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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wälzlagerkäfig mit durch Führungsoberflächen begrenzten Lagertaschen zur Aufnahme von Wälzkörpern und ein Wälzlager mit einem solchen Wälzlagerkäfig.
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Wälzlagerkäfige dienen dazu, die Wälzkörper in einem Wälzlager zu halten und gegebenenfalls anzutreiben. Hierzu weisen die Wälzlagerkäfige Führungsoberflächen auf, welche Lagertaschen begrenzen, in die die Wälzkörper eingebracht werden.
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Sogenannte Schnappkäfige aus Polymer-Werkstoff, wie sie die vorliegende Erfindung insbesondere betrifft, sind bei Kugellagern die dominierende Käfigausführung. Diese Käfige sind einseitig offen und ermöglichen die Montage beispielsweise in einem Rillenkugellager durch axiales Einbringen des Käfigs in einen Spalt zwischen Lagerinnenring und Lageraußenring. Beim Einbringen schnappt der Käfig über die Kugeln über und wird im eingeschnappten Zustand auf den Kugeln gehalten. Entsprechende Wälzlagerkäfige weisen einen ringförmigen Grundkörper und eine Vielzahl sich in Richtung der Drehachse des Wälzlagers an den Grundkörper anschließende Trennstücke auf, die in Umfangsrichtung um die Drehachse mit Abstand zueinander angeordnet sind und gemeinsam die Lagertaschen für die Wälzkörper begrenzen. Aufgrund ihrer Gestalt werden solche Wälzlagerkäfige auch als Kronenkäfig bezeichnet.
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In Hochgeschwindigkeitsanwendungen reicht die mechanische, strukturelle Festigkeit eines solchen Wälzlagerkäfigs nicht aus, um eine ungünstige Verformung des Wälzlagerkäfigs zu vermeiden. Beispielsweise können sich die Trennstücke an ihren freien Enden durch die auf sie wirkenden Fliehkräfte radial nach außen biegen, sodass der Wälzlagerkäfig radial erweitert wird. Eine Möglichkeit, eine solche radiale Erweiterung zu vermeiden, wird in
EP 2 438 319 B1 offenbart. Hierfür wird ein Schnappring achsparallel auf den Schnappkäfig aufgepresst, sodass der Schnappring durch elastische Verformung der Trennstücke und/oder des Schnapprings in Schnappnuten, welche jeweils am freien Ende der Trennstücke ausgebildet sind, einschnappen beziehungsweise einrasten kann. Der Schnappring verhindert ein radiales Auseinanderbiegen der Trennstücke. Die Öffnung der Schnappnut ist radial nach außen gerichtet. Nachteilig an der Ausführungsform ist, dass das Einbringen des Schnappringes in die radial nach außen gerichtete Nut entsprechenden Bauraum im Wälzlager erfordert, was besonders bei verhältnismäßig kleinen Wälzlagern, wie sie die vorliegende Erfindung insbesondere betrifft, ungünstig ist. Ferner kann der Schnappring ein unerwünschtes Verlagern der Trennstücke in Umfangsrichtung zueinander, was zu Unwucht führen kann, nicht sicher vermeiden.
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Ein ähnlicher Schnappring, auch Haltering genannt, der Biegekräfte, welche auf die Trennstücke des Wälzlagerkäfigs wirken, absorbiert, wird in
DE 692 00 426 T2 offenbart. Auch diese Ausführungsform ist mit den zuvor genannten Nachteilen behaftet.
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Neben den Wälzlagerkäfigen, deren Trennstücke durch Halteringe gehalten werden, sind mehrteilige Wälzlagerkäfige bekannt, deren Käfigteile in der Axialrichtung, das heißt in Richtung der Drehachse, nebeneinander positioniert und aneinander verriegelt sind. Beispielsweise wird auf
DE 38 12 345 A1 und
DE 35 10 467 A1 verwiesen. Je nach Befestigung der beiden Käfigteile aneinander können auch in Umfangsrichtung um die Drehachse auf Trennkörper zwischen den Lagertaschen wirkende Kräfte absorbiert werden. Nachteilig ist jedoch, dass der Wälzlagerkäfig aus zumindest zwei verhältnismäßig kompliziert gestalteten Teilen besteht und die Führungsoberflächen in den Lagertaschen in beiden Wälzlagerteilen vorgesehen sind, sodass sich Teilfugen in den Führungsoberflächen ergeben, die bezüglich eines Verschleißes und dem Schwingungsverhalten des Wälzlagers ungünstig sind.
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Schließlich sind Massivkäfige für Kugellager bekannt, die jedoch nicht in Rillenkugellagern verwendet werden können. Beim Einbringen des jeweiligen Massivkäfigs in das Lager befinden sich die Wälzkörper bereits in den Lagertaschen. Zur Montage des Wälzlagers muss daher ein Bord eines Wälzlagerringes oder müssen zwei Borde der Wälzlagerringe, je ein Bord am Außenring und ein Bord am Innenring, diagonal gegenüberliegend, entfallen. Somit ergibt sich ein Schulterlager (ein Bord entfällt) oder ein Schrägkugellager (zwei Borde entfallen). Die entfallenen Borde können beispielsweise durch Koni ersetzt werden, die Schnappmechanismen besitzen. Jedoch ist ein Rillenkugellager, wie es die vorliegende Erfindung insbesondere betrifft, unter Verwendung eines solchen Massivkäfigs nicht montierbar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wälzlagerkäfig sowie ein Wälzlager mit einem solchen Wälzlagerkäfig anzugeben, bei welchen die genannten Probleme vermieden werden und der Wälzlagerkäfig kostengünstig herstellbar ist, in einem beengten Bauraum leicht montierbar ist und eine hohe strukturelle Festigkeit, vorteilhaft ohne Teilfugen in Führungsoberflächen für Wälzkörper, aufweist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Wälzlagerkäfig mit den Merkmalen der selbständigen Ansprüche gelöst. In den abhängigen Ansprüchen werden vorteilhafte Ausgestaltungen des Wälzlagerkäfigs sowie ein Wälzlager mit einem solchen Wälzlagerkäfig angegeben.
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Ein erfindungsgemäßer Wälzlagerkäfig mit durch Führungsoberflächen begrenzten Lagertaschen zur Aufnahme von Wälzkörpern umfasst einen sich um eine Drehachse erstreckenden ringförmigen Grundkörper und eine Vielzahl von sich in Richtung der Drehachse an den Grundkörper anschließenden, um die Drehachse mit Abstand zueinander angeordnete Trennstücke, die gemeinsam die Lagertaschen begrenzen und sich jeweils vom Grundkörper bis zu einem freien Ende erstrecken. Der Wälzlagerkäfig weist ferner einen an den Trennstücken angeschlossenen, sich um die Drehachse erstreckenden Haltering auf, der ein radiales Aufweiten der freien Enden der Trennstücke blockiert oder reduziert, das heißt zumindest begrenzt, und der entfernt von den Führungsoberflächen im Wälzlagerkäfig angeordnet ist. Der Haltering hat demnach keine Führungsfunktion für die Wälzkörper und weist keine Führungsoberflächen auf. Der Haltering kann also mit Abstand zu den Wälzkörpern angeordnet sein, sodass die Wälzkörper den Haltering nicht berühren.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Haltering in eine in Richtung der Drehachse offene, stirnseitige Nut in den freien Enden der Trennstücke eingesetzt. Demnach handelt es sich um eine axial offene Nut, sodass der Haltering nicht radial außen auf die Trennstücke aufgeschoben werden muss, sondern in Richtung der Drehachse in die Stirnseite der Trennstücke eingeschoben werden kann. Dies ermöglicht eine bauraumoptimierte Montage des Halteringes bei im Lager eingesetztem Grundkörper mit den Trennstücken des Wälzlagerkäfigs.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung, die jedoch mit der zuvor genannten Ausführungsform kombiniert werden kann, jedoch auch bei in einer Radialnut im Bereich der freien Enden der Trennstücke eingesetztem Haltering anwendbar ist, ist der Haltering derart an den Trennstücken angeschlossen, dass er die freien Enden der Trennstücke in der Umfangsrichtung um die Drehachse formschlüssig und/oder stoffschlüssig gegen eine Relativbewegung zueinander blockiert. Dadurch kann eine für das Laufverhalten des Wälzlagers ungünstige Verformung des Wälzlagerkäfigs sicher vermieden werden, insbesondere die Erzeugung einer Unwucht.
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Bevorzugt ist der Grundkörper mit den Trennstücken aus Kunststoff hergestellt, wohingegen der Haltering bevorzugt aus Metall hergestellt ist. Der Haltering kann beispielsweise aus einem Federstahl hergestellt sein.
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Insbesondere weist der Haltering eine größere Zugfestigkeit als der Grundkörper mit den Trennstücken auf.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Haltering einen kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt auf, eine alternative Ausführungsform sieht einen eckigen, insbesondere rechteckigen Querschnitt vor. Andere Querschnittsformen sind jedoch vorstellbar, jeweils bezogen auf einen Axialschnitt durch die Drehachse.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Haltering über seinem Umfang geschlossen. Dabei kann der Haltering als geschlossener Ring hergestellt sein und im geschlossenen Zustand in die stirnseitige Nut oder Radialnut eingesetzt werden. Gegebenenfalls kann der Haltering hierfür im erhitzten Zustand eingesetzt und in seiner Endposition abgekühlt werden, um vorteilhaft einen Kraftschluss zwischen Haltering und Trennstücken zu erreichen. Zusätzlich oder alternativ kann der Haltering und/oder können die Trennstücke elastisch verformbar sein. Gemäß einer anderen Ausführungsform ist der Haltering zunächst über seinem Umfang unterbrochen und wird erst, nachdem er an den Trennstücken montiert wurde, über seinem Umfang geschlossen, beispielsweise durch Löten, Kleben oder Schweißen.
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Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass der Haltering auch im montierten Zustand auf den Trennstücken über seinem Umfang unterbrochen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Haltering als sogenannter Schlüsselring ausgeführt, also nach Art eines federnden Ringes an einem Schlüsselbund, das heißt mit einer gewundenen Form, wobei mehrere Windungen in Richtung der Drehachse zumindest teilweise nebeneinander angeordnet sind und aufeinander liegen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Haltering eine Vielzahl von Vorsprüngen, die in Umfangszwischenräume zwischen den Trennstücken hineinragen und die Trennstücke gegen eine Relativbewegung zueinander in der Umfangsrichtung blockieren. Bevorzugt wird jedes Trennstück in der Umfangsrichtung beidseitig zwischen zwei Vorsprüngen eingeschlossen. Je Umfangszwischenraum kann ein einziger Vorsprung vorgesehen sein, der bevorzugt den gesamten Umfangszwischenraum überbrückt, oder es sind wenigstens zwei mit Abstand zueinander angeordnete Vorsprünge an den Umfangsenden in ein und demselben Umfangszwischenraum vorgesehen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich die Vorsprünge in Radialrichtung ausgehend von einem ringförmigen Grundkörper. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist der Haltering in der Umfangsrichtung mit hintereinander angeordneten, wechselseitigen Stufen ausgebildet, um die Vorsprünge auszubilden. Die Stufen erstrecken sich demnach mäanderförmig hintereinander in der Umfangsrichtung.
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Um ein Herausrutschen des Halteringes aus der stirnseitigen Nut oder der Radialnut zu blockieren, kann im Bereich eines Nuteintritts ein Vorsprung vorgesehen sein, der neben dem Haltering positioniert ist, wenn der Haltering in der stirnseitigen Nut oder Radialnut eingesetzt ist, um für den Haltering eine Hinterschneidung auszubilden. Bei einer stirnseitigen Nut ist der Vorsprung als Radialvorsprung ausgebildet, bei einer Radialnut als Axialvorsprung. Beim Einsetzen in die stirnseitige Nut oder Radialnut muss demnach der Haltering über den Vorsprung hinweg geschoben werden. Dies kann durch elastische Verformung der Trennstücke und/oder des Halterings erfolgen. Auch andere Maßnahmen, um den Haltering durch Formschluss gegen axiales Verschieben in der stirnseitigen Nut oder radiales Verschieben in der Radialnut zu sichern, sind möglich.
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Die Führungsoberflächen sind bevorzugt frei von einer Teilfuge.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung unterliegt der Grundkörper mit den Trennstücken einer größeren Wärmeausdehnung als der Haltering auf, bezogen auf eine Ausdehnung des Grundkörpers mit den Trennstücken und des Halterings in der Radialrichtung durch einen Temperaturanstieg im Wälzlager. Somit können die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen für ein radiales Verspannen des Halterings gegen die Trennstücke genutzt werden, wenn im Betrieb die Temperatur im Wälzlager ansteigt. Alternativ kann der Haltering auch mit einem Radialspiel auf den Trennstücken montiert werden, wobei dieses Radialspiel dann mit einem Temperaturanstieg im Betrieb des Wälzlagers durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen überbrückt werden. Falls das Lager während seines Betriebes, insbesondere der Käfig, niedrigeren Temperaturen ausgesetzt ist als während der Montage, kann eine Lockerung des Halterings im Betrieb durch ein radiales Vorspannen des Grundkörpers über den Haltering vermieden werden.
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Der Haltering kann auch durch andere Maßnahmen in Radialrichtung gegen die Trennstücke verspannt sein, beispielsweise durch eine Elastizität der Trennstücke und/oder des Halterings.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird der Nutgrund einer Radialnut oder die radial nach außen gerichtete Nutflanke einer Axialnut durch einen Konus gebildet, sodass eine Verspannung auch bei variierenden Halteringinnendurchmessern möglich ist.
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Um ein axiales Herausfallen der Wälzkörper durch die axial offenen Enden des Wälzlagerkäfigs aus den Lagertaschen zu vermeiden, wenn zum Beispiel ein Lagerlaufbahnen- beziehungsweise Käfigverschleiß aufgetreten ist oder sich der Käfig unzulässig radial nach außen aufgeweitet hat, kann der Haltering zumindest teilweise in Richtung der Drehachse fluchtend zu den Lagertaschen angeordnet sein, um ein in Richtung der Drehachse offenes Ende der Lagertaschen zumindest teilweise zu verschließen.
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Ein erfindungsgemäßes Wälzlager weist einen Lagerinnenring, einen Lageraußenring und eine Vielzahl von zwischen dem Lagerinnenring und dem Lageraußenring angeordneten, auf dem Lagerinnenring und dem Lageraußenring abwälzenden Wälzkörpern auf. Die Wälzkörper sind in einem Wälzlagerkäfig, wie dargestellt, angeordnet und werden vom Wälzlagerkäfig in den Lagertaschen gehalten.
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Bevorzugt sind die Wälzkörper als Kugeln ausgeführt und das Wälzlager ist bevorzugt als Rillenkugellager ausgeführt, welches vier Borde aufweist.
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Die Erfindung ermöglicht die Verwendung eines einfach herzustellenden Teils, insbesondere eines Normteils, um eine radiale Verformung der Trennstücke zu vermeiden. So kann der Haltering beispielsweise durch Stanzen und/oder Kaltfließpressen hergestellt sein. Der ringförmige Grundkörper mit den sich anschließenden Trennstücken kann beispielsweise durch Spritzgießen hergestellt sein.
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Der Nutquerschnitt der stirnseitigen Nut (Axialnut) oder Radialnut, in welche der Haltering eingesetzt ist, kann gegengleich zur Querschnittsform des Halterings ausgeführt sein oder abweichend hiervon. Gemäß einer Ausführungsform ist der Nutquerschnitt gerundet, beispielsweise mit einem kreissegmentförmigen oder elliptischen Nutgrund. Andere Ausführungsformen sehen einen eckigen, insbesondere rechtwinkligen Nutquerschnitt vor. Jedoch kommen auch andere Formen, beispielsweise die Form eines Parallelogramms oder eines Trapezes in Betracht.
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Die Anzahl der Lagertaschen kann geradzahlig oder ungeradzahlig sei.
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Der Außendurchmesser des Wälzlagers, das heißt des Lageraußenringes, kann beispielsweise weniger als 30 mm, insbesondere maximal 26 mm betragen, der Nennkugeldurchmesser der Wälzkörper kann weniger als 5 mm, insbesondere weniger als 4,8 mm betragen.
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Der Innendurchmesser des Lagerinnenringes kann beispielsweise maximal 12 mm oder maximal 8 mm betragen.
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Als Material für den ringförmigen Grundkörper mit den angeschlossen Trennstücken kommt insbesondere PEEK GF (insbesondere glasfaserverstärkt) oder PEEK CF (insbesondere kohlefaserverstärkt) in Betracht, insbesondere in Verbindung mit einem Haltering aus Metall, insbesondere aus austenitischem Stahl.
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Andere vorteilhafte Materialien für den Grundkörper mit den sich darin anschließenden Trennstücken sind Polyamid, insbesondere strahlenvernetzt, PA66, insbesondere glasfaserverstärkt.
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Das erfindungsgemäße Lager kann beispielsweise ein Staubsaugermotorlager sein, ein E-Booster-Lager oder ein Verdichterlager.
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Das Wälzlager ist insbesondere für Drehzahlen von mehr als 100.000 U/min, bevorzugt für Drehzahlen von 200.000 U/min oder mehr ausgelegt bzw. für einen n x Dm - Bereich von 0,5 Mio [1/min x mm] bis 3,5 Mio [1/min x mm], wobei n für die Drehzahl [1/min] und Dm für den Teilkreis [mm] des Lagers steht.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren exemplarisch beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1 einen ringförmigen Grundkörper mit sich anschließenden Trennstücken bei einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wälzlagerkäfigs in einer dreidimensionalen Ansicht;
- 2 den ringförmigen Grundkörper mit Trennstücken aus der 1 in einer seitlichen Ansicht;
- 3 eine seitliche Ansicht eines abgewandelten ringförmigen Grundkörpers mit sich anschließenden Trennstücken;
- 4 ein Ausführungsbeispiel für einen Haltering;
- 5 eine alternative Gestaltung eines Halteringes;
- 6 eine weitere Gestaltung eines Halteringes;
- 7 eine weitere Gestaltung eines Halteringes;
- 8 eine Draufsicht auf einen Stirnseitenbereich eines erfindungsgemäßen Wälzlagers;
- 9 eine weitere alternative Ausgestaltung eines ringförmigen Grundkörpers mit sich anschließenden Trennstücken in einer dreidimensionalen Ansicht:
- 10 den Grundkörper mit sich anschließenden Trennstücken aus der 9 in einer seitlichen Ansicht;
- 11 einen Axialschnitt durch ein erfindungsgemäßes Wälzlager.
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In den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßer Wälzlagerkäfig, jedoch noch ohne Haltering dargestellt, wobei der Wälzlagerkäfig einen sich um eine Drehachse 1 erstreckenden ringförmigen Grundkörper 2 und eine Vielzahl von sich in Richtung der Drehachse 1 an den Grundkörper 2 anschließenden, um die Drehachse 1 mit Abstand zueinander angeordnete Trennstücken 3 aufweist, die gemeinsam Lagertaschen 4 begrenzen. Die Lagertaschen 4 dienen zur Aufnahme von hier nicht dargestellten Wälzkörpern und werden durch Führungsoberflächen 10 begrenzt. Dabei werden alle Führungsoberflächen 10 vollständig durch den ringförmigen Grundkörper 2 beziehungsweise die sich daran anschließenden Trennstücke 3 gebildet.
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Die Trennstücke 3 halten die hier nicht dargestellten Wälzkörper in einer vorbestimmten Relativposition zueinander. Die Trennstücke 3 erstrecken sich ausgehend von dem ringförmigen Grundkörper 2 bis zu ihrem jeweiligen freien Ende 3.1.
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Im Bereich der freien Enden 3.1 ist in die Trennstücke 3 eine Radialnut 7.2 eingebracht. In diese Radialnut 7.2 kann radial von außen ein Haltering 6, wie er beispielsweise in den 4 bis 7 dargestellt ist, eingesetzt werden. Ein solcher Haltering 6 verhindert, dass sich bei umlaufendem Wälzlagerkäfig die Trennstücke 3 radial nach außen aufweiten. Der Haltering 6 hat hingegen keine Führungsfunktion für die Wälzkörper.
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Der Haltering kann beispielsweise, wie in der 7 dargestellt ist, über seinem Umfang unterbrochen sein. Dies erleichtert ein axiales Aufschieben des Halterings 6 auf die Trennstücke 3, bis der Haltering 6 in die Radialnut 7.2 einrastet. Nach dem Einrasten des Halterings 6 in der Radialnut 7.2 kann die Unterbrechung verschlossen werden, beispielsweise durch eine stoffschlüssige Verbindung. Dies ist jedoch nicht zwingend.
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Die Halteringe 6 gemäß den 4 bis 6 sind hingegen als über dem Umfang geschlossene Halteringe 6 ausgeführt. Auch dies ist nicht zwingend.
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Bei der Ausgestaltung gemäß der 4 weist der Haltering 6 einen rechteckigen Querschnitt auf, der an die Nutform der Radialnut 7.2 angepasst ist, siehe besonders die 2. Auch bei den Gestaltungen gemäß den 5 und 6 weist der Haltering 6 jeweils einen rechteckigen Querschnitt auf. Gemäß der 5 weist der Haltering 6 abweichend von der Ausführungsform gemäß der 4 jedoch eine Vielzahl von über dem Umfang verteilt angeordneten Vorsprüngen 8 auf, die sich ausgehend von einem ringförmigen Grundkörper 11 des Halterings 6 radial nach innen erstrecken. Diese Vorsprünge 8 tauchen beim Einsetzen des Halteringes 6 in die Radialnut 7.2 in die zum Beispiel in den 1 und 2 gezeigten Umfangszwischenräume 9 zwischen den Trennstücken 3 ein, halten dadurch die Trennstücke 3 in der Umfangsrichtung in einem vorbestimmten Abstand zueinander und verhindern damit eine Relativbewegung der Trennstücke in der Umfangsrichtung um die Drehachse 1.
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Bei der Ausgestaltung des Halterings 6 gemäß der 6 wird dieselbe Wirkung erzielt. Jedoch sind hier nicht von einem ringförmigen Grundkörper ausgehende Vorsprünge 8 des Halterings 6 vorgesehen, sondern die Vorsprünge 8 werden durch in der Umfangsrichtung hintereinander angeordnete wechselseitige Stufen 12 des Halterings 6 gebildet.
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Die radial nach innen gerichteten Stufen 12 bilden dabei die Vorsprünge 8 aus, die entsprechend in die Umfangszwischenräume 9 eintauchen.
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In der 8 ist eine Draufsicht auf einen Stirnseitenbereich eines Wälzlagers dargestellt, aus welcher sich der Zustand des in die Radialnut 7.2 eingesetzten Radialringes 6 aus der 6 ergibt. Man erkennt ferner die in die Lagertaschen 4 eingesetzten kugelförmigen Wälzkörper 5, die auf einem Lagerinnenring 14 und einem Lageraußenring 15 eines Rillenkugellagers abwälzen.
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Die Ausgestaltung gemäß der 3 unterscheidet sich von jener der 1 und 2 nur in der Querschnittform der Radialnut 7.2. So ist der Nutgrund bogenförmig gestaltet. Hier bietet es sich an, einen Haltering mit einem kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt zu verwenden.
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Bei der Ausgestaltung gemäß den 9 und 10 ist anstelle einer Radialnut 7.2 (vgl. die 1 bis 3) eine stirnseitige Nut 7.1 in den freien Enden 3.1 der Trennstücke 3 vorgesehen. Die sich entsprechenden Bauteile sind mit den sich entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet.
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Die stirnseitige Nut 7.1 erleichtert bei beengtem Bauraum die Montage eines entsprechenden Halterings 6, der beispielsweise entsprechend die Gestaltungen gemäß den 4 bis 7 aufweisen kann oder auch anders gestaltet sein kann. Insbesondere wird ein kleinerer Montageraum radial außerhalb der Trennstücke 3 verlangt.
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Um ein Herausrutschen eines entsprechenden Halterings 6 aus der stirnseitigen Nut 7.1 zu vermeiden, kann der Haltering in der stirnseitigen Nut 7.1 verspannt sein, stoffschlüssig befestigt sein, beispielsweise verklebt sein, oder durch Formschluss in der stirnseitigen Nut 7.1 gehalten werden. Wie in dem Detail a schematisch dargestellt ist, kann beispielsweise im Bereich eines Nuteintritts der stirnseitigen Nut 7.1 ein Radialvorsprung 13 vorgesehen sein, der axial neben dem Haltering 6 positioniert ist und eine Hinterschneidung mit dem Haltering 6 ausbi Idet.
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In der 11 ist nochmals schematisch ein erfindungsgemäßes Wälzlager dargestellt, mit einem Lagerinnenring 14, einem Lageraußenring 15 und einer Vielzahl von Wälzkörpern 5, die in einem erfindungsgemäßen Wälzlagerkäfig gehalten werden. Im Bereich der freien Enden 3.1 der Vorsprünge 3 werden diese durch den Haltering 6 gegen Aufweitung radial nach außen blockiert.
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Auch dieses Wälzlager ist als Rillenkugellager ausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehachse
- 2
- ringförmiger Grundkörper
- 3
- Trennstück
- 3.1
- freies Ende
- 4
- Lagertasche
- 5
- Wälzkörper
- 6
- Haltering
- 7.1
- stirnseitige Nut
- 7.2
- Radialnut
- 8
- Vorsprung
- 9
- Umfangszwischenraum
- 10
- Führungsoberfläche
- 11
- ringförmiger Grundkörper
- 12
- Stufe
- 13
- Radialvorsprung
- 14
- Lagerinnenring
- 15
- Lageraußenring
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2438319 B1 [0004]
- DE 69200426 T2 [0005]
- DE 3812345 A1 [0006]
- DE 3510467 A1 [0006]