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Die Erfindung betrifft einen Auswerfer für eine Forsteilwinde, wobei der Auswerfer eine drehbare Auswerferrolle aufweist, über die ein Kunststoffseil geführt und umgelenkt ist, wobei die Auswerferrolle von einem Antriebsmotor angetrieben ist.
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Bei Forstseilwinden sind Ausführungen mit einem Stahlseil und einem Kunststoffseil bekannt.
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Bei Forsteilwinden mit einem Stahlseil ist es bekannt, das auf einer Seiltrommel der Forsteilwinde befindliche Seil über eine aktiv mittels eines Antriebsmotors angetriebene Auswerferrolle eines Auswerfers zu führen. Mit der von dem Antriebsmotor angetriebenen Auswerferrolle kann beim Abseilen des Stahlseils von der Seiltrommel sowie beim Aufseilen des Stahlseils auf die Seiltrommel eine gewünschte Axialkraft und somit Seilspannung auf das Stahlseil aufgebracht werden, die ein sicheres und geordnetes Abspulen des Stahlseil von der Seiltrommel beim Abseilen und ein sicheres und geordnetes Aufspulen des Stahlseil auf die Seiltrommel beim Aufseilen ermöglicht. Mit der von der angetriebenen Auswerferrolle auf das Stahlseil aufgebrachten Axialkraft und somit Seilspannung können weiterhin für eine Bedienperson, die beim Abseilen des Stahlseils von der Seiltrommel das Stahlseil über eine beträchtliche Strecke von bis zu 100m ziehen muss, geringe Bedienkräfte für das Ziehen des Stahlseils erzielt werden. Nachteilig bei Forstseilwinden mit einem Stahlseil ist jedoch das hohe Eigengewicht des Stahlseils, das beim Abspulen des Stahlseils hohe Tragekräfte für das Seiltragen des Stahlseils für die Bedienperson verursacht.
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Weiterhin sind bereits Forsteilwinden mit einem Kunststoffseil bekannt. Bei einem Kunststoffseil handelt es sich um ein Gewebeseil aus forminstabiler, biegsamer Kunststofffädenstruktur, das als Vorteil gegenüber einem Stahlseil ein geringes Eigengewicht aufweist. Weiterhin ist ein Kunststoffseil unempfindlich bei kraftfreiem Aufwickeln auf die Seiltrommel der Forsteilwinde und ermöglicht geringere Umlenkradien. Ein wesentlicher Vorteil von Forstseilwinden mit einem Kunststoffseil gegenüber Forstseilwinden mit einem Stahlseil besteht in dem deutlich verringerten Eigengewicht des Kunststoffseils, wodurch sich beim Abspulen des Kunststoffseils geringe Tragekräfte für das Seiltragen des Kunststoffseils für die Bedienperson ergeben.
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Bekannte Auswerfer für Forsteilwinden mit einem Stahlseil sind jedoch für eine Forsteilwinde mit einem Kunststoffseil nicht geeignet. Dies liegt darin begründet, dass die Auswerferrolle aus Stahl besteht, so dass sich für die Paarung Stahl-Auswerferrolle und Kunststoffseil sehr schlechte Kraftübertragungswerte ergeben, so dass mit der von dem Antriebsmotor angetriebenen Auswerferrolle keine ausreichenden Axialkräfte auf das Kunststoffseil übertragen werden können, um die gewünschten geringen Bedienkräfte für das Ziehen des Kunststoffseils beim Abspulen des Kunststoffseils zu erzielen. Wegen der geringen Kraftübertragungswerte zwischen der angetriebenen, als Stahlrolle ausgebildeten Auswerferrolle und einem Kunststoffseil kommt es zudem zum Rutschen zwischen der angetriebenen Auswerferrolle und dem Kunststoffseil, wodurch es schnell zu einer Beschädigung des Kunststoffseil kommt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Auswerfer für eine Forsteilwinde zur Verfügung zu stellen, der für ein Kunststoffseil tauglich ist und die genannten Nachteile vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Auswerfer mindestens eine drehbare Anpressrolle aufweist, mittels der das Kunststoffseil auf die Auswerferrolle angepresst ist, wobei die angetriebene Auswerferrolle und die Anpressrolle drehgekoppelt sind.
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Der erfindungsgemäße Gedanke besteht somit darin, bei einer Forstseilwinde mit einem Kunststoffseil die Auswerferrolle anzutreiben und zusätzlich eine Anpressrolle vorzusehen, die mit der angetriebenen Auswerferrolle drehgekoppelt ist. Die mit der angetriebenen Auswerferrolle drehgekoppelte Anpressrolle wird somit über die Drehkopplung von der mittels des Antriebsmotors angetriebenen Auswerferrolle gedreht und angetrieben. Mit der mit der Auswerferrolle drehgekoppelten Anpressrolle kann einerseits das verschleißende Rutschen zwischen der angetriebenen Auswerferrolle und dem Kunststoffseil verringert werden und andererseits eine Kraftübertragung von der Anpressrolle auf das Kunststoffseil stattfindet, so dass die Axialkräfte und somit die Seilspannung an dem Kunststoffseil teilweise oder vollständig durch die über die Drehkopplung von der angetriebenen Auswerferrolle angetriebene Anpressrolle auf das Kunststoffseil übertragen und an dem Kunststoffseil erzeugt werden. Die über die Drehkopplung von dem angetriebenen Auswerferrolle angetriebene Anpressrolle presst somit das Kunststoffseil auf die Auswerferrolle und erzeugt die Axialkraft an dem Kunststoffseil. Eine derartige über eine Drehkopplung von der angetriebenen Auswerferrolle angetriebene Anpressrolle, mit der die erforderliche Axialkräfte auf das Kunststoffseil übertragen werden, ermöglicht es, die Auswerferrolle als Stahlrolle auszubilden. Da die Auswerferrolle die hohen Nenn-Betriebskräfte übertragen muss, ist die Auswerferrolle vorteilhafterweise als stabile Stahlrolle ausgebildet. Der damit einhergehende Nachteil, dass sich für die Paarung Stahl-Auswerferrolle und Kunststoffseil sehr schlechte Kraftübertragungswerte ergeben, wird erfindungsgemäß dadurch überwunden, dass die Axialkräfte auf das Kunststoffseil durch die über die Drehkopplung von der angetriebenen Auswerferrolle angetriebene Anpressrolle aufgebracht werden, da die Anpressrolle in einfacher Weise derart ausgebildet werden kann, dass sich gute Kraftübertragungswerte zur Kraftübertragung auf das Kunststoffseil ergeben. Insgesamt wird somit ein Auswerfer zur Verfügung gestellt, der für ein Kunststoffseil geeignet und tauglich ist und es unter Vermeidung von verschleißverursachenden Rutschen des Kunststoffseils auf der Auswerferrolle ermöglicht, ausreichende Axialkräfte auf das Kunststoffseil übertragen zu können, um die gewünschten geringen Bedienkräfte für das Ziehen des Kunststoffseils beim Abspulen des Kunststoffseils zu erzielen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Anpressrolle eine gummierte Oberfläche auf, mittels der die Anpressrolle an dem Kunststoffseil anliegt. Mit einer gummierten Oberfläche der Anpressrolle können in einfacher Weise gute Kraftübertragungswerte von der über die Drehkopplung von der angetriebenen Auswerferrolle angetriebenen Anpressrolle auf das Kunststoffseil erzielt werden, wodurch in einfacher Weise von der Anpressrolle ausreichende Axialkräfte auf das Kunststoffseil übertragen werden können, um die gewünschten geringen Bedienkräfte für das Ziehen des Kunststoffseils beim Abspulen des Kunststoffseils zu erzielen und ein Rutschen des Kunststoffseils auf der angetriebenen Auswerferrolle verringert werden kann.
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Gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung kann für die Drehkoppelung ein Getriebe, beispielsweise ein Ketten- oder Riementrieb, zwischen der von dem Antriebsmotor angetriebenen Auswerferrolle und der Anpressrolle vorgesehen sein, um die Anpressrolle durch die Auswerferrolle anzutreiben.
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Alternativ kann zwischen der von dem von dem Antriebsmotor angetriebenen Auswerferrolle und der Anpressrolle eine gegen Radialtoleranzen unempfindliche Verzahnung ausgebildet sein, um die Anpressrolle durch die Auswerferrolle anzutreiben.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der angetriebenen Auswerferrolle und der Anpressrolle eine Kraftmitnahme zum Antrieb der Anpressrolle durch die Auswerferrolle ausgebildet. Mit einer Kraftmitnahme kann in besonders einfacher Ausführung eine Mitnahme der Anpressrolle und somit ein Antrieb der Anpressrolle durch die von dem Antriebsmotor angetriebene Auswerferrolle erzielt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung weist die Anpressrolle eine gummierte Oberfläche auf, mittels der die Anpressrolle an der Auswerferrolle anliegt. Mit einer gummierten Oberfläche können in einfacher Weise gute Kraftübertragungswerte für eine Kraftmitnahme von der mittels des Antriebsmotors angetriebenen Auswerferrolle auf die Anpressrolle für eine Drehkopplung zwischen der angetriebenen Auswerferrolle und der anzutreibenden Anpressrolle erzielt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Auswerferrolle eine Aufnahmenut für das Kunststoffseil auf, wobei die Aufnahmenut einen Nutgrund, insbesondere einer flachen Nutgrund, aufweist, auf dem das Kunststoffseil aufliegt, und zwei seitliche Nutflanken aufweist, wobei die Anpressrolle in die Aufnahmenut der Auswerferrolle eintaucht und die Anpressrolle ausgebildet ist, in die Aufnahmenut derart einzutauchen, dass das Kunststoffseil von einer Außenumfangsfläche der Anpressrolle auf den Nutgrund angepresst wird und dass Stirnflächen der Anpressrolle an den Nutflanken der Auswerferrolle anliegen. Die von der Aufnahmenut gebildete Kontur der Auswerferrolle und die von der Außenumfangsfläche und den Stirnflächen der Anpressrolle gebildeten Kontur der Anpressrolle, die in die Aufnahmenut eintaucht, sind somit derart ausgebildet, dass eine Steigerung der Kraftübertragung auf das Kunststoffseil, eine Vermeidung von Seilverschleiß des Kunststoffseils und eine Formanpassung an das nicht formstabile Kunststoffseil erzielt wird, mit der der konstruktionsbedingte Abflachung des belasteten Kunststoffseils Rechnung getragen wird. Derartige Konturen und eine derartige Formgebung der Auswerferrolle und der Anpressrolle ermöglichen weiterhin einen einfachen Antrieb der Anpressrolle durch die von dem Antriebsmotor angetriebene Auswerferrolle durch eine Flankenmitnahme zwischen den Stirnflächen der Anpressrolle und den Nutflanken der Auswerferrolle. Zwischen den Stirnflächen der Anpressrolle und den Nutflanken der Auswerferrolle kann hierbei eine Kraftmitnahme ausgebildet sein oder eine gegen Radialtoleranzen unempfindliche Verzahnung ausgebildet sein, um die Anpressrolle durch die Auswerferrolle anzutreiben.
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Vorteilhafterweise sind die in die Aufnahmenut eintauchende Außenumfangsfläche und/oder zumindest die in die Aufnahmenut eintauchenden Bereiche der Stirnflächen der Anpressrolle mit einer gummierten Oberfläche versehen. Mit einer gummierten Oberfläche an der Außenumfangsfläche können in einfacher Weise gute Kraftübertragungswerte von der über die Drehkopplung von der angetriebenen Auswerferrolle angetriebenen Anpressrolle auf das Kunststoffseil erzielt werden. Mit gummierten Oberflächen an den Stirnflächen der Anpressrolle kann in einfacher Weise eine Kraftmitnahme in Form der Flankenmitnahme zwischen den Nutflanken der Auswerferrolle und den Stirnflächen der Anpressrolle zum Antrieb der Anpressrolle durch die von dem Antriebsmotor angetriebene Auswerferrolle ausgebildet werden.
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Hierzu ist es möglich, die Anpressrolle als Vollgummirolle auszuführen. Alternativ ist es möglich, die Anpressrolle als Stahlrolle auszuführen, wobei die gummierten Oberflächen auf die Anpressrolle aufvulkanisiert sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Anpressrolle mittels einer Vorspanneinrichtung, insbesondere einer Federeinrichtung, in Richtung auf die Auswerferrolle vorgespannt. Dadurch kann in einfacher Weise eine gute Umschlingung des Kunststoffseils auf der Auswerferrolle erzielt werden.
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Je nach Bauart der Forstseilwinde und dem dazugehörigen unterschiedlichen Maß an erforderlichen Auswerfer-Seilkräften kann die Zahl der Anpressrollen entsprechend angepasst werden. Hierzu kann je nach Ausführung eine, zwei, drei oder noch mehr Anpressrollen vorgesehen werden, um die geforderten Axialkräfte an dem Kunststoffseil erzeugen zu können.
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Der die Auswerferrolle antreibende Antriebsmotor kann als Hydraulikmotor oder als Elektromotor ausgebildet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Auswerfer ein Seilauswerferfenster für das Kunststoffseil auf, das seitlich von zwei Seitenplatten begrenzt ist, zwischen denen das Kunststoffseil geführt ist, wobei die Seitenplatten abgerundete Innenkanten als Seilauslaufrundungen aufweisen. Hierdurch wird erzielt, dass der Auswerfer ein für das Kunststoffseil gerechtes Seilauswerferfenster aufweist. Da bei dem erfindungsgemäßen Auswerfer sehr geringe Reibung zwischen dem Kunststoffseil und Stahlkörpern bestehen, können mit zwei aus Stahlplatten bestehenden Seitenplatten, die abgerundete, beispielsweise kreissegmentförmige, Innenkanten als Seilauslaufrundungen aufweisen, scharfe Kanten an den das Kunststoffseil tangierenden Flächen der Seitenplatten bei einem seitlichen Seilauslauf des Kunststoffseils in einfacher Weise vermieden werden.
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Die Seitenplatten sind gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung seitlich an der Auswerferrolle angeordnet und weisen im Bereich des Seilauswerferfensters eine kreisförmige Umfangsfläche auf. Damit werden weiterhin störende Kanten bei einem Seilauslauf des Kunststoffseils nach oben oder unten in einfacher Weise vermieden.
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Das Seilauswerferfenster ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach vertikal oben durch einen oberen Begrenzungsstift und nach vertikal unten durch einen unteren Begrenzungsstift begrenzt. Mit entsprechenden Stahlstiften als oberer und unterer Begrenzungsstift kann in einfacher Weise der Seilauslauf des Kunststoffseils an der Auswerferrolle nach vertikal oben und unten begrenzt werden.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Forstseilwinde, die eine von einem Antriebsmotor angetriebene Seiltrommel und einen erfindungsgemäßen Auswerfer aufweist, wobei ein Kunststoffseil von der Seiltrommel zu der Auswerferrolle geführt und über die Auswerferrolle geführt ist. Mit dem erfindungsgemäßen Auswerfer wird eine Forstseilwinde zur Verfügung gestellt, die als Fäll- und/oder Rückewinde eingesetzt werden kann und die mit einem Kunststoffseil versehen ist, wobei die Forstseilwinde einen komfortablen Seilauswurf mit geringen Bedienkräfte für das Ziehen des Kunststoffseils beim Abspulen des Kunststoffseils aufweist, geringe Tragekräfte für das Seiltragen des Kunststoffseils für die Bedienperson aufweist sowie ein gute Aufwickelqualität des Kunststoffseils auf der Seiltrommel aufweist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- 1 eine erfindungsgemäße Forstseilwinde in einer schematischen Darstellung,
- 2 einen Ausschnitt A der Auswerferrolle der 1 in einer vergrößerten schematischen Darstellung,
- 3 die Auswerferrolle der 1, 2 mit dem Seilauswerferfenster,
- 4 eine Vorderansicht der 3 und
- 5 einen Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Auswerferrolle mit mehreren Anpressrollen.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Forstseilwinde 1 in einer schematischen Darstellung gezeigt. Die 1 zeigt hierbei eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Forstseilwinde 1.
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Die Forstseilwinde 1 weist eine von einem Antriebsmotor 2 angetriebene Seiltrommel 3 auf, auf der ein Kunststoffseil 4 aufgespult ist. Die Seiltrommel 3 ist um eine Drehachse 5 drehbar angeordnet und von dem Antriebsmotor 2 angetrieben. Der Antriebsmotor 2 kann beispielsweise als Hydraulikmotor oder Elektromotor ausgebildet sein.
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Die Forstseilwinde 1 weist weiterhin einen Auswerfer 6 mit einer Auswerferrolle 7 auf, die um eine Drehachse 8 drehbar angeordnet ist.
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Das Kunststoffseil 4 ist von der Seiltrommel 3 in vertikaler Richtung V zu der Auswerferrolle 7 geführt, über die Auswerferrolle 7 geführt und an der Auswerferrolle 7 derart umgelenkt, dass das Seil 4 von der Auswerferrolle 7 in horizontaler Richtung weggeführt ist.
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Der Auswerfer 6 weist weiterhin mindestens eine Anpressrolle 10 auf, die um eine Drehachse 11 drehbar angeordnet ist und mittels der das Kunststoffseil 4 auf die Auswerferrolle 7 angepresst ist.
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Die Auswerferrolle 7 ist erfindungsgemäß von einem Antriebsmotor 12 angetrieben. Der Antriebsmotor 12 kann beispielsweise als Hydraulikmotor oder Elektromotor ausgebildet sein. Weiterhin ist erfindungsgemäß die Anpressrolle 10 mit der von dem Antriebsmotor 12 angetriebenen Auswerferrolle 7 drehgekoppelt, so dass die Anpressrolle 10 von der Auswerferrolle 7 angetrieben wird.
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Wie aus der 2 ersichtlich ist, in der der Bereich A des Auswerfers 6 der 1 in einer vergrößerten Darstellung dargestellt ist, weist die Auswerferrolle 7 eine Aufnahmenut 20 auf, in der das Kunststoffseil 4 angeordnet ist. Die Aufnahmenut 20 weist einen flachen Nutgrund 21 auf, auf dem das Kunststoffseil 4 aufliegt, und zwei seitliche schräge Nutflanken 22a, 22b auf. Die Anpressrolle 10 taucht in die Aufnahmenut 20 der Auswerferrolle 7 ein und ist derart ausgebildet, dass das auf dem Nutgrund 21 aufliegende Kunststoffseil 4 von einer Außenumfangsfläche 25 der Anpressrolle 10 auf den Nutgrund 21 angepresst wird und dass zwei seitliche und geneigte Stirnflächen 26a, 26b der Anpressrolle 10 an den Nutflanken 22a, 22b der Auswerferrolle 7 zum Antrieb der Anpressrolle 10 durch die von dem Antriebsmotor 12 angetriebene Auswerferrolle 10 anliegen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen der Auswerferrolle 7 und der Anpressrolle 10 eine Kraftmitnahme zwischen den Nutflanken 22a, 22b der Auswerferrolle 7 und den geneigten Stirnflächen 26a, 26b der Anpressrolle 10 für eine Drehkopplung zwischen der angetriebenen Auswerferrolle 7 und der Anpressrolle 10 ausgebildet. Alternativ kann zwischen den Nutflanken 22a, 22b der Auswerferrolle 7 und den geneigten Stirnflächen 26a, 26b der Anpressrolle 10 eine gegen Radialtoleranzen unempfindliche Verzahnung für die Drehkopplung zwischen der angetriebenen Auswerferrolle 7 und der Anpressrolle 10 ausgebildet sein.
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Die Auswerferrolle 7 ist bevorzugt als Stahlrolle ausgebildet.
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Um ausreichende Axialkräfte von der über die Auswerferrolle 7 angetriebenen Anpressrolle 10 auf das Kunststoffseil 4 übertragen zu können und eine Kraftmitnahme zum Antrieb und zum Drehen der Anpressrolle 10 durch die mittels des Antriebsmotors 12 angetriebene Auswerferrolle 7 zu erzielen, sind die in die Aufnahmenut 20 eintauchende Außenumfangsfläche 25 und zumindest die in die Aufnahmenut 20 eintauchenden Bereiche der beiden Stirnflächen 26a, 26b der Anpressrolle 10 mit einer gummierten Oberfläche versehen.
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Die Anpressrolle 10 ist hierzu bevorzugt von einer Stahlrolle gebildet, auf die an der Außenumfangsfläche 25 und den beiden Stirnflächen 26a, 26b eine Gummischicht aufvulkanisiert ist.
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Die Anpressrolle 10 ist weiterhin mittels einer Vorspanneinrichtung 30 in Richtung auf die Auswerferrolle 7 vorgespannt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Vorspanneinrichtung 30 als einstellbare Zugfeder ausgebildet.
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Durch die Vorspanneinrichtung 30 wird somit die Anpressrolle 10 derart in Richtung auf die Auswerferrolle 7 vorgespannt, dass die Anpressrolle 10 über die gummierte Außenumfangsfläche 25 mit dem Kunststoffseil 4 in Kontakt steht und das Kunststoffseil 4 auf den Nutgrund 21 der Aufnahmenut 20 der Auswerferrolle 7 gedrückt wird und dass die Stirnflächen 26a, 26b der Anpressrolle 10 an Bereichen B1, B2 mit den Nutflanken 22a, 22b der Auswerferrolle 7 in Kontakt gelangen.
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Die Formgebung der Aufnahmenut 20 der Auswerferrolle 7 und die Formgebung der gummierten Außenumfangsfläche 25 sowie der gummierten Stirnflächen 26a, 26b der Anpressrolle 10 ist hierbei derart, dass der Abflachung des Kunststoffseils 4 unter einer Zugbelastung Rechnung getragen wird, so dass an den Bereichen B1, B2 eine Kraftmitnahme als Drehkopplung in Form einer Flankenmitnahme und eines Flankenantriebs erzielt wird, mit der die Anpressrolle 10 von der mittels des Antriebsmotors 12 angetriebenen Auswerferrolle 7 gedreht und angetrieben wird und dass von der mittels der Drehkopplung von der angetriebenen Auswerferrolle 7 angetriebenen Anpressrolle 10 eine Axialkraft auf das Kunststoffseil 4 aufgebracht werden kann.
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Bei dem erfindungsgemäßen Auswerfer 6 wird somit die Auswerferrolle 7 von dem Antriebsmotor 12 angetrieben, wobei durch die gummierte Außenumfangsfläche 25 der durch die Drehkopplung, beispielsweise die Flankenmitnahme, angetriebenen Anpressrolle 10 in einem ersten Schritt das verschleißende Rutschen zwischen dem Kunststoffseil 4 und der als Stahlrolle ausgebildeten Auswerferrolle 7 verringert wird. Die gummierte Anpressrolle 10, die von der angetriebenen Auswerferrolle 7 über die Drehkopplung angetrieben ist, kann somit das Rutschen zwischen der als Stahlrolle ausgebildeten und von dem Antriebsmotor 12 angetriebenen Auswerferrolle 7 und dem Kunststoffseil 4 indirekt verhindern, da die Anpressrolle 10 entweder das Kunststoffseil 4 mitnimmt oder die angetriebene Auswerferrolle 7 bremst. Die Kraftübertragung und die Erzeugung der Axialkraft auf das Kunststoffseil 4 findet hierbei über die Anpressrolle 10 statt.
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In den 3 und 4 ist der erfindungsgemäße Auswerfer 6 mit einem Auswerferkopf 45 näher dargestellt. In den 3 und 4 ist die Anpressrolle 10 nicht näher dargestellt.
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Der Auswerfer 6 weist einen Halter 33 auf, mit dem der Auswerfer 6 um eine vertikale Schwenkachse 31 verschwenkbar ist, wie in den 3 und 4 durch den Pfeil P1 verdeutlicht ist. Der Halter 33 kann einen Rohrabschnitt 32 umfassen, in dem das Kunststoffseil 4 zu der Seiltrommel 3 geführt ist.
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Der Auswerferkopf 45 bildet ein Seilauswerferfenster 35 für das Kunststoffseil 4, das seitlich von zwei Seitenplatten 36a, 36b begrenzt ist, zwischen den die Auswerferrolle 7 drehbar angeordnet und das Kunststoffseil 4 geführt ist. Die Seitenplatten 36a, 36b sind an dem Halter 33 befestigt.
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Die Seitenplatten 36a, 36b, die beispielsweise aus Stahl bestehen und das Seilauswerferfenster 35 seitlich begrenzen, weisen jeweils eine abgerundete Innenkante 37a, 37b auf, die entsprechende Seilauslaufrundungen bilden. Mit den abgerundeten Innenkanten 37a, 37b werden somit - wie aus der 4 ersichtlich ist - sanfte Rundungen an den Außenkanten der inneren Seitenflanken der beiden Seitenplatten 36a, 36b erzielt, die das Kunststoffseil 4 tangierende Flächen darstellen, wenn das Kunststoffseil 4 leicht seitlich aus dem Auswerferkopf 45 herausgezogen wird, wie in der 4 dargestellt ist. Bei leicht seitlich aus dem Seilauswerferfenster 35 des Auswerferkopfes 45 herausgezogenem Kunststoffseil 4 werden somit scharfe Kanten, die zu einer Beschädigung des Kunststoffseils 4 führen könnten, vermieden.
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Das von den beiden Seitenplatten 36a, 36b gebildete Seilauswerferfenster 35 ist nach vertikal oben durch einen oberen Begrenzungsstift 40 und nach vertikal unten durch einen unteren Begrenzungsstift 41 begrenzt. Die Begrenzungsstifte 40, 41 sind bevorzugt als runde Stahlstifte ausgebildet, die in den Seitenplatten 36a, 36b in geeigneter Weise befestigt sind.
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In der 3 ist das Kunststoffseil 4 in einer von dem oberen Begrenzungsstift 40 begrenzten oberen Endlage und in einer von dem unteren Begrenzungsstift 41 begrenzten unteren Endlage dargestellt, wobei das Kunststoffseil 4 - wie durch den Pfeil P2 verdeutlicht ist - in jeder dazwischenliegenden vertikalen Auszugsrichtung aus dem Seilauswerferfenster 35 herausgezogen werden kann.
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Die Seitenplatten 36a, 36b weisen zumindest im Umfangsrichtung gesehen im Bereich zwischen den beiden Begrenzungsstiften 40, 41 eine kreisförmige Außenumfangsfläche auf. Die Außenradius R1 der Seitenplatten 36a, 36b ist hierbei größer als der Außenradius R2 der Auswerferrolle 7. Zumindest in dem in Umfangsrichtung gesehenen Bereich zwischen den beiden Begrenzungsstiften 40, 41 sind die kreisförmigen Seitenplatten 36a, 36b mit den abgerundete Innenkanten 37a, 37b versehen.
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In der 5 ist ein Auswerfer mit mehreren Anpressrollen 10, 10a, 10b dargestellt, die bevorzugt jeweils mit der von dem Antriebsmotor 12 angetriebenen Auswerferrolle 7 drehgekoppelt sind. Die weitere Anpressrolle 10a bzw. 10b weist bevorzugt einen identischen Aufbau wie die Anpressrolle 10 auf und ist mittels einer entsprechender Vorspanneinrichtung 30a bzw. 30b in Richtung auf die Auswerferrolle 7 vorgespannt.
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Die weitere Anpressrolle 10a, 10b taucht bevorzugt analog zur Darstellung der 2 in die Aufnahmenut 20 der Auswerferrolle 7 ein und ist jeweils derart ausgebildet, dass das auf dem Nutgrund 21 aufliegende Kunststoffseil 4 von einer Außenumfangsfläche 25 der Anpressrolle 10a bzw. 10b auf den Nutgrund 21 angepresst wird und dass zwei seitliche und geneigte Stirnflächen 26a, 26b der Anpressrolle 10a bzw. 10b an den Nutflanken 22a, 22b der Auswerferrolle 7 anliegen.
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Weiterhin sind analog zur Anpressrolle 10 die in die Aufnahmenut 20 eintauchende Außenumfangsfläche 25 und zumindest die in die Aufnahmenut 20 eintauchenden Bereiche der beiden Stirnflächen 26a, 26b der weiteren Anpressrolle 10a bzw. 10b mit einer gummierten Oberfläche versehen, so dass analog zur Anpressrolle 10 eine Kraftmitnahme zum Antrieb der weiteren Anpressrolle 10a bzw. 10b durch die von dem Antriebsmotor 12 angetriebene Auswerferrolle 7 ausgebildet ist. Dies erfolgt beispielsweise analog zu der Anpressrolle 10 durch eine Flankenmitnahme zwischen den Nutflanken 22a, 22b der Auswerferrolle 7 und den Stirnfläche 26a, 26b der weiteren Anpressrolle 10a bzw. 10b.
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Die weitere Anpressrolle 10a bzw. 10b kann denselben Durchmesser wie die Anpressrolle 10 aufweisen. Sofern es aus Platzgründen sinnvoll ist, kann die weitere Anpressrolle 10a bzw. 10b auch im Durchmesser kleiner dimensioniert werden wie die Anpressrolle 10.