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Die Erfindung betrifft ein Lenkerrohr für einen Lenker eines Zwei- oder Mehrrades. Ferner betrifft die Erfindung eine Befestigungsvorrichtung für Anbauteile und Bedienelemente an einem solchen Lenkerrohr sowie ein Zweirad.
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Aktuell werden Anbauteile, wie Klingel, Bremse oder Schaltung, am Lenker eines Zwei- oder Mehrrades, wie Fahrräder oder Motorräder mit einer sogenannten Schellenhalterung befestigt. Dies bedeutet, dass die Schelle der Schellenhalterung das Lenkerrohr wie ein Ring zumindest teilweise umschließt und ermöglicht, dass Anbauteile am Lenkerrohr befestigt werden können. Es ist dafür üblich, derartige Schellen separat bereitzustellen oder diese bereits an den Anbauteilen vorzumontieren
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Beispielsweise geht aus der
US 6 792 825 B2 eine Fahrradschaltsteuervorrichtung mit einem äußeren Gehäuse hervor, das eine Kabelaufnahmebohrung und eine Zugangsöffnung aufweist. Ferner weist die Fahrradschaltsteuervorrichtung einen kabelbetätigten Wickelmechanismus auf, der in dem äußeren Gehäuse angeordnet ist, wobei der kabelbetätigte Wickelmechanismus einen Kabelbefestigungspunkt aufweist, der relativ zu der Zugangsöffnung so angeordnet ist, dass er von der Zugangsöffnung aus zugänglich ist. Außerdem ist eine Wartungsabdeckung vorgesehen, die mit dem äußeren Gehäuse zwischen einer geschlossenen Position, in der sie über der Zugangsöffnung zu liegen kommt, und einer offenen Position, bei der die Zugangsöffnung freiliegt, gleitend verschieblich verbunden ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine alternative Befestigungsmöglichkeit für Anbauteile an einem Lenkerrohr eines Zwei- oder Mehrradlenkers vorzuschlagen, die insbesondere konstruktiv einfach realisierbar ist. Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der Patentansprüche 1 und 14. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Lenkerrohr für einen Lenker eines Zwei- oder Mehrrades umfasst wenigstens eine Befestigungsvorrichtung für ein Anbauteil, die in einer am Lenkerrohr ausgebildeten Ausnehmung aufgenommen ist, wobei die jeweilige Befestigungsvorrichtung ein durch die Ausnehmung hindurchgeführtes Rohrelement umfasst, das einerseits drehfest mit einer in einem Innenraum des Lenkerrohrs angeordneten Kontermutter und andererseits mit einem außerhalb des Lenkerrohrs angeordneten Flansch verbunden ist, und wobei die jeweilige Befestigungsvorrichtung ein durch das Rohrelement hindurchführbares und in die Kontermutter einschraubbares Schraubelement umfasst, um das Anbauteil zumindest mittelbar über die Befestigungsvorrichtung am Lenkerrohr zu fixieren.
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Unter Anbauteilen im Sinne der Erfindung sind Bauteile zu verstehen, die üblicherweise an einem Lenker eines Zwei- oder Mehrrades angeordnet sind und manuell durch den Fahrer betätigt werden können. Dies können unter anderem eine Klingel, eine oder mehrere Bremshebel, ein Kupplungshebel, eine Gangschaltung, ein Display, ein Fahrradcomputer oder eine Handyhalterung sein. Die jeweilige Befestigungsvorrichtung ist zur Aufnahme des jeweiligen Anbauteils ausgebildet, wobei die Befestigungsvorrichtung vorteilhafterweise als Universalbauteil zu sehen ist, an dem unterschiedliche Anbauteile mit unterschiedlichen Abmessungen, Funktionen und/oder Gewicht befestigt werden können. Das jeweilige Anbauteil kann ferner eine Aussparung aufweisen, durch die das Schraubelement ebenfalls hindurchgeführt wird, um das Anbauteil an der Befestigungsvorrichtung zu befestigen, wobei die Befestigungsvorrichtung am Lenkerrohr des Lenkers angeordnet ist.
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Die Ausnehmung am Lenkerrohr kann derart ausgebildet sein, dass eine oder mehrere Befestigungsvorrichtungen an bzw. in der Ausnehmung angeordnet bzw. aufgenommen sind. Es ist ferner denkbar mehrere Ausnehmungen am Lenkerrohr vorzusehen, insbesondere an Positionen, wo der Fahrer die Anbringung der Anbauteile üblicherweise erwarten würde. Dabei ist vorteilhaft, dass eine konstruktiv einfache sowie aufgeräumte und ästhetische Optik des Lenkerrohrs bzw. des Lenkers des Zwei- oder Mehrrades erreicht wird, da die Befestigungsmittel des Anbauteils, das heißt die Befestigungsvorrichtung in das Lenkerrohr integriert werden. Mithin kann auf bereits bekannte Befestigungsmittel, wie beispielsweise Schellen, die ein unästhetisches Gesamtbild des Lenkers bewirken, verzichtet werden. Außerdem können Schellen, wenn sie zu fest angezogen werden, eine Sollbruchstelle am Lenker erzeugen.
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Sowohl der Außendurchmesser der Kontermutter als auch der Außendurchmesser des Flansches sind größer ausgebildet als die breiteste Stelle der Ausnehmung, um ein Herausfallen der Befestigungsvorrichtung aus dem Lenkerrohr oder ein Hineinfallen der Befestigungsvorrichtung in das Lenkerrohr zu verhindern. Darüber hinaus ist die Ausnehmung derart breit ausgebildet, dass das Rohrelement der Befestigungsvorrichtung während einer Montage beweglich ist, um die Befestigungsvorrichtung in der gewünschten Position anzuordnen und anschließend am Lenkerrohr zu befestigen.
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Zur Montage der Befestigungsvorrichtung am Lenkerrohr wird die Kontermutter entweder separat oder zusammen mit dem drehfest damit verbundenen Rohrelement durch das Lenkerrohr hindurch bis zur Ausnehmung geführt, wobei das Rohrelement dabei von innen durch die Ausnehmung hineingefädelt wird, bis die Kontermutter von innen am Lenkerrohr zur Anlage kommt. Anschließend wird das Rohrelement mit dem Flansch verbunden, sodass ein Hinein- bzw. Herausfallen der Befestigungsvorrichtung in das bzw. aus dem Lenkerrohr verhindert wird. Ferner ist der Flansch derart am Rohrelement angeordnet, dass das Rohrelement vor der Montage des Anbauteils an der Befestigungsvorrichtung in der Ausnehmung beliebig bewegbar ist. Mithin ist die Befestigungsvorrichtung in eine für das Anbauteil gewünschte Position bewegbar, wobei die Position der Befestigungsvorrichtung relativ zum Lenkerrohr bzw. zur Ausnehmung durch ein Verschrauben des Schraubelements mit der Kontermutter festgelegt wird. Der Flansch ist vorzugsweise am Rohrelement aufgepresst oder in sonstiger Weise dreh- und axialfest mit dem Rohrelement verbunden.
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Vorzugsweise umfasst die Befestigungsvorrichtung eine Unterlegscheibe mit einer ersten und zweiten Anlagefläche, wobei sich die erste Anlagefläche an die Außenmantelfläche des Lenkerrohrs anschmiegt und die zweite Anlagefläche zur Aufnahme des Anbauteils ausgebildet ist. Zur Befestigung der Befestigungsvorrichtung am Lenkerrohr wird das Schraubelement mit der Kontermutter verschraubt, sodass das Lenkerrohr zumindest mittelbar zwischen dem Schraubelement und der Kontermutter eingeklemmt wird. Mithin wird die Befestigungsvorrichtung zumindest mittelbar reibschlüssig mit dem Lenkerrohr verbunden.
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Unter einer Aufnahme des Anbauteils ist zu verstehen, dass das Anbauteil an der zweiten Anlagefläche der Unterlegscheibe zur Anlage kommt, wobei das Anbauteil zwischen der Unterlegscheibe und dem Schraubenkopf zumindest mittelbar eingeklemmt wird. Die zweite Anlagefläche kann dazu gekrümmt oder ebenflächig ausgebildet sein. Die erste Anlagefläche kann beispielsweise eine konkave Form aufweisen. Insbesondere weist die erste Anlagefläche einen Innendurchmesser auf, der im Wesentlichen dem Außendurchmesser des Lenkerrohrs entspricht. Anders gesagt kann die erste Anlagefläche komplementär zur Form des Lenkerrohrs ausgebildet sein.
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Bevorzugt weist die Unterlegscheibe einen größeren Innendurchmesser als der Außendurchmesser des Flansches auf. Dadurch wird sichergestellt, dass das Schraubelement die Befestigungsvorrichtung klemmen und Druck auf das Lenkerrohr ausüben kann. Das Schraubelement kann beispielsweise eine herkömmliche Kreuzschlitzschraube, Sechskant-Schraube oder eine Innensechskantschraube sein.
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Ferner bevorzugt weist die Kontermutter eine lenkerrohrseitige Stirnfläche mit einer aufgerauten Oberfläche auf. Anders gesagt wird durch die aufgeraute Oberfläche der Kontermutter, die von innen am Lenkerrohr zur Anlage kommt, verhindert, dass sich die Kontermutter während eines Verschraubens des Schraubelements mit derselben mitdreht und so das Fixieren der Befestigungsvorrichtung am Lenkerrohr erschwert.
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Des Weiteren bevorzugt ist die Ausnehmung zumindest abschnittsweise in Form eines Kreissegments ausgebildet. Alternativ oder ergänzend weist die Ausnehmung in der Draufsicht zumindest abschnittsweise eine eckige Form auf. Mithin kann die Ausnehmung als Bohrung ausgebildet sein, die groß genug ist, um das Rohrelement der Befestigungsvorrichtung aufzunehmen und dieses vor der Montage in der Ausnehmung beweglich anzuordnen. In diesem Fall ist vorteilhaft, das Rohrelement in der Draufsicht mit einem im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt auszubilden. Auch eine ovale oder elliptische Querschnittsform des Rohrelements ist denkbar.
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Die Ausnehmung kann ferner durch ein Fräsverfahren zumindest abschnittsweise eine eckige Form aufweisen. In diesem Fall kann auch das Rohrelement der Befestigungsvorrichtung zumindest abschnittsweise eine eckige Querschnittsform, beispielsweise in Form eines Rechtecks oder eines Quadrats, aufweisen. Bei einer von einer kreisrunden Querschnittsform abweichenden Querschnittsform des Rohrelements ist vorteilhaft, dass sich das drehfest mit der Kontermutter verbundene Rohrelement an der Wandung der Ausnehmung abstützen kann und dadurch ein ungewolltes Verdrehen der Kontermutter während eines Schraubvorgangs des Schraubelements verhindert wird, wenn der größte Durchmesser des Rohrelements größer als die breiteste Stelle der Ausnehmung ist. Die Wandung der Ausnehmung dient somit als Widerlager. Selbstverständlich ist jede beliebige Form und Erstreckung der Ausnehmung am Lenkerrohr denkbar, die eine beliebige Positionierung der Befestigungsvorrichtung entlang der Ausnehmung am Lenkerrohr ermöglicht. Ferner ist denkbar, das Rohrelement entlang seiner axialen Erstreckung teilweise mit einer kreisrunden und teilweise mit einer eckigen Querschnittsform auszubilden.
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Ferner alternativ oder ergänzend ist die Ausnehmung als Langloch ausgebildet. Mithin kann das Langloch gefräst sein, wobei die Befestigungsvorrichtung entlang der langlochförmigen Ausnehmung am Lenkerrohr befestigt werden kann.
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Vorzugsweise sind mehrere Langlöcher am Lenkerrohr ausgebildet, die beliebig zueinander angeordnet sein können und über einen Verbindungsgang miteinander verbunden sind. Anders gesagt besteht die Ausnehmung aus mehreren über einen Verbindungsgang miteinander verbundenen Langlöchern, wobei die Langlöcher insbesondere parallel zueinander angeordnet sein können.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Befestigungsvorrichtung eine Abdeckkappe zur Abdeckung der Ausnehmung. Die Abdeckkappe weist vorzugsweise eine Bohrung zur Durchführung des Schraubelements auf, sodass die Abdeckkappe als separates Bauteil ausgebildet sein und bei Bedarf eingesetzt werden kann, um die Ausnehmung insbesondere zur Verbesserung der Ästhetik des Lenkers zu verdecken. Zudem wird verhindert, dass Feuchtigkeit in den Innenraum des Lenkerrohrs eindringt und dadurch Korrosion auftreten kann.
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Bevorzugt ist die Abdeckkappe derart ausgebildet, dass die Ausnehmung in jeder Position des Rohrelements relativ zur Ausnehmung vollständig abgedeckt ist. In Abhängigkeit der Ausbildung der Ausnehmung ist es erforderlich die Abdeckkappe größer als die Gesamtfläche der Ausnehmung auszubilden, da das Schraubelement vorzugsweise durch die Bohrung an der Abdeckklappe hindurchgeführt ist. Je nachdem in welche Position der Ausnehmung das Rohrelement vor der Montage des Anbauteils geführt wird, wird die Abdeckklappe durch das Rohrelement mitgeführt und schmiegt sich erst bei Montage des Schraubelements mit der Kontermutter an die Außenhaut des Lenkerrohrs an und fixiert dadurch die Befestigungsvorrichtung am Lenkerrohr.
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Ferner bevorzugt ist eine Vertiefung zur Aufnahme der Abdeckkappe am Lenkerrohr vorgesehen, wobei die Außenmantelfläche des Lenkerrohrs mit der Außenfläche der Abdeckkappe im Wesentlichen bündig ist. Dadurch wird die Ästhetik des Lenkerrohrs zusätzlich verbessert, da sich die Abdeckkappe in die Form des Lenkerrohrs einfügt. Dadurch sind insbesondere mehrere Abdeckkappen erforderlich, die für jede mögliche Position des Rohrelements in der Ausnehmung in die Vertiefung eingesetzt werden können. Am Beispiel einer als Langloch ausgebildeten Ausnehmung ist denkbar, dass eine Abdeckkappe für die Position des Rohrelements an einem ersten Anschlag des Langlochs vorgesehen ist und eine weitere Abdeckkappe für die Position des Rohrelements an einem zweiten Anschlag des Langlochs vorgesehen ist. In diesem Fall sind somit zwei Abdeckkappen erforderlich, die je nach gewünschter Position des Rohrelements in der Ausnehmung entsprechend verwendet und ausgetauscht werden können. Anders gesagt ist die jeweilige Befestigungsvorrichtung modular ausgeführt.
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Eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung für ein Lenkerrohr eines Zwei- oder Mehrrades ist in einer am Lenkerrohr ausgebildeten Ausnehmung aufgenommen, wobei die jeweilige Befestigungsvorrichtung eine in einem Innenraum des Lenkerrohrs angeordnete Kontermutter umfasst, die drehfest mit einem durch die Ausnehmung hindurchgeführten Rohrelement verbunden ist, wobei am Rohrelement ein Flansch befestigt ist, um ein Herausfallen der jeweiligen Befestigungsvorrichtung aus der Ausnehmung zu verhindern, und wobei die Befestigungsvorrichtung ein durch das Rohrelement hindurchführbares und in die Kontermutter einschraubbares Schraubelement umfasst, um ein Anbauteil zumindest mittelbar am Lenkerrohr zu fixieren. Die Befestigungsvorrichtung ist insbesondere dazu vorgesehen, Anbauteile und Bedienelemente am Lenkerrohr zu befestigen, wobei insbesondere auf sichtbare Befestigungen, wie Schellen verzichtet werden soll, um dadurch die Optik des Lenkerrohrs zu verbessern.
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Ein erfindungsgemäßes Zwei- oder Mehrrad umfasst einen Lenker mit einem Lenkerrohr gemäß der vorbeschriebenen Art oder eine Befestigungsvorrichtung gemäß der vorbeschriebenen Art. Ein solches Zwei- oder Mehrrad ist insbesondere ein Fahrgerät mit Lenkerrohr, wie beispielsweise ein Fahrrad oder ein Motorrad mit wenigstens zwei Rädern zu verstehen. Ferner ist denkbar ein solches Lenkerrohr bzw. eine solche Befestigungsvorrichtung an einem E-Scooter oder einem Tretroller einzusetzen.
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Im Übrigen gelten für die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung sowie das erfindungsgemäße Zwei- oder Mehrrad die Ausführungen zum erfindungsgemäßen Lenkerrohr entsprechend.
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Im Folgenden werden drei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt
- 1 eine stark schematische Längsschnittdarstellung durch ein erfindungsgemä-ßes Lenkerrohr nach einer ersten Ausführungsform,
- 2 eine stark schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Lenkerrohrs nach 1,
- 3 eine stark schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Lenkerrohrs nach einer zweiten Ausführungsform,
- 4 eine stark schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Lenkerrohrs nach einer dritten Ausführungsform.
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Gemäß 1 umfasst ein erfindungsgemäßes - hier nur teilweise dargestelltes Lenkerrohr 1 für einen - hier nicht näher gezeigten - Lenker eines Fahrrads eine Befestigungsvorrichtung 3 für ein - hier ebenfalls nicht gezeigtes - Anbauteil. Als Anbauteil ist in diesem Fall beispielsweise ein Bremshebel oder eine Klingel zu verstehen, die über die Befestigungsvorrichtung 3 am Lenkerrohr 1 befestigt werden können.
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Am Lenkerrohr 1 ist eine Ausnehmung 4 ausgebildet, die zur Aufnahme der Befestigungsvorrichtung 3 dient. Dazu weist die Befestigungsvorrichtung 3 ein durch die Ausnehmung 4 hindurchgeführtes Rohrelement 7 mit im Wesentlichen kreisrundem Querschnitt auf, wobei das Rohrelement 7 einerseits drehfest mit einer in einem Innenraum 5 des Lenkerrohrs 1 angeordneten Kontermutter 6 und andererseits drehfest mit einem außerhalb des Lenkerrohrs 1 angeordneten Flansch 8 verbunden ist. Sowohl die Kontermutter 6 als auch der Flansch 8 weisen einen Außendurchmesser auf, welcher größer ist als die breiteste Stelle der Ausnehmung 4, sodass ein Herausfallen der Befestigungsvorrichtung 3 aus dem Lenkerrohr 1 und ein Hineinfallen der Befestigungsvorrichtung 3 in das Lenkerrohr 1 verhindert wird. Mithin ist die Befestigungsvorrichtung 3 vor dem Befestigen des Anbauteils frei entlang der Ausnehmung beweglich, wobei die Befestigungsvorrichtung 3 erst während der Befestigung des Anbauteils relativ zum Lenkerrohr fixiert wird.
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In einem Ausgangszustand ist die Befestigungsvorrichtung 3 je nach Ausbildung der Ausnehmung 4 beliebig in der Ausnehmung 4 beweglich, um eine gewünschte Position des Anbauteils am Lenkerrohr 1 frei zu wählen. Zur Festlegung der Position des Anbauteils wird ein Schraubelement 9, vorliegend in Form einer Kreuzschlitzschraube, durch eine Unterlegscheibe 10 und das Rohrelement 7 hindurchgeführt und in ein Innengewinde 18 der Kontermutter 6 eingeschraubt, um das Anbauteil zwischen dem Schraubenkopf des Schraubelements 9 und der Unterlegscheibe 10 einzuklemmen und gleichzeitig durch Festziehen des Schraubelements 9 das Lenkerrohr 1 zwischen der Kontermutter 6 und der Unterlegscheibe 10 einzuklemmen. Dadurch wird das Anbauteil zumindest mittelbar über die Befestigungsvorrichtung 3 am Lenkerrohr 1 fixiert. Das Anbauteil kann ferner ein Blech mit Aussparungen aufweisen, wobei das Schraubelement 9 durch eine Aussparung hindurchgeführt wird und mit dessen Schraubenkopf am Blech des Anbauteils zur Anlage kommt. Dies ermöglicht eine minimalistische Optik des Lenkers, da auf unästhetische Schellen zur Befestigung der Anbauteile verzichtet werden kann.
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Die Kontermutter 6 weist eine aufgeraute Oberfläche auf, um ein Mitdrehen der Kontermutter 6 während des Schraubvorgangs des Schraubelements 9 zu verhindern oder wenigstens zu minimieren. Alternativ ist denkbar, dass die Kontermutter 6 eine zur Innenmantelfläche 17 des Lenkerrohrs 1 ausgebildete konvexe Form aufweist, die ein Verdrehen der Kontermutter 6 zusätzlich verhindert.
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Die Unterlegscheibe 10 weist einen größeren Innendurchmesser als der Außendurchmesser des Flansches 8 auf, um ein uneingeschränktes Einklemmen des Lenkerrohrs 1 zwischen der Kontermutter 6 und der Unterlegscheibe 10 zu ermöglichen. Dazu weist die Unterlegscheibe 10 eine gekrümmte erste Anlagefläche 12a, die sich im montierten Zustand der Befestigungsvorrichtung 3 an der Außenmantelfläche 13 des Lenkerrohrs 1 anschmiegt, sowie eine im Wesentlichen ebene zweite Anlagefläche 12b auf, die zur Aufnahme des Anbauteils vorgesehen ist.
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Gemäß der ersten Ausführungsform nach 1 und 2 besteht die Ausnehmung 4 aus mehreren über einen Verbindungsgang 15 miteinander verbundenen Langlöchern 16. Vorliegend sind vier parallele Langlöcher am Lenkerrohr 1 ausgebildet, die über einen einzigen quer dazu ausgerichteten Verbindungsgang 15 miteinander verbunden sind. In den Eckbereichen zwischen dem Verbindungsgang 15 und dem jeweiligen Langloch weist die Ausnehmung 4 abgerundete Kanten auf. Mithin ist die Ausnehmung 4 in 1 und 2 in der Draufsicht teilweise in Form eines Kreissegments ausgebildet.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, wonach die Unterschiede zu der ersten Ausführungsform nach 1 und 2 darin bestehen, dass die Ausnehmung 4 in der Draufsicht im Wesentlichen eckig ausgebildet ist. Analog dazu weist das Rohrelement 7 der Befestigungsvorrichtung 3 einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Vorteilhaft ist dabei, dass sich das Rohrelement bei der Verschraubung des durch das Rohrelement 7 hindurchgeführte Schraubelement 9 an der Wandung der Ausnehmung 4 abstützen kann, sodass eine ungewollte Verdrehung der drehfest mit dem Rohrelement 7 verbundenen Kontermutter 6 verhindert wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind lediglich drei Langlöcher 16 über einen Verbindungsgang 15 miteinander verbunden. Die Anzahl sowie die Anordnung der Langlöcher 16 zum Verbindungsgang sowie zueinander ist beliebig wählbar und hauptsächlich abhängig von den Anforderungen an das Lenkerrohr 1 und die Art, Form und/oder Größe des Anbauteils. Ferner können auch mehrere Verbindungsstege zwischen den Langlöchern vorgesehen werden.
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Gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel nach 4 ist die Ausnehmung 4 analog zu der Ausführungsform gemäß 2 ausgebildet, jedoch mit nur drei anstatt vier Langlöchern 16. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Befestigungsvorrichtung 3 ferner eine Abdeckkappe 2 zur Abdeckung der Ausnehmung 4, wobei die Abdeckkappe 2 in einer am Lenkerrohr 1 ausgebildete - hier nicht gezeigte -Vertiefung eingesetzt ist. Mit anderen Worten ist die Ausnehmung 4 im montierten Zustand der Befestigungsvorrichtung 3 von außen für den Fahrradfahrer nicht sichtbar, da die Außenflächen des Lenkerrohrs 1 sowie der Abdeckkappe 2 bündig zueinander sind. Anders gesagt ist die Außenmantelfläche 13 des Lenkerrohrs 1 mit der Außenfläche der Abdeckkappe 2 im Wesentlichen bündig. Mithin weist die Abdeckkappe 2 im Querschnitt einen zum Außendurchmesser des Lenkerrohrs 1 identischen Außendurchmesser auf.
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Die Abdeckkappe 2 ist in der Draufsicht im Wesentlichen rechteckig mit abgerundeten Ecken ausgebildet und korrespondierend zu dem Durchmesser des Lenkerrohrs 1 gekrümmt. Zudem weist die Abdeckkappe 2 eine zentrische Bohrung 11, durch die das Schraubelement 9 hindurchgeführt wird, um die Befestigungsvorrichtung 3 am Lenkerrohr 1 zu verklemmen. Die Abdeckkappe 2 ist insbesondere derart ausgebildet, dass die Ausnehmung 4 in jeder Position des Rohrelements 7 relativ zur Ausnehmung 4 vollständig abgedeckt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lenkerrohr
- 2
- Abdeckkappe
- 3
- Befestigungsvorrichtung
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Innenraum des Lenkerrohrs
- 6
- Kontermutter
- 7
- Rohrelement
- 8
- Flansch
- 9
- Schraubelement
- 10
- Unterlegscheibe
- 11
- Bohrung an der Abdeckkappe
- 12a
- Erste Anlagefläche der Unterlegscheibe
- 12b
- Zweite Anlagefläche der Unterlegscheibe
- 13
- Außenmantelfläche des Lenkerrohrs
- 14
- Stirnfläche der Kontermutter
- 15
- Verbindungsgang
- 16
- Langloch
- 17
- Innenmantelfläche des Lenkerrohrs
- 18
- Innengewinde der Kontermutter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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