DE102020207793A1

DE102020207793A1 - Verfahren zum Laden von Software auf eine Ladesäule, Ladesäule und Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102020207793A1
Application number: DE102020207793.2A
Authority: DE
Inventors: Torsten Stichowski; Ralf Borngräber
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2020-06-24
Filing date: 2020-06-24
Publication date: 2021-12-30

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laden von Software auf eine Ladesäule (1), wobei ein Server (20) eines Betreibers der Ladesäule (1) ein Software-Paket bereitstellt, das Software-Paket direkt oder indirekt an mindestens ein Kraftfahrzeug (10) überträgt, wobei das Kraftfahrzeug (10) an der Ladesäule (1) das Software-Paket mindestens teilweise an die Ladesäule (1) überträgt, eine Ladesäule (1) sowie ein Kraftfahrzeug (10).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laden von Software auf eine Ladesäule, eine Ladesäule und ein Kraftfahrzeug.
Elektrische Ladesäulen dienen zum elektrischen Laden von Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeugen. Dabei weist eine solche Ladesäule eine entsprechende Steuersoftware auf, um den Ladevorgang sowie andere Prozesse (z.B. Bezahlvorgang) zu steuern. Dabei kommt es im praktischen Einsatz immer wieder zu Software-Problemen, die durch den Betreiber der Ladesäule behoben werden müssen, beispielsweise indem Software-Pakete als Update aufgespielt werden. Insbesondere bei Ladesäulen ohne Online-Verbindung erfolgt dies durch Service-Techniker, die die betroffenen Ladesäulen abfahren und manuell die Software aufspielen.
Aus der DE 10 2015 204 365 A1 , der DE 10 2009 045 711 A1 sowie der DE 10 2019 107 051 A1 sind jeweils Verfahren bekannt, wo die Ladesäulen Software-Updates für ein Kraftfahrzeug über eine Online-Verbindung erhalten und vor, während oder nach einem elektrischen Ladevorgang an das Kraftfahrzeug übertragen. Dabei offenbart die DE 10 2009 045 711 A1 zusätzlich, dass das Kraftfahrzeug Diagnosedaten des Kraftfahrzeuges zur weiteren Auswertung an die Ladesäule überträgt.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Laden von Software auf eine Ladesäule, insbesondere von Software-Updates für die Ladesäule, zur Verfügung zu stellen. Ein weiteres technisches Problem ist die Schaffung einer geeigneten Ladesäule sowie eines geeigneten Kraftfahrzeuges.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Ladesäule mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei dem Verfahren zum Laden von Software auf eine Ladesäule stellt zunächst ein Server eines Betreibers der Ladesäule ein Software-Paket bereit, das an die Ladesäule übertragen werden soll. Der Server überträgt dann das Software-Paket direkt oder indirekt an mindestens ein Kraftfahrzeug. Die direkte Übertragung erfolgt dabei beispielsweise mittels einer Mobilfunkverbindung. Bei der indirekten Übertragung erfolgt die Übertragung über mindestens eine weitere Instanz. Beispielsweise stellt der Server das Software-Paket in eine Cloud oder überträgt dieses an eine Infrastruktur-Einrichtung, die im Bereich einer Straße angeordnet ist (z.B. um eine C2I-Kommunikation durchzuführen mittels WLAN). Das Kraftfahrzeug empfängt dann das Software-Paket und fährt zu der Ladesäule, die das Software-Paket erhalten soll, und überträgt dort mindestens teilweise das Software-Paket an die Ladesäule. Somit können insbesondere Ladesäulen ohne Online-Anbindung sehr einfach und flexibel mit Software geladen werden. Bei dem Software-Paket kann es sich um Software-Updates bereits vorhandener Software oder aber auch um neue Anwendungs-Software handeln. Vorzugsweise ist dabei die Software verschlüsselt, wobei das Kraftfahrzeug selbst die Software nicht entschlüsseln muss, da das Kraftfahrzeug anschaulich nur das Transportmittel für die Software ist.
In einer Ausführungsform erfolgt die Übertragung des Software-Pakets bzw. mindestens eines Teils des Software-Pakets vor, während oder nach einem elektrischen Ladevorgang des Kraftfahrzeugs durch die Ladesäule.
In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Übertragung des Software-Pakets leitungsgebunden über ein Ladekabel oder eine separate Datenleitung. Der Vorteil einer Übertragung über ein Ladekabel ist, dass der Nutzer des Kraftfahrzeugs nur ein Kabel einstecken muss. Die Übertragung kann dabei über vorhandene Kommunikationsleitungen im Ladekabel erfolgen oder aber auch über die Leitungen, über die die elektrische Energie übertragen wird (Powerline-Übertragung).
In einer alternativen Ausführungsform erfolgt die Übertragung drahtlos über eine Luftschnittstelle. Dabei können die bekannten Übertragungsverfahren wie beispielsweise Bluetooth oder WLAN zur Anwendung kommen. Diese Übertragung kommt insbesondere bei induktiven Ladesäulen zur Anwendung, kann aber auch bei Ladesäulen zur Anwendung kommen, wo die Energie per Ladekabel übertragen wird.
In einer weiteren Ausführungsform wird vor der Übertragung des Software-Pakets an das Kraftfahrzeug eine Anfrage generiert, ob der Nutzer des Kraftfahrzeugs der Übertragung zustimmt. Dabei kann dem Nutzer auch eine Vergütung in Form eines Strom-Rabatts an der Ladesäule oder aber eine andere Vergütung angeboten werden.
In einer weiteren Ausführungsform fragt der Server des Betreibers oder eine zwischengeschaltete Infrastruktur Routeninformationen von Kraftfahrzeugen ab und ermittelt daraus Kraftfahrzeuge, denen das Software-Paket übertragen wird oder denen eine Anfrage übermittelt wird. So kann beispielsweise ermittelt werden, welche Kraftfahrzeuge an der Ladesäule vorbeifahren würden, sodass für diese Kraftfahrzeuge das Anfahren und Übertragen der Software keinen großen Umweg bedeutet.
In einer weiteren Ausführungsform ist das Software-Paket in Teilpakete aufgeteilt, wobei das Kraftfahrzeug solange Teilpakete des Software-Pakets an die Ladesäule überträgt, wie der elektrische Ladevorgang dauert. Somit verliert das Kraftfahrzeug keine Zeit und muss nicht länger an der Ladesäule verweilen als für den elektrischen Ladevorgang notwendig. Die übrigen nicht an die Ladesäule übertragenen Teilpakete können dann nachfolgend von einem anderen Kraftfahrzeug an die Ladesäule übertragen werden.
Hinsichtlich der Ausgestaltung der Ladesäule sowie des Kraftfahrzeugs wird vollinhaltlich auf die vorangegangenen Ausführungen Bezug genommen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein schematisches Blockschaltbild.
In der 1 ist schematisch eine Ladesäule 1 dargestellt, die dazu dient, Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge mit elektrischer Energie zu versorgen. Hierzu ist die Ladesäule 1 beispielsweise mit einem Stromnetz verbunden. Die Ladesäule 1 weist mindestens eine Steuereinheit 2 auf, die den Ladevorgang steuert. Weiter weist die Ladesäule 1 eine Schnittstelle 3 auf. An der Schnittstelle 3 ist ein elektrisches Ladekabel 4 angeordnet. Das Ladekabel 4 weist nicht dargestellte Leitungen für den Energietransport und gegebenenfalls mindestens eine Datenleitung für die Datenkommunikation auf. Weiter ist in 1 schematisch ein Kraftfahrzeug 10 dargestellt, das eine erste Schnittstelle 11 zum Empfangen von Software-Paketen für die Ladesäule 1 aufweist, wobei die Software-Pakete von einem Server 20 eines Betreibers der Ladesäule 1 oder eine Infrastruktureinrichtung 30 an das Kraftfahrzeug 10 übertragen werden. Weiter weist das Kraftfahrzeug 10 eine zweite Schnittstelle 12 auf, über die das zuvor empfangene Software-Paket über die Datenleitung (falls vorhanden) oder die Leitungen für den Energietransport an die Ladesäule 1 übertragen wird. Weiter weist das Kraftfahrzeug 10 einen Speicher 13 auf, in dem das empfangene Software-Paket zwischengespeichert wird. Schließlich weist das Kraftfahrzeug 10 eine Steuereinheit 14 sowie eine Batterieeinheit 15 auf. Steckt dann der Nutzer das Ladekabel 4 in die zweite Schnittstelle 12, so findet eine Kommunikation zwischen der Steuereinheit 2 der Ladesäule 1 und der Steuereinheit 14 des Kraftfahrzeugs statt. Anschließend liest die Steuereinheit 14 das Software-Paket aus dem Speicher 13 aus und überträgt dieses an die Ladesäule 1, wobei gleichzeitig die Ladesäule 1 die Batterieeinheit 15 auflädt.
Bezugszeichenliste

1: Ladesäule
2: Steuereinheit
3: Schnittstelle
4: Ladekabel
10: Kraftfahrzeug
11: Schnittstelle
12: Schnittstelle
13: Speicher
14: Steuereinheit
15: Batterieeinheit
20: Server
30: Infrastruktureinrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102015204365 A1 [0003]
DE 102009045711 A1 [0003]
DE 102019107051 A1 [0003]

Claims

Verfahren zum Laden von Software auf eine Ladesäule (1), wobei ein Server (20) eines Betreibers der Ladesäule (1) ein Software-Paket bereitstellt, das Software-Paket direkt oder indirekt an mindestens ein Kraftfahrzeug (10) überträgt, wobei das Kraftfahrzeug (10) an der Ladesäule (1) das Software-Paket mindestens teilweise an die Ladesäule (1) überträgt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung des Software-Pakets vor, während oder nach einem elektrischen Ladevorgang des Kraftfahrzeugs (10) durch die Ladesäule (1) erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung leitungsgebunden über ein Ladekabel (4) oder eine separate Datenleitung erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung drahtlos über eine Luftschnittstelle erfolgt.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Übertragung des Software-Pakets an das Kraftfahrzeug (10) eine Anfrage generiert wird, ob der Nutzer des Kraftfahrzeugs (10) der Übertragung zustimmt.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Server (20) des Betreibers oder eine zwischengeschaltete Infrastruktur (30) Routeninformationen von Kraftfahrzeugen (10) abfragt und daraus Kraftfahrzeuge (10) ermittelt, denen die Software-Pakete übertragen wird oder denen eine Anfrage übermittelt wird.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Software-Paket in Teilpakete aufgeteilt ist, wobei das Kraftfahrzeug (10) solange Teilpakete des Software-Pakets an die Ladesäule (1) überträgt wie der elektrische Ladevorgang dauert.
Ladesäule (1) zum elektrischen Laden eines Kraftfahrzeugs (10), dadurch gekennzeichnet, dass die Ladesäule (1) mindestens eine Schnittstelle (3) aufweist, wobei die Ladesäule (1) derart ausgebildet ist, Software-Pakete über die Schnittstelle (3) von einem Kraftfahrzeug (10) zu empfangen.
Kraftfahrzeug, umfassend eine erste Schnittstelle (11) zum Empfangen von Software-Paketen für eine Ladesäule (1) und eine zweite Schnittstelle (12) zum Übertragen des Software-Pakets an eine Ladesäule (1).