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Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Flüssigkeit enthaltend Liposomen bereitgestellt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Leiten einer ersten Flüssigkeit und einer zweiten Flüssigkeit in einen Mikromischer und bis zum Ausgang des Mikromischers durch Gasdruck aus mindestens einer Quelle von Gas, optional zusätzlich durch mindestens eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung, erfolgt, wobei die Gesamtflussrate der Flüssigkeiten so eingestellt wird, dass sie am Ausgang des Mikromischers mindestens 10 mL/min beträgt. Das Verfahren und die Vorrichtung ermöglichen es, auf einfache und reproduzierbare Art und Weise in industriellem Maßstab Flüssigkeiten bereitzustellen, die Liposomen mit einer engen Größenverteilung enthalten. Ferner wird eine Flüssigkeit enthaltend Liposomen mit einer engen Größenverteilung bereitgestellt und Verwendungen hiervon vorgeschlagen.
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Liposome sind weltweit die etabliertesten Nanotransportersysteme in der pharmazeutischen Anwendung. Doxil® als erste „Nanodrug“ wurde bereits 1995 von der FDA zugelassen.
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Derzeit ist die Herstellung von Nano-Liposomen im industriellen Maßstab ein mehrstufiges Batch-Verfahren. In einer ersten Stufe wird eine Hydratation der Lipide, meist große, multilamellare Liposomen (MLV), vorgenommen. In einer zweiten Stufe wird ein „downsizing“ durchgeführt, um Nanoliposome mit einem Durchmesser von <200 nm zu erhalten. Hierfür wird eine Extrusion bei Hochdruck durch eine Membran durchgeführt, die entsprechende Poren in Nanogröße aufweist (Beispiel: Herstellung von Doxil®). Alternativ wird eine Hochdruckhomogenisierung durchgeführt (Beispiele: Herstellung von AmbiSome® und für in Kosmetika verwendete Nano-Liposomen).
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Die Extrusion muss bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden, da die MLV-Lipiddoppelschichten flexibel genug sein müssen, um Formänderung zuzulassen, die erforderlich ist, um eine Größenreduzierung zu erreichen. Mehrfache Durchläufe durch die Extrusionsmembran sind notwendig, um die erforderliche enge Größenverteilung zu erreichen. Dieses Vorgehen ist zeitaufwändig. Zudem ist dieses Vorgehen auf hitzebeständige Lipidrohstoffe und entsprechende eingelagerte oder eingekapselte Substanzen beschränkt. Darüber hinaus geht das Extrusionsverfahren mit Materialverlust auf der Membran einher. Ferner erfordert ein Verstopfen (Zusetzen) der Membranen einen häufigen Membranaustausch und Verlust an ggf. hochwertigen Substanzen, wie Lipiden und Wirkstoffen, was die Durchführung eines Herstellungsverfahrens zur Bereitstellung einer sterilen Flüssigkeit mit Liposomen gefährdet und verteuert. Die üblicherweise verwendeten Polycarbonatmembranen zeigen zudem Chargenschwankungen durch unterschiedliche Eigenschaften wie Porengröße, Porengleichmäßigkeit und Oberflächenbenetzung, was zu einer mangelnden Prozess-Reproduzierbarkeit führt.
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Die Hochdruckhomogenisierung dagegen führt oft zu breiten Größenverteilungen, einschließlich der Produktion großer Prozentsätze von sehr kleinen Liposomen. Darüber hinaus muss die Hochdruckhomogenisierung ebenfalls bei hohen Temperaturen durchgeführt werden.
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Es besteht ein Bedarf an einem Verfahren zur schnellen und einfachen, großtechnischen Produktion einer sterilen Flüssigkeit, die Liposomen im Nanometer-Größenbereich enthält. Ferner besteht ein Bedarf an Formulierungsmethoden für thermolabile (empfindliche) Lipide und Medikamente. Zudem besteht ein Bedarf an einer Plattformtechnologie für Medikamente der nächsten Generation, wie z.B. Immuntherapeutika auf Nukleinsäurebasis.
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Die
WO 2017/103268 A1 offenbart ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Nanopartikeln. Das dort offenbarte Verfahren ist nicht für die großtechnische Herstellung steriler Flüssigkeiten enthaltend Liposomen geeignet.
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Die
EP 1 337 322 B1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Lipid-Vesikeln. Dieses Verfahren ist kein streng mikrofluidisches Verfahren und ist hinsichtlich der Verwendung anspruchsvoller API (z.B. ultrahydrophober Agenzien) bei der Herstellung der Liposomen eingeschränkt. Des Weiteren ist die erreichte Enge der Größenverteilung der hergestellten Liposomen noch verbesserungsfähig.
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Die
WO 2014/172045 A1 offenbart ein Verfahren zur industriellen Herstellung von sterilen Liposomenlösungen in großem Maßstab. Problematisch ist jedoch die Reproduzierbarkeit, weil die Herstellung über eine Plattform erfolgt, bei der eine absolute Gleichverteilung der verschiedenen Kanäle der Plattform sichergestellt werden muss, was nicht einfach ist.
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Ausgehend hiervon war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Flüssigkeit enthaltend Liposomen bereitzustellen, welche die Nachteile aus dem Stand derTechnik nicht aufweisen. Insbesondere sollte es mit dem Verfahren und der Vorrichtung möglich sein, auf einfache und reproduzierbare Art und Weise in industriellem Maßstab Flüssigkeiten bereitzustellen, die Liposomen mit einer engen Größenverteilung enthalten und die insbesondere steril sind.
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Die Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1, die Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 13, die Flüssigkeit mit den Merkmalen von Anspruch 16 und den Verwendungen mit den Merkmalen der Ansprüche 20 und 21. Die abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Weiterbildungen auf.
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Erfindungsgemäß wird ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkeit enthaltend Liposomen bereitgestellt, umfassend die Schritte
- a) Bereitstellen einer ersten Flüssigkeit in einem ersten Behälter, wobei die erste Flüssigkeit mindestens ein Lipid enthält oder daraus besteht;
- b) Bereitstellen einer zweiten Flüssigkeit in einem zweiten Behälter, wobei die zweite Flüssigkeit Wasser enthält oder daraus besteht;
- c) Leiten der ersten Flüssigkeit entlang einer ersten Fluidleitung in einen ersten Eingang eines Mikromischers und in einem Strom bis zu einem Ausgang des Mikromischers;
- d) Leiten der zweiten Flüssigkeit entlang einer zweiten Fluidleitung in einen zweiten Eingang des Mikromischers und in einem Strom neben der ersten Flüssigkeit bis zu dem Ausgang des Mikromischers;
wobei sich die erste Flüssigkeit und die zweite Flüssigkeit innerhalb des Mikromischers mischen, sodass am Ausgang des Mikromischers eine Flüssigkeit enthaltend Liposomen austritt; dadurch gekennzeichnet, dass das Leiten der ersten Flüssigkeit und der zweiten Flüssigkeit in den Mikromischer und bis zum Ausgang des Mikromischers durch Gasdruck aus mindestens einer Quelle von Gas, optional zusätzlich durch mindestens eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung (z.B. eine magnetisch angetriebene Pumpe, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zahnradpumpe, Zahnringpumpe oder Kreiselpumpe), erfolgt, wobei die Gesamtflussrate der Flüssigkeiten so eingestellt wird, dass sie am Ausgang des Mikromischers mindestens 10 mL/min beträgt.
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Unter dem Begriff „Liposomen“ werden erfindungsgemäß Liposomen, Lipoplexe und Lipidnanopartikel verstanden, die optional mit einem Stoff (z.B. einem Wirkstoff) beladen sein können, wobei unter „beladen“ verstanden wird, dass ein Hohlraum im Inneren der Lipidpartikel und/oder eine Membran der Lipidpartikel (bevorzugt beide) einen Stoff (z.B. einen Wirkstoff) enthält bzw. enthalten. Die Liposomen (d.h. die Liposomen, Lipoplexe und/oder Lipidnanopartikel) haben insbesondere einen Durchmesser im Bereich von 20 nm bis < 200 nm oder im Bereich von > 200 nm bis < 500 nm, bevorzugt im Bereich von 40 nm bis 150 nm oder im Bereich 250 nm bis 400 nm, besonders bevorzugt im Bereich von 60 nm bis 120 nm oder im Bereich von 300 nm bis 350 nm. Der Durchmesser kann durch dynamische Lichtstreuung und/oder cryogenerTransmissionselektronenmikroskopie, bevorzugt über eine Messung mit cryogener Transmissionselektronenmikroskopie, bestimmt werden oder bestimmt sein.
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Unter dem Begriff „Mikromischer“ werden bevorzugt alle Mischer verstanden, deren Mischprinzip auf dem Mischprinzip eines Mikromischers basiert, auch solche, die so groß sind (skaliert sind), dass deren Fluidkanäle größere Abmessungen (d.h. Querschnitte) als im Mikrometerbereich (Bereich von 1 µm bis 1000 µm) aufweisen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, auf einfache und reproduzierbare Art und Weise in industriellem Maßstab Flüssigkeiten bereitzustellen, die Liposomen mit einer engen Größenverteilung enthalten. Das Verfahren ist auch dazu geeignet, sicherzustellen, dass sterile Flüssigkeiten enthaltend Liposomen bereitgestellt werden können, da die Flüssigkeitsförderung durch Gasdruck aus mindestens einer Quelle von Gas (optional zusätzlich durch mindestens eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung) erfolgt. Die optionale Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung ist stromabwärts der mindestens einen Quelle von Gas angeordnet und es kann sichergestellt werden, dass ihre mit der Flüssigkeit in Kontakt kommenden Oberflächen steril sind. Indem die in dem Verfahren verwendeten Komponenten (z.B. die Fluidleitungen und der Mikromischer) nach außen abgedichtet sind, kann zudem sichergestellt werden, dass die Flüssigkeiten nicht mit Mikroorganismen und/oder Viren in Kontakt kommen.
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Die Mischung der Flüssigkeiten in einem Mikromischer ermöglicht hierbei eine hohe Kontrolle bei der Strukturbildung der Liposomen, d.h. es ist eine hervorragende Größenkontrolle möglich und es können sehr enge Größenverteilungen erzielt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Verfahren hochskaliert werden kann, ohne neu angepasst werden zu müssen, d.h. ohne dass beispielsweise eine Gleichverteilung der Ströme beim für Mikromischer oft notwendigen „numbering-up“ der einzelnen Mikromischer sichergestellt werden muss („externes numbering-up“) und/oder ohne dass der Mischertyp geändert werden muss. Beim Hochskalieren des Verfahrens kann beispielsweise ein größerer Mischer des gleichen Typs („skalierbarer Mikromischer“) verwendet werden (bspw. ein Caterpillar 600 anstelle eines Caterpillar 300, StarLam 300 anstelle eines StarLam 30), d.h. der Aufwand in der Änderung der Verfahrensführung bzw. Anlagengestaltung ist somit deutlich geringer oder entfällt gänzlich. Beim StarLam-Mikromischer wird dieses Vergrößern auch als „internes numbering-up“ bezeichnet. Dies stellt vor allem für GMP-Verfahren einen entscheidenden Vorteil dar. Skalierbare Mikromischer, die erfindungsgemäß als Mischer bzw. Mikromischer verwendet werden können, sind insbesondere dadurch charakterisiert, dass sie im Falle einer Skalierung keine zusätzlichen Verteilerleitungen und Sammelleitungen benötigen. Skalierbare Mikromischer sind bspw. die ramp-up/ramp-down Split and Recombine-Mischer, hier insbesondere die genannten caterpillar-artigen Mikromischer (z.B. wie in Hermann et al., Chemical Engineering Journal, Bd. 334, S. 1996-2003 offenbart), StarLam-artige Mikromischer (z.B. wie in
DE 199 27 556 C2 offenbart) und/oder Zyklonmischer (z.B. wie in
EP 1 390 131 B1 offenbart).
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, dass alle Oberflächen, mit denen die erste und zweite Flüssigkeit auf dem Weg zum Ausgang des Mikromischers in Berührung kommen, steril sind. Ferner ist es bevorzugt, dass alle diese Oberflächen nach außen fluiddicht abgeschlossen sind, bevorzugt ein geschlossenes System bilden. Vorteil hierbei ist, dass bei dem Mikromischer und den Fluidfördereinrichtungen (z.B. der Gasdruck aus mindestens einer Quelle von Gas, optional die zusätzliche Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung) die Bedingungen sehr exakt einstellbar sind, was sich vorteilhaft auf die Erzielung gewünschter PDI-Werte und weitere Qualitätskriterien auswirkt. Zudem kann sichergestellt werden, dass die verwendeten Flüssigkeiten nicht mit Mikroorganismen und/oder Viren in Kontakt kommen. Abgesehen davon ist es bevorzugt, dass alle diese Oberflächen keine Bereiche aufweisen, an denen sich Rückstände sammeln können. Zudem ist es bevorzugt, dass alle diese Oberflächen kein Glas enthalten oder daraus bestehen. Jedes dieser Merkmale trägt dazu bei, sicherzustellen, dass mit dem Verfahren eine kontinuierliche Herstellung einer sterilen Flüssigkeit enthaltend Liposomen möglich ist, d.h. keine Kontamination der Flüssigkeit bei deren Herstellung stattfinden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform sind alle in dem Verfahren eingesetzten Fluide (z.B. die erste und zweite sterile Flüssigkeit und das Gas aus der Gasquelle) steril. Entsprechendes kann für alle in dem Verfahren eingesetzten Bauteile (z.B. Mikromischer, Fördervorrichtungen und Behälter) gelten, zumindest für deren Oberflächen, die mit den im Verfahren eingesetzten Fluiden in Kontakt kommen.
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, die mindestens eine Quelle von Gas einen Gasbehälter enthält oder daraus besteht.
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Die mindestens eine Quelle von Gas kann eine erste fluidische Verbindung zum ersten Behälter und eine zweite fluidische Verbindung zum zweiten Behälter aufweisen.
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Zudem kann die mindestens eine Quelle von Gas ein Gas enthalten, das keinen Sauerstoff enthält, wobei das Gas bevorzugt ein Gas ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Stickstoff, Edelgas und Mischungen hiervon enthält oder daraus besteht.
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Der Gasdruck der Quelle von Gas stellt, optional zusammen mit einer Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung, einen Förderdruck bereit. Die Gesamtflussrate kann hierbei über einen konstanten Gasdruck der Quelle von Gas, optional zudem über die Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung, eingestellt werden. Der Gasdruck alleine liegt dabei bevorzugt im Bereich von < 15 bar, besonders bevorzugt < 8 bar, ganz besonders bevorzugt bei größer 1 bis 6 bar. Mit der optionalen Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung werden Förderdrücke von bis zu 50 bar erreicht. Die Gesamtflussrate kann dann über mindestens einen, bevorzugt mindestens einen ersten und mindestens einen zweiten Flussregler konstant gehalten werden, wobei besonders bevorzugt der mindestens eine erste Flussregler an der ersten fluidischen Verbindung angeordnet ist und der mindestens eine zweite Flussregler an der zweiten fluidischen Verbindung angeordnet ist. Kurz gesagt dient der mindestens eine Flussregler dazu, den ursprünglichen Förderdruck in eine konstante Flussrate umzuwandeln. In Strömungsrichtung sind hierbei zuerst die Gasquelle (dann optional die Vorrichtung zu Flüssigkeitsförderung) und dann der mindestens eine Flussregler angeordnet.
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Der Druckverlust im Mischraum des Mischers ist vorzugsweise gering, bevorzugt im Bereich von < 6 bar, insbesondere im Bereich von 1,5 bis 5 bar.
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Darüber hinaus kann die Gesamtflussrate so eingestellt werden, dass sie am Ausgang des Mikromischers ≥ 80 mL/min, bevorzugt ≥ 320 mL/min, besonders bevorzugt ≥ 1280 mL/min, ganz besonders bevorzugt ≥ 2800 mL/min, insbesondere ≥ 5120 mL/min, beträgt.
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Abgesehen davon kann die Gesamtflussrate so eingestellt werden, dass sie die am Ausgang des Mikromischers pro Querschnittsfläche des Ausgangs des Mikromischers ≥ 20 ml/(min·mm2), bevorzugt ≥ 100 ml/(min·mm2), besonders bevorzugt ≥ 200 ml/(min·mm2), ganz besonders bevorzugt ≥ 400 ml/(min·mm2), optional ≥ 1000 ml/(min·mm2), insbesondere von 100 bis 400 ml/(min·mm2), beträgt.
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Ferner kann die Gesamtflussrate so eingestellt werden, dass das Verhältnis der Flussrate der zweiten Flüssigkeit zur Flussrate der ersten Flüssigkeit < 100:1, bevorzugt < 20:1, besonders bevorzugt <16:1, ganz besonders bevorzugt < 8:1, noch weiter bevorzugt < 7:1, stark bevorzugt < 6:1, sehr stark bevorzugt < 5:1, insbesondere ≤ 4:1, beträgt.
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Die Gesamtflussrate kann eine Flussratenschwankung von weniger als 1% der Gesamtflussrate, bevorzugt weniger als 0,1% der Gesamtflussrate, aufweisen. Vorteil hierbei ist, dass sehr niedrige PDI-Werte erreicht werden.
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Ferner kann die Gesamtflussrate derart eingestellt werden, dass die Strömung eine Reynolds-Zahl im Bereich von >80 bis <1200, vorzugsweise >120 bis <1000, aufweist.
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, dass der Mikromischer eine oder mehrere sich schräg oder quer zur Strömungsrichtung erstreckende Mischstrukturen aufweist, die bevorzugt dazu geeignet sind, die erste Flüssigkeit und/oder zweite Flüssigkeit in eine Richtung schräg oder quer zur Strömungsrichtung abzulenken.
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Ferner kann der Mikromischer, besonders bevorzugt alle in dem Verfahren eingesetzten Komponenten, Edelstahl enthalten oder daraus bestehen. Vorteil hierbei ist, dass der Mikromischer bzw. alle in dem Verfahren eingesetzten Komponenten, einfach über Temperatureinwirkung sterilisierbar ist/sind und eine Reinigungsvalidierung etabliert werden kann. Folglich muss der Mikromischer kein Einmalprodukt sein, dessen reproduzierbare Mischleistung stetig kontrolliert und validiert werden muss. Entsprechendes gilt auch für die anderen in dem Verfahren eingesetzten Komponenten, d.h. für die gesamte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, falls diese Edelstahl enthält oder daraus besteht.
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Zudem kann der Mikromischer autoklavierbar sein.
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Abgesehen davon kann der Mikromischer in mindestens zwei Teile zur Reinigung von Fluidkanälen des Mikromischers zerlegbar sein.
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Bei dem Mikromischer kann es sich um einen „split-recombine“ Mikromischer handeln, wobei der Mikromischer bevorzugt ein „ramp-up/ramp-down“ Mikromischer, besonders bevorzugt ein „caterpillar“-artiger Mikromischer (siehe z.B. Hermann et al., Chemical Engineering Journal, Bd. 334, S. 1996-2003) ist. Es wurde gefunden, dass „caterpillar“-artige Mikromischer mehrere Vorteile haben. Erstens weisen sie einen durchgehenden Kanal auf. Dies steht im Gegensatz zu vielen anderen „split-recombine“ Mikromischern, in denen sich der Hauptkanal in bspw. abschnittsweise, fluidisch getrennte Kanäle aufsplittet, die sich dann anschließend wieder vereinen. Zudem ist die Herstellung und Reinigung bei „caterpillar“-artigen Mikromischern einfacher. Zudem sind die in diesen Mikromischern auftretenden Scherkräfte geringer, da es nur recht sachte, aber sich wiederholende Richtungsänderungen entlang der schrägen Flächen in Strömungsrichtung gibt. Vorzugsweise sind die schrägen Flächen gegenüber der Hauptströmungsrichtung (d.h. ggü. einer Strömungsrichtung parallel zu den Wänden der Fluidkanäle des Mikromischers) um weniger als 70°, besonders bevorzugt weniger als 55° und ganz besonders bevorzugt um weniger als 45° geneigt. Folglich erfolgt die Herstellung der Flüssigkeit enthaltend die Liposomen schonender, d.h. es erfolgt eine geringere Degradation der Edukte und der Produkte. Darüber hinaus ist dieser Mikromischer sehr leicht skalierbar, beispielsweise durch eine Vergrößerung der Querschnittsfläche des Mischkanals senkrecht zur Hauptströmungsrichtung unter Beibehaltung der für die caterpillar-artigen Mikromischer typischen, sich wiederholenden Grundstruktur. Mit zunehmender Vergrößerung kann die Mischleistung ggf. durch eine Erhöhung der Anzahl der sich wiederholenden Grundstrukturen angepasst werden.
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Beim Mikromischer kann es sich auch um einen „split in micro-lamellae and combine in multilaminated stream“-Mikromischer, besonders bevorzugt einen „StarLam“-Mikromischer (siehe z.B.
DE 199 27 556 C2 und Werner, B. et al., Chemical Engineering Technology, 2005, Bd. 28, S. 401ff) handeln. Dieser hat den Vorteil, dass er auch aus Edelstahl gefertigt werden kann, leicht montierbar und demontierbar ist und ebenfalls eine einfache Skalierbarkeit zeigt.
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Vorzugsweise hat der Mikromischer, insbesondere der „caterpillar“-Mikromischer, im Anschluss an den Mischraum einen sich im Wesentlichen nicht verengenden und/oder einen im Wesentlichen geraden Ausgang. Vorteil hierbei ist, dass es nicht zu einer abrupten Richtungsänderung und/oder Querschnittsverengung des Fluidstroms kommt, keine Toträume vorliegen und nur ein geringerer Druckverlust und geringe Scherkräfte wirken.
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die erste Flüssigkeit Lipide in einer Gesamtkonzentration von > 30 g/L, bevorzugt > 50 g/L, besonders bevorzugt > 80 g/L, ganz besonders bevorzugt > 150 g/L, insbesondere 160 g/L bis 400 g/L (optional 210 g/L bis 290 g/L), enthält.
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Ferner kann die erste Flüssigkeit mindestens ein Phospholipid, bevorzugt mindestens ein zwitterionisches oder anionisches Phospholipid, enthalten, wobei das Phospholipid vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Phosphatidylcholin, DSPC, DOPE, DOPC, DSPE, HSPC und Mischungen hiervon, wobei die Konzentration des mindestens einen Phospholipids, oder Mischungen hiervon, bevorzugt > 20 g/L, bevorzugt > 40 g/L, besonders bevorzugt > 80 g/L, ganz besonders bevorzugt > 160 g/L, insbesondere 210 g/L bis 400 g/L, beträgt. Ferner kann die erste Flüssigkeit Phospholipide mit gesättigten Fettsäureresten und/oder ungesättigten Fettsäureresten, wie DSPC (gesättigt) und DOPC (ungesättigt), oder Mischungen davon enthalten.
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Zudem kann die erste Flüssigkeit mindestens ein PEG-yliertes Lipid, bevorzugt DSPE-PEG2000 und/oder DMG-PEG2000, enthalten, wobei die Konzentration des PEG-ylierten Lipids bevorzugt im Bereich von 15 bis 40 Mol.-%, besonders bevorzugt im Bereich von 31 bis 35 Mol.-%, in Bezug auf den molaren Anteil von mindestens einem Phospholipid in der ersten Flüssigkeit liegt.
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Darüber hinaus kann die erste Flüssigkeit mindestens ein Lipid, bevorzugt mindestens ein kationisches Lipid (z.B. ein pH-abhängig kationisch geladenes Lipid) enthalten. Insbesondere Stoffe ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus DOTMA (1,2-di-O-octadecenyl-3-trimethylammonium propan), DOTAP (1,2-dioleoyloxy-3-(trimethylammonium)propan), DDAB Dimethyldioctadecylammonium (Bromidsalz), DODMA (1,2-dioleyloxy-3-dimethylaminopropane) (kationisch geladen bei niedrigem pH) und Mischungen hiervon, wobei die Konzentration des mindestens einen Lipids, oder Mischungen hiervon, bevorzugt > 10 g/L, bevorzugt > 20 g/L, besonders bevorzugt > 40 g/L, ganz besonders bevorzugt > 80 g/L, insbesondere 90 g/L bis 350 g/L, beträgt.
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Darüber hinaus kann die erste Flüssigkeit mindestens eine Lipidoid enthalten, wobei die Konzentration des Lipoids bevorzugt im Bereich von 200 bis 1000 Mol.-%, besonders bevorzugt im Bereich von 300 bis 800 Mol.-%, in Bezug auf den molaren Anteil von mindestens einem Lipid in der ersten Flüssigkeit liegt. Unter dem Begriff „Lipidoid“ werden erfindungsgemäß lipidähnliche Stoffe verstanden, welche aus der Reaktion von Acrylamiden oder Acrylsäureestern mit sekundären oder primären Aminen hervorgehen (d.h. hergestellt werden). Die pH-abhängige kationische Ladung wird bevorzugt mittels primärer, sekundärer oder tertiärer Aminogruppe erreicht. Insbesondere ist mindestens ein Lipidoid gemeint, das ausgewählt ist aus der Gruppe von Lipidoiden, die in der Veröffentlichung von Acinc, A. et al., Nature Biotechnology (2008), Bd. 26, Nr. 5, S. 561-569 genannt sind.
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Zudem kann die erste Flüssigkeit Cholesterin enthalten.
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Die erste Flüssigkeit kann sich dadurch auszeichnen, dass sie kein nicht-ionisches, kationisches, anionisches und/oder amphoteres Tensid enthält, bevorzugt (gar) kein Tensid enthält.
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Ferner kann die erste Flüssigkeit mindestens ein organisches Lösungsmittel oder kein organisches Lösungsmittel enthalten. Enthält sie ein organisches Lösungsmittel, ist das organische Lösungsmittel bevorzugt ein organisches, mit Wasser-mischbares Lösungsmittel, besonders bevorzugt ein Lösungsmittel, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Alkoholen, besonders bevorzugt Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, und/oder Methanol, Aceton, Tetrahydrofuran, Dioxan, Acetonitril, Dimethylsulfoxid, insbesondere Ethanol.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform ist die erste Flüssigkeit entgast. Dies verhindert eine Bläschenbildung während der Assemblierung der Liposomen.
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die zweite Flüssigkeit eine Puffersubstanz, bevorzugt eine Puffersubstanz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Acetat, Ammonium, Citrat und Kombinationen hiervon, besonders bevorzugt Calciumacetat und/oder Ammoniumsulfat, enthält. Die Konzentration der Puffersubstanz beträgt bevorzugt im Bereich von 5 mM bis 300 mM, besonders bevorzugt im Bereich von 8 mM bis 250 mM, liegt. Vorteil an diesen Konzentrationen ist, dass die Ausbildung eines Gradienten verbessert ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform ist die zweite Flüssigkeit entgast. Dies verhindert eine Bläschenbildung während der Assemblierung der Liposomen.
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, dass eine Beladung der Liposomen der Flüssigkeit mit mindestens einer Wirksubstanz durchgeführt wird, wobei die Beladung bevorzugt im ersten Mikromischer erfolgt, in einem weiteren Mischer stromabwärts des ersten Mikromischers erfolgt, nach einer Assemblierung der Liposomen erfolgt und/oder nach einer Aufreinigung der Liposomen erfolgt.
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Hierbei kann die Wirksubstanz mindestens eine organische Wirksubstanz, bevorzugt ein Wirkstoff zur Behandlung einer Krankheit, besonders bevorzugt ein Molekül ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Vitamin, Protein, Peptid, Lipid, DNA, RNA, organisches Molekül mit einer Masse ≤ 500 Da und Mischungen hiervon, insbesondere eine Substanz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus ultrahydrophobe Substanz, siRNA und Kombinationen hiervon, enthalten oder daraus bestehen. Hierbei ist die Verkapselung anspruchsvoller Wirksubstanzen (z.B. ultrahydrophober Substanzen und/oder siRNA) möglich, die in anderen Verfahren nicht verkapselt werden könnten. Ferner kann die Wirksubstanz mindestens eine anorganische Wirksubstanz, bevorzugt eine Substanz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus magnetischer Substanz, paramagnetischer Substanz und Mischungen hiervon, besonders bevorzugt Eisenoxid, Manganoxid und Mischungen hiervon, enthalten oder daraus bestehen.
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Die mindestens eine Wirksubstanz ist bevorzugt in der ersten Flüssigkeit, in der zweiten Flüssigkeit und/oder in einer weiteren Flüssigkeit (stromabwärts des Mikromischers) enthalten. Die Konzentration der mindestens einen organischen Wirksubstanz und/oder mindestens einen anorganischen Wirksubstanz kann ≥ 1 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 60 Gew.-%, insbesondere 15 bis 30 Gew.-%, in Bezug auf das Gesamtgewicht der Lipide (bzw. der Komponenten der Liposomen ausgenommen Wasser), betragen.
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In dem Schritt a), b) und/oder c), bevorzugt in den Schritten a) bis c), des Verfahrens, kann auf eine Temperatur von > 10 °C bis < 70°C, bevorzugt 15 bis 40 °C, besonders bevorzugt 22 bis 30 °C, insbesondere 23 °C bis 25 °C, temperiert werden. Gegebenenfalls kann auf eine Temperatur im Bereich von > 0°C bis <10 °C temperiert werden. Diese Verfahrensvariante hat den Vorteil, dass Stoffe (z.B. Wirkstoffe), die temperaturempfindlich sind, in dem Verfahren eingesetzt werden können, d.h. Liposomen bereitgestellt werden können, welche diese temperaturempfindlichen Substanzen aufweisen.
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Liposomen der Flüssigkeit, die am Ausgang des Mikromischers austreten, unilamellare Liposomen, multilamellare Liposomen oder Mischungen hiervon sind.
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Das Verfahren kann so ausgestaltet sein, dass die Liposomen der Flüssigkeit, die am Ausgang des Mikromischers austreten, einen Durchmesser im Bereich von 20 nm bis < 200 nm oder im Bereich von > 200 nm bis < 500 nm, bevorzugt im Bereich von 40 nm bis 150 nm oder im Bereich 250 nm bis 400 nm, besonders bevorzugt im Bereich von 60 nm bis 120 nm oder im Bereich von 300 nm bis 350 nm, aufweisen. Der Durchmesser kann durch dynamische Lichtstreuung und/oder cryogener Transmissionselektronenmikroskopie, bevorzugt über eine Messung mit cryogener Transmissionselektronenmikroskopie, bestimmbar sein.
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Ferner kann das Verfahren so ausgestaltet sein, dass die Liposomen der Flüssigkeit, die am Ausgang des Mikromischers austreten, zu mehr als 50%, mehr als 70%, oder mehr als 90%, in Bezug auf die Gesamtzahl aller Lipsomen der Flüssigkeit, unilamellare Liposomen sind und die Liposomen im Hinblick auf ihre Größenverteilung einen PDI-Wert im Bereich von < 0,200, bevorzugt von ≤ 0,150, besonders bevorzugt im Bereich von ≤ 0,100, ganz besonders bevorzugt im Bereich von ≤ 0,090, insbesondere im Bereich von ≤ 0,075, aufweisen.
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Alternativ kann das Verfahren so ausgestaltet sein, dass die Liposomen der Flüssigkeit, die am Ausgang des Mikromischers austreten, zu mehr als 50%, mehr als 70% oder mehr als 90%, in Bezug auf die Gesamtzahl aller Liposomen der Flüssigkeit, multilamellare Liposomen sind und die Liposomen im Hinblick auf ihre Größenverteilung einen PDI-Wert im Bereich von <0,500, bevorzugt im Bereich von < 0,300 aufweisen.
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Der PDI ist bevorzugt mittels dynamischer Lichtstreuung nach der Norm DIN ISO 22412:2018-09 bestimmbar oder wird so bestimmt.
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Das Verfahren kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Flüssigkeit in einem weiteren Schritt nach Schritt c) aufgereinigt wird, wobei die Aufreinigung ein an den Schritt c) anschließendes, vorzugsweise kontinuierliches Durchführen einer Ultrafiltration, Gelfiltration und/oder Evaporation, besonders bevorzugt ein Durchführen einer Ultrafiltration, umfasst, um die Liposomen anzureichern. Ferner kann die Aufreinigung ein Entfernen von Substanzen, die neben den Liposomen vorhanden sind, bevorzugt Entfernen von Puffersubstanzen und/oder organischen Lösungsmitteln, umfassen. Darüber hinaus kann die Aufreinigung einen Austausch von Substanzen, die neben den Liposomen vorhanden sind, gegen eine sterile, osmolare Zuckerlösung, bevorzugt gegen eine sterile, osmolare Glukoselösung oder Sucroselösung, umfassen. Die sterile, osmolare Zuckerlösung weist besonders bevorzugt 4 bis 15 Gew.-% Zucker auf, insbesondere 4 bis 6 Gew.-% Glukose bei einer Glukoselösung und/oder 9 bis 11 Gew.% Sucrose bei einer Sucroselösung. Die Aufreinigung kann eine Sterilisierung der Lösung enthaltend Liposomen umfassen, bevorzugt umfassend eine Sterilfiltration durch eine Membran mit einem Porendurchmesser (Cut-off) von 0,2 µm.
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Das Verfahren kann ferner die folgenden Schritte umfassen
- i) Leiten der Flüssigkeit enthaltend Liposomen am Ausgang des Mikromischers entlang einer dritten Fluidleitung, optional einer Verweilschleife, in einen ersten Eingang eines weiteren Mischers und in einem Strom bis zu einem Ausgang des weiteren Mischers; und
- ii) Leiten einer weiteren Flüssigkeit entlang einer vierten Fluidleitung in einen zweiten Eingang des weiteren Mischers und in einem Strom neben der Flüssigkeit enthaltend Liposomen bis zu dem Ausgang des weiteren Mischers.
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Hierbei mischt sich die Flüssigkeit enthaltend Liposomen mit der weiteren Flüssigkeit innerhalb des weiteren Mischers, sodass am Ausgang des weiteren Mischers eine veränderte Flüssigkeit enthaltend Liposomen austritt. Vorzugsweise wird in diesem weiteren Mischer der Anteil des Lösungsmittels erniedrigt und eine weitere Verdünnung vorgenommen, vorzugsweise eine Verdünnung auf weniger als die Hälfte, bevorzugt weniger als ein Viertel, der ursprünglichen Konzentration der Liposomen in der Flüssigkeit. Hierdurch werden die enthaltenen Liposomen formstabiler. Alternativ können auch andere Parameter, wie bspw. der pH-Wert, durch die Zumischung angepasst werden, wobei vorzugsweise eine Absenkung des pH-Wertes oder eine Neutralisierung durchgeführt wird. Weiterhin können die Liposomen auch in diesem Schritt mit mindestens einer Wirksubstanz beladen werden. Das Leiten der Flüssigkeit enthaltend Liposomen und der weiteren Flüssigkeit in den weiteren Mischer kann durch Gasdruck aus mindestens einer Quelle von Gas, optional zudem durch mindestens eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung, erfolgen, wobei die Gesamtflussrate der Flüssigkeiten so eingestellt wird, dass sie am Ausgang des weiteren Mischers mehr als 10 mL/min, bevorzugt mindestens 20 mL/min, beträgt. Vorzugsweise ist der weitere Mischer ein Mikromischer, bevorzugt ein statischer Mikromischer, besonders bevorzugt ein „split-recombine“ Mikromischer, ganz besonders bevorzugt ein „caterpillar“-artiger Mikromischer. Alternativ kann auch ein so genannter „StarLam“ Mikromischer zum Einsatz kommen. Beide Mischer sind durch passende Auswahl oder Skalierung leicht anpassbar in Bezug auf die geforderte Durchflussrate.
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Grundsätzlich können die Liposomen der Flüssigkeit im ersten Mikromischer, in dem weiteren Mischer, nach einer Assemblierung der Liposomen und/oder nach einer Aufreinigung der Liposomen, mit mindestens einer Wirksubstanz beladen werden.
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Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Herstellung einer Flüssigkeit enthaltend Liposomen bereitgestellt, enthaltend
- a) einen ersten Behälter, der eine erste Flüssigkeit enthält, wobei die erste Flüssigkeit mindestens ein Lipid enthält oder daraus besteht;
- b) einen zweiten Behälter, der eine zweite Flüssigkeit enthält, wobei die zweite Flüssigkeit Wasser enthält oder daraus besteht;
- c) einen Mikromischer, der einen ersten Eingang, einen zweiten Eingang und einen Ausgang aufweist, wobei der erste Behälter über eine erste Fluidleitung mit dem ersten Eingang des Mikromischers verbunden ist und der zweite Behälter über eine zweite Fluidleitung mit dem zweiten Eingang des Mikromischers verbunden ist, wobei der Mikromischer konfiguriert ist, die erste Flüssigkeit und die zweite Flüssigkeit jeweils in einem Strom innerhalb des Mikromischers bis zum Ausgang des Mikromischers fließen zu lassen und innerhalb des Mikromischers zu mischen, wobei am Ausgang des Mikromischers eine Flüssigkeit enthaltend Liposomen austritt;
- d) mindestens eine Quelle von Gas, optional zudem mindestens eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung; und
- e) eine Steuereinheit;
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Quelle von Gas konfiguriert ist, die erste Flüssigkeit und die zweite Flüssigkeit in den Mikromischer durch Gasdruck aus der mindestens einen Quelle von Gas, optional zudem durch die mindestens eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung, zu befördern, wobei die Steuereinheit konfiguriert ist, die Gesamtflussrate der Flüssigkeiten so einzustellen, dass sie am Ausgang des Mikromischers mindestens 10 mL/min beträgt.
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Die Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass alle Oberflächen der Vorrichtung, mit denen die erste und zweite Flüssigkeit auf dem Weg zum Ausgang des Mikromischers in Berührung kommen können, steril sind. Ferner können alle diese Oberflächen der Vorrichtung nach außen fluiddicht abgeschlossen sein, bevorzugt ein geschlossenes System bilden. Vorteil hierbei ist, dass bei dem Mikromischer und den Fluidfördereinrichtungen (z.B. der Gasdruck aus mindestens einer Quelle von Gas, optional die zusätzliche Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung) die Bedingungen sehr exakt einstellbar sind, was sich vorteilhaft auf die Erzielung gewünschter PDI-Werte und weitere Qualitätskriterien auswirkt. Zudem kann sichergestellt werden, dass die verwendeten Flüssigkeiten nicht mit Mikroorganismen und/oder Viren in Kontakt kommen. Abgesehen davon kann für alle diese Oberflächen gelten, dass sie keine Bereiche aufweisen, an denen sich Rückstände sammeln können. Darüber hinaus ist es bevorzugt, dass alle diese Oberflächen kein Glas enthalten oder daraus bestehen. Jedes dieser Merkmale trägt dazu bei, sicherzustellen, dass mit der Vorrichtung eine kontinuierliche Herstellung einer sterilen Flüssigkeit enthaltend Liposomen möglich ist, d.h. keine Kontamination der Flüssigkeit bei deren Herstellung stattfinden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform sind alle in der Vorrichtung vorhandenen Fluide (z.B. die erste und zweite sterile Flüssigkeit und das Gas aus der Gasquelle) steril. Entsprechendes kann für alle Bestandteile der Vorrichtung (z.B. Mikromischer, Fördervorrichtungen und Behälter) gelten, zumindest für deren Oberflächen, die mit den in der Vorrichtung enthaltenen Fluiden in Kontakt kommen.
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Die Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Vorrichtung und/oder die Steuereinheit der Vorrichtung konfiguriert ist/sind, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Hierbei kann die Vorrichtung Merkmale aufweisen, die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren genannt sind und/oder die Steuereinheit der Vorrichtung kann konfiguriert sein, Schritte durchzuführen, die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren genannt sind.
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Erfindungsgemäß wird eine Flüssigkeit enthaltend Liposomen bereitgestellt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
- i) mehr als 50%, mehr als 70% oder mehr als 90%, aller Liposomen der Flüssigkeit unilamellare Liposomen sind und die Liposomen im Hinblick auf ihre Größenverteilung einen PDI-Wert im Bereich von < 0,200, bevorzugt im Bereich von ≤ 0,150, besonders bevorzugt im Bereich von ≤ 0,100, ganz besonders bevorzugt im Bereich von ≤ 0,090, insbesondere im Bereich von ≤ 0,075, aufweisen; oder
- ii) mehr als 50%, mehr als 70% oder mehr als 90%, aller Liposomen der Flüssigkeit mulitlamellare Liposomen sind und die Liposomen im Hinblick auf ihre Größenverteilung einen PDI-Wert im Bereich von <0,500, bevorzugt im Bereich von < 0,300 aufweisen;
wobei der PDI bevorzugt mittels dynamischer Lichtstreuung nach der Norm DIN ISO 22412:2018-09 bestimmt ist.
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Die Flüssigkeit kann durch das erfindungsgemäße Verfahren herstellbar sein. In einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist die bereitgestellte Flüssigkeit enthaltend Liposomen steril.
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Es wird die Flüssigkeit zur Verwendung in der Medizin, bevorzugt zur Verwendung in einem Verfahren zur therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers, vorgeschlagen, besonders bevorzugt
- i) zur Applikation von einem Wirkstoff, besonders bevorzugt zur topischen Applikation von einem Wirkstoff; und/oder
- ii) zum Targeting von einem Wirkstoff; und/oder
- iii) zur Freisetzung von einem Wirkstoff;
in einem Verfahren zur chirurgischen oder therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers, wobei der Wirkstoff bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Impfstoff, Zytostatikum, Corticoid und Kombinationen hiervon, (Doxorubin und/oder Dexamethason) und es sich bei der Behandlung insbesondere um die Behandlung von Krebs, einer inflammatorischen Erkrankung, einer Erkrankung des Immunsystems und/oder eine neurodegenerative Erkrankung handelt. Bei dem Wirkstoff kann es sich optional um mindestens eine der oben (im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren) genannten organischen Wirksubstanzen handeln.
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Ferner wird die Flüssigkeit zur Verwendung in einem Diagnostizierverfahren, bevorzugt in einem Diagnostizierverfahren, das am menschlichen oder tierischen Körper vorgenommen wird, insbesondere an einem Diagnostizierverfahren, in dem die Liposomen einen Biomarker enthalten, vorgeschlagen.
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Zudem wird die Verwendung der Flüssigkeit in der Kosmetik und/oder als Zusatz in einem Nahrungsmittel vorgeschlagen.
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Darüber hinaus wird die Verwendung der Flüssigkeit
- i) zur Verkapselung mindestens einer Substanz , optional in einem ersten Mikromischer, in einem weiteren Mischer, nach einer Assemblierung der Liposomen und/oder nach einer Aufreinigung der Liposomen; und/oder
- ii) zum Targeting mindestens einer Substanz; und/oder
- iii) zur Freisetzung mindestens einer Substanz; und/oder
- iv) Herstellung eines Kompositmaterials;
vorgeschlagen, wobei die mindestens eine Substanz bevorzugt mindestens eine organische Wirksubstanz und/oder mindestens eine anorganische Wirksubstanz enthält oder daraus besteht, und es sich bei der Verwendung optional um eine in-vitro-Verwendung handelt. Bei der mindestens einen organischen Wirksubstanz und/oder der mindestens einen anorganischen Wirksubstanz kann es sich um eine der oben (im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren) genannten Wirksubstanzen handeln.
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Anhand der nachfolgenden Figuren und Beispiele soll der erfindungsgemäße Gegenstand näher erläutert werden, ohne diesen auf die hier dargestellten, spezifischen Ausführungsformen einschränken zu wollen.
- 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die einen einzelnen Mikromischer 3 aufweist. Die erste Flüssigkeit, die sich in einem ersten Behälter 1 befindet und die zweite Flüssigkeit, die sich in einem zweiten Behälter 2 befindet, werden durch Gasdruck, der aus zwei Quellen 9, 9' von Gas stammt, über eine erste Fluidleitung 7 in den ersten Eingang 4 bzw. über eine zweite Fluidleitung 8 in einen zweiten Eingang 5 des Mikromischers 3 eingeleitet und bis zum Ausgang 6 des Mikromischers transportiert. In der ersten Fluidleitung 7 und in der zweiten Fluidleitung 8 sorgt jeweils ein Flussregler 11, 11' dafür, dass der Flüssigkeitsstrom in diesen Fluidleitungen 7, 8 auf einem gewünschten Wert gehalten wird. Der Ausgang 6 des ersten Mikromischers ist fluidisch mit einem Vorratsbehälter 10 verbunden, sodass die am ersten Mikromischer 3 austretende, Flüssigkeit enthaltend Liposomen in den Vorratsbehälter 10 geleitet wird.
- 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die einen ersten Mikromischer 3 und einen zweiten Mikromischer 12 aufweist. Die erste Flüssigkeit, die sich in einem ersten Behälter 1 befindet und die zweite Flüssigkeit, die sich in einem zweiten Behälter 2 befindet, werden durch Gasdruck, der aus zwei Quellen 9, 9' von Gas stammt, über eine erste Fluidleitung 7 in den ersten Eingang 4 bzw. über eine zweite Fluidleitung 8 in einen zweiten Eingang 5 des Mikromischers 3 eingeleitet und bis zum Ausgang 6 des Mikromischers transportiert. Am Ausgang des Mikromischers 3 tritt eine Flüssigkeit enthaltend Liposomen aus und wird über eine dritte Fluidleitung 20 in einen ersten Eingang 14 eines weiteren Mischers 12 (hier: ein weiterer Mikromischer) geleitet. Eine weitere Flüssigkeit, die sich in einem dritten Behälter 13 befindet, wird durch Gasdruck, der aus einer Quelle 9'' von Gas stammt, über eine vierte Fluidleitung 21 in einen zweiten Eingang 16 des weiteren Mischers 12 geleitet. Im weiteren Mischer 12 wird die Flüssigkeit enthaltend Liposomen mit der weiteren Flüssigkeit gemischt, wobei die Mischung am Ausgang 15 des zweiten Mikromischers 12 austritt und in einen Vorratsbehälter 10 geleitet wird. In der ersten Fluidleitung 7, in der zweiten Fluidleitung 8 und in der vierten Fluidleitung 21 sorgt jeweils ein Flussregler 11,11', 11" dafür, dass der Flüssigkeitsstrom in diesen Fluidleitungen 7, 8, 21 auf einem gewünschten Wert gehalten wird.
- 3 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die wie die in 2 dargestellt Vorrichtung aufgebaut ist, mit dem Unterschied, dass die Förderung der Flüssigkeiten nicht allein durch Gasdruck aus Quellen von Gas erfolgt, sondern zudem durch eine Vorrichtung 17 zur Beförderung von Flüssigkeiten (hier: eine Pumpe) unterstützt wird, um den notwendigen Förderdruck zu erreichen. Die Vorrichtung 17 zur Beförderung von Flüssigkeiten hat auch die Eigenschaft eines Flussreglers und sorgt dafür, dass der jeweilige Flüssigkeitsstrom in der ersten Fluidleitungen 7, der zweiten Fluidleitung 8 und der vierten Fluidleitung 21 auf einem gewünschten Wert gehalten wird.
- 4 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die im Wesentlichen wie die in der 3 dargestellte Vorrichtung aufgebaut ist, wobei es sich bei der Vorrichtung 17 zur Beförderung von Flüssigkeiten um eine magnetische Zahnradpumpe handelt und stromabwärts vom Ausgang 15 des zweiten Mikromischers 12 ein 3-Wege-Ventil 19 angeordnet ist. Über das 3-Wege-Ventil 19 kann die am zweiten Mikromischer 12 austretende Flüssigkeit enthaltend Liposomen entweder in einen Vorratsbehälter 10 geleitet werden oder über ein Ultrafiltrationsmodul 18 in einen anderen Vorratsbehälter 10', 10" geleitet werden.
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Beispiel 1 - Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
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Die Vorrichtung enthält einen Mikromischer und einen zweiten Mikromischer, der hinter einer kurzen Verweilschleife am Ausgang des ersten Mikromischers angeschlossen ist, um beispielsweise asymmetrischere Flussbedingungen zu erreichen oder eine Verdünnung vor der Aufreinigung mittels Diafiltration zu erzielen, um Lösungsmittelgehalt weiter zu reduzieren.
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Der oder die Mikromischer und Verweilschleife können bei Bedarf temperiert werden. Angeschlossen werden kann zudem ein Diafiltrationsmodul (Membranstapel), das direkt in Reihe betrieben werden kann oder als separates Modul auch im Kreislauf betrieben werden kann.
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Bei dem Mikromischer handelt es sich bevorzugt um einen „Split-and-Recombine“-Mikromischer, besonders bevorzugt einen „Caterpillar“-Mikromischer (durchgehender Mischkanal mit mehreren Mischstufen). Der Mischkanal dieser Mikromischer weist einen Durchmesser im Mikrometerbereich bis Millimeterbereich auf. Natürlich ist hier ein „upscaling“ möglich. Beispielsweise kann eine gleiche Produktqualität erreicht beim Einsatz einer Raupe 600 mit 4-facher Flussrate, sowie mit einer Raupe 1200 mit 16-facher Flussrate verglichen mit R-300, erreicht werden.
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Beispiele für die Skalierungsfähigkeit:
- Raupe 300: 2 - 80 ml / min = 22,22 ml/(min*mm2) - 888,88 ml/(min*mm2) Raupe 600: 8 - 320 ml / min = 22,22 ml/(min*mm2) - 888,88 ml/(min*mm2) Raupe 1200: 32 - 1280 ml / min = 22,22 ml/(min*mm2) - 888,88 ml/(min*mm2) Raupe 2400: 128 - 5120 ml/min = 22,22 ml/(min*mm2) - 888,88 ml/(min*mm2)
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Mögliche Skalierung auf Kanalstrukturbreite bezogen (gerundet) sind:
- 20 ml/(min*mm2) - 1000 ml/(min*mm2)
- Skalierbar von 300 - 2400er Raupe: 0,12 - 345,6 L / h
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Alternativ kann der Mikromischer und/oder der zweite Mikromischer auch ein so genannter StarLam-Mikromischer sein. Der StarLam-Mikromischer ist ebenfalls skalierbar und kann bspw. als StarLam 30, 300 und 3000 mit Durchflussraten von 12 l/h bis 8000 l/h betrieben werden.
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Beispiel 2 - Herstellung einer Flüssigkeit enthaltend Liposomen
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Erste Flüssigkeit:
- 100 g/L (HSPC:PEG-Lipid:Cholesterol 3:1:1) in Ethanol
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Zweite Flüssigkeit:
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Es erfolgt ein Mischen der beiden Flüssigkeiten bei Raumtemperatur mit einer R300 Raupe. Vorteil: Dieser Mischer funktioniert bei diesen Flussbedingungen nahezu optimal: Ausreichende Mischung, geringer Druckabfall, gerader Ausgang, solide Prozessführung geringes Risiko der Blockierung, vergleichsweise einfache Reinigung, öffnen in zwei Hälften zum Reinigen und trocknen.
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Dann erfolgt eine Abfüllung ohne Aufreinigung. Die Flüssigkeit wird im Kühlschrank über Nacht gelagert.
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Am nächsten Tag erfolgt eine Aufreinigung mittels Ultrafiltration und danach ein Austausch von Calciumacetat außen gegen 5% Glucoselösung (wegen etwas niedriger Viskosität im Vergleich zu Sucroselösung gleicher Osmolarität)
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Eigenschaften der Liposomen in der Flüssigkeit:
- Durchmesser (gemäß DLS): 80 nm
- PDI: 0,011
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Beispiel 3 - Herstellung einer Flüssigkeit enthaltend Liposomen, die siRNA verkapseln
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Die Lipidmischung enthielt das Lipidoid Dodecyl-3-[3-[3-[3-[3-[bis(3-dodecoxy-3-oxo-propyl)amino]propyl-methyl-amino]propyl-(3-dodecoxy-3-oxo-propyl)amino]propanoat (M = 1106,8 g/mol), 1,2-Distearoyl-sn-glycero-3-phosphocholin (DSPC), Cholesterin und 1,2-Dimyristoyl-rac-glycero-3-methoxypolyethylenglykol-2000, (DMG-PEG 2000).
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Zur Herstellung einer Lipidlösung wurde das kationische Lipidoid mit Cholesterin, DSPC und DMG-PEG2000 kombiniert und jeweils in 90%-igem Ethanol (10% 10 mM Citratpuffer, pH 3) im molaren Verhältnis des kationischen Lipids gelöst, wobei die molaren Verhältnisse von DSPC : Cholesterin : DMG-PEG2000 50 : 10 : 38,5 : 1,5 betrugen.
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Zur Herstellung einer Polynukleotid-Lösung wurde ein si-RNA-Polynukleotid (30 µM) in 10 mM Citratpuffer, pH 3,0, gelöst.
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Zur Herstellung der Lipoplex-Lipidnanopartikel wurden die Polynukleotid-Lösung und die Lipidlösung in einem ersten Mikromischer (Gesamtdurchflussrate 10 ml/min) gemischt.
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Das Mischprodukt wurde in einem zweiten Mikromischer (Gesamtdurchflussrate 20 ml/min) mit PBS-Puffer gemischt.
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Die relative volumetrische Flussraten von Polynukleotidlösung : Lipidlösung : Puffer betrug 1: 1: 2.
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Die frisch präparierten Lipidnanopartikel wurden gegen PBS-Puffer dialysiert, um Ethanol, Austauschpuffer und ungebundene siRNAs zu entfernen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Behälter;
- 2
- zweiter Behälter;
- 3
- Mikromischer;
- 4
- erster Eingang des Mikromischers;
- 5
- zweiter Eingang des Mikromischers;
- 6
- Ausgang des Mikromischers;
- 7
- erste Fluidleitung;
- 8
- zweite Fluidleitung;
- 9, 9', 9''
- Quelle von Gas;
- 10, 10', 10''
- Vorratsbehälter;
- 11, 11', 11''
- Flussregler;
- 12
- weiterer Mikromischer;
- 13
- dritter Behälter;
- 14
- erster Eingang eines weiteren Mikromischers;
- 15
- Ausgang des weiteren Mikromischers
- 16
- zweiter Eingang eines weiteren Mikromischers;
- 17
- Vorrichtung zur Flüssigkeitsförderung (z.B. magnetische Zahnradpumpe);
- 18
- Ultrafiltrationsmodul;
- 19
- 3-Wege-Ventil;
- 20
- dritte Fluidleitung;
- 21
- vierte Fluidleitung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2017/103268 A1 [0007]
- EP 1337322 B1 [0008]
- WO 2014/172045 A1 [0009]
- DE 19927556 C2 [0016, 0033]
- EP 1390131 B1 [0016]