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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, welches ein System zum zumindest teilautonomen Fahren aufweist.
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Eine zunehmende Anzahl von Kraftfahrzeugen weist ein System zum zumindest teilautonomem Fahren auf. Wichtig ist es hierbei, dass ein Fahrzeugführer das System zum autonomen Fahren bewusst aktiviert, sodass das System im aktivierten Zustand das Kraftfahrzeug entsprechend zumindest teilautonom fährt. Auch ist es Vorteil, wenn der Fahrzeugführer das System durch eine aktive Handlung deaktiviert, sodass das Kraftfahrzeug vom Fahrzeugführer gefahren wird.
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Aus der
DE 10 2005 18 495 A1 ist ein Fahrberechtigungssystem für ein Kraftfahrzeug bekannt, welches ein Zündschloss aufweist. Das Zündschloss weist elektrische Schaltelemente auf, welche aktiviert werden können, wobei zur fehlersicheren Erkennung von Stellungen des Zündschlosses Schaltsignale von zumindest zwei Schaltelementen kombiniert werden.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, für ein Kraftfahrzeug mit einem System zum zumindest teilautonom Fahren des Kraftfahrzeugs eine verbesserte oder zumindest andere Ausführungsform anzugeben, welche sich durch eine erhöhte Sicherheit und/oder einen verbesserten Komfort auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, zum Aktivieren eines zumindest teilautonomen Fahrens in einem Kraftfahrzeug ein Zündschloss des Kraftfahrzeugs zu verwenden, welches zum Aktivieren des zumindest teilautonomen Fahrens manuell in eine zugehörige Stellung verstellbar ist. Im Zündschloss ist also zum Aktivieren des zumindest teilautonomen Fahrens eine zugehörige Stellung vorgesehen. Somit erfolgt eine für den Nutzer, insbesondere für den Fahrzeugführer, intuitive und sichere Aktivierung der autonomen Fahrfunktion, sodass der Komfort erhöht ist. Darüber hinaus bedarf es hierzu eine aktive Handlung des Nutzers, sodass die Sicherheit des Kraftfahrzeugs verbessert ist. Bevorzugt ist im Zündschloss eine weitere Stellung vorgesehen, in welcher Komponenten des Kraftfahrzeugs zum zumindest teileautonomen Fahren vor der Verwendung der autonomen Fahrfunktion in Betrieb genommen werden.
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Dem Erfindungsgedanken entsprechend weist das Kraftfahrzeug ein System auf, welches zum zumindest teilautonom Fahren des Kraftfahrzeugs ausgestaltet ist. Das System ist also derart ausgestaltet ist, dass es in einem aktivierten Zustand das Kraftfahrzeug fährt. Zum zumindest teilautonomen Fahren des Kraftfahrzeugs kommt dabei zumindest ein Sensor, vorzugsweise mehrere Sensoren, zum Einsatz, welche im Betrieb die Umgebung des Kraftfahrzeugs überwacht. Dabei fährt das System das Kraftfahrzeug mittels des zumindest einen Sensors zumindest teilautonom, greift also auf von dem zumindest ein Sensor stammenden Daten oder Ergebnissen zurück. Das Kraftfahrzeug weist ferner das Zündschloss auf. Das Zündschloss ist dabei zwischen zumindest vier Stellungen verstellbar ist. In einer Stellung des Zündschlosses wird das Kraftfahrzeug ausgeschaltet, wobei diese Stellung nachfolgend auch als Aus-Stellung bezeichnet wird. In einer anderen Stellung des Zündschlosses wird das Kraftfahrzeug eingeschaltet, wobei diese Stellung nachfolgend auch als Ein-Stellung bezeichnet wird. In einer weiteren Stellung des Zündschlosses wird der zumindest eine Sensor, vorteilhaft auch weiter zum zumindest teilautonomen Fahren benötigte Komponenten, aktiviert. Diese Stellung wird nachfolgend auch als Bereitschaft-Stellung bezeichnet. In einer weiteren Stellung des Zündschlosses erfolgt das Aktivieren des Systems, sodass das System das Kraftfahrzeug zumindest teilautonom fährt, wobei diese Stellung nachfolgend auch als Autonom-Stellung bezeichnet wird. Entsprechend ist das Kraftfahrzeug ausgestaltet.
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Dass zumindest teilautonom gefahren des Kraftfahrzeugs bedeutet, dass das Kraftfahrzeug mittels des Systems teilweise oder gänzlich autonom gefahren wird. Bevorzugt erfolgt mittels des Systems eine überwiegend autonome Fahrt. Insbesondere erfolgt mittels des Systems ein autonomes Fahren der Stufe 4 oder Stufe 5, also Level 4 oder Level 5. Der Einfachheit halber wird nachfolgend für das zumindest teilautonom gefahren allgemein der Ausdruck „autonomes Fahren“ verwendet.
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Zum autonomen Fahren kann das System das Kraftfahrzeug insbesondere lenken, beschleunigen und bremsen.
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Beim Kraftfahrzeug kann es sich prinzipiell um ein Kraftfahrzeug beliebiger Art handeln. Insbesondere handelt es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein Nutzfahrzeug, beispielsweise ein Lastkraftwagen.
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Das Zündschloss kann neben den genannten Stellungen auch in weitere Stellungen verstellbar.
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Vorstellbar ist es, dass zwischen der Aus-Stellung und der Ein-Stellung eine weitere Stellung vorgesehen ist, in welcher elektrische Verbraucher des Kraftfahrzeugs versorgt werden. In dieser Stellung, welche nachfolgend auch als Versorgung-Stellung bezeichnet wird, wird also bereits vor dem Einschalten des Kraftfahrzeugs wenigstens ein elektrischer Verbraucher, beispielsweise eine Kommunikationseinrichtung, eine Unterhaltungsgerät, eine Navigationseinrichtung, eine Klima- und/oder Lüftungsanlage, ein Anlasser und dergleichen des Kraftfahrzeugs elektrisch versorgt.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen folgt die Autonom-Stellung auf die Bereitschaft-Stellung. Das heißt, dass ein Verstellen des Zündschlosses in die Autonom-Stellung lediglich ausgehend von der Bereitschaft-Stellung erfolgen kann. Somit wird sichergestellt, dass die für das autonome Fahren benötigten Komponenten, insbesondere der zumindest eine Sensor, bereits vor dem Aktivieren des Systems aktiviert wurden. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Zündschloss ausschließlich von der Bereitschaft-Stellung in die Autonom-Stellung verstellbar ist.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen erfolgt in der Bereitschaft-Stellung eine Funktionsüberprüfung zumindest einer für das autonome Fahren benötigten Komponente. Bevorzugt ist es dementsprechend, wenn in der Bereitschaft-Stellung eine Funktionsüberprüfung des zumindest einen Sensors, vorzugsweise ferner des Systems, durchgeführt wird. Bevorzugt ist es ferner, wenn in der Bereitschaft-Stellung auch eine positive Antwort eines Backends eingeholt wird. Dies führt zu einer erhöhten Sicherheit.
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Als vorteilhaft gelten dabei Ausführungsformen, bei denen ein Verstellen des Zündschlosses in die Autonom-Stellung blockiert wird, wenn in der Bereitschaft-Stellung eine mangelnde Funktionsfähigkeit einer Komponente zum autonomen Fahren festgestellt wird. Insbesondere wird das Verstellen des Zündschlosses in die Autonom-Stellung blockiert, wenn das System und/oder zumindest eine der Sensoren fehlerhaft ist. Somit wird die Gefahr reduziert, dass der Nutzer von der Aktivierung des Systems ausgeht, während das System nicht vollständig funktionsfähig ist. Insbesondere wird somit verhindert, dass das autonome Fahren aktiviert wird.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
- 1 eine stark vereinfachte, schaltplanartige Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Zündschloss,
- 2 eine stark vereinfachte Draufsicht auf das Zündschloss.
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Ein Kraftfahrzeug 1, wie es in 1 beispielhaft gezeigt ist, weist ein in 1 stark vereinfacht dargestelltes System 2 zum zumindest teilautonomen Fahren auf. Mit dem System 2 kann das Kraftfahrzeug 1 also zumindest teilweise autonom fahren, wobei nachfolgend allgemein der Ausdruck „autonomes Fahren“ verwendet wird. Bevorzugt ist mit dem System 2 ein autonomes Fahren des Level 4 oder Level 5 möglich. Zu diesem Zweck ist das System 2 in der Lage, das Kraftfahrzeug 1 zu lenken, zu beschleunigen und zu bremsen. Zum autonomen fahren verfügt das Kraftfahrzeug 1 ferner über zumindest einen Sensor 3, wobei in 1 der Einfachheit halber lediglich ein einziger Sensor 3 gezeigt ist. Bevorzugt verfügt das Kraftfahrzeug 1 über zwei oder mehr Sensoren 3, welche die Umgebung des Kraftfahrzeugs 1 überwachen. Bei dem jeweiligen Sensor 3 kann es sich beispielsweise um eine Kamera 4, ein Radarsensoren 5, ein Lidarsensor 6 und dergleichen handeln. Das System 2 greift hierbei zum autonomen Fahren auf den zumindest einen Sensor 3 zurück. Das System 2 fährt das Kraftfahrzeug 1 also mittels des zumindest einen Sensors 3 autonom. Zu diesem Zweck ist der zumindest eine Sensor 3, wie in 1 angedeutet, kommunizierend mit dem System 2 verbunden.
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Zum Aktivieren des autonomen Fahrens ist eine aktive Handlung eines nicht gezeigten Nutzers, beispielsweise Fahrzeugführers, notwendig. Das heißt, dass der Nutzer das autonome Fahren und somit das System 2 bewusst aktiviert. Zu diesem Zweck kommt ein Zündschloss 7 des Kraftfahrzeugs 1 zum Einsatz, welches in 1 symbolisch dargestellt ist. In 2 ist das Zündschloss 7 stark vereinfacht und in einer Draufsicht gezeigt.
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Entsprechend 2 ist das Zündschloss 7 zwischen unterschiedlichen Stellungen 8, 9, 10, 11, 12 verstellbar, welche in 2 durch diskrete Linien angedeutet sind. Das Kraftfahrzeug 1 ist dabei derart ausgestaltet, dass es in den unterschiedlichen Stellungen 8, 9, 10, 11, 12 des Zündschlosses 7 wie nachfolgend erläutert verfährt.
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In einer Stellung 8 des Zündschlosses 7 wird oder ist das Kraftfahrzeug 1 ausgestaltet, wobei diese Stellung 8 nachfolgend auch als Aus-Stellung 8 bezeichnet. In einer anderen Stellung 9 wird das Kraftfahrzeug 1 eingeschaltet, wobei diese Stellung 9 nachfolgend auch als Ein-Stellung 9 bezeichnet wird. In einer weiteren Stellung 10 des Zündschlosses 7 werden die für das autonome Fahren benötigten Komponenten des Kraftfahrzeugs 1 eingeschaltet bzw. in Betrieb genommen, wobei diese Stellung 10 nachfolgend auch als Bereitschaft-Stellung 10 bezeichnet wird. In der Bereitschaft-Stellung 10 werden also, falls nicht bereits zuvor geschehen, der zumindest eine Sensor 3 und des System 2 eingeschaltet und in Betrieb genommen. In einer weiteren Stellung 11 wird das System 2 aktiviert, sodass das System 2 das Kraftfahrzeug 1 autonom fährt. Diese Stellung 11 wird nachfolgend auch als Autonom-Stellung 11 bezeichnet.
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Wie 2 entnommen werden kann, folgt im gezeigten Ausführungsbeispiel die Autonom-Stellung 11 auf die Bereitschaft-Stellung 10, sodass das Zündschloss 7 lediglich ausgehend von der Bereitschaft-Stellung 10 in die autonom-Stellung 11 verstellt werden kann. Somit wird sichergestellt, dass eine Inbetriebnahme der für das autonome Fahren benötigten Komponenten vor dem Aktivieren des autonomen Fahrens und somit des Systems 2 erfolgt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel folgt die Autonom-Stellung 11 unmittelbar auf die Bereitschaft-Stellung 10.
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Bevorzugt erfolgt in der Bereitschaft-Stellung 10 ferner eine Funktionsüberprüfung der für das autonome Fahren benötigten Komponenten, also insbesondere des zumindest einen Sensors 3 und/oder des Systems 2. Wenn eine mangelnde Funktionsfähigkeit einer der Komponenten festgestellt wird, ist das Kraftfahrzeug 1 bevorzugt derart ausgestaltet, dass ein Verstellen des Zündschlosses 7 in die Autonom-Stellung 11 blockiert ist. Dementsprechend wird verhindert, dass der Nutzer durch das Verstellen des Zündschlosses 7 in die Autonom-Stellung 11 vom autonomen Fahren des Kraftfahrzeugs 1 ausgeht, wohingegen dies aufgrund der mangelnden Funktionsfähigkeit besagter zumindest einer Komponente nicht oder zumindest in reduziertem Umfang möglich ist.
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Wie 2 ferner entnommen werden kann, kann das Zündschloss 7 auch in zumindest einer anderen Stellung 12 verstellbar sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Zündschloss 7 in eine zwischen der Aus-Stellung 8 und der Ein-Stellung 9 vorgesehen Versorgung-Stellung 12 verstellbar, in welcher elektrische Verbraucher des Kraftfahrzeugs 1, wie beispielsweise eine Kommunikationseinrichtung, Unterhaltungsgeräte, eine Navigationseinrichtung eine Klimaanlage und dergleichen (jeweils nichtgezeigt) elektrisch versorgt werden.
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Das Verstellen des Zündschlosses 7 zwischen den unterschiedlichen Stellungen 8, 9, 10, 11, 12 kann prinzipiell beliebig erfolgen, sofern dies durch eine aktive manuelle Handlung des Nutzers geschieht. Insbesondere ist es vorstellbar, dass Zündschloss 7 zu diesem Zweck mit einem nicht gezeigten Drehschalter auszustatten. Ebenso kann das Zündschloss 7 zu diesem Zweck eine nicht gezeigte Aufnahme aufweisen, in welche ein nicht gezeigter Fahrzeugschlüssel gesteckt werden kann.
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In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Kraftfahrzeug 1 rein beispielhaft ein Personenkraftwagen 13. Bei dem Kraftfahrzeug 1 kann es sich ebenso um ein Nutzfahrzeug (nicht gezeigt) handeln.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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