondere wobei einer, mehrere oder alle Fütterparameter im Ladecomputer hinterlegt sind, aus einer Datenbank abgefragt und/oder durch einen Benutzer eingegeben wurden. Auf diese Weise kann die Futtermischung weiter an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden.
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Beispielsweise ist der wenigstens eine Fütterparameter die Futtermenge pro Tier, der Tag, die Tageszeit, die Leistungsgruppe der Tiere und/oder der Nährwertgehalt des Futters bzw. der Futterkomponenten, wodurch eine zielgenaue Fütterung einfach möglich wird.
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Selbstverständlich kann es zwischen den verschiedenen Fütterparametern Abhängigkeiten untereinander geben, z.B. ist die Futtermenge pro Tier von der Leistungsgruppe des Tiers abhängig.
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Der Tag kann der Wochentag, der Tag im Monat, der Tag in einem Wachstums- oder Fütterungszyklus oder in einem anderen Zyklus sein.
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In einer Ausführungsform steuert der Ladecomputer und/oder die Wiegevorrichtung eine Futtereinfüllvorrichtung und/oder eine Futterausgabevorrichtung des Futtermischwagens in Abhängigkeit der Zielmenge, insbesondere des Laderezeptes, und optional der aktuellen Menge des im Futtermischwagens befindlichen Futters. Dadurch wird die Genauigkeit weiter erhöht und Futterverschwendung somit verringert.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- 1: schematisch ein erfindungsgemäßes System mit einem erfindungsgemäßen Futtermischwagen aus Vogelperspektive,
- 2: ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 3: schematisch eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems mit einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Futtermischwagens, und
- 4: schematisch eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems mit einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Futtermischwagens.
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1 zeigt in einer äußerst schematischen Ansicht ein erfindungsgemäßes System 10 mittels dem Futter an Tiere T ausgebracht werden kann, wobei die Menge an Futter optimiert ist.
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Es ist ein Stall mit vier verschiedenen Boxen 12 dargestellt, in denen sich jeweils mehrere Tiere T befinden. Bei den Tieren T handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um Rinder. Selbstverständlich kann es sich auch um Tiere einer anderen Tierart handeln.
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Die Boxen 12 gehören beispielsweise zu einem gemeinsamen Stall, der gleichzeitig gefüttert wird. Die Boxen 12 sind somit Teil eines zu befütternden Bereichs B.
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Das System 10 weist einen Futtermischwagen 14, eine Wiegevorrichtung 16, einen Ladecomputer 18 sowie eine Erfassungsvorrichtung 20 auf.
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Der Futtermischwagen 14 weist neben Rädern und einem optionalen Antrieb ebenfalls einen Futterbehälter 22, eine Futtereinfüllvorrichtung 24, eine Futterausgabevorrichtung 26 sowie die Wiegevorrichtung 16 und eine Kommunikationsvorrichtung 28 auf.
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Der Futterbehälter 22 kann in an sich bekannter Weise mittels der Futtereinfüllvorrichtung 24 mit Futter befüllt werden und das Futter kann dosiert mittels der Futterausgabevorrichtung 26 aus dem Futterbehälter 22 ausgegeben werden.
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Die Wiegevorrichtung 16 ist am Futterbehälter 22 angebracht und kann das Gewicht des Futterbehälters 22 und somit das Gewicht des im Futterbehälter 22 befindlichen Futters bestimmen. Auch kann die Wiegevorrichtung 16 den Fluss des durch die Futtereinfüllvorrichtung 24 eingebrachten und oder durch die Futterausgabevorrichtung 26 ausgebrachten Futters bestimmen. Hierzu weist die Wiegevorrichtung 16 selbstverständlich einen entsprechenden Prozessor auf. Die Wiegevorrichtung 16 kann daher auch als Wiegecomputer angesehen werden.
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Die Erfassungsvorrichtung 20 des Systems 10 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel wenigstens einen Sensor 30 sowie eine Auswerteeinheit 32 auf.
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Der Sensor 30 ist im zu befütternden Bereichs B angeordnet, beispielsweise ist für alle Boxen 12 ein Sensor 30 vorgesehen oder jede Box 12 weist separate Sensoren 30 auf.
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Im in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Sensor 30 eine Antenne um Markierer 34 zu erfassen.
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Die Markierer 34 sind Vorrichtungen, die zum Markieren eines einzelnen Tieres T zum Einsatz kommen und die kontaktlos ausgelesen werden können. Beispielsweise handelt es sich bei den Markieren 34 um elektronische Ohrmarken, die RFID Transponder aufweisen. Selbstverständlich können auch andere Transpondertechnologien zum Einsatz kommen.
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Denkbar ist auch, dass die Markierer 34 mit einem Transponder Teil eines Bolus sind, der jeweils einem Tier T zu fressen gegeben wird.
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Es können auch andere Arten von Transpondern zum Einsatz kommen, wie das Vorsehen von RFID Transponder in der Unterhaut, ähnlich einem Identifikationschip für Haustiere.
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Der Sensor 30 ist in diesem Fall eine Antenne, die die Transponder der Tiere T im zu befütternden Bereichs B auslesen kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Sensor 30 ein optischer Sensor 38 sein, beispielsweise eine Kamera. Das Blickfeld des optischen Sensors 38 umfasst dann den zu befütternden Bereich B. Es können auch mehrere optische Sensoren 38 vorgesehen sein, dessen Blickfelder jeweils nur Teilbereiche des zu befütternden Bereichs B umfassen, sodass die Sensoren 38 zusammen ein vollständiges Bild des zu befütternden Bereichs B erzeugen.
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Ebenso können auch andere Sensoren 30 verwendet werden. Beispielsweise kann als Sensor 30 der Sensor einer Melkvorrichtung 36 (in 1 gestrichelt dargestellt), insbesondere eines Melkroboters dienen.
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Zudem ist es denkbar, dass der Sensor 30 ein Pedometer 40 (in 1 gestrichelt dargestellt) ist, der im Boden der Boxen 12 vorgesehen ist.
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Der Sensor 30 bzw. die Sensoren 30 übermitteln die erfassten Daten an die Auswerteeinheit 32.
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Die Auswerteeinheit 32 ist dazu eingerichtet, anhand der von den Sensoren 30 übermittelten Daten die Anzahl an Tieren T im zu befütternden Bereich B zu ermitteln.
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Im Falle von Transponder geschieht dies auf einfache Weise dadurch, dass die Anzahl der Tiere T gleich der Anzahl an verschiedenen Transponderkennungen gesetzt wird, die durch die Sensoren 30 ausgelesen wurden.
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Im Falle von optischen Sensoren 38 können an sich bekannte Algorithmen zur Bilderkennung zum Einsatz kommen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Erfassungsvorrichtung 20, beispielsweise die Auswerteeinheit 32, mit einem Herdenmanagementsystem 42 und oder einem Melksystem 44 zum Datenaustausch verbunden sein. Mittels einer Schnittstelle kann die Erfassungsvorrichtung, z.B. die Auswerteeinheit 32, die Anzahl an Tieren T in den Boxen 12 bzw. in dem zu befütternden Bereich B aus dem Herdenmanagementsystem 42 bzw. dem Melksystem 44 abrufen.
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Der Ladecomputer 18 steht in Kommunikationsverbindung mit der Erfassungsvorrichtung 20 sowie, via der Kommunikationsvorrichtung 28, mit der Wiegevorrichtung 16. Hierzu weisen der Ladecomputer 18 und die Erfassungsvorrichtung 20, insbesondere die Auswerteeinheit 32, geeignete Kommunikationsvorrichtungen (nicht gezeigt) auf, wie Netzwerkkarten oder Funkmodule (beispielsweise für Bluetooth, WLAN, etc.).
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Der Ladecomputer 18 muss nicht im oder in der Nähe des zu befütternden Bereichs B vorgesehen sein. Denkbar ist, dass der Ladecomputer 18 ein Bürocomputer des Landwirtes ist oder auf einem Server ausgeführt wird, der über das Netzwerk und oder das Internet erreichbar ist.
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Der Ladecomputer 18 kann zudem Zugriff auf eine Datenbank 46 haben, die Teil des Ladecomputers 18 ist oder durch den Ladecomputer 18 über Netzwerke oder das Internet erreichbar ist.
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Das System 10 kann nun zur Fütterung der Tiere T verwendet werden. Dabei kann die optimale Menge an Futter, die auf den Futtermischwagen 14 aufgeladen und/oder die den Tieren T ausgegeben wird, durch das in 2 als Ablaufdiagramm dargestellte erfindungsgemäße Verfahren bestimmt werden.
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Das System 10 ist dazu eingerichtet, das Verfahren durchzuführen. Insbesondere sind die einzelnen Komponenten des Systems 10 dazu eingerichtet, die entsprechenden ihnen zugeordneten Teilschritte durchzuführen.
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In Schritt S1 wird durch die Erfassungsvorrichtung 20 die Anzahl der Tiere T im zu befütternden Bereich B bestimmt. Hierzu werden die Daten des wenigstens einen Sensors 30 durch die Auswerteeinheit 32 ausgewertet und oder die Anzahl wird aus dem Herdenmanagementsystem 42 und oder dem Melksystem 44 abgefragt.
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Im nächsten Schritt S2 wird die Anzahl der Tiere T im zu befütternden Bereich B von der Erfassungsvorrichtung 20 an den Ladecomputer 18 übermittelt.
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Der Ladecomputer 18 ermittelt nun in Schritt S3 eine Zielmenge zur Be- bzw. Entladung von Futter in den Futtermischwagen 14 und/oder eine Zielmenge zu Beladung und eine Zielmenge zur Entladung.
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Die Zielmenge des in den Futtermischwagen 14 einzufüllenden Futters ist beispielsweise die Menge an Futter, wie eine bestimmte Silage, die mittels der Futtereinfüllvorrichtung 24 in den Futterbehälter 22 aufgenommen werden muss.
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Die Zielmenge kann als Gewicht der Trockenmasse des Futters angegeben werden.
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Die Zielmenge des aus dem Futtermischwagens 14 auszugebenden Futters ist dabei diejenige Menge, die durch die Futterausgabevorrichtung 26 aus dem Futterbehälter 22 auszugeben ist, während der Futtermischwagen 14 den zu befütternden Bereich B vollständig durchquert.
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Zur Bestimmung der Zielmenge kann der Ladecomputer 18 neben der Anzahl an Tieren T weitere Fütterparameter verwenden, wie die Futtermengen pro Tier T, die Leistungsgruppe der Tiere T, der Wochentag, der Tag im Monat, der Tag in einem Wachstums- oder Fütterungszyklus, die Tageszeit und oder der Nährwertgehalt des Futters.
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Selbstverständlich können zwischen den Fütterparametern Abhängigkeiten bestehen. So ist beispielsweise die Futtermenge pro Tier T von der Leistungsgruppe des Tieres T abhängig.
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Eine, mehrere oder alle dieser Fütterparameter können in dem Ladecomputer 18 hinterlegt sein. Nicht hinterlegte Fütterparameter kann der Ladecomputer 18 aus der Datenbank 46 abrufen und/oder durch Aufforderung von einem Benutzer, beispielsweise dem Landwirt, abfragen, der diese Parameter dann eingibt (Schritt S4).
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Das Abrufen der Fütterparameter aus der Datenbank 46 und oder das Abfragen der Fütterparameter vom Benutzer kann gleichzeitig, vorher oder nach der Bestimmung der Anzahl der Tiere T (Schritte S1, S2) geschehen.
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Anhand der Anzahl der Tiere und den Fütterparametern ermittelt der Ladecomputer 18 ein Laderezept - auch Ladeprogramm genannt -, das die Zielmenge an Futter umfasst.
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Der Ladecomputer 18 kann alternativ oder zusätzlich zur Zielmenge ein Zielgewicht ausgeben, wobei sich die Zielmenge immer auf die Trockenmasse des Futters bezieht und das Zielgewicht entsprechend aus der Trockenmasse errechnet wurde. Beispielsweise kann dies durch einen vorbestimmten Umrechnungsfaktor geschehen oder in Abhängigkeit von äußeren Faktoren, wie der Luftfeuchtigkeit, dem Niederschlag, der Luftgeschwindigkeit und oder der Temperatur, die aktuell vorherrschen.
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Die Umrechnung kann auch durch die Wiegevorrichtung 16 vorgenommen werden.
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Denkbar ist auch, dass das Futter aus verschiedenen Futterkomponenten besteht. In diesem Fall bestimmt der Ladecomputer 18 ein Laderezept, das zu jeder Futterkomponente eine Unterzielmenge umfasst, wobei die Unterzielmengen in Summe die Zielmenge ergeben. In diesem Falle kann ein Fütterparameter auch der Nährwertgehalt jeder der Futterkomponenten sein.
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Im nächsten Schritt übermittelt der Ladecomputer 18 die Zielmenge bzw. das Laderezept, das die Zielmenge enthält, an die Wiegevorrichtung 16 am Futtermischwagen 14.
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Beim anschließenden Befüllen (Schritt S5) des Futterbehälters 22 kann die Wiegevorrichtung 16 die Futtereinfüllvorrichtung 24 in Abhängigkeit der Zielmenge bzw. des Laderezeptes so steuern, dass genau die Zielmenge an Futter bzw. die Unterzielmenge der aktuell aufgefüllten Futterkomponente in den Futterbehälter 22 aufgenommen wird.
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Hierzu kann die Wiegevorrichtung 16 stets die aktuelle Menge des im Futterbehälter 22 befindlichen Futters bestimmen. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung anhand des Durchflusses der Futtereinfüllvorrichtung 24 erfolgen.
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Durch die Bestimmung der Anzahl der Tiere T im zu befütternden Bereich kann die Menge an benötigtem Futter für den zu befütternden Bereich B sehr genau und ohne Benutzeraufwand bestimmt werden. Dadurch ist es möglich, nur so viel Futter in den Futtermischwagen 14 einzufüllen, wie tatsächlich benötigt wird. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass zu viel Futter aufgeladen wird, was - vor allem bei der Verwendung von Silage - zu einem Verlust von Futter führen würde.
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In gleicher Weise kann die Wiegevorrichtung 16 anschließend oder ausschließlich in Schritt S6 die Futterausgabevorrichtung 26 steuern, während der Futtermischwagen 14 durch den zu befütternden Bereich B fährt. Dabei steuert die Wiegevorrichtung 16 die Futterausgabevorrichtung 26 derart, dass lediglich die Zielmenge an Futter im zu befütternden Bereich B ausgebracht wird, und dass die Abgabemenge über den zu befütternden Bereich B gleichmäßig ist.
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Durch die Kenntnis der Anzahl der Tiere T werden die Tiere T im zu befütternden Bereich B weder über- noch unterfüttert und das Futter wird optimal eingesetzt.
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Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass die Anzahl an Tieren T im zu befütternden Bereich B nochmals bzw. erstmalig ausgeführt wird, wenn der Futtermischwagen 14 in den zu befütternden Bereich B fährt. In diesem Falle werden die Schritte S1 bis S4 nochmals bzw. erstmalig ausgeführt, um sicherzustellen, dass die hochaktuelle Anzahl an Tieren T verwendet wird.
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Denkbar ist selbstverständlich auch, dass die Ermittlung der Zielmenge (Schritte S3, S4) nur dann erfolgt, wenn sich die Anzahl der Tiere im Vergleich zur vorangegangenen Berechnung verändert hat.
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Im Folgenden werden anhand der 3 und 4 weitere Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, die im Wesentlichen der ersten Ausführungsform entsprechen. Daher wird im Folgenden lediglich auf die Unterschiede eingegangen und gleiche sowie funktionsgleiche Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform des Systems 10 in einer Darstellung, die der der 1 entspricht.
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Im Unterschied zu der ersten Ausführungsform ist auch der Ladecomputer 18 am Futtermischwagen 14 ausgebildet. Der Ladecomputer 18 kann dabei Teil der Wiegevorrichtung 16 sein. Die Erfassungsvorrichtung 20 übermittelt somit direkt die Anzahl der Tiere T im zu befütternden Bereich B an den Futtermischwagen 14.
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Die Kommunikation zwischen der Erfassungsvorrichtung 20 und dem Ladecomputer 18 kann dabei über die Kommunikationsvorrichtung 28 des Futtermischwagens 14 erfolgen. Auf diese Weise wird kein separater Ladecomputer 18 benötigt.
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In 4 ist eine dritte Ausführungsform des Systems 10 dargestellt, die im Wesentlichen der zweiten Ausführungsform gemäß 3 entspricht.
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Im Unterschied zur zweiten Ausführungsform gemäß 3 ist in dieser dritten Ausführungsform auch die Auswerteeinheit 32 der Erfassungsvorrichtung 20 am Futtermischwagen angeordnet. Dabei kann die Auswerteeinheit 32 auch Teil der Wiegevorrichtung 16 sein. Auf diese Weise wird die Menge an benötigter Hardware außerhalb des Futtermischwagens 14 weiter verringert.
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Denkbar ist es selbstverständlich auch, dass der Futtermischwagen 14 ebenfalls den wenigstens einen Sensor 30 umfasst, was insbesondere bei der Verwendung von RFID Transponder in den Markierern 34 problemlos möglich ist.
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Selbstverständlich lassen sich die Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen beliebig miteinander kombinieren. Insbesondere ist es denkbar, dass der Ladecomputer 18 wie in der ersten Ausführungsform beschrieben separat vom Futtermischwagen 14 ausgeführt ist, die Erfassungsvorrichtung 20 teilweise oder vollständig wie zur dritten Ausführungsform beschrieben im Futtermischwagen 14 angeordnet ist.