-
Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einer Kühlvorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art und eine Kühlvorrichtung für ein Gargerät der im Oberbegriff des Patentanspruchs 8 genannten Art.
-
Derartige Gargeräte mit einer Kühlvorrichtung und Kühlvorrichtungen für ein Gargerät sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Die bekannten Gargeräte umfassen dabei ein Gehäuse, einen in dem Gehäuse angeordneten Garraum, eine Heizvorrichtung zur Beheizung des Garraums in einem Beheizungsmodus des Gargeräts und eine Kühlvorrichtung zur Kühlung des Garraums in einem Kühlungsmodus des Gargeräts. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, ein Gargut bereits längere Zeit vor einem Garvorgang in dem Garraum des Gargeräts zu platzieren. Das Gargut kann dann bis zum Start des vorgenannten Garvorgangs in dem Garraum gekühlt werden. Der Garvorgang kann beispielsweise mittels einer App oder dergleichen von einem externen Gerät, wie einem Smartphone, manuell oder mittels einer Zeitschaltung an dem Gargerät automatisch gestartet werden.
-
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Gargerät mit einer Kühlvorrichtung und eine Kühlvorrichtung für ein Gargerät zu verbessern.
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kühlvorrichtung ein Wärmerohr aufweist, wobei ein Verdampferabschnitt des Wärmerohres dem Garraum zugewandt und ein Verflüssigerabschnitt des Wärmerohres dem Garraum abgewandt in dem Gehäuse angeordnet sind. Ferner wird dieses Problem durch eine Kühlvorrichtung für ein Gargerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Wärmerohre werden auch als sogenannte Heat-Pipes/Heatpipes bezeichnet. Das erfindungsgemäße Gargerät kann dabei als ein Backofen, ein Dampfgarer, ein Mikrowellengerät oder ein Kombinationsgerät mit einer Mehrzahl von voneinander verschiedenen Beheizungsarten ausgebildet sein. Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Gargerät als ein Haushaltsgerät oder ein gewerbliches Gerät, also ein Gargerät für den professionellen Einsatz, ausgebildet sein. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
-
Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil besteht insbesondere darin, dass ein Gargerät mit einer Kühlvorrichtung und eine Kühlvorrichtung für ein Gargerät verbessert sind. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung des Gargeräts und der Kühlvorrichtung für ein Gargerät sind das Gargerät und die Kühlvorrichtung für ein Gargerät auf konstruktiv und fertigungstechnisch besonders einfache Art und Weise realisierbar. Ferner ist der Betrieb des Gargeräts in dessen Kühlungsmodus wesentlich vereinfacht. Auch eine wärmetechnische Entkopplung der Kühlvorrichtung von dem Garraum in dem Beheizungsmodus des Gargeräts ist mittels der Erfindung wesentlich erleichtert.
-
Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Gargerät nach Art, Funktionsweise, Material und Dimensionierung in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Siehe hierzu beispielsweise die obigen Ausführungen zu dem erfindungsgemäßen Gargerät.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass in dem Gehäuse zwischen dem Verdampferabschnitt und dem Verflüssigerabschnitt eine das Wärmerohr umgebende thermische Isolierung angeordnet ist. Auf diese Weise ist eine wärmetechnische Entkopplung des Verflüssigerabschnitts der Kühlvorrichtung von dem Garraum des Gargeräts weiter verbessert.
-
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass in dem Gehäuse eine Garraumrückwand angeordnet ist, wobei die Garraumrückwand den Garraum von einem Zwischenraum trennt, und wobei der Verdampferabschnitt in dem Zwischenraum angeordnet ist. Hierdurch ist der Verdampferabschnitt und damit das Wärmerohr nicht direkt in dem Garraum angeordnet, so dass der Garraum zum einen in dessen Nutzung durch das Wärmerohr nicht beeinträchtigt ist. Beispielsweise ist dadurch eine manuelle Reinigung des Garraums wesentlich vereinfacht. Zum anderen ist das Wärmerohr mittels dessen Anordnung in dem vorgenannten Zwischenraum wärmetechnisch gut an den Garraum angebunden.
-
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass der Verdampferabschnitt in Wärmeleitungsverbindung mit einem Verdampferkühlkörper der Kühlvorrichtung steht, bevorzugt, dass der Verdampferkühlkörper den Verdampferabschnitt im Wesentlichen vollständig umgibt, und/oder, dass der Verdampferkühlkörper in einem mit dem Garraum strömungsleitend verbundenen Strömungsweg eines Umluftgebläses angeordnet ist. Auf diese Weise ist die Wärmeübertragung von dem Garraum auf den Verdampferabschnitt des Wärmerohres wesentlich verbessert. Dies gilt insbesondere für die bevorzugten Ausführungsformen dieser Weiterbildung.
-
Eine zu der vorgenannten Weiterbildung alternative oder zusätzliche vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass der Verflüssigerabschnitt in Wärmeleitungsverbindung mit einem Verflüssigerkühlkörper der Kühlvorrichtung steht, bevorzugt, dass der Verflüssigerkühlkörper den Verflüssigerabschnitt im Wesentlichen vollständig umgibt, und/oder, dass der Verflüssigerkühlkörper in einem Strömungsweg eines Kühlgebläses des Gargeräts angeordnet ist. Hierdurch ist, analog zu der vorgenannten Weiterbildung, die Wärmeübertragung von dem Verflüssigerabschnitt des Wärmerohres auf eine mit dem Verflüssigerabschnitt in Wärmeübertragungsverbindung stehenden Umgebung wesentlich verbessert. Dies gilt insbesondere für die bevorzugten Ausführungsformen dieser Weiterbildung. Beispielsweise ist eine Wärmeübertragung von dem Verflüssigerabschnitt des Wärmerohres mittels des Verflüssigerkühlkörpers auf einen mittels des vorgenannten Kühlgebläses geförderten Kühlluftstroms wesentlich verbessert.
-
Entsprechend sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung für ein Gargerät vor, dass der Verdampferabschnitt in Wärmeleitungsverbindung mit einem Verdampferkühlkörper der Kühlvorrichtung steht, bevorzugt, dass der Verdampferkühlkörper den Verdampferabschnitt im Wesentlichen vollständig umgibt, und/oder, dass der Verflüssigerabschnitt in Wärmeleitungsverbindung mit einem Verflüssigerkühlkörper der Kühlvorrichtung steht, bevorzugt, dass der Verflüssigerkühlkörper den Verflüssigerabschnitt im Wesentlichen vollständig umgibt.
-
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass die Kühlvorrichtung ein Peltier-Element aufweist, wobei das Peltier-Element in Wärmeleitungsverbindung mit dem Verflüssigerabschnitt angeordnet ist, bevorzugt, dass das Peltier-Element in Wärmeleitungsverbindung mit dem Verflüssigerkühlkörper steht. Auf diese Weise ist eine Zwangskühlung, also eine aktive Kühlung des Verflüssigerabschnitts des Wärmerohres, alternativ oder zusätzlich zu dem vorgenannten Kühlgebläse, auf konstruktiv und fertigungstechnisch einfache Art ermöglicht.
-
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass das Wärmerohr mit dessen Verdampferabschnitt in einer Gebrauchslage des Gargeräts von oben in den Garraum oder in den hinter der Garraumrückwand angeordneten Zwischenraum hineinragt. Hierdurch ist das Wärmerohr besonders vorteilhaft angeordnet, da beispielsweise ein Kühlkanal, durch den ein mittels eines Kühlgebläses des Gargeräts geförderter Kühlluftstrom gefördert wird, üblicherweise oberhalb des Garraums in einem Gehäuse eines Gargeräts angeordnet ist. Entsprechend lässt sich der Verflüssigerabschnitt des Wärmerohres wärmetechnisch auf einfache Weise an den vorgenannten Kühlkanal und/oder an den in diesem Kühlkanal geförderten Kühlluftstrom anschließen. Darüber hinaus ist auch eine wärmetechnische Anbindung des Verdampferabschnitts des Wärmerohres an den Garraum auf einfache Weise möglich. Dies gilt insbesondere für die zweite Alternative dieser Weiterbildung, da in dem oben genannten Zwischenraum üblicherweise ein mit dem Garraum in Strömungsverbindung stehendes Umluftgebläse angeordnet ist.
-
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung für ein Gargerät sieht vor, dass die Kühlvorrichtung einen wärmeleitenden Verbinder zur wärmeleitenden Verbindung zwischen dem Wärmerohr und dem Verflüssigerkühlkörper aufweist, wobei der Verbinder im Wesentlichen in dem gesamten Verflüssigerabschnitt mit dem Wärmerohr in Wärmeleitungsverbindung steht, bevorzugt, dass der Verbinder derart ausgebildet und angeordnet ist, dass eine Wärmeleitung von dem Wärmerohr auf im Wesentlichen eine gesamte dem Wärmerohr zugewandte Oberfläche des Verflüssigerkühlkörpers ermöglicht ist. Auf diese Weise ist die Wärmeübertragungsverbindung zwischen dem Wärmerohr auf der einen Seite und dem Verflüssigerkühlkörper auf der anderen Seite, nämlich die Wärmeleitungsverbindung zwischen dem Verflüssigerabschnitt des Wärmerohres und dem Verflüssigerkühlkörper der Kühlvorrichtung, zusätzlich verbessert.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt die einzige Figur
- 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gargeräts mit der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung in einer teilweisen, geschnittenen Seitenansicht.
-
In der 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gargeräts mit der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung rein exemplarisch dargestellt.
-
Das Gargerät 2 ist als ein Backofen für den Haushalt ausgebildet und umfasst ein Gehäuse 4, einen in dem Gehäuse 4 angeordneten Garraum 6, eine als Strahlungsheizkörper ausgebildete Heizvorrichtung 8 zur Beheizung des Garraums 6 in einem Beheizungsmodus des Gargeräts 2 und eine Kühlvorrichtung 10 zur Kühlung des Garraums 6 in einem Kühlungsmodus des Gargeräts 2.
-
Erfindungsgemäß weist die Kühlvorrichtung 10 ein Wärmerohr 12 auf, wobei ein Verdampferabschnitt 14 des Wärmerohres 12 dem Garraum 6 zugewandt und ein Verflüssigerabschnitt 16 des Wärmerohres 12 dem Garraum 6 abgewandt in dem Gehäuse 4 angeordnet sind. Das Wärmerohr 12 ist hier als eine etwa 20 cm lange, kreiszylinderförmige Metallröhre ausgebildet.
-
Zwecks einer guten wärmetechnischen Entkopplung zwischen dem mit dem Garraum 6 in Wärmeübertragungsverbindung stehenden Verdampferabschnitt 14 auf der einen Seite und dem Verflüssigerabschnitt 16 auf der anderen Seite ist in dem Gehäuse 4 zwischen dem Verdampferabschnitt 14 und dem Verflüssigerabschnitt 16 eine das Wärmerohr 12 umgebende thermische Isolierung 18 angeordnet.
-
Ferner ist in dem Gehäuse 4 eine Garraumrückwand 20 angeordnet, wobei die Garraumrückwand 20 den Garraum 6 von einem Zwischenraum 22 trennt, und wobei der Verdampferabschnitt 14 in dem Zwischenraum 22 angeordnet ist. In dem Zwischenraum 22 ist, wie üblich, ein Umluftgebläse 24 des Gargeräts 2 angeordnet, wobei das Umluftgebläse 24 mittels in der Garraumrückwand 20 angeordneten Löchern und anderen nicht dargestellten Öffnungen des Garraums 6 derart mit dem Garraum 6 strömungsleitend in Verbindung steht, dass nicht dargestellte Luft aus dem Garraum 6 durch die Löcher in der Garraumrückwand 20 von dem Umluftgebläse 24 angesaugt und mittels des Zwischenraums 22 und der oben genannten anderen Öffnungen des Garraums 6 wieder zurück in den Garraum 6 geleitet wird. Da der Verdampferabschnitt 14 des Wärmerohres 12, wie aus der 1 ersichtlich, in dem Zwischenraum 22 angeordnet ist, gelangt die mittels des Umluftgebläses 24 auf die vorgenannte Weise geförderte Luft in Wärmeübertragungsverbindung mit dem Verdampferabschnitt 14 des Wärmerohres 12.
-
Um die vorgenannte Wärmeübertragungsverbindung von der Luft zu dem Verdampferabschnitt 14 zu intensivieren, steht der Verdampferabschnitt 14 in Wärmeleitungsverbindung mit einem Verdampferkühlkörper 26 der Kühlvorrichtung 10, wobei der Verdampferkühlkörper 26 bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel den Verdampferabschnitt 14 des Wärmerohres 12 im Wesentlichen vollständig umgibt, und wobei der Verdampferkühlkörper 26 in einem mit dem Garraum 6 strömungsleitend verbundenen Strömungsweg des Umluftgebläses 24, nämlich dem Zwischenraum 22, angeordnet ist. Der Strömungsweg der mittels des Umluftgebläses 24 geförderten Umluft, nämlich der oben bereits erläuterten Luft aus dem Garraum 6, ist in der 1 mit einem Pfeil 27 symbolisiert.
-
Zur weiteren Steigerung der Effizienz der Kühlung des Garraums 6 in dem Kühlungsmodus des Gargeräts 2 steht zusätzlich dazu der Verflüssigerabschnitt 16 des Wärmerohres 12 in Wärmeleitungsverbindung mit einem Verflüssigerkühlkörper 28 der Kühlvorrichtung 10, wobei der Verflüssigerkühlkörper 28 den Verflüssigerabschnitt 16 im Wesentlichen vollständig umgibt, und wobei der Verflüssigerkühlkörper 28 in einem Strömungsweg eines Kühlgebläses 30 des Gargeräts 2 angeordnet ist. Der Strömungsweg einer mittels des Kühlgebläses 30 geförderten Kühlluft ist in der 1 mit einem Pfeil 31 symbolisiert.
-
Wie aus der 1 hervorgeht, ist das Wärmerohr 12 derart angeordnet, dass das Wärmerohr 12 mit dessen Verdampferabschnitt 14 in einer in der 1 dargestellten Gebrauchslage des Gargeräts 2 von oben in den hinter der Garraumrückwand 20 angeordneten Zwischenraum 22 hineinragt.
-
Wie ferner aus der 1 ersichtlich ist, weist die Kühlvorrichtung 10 zusätzlich zu dem Kühlgebläse 30 ein Peltier-Element 32 auf, wobei das Peltier-Element 32 zum einen in Wärmeleitungsverbindung mit dem Verflüssigerabschnitt 16 und zum anderen in Wärmeleitungsverbindung mit dem Verflüssigerkühlkörper 28 steht.
-
Die Kühlvorrichtung 10 weist darüber hinaus einen wärmeleitenden Verbinder 34 zur wärmeleitenden Verbindung zwischen dem Wärmerohr 12 und dem Verflüssigerkühlkörper 28 auf, wobei der Verbinder 34 im Wesentlichen in dem gesamten Verflüssigerabschnitt 16 mit dem Wärmerohr 12 in Wärmeleitungsverbindung steht, und wobei der Verbinder 34 derart ausgebildet und angeordnet ist, dass eine Wärmeleitung von dem Wärmerohr 12 auf im Wesentlichen eine gesamte dem Wärmerohr 12 zugewandte Oberfläche 36 des Verflüssigerkühlkörpers 28 ermöglicht ist. Der vorgenannte Verbinder 34 ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein Kupferkegel mit einer zu dem Wärmerohr 12 korrespondierenden, kreiszylinderförmigen Öffnung ausgebildet, in der das Wärmerohr 12 wärmeleitend aufgenommen ist.
-
Somit umfasst die Kühlvorrichtung bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel das Wärmerohr 12, wobei in einer in der 1 dargestellten Einbaulage der Kühlvorrichtung 10 der Verdampferabschnitt 14 des Wärmerohres 12 dem Garraum 6 zugewandt und der Verflüssigerabschnitt 16 des Wärmerohres 12 dem Garraum 6 abgewandt in dem Gehäuse 4 angeordnet sind. Ferner umfasst die Kühlvorrichtung 10 den Verdampferkühlkörper 26 und den Verflüssigerkühlkörper 28 sowie die damit wirkverbundenen Gebläse, nämlich das Umluftgebläse 24 und das Kühlluftgebläse 30, und ferner das Peltier-Element 32 und den Verbinder 34.
-
Im Nachfolgenden ist die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Gargeräts und der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung für ein Gargerät gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel und anhand der 1 näher erläutert.
-
Aufgrund der Erfindung ist es beispielsweise möglich, ein nicht dargestelltes Gargut bereits längere Zeit vor einem Garvorgang in dem Garraum 6 des Gargeräts 2 zu platzieren. Das Gargut kann dann bis zum Start des vorgenannten Garvorgangs mittels der Kühlvorrichtung 10 in dem Garraum 6 gekühlt werden. Der Garvorgang kann beispielsweise mittels einer App oder dergleichen von einem externen Gerät, wie einem nicht dargestellten Smartphone, manuell oder mittels einer Zeitschaltung an dem Gargerät 2 automatisch gestartet werden.
-
Ein Betrieb des Gargeräts 2 in dessen Beheizungsmodus, in dem der Garraum 6 des Gargeräts 2 beispielsweise mittels der als Strahlungsheizkörper ausgebildeten Heizvorrichtung 8 und dem Umluftgebläse 24 in einem sogenannten Umluftbetrieb beheizt wird, entspricht dem Stand der Technik und soll hier nicht weiter erläutert werden.
-
Die Kühlung des Garraums 6 mittels der Kühlvorrichtung 10 in dem Kühlungsmodus des Gargeräts 2, beispielsweise für den oben rein exemplarisch genannten Anwendungsfall, erfolgt nun wie folgt:
- Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel soll das Wärmerohr 12, auch als Heatpipe bezeichnet, eingesetzt werden, um den Garraum 6 auf eine Temperatur von etwa 5°C zu kühlen. In dem Wärmerohr 12 ist beispielsweise Wasser 38 als Medium eingefüllt. Damit das Wärmerohr 12 funktioniert, muss die Temperatur im Verflüssigerabschnitt 16, dort wo das Medium Wasser 38 kondensiert, entsprechend geringer sein. Die Temperatur sollte jedoch größer als 0°C sein, damit das Wasser 38 nicht gefriert. Wenn das Wasser 38 gefriert, funktioniert der Rücktransport vom Verflüssigerabschnitt 16 nach unten zu dem Verdampferabschnitt 14 nicht mehr. Darum ist die Temperatur im folgenden Beispiel in dem Verflüssigerabschnitt 16 auf 1°C festgesetzt. Das entspricht einer Haltephase, wenn der Garraum 6 schon gekühlt ist. In einer Startphase sind die Temperaturen höher, typischerweise 20°C bis 25°C, also Raumtemperatur. In einem warmen Sommer vielleicht auch 40°C. Mit einer entsprechenden Sicherheitsreserve sollen hier beispielhaft 50°C gesetzt werden. Auch unter diesen Bedingungen soll noch ein minimaler Rest flüssiges Wasser 38 im unteren Bereich des Wärmerohres 12, also in dem Verdampferabschnitt 14, vorhanden sein.
-
Der oben bereits erläuterte Aufbau des Wärmerohres 12 mit dem senkrecht angeordneten Rohr, das oben und unten geschlossen ist, und mit der geringen Flüssigkeitsmenge, vorzugweise das Wasser 38, führt zu den folgenden Betriebsbedingungen des Wärmerohres 12. Der Druck im Rohr ist reduziert, da in dem Wärmerohr 12 weder Luft noch andere Gase, sondern nur Dampf, nämlich Wasserdampf, entsprechend dem Dampfdruck der Flüssigkeit, nämlich des Wassers 38, vorhanden ist. Wenn der obere Abschnitt, also der Verflüssigerabschnitt 16, kälter ist als der untere Abschnitt, also der Verdampferabschnitt 14, kondensiert oben Wasserdampf zu Wasser 38 und überträgt die Kondensationswärme an dem Verdampferabschnitt 14 mittels des Verbinders 34, des Peltier-Elements 32 und der Oberfläche 36 zum einen auf den Verflüssigerkühlkörper 28 und zum anderen auf das Peltier-Element 32. Da dadurch der Druck in dem Wärmerohr 12 sinkt, kann Wasser 38 verdampfen. Die Verdampfungswärme wird dem Wasser 38 entzogen. Das ist ein kontinuierlicher Prozess, da das kondensierte Wasser 38 nach unten zurückfließt. Transportiert wird die relativ hohe Verdampfungswärme von Wasser 38, so dass die Wärmeübertragung mittels des Wärmerohres 12 recht hoch ist.
-
Das Wärmerohr 12 ist oben an den mit dem Kühlgebläse 30 und dem Peltier-Element 32 in Wirkverbindung stehenden Verflüssigerkühlkörper 28 mittels des Verbinders 34 angeschlossen, so dass die Kondensationswärme abtransportiert werden kann, um beispielsweise eine Temperatur von 1°C an dem Verflüssigerabschnitt 16 zu halten. Dann kann unten, also am Verdampferabschnitt 14, das Wasser 38, beispielsweise bei 5°C, verdampfen. Der Druck in der Heatpipe, also in dem Wärmerohr 12, liegt dann bei 8,7 mbar.
-
Das 20 cm lange Wärmerohr 12 hat beispielsweise einen freien Innenquerschnitt von 1 cm2. Entsprechend hat das Wärmerohr 12 ein Volumen von 20 cm3 oder 0,02 I. Bei 50°C hat das Wasser 38 einen Dampfdruck von 123 mbar und eine Dichte von 0,083 g/l. Mit dem Volumen von 0,02 I ergibt sich die Wassermenge in dem Wärmerohr 12 zu 1,66 mg. Das Wärmerohr 12 mit dieser Wassermenge enthält bei Temperaturen unter 50°C Wasser 38 an dem Verdampferabschnitt 14 und Wasserdampf an dem Verflüssigerabschnitt 16 und funktioniert als Heatpipe, also als Wärmerohr 12, wenn durch die oben erläuterte Kühlung des Verflüssigerabschnitts 16 die Temperatur am Verflüssigerabschnitt 16 kälter als 50°C wird und der Wasserdampf dort kondensiert, nach unten fließt und in dem Verdampferabschnitt 14 wieder verdampft, solange es in dem Verdampferabschnitt 14 wärmer als im Verflüssigerabschnitt 16 ist. Bei Temperaturen über 50°C an dem Verdampferabschnitt 14 funktioniert dieses Wärmerohr 12 nicht mehr, da es in dem Wärmerohr 12 kein flüssiges Wasser 38 mehr gibt.
-
Im Nachfolgenden sind ferner einige Überlegungen zum Normalbetrieb des Backofens und zu einem denkbaren Pyrolysebetrieb kurz erläutert.
-
Zur Vereinfachung nehmen wir an, dass das gesamte Wärmerohr 12 Backofentemperatur, also die Temperatur in dem Garraum 6 des Gargeräts 2, aufweist. In dem geschlossenen Volumen des Wärmerohres 12, hier 0,02 I, steigt der Druck des Wasserdampfes proportional zur absoluten Temperatur. Bei 50°C oder 323 K haben wir einen Druck von 123 mbar, bei 160°C oder 433 K würde der Druck auf 165 mbar und im Pyrolysebetrieb bei 430°C oder 703K auf 268 mbar steigen. Das ist der absolute Druck in dem Wärmerohr 12, außen herrscht der Luftdruck von etwa 1000 mbar. Das heißt, es gibt kein Problem mit Überdruck, dem das Wärmerohr 12 standhalten müsste.
-
Anders würde sich die Sachlage darstellen, wenn das Wärmerohr 12 vollständig mit Wasser 38 gefüllt wäre. Dann hätte man bei 160°C schon 5 bar und bei 350°C bereits 165 bar. Darum dürfen beispielsweise bei einem Kompressor die mit Flüssigkeit gefüllten Teile nicht zu warm werden, auch wenn der Kompressor nicht betrieben wird.
-
Die Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Gargerät als ein Backofen, ein Dampfgarer, ein Mikrowellengerät oder ein Kombinationsgerät mit einer Mehrzahl von voneinander verschiedenen Beheizungsarten ausgebildet sein. Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Gargerät als ein Haushaltsgerät oder ein gewerbliches Gerät, also ein Gargerät für den professionellen Einsatz, ausgebildet sein.
-
Insbesondere ist die Erfindung nicht auf die konstruktiven und fertigungstechnischen Details des Ausführungsbeispiels begrenzt. Entsprechend ist die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung und das damit ausgestattete erfindungsgemäße Gargerät in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Beispielsweise ist anstelle einer senkrechten Anordnung des Wärmerohres in dessen Einbaulage, also wie in der 1 dargestellt, auch eine schräge Anordnung des Wärmerohres denkbar. Die Kühlkörper der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung, also beispielsweise der Verdampferkühlkörper und der Verflüssigerkühlkörper gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel, sind nach Art, Funktionsweise, Material, Dimensionierung und Anordnung in weiten geeigneten Grenzen frei wählbar. Der Fachmann wird die Ausbildung je nach den Erfordernissen des Einzelfalls, beispielsweise unter Berücksichtigung der jeweils vorliegenden Einbaubedingungen und Bauraumverhältnisse, vornehmen.