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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Parkplatzsystem und ein Verfahren zum Betreiben eines Parkplatzsystems.
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Bekannt sind Parkplatzlösungen mit fixen Parkplatzgeometrien. Die auf einer Parkfläche ausgezeichneten Parkplätze sind dabei üblicherweise durch feste Markierungen begrenzt und weisen im Wesentlichen dieselbe Größe auf.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Parkplatzsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zeichnet sich demgegenüber dadurch aus, dass ein als Parkfläche zur Verfügung stehender Platz optimal ausgenutzt werden kann. Dies wird erreicht durch ein Parkplatzsystem umfassend eine Parkfläche, zumindest eine variable Parkplatzmarkierung, eine Erfassungsvorrichtung, und eine Steuervorrichtung. Die Parkfläche weist dabei Platz zum Abstellen, also zum Parken, einer Vielzahl an Fahrzeugen auf. Vorzugsweise ist der Platz der Parkfläche so bemessen, um Platz für eine Vielzahl an parkenden PKW und/oder LKW und/oder sogenannte „Shuttles“ zu bieten. Die Erfassungsvorrichtung ist eingerichtet, um eine Fahrzeugabmessung eines Fahrzeugs optisch zu erfassen. Als Fahrzeugabmessung wird dabei eine Abmessung in einer Ebene der Parkfläche angesehen. Insbesondere wird als Fahrzeugabmessung eine Länge und eine Breite des Fahrzeugs angesehen. Die Steuervorrichtung ist eingerichtet, um basierend auf der erfassten Fahrzeugabmessung eine Soll-Parkplatzgröße zu ermitteln. Ferner ist die Steuervorrichtung eingerichtet, die Parkplatzmarkierung so zu betätigen, dass die Parkplatzmarkierung einen Ziel-Parkplatz mit der ermittelten Soll-Parkplatzgröße begrenzt.
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Vorzugsweise weist die Steuervorrichtung eine künstliche Intelligenz auf, mittels welcher insbesondere das Ermitteln der Soll-Parkplatzgröße durchgeführt wird. Die künstliche Intelligenz kann insbesondere ein neuronales Netz umfassen. Vorzugsweise ist es durch mehrmaliges Ausführen der Ermittlung von Soll-Parkplatzgrößen möglich, dieses neuronale Netz mit größeren Datenmengen zu trainieren, um eine besonders hohe Performance und Zuverlässigkeit des Parkplatzsystems zu erhalten.
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Mit anderen Worten umfasst das Parkplatzsystem zumindest eine variable Parkplatzmarkierung, vorzugsweise eine Vielzahl an variablen Parkplatzmarkierungen, welche basierend auf den Fahrzeugabmessungen der auf der Parkfläche zu parkenden Fahrzeugen angepasst wird. Hierfür erfolgt mittels der Erfassungsvorrichtung eine optische Erfassung der entsprechenden Fahrzeugabmessungen.
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Als Parkplatzmarkierung kann dabei eine visuelle Markierung auf der Parkfläche angesehen werden. Vorzugsweise kann die Parkplatzmarkierung durch eine Vielzahl an in eine Parkplatz-Fahrbahnoberfläche der Parkfläche integrierte Leuchtelemente gebildet sein, welche durch die Steuervorrichtung entsprechend betätigbar ausgebildet sind, um Ziel-Parkplätze mit verschiedenen Parkplatzgrößen visuell zu kennzeichnen. Alternativ kann die Parkplatzmarkierung bevorzugt mittels einer Projektionsvorrichtung auf die Parkplatz-Fahrbahnoberfläche projiziert werden. Eine solche Projektionsvorrichtung kann beispielsweise als stationäre Vorrichtung an der Parkfläche vorgesehen sein, oder alternativ Teil des zu parkenden Fahrzeugs sein.
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Alternativ kann die Parkplatzmarkierung als virtuelle Markierung ausgebildet sein, welche beispielsweise nur für einen Fahrer des Fahrzeugs sichtbar dargestellt wird, beispielsweise mittels einer Anzeigevorrichtung des Fahrzeugs und/oder mittels eines Nutzergeräts, wie einem Smartphone, des Fahrers. Beispielsweise kann eine solche virtuelle Markierung dem Fahrer alternativ oder zusätzlich mittels erweiterter Realität (englisch: augmented reality) angezeigt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Alternative kann die Parkplatzmarkierung für den Fahrer unsichtbar sein, also keine Darstellung erfolgen. Beispielsweise kann in diesem Fall die Parkplatzmarkierung von dem Parkplatzsystem und/oder vom Fahrzeug verarbeitet werden, um das Fahrzeug autonom zum Ziel-Parkplatz zu steuern.
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Bevorzugt wird dies Soll-Parkplatzgröße dabei von der Steuervorrichtung so gewählt, dass diese um einen vordefinierten Anteil, vorzugsweise mindestens 10 %, insbesondere maximal 50 %, der ermittelten Fahrzeuggröße, insbesondere bezüglich Länge und/oder Breite, größer ist als die ermittelte Fahrzeugabmessung.
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Das Parkplatzsystem bietet dabei den Vorteil, dass der Platz auf der Parkfläche durch die variablen Parkplatzmarkierungen beliebig in mehrere Parkplätze eingeteilt werden kann. Dadurch, dass Ziel-Parkplätze in Abhängigkeit der tatsächlichen Fahrzeuggrößen der Fahrzeuge, welche auf der Parkfläche parken wollen, bereitgestellt werden, kann eine besonders effiziente Ausnutzung des Platzes der Parkfläche für eine möglichst große Anzahl an Fahrzeugen ermöglicht werden. Zudem bietet das Parkplatzsystem einen besonders hohen Benutzerkomfort für den Fahrer des Fahrzeugs, da beispielsweise bei einem großen Fahrzeug automatisch ein ausreichend großer Ziel-Parkplatz bereitgestellt werden kann. Die optische Erfassung der Fahrzeugabmessung mittels der Erfassungsvorrichtung trägt dabei zu einem besonders hohen Benutzerkomfort bei, da das Bereitstellen des Ziel-Parkplatzes beispielsweise automatisch und vom Fahrer unbemerkt durchgeführt werden kann. Zudem kann die Fahrzeugabmessung durch die optische Erfassung besonders einfach und mit hoher Genauigkeit durchgeführt werden.
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Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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Bevorzugt weist die Erfassungsvorrichtung eine Kamera auf. Dabei ist die Erfassungsvorrichtung eingerichtet, basierend auf mittels der Kamera erfassten Bildern des Fahrzeugs die Fahrzeugabmessung zu erfassen. Beispielsweise kann die Kamera eine Stereokamera sein, insbesondere um dreidimensionale Daten des Fahrzeugs erfassen zu können. Dadurch kann eine besonders einfache und kostengünstige Erfassung der Fahrzeugabmessung ermöglicht werden.
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Besonders bevorzugt weist die Erfassungsvorrichtung eine Laservorrichtung und/oder eine Radarvorrichtung auf. Die Erfassungsvorrichtung ist dabei eingerichtet, die Fahrzeugabmessung mittels Laserstrahlung und/oder Radarstrahlung, beispielsweise basierend auf der sogenannten time-of-flight-Methode, zu ermitteln. Beispielsweise kann die Laservorrichtung ein Lidar-Sensor sein. Dadurch kann ebenfalls eine besonders genaue Erfassung der Fahrzeugabmessungen durchgeführt werden.
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Vorzugsweise umfasst das Parkplatzsystem ferner eine Eingabevorrichtung, welche zur manuellen Nutzereingabe durch einen Nutzer, beispielsweise einen Fahrer des Fahrzeugs, ausgebildet ist. Die Steuervorrichtung ist dabei ferner eingerichtet, basierend auf einer mittels der Eingabevorrichtung eingegebenen Benutzereingabe die ermittelte Soll-Parkplatzgröße zu ändern. Das heißt, basierend auf einem Wunsch des Nutzers kann die Soll-Parkplatzgröße angepasst werden, beispielsweise wenn der Nutzer einen Parkplatz mit einer größeren als der automatisch ermittelten Soll-Parkplatzgröße wünscht. Vorzugsweise kann basierend auf einer Benutzereingabe ein asymmetrischer Ziel-Parkplatz bereitgestellt werden, um zum Beispiel Platz auf einer Beifahrerseite des Fahrzeugs einzusparen, wenn beispielsweise kein Beifahrer im Fahrzeug mitfährt. Im Falle eines solchen ermittelten asymmetrischen Parkplatzes kann die Steuervorrichtung ferner eingerichtet sein, den Fahrer virtuell entsprechend in eine asymmetrische Ziel-Parkposition im ermittelten Ziel-Parkplatz einzuweisen. Alternativ kann beispielsweise durch die Eingabevorrichtung auch eine charakteristische Fahrzeugkennung eingegeben werden, wie beispielsweise ein Fahrzeugmodell, oder die tatsächliche bekannte Fahrzeugabmessung, sodass mittels der Steuervorrichtung vorzugsweise eine Korrektur und/oder eine Plausibilisierung der von der Erfassungsvorrichtung optisch erfassten Fahrzeugabmessung durchgeführt werden kann. Dadurch kann ein besonders hoher Nutzerkomfort sowie eine hohe Genauigkeit für eine optimale Effizienz des Parkplatzsystems ermöglicht werden.
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Bevorzugt ist die Steuervorrichtung eingerichtet, eine Park-Trajektorie ausgehend von einer momentanen Position des Fahrzeugs zu dem von der Parkplatzmarkierung begrenzten Ziel-Parkplatz zu ermitteln. Insbesondere wird die Park-Trajektorie von der Steuervorrichtung nur ermittelt, wenn sich das Fahrzeug innerhalb der Parkfläche befindet. Vorzugsweise liegt die ermittelte Park-Trajektorie vollständig innerhalb der Parkfläche. Als Park-Trajektorie wird dabei eine Bahnkurve auf der Parkfläche angesehen, entlang welcher das Fahrzeug bei einer Fahrt bis zur Parkposition in dem Ziel-Parkplatz entlangfährt. Durch automatische Berechnung der Park-Trajektorie, also des Weges, den das Fahrzeug zum Einparken in den ermittelten Ziel-Parkplatz entlangfahren soll, kann ein besonders effizienter Betrieb des Parkplatzsystems ermöglicht werden, da beispielsweise stets der kürzeste Weg ermittelt werden kann und ein unnötiges Befahren der Parkfläche zur Parkplatzsuche vermieden wird.
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Vorzugsweise umfasst das Parkplatzsystem ferner eine Leitvorrichtung, welche eingerichtet ist, die Park-Trajektorie visuell darzustellen. Dadurch kann der Fahrer des Fahrzeugs die ermittelte Park-Trajektorie sehen und entlang dieser bis zum Ziel-Parkplatz fahren. Alternativ kann der Fahrer bei einem autonomen Einparkvorgang autonome Einpark-Fahrt einfach nachvollziehen.
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Bevorzugt ist die Leitvorrichtung ferner eingerichtet, Notfallsymbole und/oder Rettungssymbole, wie beispielsweise einen Fluchtweg oder Rettungsweg kennzeichnende Symbole anzuzeigen. Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung dabei eingerichtet, die Leitvorrichtung basierend auf einer Notfallsituation zu betätigen. Beispielsweise kann die Leitvorrichtung so betätigt werden, dass im Falle eines Brands Pfeile einen noch zur Verfügung stehenden Fluchtweg anzeigen in Abhängigkeit eines Orts des Brands. Alternativ oder zusätzlich können auch spezielle Symbole angezeigt werden, welche Rettungskräften einen Weg zum Einsatzort anzeigen. Eine Anzeige von Notfallsymbolen und/oder Rettungssymbolen mittels der Leitvorrichtung ist besonders vorteilhaft bei großen Parkplätzen oder Parkhäusern.
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Besonders bevorzugt weist die Leitvorrichtung mehrere Leuchtelemente auf, welche in eine Parkplatz-Fahrbahnoberfläche der Parkfläche integriert sind. Insbesondere sind die Leuchtelemente durch die Steuervorrichtung betätigbar ausgebildet, um durch entsprechendes Aufleuchten die Park-Trajektorie visuell darzustellen. Vorzugsweise ist eine Vielzahl an Leuchtelementen gleichmäßig über die Parkplatz-Fahrbahnoberfläche verteilt. Beispielsweise können die Leuchtelemente in Form von Pfeilen ausgebildet sein, um basierend auf der Park-Trajektorie eine Fahrtrichtung des Fahrzeugs anzuzeigen. Dadurch kann auf einfache und kostengünstige Weise dem Fahrer des Fahrzeugs die Park-Trajektorie angezeigt werden, um das Fahrzeug zu dem Ziel-Parkplatz zu steuern.
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Weiter bevorzugt weist die Leitvorrichtung eine Projektionsvorrichtung auf, welche eingerichtet ist, die Park-Trajektorie auf die Parkplatz-Fahrbahnoberfläche der Parkplatzfläche zu projizieren. Alternativ oder zusätzlich ist die Projektionsvorrichtung eingerichtet, um auf der Park-Trajektorie basierende Richtungssymbole auf die Parkplatz-Fahrbahnoberfläche zu projizieren. Dadurch kann auf besonders einfache und kostengünstige Weise die Park-Trajektorie visuell angezeigt werden, wobei die Projektionsvorrichtung beispielsweise auch auf einfache Weise an einem beliebigen Parkplatzsystem nachträglich nachgerüstet werden kann.
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Vorzugsweise weist die Leitvorrichtung eine Anzeigevorrichtung auf, welche eingerichtet ist, die Park-Trajektorie mittels erweiterter Realität (englisch: augmented reality) anzuzeigen. Vorzugsweise ist die Anzeigevorrichtung hierbei eingerichtet, mit einem mobilen Nutzergerät des Fahrers des Fahrzeugs zu kommunizieren, und insbesondere an das mobile Nutzergerät entsprechende Bildinformationen zu übermitteln. Alternativ kann die Anzeigevorrichtung eingerichtet sein, um mit dem Fahrzeug zu kommunizieren, sodass die Park-Trajektorie mittels erweiterter Realität über ein Entertainmentsystem des Fahrzeugs angezeigt wird. Dadurch kann ebenfalls auf besonders einfache und kostengünstige Weise die Park-Trajektorie angezeigt werden, wobei keine Änderung der Infrastruktur des Parkplatzsystems erforderlich ist.
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Besonders bevorzugt ist die Erfassungsvorrichtung und/oder die Steuervorrichtung als stationäres System ausgebildet. Als stationäres System wird dabei eine Anordnung von Erfassungsvorrichtung und/oder Steuervorrichtung an einem festen Ort auf, an, oder in der Nähe der Parkfläche angesehen. Mit anderen Worten ist die Erfassungsvorrichtung und/oder die Steuervorrichtung als ein integraler Bestandteil des Parkplatzsystems vorgesehen, welcher vorzugsweise im Bereich der Parkfläche angeordnet ist. Das heißt, die Parkfläche bildet zusammen mit der variablen Parkplatzmarkierung, der Erfassungsvorrichtung und/oder der Steuervorrichtung eine Infrastruktur, welche mit den zu parkenden Fahrzeugen kommunizieren kann und dabei den Parkvorgang einer Vielzahl an Fahrzeugen effizienter und komfortabler gestalten kann.
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Weiterhin führt die Erfindung zu einem Verfahren zum Betreiben eines Parkplatzsystems, vorzugsweise des oben beschriebenen Parkplatzsystems, welches eine Parkfläche mit Platz zum Abstellen, also Parken, einer Vielzahl an Fahrzeugen aufweist. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- - optisches Erfassen einer Fahrzeugabmessung eines Fahrzeugs,
- - Ermitteln einer Soll-Parkplatzgröße basierend auf der erfassten Fahrzeugabmessung, und
- - Begrenzen eines Ziel-Parkplatzes mittels einer variablen Parkplatzmarkierung basierend auf der ermittelten Soll-Parkplatzgröße.
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Das Verfahren zeichnet sich dabei dadurch aus, dass auf besonders einfache und effiziente Weise ein zur Verfügung stehender Platz optimal genutzt werden kann, um eine möglichst große Anzahl an Fahrzeugen auf einer Parkfläche mit einer vordefinierten Größe parken zu können. Ein weiterer Vorteil ist beispielsweise bei gebührenpflichtigen Parkflächen, dass von der jeweiligen tatsächlichen Soll-Parkplatzgröße der vergebenen Ziel-Parkplätze abhängige Gebühren ermittelt werden können.
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Bevorzugt umfasst das Verfahren ferner die Schritte:
- - Erfassen einer Nutzereingabe eines Nutzers über eine Eingabevorrichtung, und
- - Ändern der ermittelten Soll-Parkplatzgröße basierend auf der Nutzereingabe. Als Nutzereingabe kann beispielsweise eine Wunsch-Parkplatzgröße eingegeben werden, sodass die Soll-Parkplatzgröße im Vergleich zu der automatisch ermittelten und vorgeschlagenen beispielsweise vergrößert werden kann. Alternativ kann beispielsweise eine charakteristische Fahrzeugkennung, wie beispielsweise ein Fahrzeugmodell, oder die tatsächliche bekannte Fahrzeugabmessung, eingegeben werden, um die automatisch ermittelte Soll-Parkplatzgrößen zu korrigieren und/oder zu plausibilisieren.
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Vorzugsweise umfasst das Verfahren ferner den Schritt: Ermitteln einer Park-Trajektorie ausgehend von einer momentanen Position des Fahrzeugs zu dem ermittelten Ziel-Parkplatz. Insbesondere erfolgt das Ermitteln der Park-Trajektorie ausschließlich, wenn die momentane Position des Fahrzeugs innerhalb der Parkfläche liegt. Weiterhin wird die Park-Trajektorie vorzugsweise so ermittelt, dass die Park-Trajektorie vollständig innerhalb der Parkfläche liegt. Durch automatisches Ermitteln der Park-Trajektorie zum Ziel-Parkplatz kann ein besonders effizienter Parkvorgang ermöglicht werden.
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Besonders bevorzugt umfasst das Verfahren ferner den Schritt: visuelles Darstellen der ermittelten Park-Trajektorie mittels einer Leitvorrichtung. Das heißt, dem Fahrer des Fahrzeugs wird die ermittelte Park-Trajektorie visuell dargestellt, sodass dieser den Weg zum Ziel-Parkplatz einfach findet. Das visuelle Darstellen kann dabei auf verschiedenste Weise erfolgen, beispielsweise mittels in eine Parkplatz-Fahrbahnoberfläche integrierter Leuchtelemente, und/oder mittels einer Projektionsvorrichtung, und/oder mittels erweiterter Realität.
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Weiter bevorzugt umfasst das Verfahren ferner den Schritt: autonomes Steuern des Fahrzeugs entlang der Park-Trajektorie. Vorzugsweise wird das autonome Steuern des Fahrzeugs hierbei mittels einer Steuervorrichtung durchgeführt, welche bevorzugt als ein stationäres System des Parkplatzsystems ausgebildet ist. Das heißt, das autonome Steuern des Fahrzeugs wird insbesondere von der an einem bestimmten Standort vorhandenen Infrastruktur des Parkplatzsystems übernommen. Dadurch wird ein besonders effizientes System zum Ein- und/oder Ausparken einer Vielzahl an Fahrzeugen bereitgestellt, welches für die Fahrer der Fahrzeuge einen besonders hohen Nutzerkomfort ermöglicht.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Figuren beschrieben. In den Figuren sind funktional gleiche Bauteile jeweils mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Dabei zeigt:
- 1 eine vereinfachte schematische Ansicht eines Parkplatzsystems gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine vereinfachte schematische Sicht eines Parkplatzsystems 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Parkplatzsystem 1 umfasst eine rechteckige Parkfläche 10, auf welcher eine Vielzahl von Fahrzeugen 20, insbesondere PKW, geparkt werden kann. Die Parkfläche 10 kann beispielsweise mittels einer Begrenzung 12 begrenzt sein.
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Um jeweilige Parkplätze für die zu parkenden Fahrzeuge 20 zu begrenzen, weist das Parkplatzsystem 1 variable Parkplatzmarkierungen 2 auf. Jede Parkplatzmarkierung 2 begrenzt dabei einen Parkplatz für genau ein Fahrzeug 20. Beispielhaft sind in der 1 zwei Fahrzeuge 20 dargestellt, welche in nebeneinander liegenden Parkplätzen 5a parken. Ein drittes Fahrzeug 20, welches gerade in die Parkfläche 10 eingefahren ist, soll ebenfalls geparkt werden.
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Die Ausgestaltung des Parksystems 1 im Detail sowie die Durchführung des Parkvorgangs um ein möglichst platzsparendes, zeiteffizientes und für den Fahrer des Fahrzeugs 20 komfortables Einparken zu ermöglichen, wird nachfolgend beschrieben.
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Die variablen Parkplatzmarkierungen 2 können dabei auf verschiedene Weise umgesetzt sein. Beispielsweise können die Parkplatzmarkierungen 2 durch Leuchtelemente gebildet sein, welche in eine Parkplatz-Fahrbahnoberfläche 11 der Parkfläche 10 integriert sind, und welche durch entsprechendes Aufleuchten entlang von Linien die Parkplätze 5, 5a zweidimensional visuell begrenzen können. Alternativ können die Parkplatzmarkierungen 2 durch Projektion, beispielsweise mittels einer Projektionsvorrichtung 85 des Parkplatzsystems 1 und/oder mittels einer (nicht dargestellten) Projektionsvorrichtung des zu parkenden Fahrzeugs 20, auf die Parkplatz-Fahrbahnoberfläche 11 visuell dargestellt werden. Weiterhin können die Parkplatzmarkierungen 2 virtuelle, beispielsweise mittels erweiterter Realität, dem Fahrer des Fahrzeugs 20 visuell dargestellt werden. In einer weiteren Alternative kann auf eine visuelle Darstellung der Parkplatzmarkierungen 2 ganz verzichtet werden, beispielsweise wenn das Fahrzeug 20 autonom einparkt.
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Das Parkplatzsystem 1 umfasst eine Erfassungsvorrichtung 3, welche Fahrzeugabmessungen 21 des Fahrzeugs 20 erfasst, wenn sich das Fahrzeug 20 auf der Parkfläche 10 befindet. Das Erfassen der Fahrzeugabmessungen 21 erfolgt dabei optisch mittels einer Kamera und/oder mittels einer Laservorrichtung und/oder mittels einer Radarvorrichtung der Erfassungsvorrichtung 3. Als Fahrzeugabmessungen 21 werden eine Länge (wie beispielhaft kennzeichnet in der 1) und eine Breite des Fahrzeugs 20 in einer Ebene der Parkplatz-Fahrbahnoberfläche 11 der Parkfläche 10 erfasst.
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Weiterhin umfasst das Parkplatzsystem 1 eine Steuervorrichtung 4, welche mit der Erfassungsvorrichtung 3 gekoppelt ist, und welche eingerichtet ist, basierend auf den erfassten Fahrzeugabmessungen 21 eine Soll-Parkplatzgröße 25, 26 zu ermitteln. Als Soll-Parkplatzgröße 25, 26 wird dabei eine Länge 25 und eine Breite 26 eines Parkplatzes 5 angesehen. Anschließend wird die variable Parkplatzmarkierung 2 von der Steuervorrichtung 4 so betätigt, dass die Parkplatzmarkierung 2 einen Ziel-Parkplatz 5 begrenzt, welcher die ermittelte Soll-Parkplatzgröße 25, 26 aufweist. Vorzugsweise entspricht die Soll-Parkplatzgröße 25, 26 hierbei nicht exakt den ermittelten Fahrzeugabmessungen 21, sondern ist um einen gewissen Anteil, beispielsweise 20 % größer, um einen Abstand zum nächsten Fahrzeug 20 sicherzustellen, beispielsweise um ein Einsteigen und Aussteigen der Insassen des Fahrzeugs 20 zu ermöglichen.
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Das Parkplatzsystem 1 umfasst außerdem eine Eingabevorrichtung 6, welche beispielsweise ein mobiles Nutzergerät sein kann, das der Fahrer des Fahrzeugs 20 im Fahrzeug 20 mit sich führt. Mittels der Eingabevorrichtung 6 kann der Nutzer eine manuelle Nutzereingabe tätigen, welche an die Steuervorrichtung 4 übermittelt wird. Basierend auf der manuellen Nutzereingabe kann die Steuervorrichtung 4 dabei die automatisch ermittelte Soll-Parkplatzgröße 25, 26 ändern. Beispielsweise kann der Fahrer des Fahrzeugs 20 den automatisch von der Steuervorrichtung 4 ermittelten und vorgeschlagenen Ziel-Parkplatz 5 vergrößern, wenn der Fahrer dies wünscht. Vorzugsweise kann hierbei mittels der Eingabevorrichtung 6 eine Wunsch-Breite 26', welche der Ziel-Parkplatz 5 aufweisen soll, eingegeben werden. Entsprechend wird von der Steuervorrichtung 4 die variable Parkplatzmarkierung 2` angepasst.
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Nachdem der Ziel-Parkplatz 5 mit der passenden Soll-Parkplatzgröße 25, 26 ermittelt wurde, ermittelt die Steuervorrichtung 4 eine Park-Trajektorie 7 ausgehend von der momentanen Position des Fahrzeugs 20 zu dem ermittelten Ziel-Parkplatz 5. Von der Steuervorrichtung 4 wird dabei in Abhängigkeit von einem aktuellen Belegungszustand der Parkfläche 10 mit anderen bereits geparkten Fahrzeugen 20 oder Hindernissen der kürzeste Weg von der momentanen Position des Fahrzeugs 20 zum Ziel-Parkplatz 5 als Park-Trajektorie 7 ermittelt.
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Die ermittelte Park-Trajektorie 7 wird dem Fahrer des Fahrzeugs 20 anschließend visuell angezeigt. Hierfür umfasst das Parkplatzsystem 1 ferner eine Leitvorrichtung 8. Die Leitvorrichtung 8 weist eine Projektionsvorrichtung 85 auf, welche eingerichtet ist, Richtungssymbole 82, wie Pfeile, welche einen Verlauf der Park-Trajektorie 7 anzeigen, auf die Parkplatz-Fahrbahnoberfläche 11 zu projizieren.
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Zudem weist die Leitvorrichtung 8 Leuchtelemente 81 auf, welche in die Parkplatz-Fahrbahnoberfläche 11 integriert sind. Die Leuchtelemente 81 können, wie in der 1 gezeigt, ebenfalls in Form eines Pfeils einen Verlauf der Park-Trajektorie 7 anzeigen. Alternativ oder zusätzlich können die Leuchtelemente 81 direkt die Park-Trajektorie 7 in Form einer Linie anzeigen. Dadurch kann der Fahrer einfach der visuellen Darstellung der Leitvorrichtung 8 folgen, um einfach und schnell dem kürzesten Weg zum Ziel-Parkplatz 5 folgen zu können.
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Alternativ kann der Fahrer anstatt einer manuellen Steuerung des Fahrzeugs 20, ein autonomes Einparken des Fahrzeugs 20 erlauben. Hierfür kann die Steuervorrichtung 4 die Steuerung des Fahrzeugs 20 vollständig übernehmen und das Fahrzeug 20 entlang der Park-Trajektorie 7 autonom in den Ziel-Parkplatz 5 einparken.
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Bei dem Parkplatzsystem 1 mit der Erfassungsvorrichtung 3, der Steuervorrichtung 4, den variablen Parkplatzmarkierungen 2 und der Leitvorrichtung 8 handelt es sich um ein stationäres System, welches sich an einem festen Ort befindet. Das heißt, bei dem Parkplatzsystem 1 handelt es sich um eine ortsfeste Infrastruktur, welche die beschriebenen Eigenschaften aufweist. Dadurch kann auf besonders einfache und kostengünstige Weise eine Interaktion mit einer Vielzahl an verschiedenen Fahrzeugen 20 erfolgen, beispielsweise ohne dass die Fahrzeuge 20 aufwendig ausgerüstet sein müssen zur Durchführung der entsprechenden Funktionen.
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Das Parkplatzsystem 1 kann beispielsweise in ein Parkhaus, oder in einen Teil eines Parkhauses integriert sein. Insbesondere kann das Parkplatzsystem 1 durch dessen einfachen Aufbau auch einfach und kostengünstig nachträglich in ein bereits bestehendes Parkhaus integriert werden.