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Stand der Technik:
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Oberschränke finden meist in Camper Vans oder Wohnmobilen im hinteren Drittel, direkt an der Decke ihren Platz. Bei selbst ausgebauten Camping-Fahrzeugen, LKW's oder Booten stellt der Eigenbau meist ein erhebliches Problem dar. Die bei herkömmlichen Oberschränken verwendeten Materialien wie Holz, Sperrholz oder Verbundwerkstoffe sind im Vergleich meist von großem Gewicht und lassen sich nur maschinell bearbeiten oder Herstellen. Oberflächen sind empfindlich sollten behandelt werden, um gegen Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit oder starker Hitze resistent zu sein. Weiterhin sind herkömmliche Werkstoffe gegen mechanische Einflüsse sehr empfindlich und Schäden können nur schlecht oder mit sehr großem Aufwand repariert werden. Ein einfaches Entfernen der Oberschränke ist nicht möglich, da sie fest mit dem Fahrzeug verbunden sind.
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Somit müssen immer Reisetaschen verwendet werden, um die zu transportierenden Gegenstände wie Kleidung vom Wohn- oder Zielort zum Fahrzeug zu transportieren.
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Problematik:
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Jedes Kilogramm, was in einem Fahrzeug nicht vorhanden ist, muss nicht beschleunigt werden. Faltschränke werden daher sehr gern genutzt, um zusätzlichen Platz zu schaffen. Allerdings haben diese das Problem, dass diese während der Fahrt abgebaut werden müssen, da sie nicht ordnungsgemäß befestigt werden können. Das Nutzen herkömmlicher Faltschränke beruht auf dem Verwenden von sperrigen Stützgestellen, welche auf dem Boden stehen oder aufgehangen werden, damit allerdings ungesichert den Beschleunigungskräften ausgeliefert sind. Ein Befestigen an der Decke ist bisher nicht sinnvoll möglich. Man ist also auf das Vorhandensein von fest verbauten Schränken und Oberschränken angewiesen, um das Platzangebot optimal auszunutzen. Ungenutzte Reisetaschen und herkömmliche Oberschränke oder zusätzliche Faltschränke stellen somit einen Ballast dar, welcher zu einem nicht optimalen Kraftstoffverbrauch führt.
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Zusätzlich benötigen ungenutzte Transporttaschen weiteren Platz im Fahrzeug, welcher wesentlich effektiver genutzt werden könnte.
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Lösung:
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Falt-Oberschrank / Korpus: (Anspruch 1)
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Der Falt-Oberschrank berücksichtigt viele dieser beschriebenen Gegebenheiten, indem er grundsätzlich anders aufgebaut ist. Zum einen besteht er zum Teil aus textilem Material, welches durch geringe Materialstärken ein wesentlich geringeres Gewicht aufweist.
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Weiterhin bietet er verschiedene Befestigungsmöglichkeiten (modulares Verbindungssystem oder das Basement) und kann damit in jede schon vorhandene Fahrzeugstruktur installiert und integriert werden. Der eigentliche Falt-Oberschrank besteht im Grunde aus dem textilen Korpus (Cover) und einem formstabilen Inlay, welches sich durch seinen selbststabilisierenden Aufbau als sehr flexibel und robust erweist. Die Befüllung erfolgt dabei über einen in der Front eingearbeiteten Reißverschluss.
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Das Inlay besteht aus der Trägerplatte (Kunststoff), welche sich innerhalb des Covers, an der oberen Schrankfläche befindet und die auftretenden Belastungskräfte des gesamten Falt-Oberschranks aufnimmt. Diese Belastungen und Zugkräfte werden an die verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten nach oben abführt. Mit Hilfe der Zugbänder, welche über der Trägerplatte verlaufen, lassen sich somit auch die auf der Bodenplatte (ebenfalls Kunststoff) lastenden Kräfte nach oben zur Trägerplatte ableiten.
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Ergänzend zur Träger- und Bodenplatte befinden sich Seitenwände, ebenfalls aus Kunststoff, am Inlay angebracht. Das Inlay ist ausschließlich für die Aufnahme sämtlicher Lasten zuständig, während das textile Cover für Formschluss und als Schutz des Inhalts vor Verschmutzung dient.
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Der Korpus kann nun mit verschiedenen Halterungen versehen werden.
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Basement (Anspruch 2):
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Es steht ein Basement zur Verfügung, welches es ermöglicht, mit nur einem „Handgriff“ den Korpus komplett aus dem Fahrzeug zu entfernen. Nur die winkelverstellbare Halteschale verbleibt somit im Fahrzeug zurück.
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Die Haltekonstruktion (Basement, 1) besteht aus:
- • Halteblech (1.a) zum Verschrauben am Fahrzeug
- • Oberschale (1.b) mit seitlich angebrachten Rastbolzen zum Anpassen und Ausgleichen der fahrzeugspezifischen Decken bzw. dem Dachwinkel zum Faltoberschrank
- • Unterschale (1.c) mit zentral angebrachten Rastbolzen, um den Satelliten freizugeben
- • Der Satellit (I.d), welche auf der Oberseite der Trägerplatte fixiert ist
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Die zentrale Haltekonstruktion (Basement, 1) besteht aus Kunststoff und wird mit Hilfe des Halteblechs (1.a) mit dem Fahrzeug verschraubt. Das Basement ist horizontal im Winkel verstellbar (hinten fix, vorn flexibel). Damit ist eine dem Fahrzeug angepasste Positionierung des Falt-Oberschranks im Winkel zum Dach (Decke) gewährleistet. Eine einfache Bedienung wird durch seitlich angebrachte Rastbolzen in der Oberschale (1. b) und entsprechenden Löchern im Unterteil (1.c) gewährleistet. Ein weiterer Rastbolzen befindet sich frontal im Unterteil (1.c) der Konstruktion. Dieser Rastbolzen gibt den sogenannten „Satelliten“ (1.d) frei, welcher gegenüberliegend formschlüssig in der Unterschale (1.c) lagert.
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Das modulare Befestigungssystem ermöglicht das anbringen von:
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Tragegurt (Anspruch 3)
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Der Tragegurt dient zum Transport, wenn der Falt-Oberschrank nicht im Fahrzeug verwendet wird. Er weist jeweils an den Enden einen Magnetgeführten Verbinder (Weiblich) auf, welcher bei Benutzung als „Tasche“ einfach mit dem modularen Befestigungssystem des Falt-Oberschrank verbunden wird.
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Plate (Anspruch 5):
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Der Korpus kann an den vorhandenen Magnetgeführten Verbindern direkt mit der Decke verbunden werden. Das Plate besteht aus einem formstabilen Material und weist an den Ecken die Gegenstücke der Magnetgeführten Verbinder auf. Ein einfaches Einrasten und Entfernen des Falt-Oberschrankes ist somit ebenfalls gegeben. Das Plate wird mit dem Fahrzeug verbunden und verbleibt im Fahrzeug, wenn der Falt-Oberschrank aus dem Fahrzeug entfernt wird. Eine Winkelverstellung ist dabei nicht vorgesehen.
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Optionales Zubehör (Anspruch 6):
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An dem modularen Befestigungssystem können während der Standzeit des Fahrzeuges weitere Zubehörteile wie Küchen- oder Bad-Aufbewahrungsmöglichkeiten angebracht werden. Diese Artikel sind so gefertigt, dass sie während des Fahrens direkt im Falt-Oberschrank ihren Platz finden und ebenfalls leicht in das vorhandene Befestigungssystem integriert werden können.
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Vorteile:
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Durch das ultraleichte Design, gegeben durch die Auswahl der Materialien und der Möglichkeit auf weitere Transporttaschen zu verzichten, entsteht ein Transportsystem, welches modular erweiterbar ist. Das Verwenden von magnetisch unterstützten Schnellverbindern vereinfacht das Verbinden der modular aufeinander abgestimmten Komponenten. Eine vollwertige Alternative zum herkömmlichen Oberschrank entsteht durch schnell zu installierende oder schnell zu entfernende einzelne Korpen oder Komponenten. Weiterhin können auch passend gefertigte, optionale Zubehörteile direkt am Falt-Oberschrank temporär befestigt oder auch verstaut werden. Letztlich kann dieser Falt-Oberschrank auch zum Transport zwischen Fahrzeug und Ausgangs-bzw. Zielort genutzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 4 erläutert.
- 1. Basement
- 2. Korpus
- 2.1 Inlay
- 4 modulares Befestigungssystem
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Ausführungsbeispiel :
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Durch die einfache Möglichkeit, diese hier beschriebenen Falt-Oberschränke (Korpus, 2) aus der Haltekonstruktion (Basement, 1) zu lösen (Anspruch 2), entsteht dadurch eine Möglichkeit auf Reisetaschen zu verzichten und den Falt-Oberschrank als Transportmöglichkeit zu nutzen.
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Eine am Fahrzeug zu befestigende (Oberschale mit Halteblech, 1.b, 1.a) der Haltekonstruktion (Basement, 1), welche im Fahrzeug verbleibt und fest verbaut ist, stellt sicher, dass die richtige Position beim erneuten Einrasten des Falt-Oberschranks mit montiertem Satelliten gegeben ist.
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Ein aufwendiges Anpassen an Wände oder Decken während des Innenausbaus des Fahrzeugs entfallen. Der Falt-Oberschrank kann temporär im Fahrzeug verbleiben oder dauerhaft seinen Platz im Fahrzeug finden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist das eingesparte Gewicht zur herkömmlichen Bauweise aus Holz oder anderen Verbundstoffen. Weiterhin können durch die am Inlay (2.1) befestigten formschlüssigen Schnellverbinder (modulares Befestigungssystem, 4) Tragegurte oder andere Zubehörteile befestigt werden. Dies ermöglicht ein leichtes Tragen über der Schulter (Anspruch 3) oder es lassen sich Zubehörteile wie z.B. Bad-Aufbewahrungsmöglichkeiten am modularen Befestigungssystem anbringen (Anspruch 6).
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Die vorliegende Erfindung besteht aus einer textilen Hülle (Cover, 2) und einem, in sich selbst stabilisierenden Inlay (Inlay, 2.1), welches in Anspruch 1 beschrieben ist. Das Befüllen erfolgt über die Front, welche mit einem Reißverschluss geschlossen werden kann.Das Inlay (2.1) besteht aus einer Trägerplatte (2.1.a) an der oberen Innenseite des textilen Covers (2). An dieser Trägerplatte (2.1.a) sind Zugbänder (2.1.b) befestigt, die die Belastungskräfte der zu transportierenden Gegenstände aufnehmen und von der belasteten Bodenplatte (2.1.c) an die Trägerplatte ableiten. Die Zugbänder haben weiterhin die Aufgabe, modular weitere Schränke der selben Bauart (4b) oder Zubehörteile (4.e) aufzunehmen wie in Anspruch 4 und 6 beschrieben ist. An der Trägerplatte ist (optional) mittig, oben eine Halterung (Basement, 1) befestigt, welche sich durch Verstellung des Winkels an jede Dachkonstruktion des Fahrzeugs anpassen und befestigen lässt. Weiterhin ist die Haltekonstruktion (Basement, 1) so beschaffen, dass ein einfaches Herauslösen des Falt-Oberschranks aus dem Fahrzeug durch Ziehen eines Rastbolzens in der unteren Halteschale (1.c) gewährleistet ist.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass zum einen der Anwender keine aufwendige Arbeit in seinem Fahrzeug zu erledigen hat um den Falt- Oberschrank zu befestigen. Das einzige zu befestigende Teil ist die Oberschale des Basements, welche am Fahrzeug verschraubt werden muss. Dies muss nur ein Mal realisiert werden. Danach ist der Falt-Oberschrank mittels eines Schnellverschlusses mit nur einem „Handgriff“ zu entfernen oder zu installieren. Dies wird durch Schutzanspruch 2 realisiert. Optional kann auch die Montageplatte „Plate“ (4.c, Anspruch 4) im Fahrzeug verschraubt werden und der Falt-Oberschrank wird an dieser befestigt. Das Verwenden des Basements entfällt dabei.
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Ein Falten ist durch das einklappen der Seitenteile des Inlays möglich. Diese werden oben von der Trägerplatte gelöst und nach innen geklappt. Im zusammengeklappten zustand lässt sich der Falt-Oberschrank nun sehr gut Verstauen und spart somit Platz im Fahrzeug. Weiterhin wird durch diese Funktion Verpackungsmaterial eingespart.
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Bezugszeichenliste
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- 1, Basement
- a) Halteblech zum Verschrauben am Fahrzeug
- b) Oberschale mit seitlichen Rastbolzen zur Winkelverstellung und formschlüssiger Aufnahme für die Unterschale
- c) Unterschale mit zentralem Rastbolzen und formschlüssiger Aufnahme für die Tragarme des Satelliten
- d) „Satellit“ (ist fest mit dem Falt-Oberschrank verbunden) mit Loch zum einrasten des Rastbolzens der Unterschale und denTragarmen zum Formschluss mit der Unterschale
- 2, Korpus / Cover (mit installierten Basement)
- 2.1, Inlay
- a) Trägerlatte
- b) Zugbänder
- c) Bodenplatte
- d) Seitenteile
- 4, modulares Befestigungssystem
- 4, a) Anordnung der magnetisch unterstützten Verbinder (männlich/weiblich, formschlüssig)
- 4, b) modulares Verbinden der Falt-Oberschränke untereinander
- 4, c) Befestigung mit „Plate“
- 4, d) Befestigung mit Tragegurt
- 4, e) Befestigung für optionales Zubehör
- 5, Gesamtansicht mit Basement