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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Montagesystem zur Anbringung von Gegenständen an einem Untergrund umfassend ein Befestigungselement mit einem tellerartigen Grundkörper mit einer Einfüllöffnung zur Einbringung eines Haftmittels zwischen Untergrund und Befestigungselement, wobei der Grundkörper eine zum Untergrund hin offene Ausnehmung aufweist, die das eingebrachte Haftmittel aufnimmt und wobei der Grundkörper Mittel zur Verbindung wenigstens eines Halterungselements mit dem Befestigungselement aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind Montagesysteme der eingangs genannten Art bekannt geworden, die dazu geeignet sind, Gegenstände verschiedenster Art über Halterungselemente an einem Untergrund, beispielsweise an einer Wand anzubringen. Diese Art der Befestigung ist insbesondere dort vorteilhaft, wo der Untergrund mit beispielsweise Fliesen oder Kacheln verkleidet ist, so dass man bei einer herkömmlichen Befestigung mittels Schrauben und Dübeln in diese Fliesen hinein bohren müsste. Um dies zu vermeiden wurden entsprechende Montagesysteme entwickelt, die eine Befestigung am Untergrund über eine Klebeverbindung ermöglichen, so dass keine Bohrlöcher erforderlich sind.
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In der
DE 10 2009 003 391 A1 ist ein Montagesystem der eingangs genannten Gattung beschrieben, bei dem ein Haftmittel (Kleber) über eine Einfüllöffnung in eine der Wand zugewandte Ausnehmung eines Grundkörpers des Befestigungsmittels eingefüllt wird, so dass sich nach Aushärten des Haftmittels eine feste Verbindung zwischen Grundkörper und Untergrund ergibt. Man kann dann ein kappenförmiges Verschlussteil auf den befestigten Grundkörper aufschrauben. An dem Verschlusselement kann sich beispielsweise ein Gewindebolzen befinden, der zur Verbindung mit einem Teil einer Halterung eines Gebrauchsgegenstands dient.
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Aus der
WO 2018/077351 A1 ist ein ähnliches Montagesystem bekannt, bei dem vorgeschlagen wird, als Haftmittel einen feucht aushärtenden und vernetzenden Montagekleber zu verwenden, der aus nur einer Komponente besteht. In dieser Druckschrift wird erwähnt, dass aus dem Stand der Technik für die stoffschlüssige Montage eines Grundkörpers an einem glatten Haftgrund im Küchen- oder Sanitärbereich wie beispielsweise an Kacheln oder Fliesen auch die Verwendung von zwei-Komponenten-Klebern bekannt ist. Hier ist es jedoch nachteilig, dass oft eine unzureichende Vermischung der beiden Komponenten des Klebers erfolgt, woraus eine unzureichende Haftbefestigung resultiert. In allen genannten Fällen handelt es sich bei dem verwendeten Haftmittel um Klebstoffe, die entweder von sich aus an der Umgebung aushärten (1-Komponenten-Kleber) oder nach Vermischen der beiden Komponenten ohne weitere Einwirkung von Energie durch Vernetzung aushärten.
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Nachteilig an den bekannten Montagesystemen dieser Art ist, dass die Klebewirkung des Haftmittels mitunter unzureichend ist, insbesondere wenn aufgrund der klimatischen Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit) bei der Anbringung oder aus anderen Gründen (unzureichende Durchmischung bei Zwei-Komponenten-Klebern) keine vollständige Vernetzung und Aushärtung des Klebstoffs bei der Anbringung des Montagesystems stattfindet. Da der Benutzer es in der Regel nicht bemerkt, wenn die vorgesehene Klebkraft nicht erreicht wird, kann es vorkommen, dass die Belastbarkeit der Befestigung nicht dem entspricht, was der Hersteller angibt, so dass das Montagesystem zu hoch belastet wird und die Wandbefestigung auf Dauer nicht hält, wodurch es zu Unfällen kommen kann.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung ein. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Montagesystem der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem ein sicheres Vernetzen des Haftmittels und damit eine gute, dauerhafte belastbare Haftverbindung zwischen dem Grundkörper des Montagesystems und dem Untergrund, an dem dieser befestigt wird, erzielt wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Montagesystem der eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Haftmittel einen UV-härtbaren Klebstoff umfasst. Somit hat der Benutzer die Möglichkeit, den Klebstoff durch Beaufschlagung mit UV-Strahlung auszuhärten. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass eine Vernetzung des UV-Klebstoffs stattfindet. Dem Benutzer kann beispielsweise vom Hersteller eine gewisse Zeit vorgegeben werden, die ausreichend ist, um eine Aushärtung des Klebstoffs mit hoher Sicherheit zu erzielen und wenn diese Zeitdauer der Beaufschlagung mit UV-Strahlung eingehalten wird, entfaltet der Klebstoff seine gewünschte Haftkraft.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Montagesystem eine UV-Lampe umfasst, ausgebildet zur Beaufschlagung des in das Befestigungselement eingebrachten Haftmittels mit UV-Strahlung zwecks Aushärtung des Klebstoffs. Man kann es beispielsweise so handhaben, dass der Hersteller des Montagesystems dem Benutzer, der dieses erwirbt eine geeignete UV-Lampe mitliefert, so dass der Benutzer, der keine solche UV-Lampe besitzt, diese nicht erst beschaffen muss, um ein Befestigungselement dieser Art an einem Untergrund anzubringen.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, wenn die verwendete UV-Lampe an die Form des anzubringenden Befestigungselements angepasst ist. Somit kann es gemäß einer optionalen Variante der Erfindung so sein, dass die UV-Lampe derart ausgebildet und dimensioniert ist, dass sie auf das am Untergrund vorbefestigte Befestigungsmittel aufsetzbar, insbesondere über den tellerartigen Grundkörper stülpbar ist. Eine solche Ausführungsvariante hat den Vorteil, dass die UV-Strahlung gezielt in den Bereich abgegeben wird, in dem sich der auszuhärtende Klebstoff befindet, nämlich in den Bereich zwischen dem tellerartigen Befestigungselement und dem Untergrund, an dem dieses mittels des Klebstoffs anzubringen ist. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Strahlungsdosis höher ist, aufgrund der kurzen Entfernung zwischen UV-Lampe und Klebstoff. Außerdem wird eine Streuung der UV-Strahlung in die Umgebung vermieden, so dass auch der Benutzer selbst nicht oder nur in ganz geringem Ausmaß mit der Strahlung in Berührung kommt, die möglicherweise bei kurzer Entfernung gesundheitsschädlich wäre, insbesondere wenn die Strahlung in die Augen des Benutzers gelangt. Diese Gefahr wird bei der zuvor geschilderten Variante der Erfindung ausgeschlossen, denn die UV-Lampe kann hier so konzipiert sein, dass sie Strahlung nur in Richtung auf das Befestigungselement und den Untergrund abgibt, das heißt in eine Richtung, die dem Benutzer abgewandt ist. Zudem kann man die dem Benutzer zugewandte Oberseite der UV-Lampe abschirmen, so dass zum Benutzer hin keine UV-Strahlung abgegeben wird. Es ist also aus den genannten Gründen vorteilhaft, wenn der Benutzer eine solche spezifische, für diesen Zweck angepasste UV-Lampe zum Aushärten des Klebstoffs verwendet, da eine handelsübliche herkömmliche UV-Lampe diese Bedingungen nicht erfüllt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die UV-Lampe auf das Befestigungsmittel klemmend und/oder formschlüssig aufsetzbar. Diese Variante erübrigt eine gesonderte Befestigung der UV-Lampe an dem Befestigungsmittel und ermöglicht somit dem Benutzer eine einfache und zügige Handhabung. Nach der Vorfixierung des tellerartigen Befestigungselements an dem Untergrund und nach dem Einbringen des Klebstoffs genügt es, wenn der Benutzer die UV-Lampe auf das tellerartige Befestigungselement aufsetzt, so dass sie quasi durch die Klemmwirkung bzw. den Formschluss auf dem Befestigungselement ohne weitere Befestigungsmittel hält. Dann kann der Benutzer die UV-Lampe beispielsweise über einen Schalter einschalten und die UV-Strahlung beaufschlagt aus unmittelbarer Nähe den Klebstoff und härtet diesen aus. In der Regel reicht hier eine Aushärtungszeit von wenigen Minuten. Anschließend nimmt der Benutzer die UV-Lampe wieder ab, wobei er sicher sein kann, dass der Klebstoff vollständig vernetzt und ausgehärtet ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die UV-Lampe in ihrem dem tellerartigen Grundkörper zugewandten Bereich eine mindestens abschnittsweise hohlzylindrische Struktur aufweist, die entsprechend dem Umriss des tellerartigen Grundkörpers dimensioniert ist. Diese Variante ermöglicht einen einfachen Formschluss zwischen dem tellerartigen Befestigungselement, welches eine runde Geometrie aufweist, und der über dieses gestülpten UV-Lampe, da sich deren hohlzylindrische Struktur über den Teller schiebt. Vorzugsweise besteht nur ein geringes oder kein Spiel zwischen dem äußeren Rand des Tellers und dem radial inneren Rand der hohlzylindrischen Struktur der UV-Lampe, so dass diese auf dem tellerartigen Befestigungselement klemmen bleibt, wenn es sich um eine Wandbefestigung handelt, bei der die Achse des tellerartigen Befestigungselements horizontal ausgerichtet ist.
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Vorzugsweise ist wie gesagt die UV-Lampe ausgebildet, die UV-Strahlung zumindest überwiegend in dem Bereich abzugeben, in dem sie auf das am Untergrund vorbefestigte Befestigungsmittel, insbesondere den tellerartigen Grundkörper, aufgesetzt oder über diesen gestülpt ist. Dies kann man dadurch erreichen, dass man die UV-Strahlung bei aufgesetzter UV-Lampe in Achsrichtung auf den tellerartigen Grundkörper abgibt, während man die entgegengesetzte Seite der UV-Lampe, die dem Benutzer zugewandt ist und gegebenenfalls auch seitliche Flächen der UV-Lampe, lichttechnisch abschirmt, so dass dort keine UV-Strahlung austreten kann.
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Um außerdem zu gewährleisten, dass die in Richtung auf den tellerartigen Grundkörper abgegebene UV-Strahlung den auszuhärtenden Klebstoff erreicht, ist es gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung von Vorteil, wenn der tellerartige Grundkörper zumindest teilweise, vorzugsweise in einem radial innenliegenden Bereich, aus einem für UV-Strahlung durchlässigen Material, insbesondere Kunststoff besteht. Wenn man beispielsweise einen transparenten oder transluzenten Kunststoff zumindest für Teilbereiche des tellerartigen Grundkörpers verwendet, kann die auf die (der Wand abgewandte) Oberseite des tellerartigen Grundkörpers auftreffende UV-Strahlung durch den Kunststoff hindurchdringen und trifft so direkt auf die Klebstoffmasse, die sich unter dem tellerartigen Grundkörper in einem Zwischenraum zwischen dessen Unterseite und dem Untergrund befindet, wenn der tellerartige Grundkörper an der Wand vorfixiert ist und der Klebstoff ausgebracht wurde.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der tellerartige Grundkörper wenigstens ein achsparalleles Loch für eine optionale Schraubbefestigung aufweist. Ein solches Loch kann gegebenenfalls zunächst nach der Herstellung dünnwandig verschlossen sein, so dass hier kein Kleber austreten kann. Wenn der Benutzer eine Schraubbefestigung vornehmen will, lässt sich der dünnwandige Verschluss beim Schraubvorgang problemlos öffnen, so dass dann ein Durchgangsloch vorliegt. Vorzugsweise sieht man mindestens zwei solcher Löcher für die Schraubbefestigung in dem Teller vor, da so ein Kippmoment nach der Anbringung vermieden wird. Eine mittige Schraubbefestigung des Tellers mit nur einer Schraube kommt in der Regel nicht in Betracht, da zumeist der Klebstoff im mittigen Bereich über einen Kanal in den Zwischenraum unter dem Teller eingebracht wird. Durch die Schraublöcher erhält der Benutzer die Möglichkeit, in Fällen, in denen eine Klebebefestigung als nicht adäquat angesehen wird oder beispielsweise eine besonders hohe Belastung des Befestigungselements gewünscht ist, alternativ oder zusätzlich eine Schraubbefestigung vorzunehmen. Das Montagesystem ist damit vielseitiger verwendbar, denn der Benutzer ist in diesem Fall nicht gezwungen, auf ein anderes Montagesystem auszuweichen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass der tellerartige Grundkörper wenigstens eine durchgehende Öffnung aufweist, durch die in den Bereich zwischen Untergrund und Befestigungselement eingebrachter überschüssiger Klebstoff zur Telleroberseite hin austreten kann, wobei diese Öffnung bei einer vorgesehenen Schraubbefestigung nicht diejenige Öffnung sein sollte, durch die die Schraube hindurchgreift. Diese zusätzliche Öffnung dient dazu, dem Benutzer anzuzeigen, wenn eine ausreichende Menge an Klebstoff in den Zwischenraum zwischen der Unterseite des tellerartigen Grundkörpers und dem Untergrund eingefüllt wurde. Der Benutzer füllt somit solange Klebstoff ein, bis wieder Klebstoff aus der Öffnung nach oben hin austritt. Somit kann er dann sicher sein, dass der Zwischenraum vollständig mit Klebstoff gefüllt wurde. Gegebenenfalls wird aus der Öffnung ausgetretener überschüssiger Klebstoff abgewischt und dann kann der Vorgang der Aushärtung mit der UV-Lampe beginnen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Aufgabe sieht vor, dass die Zusammensetzung des UV-härtbaren Klebstoffs so gewählt ist, dass dieser bei Erwärmung fließfähig wird und/oder seine Haftkraft verliert oder die Haftkraft sich wesentlich verringert, so dass das Befestigungselement bei Einwirkung einer Scherkraft und/oder Schälkraft vom Untergrund lösbar ist. Wenn somit der tellerartige Grundkörper des Montagesystems bei Bedarf wieder entfernt werden soll, kann der Benutzer den Bereich, in dem sich der Klebstoff befindet, erhitzen, beispielsweise über Heißluft mittels eines Föns oder dergleichen. Dies führt zur Erweichung des Klebstoffs und zur Aufhebung oder zum Nachlassen der Klebkraft, woraufhin es möglich ist, auf mechanischem Wege das tellerartige Befestigungselement vom Untergrund zu lösen. Dazu kann man beispielsweise eine Art Schaber oder dergleichen als Werkzeug benutzen, dessen Kantenbereich man unter den tellerartigen Grundkörper schiebt, um diesen von dem Untergrund zu lösen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung enthält der UV-härtbare Klebstoff wenigstens einen Acrylsäureester, wobei hier vorzugsweise Hexan-1,6-dioldiacrylat und/oder exo-1,7,7-Trimethylbicyclo[2.2.1]hept-2-ylacrylat in Betracht kommt. Acrylsäureester sind chemisch instabil und neigen bei Einfluss von Licht zu spontaner Polymerisation.
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Weiterhin kann der erfindungsgemäße UV-härtbare Klebstoff in einer bevorzugten Zusammensetzung beispielsweise 4-(1-Oxo-2-propenyl)-morpholin enthalten. Bei dieser chemischen Verbindung handelt es sich ebenfalls um ein UV-härtbares Polymer, welches sich zur Verwendung in Klebstoffen eignet.
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Daneben enthält der erfindungsgemäße UV-härtbare Klebstoff insbesondere einen Photoinitiator, wobei hier insbesondere a-Hydroxyketone wie beispielsweise (1-hydroxycyclohexyl)phenylketon als Photoinitiator geeignet ist. Durch Absorption von UV-Licht zerfällt der Photoinitiator und bildet reaktive Spezies, das heißt freie Radikale, die dann eine Kettenreaktion auslösen, durch die die polymerisierbaren Verbindungen in der Klebstoffmasse in sehr kurzer Zeit aushärten.
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Besonders bevorzugt enthält die erfindungsgemäße UV-härtbare Klebstoffzusammensetzung zwei oder mehrere unter Einfluss von UV-Licht polymerisierbare Substanzen, insbesondere ausgewählt aus den oben genannten Verbindungen. Beispielsweise sind in einer konkreten Zusammensetzung des UV-härtbaren Klebstoffs mindestens die nachfolgend wiedergegebenen Inhaltsstoffe enthalten:
- --5 - 15% exo-1,7,7-Trimethylbicyclo[2.2.1]hept-2-ylacrylat,
- --20 - 30% 4-(1-Oxo-2-propenyl)-morpholin,
- 10 - 30% Hexan-1,6-dioldiacrylat,
- --1 - 5%- eines a-Hydroxyketons
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Die obigen Angaben sind jeweils in Masse-Prozent.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Anbringung von Gegenständen an einem Untergrund mittels eines Montagesystems nach einem der Ansprüche 1 bis 13, welches die Schritte umfasst:
- --Vorfixieren eines Befestigungselements mit einem tellerartigen Grundkörper an dem Untergrund,
- --Einbringen eines UV-härtbaren Klebstoffs als Haftmittel in den Raum zwischen Untergrund und Befestigungselement,
- --Aufsetzen einer UV-Lampe auf den tellerartigen Grundkörper, insbesondere Stülpen der UV-Lampe über den tellerartigen Grundkörper,
- --Aushärten des Klebstoffs mittels UV-Strahlung und
- --gegebenenfalls Anbringen eines Gegenstands an dem Befestigungselement.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zum Lösen eines mittels des Montagesystems gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 oder eines mittels des Verfahrens nach Anspruch 14 an einem Untergrund angebrachten Befestigungselements von dem Untergrund, bei dem die Haftverbindung zwischen dem Befestigungselement und dem Untergrund mittels Erwärmung des Haftmittels gelöst wird und danach durch Erzeugen einer Scherkraft oder einer Schälkraft gegebenenfalls mit Hilfe eines Werkzeugs der tellerartige Grundkörper von dem Untergrund gelöst wird.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine Ansicht eines tellerartigen Grundkörpers, welcher Teil des erfindungsgemäßen Montagesystems ist, von der Oberseite;
- 2 eine Ansicht des tellerartigen Grundkörpers von 1 von der Unterseite her gesehen;
- 3 eine schematische Skizze, die einen ersten Schritt der Anbringung des tellerartigen Grundkörpers an einem Untergrund erläutert;
- 4 eine weitere schematische Skizze, die einen weiteren Schritt der Anbringung des tellerartigen Grundkörpers illustriert;
- 5 eine weitere schematische Skizze, die einen weiteren Schritt der Anbringung des tellerartigen Grundkörpers illustriert;
- 6 eine weitere schematische Skizze, die einen weiteren Schritt bei der Anbringung des erfindungsgemäßen Montagesystems illustriert;
- 7 eine weitere schematische Skizze, die einen weiteren Schritt bei der Anbringung des erfindungsgemäßen Montagesystems illustriert;
- 8 eine weitere schematische Skizze, die einen weiteren Schritt bei der Anbringung des erfindungsgemäßen Montagesystems illustriert;
- 9 eine weitere schematische Skizze, die einen ersten Schritt beim wieder Lösen des erfindungsgemäßen Montagesystems illustriert;
- 10 eine weitere schematische Skizze, die einen zweiten Schritt beim wieder Lösen des erfindungsgemäßen Montagesystems illustriert;
- 11 eine Seitenansicht der UV-Lampe für die Aushärtung des Klebstoffs;
- 12 eine Ansicht der UV-Lampe von 11 von der Unterseite her gesehen;
- 13 eine Explosionsansicht des tellerartigen Grundkörpers und der über diesen stülpbaren UV-Lampe.
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Zunächst wird auf die 1 bis 3 Bezug genommen und anhand dieser wird der tellerartige Grundkörper 10 näher beschrieben, welcher Teil des erfindungsgemäßen Montagesystems ist und welcher an einem Untergrund, insbesondere an einer Wand durch Klebeverbindung befestigt wird. Der tellerartige Grundkörper 10 hat einen runden, insbesondere kreisrunden Umriss mit einem radial äußeren Bereich 11, welcher sich über den größten Teil des Durchmessers erstreckt und welcher aus einem weitgehend transparenten Kunststoff oder Glas besteht, so dass die UV-Strahlung, die für das Härten des Klebstoffs eingesetzt wird, wie weiter unten noch näher erläutert wird, durch den transparenten Kunststoff hindurchtreten kann. Weiterhin hat der tellerartige Grundkörper 10 einen radial mittleren Bereich 12, der zumindest teilweise aus einem steifen Material besteht, beispielsweise aus Metall und konzentrisch in der Mitte befindet sich eine sich axial nach oben hin erstreckende Hülse 13, die eine axiale mittige Bohrung 14 aufweist, so dass man durch diese Bohrung 14 hindurch den Klebstoff in den Raum unterhalb des tellerartigen Grundkörpers einbringen kann. Die Bohrung 14 kann beispielsweise ein Innengewinde aufweisen, so dass man eine Tülle einer Klebstofftube auf die Hülse 13 aufschrauben kann. Alternativ kann man die Tülle beispielsweise auch aufstecken oder durch Bajonettverschluss verriegeln. Über die Tülle wird dann der Klebstoff eingefüllt, wobei dieses Prinzip jedoch aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt ist und daher hier nicht näher erläutert wird. Neu ist jedoch gemäß der vorliegenden Erfindung die Art des verwendeten Klebstoffs, welcher durch UV-Licht härtbar ist.
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2 zeigt eine Ansicht auf die Unterseite des tellerartigen Grundkörpers 10. Man sieht, dass dieser ein doppelseitiges Klebeband 15 aufweist, welches in Teilflächen auf die Unterseite des Grundkörpers 10 aufgebracht ist und dann wenn der Grundkörper an dem Untergrund vorfixiert werden soll, wird ein Schutzpapier abgezogen und das doppelseitige Klebeband kann an den Untergrund angedrückt werden, so dass der tellerartige Grundkörper an dem Untergrund haftet und auf diese Weise in der vorgesehenen Position vorfixiert ist. Die endgültige Befestigung erfolgt dann über den Klebstoff, welcher durch die Bohrung hindurch in den Zwischenraum zwischen der Unterseite des tellerartigen Grundkörpers und den Untergrund eingebracht wird. Das doppelseitige Klebeband 15 befindet sich wie man in 1 erkennt nur in einem ringförmigen radial äußeren Bereich 15 a und in einem weiteren konzentrisch dazu liegenden radial inneren Bereich 15 b, wobei beide Bereiche durch einen radialen Steg 15 c miteinander verbunden sind. Diese Form des doppelseitigen Klebebands hat den Zweck, einen Teil der Fläche des tellerartigen Grundkörpers nicht abzudecken sondern transparent zu halten, damit die UV-Strahlung durch diesen transparenten Bereich 16 hindurchtreten kann und auf den Klebstoff trifft, welcher sich unter dem tellerartigen Grundkörper 10 befindet.
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1 zeigt, dass der tellerartige Grundkörper 10 außerdem zwei am Umfang etwa gegenüberliegende, jeweils in einem radial äußeren Bereich zwischen der Hülse 13 und dem äußeren Rand des tellerartigen Grundkörpers liegende, achsparallele Durchgangslöcher 17 aufweist, die dem Zweck dienen, dass man bei Bedarf eine zusätzliche Schraubbefestigung des tellerartigen Grundkörpers an dem Untergrund vornehmen kann. Dazu handelt es sich beispielsweise um Löcher, die sich in ihrem oberen Bereich konisch erweitern, so dass sie sich für die Aufnahme von Senkkopfschrauben eignen. Außerdem können weitere Öffnungen 18 oder Bohrungen 18 durch den tellerartigen Grundkörper 10 vorgesehen sein, durch die überschüssiger Klebstoff beim Einfüllen nach oben hin austreten kann. Sobald hier Klebstoff austritt, zeigt dies dem Benutzer an, dass der Zwischenraum zwischen der Unterseite des tellerartigen Grundkörpers und dem Untergrund vollständig mit Klebstoff gefüllt ist, so dass der Vorgang des Einfüllens abgeschlossen ist. Nun kann der Vorgang des Aushärtens des eingefüllten Klebstoffs beginnen, welcher später noch unter Bezugnahme auf die 6 näher erläutert wird.
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Nachfolgend wird der gesamte Vorgang der Anbringung des erfindungsgemäßen Montagesystems an einem Untergrund anhand der schematischen Skizzen der 3 bis 8 noch einmal beschrieben. 3 zeigt, wie das Schutzpapier 19 von der Unterseite des tellerartigen Grundkörpers 10 abgezogen wird, so dass das Klebeband freiliegt und der tellerartige Grundkörper 10 wie in 4 gezeigt ist auf einem glatten Untergrund wie beispielsweise einer gefliesten Wand 20 angedrückt und so vorfixiert werden kann. Anschließend kann der Klebstoff, der sich beispielsweise in einer Klebstofftube 21 befindet (siehe 5) über eine auf diese aufschraubbare Tülle 22 in die mittige axiale Bohrung der Hülse 13 eingefüllt werden, wobei die Tülle beispielsweise auf die Hülse aufgeschraubt werden kann. Der Benutzer stellt nach einiger Zeit fest, dass Klebstoff aus einer der Öffnungen 1 des tellerartigen Grundkörpers 10 austritt und beendet dann das Einfüllen des Klebstoffs, wobei er gegebenenfalls ausgetretenen überschüssigen Klebstoff abwischt.
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Anschließend erfolgt der Vorgang des Aushärtens, welcher in der Skizze gemäß 6 dargestellt ist. Dazu verwendet der Benutzer eine UV-Lampe 23, die eine etwa zylindrische Geometrie aufweisen kann und an ihrer dem tellerartigen Grundkörper zugewandten Unterseite eine hohlzylindrische Struktur aufweist, die entsprechend dem Umriss des tellerartigen Grundkörpers 10 dimensioniert ist, so dass man die UV-Lampe 23 passend über den Rand des tellerartigen Grundkörpers schieben und auf diesen klemmend aufsetzen kann. Nun schaltet man über einen Schalter 24 die UV-Lampe 23 ein und an der Unterseite der UV-Lampe 23 tritt die UV-Strahlung aus, während nach oben zum Benutzer hin vorzugsweise keine Strahlung austritt, da dort die UV-Lampe 23 abgeschirmt ist. Die Strahlung trifft daher aus kurzer Distanz mit folglich hoher Strahlungsleistung direkt auf den Klebstoff, wobei sie durch den transparenten Bereich 16 (siehe 2) des tellerartigen Grundkörpers hindurchtritt und den im Zwischenraum zwischen dem tellerartigen Grundkörper und dem Untergrund befindlichen Klebstoff aushärtet.
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Anschließend können gegebenenfalls weitere Elemente des Montagesystems an dem tellerartigen Grundkörper 10 angebracht werden, wie dies in der 7 dargestellt ist. Dies kann beispielsweise ein Abdeckteller 25 sein, der eine mittige Öffnung aufweist, der auf den Grundkörper 10 aufgesetzt wird, um diesen aus optischen Gründen abzudecken. Weiterhin kann als Abdeckung eine weitere radial mittige Kappe 26 vorgesehen sein, die die Hülse 13 und somit deren mittige axiale Bohrung abdeckt, durch die der Klebstoff eingefüllt wurde. Die Hülse bildet nun eine Art Stift, der zur Befestigung eines Hakens 27 oder dergleichen dienen kann, welcher sich an einem Bauteil wie einem Drahtkorb 28 oder ähnliches befindet, so dass man den Drahtkorb an dem an der Wand befestigten tellerartigen Grundkörper aufhängen kann. Man kann aber alternativ ebenso gut andersartige Befestigungselemente an dem tellerartigen Grundkörper 10 befestigen, um Gegenstände beliebiger Art über das erfindungsgemäße Montagesystem an einer Wand anzubringen. Die Erfindung ist somit keineswegs auf die Anbringung von Haken oder Drahtkörben beschränkt. Die zuvor beschriebenen Darstellungen sind somit nur als Beispiel zu verstehen. Im Prinzip können im Rahmen der Erfindung beliebige weitere Elemente an dem tellerartigen Grundkörper angebracht werden. Auch ist es nicht notwendig, dass der tellerartige Grundkörper einen runden Umriss aufweist, vielmehr könnte dieser auch eckig oder polygonal oder unregelmäßig im Umriss sein. Über die Hülse des tellerartigen Grundkörpers können auch andere Montageelemente geschoben werden, die sich dann wiederum spezifisch für die Anbringung bestimmter Gegenstände eignen.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 9 und 10 erläutert, wie man den tellerartigen Grundkörper bei Bedarf wieder von dem Untergrund entfernt. 9 zeigt einen Fön 29, der in der Regel in jedem Haushalt vorhanden ist und somit verwendet werden kann, um mittels Heißluft 30 den Bereich zu erwärmen, in dem der tellerartige Grundkörper 10 an dem Untergrund befestigt ist, wodurch es zu einer Erweichung des für die Befestigung verwendeten Klebstoffs kommt. Durch diese Erweichung lässt die Klebkraft des Klebstoffs nach. Anschließend kann man, wie dies in der 10 dargestellt ist, mittels eines geeigneten Werkzeugs wie beispielsweise eines Schabers 31, der eine scharfe Kante 32 oder Klinge aufweist, den tellerartigen Grundkörper 10 von dem Untergrund lösen. Dabei bewegt man den Schaber 31 in Richtung der Pfeile 33 entlang der Fläche des Untergrunds, so dass eine Scherkraft erzeugt wird. Zusätzlich kann man den Schaber etwas abwinkeln, so dass man eine Art Hebelkraft erzeugt, wobei die Klinge 32 unter den tellerartigen Grundkörper 10 greift, so dass eine Schälkraft erzeugt wird, mittels derer die Haftung der Unterseite des tellerartigen Grundkörpers 10 auf dem Untergrund gelöst wird.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 11 bis 13 sowie die 6 das Zusammenwirken der UV-Lampe 23 und des tellerartigen Grundkörpers 10 beim Aushärten des Klebstoffs näher erläutert. Man erkennt in 11, dass die UV-Lampe eine etwa zylindrische Gehäusegeometrie aufweist, wobei sich in dem unteren Bereich ein im Durchmesser erweiterter ringförmiger unterer Rand 34 ergibt. In der Ansicht der UV-Lampe 23 von der Unterseite gemäß der 12 sieht man, dass die UV-Lampe im Inneren eine hohlzylindrische Struktur aufweist, wobei in dem unteren Bereich, der im Durchmesser erweitert ist, sich eine Ringaufnahme 35 ergibt, die am Umfang ringsum von dem unteren Rand 34 begrenzt wird. Durch diesen erweiterten Durchmesser ist im Inneren der hohlzylindrischen Struktur der UV-Lampe 23 ein Absatz 36 gebildet, der etwa rechtwinklig zu dem unteren Rand 34 nach radial einwärts gerichtet ist. Wenn nun die UV-Lampe 23 wie in der 13 angedeutet zwecks Aushärtung des Klebstoffs über den tellerartigen Grundkörper 10 gestülpt wird, übergreift der untere Rand 34 der UV-Lampe 23 den äußeren Rand des tellerartigen Grundkörpers 10, wobei die Dimensionierung der beiden Bauteile so formschlüssig passend gewählt sein kann, dass sich ein klemmendes Aufsetzen der UV-Lampe 23 ergibt. Die Oberseite des äußeren Randbereichs des tellerartigen Grundkörpers 10 kommt an dem Absatz 36 zur Anlage.
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In 12 erkennt man die im Inneren der UV-Lampe 23 angeordneten Leuchtmittel 37, die die UV-Strahlung abgeben. Zusätzlich zu den hier eingezeichneten Leuchtmitteln 37 kann beispielsweise in der Mitte ein weiteres UV-Leuchtmittel vorgesehen sein. Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, dass nach dem Aufsetzen der UV-Lampe 23 auf den tellerartigen Grundkörper 10 das von den Leuchtmitteln 37 abgegebene UV-Licht im Inneren des hohlen Gehäuses der UV-Lampe 23 nach unten hin abgestrahlt wird und somit unmittelbar auf die Oberseite des tellerartigen Grundkörpers 10 fällt. Das Licht durchdringt diesen Grundkörper, der ja über weite Bereiche aus einem für die UV-Strahlung transparenten Kunststoff besteht und beaufschlagt somit den Klebstoff, wobei das zylindrische Gehäuse der UV-Lampe 23 die Strahlung gegen seitliches Austreten abschirmt, so dass sich eine hohe Energiedichte ergibt, die auf die Klebstoffmasse trifft.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- tellerartiger Grundkörper
- 11
- radial äußerer Bereich
- 12
- radial innerer Bereich
- 13
- Hülse
- 14
- axiale Bohrung der Hülse
- 15
- doppelseitiges Klebeband
- 15 a
- radial äußerer Ring des Klebebands
- 15 b
- radial innerer Ring des Klebebands
- 15 c
- Steg des Klebebands
- 16
- transparenter Bereich des Grundkörpers
- 17
- achsparallele Löcher
- 18
- Öffnungen, Bohrungen
- 19
- Schutzpapier
- 20
- geflieste Wand
- 21
- Klebstofftube
- 22
- Tülle
- 23
- UV-Lampe
- 24
- Schalter
- 25
- Abdeckteller
- 26
- Kappe
- 27
- Haken
- 28
- Drahtkorb
- 29
- Fön
- 30
- Heißluft
- 31
- Schaber
- 32
- Kante, Klinge
- 33
- Pfeile
- 34
- ringförmiger unterer Rand der UV-Lampe
- 35
- Ringaufnahme
- 36
- Absatz
- 37
- Leuchtmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009003391 A1 [0003]
- WO 2018/077351 A1 [0004]