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Die Erfindung betrifft ein Verfahren für ein Erzeugen einer Röntgenstrahlung für eine Bildgebung mittels einer Röntgeneinrichtung, die zugehörige Röntgeneinrichtung und ein zugehöriges Computerprogrammprodukt.
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Eine typische Röntgeneinrichtung umfasst regelmäßig einen Hochspannungsgenerator und eine evakuierte Röntgenröhre. Herkömmlicherweise kann eine derartige Röntgeneinrichtung ein Erzeugen einer Röntgenstrahlung für eine Bildgebung herauszögern oder blockieren, wenn eine Komponente der Röntgeneinrichtung beispielsweise aufgrund einer vorherigen Bildgebung noch überlastet bzw. eine erhöhte Temperatur aufweist. Je nach Höhe der aktuellen Temperatur meldet die Röntgeneinrichtung typischerweise eine Warnung oder bei einer relativ noch höheren Temperatur einen Fehler. Wenn die aktuelle Temperatur während des Erzeugens der Bildgebung das Warnungslevel erreicht, wird also ein Warnhinweis ausgelöst, allerdings typischerweise ohne Abbruch der Bildgebung. Wenn die aktuelle Temperatur das über dem Warnungslevel gelegene Fehlerlevel überschreitet, wird üblicherweise ein Fehlerhinweis ausgelöst, woraufhin regelmäßig die Erzeugung der Bildgebung unmittelbar abgebrochen wird. Weiterhin meldet in einem solchen Fall die herkömmliche Röntgeneinrichtung üblicherweise lediglich den Fehler und blockiert entsprechend ein weiteres Erzeugen der Röntgenstrahlung. Nachteilig an einem derartigen Vorgehen ist, dass basierend auf dem Fehlerhinweis der Prozess der Bildgebung typischerweise abgebrochen wird, insbesondere ohne Hinweis auf die ursächliche Überlast oder auf einen zukünftigen Freigabezeitpunkt für eine erneut gestartete Bildgebung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren für ein Erzeugen einer Röntgenstrahlung für eine Bildgebung mittels einer Röntgeneinrichtung, die zugehörige Röntgeneinrichtung und ein zugehöriges Computerprogrammprodukt anzugeben, bei welchen die Bildgebung automatisiert ohne Abbruch fortgesetzt wird.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren für ein Erzeugen einer Röntgenstrahlung für eine Bildgebung mittels einer Röntgeneinrichtung umfasst folgende Schritte:
- - Ermitteln einer aktuellen Temperatur einer ersten Komponente der Röntgeneinrichtung mittels einer Temperatursensorvorrichtung,
- - Vergleichen der ermittelten Temperatur mit einer abgerufenen Schwellwert-Temperatur der ersten Komponente, wobei eine erste Abkühlzeit größer oder gleich 0 für die erste Komponente errechnet wird,
- - Festlegen eines Freigabezeitpunkts in Abhängigkeit von der ersten Abkühlzeit und
- - Erzeugen der Röntgenstrahlung zu dem Freigabezeitpunkt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet insbesondere folgende Vorteile:
- Vorteilhafterweise kann die Röntgenstrahlung für die Bildgebung solange erzeugt werden bis ein der Bildgebung zugrundeliegendes Bildgebungsprotokoll abgeschlossen ist. In diesem Fall kann vorzugsweise ein gemäß dem Bildgebungsprotokoll vorgegebener Bilddatensatz vollständig rekonstruiert werden. In anderen Worten wird die Bildgebung nicht während des Erzeugens der Röntgenstrahlung insbesondere unmittelbar aufgrund einer plötzlichen Überlast der ersten Komponente abgebrochen. Ein weiterer Vorteil ist insbesondere, dass die Röntgeneinrichtung nicht die Bildgebung auf unbestimmte Zeit blockiert.
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Die Röntgeneinrichtung weist üblicherweise mehrere Komponenten auf, welche zum Erzeugen der Röntgenstrahlung zusammenwirken. Insbesondere thermisch beanspruchte Komponenten der Röntgeneinrichtung sind je nach Ausführung beispielsweise wenigstens eine Anode, eine Kathode, ein Elektronenemitter, ein Röntgenröhrengehäuse, ein Antrieb für die Anode und/oder das Röntgenröhrengehäuse, eine Kühlvorrichtung, ein Kühlmedium, eine Kühlmediumpumpe, ein Wechselrichter, ein IGBT, ein MOSFET, ein Hochspannungskabel, ein Magnetkern, eine Wicklung und/oder eine Transformatoreinheit.
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Das Erzeugen der Röntgenstrahlung erfolgt insbesondere durch auf die Anode der Röntgeneinrichtung auftreffende und mit der Anode wechselwirkende Elektronen. Die Elektronen werden beispielsweise von dem Elektronenemitter emittiert. Der Elektronenemitter ist insbesondere ein Flachemitter, ein Wendelemitter oder ein kalter Emitter. Der kalte Emitter weist typischerweise Karbon- oder Silizium-Nadeln auf. Die Beschleunigungsspannung liegt insbesondere in einem Bereich zwischen 40 und 150 kV und/oder wird beispielsweise von einem Hochspannungsgenerator der Röntgeneinrichtung bereitgestellt. Die Anode und der Elektronenemitter sind typischerweise Teil einer evakuierten Röntgenröhre. Die evakuierte Röntgenröhre weist insbesondere ein Hochvakuum auf, um eine Wechselwirkung der emittierten Elektronen vor dem Auftreffen auf der Anode zu reduzieren. Die auf der Anode erzeugte Röntgenstrahlung tritt typischerweise durch ein Röntgenstrahlenaustrittfenster aus der evakuierten Röntgenstrahlung für eine Durchleuchtung eines Patienten oder Werkstoffs während der Bildgebung auf. Die Durchleuchtung des Patienten erfolgt insbesondere im Rahmen einer medizinischen Bildgebung und die Durchleuchtung des Werkstoffs im Rahmen einer Werkstoffprüfung.
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Die aktuelle Temperatur ist insbesondere eine IST-Temperatur der ersten Komponente. Die Temperatur ist üblicherweise höher während des Betriebs der ersten Komponente als vor dem Erzeugen der Röntgenstrahlung. Die Temperatur steigt üblicherweise in Abhängigkeit der Auslastung der ersten Komponente an. Das Ermitteln der aktuellen Temperatur umfasst insbesondere ein Messen der aktuellen Temperatur und ein Bereitstellen der gemessenen aktuellen Temperatur als Messergebnis. Die aktuelle Temperatur kann typischerweise regelmäßig vor, während und nach dem Erzeugen der Röntgenstrahlung ermittelt werden. Die Temperatursensorvorrichtung umfasst insbesondere einen Temperatursensor.
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Das Vergleichen erfolgt vorzugsweise unmittelbar nach dem Ermitteln der aktuellen Temperatur. Die aktuelle Temperatur wird insbesondere an einem Eingang der für das Vergleichen ausgebildeten Recheneinheit bereitgestellt, beispielsweise ausgehend von einem Ausgang der Temperatursensorvorrichtung. Die abgerufene Schwellwert-Temperatur ist insbesondere in einer Speichereinheit abgespeichert. Wenn die Speichereinheit ein Teil der Recheneinheit ist, kann die Recheneinheit vorzugsweise für das Vergleichen die abgespeicherte Schwellwert-Temperatur der ersten Komponente abrufen. Wenn die Speichereinheit ein Teil der Röntgeneinrichtung außerhalb der Recheneinheit ist, wird die abgerufene Schwellwert-Temperatur vorzugsweise an einem weiteren Eingang der Recheneinheit für das Vergleichen bereitgestellt. Die Recheneinheit kann eine Logikeinheit und/oder Prozessor für das Vergleichen aufweisen. Die Schwellwert-Temperatur kann einen einzelnen Schwellwert-Temperaturwert oder einen Schwellwert-Temperaturbereich mit einer oberen Temperaturwertgrenze und einer unteren Temperaturwertgrenze umfassen. Beim Vergleichen wird typischerweise ein Vergleichsergebnis berechnet. Das Vergleichsergebnis beschreibt insbesondere eine Differenz zwischen der aktuellen Temperatur und der abgerufenen Schwellwert-Temperatur.
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Das Errechnen der ersten Abkühlzeit erfolgt typischerweise in der Recheneinheit. Typischerweise ist die erste Abkühlzeit größer 0, wenn die aktuelle Temperatur höher ist als die abgerufene Schwellwert-Temperatur. Die erste Abkühlzeit ist typischerweise gleich 0, wenn die aktuelle Temperatur gleich oder kleiner ist als die abgerufene Schwellwert-Temperatur. Die erste Abkühlzeit gibt insbesondere eine Dauer für ein Abkühlen der ersten Komponente oder einen abgeschätzten Zeitpunkt nach dem erfolgten Abkühlen der ersten Komponente an.
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Typischerweise ist die Recheneinheit dazu ausgebildet den Freigabezeitpunkt festzulegen. Das Festlegen kann ein Anwenden eines Algorithmus oder eines Modells umfassen, bei welchen die erste Abkühlzeit ein Eingangsparameter ist. Der Freigabezeitpunkt ist insbesondere ein Startzeitpunkt für die Bildgebung. In anderen Worten wird typischerweise die Röntgenstrahlung abhängig vom Freigabezeitpunkt erzeugt. Der Freigabezeitpunkt beginnt typischerweise frühestens mit einem Ablaufen der ersten Abkühlzeit. Die Recheneinheit kann den Freigabezeitpunkt auf eine unbestimmte Zeit festlegen, insbesondere falls beispielsweise eine weitere aktuelle Temperatur der ersten Komponente erfasst wird nach dem Errechnen der ersten Abkühlzeit größer 0. In diesem Fall wird das erfindungsgemäße Verfahren im Wesentlichen erneut durchlaufen bis die Recheneinheit einen bestimmten Freigabezeitpunkt festlegen kann, insbesondere sobald die erste Abkühlzeit bereits abgelaufen ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die erste Abkühlzeit mittels einer für die erste Komponente abgerufenen Kühlkurve errechnet wird. Die Kühlkurve kann insbesondere vor dem Erzeugen der Bildgebung in einer Referenz-Bildgebung ermittelt werden, wobei ein Abkühlen der ersten Komponente mehrmals erfasst wird und wobei mittels der dabei gewonnenen Messwerte die Kühlkurve erstellt wird. Die Kühlkurve gibt insbesondere über die Zeit das Temperaturverhalten an vor oder nach dem Erzeugen der Röntgenstrahlung, insbesondere also vor oder nach einem Betrieb der ersten Komponente, beispielsweise in einem unbelasteten Zustand. Die Kühlkurve ist insbesondere eine Kühlkennlinie und/oder stellt insbesondere einen linearen und/oder nicht-linearen, beispielsweise exponentiellen, Zusammenhang dar. Die erste Abkühlzeit ist vorzugsweise gleich oder größer einer Zeitdauer bis zu einem Zeitpunkt, an welchem die erste Komponente die Schwellwert-Temperatur ausgehend von der erhöhten aktuellen Temperatur soeben erreicht bzw. unterschreitet.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Freigabezeitpunkt auf einer Anzeigeeinheit vor dem Erzeugen der Röntgenstrahlung bereitgestellt wird. Die Anzeigeeinheit kann insbesondere für einen Nutzer und/oder einen Arzt zur Durchführung einer Planung der Bildgebung eingerichtet sein. Während einer Zeitdauer bis zum Freigabezeitpunkt kann vorteilhafterweise der Nutzer und/oder der Arzt die Bildgebung ändern oder erneut festlegen. Ein weiterer Vorteil ist, dass insbesondere der Arzt währenddessen eine optimale Patientenversorgung gewährleisten kann.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die abgerufene Schwellwert-Temperatur gemäß einer Intensitätsvorgabe der Röntgenstrahlung für die Bildgebung derart angepasst wird, dass eine Dauer der ersten Abkühlzeit mit der vorgegebenen Intensität der Röntgenstrahlung korreliert. Die Intensitätsvorgabe für die Röntgenstrahlung ist typischerweise zumindest eine Variable des der Bildgebung zugrundeliegenden Bildgebungsprotokolls. Beispielsweise wird das der Bildgebung zugrundeliegende Bildgebungsprotokoll, insbesondere die Intensitätsvorgabe für die Röntgenstrahlung, vor dem Erzeugen der Bildgebung durch den Nutzer und/oder den Arzt festgelegt. Die Intensitätsvorgabe für die Röntgenstrahlung korreliert typischerweise mit einer Röntgenstrahlendosis und hängt typischerweise von einem die emittierten Elektronen aufweisenden Röntgenröhrenstrom und/oder der Beschleunigungsspannung ab. Das Anpassen der abgerufenen Schwellwert-Temperatur umfasst insbesondere ein Erhöhen oder Verringern. Dadurch wird vorteilhafterweise das der Bildgebung zugrundeliegende Bildgebungsprotokoll vor dem Erzeugen der Röntgenstrahlung berücksichtigt. Beispielsweise ist die angepasste Schwellwert-Temperatur desto niedriger, je höher die Intensitätsvorgabe der Röntgenstrahlung ist. Dies folgt typischerweise daraus, dass die Temperatur der ersten Komponente desto stärker steigt bzw. ist, je höher die Auslastung aufgrund der Intensität der generierten Röntgenstrahlung ist. Die Intensitätsvorgabe kann beispielsweise an einem zusätzlichen Eingang der Recheneinheit bereitgestellt werden, um die abgerufene Schwellwert-Temperatur anpassen zu können. Alternativ oder zusätzlich kann an dem zusätzlichen Eingang das Bildgebungsprotokoll bereitgestellt werden, so dass die Recheneinheit weitere Parameter zusätzlich oder alternativ zur Intensitätsvorgabe berücksichtigen kann. Vorteilhafterweise kann die Recheneinheit eine Temperaturabschätzeinrichtung aufweisen, welche die zu erwartende aktuelle Temperatur während des Erzeugens der Röntgenstrahlung mit der vorgegebenen Intensität ermittelt und entsprechend das Anpassen der Schwellwert-Temperatur ermöglicht. Die Temperaturabschätzeinrichtung kann beispielsweise das Temperaturverhalten der Röntgeneinrichtung insbesondere während verschiedener Bildgebung-Verfahren, vorzugsweise gemäß verschiedener Bildgebungsprotokolle, lernen und beispielsweise in einem künstlichen neuronalen Netz abbilden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass eine aktuelle Temperatur einer zweiten Komponente der Röntgeneinrichtung mittels der Temperatursensorvorrichtung ermittelt wird, wobei die ermittelte Temperatur mit einer abgerufenen Schwellwert-Temperatur der zweiten Komponente verglichen wird, wobei eine zweite Abkühlzeit größer oder gleich 0 für die zweite Komponente errechnet wird und wobei der Freigabezeitpunkt in Abhängigkeit von der ersten Abkühlzeit und/oder von der zweiten Abkühlzeit festgelegt wird. Für das Ermitteln der aktuellen Temperatur der zweiten Komponente kann die Temperatursensorvorrichtung einen weiteren Temperatursensor aufweisen. Die Temperatursensorvorrichtung kann der ermittelten Temperatur vorzugsweise eine eindeutige Kennung zuweisen und/oder diese gemeinsam mit der ermittelten Temperatur am Eingang der Recheneinheit für das Vergleichen bereitstellen. Alternativ oder zusätzlich kann die Recheneinheit einen anderen Eingang aufweisen, an welchem die Temperatursensorvorrichtung die ermittelte aktuelle Temperatur der zweiten Komponente bereitstellt. Die Schwellwert-Temperatur der zweiten Komponente kann der Schwellwert-Temperatur der ersten Komponente entsprechen oder sich unterscheiden. Beim Festlegen des Freigabezeitpunkts werden die erste Abkühlzeit und die zweite Abkühlzeit derart berücksichtigt, dass die erste Abkühlzeit und die zweite Abkühlzeit wenigstens als Werte bereitgestellt und weiterverarbeitet werden. Typischerweise ist der Freigabezeitpunkt also derart von der ersten Abkühlzeit und der zweite Abkühlzeit abhängig, dass mindestens die jeweilige Dauer der ersten Abkühlzeit und der zweiten Abkühlzeit den Freigabezeitpunkt beeinflussen. Der Freigabezeitpunkt kann derart festgelegt sein, dass zusätzlich zur ersten Abkühlzeit und/oder zweiten Abkühlzeit eine Puffer-Abkühlzeit größer 0 miteingeplant wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Freigabezeitpunkt ausschließlich von derjenigen Abkühlzeit abhängt, welche zu einem späteren Freigabezeitpunkt führt. Diese Ausführungsform berücksichtigt insbesondere, dass die errechnete erste Abkühlzeit und/oder die errechnete zweite Abkühlzeit eine relative Zeitdauer angeben können. Entsprechend hängt der Freigabezeitpunkt zusätzlich zur errechneten ersten Abkühlzeit und/oder der errechneten zweiten Abkühlzeit beispielsweise von einem Zeitpunkt ab, an welchem die aktuelle Temperatur der ersten Komponente und/oder die aktuelle Temperatur der zweiten Komponente ermittelt wird. Die Recheneinheit ist also vorzugsweise so ausgebildet, dass der Freigabezeitpunkt von der als letztes ablaufenden Abkühlzeit abhängt. In anderen Worten kann vorteilhafterweise die Recheneinheit den Freigabezeitpunkt so festlegen, dass die erste Komponente und/oder die zweite Komponente hinreichend abgekühlt ist bevor das Erzeugen der Röntgenstrahlung beginnt.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die erste Komponente Teil des Hochspannungsgenerators der Röntgeneinrichtung ist und dass die zweite Komponente Teil der evakuierten Röntgenröhre der Röntgeneinrichtung ist.
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Die erfindungsgemäße Röntgeneinrichtung weist die Recheneinheit, die Temperatursensorvorrichtung und die erste Komponente auf. Typischerweise weist die Röntgeneinrichtung zusätzlich die zweite Komponente auf. Die Röntgeneinrichtung kann einen Röntgendetektor zum Erfassen der bei der Durchleuchtung des Patienten oder des Werkstoffs verwendeten Röntgenstrahlung ausgebildet ist. Die erfasste Röntgenstrahlung kann beispielsweise in einer Rekonstruktionseinheit zu einem Bild rekonstruiert werden. Die Rekonstruktionseinheit kann in Programmcodemitteln abgebildet sein, welche insbesondere in der Recheneinheit ausführbar sind. Die Röntgeneinrichtung kann für eine C-Bogen-Angiographie, eine Computertomographie, eine Mammographie und/oder ein konventionelles Röntgenbildgebungsverfahren ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Röntgeneinrichtung für die Werkstoffprüfung ausgebildet sein.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Röntgeneinrichtung als eine erste Komponente die evakuierte Röntgenröhre und als eine zweite Komponente den Hochspannungsgenerator aufweist. Vorteilhafterweise werden wie zuvor beschrieben von zumindest diesen beiden Komponenten die Abkühlzeiten berücksichtigt.
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Das Computerprogrammprodukt kann ein Computerprogramm sein oder ein Computerprogramm umfassen. Das Computerprogrammprodukt weist insbesondere die Programmcodemittel auf, welche die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte abbilden. Dadurch kann das erfindungsgemäße Verfahren definiert und wiederholbar ausgeführt sowie eine Kontrolle über eine Weitergabe des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeübt werden. Das Computerprogrammprodukt ist vorzugsweise derart konfiguriert, dass die Recheneinheit mittels des Computerprogrammprodukts die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ausführen kann. Die Programmcodemittel können insbesondere in einen Speicher der Recheneinheit geladen und typischerweise mittels eines Prozessors der Recheneinheit mit Zugriff auf den Speicher ausgeführt werden. Wenn das Computerprogrammprodukt, insbesondere die Programmcodemittel, in der Recheneinheit ausgeführt wird, können typischerweise alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden. Das Computerprogrammprodukt ist beispielsweise auf einem physischen, computerlesbaren Medium gespeichert und/oder digital als Datenpaket in einem Computernetzwerk hinterlegt. Das Computerprogrammprodukt kann das physische, computerlesbare Medium und/oder das Datenpaket in dem Computernetzwerk darstellen. So kann die Erfindung auch von dem physischen, computerlesbaren Medium und/oder dem Datenpaket in dem Computernetzwerk ausgehen. Das physische, computerlesbare Medium ist üblicherweise unmittelbar mit der Recheneinheit verbindbar, beispielsweise indem das physische, computerlesbare Medium in ein DVD-Laufwerk eingelegt oder in einen USB-Port gesteckt wird, wodurch die Recheneinheit auf das physische, computerlesbare Medium insbesondere lesend zugreifen kann. Das Datenpaket kann vorzugsweise aus dem Computernetzwerk abgerufen werden. Das Computernetzwerk kann die Recheneinheit aufweisen oder mittels einer Wide-Area-Network- (WAN) bzw. einer (Wireless-)Local-Area-Network-Verbindung (WLAN oder LAN) mit der Recheneinheit mittelbar verbunden sein. Beispielsweise kann das Computerprogrammprodukt digital auf einem Cloud-Server an einem Speicherort des Computernetzwerks hinterlegt sein, mittels des WAN über das Internet und/oder mittels des WLAN bzw. LAN auf die Recheneinheit insbesondere durch das Aufrufen eines Downloadlinks, welcher zu dem Speicherort des Computerprogrammprodukts verweist, übertragen werden.
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Bei der Beschreibung der Vorrichtung erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen sind ebenso auf das Verfahren zu übertragen und umgekehrt. Mit anderen Worten können Ansprüche auf das Verfahren mit Merkmalen der Vorrichtung weitergebildet sein und umgekehrt. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in dem Verfahren verwendet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Grundsätzlich werden in der folgenden Figurenbeschreibung im Wesentlichen gleich bleibende Strukturen und Einheiten mit demselben Bezugszeichen wie beim erstmaligen Auftreten der jeweiligen Struktur oder Einheit benannt.
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Es zeigen:
- 1 ein Verfahren für ein Erzeugen einer Röntgenstrahlung für eine Bildgebung mittels einer Röntgeneinrichtung,
- 2 das Verfahren in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- 3 das Verfahren in einem anderen Ausführungsbeispiel und
- 4 eine Kühlkurve für ein Berechnen einer Abkühlzeit.
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1 zeigt ein Verfahren für ein Erzeugen einer Röntgenstrahlung für eine Bildgebung mittels einer Röntgeneinrichtung in einem Flussdiagramm mit den Verfahrensschritten S100 bis S103.
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Verfahrensschritt S100 kennzeichnet ein Ermitteln einer aktuellen Temperatur Tc1 einer ersten Komponente der Röntgeneinrichtung mittels einer Temperatursensorvorrichtung.
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Verfahrensschritt S101 kennzeichnet ein Vergleichen der ermittelten Temperatur Tc1 mit einer abgerufenen Schwellwert-Temperatur Tthl der ersten Komponente, wobei eine erste Abkühlzeit Zk1 größer oder gleich 0 für die erste Komponente errechnet wird.
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Verfahrensschritt S102 kennzeichnet ein Festlegen eines Freigabezeitpunkts Zx in Abhängigkeit von der ersten Abkühlzeit Zk1.
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Verfahrensschritt S103 kennzeichnet ein Erzeugen der Röntgenstrahlung zu dem Freigabezeitpunkt.
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2 zeigt das Verfahren gemäß 1 in einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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Zusätzlich zu den Verfahrensschritt S100 bis S103 kennzeichnet Verfahrensschritt S104, dass der Freigabezeitpunkt auf einer Anzeigeeinheit vor dem Erzeugen der Röntgenstrahlung bereitgestellt wird.
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3 zeigt das Verfahren gemäß 1 in einem anderen Ausführungsbeispiel. Das in 3 gezeigte Ausführungsbeispiel kann grundsätzlich mit dem Ausführungsbeispiel der 2 kombiniert werden.
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Zusätzlich zu den Verfahrensschritt S100 bis S103 kennzeichnet Verfahrensschritt S105, dass die erste Abkühlzeit mittels einer für die erste Komponente abgerufenen Kühlkurve K errechnet wird.
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Verfahrensschritt S106 kennzeichnet, dass die abgerufene Schwellwert-Temperatur Tth1 gemäß einer Intensitätsvorgabe der Röntgenstrahlung für die Bildgebung derart angepasst wird, dass eine Dauer der ersten Abkühlzeit Zk1 mit der vorgegebenen Intensität der Röntgenstrahlung korreliert.
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Verfahrensschritt S107A kennzeichnet, dass eine aktuelle Temperatur Tc2 einer zweiten Komponente der Röntgeneinrichtung mittels der Temperatursensorvorrichtung ermittelt wird, wobei die ermittelte Temperatur Tc2 mit einer abgerufenen Schwellwert-Temperatur Tth2 der zweiten Komponente verglichen wird und wobei eine zweite Abkühlzeit Zk2 größer oder gleich 0 für die zweite Komponente errechnet wird.
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Verfahrensschritt S107B kennzeichnet, dass der Freigabezeitpunkt Zx in Abhängigkeit von der ersten Abkühlzeit Zk1 und/oder von der zweiten Abkühlzeit Zk2 festgelegt wird.
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Verfahrensschritt S108 kennzeichnet, dass der Freigabezeitpunkt Zx ausschließlich von derjenigen Abkühlzeit Zk1, Zk2 abhängt, welche zu einem späteren Freigabezeitpunkt führt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform ist die erste Komponente Teil eines Hochspannungsgenerators der Röntgeneinrichtung und die zweite Komponente ist Teil einer evakuierten Röntgenröhre der Röntgeneinrichtung.
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4 zeigt eine exemplarische Kühlkurve für ein Berechnen einer Abkühlzeit.
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In 4 ist relativ zur Kühlkurve K die ermittelte aktuelle Temperatur Tc1 der ersten Komponente dargestellt. Weiterhin ist in 4 eine angepasste Schwellwert-Temperatur Tth1_mod dargestellt, welche in diesem Fall aufgrund der vergleichsweise erhöhten Intensitätsvorgabe für die Röntgenstrahlung niedriger ist als Tth1. Die aktuelle Temperatur Tc1 wird mit der abgerufenen Schwellwert-Temperatur Tth1 bzw. Tth1_mod verglichen, wobei in diesem Ausführungsbeispiel die aktuelle Temperatur Tc1 höher ist als die Schwellwert-Temperatur Tth1_mod. Ein zeitlicher Unterschied zwischen den beiden Zeitpunkten t1 und t2 stellt die erste Abkühlzeit Zk1 dar. Daraus folgt, dass eine Dauer der ersten Abkühlzeit Zk1 mit der vorgegebenen Intensität der Röntgenstrahlung korreliert.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung dennoch nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.