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Gegenstand der Erfindung ist ein Transport- und Lagerbehälter umfassend einen rechteckigen Boden und zwei erste, einander gegenüberliegende Seitenwände und zwei zweite, einander gegenüberliegende Seitenwände, wobei die vier Seitenwände zwischen einer aufgerichteten Nutzstellung und einer flachen Leerstellung verstellbar sind.
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Ein Transport- und Lagerbehälter der genannten Art ist aus
DE 101 37 328 B4 bekannt. Bei dem aus diesem Dokument bekannten Behälter ist insbesondere an der Außenfläche der nach innen klappbaren Seitenwand bzw. zweier gegenüberliegend angeordneter nach innen klappbarer Seitenwände jeweils ein einteiliges und bügelartig ausgebildetes Stellglied angeordnet, welches durch Zug mit den Fingern nach oben hin verschoben werden kann. Mit dieser Hubbewegung werden am Stellglied angeformte Rastnasen aus ihrer Eingriffsstellung mit den Rasthaken an den angrenzenden Längsseitenwänden ausgehoben, so dass die dergestalt entriegelten Seitenwände dann nach innen geklappt werden können.
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Dieser bekannte Behälter hat den Nachteil, dass die Betätigung der Verriegelungseinrichtung in Entriegelungsrichtung ungünstig ist, weil einerseits eine nach oben verlaufende Hubbewegung auf das Stellglied zur Entriegelung ausgeübt werden muss, andererseits aber dann zum Einklappen der Seitenwände eine nach innen und unten gerichtete Kraft auf die Seitenwände ausgeübt werden muss.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Transport- und Lagerbehälter der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der gegenüber bekannten Behältern hinsichtlich seiner Handhabung und Betätigung vorteilhaft ist und dabei vergleichsweise kostengünstig herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Transport- und Lagerbehälter gemäß Patentanspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche oder nachfolgend beschrieben.
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Dadurch, dass jede Riegeleinrichtung einen horizontal verschiebbaren Riegel umfasst, der von der Außenseite der ersten Seitenwand aus betätigt werden kann und der in der Weise reibschlüssig in der ersten Seitenwand gehalten ist, dass sein Verschieben die Fingerkraft eines Benutzers erfordert, wird ermöglicht, dass der Benutzer die Riegeleinrichtungen nacheinander entriegeln kann, um dann anschließend die Seitenwände einzuklappen. Der Benutzer kann also sämtliche Schritte, die zum Entriegeln und Zusammenklappen des Behälters erforderlich sind, mit nur einer Hand ausführen, wobei die Bewegungen sehr einfach sind. Dies erleichtert die Handhabung erheblich gegenüber bekannten Behältern, für deren Entriegelung und Zusammenklappen mindestens zwei Hände und komplizierte Griffe erforderlich sind. Insbesondere muss der Benutzer bei der erfindungsgemäßen Lösung nicht zwei Riegel gleichzeitig betätigen, um sie gleichzeitig in der Entriegelungsstellung zu halten, weil ein Riegel beim Loslassen sonst von selbst, also beispielsweise durch Federkraft, wieder in seine Verriegelungsstellung wechseln würde.
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Zum Erreichen des geeigneten Reibschlusses, so dass eine Verschiebung des Riegels nur mit einem gewissen Kraftaufwand eines Fingers möglich ist, wird eine die Klemmung erzeugende maßliche Abstimmung zwischen dem Riegel und dem Fach, in dem der Riegel gehalten wird, vorgenommen. Das Verschieben des Riegels ist dann nur unter Überwindung entsprechender Reibungskräfte möglich. Der Riegel kann sich also nicht „von selbst“, also nur aufgrund von Gravitationskräften oder aufgrund von Bewegungen des Behälters als Ganzem, im Verhältnis zum Behälter verschieben. Dass der Riegel horizontal verschoben werden muss, um von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung zu gelangen, stellt eine zusätzliche Sicherung dagegen dar, dass Stöße oder Erschütterungen des Behälters in vertikaler Richtung zu einem unbeabsichtigten Rutschen des Riegels aus seiner Stellung führen. Dass der Riegel von der Außenseite der Seitenwand zu betätigen ist, hat den Vorteil, dass er nicht durch die Bewegung eines Gegenstandes, der sich im Behälter befindet, unbeabsichtigt verschoben werden kann.
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Als Material für die erste Seitenwand und den Riegel bietet sich insbesondere Kunststoff, insbesondere Propylen an. Vorzugsweise werden die Seitenwände sowie die Riegel im Spritzgussverfahren hergestellt.
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Vorzugsweise weist mindestens eine Seitenwand an ihrer Innenseite sich senkrecht zur Ebene der Seitenwand erstreckende Rippen auf, die Fächer bilden, die die in einer Ebene parallel zur Ebene der Seitenwand durch Abschnitte der Rippen begrenzt werden. Vorzugsweise wird der Riegel in einem Fach einer ersten Seitenwand gehalten.
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Vorzugsweise greift der verschiebbare Riegel in seiner Verriegelungsstellung in ein Fach einer zweiten Seitenwand ein.
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Vorzugsweise ist in der Verriegelungsstellung ein Abschnitt des Riegels mit der zweiten Seitenwand, in die er eingreift, reibschlüssig verbunden. Vorzugsweise ist an dem Riegel ein rippenartiger Griffabschnitt ausgebildet. Vorzugsweise ragt der rippenartige Griffabschnitt aus einer Öffnung in der ersten Seitenwand nach außen aus der Seitenwand hervor.
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Vorzugsweise wird der rippenartige Griffabschnitt in vertikaler Richtung die Öffnung in der ersten Seitenwand übergreift, so dass der Riegel in der Richtung senkrecht zur Ebene der ersten Seitenwand formschlüssig gehalten.
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Die Erfindung wird anhand der Figuren, die ein Ausführungsbeispiel zeigen, näher erläutert. Es zeigen
- 1: einen erfindungsgemäßen Behälter in der Nutzstellung, wobei sich die Riegeleinrichtungen in der Verriegelungsstellung befinden;
- 2: einen Ausschnitt der 1;
- 3: eine Ansicht des Behälters gem. 1 von unten;
- 4: einen Teil eines Querschnitts parallel zu einer ersten Seitenwand des Behälters gemäß 1;
- 5: einen Querschnitt parallel zu einer ersten Seitenwand des Behälters gemäß 1;
- 6: eine Seitenansicht auf eine erste Seitenwand des Behälters gemäß 1;
- 7: einen horizontalen Querschnitt des Behälters gem. 1 von oben;
- 8: eine Ansicht des Behälters gem. 1 von oben;
- 9: den Behälter gemäß 1 in der Nutzstellung, wobei sich die Riegeleinrichtungen in der Entriegelungsstellung befinden;
- 10: einen Teil eines Querschnitts parallel zu einer ersten Seitenwand des Behälters gemäß 9;
- 11: einen Querschnitt parallel zu einer ersten Seitenwand des Behälters gemäß 9;
- 12: eine Seitenansicht auf eine erste Seitenwand des Behälters gemäß 9;
- 13: einen horizontalen Querschnitt des Behälters gem. 9 von oben;
- 14: den Behälter gemäß den vorherigen Figuren während des Einklappens der Seitenwände;
- 15: den Behälter gemäß den vorherigen Figuren in der flachen Leerstellung;
- 16: einen Riegel im Zustand vor seiner Befestigung an der ersten Seitenwand;
- 17: einen Riegel während des Vorgangs seiner Befestigung an der ersten Seitenwand;
- 18: einen Riegel im an der ersten Seitenwand befestigten Zustand.
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Die Figuren zeigen einen erfindungsgemäßen Transport- und Lagerbehälter. Die Abmessungen sind so gewählt, dass ein Benutzer die beiden Handgriffe 5 mit je einer Hand ergreifen kann.
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Der Behälter umfasst einen rechteckigen Boden und zwei erste, einander gegenüberliegende Seitenwände 1a, 1b und zwei zweite, einander gegenüberliegende Seitenwände 2a, 2b. Die vier Seitenwände 1a, 1b, 2a, 2b sind zwischen einer aufgerichteten Nutzstellung und einer flachen Leerstellung verstellbar. Sie können aufgrund einer gelenkigen Verbindung im Bodenbereich eingeklappt bzw. aufgeklappt werden. Die zwei ersten Seitenwände 1a, 1b sind mit je zwei verstellbaren Riegeleinrichtungen ausgestattet.
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Der Behälter besteht aus Kunststoff. Er bildet eine Art Verlattung nach, die je Seitenwand mehrere sich horizontal erstreckende Latten aufweist.
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In den 1 bis 8 befinden sich die vier Seitenwände 1a, 1b, 2a, 2b in der aufgerichteten Nutzstellung, wobei sich die Riegeleinrichtungen in der Verriegelungsstellung befinden. Die Riegeleinrichtungen halten die ersten Seitenwände 1a, 1b formschlüssig an ihren benachbarten zweiten Seitenwänden 2a, 2b, sodass die ersten Seitenwände 1a, 1b nicht zu dem Boden hin einklappbar sind. Jede Riegeleinrichtung umfasst einen horizontal verschiebbaren Riegel 3, der von der Außenseite der ersten Seitenwand 1a, 1b aus betätigt werden kann und der in der Weise reibschlüssig in der ersten Seitenwand 1a, 1b gehalten ist, dass sein Verschieben die Fingerkraft eines Benutzers erfordert. Die zweiten Seitenwände 2a, 2b sind in diesem Zustand nicht zu dem Boden hin einklappbar, weil sie von den ersten Seitenwänden 1a, 1b blockiert werden. Ein Wegklappen der Seitenwände nach außen wird insbesondere dadurch verhindert, dass an den ersten Seitenwänden 1a, 1b angeordnete Eingriffsmittel 7 parallel zu der benachbarten zweiten Seitenwand 2a, 2b in die zweite Seitenwand 2a, 2b eingreifen.
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In dieser Nutzstellung mit den Riegeleinrichtungen in der Verriegelungsstellung kann der Behälter Gegenstände für einen Transport oder eine Lagerung aufnehmen. Außerdem kann der Behälter mit gleichartigen oder auch anderen, die gleichen Abmessungen aufweisenden Behältern gestapelt werden. Im leeren Zustand des Behälters können dessen Seitenwände 1a, 1b, 2a, 2b nach innen hin zum Boden eingeklappt werden, wodurch die Seitenwände 1a, 1b, 2a, 2b eine flache Leerstellung einnehmen, in der der Behälter in seiner Höhe auf einen Bruchteil der Höhe in Nutzstellung der Seitenwände verkleinert ist. Dies erlaubt einen platzsparenden Transport und eine platzsparende Lagerung des Behälters in leerem Zustand.
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Die Seitenwände 1a, 1b, 2a, 2b weisen an ihrer Innenseite sich senkrecht zur Ebene der jeweiligen Seitenwand erstreckende Rippen auf, die Fächer bilden, die die in einer Ebene parallel zur Ebene der Seitenwand durch Abschnitte der Rippen begrenzt werden. Die Riegel 3 werden jeweils in einem Fach 6 einer ersten Seitenwand 1a, 1b gehalten. Der Riegel 3 greift in seiner Verriegelungsstellung in ein Fach 8 einer zweiten Seitenwand 2a, 2b ein.
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Der Abschnitt des Riegels 3, der in die zweite Seitenwand 2a, 2b eingreift, ist mit der zweiten Seitenwand 2a, 2b, in die er eingreift, reibschlüssig verbunden. An dem Riegel 3 ist ein rippenartiger Griffabschnitt 4 ausgebildet, der aus einer Öffnung in der ersten Seitenwand 1a, 1b nach außen aus der Seitenwand 1a, 1b hervorragt. Der rippenartige Griffabschnitt 4 übergreift in vertikaler Richtung die Öffnung in der ersten Seitenwand 1a, 1b, so dass der Riegel 3 in der Richtung senkrecht zur Ebene der ersten Seitenwand 1a, 1b formschlüssig gehalten.
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In den 9 bis 13 befinden sich die vier Seitenwände 1a, 1b, 2a, 2b in der aufgerichteten Nutzstellung, wobei sich die Riegeleinrichtungen in der Entriegelungsstellung befinden. Die Riegel 3 sind unter Überwindung von Reibungskräften aus der Verriegelungsstellung herausgeschoben worden. Dieses Verschieben ist durch Fingerkraft eines Benutzers möglich. Es kann jedoch nicht „von allein“, also nur aufgrund der Gravitation oder aufgrund von Bewegungen des Behälters als Ganzem geschehen.
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In 14 ist der Behälter während eines Einklappens seiner Seitenwände gezeigt. Die beiden ersten Seitenwände sind bereits nach innen hin auf den Boden geklappt. Die zweiten Seitenwände befinden sich gerade in ihrer Bewegung aus der aufgerichteten Stellung in ihre eingeklappte Stellung, in der sie dann parallel zum Boden auf den bereits eingeklappten ersten Seitenwänden zu liegen kommen. Diese flache Leerstellung ist in 15 gezeigt.
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Um den Riegel 3 kostengünstig fertigen zu können, ist jeder Riegel 3 ein einstückiges Spritzgussteil aus Kunststoff. Damit kann der Riegel in gleicher Weise hergestellt werden, wie üblicherweise auch die Seitenwände und der Boden der Transport- und Lagerbehälter hergestellt werden, so dass mit denselben Herstellungsanlagen alle Teile des Behälters gefertigt werden können.
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Der Riegel 3 kann auf vorteilhaft einfache Weise an der ersten Seitenwand 1a, 1b montiert werden. 16 zeigt einen Riegel 3 im Zustand vor seiner Befestigung an der ersten Seitenwand 1a, 1b. Der Riegel 3 kann einfach in das dafür vorgesehene Fach an der Innenseite einer ersten Seitenwand eingesetzt werden. 17 zeigt den Riegel 3 während des Vorgangs seiner Befestigung an der ersten Seitenwand. 18 zeigt einen Riegel 3 im an der ersten Seitenwand 1a, 1b befestigten Zustand.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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