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Die Erfindung betrifft eine mehrschichtige elektrisch betreibbare Patientenheizdecke mit einer Heizschicht, welche eine oder mehrere elektrisch leitfähige und zerstörungsfrei verformbare Heizbahnen aufweist.
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Patientenheizdecken werden insbesondere zur Wärmebehandlung von Patienten außerhalb von stationären medizinischen Einrichtungen eingesetzt. Patientenheizdecken können also beispielsweise zur Wärmebehandlung von Patienten im Freien oder während des Transports in eine stationäre medizinische Einrichtung Anwendung finden.
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Da Patientenheizdecken vermehrt als Einweg- bzw. Wegwerfartikel gestaltet sind, bestehen stets Bestrebungen, entsprechende Patientenheizdecken möglichst kostengünstig herstellen zu können. Bei der Herstellung solcher Patientenheizdecken ist zu berücksichtigen, dass die elektrisch leitfähigen Heizbahnen isoliert und gegen Umwelteinflüsse geschützt werden müssen, damit vermieden wird, dass der Patient mit den Heizbahnen in Kontakt kommt und eine gewisse mechanische Belastbarkeit der Patientenheizdecke gewährleistet wird.
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Bei den im Stand der Technik eingesetzten Patientenheizdecken werden die Heizbahnen bisher durch eine PET-Abdeckfolie abgedeckt und isoliert. Entsprechende PET-Abdeckfolien sind jedoch vergleichsweise teuer. Ferner wird für die Verklebung von entsprechenden PET-Abdeckfolien mit der Heizschicht eine vergleichsweise große Menge an Klebstoff benötigt, wodurch der Materialaufwand und die Herstellungskosten hoch sind. Ferner führt die Verwendung von PET-Abdeckfolien zu einer steifen und nicht sonderlich biegsamen Heizdeckenkonstruktion, deren Form sich nicht in einem ausreichenden Maße an den Körper des Patienten anpasst.
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Zur Verbesserung der Formanpassungseigenschaften entsprechender Patientenheizdecken ist man dazu übergegangen, eine oder mehrere Schichten der Patientenheizdecken mit Schlitzen zu versehen, sodass die Biegsamkeit gesteigert wird. Die Verbesserung der Verformungseigenschaften einer Patientenheizdecke durch das Einbringen von Verformungsschlitzen ist jedoch für eine Vielzahl von Anwendungsfällen nicht ausreichend. Ferner ist der Verwendungskomfort der bekannten Patientenheizdecken außerdem durch ein bei der Deckenverformung entstehendes unangenehmes Knistergeräusch erheblich beeinträchtigt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, die Anpassbarkeit der Form einer Patientenheizdecke an den Körper des Patienten und/oder den Verwendungskomfort einer Patientenheizdecke zu erhöhen, wobei gleichzeitig der Herstellungsaufwand reduziert werden soll.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Patientenheizdecke der eingangs genannten Art, wobei die erfindungsgemäße Patientenheizdecke eine flächig mit der Heizschicht verbundene textile Trägerschicht umfasst.
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Eine textile Trägerschicht kann wesentlich günstiger als eine PET-Abdeckschicht hergestellt und auf die Heizschicht aufgebracht werden. Das flächige Fügen von Heizschicht und textiler Trägerschicht ist mit einem vergleichsweise geringen Zeit- und Kostenaufwand möglich. Die textile Trägerschicht führt dazu, dass die Patientenheizdecke eine geringe Steifheit aufweist und sich somit optimal an die Körperform eines Patienten anpassen kann. Eine zeit- und kostenaufwendige Schlitzung der Materialschichten der Patientenheizdecke ist nicht erforderlich. Ferner wird ein unangenehmes Knistergeräusch vermieden oder, sofern dieses von anderen vorhandenen Materialschichten der Patientenheizdecke ausgeht, durch die geräuschdämpfende Wirkung der textilen Trägerschicht erheblich verringert. Die mehrschichtige Patientenheizdecke ist vorzugsweise als Einweg- bzw. Wegwerfartikel ausgebildet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke ist die textile Trägerschicht aus einem Vliesstoff ausgebildet. Da Vliesstoff ein thermisch isolierendes Material ist, werden die thermischen Isolationseigenschaften der Patientenheizdecke durch die Verwendung einer aus Vliesstoff ausgebildeten textilen Trägerschicht weiter gesteigert. Darüber hinaus sorgt der Vliesstoff für eine gleichmäßige Temperaturverteilung, sodass eine gleichmäßige Wärmebehandlung des Patienten gewährleistet werden kann.
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Insbesondere ist die textile Trägerschicht aus einem Polyethylenterephthalat (PET) Vliesstoff ausgebildet. Der PET-Vliesstoff besteht zu zumindest 80%, bevorzugt zu zumindest 90%, aus Polyesterfasern. Alternativ oder zusätzlich besteht der PET-Vliesstoff zu zumindest zu zumindest 10% aus Co-PET Schmelz-Fasern, die den Vliesstoff nach der Vernadelung durch einen thermischen Prozess stabilisieren. Das Flächengewicht des Vliesstoffs liegt vorzugsweise zwischen 80 g/m2 und 120 g/m2. Das Flächengewicht des Vliesstoffs beträgt beispielsweise etwa 100g/m2.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke ist die Trägerschicht unmittelbar auf der Heizschicht, insbesondere auf der einen oder auf den mehreren Heizbahnen der Heizschicht angeordnet. Die Heizschicht kann mehrere Folien umfassen, wobei die Trägerschicht unmittelbar auf einer, mehreren oder sämtlichen Folien der Heizschicht angeordnet sein kann. Die Trägerschicht ist auch dann unmittelbar auf der Heizschicht angeordnet, wenn sich zwischen der Trägerschicht und der Heizschicht ein Fügematerial befindet, welches die Trägerschicht und die Heizschicht flächig stoffschlüssig miteinander verbindet. Das Fügematerial kann beispielsweise Klebstoff sein. Vorzugsweise befindet sich keine gesonderte Isolierschicht, beispielsweise eine isolierende PET-Abdeckschicht, zwischen der Trägerschicht und der Heizschicht.
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Es ist darüber hinaus eine erfindungsgemäße Patientenheizdecke vorteilhaft, bei welcher die textile Trägerschicht und die Heizschicht miteinander verklebt sind. Die textile Trägerschicht und die Heizschicht sind vorzugsweise mittels eines Heißschmelzklebstoffs miteinander verklebt. Durch die Verwendung einer textilen Trägerschicht kann der Klebevorgang bei geringen Klebe- bzw. Laminiertemperaturen erfolgen, wodurch der Klebevorgang vereinfacht und beschleunigt wird. Aufgrund der geringeren Klebe- bzw. Laminiertemperaturen erfolgt der Fügevorgang von textiler Trägerschicht und Heizschicht auch mit einem geringen Energieaufwand. Aufgrund der Verwendung einer textilen Trägerschicht entstehen außerdem weniger Klebefalten und Unebenheiten während des Klebevorgangs, sodass die Patientenheizdecke eine ebenmäßige Patientenkontaktfläche mit einem hohen Kontaktkomfort aufweist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Patientenheizdecke einen oder mehrere Temperatursensoren auf, wobei der eine oder die mehreren Temperatursensoren jeweils in einem Temperaturdetektionsbereich der Patientenheizdecke angeordnet sind. Der eine oder die mehreren Temperatursensoren dienen zur Erfassung der Temperatur in dem jeweiligen Temperaturdetektionsbereich. Der eine oder die mehreren Temperatursensoren können jeweils als Thermistoren, insbesondere als Heißleiter oder Kaltleiter, ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der eine oder sind die mehreren Temperatursensoren dazu eingerichtet, mit einer Versorgungsspannung von weniger als 30 Volt, insbesondere weniger als 26 Volt, besonders bevorzugt mit einer Versorgungsspannung von etwa 22 Volt betrieben zu werden. Die textile Trägerschicht weist für derartige Thermistoren eine ausreichende Isolationseigenschaft auf. Der eine oder die mehreren Temperatursensoren können oberflächenmontierte Temperatursensoren sein. Beispielsweise ist der eine oder sind die mehreren Temperatursensoren eingegossen, sodass diese durch das Vergussmaterial vor mechanischer Beanspruchung geschützt werden. Das Vergussmaterial kann beispielsweise Klebstoff sein.
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In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke ist der eine oder sind die mehreren Temperatursensoren jeweils mit einem, insbesondere textilen, Abdeckmaterial abgedeckt. Beispielsweise weist die Trägerschicht im Bereich des einen oder der mehreren Temperatursensoren jeweils eine Ausnehmung auf, sodass der eine oder die mehreren Temperatursensoren nach dem Verbinden von Heizschicht und Trägerschicht in die Ausnehmungen der Trägerschicht eingesetzt werden können. Nach dem Einsetzen und Fixieren des einen oder der mehreren Temperatursensoren in die jeweiligen Ausnehmungen ist der eine oder sind die mehreren Temperatursensoren noch abzudecken. Das hierfür eingesetzte Abdeckmaterial kann beispielsweise in Form von aufklebbaren Patches auf den Bereich des einen oder der mehreren Temperatursensoren aufgeklebt werden. Das Abdeckmaterial entspricht vorzugsweise dem Material, aus welchem auch die Trägerschicht ausgebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Patientenheizdecke wird ferner durch einen Anschlussbereich vorteilhaft weitergebildet, wobei der Anschlussbereich eine oder mehrere elektrische Versorgungsanschlüsse und/oder eine oder mehrere Sensoranschlüsse aufweisen kann. Über den einen oder die mehreren elektrischen Versorgungsanschlüsse kann der einen oder den mehreren Heizbahnen elektrische Energie von einer deckenexternen Energiequelle zur Verfügung stellbar sein. Der eine oder die mehreren Sensoranschlüsse sind mit dem einen oder den mehreren Temperatursensoren verbunden, wobei an den einen oder die mehreren Sensoranschlüsse eine externe Auswerteeinrichtung zur Temperaturerfassung anschließbar sein kann. Die Energiequelle und die Auswerteeinrichtung können Bestandteile eines deckenexternen und an die Patientenheizdecke anschließbaren Steuerungsmoduls sein. Der eine oder die mehreren elektrischen Versorgungsanschlüsse und/oder der eine oder die mehreren Sensoranschlüsse können Steckanschlüsse sein, welche über einen oder mehrere Stecker mit dem Steuerungsmodul verbindbar sein können. Das Steuerungsmodul kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, den Betrieb der Patientenheizdecke zu steuern. Vorzugsweise ist das Steuerungsmodul dazu eingerichtet, die Temperatur der Patientenheizdecke unter Berücksichtigung der über den einen oder die mehreren Temperatursensoren erfassten Temperaturwerte zu regeln. Das Steuerungsmodul kann zur Mehrfachverwendung eingerichtet sein, sodass das Steuerungsmodul mit unterschiedlichen als Einwegartikeln ausgebildeten Patientenheizdecken verbindbar ist. Bei der medizinischen Anwendungen soll das Zuheißwerden und das Nichtheizen gleichermaßen vermieden werden. Gegen das Zuheißwerden weist die Patientenheizdecke mehrere, beispielsweise acht, Temperatursensoren auf, welche, insbesondere gleichmäßig, über die Fläche der Pateientenheizdecke verteilt sind. Aufgrund der Anordnung der Temperatursensoren wird ein wirksamer Überhitzungsschutz auch für die üblichen Faltungszustände der Patientenheizdecke gewährleistet. Vorzugsweise wird der Temperaturregelung der Temperaturwert des heißesten Temperatursensors zugrunde gelegt, sodass auch eine abschnittsweise Überhitzung der Patientenheizdecke, beispielsweise im gefalteten Zustand, ausgeschlossen wird.
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Es ist darüber hinaus eine erfindungsgemäße Patientenheizdecke vorteilhaft, bei welcher die Heizschicht eine oder mehrere die Heizbahnen tragende Heizfolien umfasst. Die eine oder die mehreren Heizfolien können Kunststofffolien sein, auf welche die eine oder die mehreren Heizbahnen aufgebracht oder in welche die eine oder die mehreren Heizbahnen integriert sind. Wenn die Heizschicht mehrere Heizfolien umfasst, können die Heizfolien nebeneinander, überlappend seitlich versetzt voneinander und/oder übereinander angeordnet sein. Die Heizschicht kann also aus einer Folienlage oder aus mehreren Folienlagen bestehen.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke sind die Versorgungsanschlüsse Bestandteile der einen oder der mehreren Heizfolien. Die Heizfolien erstrecken sich vorzugsweise in den Anschlussbereich der Patientenheizdecke. Im Anschlussbereich können die Heizbahnen mit elektrisch leitfähigen Kontaktierkörpern verbunden sein, welche den Anschluss einer deckenexternen Energiequelle vereinfachen.
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Darüber hinaus ist eine erfindungsgemäße Patientenheizdecke bevorzugt, bei welcher der eine oder die mehreren Sensoranschlüsse Bestandteile einer Kontaktierfolie sind, wobei die Kontaktierfolie eine oder mehrere mit dem einen oder den mehreren Temperatursensoren verbundene Kontaktierbahnen umfasst. Die Kontaktierfolie kann Bestandteil der Heizschicht sein. Vorzugsweise umfasst die Heizschicht zumindest eine Kontaktierfolie und eine oder mehrere die Heizbahnen tragenden Heizfolien. Die Kontaktierfolie und die Heizfolien können zumindest abschnittsweise überlappend angeordnet sein. Die Kontaktierfolie und die Heizfolien können mit der textilen Trägerschicht verklebt sein.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke verlaufen die eine oder die mehreren Heizbahnen innerhalb eines Heizbereichs mäanderförmig, wobei sich der Heizbereich über zumindest 70 %, vorzugsweise über zumindest 80 % der Patientenheizdecke erstreckt. Über einen mäanderförmigen Verlauf der einen oder der mehreren Heizbahnen kann eine flächige Wärmeerzeugung umgesetzt werden, wobei die Temperaturverteilung durch den mäanderförmigen Verlauf vergleichsweise gleichmäßig erfolgt. Die Heizbahnen umfassen vorzugsweise mehrere parallel zueinander verlaufende Bahnsegmente.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Patientenheizdecke mehrere Heizfelder auf, wobei jedes Heizfeld eine oder mehrere Heizbahnen umfasst. Die Heizfelder sind vorzugsweise in Serie verschaltet. Falls eine Heizbahn beschädigt wird, fallen so sämtliche Heizfelder aus. Dies wird über die Temperatursensoren erfasst, sodass ein Alarm oder eine Warnung ausgegeben werden kann. Das medizinische Personal kann auf diese Weise umgehend auf den Ausfall der Patientenheizdecke reagieren. Durch die Serienschaltung der Heizfelder wird vermieden, dass bei einer Störung einer Heizfeldes ein Teilbereich der Patientenheizdecke unbemerkt kalt bleibt und zu einer Schädigung, insbesondere einer Unterkühlung, des Patienten führt.
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In einer Weiterbildung weist die erfindungsgemäße Patientenheizdecke eine erste textile Wärmeisolationsschicht auf, welche auf der der Trägerschicht abgewandten Seite der Heizschicht flächig mit der Heizschicht verbunden ist. Alternativ oder zusätzlich weist die erfindungsgemäße Patientenheizdecke eine zweite textile Wärmeisolationsschicht auf, welche auf der Heizschicht abgewandten Seite der Trägerschicht flächig mit der Trägerschicht verbunden ist. Die textilen Wärmeisolationsschichten sorgen für eine Wärmeisolation und eine Vergleichmäßigung der Wärmeverteilung. Die Wärmeisolationsschichten können aufgeklebt oder auflaminiert sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke umfasst die erste textile Wärmeisolationsschicht und/oder die zweite textile Wärmeisolationsschicht jeweils eine oder mehrere, insbesondere zwei, Vliesstofflagen. Die Vliesstofflagen der Wärmeisolationsschichten können beispielsweise Polyethylenterephthalat-Vliesstofflagen umfassen oder als Polyethylenterephthalat-Vliesstofflagen ausgebildet sein. Die mehreren Vliesstofflagen können miteinander verklebt sein.
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Es ist darüber hinaus eine erfindungsgemäße Patientenheizdecke mit einer ersten textilen Komfortschicht bevorzugt, welche eine erste Außenseite der Patientenheizdecke bildet. Alternativ oder zusätzlich kann die Patientenheizdecke eine zweite textile Komfortschicht aufweisen, welche eine zweite Außenseite der Patientenheizdecke bildet. Die erste textile Komfortschicht kann außenseitig auf die erste textile Wärmeisolationsschicht aufgebracht, insbesondere aufgeklebt, sein. Die zweite textile Komfortschicht kann außenseitig auf die zweite textile Wärmeisolationsschicht aufgebracht, insbesondere aufgeklebt, sein. Die textilen Komfortschichten können in Kontakt, auch in Hautkontakt, mit einem Patienten bzw. einem Verwender der Patientenheizdecke kommen. Vorzugsweise sind die textilen Komfortschichten also dazu eingerichtet, mit einem Patienten in Kontakt gebracht zu werden. Die textilen Komfortschichten weisen jeweils außenseitig eine Patientenkontaktfläche auf. Die Patientenkontaktflächen sind vorzugsweise Vliesstoffoberflächen. Eine derartige Vliesstoffoberfläche ist vergleichsweise weich, flexibel, leise, geräuschlos und wirkt darüber hinaus geräuschabsorbierend. Die aus Vliesstoff ausgebildeten textilen Komfortschichten passen sich besonders gut an die Körperform eines Patienten an.
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Die erfindungsgemäße Patientenheizdecke wird ferner dadurch vorteilhaft weitergebildet, dass die erste textile Komfortschicht und/oder die zweite textile Komfortschicht jeweils zumindest eine Vliesstofflage, insbesondere eine Polypropylen-Vliesstofflage, umfassen. Polypropylen (PP) ist sehr hautfreundlich. Die weiteren Schichten der Patientenheizdecke werden also durch ein Polypropylen-Vlies umhüllt. Die erste textile Komfortschicht und/oder die zweite textile Komfortschicht ist vorzugsweise luft- und/oder wasserdicht. Die Polypropylen-Vliesstofflage weist vorzugsweise ein Flächengewicht in einem Bereich von 10 g/m2 bis 40 g/m2, beispielsweise ein Flächengewicht von etwa 20g/m2 auf und ist somit sehr leicht und anschmiegsam. Die Polypropylen-Vliesstofflage kann ein thermisch stabilisiertes Spinnvlies sein und von der Innenseite mit einer PE-Folie, beispielsweise mit einer 12g/m2 leichten PE-Folie, versiegelt sein. Diese PE-Folie dient auch zum thermischen Verkleben der Ränder von Ober- und Unterseite.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke während der Wärmebehandlung eines Patienten;
- 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke in einer schematischen Explosionsdarstellung;
- 3 einen Teilbereich einer erfindungsgemäßen Patientenheizdecke in einer schematischen Darstellung;
- 4 den Anschlussbereich einer erfindungsgemäßen Patientenheizdecke in einer schematischen Darstellung; und
- 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Patientenheizdecke in einer schematischen Explosionsdarstellung.
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Die 1 zeigt einen auf einem Tisch T liegenden Patienten P. Der Patient P ist mit Ausnahme des Kopfbereichs mit einer Patientenheizdecke 10 bedeckt. Die Patientenheizdecke 10 ist elektrisch betreibbar und dient zur Wärmebehandlung des auf dem Tisch T liegenden Patienten P. Die Patientenheizdecke 10 weist eine Textilschicht auf, sodass sich die Form der Patientenheizdecke 10 optimal an die Körperform des Patienten P anpasst.
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Die 2 zeigt den Aufbau einer mehrschichtigen elektrisch betreibbaren Patientenheizdecke 10. Die Patientenheizdecke 10 umfasst zwei längliche nebeneinander angeordnete Heizfolien 12a, 12b, wobei die Heizfolien 12a, 12b jeweils eine mäanderförmig verlaufende Heizbahn umfassen. Die Heizbahn der Heizfolie 12a bildet ein erstes Heizfeld 18a, wobei die Heizbahn der Heizfolie 12b ein zweites Heizfeld 18b bildet.
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Oberhalb der Heizfolien 12a, 12b ist eine Kontaktierfolie 14 angeordnet. Die Kontaktierfolie 14 dient zum Kontaktieren der Temperatursensoren 22a-22h. Die Kontaktierfolie 14 und die Heizfolien 12a, 12b überlappen sich abschnittsweise und bilden gemeinsam eine Heizschicht 16. Die Heizschicht 16 umfasst also die elektrisch leitfähigen Heizbahnen der Heizfolien 12a, 12b und die Kontaktierbahnen der Kontaktierfolie 14, welche zum Kontaktieren der Temperatursensoren 22a-22h dienen.
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Die Heizbahnen der Heizschicht 16 sind mit Versorgungsanschlüssen 20a, 20b verbunden, über welche den Heizbahnen elektrische Energie von einer deckenexternen Energiequelle zur Verfügung gestellt werden kann. Die Temperatursensoren 22a-22h sind über die Kontaktierbahnen der Kontaktierfolie 14 mit Versorgungsanschlüssen 24a, 24b verbunden, an welche zur Temperaturerfassung eine externe Auswerteeinrichtung anschließbar ist.
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Die Patientenheizdecke 10 umfasst ferner eine flächig mit der Heizschicht 16 verbundene textile Trägerschicht 26.
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Die textile Trägerschicht 26 ist aus einem Vliesstoff ausgebildet. Der Vliesstoff sorgt für eine thermische Isolation und für eine gleichmäßige Temperaturverteilung über die gesamte Patientenheizdecke 10. Darüber hinaus ist der Vliesstoff weich, flexibel, leise, geräuschlos und geräuschabsorbierend und sorgt dafür, dass sich die Form der Patientenheizdecke 10 optimal an die Körperform eines Patienten P anpasst. Die textile Trägerschicht 26 ist aus einem Polyethylenterephthalat (PET) Vliesstoff ausgebildet. Der PET-Vliesstoff besteht zu 90% aus Polyesterfasern und zu 10% aus Co-PET Schmelz-Fasern, die den Vliesstoff nach der Vernadelung durch einem thermischen Prozess stabilisieren. Das Flächengewicht des Vliesstoffs beträgt beispielsweise etwa 100g/m2. Die textile Trägerschicht 26 und die Heizschicht 26 sind mittels eines Heißschmelzklebstoffs miteinander verklebt. Die Verklebung ist flächig, sodass die der Trägerschicht 26 zugewandte Seite der Kontaktfolie 14 und die nicht von der Kontaktfolie 14 überdeckten Bereiche der Heizfolien 12a, 12b auf der der Trägerschicht 26 zugewandten Seite über den Klebstoff mit der Trägerschicht 26 verklebt sind. Durch die Verwendung einer aus Vliesstoff ausgebildeten textilen Trägerschicht 26 kann der Klebevorgang bei vergleichsweise geringen Klebe- bzw. Laminiertemperaturen durchgeführt werden. Durch die Klebstoffaufnahmefähigkeit der textilen Trägerschicht 26 wird außerdem die Entstehung von Klebefalten und die Erzeugung von Unebenheiten während des Klebevorgangs vermieden.
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Die Temperatursensoren 22a-22h sind jeweils in einem Temperaturdetektionsbereich der Patientenheizdecke 10 angeordnet. In den Temperaturdetektionsbereichen der Patientenheizdecke 10 weist die Trägerschicht 26 Ausnehmungen auf, sodass die Temperatursensoren 22a, 22h nach dem Verkleben von Heizschicht 16 und Trägerschicht 26 als oberflächenmontierte Sensoren auf die Kontaktierfolie 14 der Heizschicht 16 aufgesetzt werden können. Die Temperatursensoren 22a-22h sind als Thermistoren, nämlich Heißleiter, ausgebildet. Die Temperatursensoren 22a-22h sind mit einem textilen Abdeckmaterial 28a-28h abgedeckt. Das textile Abdeckmaterial 28a, 28h wird durch aufklebbare Abdeckpatches gebildet, welches im Bereich der Temperatursensoren 22a-22h auf die Temperatursensoren 22a-22h und die Trägerschicht 26 aufgeklebt sind. Das Abdeckmaterial 28a-28h ist aus dem gleichen Vliesstoff ausgebildet wie die Trägerschicht 26.
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Die 3 und 4 zeigen einen Anschlussbereich 30 einer Patientenheizdecke 10. Der Anschlussbereich 30 umfasst mehrere Versorgungsanschlüsse 20a, 20b, über welche Heizbahnen der Patientenheizdecke 10 mit elektrischer Energie versorgt werden können. Darüber hinaus umfasst der Anschlussbereich 30 mehrere Sensoranschlüsse 24a, 24b, welche mit den Temperatursensoren 22a, 22h der Patientenheizdecke 10 verbunden sind und an welche zur Temperaturerfassung eine externe Auswerteeinrichtung anschließbar ist.
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Die Patientenheizdecke 10 kann als Einweg- bzw. Wegwerfartikel ausgebildet sein, wobei an den Anschlussbereich 30 der Patientenheizdecke 10 ein Steuerungsmodul anschließbar sein kann. Das Steuerungsmodul umfasst vorzugsweise die Energiequelle zur Bereitstellung von elektrischer Energie für die Heizbahnen und die Auswerteeinrichtung zur Temperaturerfassung. Somit kann das Steuerungsmodul unter Berücksichtigung der Temperaturmesswerte der Temperatursensoren 22a-22h eine Temperaturregelung an der Patientenheizdecke 10 vornehmen. Das Steuerungsmodul ist vorzugsweise zur Mehrfachverwendung eingerichtet und kann somit mit unterschiedlichen Patientenheizdecken 10 zum Betrieb dieser Patientenheizdecken 10 verbunden werden.
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Die Versorgungsanschlüsse 20a, 20b sind Bestandteile der Heizfolien 12a, 12b. Die Sensoranschlüsse 24a, 24b sind Bestandteile der Kontaktfolie 14. Die Heizschicht 16 umfasst also zwei Heizfolien 12a, 12b und eine Kontaktierfolie 14.
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Die 5 zeigt eine elektrisch betreibbare Patientenheizdecke 10 mit zwei länglichen nebeneinander angeordneten Heizfolien 12a, 12b, wobei die Heizfolien 12a, 12b jeweils eine mäanderförmig verlaufende Heizbahn umfassen. Oberhalb der Heizfolien 12a, 12b ist eine Kontaktierfolie 14 angeordnet. Die Kontaktierfolie 14 und die Heizfolien 12a, 12b überlappen sich abschnittsweise und bilden gemeinsam eine Heizschicht 16.
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Die Patientenheizdecke 10 umfasst ferner eine flächig mit der Heizschicht 16 verbundene textile Trägerschicht 26. Die textile Trägerschicht 26 ist aus einem Polyethylenterephthalat-Vliesstoff ausgebildet.
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Die Patientenheizdecke 10 umfasst ferner zwei textile Wärmeisolationsschichten 32a, 32b. Die erste textile Wärmeisolationsschicht 32a ist auf der der Trägerschicht 26 abgewandten Seite der Heizschicht 16 angeordnet und flächig mit der Heizschicht 16 verbunden. Die zweite textile Wärmeisolationsschicht 32b ist der der Heizschicht 16 abgewandten Seite der Trägerschicht 26 angeordnet und flächig mit der Trägerschicht 26 verbunden. Die erste textile Wärmeisolationsschicht 32a und die zweite textile Wärmeisolationsschicht 32b umfassen jeweils zwei Polyethylenterephthalat-Vliesstofflagen.
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Auf der Außenseite der ersten textilen Wärmeisolationsschicht 32a ist eine erste textile Komfortschicht 34a angeordnet und flächig mit der ersten textilen Wärmeisolationsschicht 32a verbunden. Die erste textile Komfortschicht 34a umfasst eine außenseitige Patientenkontaktfläche 36a, welche eine erste Außenseite der Patientenheizdecke 10 bildet. Auf der Außenseite der zweiten textilen Wärmeisolationsschicht 32b ist eine zweite textile Komfortschicht 34b angeordnet und flächig mit der zweiten textilen Wärmeisolationsschicht 32b verbunden. Die zweite textile Komfortschicht 34b umfasst eine außenseitige Patientenkontaktfläche 36b, welche eine zweite Außenseite der Patientenheizdecke 10 bildet. Die erste textile Komfortschicht 34a und die zweite textile Komfortschicht 34b sind jeweils als Polypropylen-Vliesstofflage ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Patientenheizdecke
- 12a, 12b
- Heizfolien
- 14
- Kontaktierfolie
- 16
- Heizschicht
- 18a, 18b
- Heizfelder
- 20a, 20b
- Versorgungsanschlüsse
- 22a-22h
- Temperatursensoren
- 24a, 24b
- Sensoranschlüsse
- 26
- Trägerschicht
- 28a-28h
- Abdeckmaterial
- 30
- Anschlussbereich
- 32a, 32b
- Wärmeisolationsschichten
- 34a, 34b
- Komfortschicht
- 36a, 36b
- Patientenkontaktflächen
- P
- Patient
- T
- Tisch