DE102020205450A1 - Verfahren zur passiven Reaktion auf einen Verkehrsunfall eines verunfallten Verkehrsteilnehmers, sowie System - Google Patents

Verfahren zur passiven Reaktion auf einen Verkehrsunfall eines verunfallten Verkehrsteilnehmers, sowie System Download PDF

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Sebastian Ehmann
Robin Richter
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    • B60VEHICLES IN GENERAL
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    • B60R16/00Electric or fluid circuits specially adapted for vehicles and not otherwise provided for; Arrangement of elements of electric or fluid circuits specially adapted for vehicles and not otherwise provided for
    • B60R16/02Electric or fluid circuits specially adapted for vehicles and not otherwise provided for; Arrangement of elements of electric or fluid circuits specially adapted for vehicles and not otherwise provided for electric constitutive elements

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Traffic Control Systems (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren (100) zur passiven Reaktion eines Fahrzeuges (1) auf einen Verkehrsunfall eines an einer Unfallstelle (200) verunfallten Verkehrsteilnehmers (2), wobei das Fahrzeug (1) eine Sichteinheit (10) zum Bereitstellen eines Sichtbereiches (20) einer Umgebung des Fahrzeuges (1) aufweist, umfassend folgende Schritte:- Erfassen (101) der Unfallstelle (200) des verunfallten Verkehrsteilnehmers (2),- Identifizieren (103) eines Unfallbereiches (21) des Sichtbereiches (20), in welchem die Unfallstelle (200) liegt.Ferner betrifft die Erfindung ein System (4).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur passiven Reaktion eines Fahrzeuges auf einen Verkehrsunfall eines verunfallten Verkehrsteilnehmers, ein System.
  • Bei Verkehrsunfällen, bei denen die Straße durch einen Unfall nicht vollständig gesperrt wird, können andere Fahrzeuge die Unfallstelle bei gemäßigter Geschwindigkeit passieren. Dabei kommt es häufig vor, dass die Insassen vorbeifahrender Fahrzeuge als sog. „Gaffer“ agieren. Beispielsweise werden Foto- oder Videoaufnahmen der Unfallstelle getätigt oder die Geschwindigkeit weiter gedrosselt, als notwendig, so dass nachfolgender Verkehr verlangsamt wird. Durch widerrechtliche Foto- oder Videoaufnahmen kann es zu Persönlichkeitsverletzungen der verunglückten Personen kommen. Weiterhin können durch zu langsames oder unachtsames Fahren Rettungskräfte blockiert werden. Darüber hinaus können besonders schreckliche Unfallbilder sogar zu einer psychischen Belastung vorbeifahrender Verkehrsteilnehmer führen.
  • So ist beispielsweise aus dem Dokument US 9,908,465 B2 ein tragbarer Sichtschutz bekannt, der dazu genutzt werden kann, eine Unfallstelle abzuschirmen. Dieser muss jedoch durch die Helfer mitgeführt und aufgestellt werden. Daher erfordert der Sichtschutz Verstauraum in den Rettungsfahrzeugen sowie zusätzlichen Platz und Aufwand zum Aufstellen an der Unfallstelle. Weiterhin ist es aus dem Dokument US 10,479,172 B2 bekannt, ein Fahrzeugfenster eines verunfallten Fahrzeuges anzusteuern. Dabei ist es jedoch erforderlich, dass das Fenster des verunfallten Fahrzeuges noch intakt ist. Weiterhin kann dadurch nur ein geringer Effekt für vorbeifahrenden Verkehr erzielt werden.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, voranstehende, aus dem Stand der Technik bekannte Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Sicht auf einen Unfall für Insassen eines den Unfall passierenden Fahrzeuges zumindest einzuschränken.
  • Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen System und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur passiven Reaktion eines Fahrzeuges auf einen Verkehrsunfall eines an einer Unfallstelle verunfallten Verkehrsteilnehmers vorgesehen. Das Fahrzeug weist eine Sichteinheit zum Bereitstellen eines Sichtbereiches einer Umgebung des Fahrzeuges auf. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
    • - Erfassen der Unfallstelle des verunfallten Verkehrsteilnehmers,
    • - Identifizieren eines Unfallbereiches des Sichtbereiches, in welchem die Unfallstelle liegt,
    • - Ansteuern der Sichteinheit in Abhängigkeit von dem Unfallbereich, so dass die Sichteinheit von einem Sichtzustand, in welchem der Sichtbereich erkennbar ist, in einen Schutzzustand, in welchem der Sichtbereich zumindest im Unfallbereich gestört ist, überführt wird.
  • Bei dem Verkehrsunfall kann der verunfallte Verkehrsteilnehmer z.B. mit einem weiteren Verkehrsteilnehmer oder einem Hindernis kollidiert sein. Unter der passiven Reaktion auf den Verkehrsunfall kann somit insbesondere eine Reaktion verstanden werden, bei welcher nicht aktiv in die Unfallsituation eingegriffen wird. Bei dem Fahrzeug kann es sich z. B. um ein Kraftfahrzeug oder ein Luftfahrzeug, wie ein Flugtaxi, handeln. Bei dem verunfallten Verkehrsteilnehmer kann es sich insbesondere um ein verunfalltes Fahrzeug handeln. Die Sichteinheit kann vorteilhafterweise mehrere Sichtelemente umfassen, die jeweils einen Sichtbereich der Umgebung des Fahrzeuges bereitstellen.
  • Unter dem Sichtbereich kann insbesondere ein Ausschnitt aus der Umgebung verstanden werden, den ein Fahrzeuginsasse, z. B. ein Fahrer, wahrnimmt oder wahrnehmen kann. Durch die Sichteinheit wird insbesondere dem Fahrzeuginsassen eine Sicht auf die Umgebung im Rahmen des Sichtbereiches ermöglicht. Zum Bereitstellen des Sichtbereiches kann die Sichteinheit einen Blick aus dem Fahrzeuginnenraum nach außen erlauben. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Sichteinheit blickdurchlässig ist und dadurch einen direkten Blick auf den Sichtbereich ermöglicht oder dem Fahrer den Sichtbereich, z. B. durch eine Projektion im Fahrzeuginnenraum, anzeigt.
  • Das Erfassen der Unfallstelle kann direkt oder indirekt durch das Fahrzeug erfolgen. Beispielsweise kann das Fahrzeug die Unfallstelle selbst detektieren oder durch eine Information eines äußeren Systems. Wird die Unfallstelle direkt durch das Fahrzeug erfasst und der Unfallbereich direkt durch das Fahrzeug detektiert, ist ferner denkbar, dass auch Unfallstellen von Fußgängern, Radfahrern oder anderen, nicht mit dem Fahrzeug vernetzten Verkehrsteilnehmern erfasst und der Unfallbereich identifiziert werden kann.
  • Unter dem Unfallbereich kann insbesondere ein Teilbereich des Sichtbereiches verstanden werden, der die Unfallstelle zumindest teilweise umfasst. Beim Identifizieren des Unfallbereiches kann der Unfallbereich als erwarteter oder als aktueller Bereich des Sichtbereiches erkannt werden. Beispielsweise kann die Unfallstelle bereits erfasst werden, bevor die Unfallstelle in den Sichtbereich des Fahrzeuges gelangt. Dabei kann der Unfallbereich neben geometrischen Daten in Bezug auf den Sichtbereich auch Zeitdaten, wie z. B. den Zeitpunkt eines Vorbeifahrens durch das Fahrzeug an der Unfallstelle, umfassen. Vorzugsweise erfolgt das Ansteuern der Sichteinheit in Abhängigkeit von den Zeitdaten, wenn es sich bei dem Unfallbereich um einen erwarteten Bereich des Sichtbereiches handelt. Wenn der Unfallbereich einen aktuellen Bereich des Sichtbereiches umfasst, kann das Ansteuern der Sichteinheit unmittelbar erfolgen.
  • Beim Ansteuern der Sichteinheit kann insbesondere ein Signal an die Sichteinheit übermittelt werden, welches die Sichteinheit vom Sichtzustand in den Schutzzustand überführt oder die Überführung vom Sichtzustand in den Schutzzustand initiiert. Im Sichtzustand ist der Sichtbereich vorzugsweise für den oder die Fahrzeuginsassen freigegeben. Die Störung des Sichtbereiches im Schutzzustand kann umfassen, dass der Unfallbereich im Schutzzustand für einen oder mehrere Fahrzeuginsassen des Fahrzeuges vollständig blockiert ist. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass der Unfallbereich oder Details des Unfallbereiches im Schutzzustand lediglich unkenntlich sind. Insbesondere kann der Sichtbereich im Schutzzustand teilweise oder vollständig gestört werden. Beispielsweise ist es denkbar, dass der gesamte Sichtbereich gestört wird, um sicherzustellen, dass der Unfallbereich gestört wird. Dadurch kann eine vereinfachte Ansteuerung der Sichteinheit ermöglicht sein. Im Schutzzustand wird daher ein Sichtschutz erzielt, der die am Unfall beteiligten Personen vor unnötigen Blicken schützen kann.
  • Durch das Verfahren ist es somit möglich, die Sicht auf eine Unfallstelle durch ein die Unfallstelle passierendes Fahrzeug zu stören. Dadurch kann es für Fahrzeuginsassen unmöglich oder zumindest uninteressant gemacht werden, die Unfallstelle, insbesondere im Detail, zu erblicken. Somit können die Persönlichkeitsrechte von verunfallten Personen geschützt werden. Weiterhin wird ein Fahrer des Fahrzeuges nicht dazu verleitet, aus Neugier die Geschwindigkeit des Fahrzeuges zu stark zu drosseln, während das Fahrzeug die Unfallstelle passiert, wodurch Staus vermieden werden können und Rettungskräfte nicht blockiert werden. Darüber hinaus kann der Einsatz aufseiten des die Unfallstelle passierenden Fahrzeuges insbesondere im Wesentlichen unabhängig von einer Beschädigung eines Systems des verunfallten Verkehrsteilnehmers sein.
  • Vorzugsweise kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass die Sichteinheit ein Sichtelement in Form eines Fensters oder einer Außenkamera des Fahrzeuges umfasst. Die Sichteinheit kann auch mehrere Sichtelemente in Form von Fenstern und/oder Außenkameras aufweisen. Bei dem Fenster kann es sich vorzugsweise um ein Seitenfenster des Fahrzeuges handeln. Das Fenster kann beim Überführen der Sichteinheit in den Schutzzustand zumindest bereichsweise milchig geschaltet und/oder verdunkelt werden. Dadurch kann die Unfallstelle aus dem Fahrzeuginneren zumindest nicht im Detail wahrgenommen werden. Das Sichtelement kann teilweise oder vollständig in den Schutzzustand überführt werden. Die Außenkamera kann beispielsweise dazu dienen, den Sichtbereich aufzuzeichnen und dadurch ein Bild der Umgebung in das Fahrzeuginnere zu projizieren. Dabei kann die Außenkamera eine Linse umfassen, die in den Schutzzustand überführbar ist. Zusätzlich oder alternativ kann eine Aufnahme von Kameradaten und/oder Bilddaten zumindest für den Unfallbereich, z.B. bei einer Vorbeifahrt des Fahrzeuges an der Unfallstelle, pausiert sein. Es ist jedoch ebenso denkbar, dass der Schutzzustand eine automatische Nachbearbeitung aufgenommener Bilder der Außenkamera umfasst, durch welche die Unfallstelle nicht oder nicht im Detail ersichtlich wird.
  • Weiterhin kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der Sichtbereich beim Überführen der Sichteinheit vom Sichtzustand in den Schutzzustand physisch, insbesondere durch einen physikalischen Sichtschutz, und/oder elektrisch gestört wird. Bei einer physischen Störung des Sichtbereiches im Unfallbereich kann im Schutzzustand vorgesehen sein, dass das Sichtelement zumindest teilweise oder vollständig physisch verdeckt wird. Beispielsweise kann ein Sonnenschutz, insbesondere in Form eines Rollos, vorgesehen sein, welcher beim Überführen der Sichteinheit vom Sichtzustand in den Schutzzustand verstellt wird. Bei einer elektrischen Störung des Sichtbereiches im Unfallbereich kann vorgesehen sein, dass das Sichtelement elektrisch angesteuert wird. Beispielsweise kann das Sichtelement eine elektrisch schaltbare Folie und/oder ein elektrisch schaltbares Glas umfassen. Dadurch kann der Sichtbereich im Unfallbereich oder vollständig beeinflusst werden. Durch die physische Störung des Sichtbereiches kann beispielsweise eine bestehende Sonnenschutzfunktion um die Funktion der passiven Reaktion auf einen Verkehrsunfall erweitert werden. Durch die elektrische Störung des Sichtbereiches kann ferner eine reaktionsschnelle Umschaltung zwischen Sichtzustand und Schutzzustand erreicht werden. Dadurch kann der Schutzzustand auf den Zeitraum des tatsächlichen Passierens der Unfallstelle begrenzt werden.
  • Weiterhin kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Verfahren folgenden Schritt umfasst:
    • - Erkennen einer Position eines Fahrzeuginsassen in dem Fahrzeug,
    wobei das Ansteuern der Sichteinheit in Abhängigkeit von der Position des Fahrzeuginsassen erfolgt. Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die Position des Fahrzeuginsassen über einen Gewichtssensor eines Fahrzeugsitzes ermittelt wird. Dabei kann für jede mögliche Sitzposition in dem Fahrzeug überprüft werden, ob die jeweilige Sitzposition belegt ist. Beim Ansteuern der Sichteinheit in Abhängigkeit von der Position des Fahrzeuginsassen kann vorgesehen sein, dass nur die Sichtelemente der Sichteinheit angesteuert werden, die von der Position des Fahrzeuginsassen aus einen Sichtbereich umfassen, in welchem die Unfallstelle liegt. Dadurch kann eine unnötige Verdunkelung des Fahrzeuges vermieden werden. Weiterhin kann dadurch auch eine Wahrnehmung der Umgebung nur minimal eingeschränkt werden, um dem Fahrer des Fahrzeuges weiterhin eine Übersicht über die Fahrsituation zu ermöglichen.
  • Im Rahmen der Erfindung ist es ferner denkbar, dass die Sichteinheit im Sichtzustand durch Ändern einer elektrischen Spannung an der Sichteinheit in den Schutzzustand überführt wird, wobei durch das Ändern der elektrischen Spannung eine optische Eigenschaft der Sichteinheit verändert wird. Bei der optischen Eigenschaft kann es sich z. B. um eine Lichtdurchlässigkeit oder eine Lichtbrechung handeln. Dabei kann die Sichteinheit vollständig, d. h. insbesondere vollflächig, oder bereichsweise, insbesondere lediglich im Unfallbereich des Sichtbereiches, die optische Eigenschaft ändern. Insbesondere kann das Sichtelement im Sichtzustand transparent ausgebildet sein und durch Ändern der elektrischen Spannung in den Schutzzustand überführt werden, in welchem das Sichtelement zumindest teilweise oder vollständig intransparent ist. Das Ändern der elektrischen Spannung kann insbesondere ein Anlegen der elektrischen Spannung umfassen. Beispielsweise kann die elektrische Spannung am Sichtelement vorher Null sein. Vorzugsweise ist das Sichtelement mehrschichtig aufgebaut und weist eine elektrisch veränderbare Schicht auf. Um lediglich einen Teilbereich des Sichtbereiches zu stören, kann die elektrische Spannung lokal und/oder bereichsweise am Sichtelement geändert werden.
  • Vorzugsweise kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass zum Erfassen der Unfallstelle Unfalldaten von dem verunfallten Verkehrsteilnehmer und/oder von einer zentralen Leitstelle empfangen werden. Die Unfalldaten können vorzugsweise drahtlos von dem Fahrzeug empfangen werden. Dazu kann das Fahrzeug mit dem verunfallten Verkehrsteilnehmer und/oder mit der zentralen Leitstelle über eine Funkverbindung, beispielsweise in Form einer Mobilfunkverbindung, einer WLAN-Verbindung und/oder einer Bluetooth-Verbindung, kommunizieren. Insbesondere können das Fahrzeug und der verunfallte Verkehrsteilnehmer über eine Car2X- und/oder eine WLANp-Verbindung direkt miteinander verbunden sein. Die zentrale Leitstelle kann einen externen Server umfassen, welcher die Verkehrsdaten und/oder Positionsdaten des Fahrzeuges und/oder des verunfallten Verkehrsteilnehmers, z.B. in Form von GPS-Daten, verarbeitet und zur Verfügung stellt. Die Unfalldaten können Positionsdaten des verunfallten Verkehrsteilnehmers umfassen. Weiterhin können die Unfalldaten einen Unfallstatus des verunfallten Verkehrsteilnehmers umfassen. Beispielsweise können mit den Unfalldaten eine Schwere des Verkehrsunfalls, eine Anwesenheit von Ersthelfern und/oder dergleichen übermittelt werden. Dazu kann der verunfallte Verkehrsteilnehmer beispielsweise Sensoren aufweisen, durch welche das Vorliegen eines Unfalls, z.B. bei Auslösen eines Airbag, erkennbar ist. Es ist denkbar, dass die Unfalldaten mit einer Übersendung eines Notrufes durch den verunfallten Verkehrsteilnehmer bereitgestellt werden. Dadurch kann das Fahrzeug bereits Informationen über die Unfallsituation und insbesondere deren Position erhalten, bevor es die Unfallstelle erreicht. Dadurch kann der Unfallbereich mit hoher Genauigkeit erfasst und beim Ansteuern der Sichteinheit gestört werden. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Unfalldaten aus Verkehrsinformationsdaten einer allgemeinen Verkehrsinformation erfasst werden. Beispielsweise kann ein Radio-Programm die Verkehrsinformationsdaten bereitstellen.
  • Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass zum Erfassen der Unfallstelle Sensordaten einer Umgebungssensorik des Fahrzeuges ausgewertet werden, wobei die Unfallstelle anhand der Sensordaten erkannt wird. Dadurch kann die Unfallstelle direkt durch das Fahrzeug erfasst werden. Die Umgebungssensorik kann beispielsweise eine Außenkamera der Sichteinheit und/oder weitere Erfassungseinheiten umfassen. Beispielsweise kann die Umgebungssensorik einen Radarsensor und/oder einen Lidar-Sensor umfassen, um die Unfallstelle zu erfassen. Dadurch ist das Fahrzeug nicht auf externe Unfalldaten und/oder eine bestehende Kommunikationsverbindung angewiesen. Weiterhin können dadurch beispielsweise auch verunfallte Verkehrsteilnehmer erfasst werden, die keine Unfalldaten bereitstellen. Weiterhin ist es denkbar, dass die Sensordaten mit den Unfalldaten, die vom verunfallten Verkehrsteilnehmer und/oder von der zentralen Leitstelle empfangen werden, abgeglichen werden.
  • Weiterhin kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass Kameradaten, insbesondere der Umgebungssensorik, des Fahrzeuges durch eine Fahrzeugelektronik in Hinblick auf die Unfallstelle in Unfallbilddaten, die die Unfallstelle zeigen, und Normalbilddaten, die die Umgebung ohne die Unfallstelle zeigen, klassifiziert werden, wobei die Unfallbilddaten zur Unkenntlichkeit der Unfallstelle verändert und/oder für ein externes Versenden gesperrt werden. Die Fahrzeugelektronik kann beispielsweise eine Steuereinheit des Fahrzeuges umfassen. Wenn die Unfallbilddaten lediglich für das externe Versenden gesperrt werden, kann vorgesehen sein, dass die Unfallbilddaten nur intern, insbesondere unverändert, durch die Fahrzeugelektronik verwendet werden. Dadurch kann eine hohe Datensicherheit gewährleistet werden, während die Originaldaten gleichzeitig einer Fahrzeugelektronik zur Verfügung gestellt werden können. Dadurch kann ein Eingriff in die Wahrnehmung der Umgebung durch Sicherheits- und/oder Fahrassistenzsysteme, wie z.B. einen Spurhalteassistenten, des Fahrzeuges vermieden werden. Durch eine Veränderung der Unfallbilddaten zur Unkenntlichkeit, kann sichergestellt werden, dass die Privatsphäre der beteiligten Personen nicht beeinträchtigt wird. Insbesondere erfolgt das Verändern der Unfallbilddaten vor einem externen Versenden der Kameradaten. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Kameradaten für ein maschinelles Lernen der externen Leitstelle, z. B. in Form eines Backends, zur Verfügung gestellt werden, so dass Persönlichkeitsrechte der beteiligten Personen langfristig gewahrt werden können, wenn die Unfallbilddaten nicht unverändert in dem maschinellen Lernen zur Verfügung gestellt werden. Die Klassifikation der Kameradaten kann vorzugsweise zusätzlich zum Ansteuern der Sichteinheit erfolgen.
  • Es ist ferner bei einem erfindungsgemäßen Verfahren denkbar, dass das Verfahren folgenden Schritt umfasst:
    • - Bewerten der Unfallstelle, ob eine Wahrnehmungsnotwendigkeit zur Wahrnehmung der Unfallstelle vorliegt,
    insbesondere wobei das Überführen der Sichteinheit vom Sichtzustand in den Schutzzustand ausbleibt, wenn die Wahrnehmungsnotwendigkeit vorliegt. Beim Bewerten der Unfallstelle kann eine Überprüfung erfolgen, ob es geboten ist, dem Fahrer und/oder einem weiteren Fahrzeuginsassen des Fahrzeuges die Unfallstelle anzuzeigen und/oder sichtbar zu machen. Weiterhin ist es denkbar, dass die Unfallstelle in Abhängigkeit von der Wahrnehmungsnotwendigkeit an die zentrale Leitstelle gemeldet wird. Beispielsweise kann beim Bewerten der Unfallstelle überprüft werden, ob der verunfallte Verkehrsteilnehmer bereits einen Notruf abgesetzt hat und/oder ob bereits Ersthelfer an der Unfallstelle oder auf dem Weg zur Unfallstelle sind. Wenn die Wahrnehmungsnotwendigkeit besteht, kann das Überführen der Sichteinheit in den Schutzzustand unterbleiben, so dass sich der Fahrer und/oder der weitere Fahrzeuginsasse ein Bild von der Unfallstelle machen kann, um ggf. einen Notruf abzusetzen und/oder selbst an der Unfallstelle zu helfen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein System vorgesehen, das ein Fahrzeug mit einer Sichteinheit zum Bereitstellen eines Sichtbereiches einer Umgebung des Fahrzeuges aufweist. Weiterhin umfasst das System, vorzugsweise das Fahrzeug, eine Steuereinheit zum Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Somit bringt ein erfindungsgemäßes System die gleichen Vorteile mit sich, wie sie bereits ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben worden sind. Die Steuereinheit kann vorzugsweise Teil der Fahrzeugelektronik sein. Dabei kann die Steuereinheit einen Prozessor und/oder einen Mikroprozessor zur Datenverarbeitung aufweisen. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass die Steuereinheit zumindest teilweise fahrzeugextern vorgesehen ist. Dadurch kann die Rechenleistung ausgelagert sein. Beispielsweise können einzelne Module der Steuereinheit in einer zentralen Leitstelle angeordnet sein, um dem Fahrzeug Berechnungsergebnisse zur Verfügung zu stellen. Zum Ausführen des Verfahrens kann die Steuereinheit vorzugsweise ein Erfassungsmodul zum Erfassen einer Unfallstelle eines verunfallten Verkehrsteilnehmers an einer Unfallstelle, ein Identifikationsmodul zum Identifizieren eines Unfallbereiches des Sichtbereiches, in welchem die Unfallstelle liegt, und ein Überführungsmodul zum Überführen des Sichtelementes von einem Sichtzustand, in welchem der Sichtbereich erkennbar ist, in einen Schutzzustand, in welchem der Sichtbereich zumindest im Unfallbereich gestört ist. Die Module der Steuereinheit können als zumindest teilweise als Hardware und/oder Software implementiert sein.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
    • 1 ein erfindungsgemäßes System mit einem Fahrzeug, das einen Verkehrsunfall passiert,
    • 2 eine Steuereinheit des Systems zum Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur passiven Reaktion auf den Verkehrsunfall, und
    • 3 das erfindungsgemäße Verfahren in schematischer Darstellung von Verfahrensschritten.
  • In der nachfolgenden Beschreibung zu einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung werden für die gleichen technischen Merkmale auch in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
  • 1 zeigt ein erfindungsgemäßes System 4 mit einem Fahrzeug 1, das an einem Verkehrsunfall mit einem an einer Unfallstelle 200 verunfallten Verkehrsteilnehmer 2 vorbeifährt. Das Fahrzeug 1 weist eine Sichteinheit 10 zum Bereitstellen eines Sichtbereiches 20 einer Umgebung des Fahrzeuges 1 auf. Dazu weist die Sichteinheit 10 zumindest ein Sichtelement 11 in Form eines Fensters, insbesondere eines Seitenfensters, des Fahrzeuges 1 oder in Form einer Außenkamera des Fahrzeuges 1 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die Sichteinheit 10 mehrere Sichtelemente 11 in Form von Fenstern, insbesondere in Form von Seitenfenstern des Fahrzeuges 1, und mehrere Sichtelemente 11 in Form von Außenkameras des Fahrzeuges 1. Weiterhin umfasst das Fahrzeug 1 eine Steuereinheit 14 zum Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zur passiven Reaktion auf den Verkehrsunfall des verunfallten Verkehrsteilnehmers 2 durch das Fahrzeug 1.
  • Das Verfahren 100 ist in schematischer Darstellung von Verfahrensschritten in 3 dargestellt. Dabei erfolgt ein Erfassen 101 der Unfallstelle 200 des verunfallten Verkehrsteilnehmers 2 direkt und/oder indirekt durch das Fahrzeug 1. Insbesondere zum direkten Erfassen 101 der Unfallstelle 200 können Sensordaten 211 einer Umgebungssensorik 12 des Fahrzeuges 1 durch die Steuereinheit 14 ausgewertet werden. Beispielsweise können die Außenkameras der Sichteinheit 10 Teil der Umgebungssensorik 12 sein. Ebenfalls ist es denkbar, dass weitere, insbesondere optische, Sensoren der Umgebungssensorik 12 die Sensordaten 211 bereitstellen können. Anhand der Sensordaten 211 kann das Fahrzeug 1 die Unfallsituation an der Unfallstelle 200 erkennen. Insbesondere zum indirekten Erfassen 101 der Unfallstelle 200 können Unfalldaten 210 von dem verunfallten Verkehrsteilnehmer 2 und/oder von einer zentralen Leitstelle 3 empfangen werden. Dazu kann das Fahrzeug 1 mit dem verunfallten Verkehrsteilnehmer 2 und/oder mit der Leitstelle 3 in, vorzugsweise drahtloser, Kommunikationsverbindung stehen. Beispielsweise können das Fahrzeug 1 und der verunfallte Verkehrsteilnehmer 2 und/oder die Leistelle 3 über eine Car2X-Verbindung, über eine Mobilfunkverbindung und/oder über eine WLAN-Verbindung miteinander kommunizieren. Die Unfalldaten 210 können beispielsweise Positionsdaten der Unfallstelle 200 umfassen.
  • Anhand der Unfalldaten 210 und/oder der Sensordaten 211 kann ein Identifizieren 103 eines Unfallbereiches 21 des Sichtbereiches 20 des zumindest einen Sichtelementes 11 der Sichteinheit 10 erfolgen. Dabei kann z. B. der Sichtbereich 20 mit Positionsdaten der Unfallstelle 200 aus den Unfalldaten 210 und/oder aus den Sensordaten 211 abgeglichen werden. Der Unfallbereich 21 umfasst dabei insbesondere einen Teilbereich des Sichtbereiches 20, in welchem die Unfallstelle 200 vom Fahrzeuginneren aus wahrnehmbar ist. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass der gesamte Sichtbereich 20 als Unfallbereich 21 klassifiziert wird, sobald sich das Fahrzeug 1 auf der Höhe der Unfallstelle 200 befindet.
  • Nach dem Identifizieren 103 des Unfallbereiches 21 erfolgt ein Ansteuern 105 der Sichteinheit 10 in Abhängigkeit von dem Unfallbereich 21, so dass die Sichteinheit 10 von einem Sichtzustand I in einen Schutzzustand II überführt wird. Dabei kann vorzugsweise jedes Sichtelement 11 der Sichteinheit 10 einzeln ansteuerbar sein. Im Sichtzustand I ist der Sichtbereich 20 und damit die Umgebung im Sichtbereich 20, insbesondere vollständig, erkennbar. Im Schutzzustand II ist der Sichtbereich 20 zumindest im Unfallbereich 21 gestört.
  • Dabei kann der gesamte Sichtbereich 20 oder, wie für das hintere Seitenfenster des Fahrzeuges 1 dargestellt, nur der Unfallbereich 21 gestört werden. Zur Störung des Sichtbereiches 20 kann vorgesehen sein, dass der Sichtbereich 20 physisch und/oder elektrisch gestört wird. Durch die Störung des Sichtbereiches 20 wird verhindert, dass die Unfallstelle 200 vom Fahrzeuginneren, insbesondere detailliert, erkennbar ist. Zur physischen Störung kann beispielsweise ein Sonnenschutz an den Fenstern heruntergelassen oder eine Blende vor die Außenkameras geschoben werden. Zur elektrischen Störung kann vorgesehen sein, dass eine elektrische Spannung an der Sichteinheit 10, insbesondere lokal, geändert wird, wodurch eine optische Eigenschaft des zumindest einen Sichtelementes 11 der Sichteinheit 10 verändert wird. Beispielsweise kann ein Fenster des Fahrzeuges 1 dadurch getrübt werden. Somit können Persönlichkeitsrechte von beteiligten Personen an der Unfallstelle 200 geschützt werden. Ferner wird ein Fahrer nicht dazu verleitet, seine Aufmerksamkeit auf die Unfallstelle 200 zu richten, während das Fahrzeug 1 die Unfallstelle 200 passiert. Um die Sichteinheit 10 nur soweit für den Sichtschutz erforderlich anzusteuern, kann vorgesehen sein, dass ein Erkennen 104 einer Position eines Fahrzeuginsassen des Fahrzeuges 1 durchgeführt wird. Das Ansteuern 105 der Sichteinheit 10 erfolgt dann in Abhängigkeit von der Position des Fahrzeuginsassen, indem beispielsweise nur relevante Sichtelemente 11 angesteuert und vom Sichtzustand I in den Schutzzustand II überführt werden.
  • Um im Notfall dennoch eingreifen zu können, kann das Verfahren 100 ein Bewerten 102 der Unfallstelle 200 umfassen. Dabei wird festgestellt, ob eine Wahrnehmungsnotwendigkeit zur Wahrnehmung der Unfallstelle 200 vorliegt. Beispielsweise kann erfasst werden, dass noch keine Ersthelfer an der Unfallstelle 200 eingetroffen sind und/oder noch kein Notruf von dem verunfallten Verkehrsteilnehmer 2 abgesetzt wurde. Das Überführen der Sichteinheit 10 vom Sichtzustand I in den Schutzzustand II bleibt aus, d. h. erfolgt nicht, wenn die Wahrnehmungsnotwendigkeit vorliegt. In diesem Fall ist es dem Fahrer des Fahrzeuges 1 möglich, die Unfallstelle 200 wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Beispielsweise kann der Fahrer selbst erste Hilfe leisten oder die zentrale Leitstelle 3 über die Unfallstelle 200 in Kenntnis setzen.
  • 2 zeigt ferner eine Datenverarbeitung durch die Steuereinheit 14 als Teil einer Fahrzeugelektronik 13 des Fahrzeuges 1. Dabei werden Kameradaten 212 der Umgebungssensorik 12 erfasst und in Unfallbilddaten 212.1 und Normalbilddaten 212.2 klassifiziert. Die Unfallbilddaten 212.1 enthalten Aufzeichnungen der Unfallstelle 200 und die Normalbilddaten 212.2 enthalten lediglich die Umgebung des Fahrzeuges 1 ohne jedoch die Unfallstelle 200 zu zeigen. Dabei werden die Unfallbilddaten 212.1 für ein externes Versenden, z. B. an die Leitstelle 3, gesperrt und können nur innerhalb der Steuereinheit 14 und/oder der Fahrzeugelektronik 13 weiterverarbeitet werden. Dadurch stehen sämtliche Kameradaten 212 den fahrzeuginternen Fahrassistenzsystemen, Sicherheitssystemen und dergleichen vollständig zur Verfügung, während eine externe Verarbeitung zum Schutz von Persönlichkeitsrechten beteiligter Personen nicht erfolgt. Zusätzlich oder alternativ kann die Unfallstelle 200 in den Unfallbilddaten 212.1 unkenntlich gemacht werden, um die Persönlichkeitsreche zu schützen.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Fahrzeug
    2
    Verkehrsteilnehmer
    3
    Leitstelle
    4
    System
    10
    Sichteinheit
    11
    Sichtelement
    12
    Umgebungssensorik
    13
    Fahrzeugelektronik
    14
    Steuereinheit
    20
    Sichtbereich
    21
    Unfallbereich
    100
    Verfahren
    101
    Erfassen
    102
    Bewerten
    103
    Identifizieren
    104
    Erkennen
    105
    Ansteuern
    200
    Unfallstelle
    210
    Unfalldaten
    211
    Sensordaten
    212
    Kameradaten
    212.1
    Unfallbilddaten
    212.2
    Normalbilddaten
    I
    Sichtzustand
    II
    Schutzzustand
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • US 9908465 B2 [0003]
    • US 10479172 B2 [0003]

Claims (10)

  1. Verfahren (100) zur passiven Reaktion eines Fahrzeuges (1) auf einen Verkehrsunfall eines an einer Unfallstelle (200) verunfallten Verkehrsteilnehmers (2), wobei das Fahrzeug (1) eine Sichteinheit (10) zum Bereitstellen eines Sichtbereiches (20) einer Umgebung des Fahrzeuges (1) aufweist, umfassend folgende Schritte: - Erfassen (101) der Unfallstelle (200) des verunfallten Verkehrsteilnehmers (2), - Identifizieren (103) eines Unfallbereiches (21) des Sichtbereiches (20), in welchem die Unfallstelle (200) liegt, - Ansteuern (105) der Sichteinheit (10) in Abhängigkeit von dem Unfallbereich (21), so dass die Sichteinheit (10) von einem Sichtzustand (I), in welchem der Sichtbereich (20) erkennbar ist, in einen Schutzzustand (II), in welchem der Sichtbereich (20) zumindest im Unfallbereich (21) gestört ist, überführt wird.
  2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichteinheit (10) ein Sichtelement (11) in Form eines Fensters oder einer Außenkamera des Fahrzeuges (1) umfasst.
  3. Verfahren (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sichtbereich (20) beim Überführen der Sichteinheit (10) vom Sichtzustand (I) in den Schutzzustand (11) physisch und/oder elektrisch gestört wird.
  4. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (100) folgenden Schritt umfasst: - Erkennen (104) einer Position eines Fahrzeuginsassen in dem Fahrzeug (1), wobei das Ansteuern (105) der Sichteinheit (10) in Abhängigkeit von der Position des Fahrzeuginsassen erfolgt.
  5. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichteinheit (10) im Sichtzustand (I) durch Ändern einer elektrischen Spannung an der Sichteinheit (10) in den Schutzzustand (II) überführt wird, wobei durch das Ändern der elektrischen Spannung eine optische Eigenschaft der Sichteinheit (10) verändert wird.
  6. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erfassen (101) der Unfallstelle (200) Unfalldaten (210) von dem verunfallten Verkehrsteilnehmer (2) und/oder von einer zentralen Leitstelle (3) empfangen werden.
  7. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erfassen (101) der Unfallstelle (200) Sensordaten (211) einer Umgebungssensorik (12) des Fahrzeuges (1) ausgewertet werden, wobei die Unfallstelle (200) anhand der Sensordaten (211) erkannt wird.
  8. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kameradaten (212) des Fahrzeuges (1) durch eine Fahrzeugelektronik (13) in Hinblick auf die Unfallstelle (200) in Unfallbilddaten (212.1), die die Unfallstelle (200) zeigen, und Normalbilddaten (212.2), die die Umgebung ohne die Unfallstelle (200) zeigen, klassifiziert werden, wobei die Unfallbilddaten (212.1) zur Unkenntlichkeit der Unfallstelle (200) verändert und/oder für ein externes Versenden gesperrt werden.
  9. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (100) folgenden Schritt umfasst: - Bewerten (102) der Unfallstelle (200), ob eine Wahrnehmungsnotwendigkeit zur Wahrnehmung der Unfallstelle (200) vorliegt, wobei das Überführen der Sichteinheit (10) vom Sichtzustand (I) in den Schutzzustand (II) ausbleibt, wenn die Wahrnehmungsnotwendigkeit vorliegt.
  10. System (4) umfassend ein Fahrzeug (1) mit einer Sichteinheit (10) zum Bereitstellen eines Sichtbereiches (20) einer Umgebung des Fahrzeuges (1), und eine Steuereinheit (14) zum Ausführen eines Verfahrens (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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