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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter zur Entleerung mittels einer Drehvorrichtung für einen Stapler, insbesondere einen Hubstapler, Industriestapler oder Teleskoparmstapler, umfassend eine Bodenplatte, zumindest eine Seitenwand und zumindest eine erste und eine zweite Aufnahme für Drehvorrichtungszinken der Drehvorrichtung. Weiterhin betrifft die Erfindung ein entsprechendes Behälterentleerungssystem, umfassend einen erfindungsgemäßen Behälter und eine Drehvorrichtung für den Behälter zur Verwendung mit einem Stapler, insbesondere einem Hubstapler, Industriestapler oder Teleskoparmstapler.
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Behälter zur Entleerung mittels einer Drehvorrichtung sowie entsprechende Drehvorrichtungen für Stapler, auch als Drehgerät bezeichnet, sind im Stand der Technik bekannt. Ein solches Drehgerät zeigt die
DE 94 14 509 U1 . Derartige Drehgeräte weisen Gabeln zur Aufnahme eines Behälters auf.
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Die bisher bekannten Behälter zur Entleerung mit bekannten Drehvorrichtungen werden durch die an der Drehvorrichtung angeordnete Gabel aufgenommen. Hierzu fährt ein mit der Drehvorrichtung ausgestatteter Stapler mit der Gabel unter den Behälter und hebt diesen an. Die Behälter weisen an ihrer Unterseite entsprechende Aufnahmen für die Gabel bzw. die Zinken der Gabel auf. Die Aufnahmen ermöglichen das Drehen des Behälters, ohne dass dieser von der Gabel bzw. den Zinken der Gabel fällt. Beim Drehen eines entsprechenden Behälters werden die Aufnahmen sowie der Behälter selber, insbesondere die Bodenplatte sowie die Seitenwand, stark belastet. Der Behälter muss entsprechend stabil ausgeführt sein.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bisher bekannten Behälter zur Entleerung mittels einer Drehvorrichtung zur Verwendung mit einem Stapler dahingehend zu verbessern, dass diese leichter und somit kostengünstiger gebaut werden können.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zumindest die erste Aufnahme am Behälter im Bereich der Seitenwand, insbesondere oberhalb einer durch die Bodenplatte des Behälters definierten Ebene, angeordnet ist. Die Aufnahme kann hierbei unmittelbar an der Seitenwand oder mit einem gewissen Abstand zur Seitenwand angeordnet und insbesondere über mindestens ein Verbindungselement mit der zumindest einen Seitenwand und/oder einem anderen Teil des Behälters verbunden sein.
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Die Drehvorrichtungszinken der Drehvorrichtung befinden sich bei einem erfindungsgemäßen Behälter nicht mehr oder zumindest nicht mehr ausschließlich unterhalb des Behälters, wenn dieser von einem mit der Drehvorrichtung versehenen Stapler aufgenommen wird. Beim Entleeren wird der Behälter über die Seitenwand entleert, das heißt in Richtung der Seitenwand bzw. des Abschnitts der Seitenwand gedreht, in deren bzw. dessen Bereich die erste Aufnahme angeordnet ist. Hierdurch werden die auf die zumindest erste und zweite Aufnahme für Drehvorrichtungszinken wirkenden Drehmomente beim Entleeren des Behälters reduziert. Die Aufnahmen sind somit geringeren Belastungen ausgesetzt. Die Aufnahmen und somit auch die Bestandteile des Behälters, an denen die Aufnahmen angeordnet sind, insbesondere die Bodenplatte und/oder die Seitenwand, können daher leichter und kostengünstiger ausgeführt werden.
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Erfindungsgemäß ist zumindest eine Aufnahme mit zumindest einem Einfahrbügel und/oder zumindest einer Einfahrtasche ausgebildet. Ein Einfahrbügel und/oder eine Einfahrtasche weisen in Einführrichtung der Drehvorrichtungszinke betrachtet eine die Drehvorrichtungszinke soweit umgreifende Kontur auf, dass diese in einer Richtung senkrecht zur Einfahrrichtung nicht aus der Aufnahme entfernt werden kann, insbesondere eine geschlossene Kontur, was eine(n) besonders stabile(n) Einfahrbügel bzw. Einfahrtasche ermöglicht, der bzw. die leichter und kostengünstiger ausgeführt werden können. Bevorzugt sind alle Aufnahmen mit einem Einfahrbügel und/oder einer Einfahrtasche ausgebildet. Die Drehvorrichtungszinke kann so leicht und sicher in die Aufnahme eingebracht werden. Die Gefahr, dass der Behälter beim Entleeren ungewollt von den Drehvorrichtungszinken entfernt wird bzw. sich ungewollt von den Drehvorrichtungszinken entfernt, wird reduziert.
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Bevorzugt ist bei einem auf einer Aufstandsfläche, insbesondere dem Boden, abgestellten Behälter die erste Aufnahme in einer vertikalen Richtung senkrecht zu der Aufstandsfläche des Behälters weiter von der Aufstandsfläche beabstandet als die zweite Aufnahme, und die erste und zweite Aufnahme sind in einer zu der vertikalen Richtung senkrechten horizontalen Richtung voneinander beabstandet. Hierdurch wird erreicht, dass sich die auf die Aufnahmen wirkenden Kräfte bzw. Drehmomente sowohl beim Aufnehmen des Behälters mittels der Drehvorrichtung als auch beim Drehen des Behälters zum Entleeren verbessert auf die Aufnahmen verteilen, wodurch die auf die einzelnen Aufnahmen wirkenden Belastungen verringert werden. Der Behälter, insbesondere die Aufnahmen, können leichter und kostengünstiger ausgeführt werden.
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Vorzugsweise ist ein entsprechender Behälter zur Entleerung mittels einer Drehvorrichtung aus Stahlblech gefertigt. Ein solcher Behälter ist robust und einfach zu fertigen. Die Stabilität eines solchen aus Stahlblech gefertigten Behälters kann insbesondere durch die Wahl von entsprechend dickeren oder dünneren Stahlblechen für die Herstellung eines Behälters gewählt werden. Dies hat in der Folge ein höheres oder geringeres Gewicht und höhere oder geringere Kosten für die Herstellung des Behälters zur Folge.
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Bevorzugt weist ein erfindungsgemäßer Behälter genau zwei Aufnahmen für Drehvorrichtungszinken der Drehvorrichtung auf. Dies erleichtert das Aufnehmen des Behälters mit den Drehvorrichtungszinken der Drehvorrichtung, die an einem Stapler angeordnet ist. Die Drehvorrichtungszinken müssen auf die Position der Aufnahmen ausgerichtet werden. Wenn mehr als zwei Aufnahmen für mehr als zwei Drehvorrichtungszinken an dem Behälter vorgesehen sind, ist die Ausrichtung der Drehvorrichtung bzw. des Staplers zu dem Behälter gegenüber der Verwendung von genau zwei Aufnahmen erschwert.
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Vorzugsweise ist die zweite Aufnahme an der Bodenplatte angeordnet. Besonders bevorzugt ist die zweite Aufnahme unterhalb der Bodenplatte an der Bodenplatte des Behälters angeordnet. Hierdurch wird auch bei der erfindungsgemäßen Anordnung der ersten Aufnahme im Bereich der Seitenwand zumindest die zweite Drehvorrichtungszinke der Drehvorrichtung im Bereich der Bodenplatte, vorzugsweise unterhalb der Bodenplatte, platziert. Beim Anheben des Behälters wird das Gewicht des Behälters dann über die Bodenplatte auf die Drehvorrichtungszinke übertragen. Eine entsprechende Aufnahme ist somit geringeren Belastungen ausgesetzt, als wenn sämtliche Aufnahmen an der zumindest einen Seitenwand oder an verschiedenen Seitenwänden des Behälters angeordnet wären. Die zweite Aufnahme und somit der Behälter können leichter und kostengünstiger gefertigt werden.
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Vorzugsweise sind die erste und zweite Aufnahme so angeordnet, dass bei dem zur Entleerung um 90° gedrehten Behälter eine durch den Schwerpunkt des Behälters in Richtung der Schwerkraft verlaufende gedachte Schwerkraftlinie und eine die erste und zweite Aufnahme verbindende gedachte gerade Verbindungslinie einen Schnittpunkt aufweisen. Besonders bevorzugt befindet sich der Schnittpunkt innerhalb des Behälters. Weiter besonders bevorzugt ist der Schnittpunkt unterhalb des Schwerpunkts des Behälters angeordnet. Hierbei wird jeweils die Ebene betrachtet, in der der Behälter zur Entleerung gedreht wird. Mit dem Schwerpunkt des Behälters wird vorliegend der Schwerpunkt des unbefüllten Behälters bezeichnet. Der Schwerpunkt eines befüllten Behälters wird in Abhängigkeit von der Dichte des Materials bzw. der Materialien, mit dem bzw. denen der Behälter befüllt ist sowie dem Füllstand ggf. vom dem Schwerpunkt des unbefüllten Behälters abweichen. Diese Abweichung ist typischerweise jedoch vergleichsweise gering, so dass die mit einer entsprechenden Anordnung der Aufnahmen unter Bezugnahme auf den Schwerpunkt des unbefüllten Behälters verbundenen Vorteile auch für (teil-)gefüllte Behälter zu erwarten sind. Ein Entleeren des Behälters ist hierbei nicht auf ein Drehen um 90° beschränkt. Der Behälter kann so ausgestaltet sein, dass er bereits bei Drehungen um weniger als 90° entleerbar ist. Ebenso ist ein Behälter umfasst, der zur (vollständigen) Entleerung um mehr als 90°, insbesondere um bis zu 180°, gedreht wird. Durch die Anordnung der ersten und zweiten Aufnahme dergestalt, dass eine die Aufnahmen verbindende gedachte gerade Verbindungslinie eine am Schwerpunkt des Behälters ansetzende und in Richtung der Schwerkraft verlaufende gedachte Schwerkraftlinie schneidet, werden die auf die Aufnahmen wirkenden Belastungen, insbesondere die auf die Aufnahmen wirkenden Drehmomente beim Drehen des Behälters zur Entleerung, reduziert. Der Behälter und/oder die Aufnahmen können somit leichter und kostengünstiger ausgeführt werden.
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Vorzugsweise weisen die Aufnahmen in einer Einbringrichtung der Drehvorrichtungszinken betrachtet einen Querschnitt mit zumindest einem kreisbogenförmigen Abschnitt auf, insbesondere einen ovalen Querschnitt. In Aufnahmen mit einem Querschnitt mit zumindest einem kreisbogenförmigen Abschnitt können die Drehvorrichtungszinken beim Drehen des Behälters zum Entleeren Kontaktlinien mit der jeweiligen Aufnahme ausbilden, die sich beim Entleeren, das heißt beim Drehen des Behälters, entlang des kreisbogenförmigen Abschnitts verlagern. Hierdurch werden Belastungsspitzen an den Aufnahmen und/oder an den Drehvorrichtungszinken reduziert. Die Aufnahmen und somit der erfindungsgemäße Behälter können leichter und somit kostengünstiger gebaut werden. Besonders bevorzugt ist der Querschnitt ellipsenförmig, wobei ein runder Querschnitt als Unterfall der ellipsenförmigen Querschnitte umfasst ist.
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Der Behälter weist vorzugsweise Stützen und/oder Räder auf, mit denen dieser auf einem Boden abstellbar ist. Die Stützen können durch eine Aufnahme an der Bodenplatte ausgebildet sein. Stützen und/oder Räder können an dieser Aufnahme angeordnet sein. Durch die Verwendung von Rädern ist der Behälter auf einfache Weise verfahrbar. Besonders bevorzugt ist die zweite Aufnahme zwischen den Stützen und/oder Rädern des Behälters an der Bodenplatte angeordnet, so dass die Aufnahme nicht durch das Gewicht des auf dem Boden abgestellten Behälters belastet ist. Sie kann somit leichter und kostengünstiger ausgestaltet sein.
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Bevorzugt umfasst der Behälter mehrere Seitenwände, und zumindest die Seitenwand, in deren Bereich die erste Aufnahme angeordnet ist, schließt mit der Bodenplatte einen Winkel größer als 90°, vorzugsweise einen Winkel zwischen 110° und 140°, ein. Der Behälter wird zum Entleeren über die Seitenwand, in deren Bereich die erste Aufnahme angeordnet ist, gedreht und entleert. Wenn der Winkel zwischen dieser Seitenwand und der Bodenplatte größer als 90° ist, bildet die Seitenwand eine Rampe bzw. Rutsche zum Entleeren aus, durch die das Entleeren des erfindungsgemäßen Behälters vereinfacht wird. Das Entleeren des Behälters beginnt somit schon, bevor der Behälter um 90° oder mehr gedreht wird. Ein derart ausgestalteter Behälter kann leichter entleert werden. Die Belastungen auf den Behälter und/oder die Aufnahmen des Behälters beim Entleeren werden reduziert. Der Behälter kann somit leichter und kostengünstiger gebaut werden. Insbesondere weist der Behälter eine rechteckige Bodenplatte auf. Die Aufnahme kann hierbei an der Seitenwand, in deren Bereich sie angeordnet ist, angeordnet sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Aufnahme über zumindest ein Verbindungselement mit zwei zu dieser Seitenwand benachbarten Seitenwänden und/oder der Bodenplatte verbunden sein und insbesondere zu der Seitenwand, die mit der Bodenplatte einen Winkel größer als 90° einschließt, beabstandet angeordnet sein.
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Vorteilhafterweise ist der Behälter als ein Spänebehälter ausgebildet. Spänebehälter dienen zum Aufnehmen von bei der Metallbearbeitung anfallenden Metallspänen. Spänebehälter weisen typischerweise eine Tiefe von 80 und 100 cm, eine Breite von 150 cm und eine Höhe von 100 cm auf. Zum Abscheiden von Schneidflüssigkeit können derartige Spänebhälter einen Lochboden bzw. einen Siebblecheinsatz aufweisen, durch den Schneidflüssigkeit von den Spänen getrennt werden kann. Weiterhin kann ein solcher Spänebehälter einen Ablasshahn zum Ablassen der Schneidflüssigkeit aufweisen. Bevorzugt weist ein solcher Spänebehälter eine Schüttfläche oder eine Schüttkante auf, durch die die Späne aus dem Spänebehälter leichter entleert werden können. Derartige Spänebehälter sind vorzugsweise aus Stahlblech gefertigt. Ein mit Metallspänen gefüllter Spänebehälter weist hierbei bedingt durch das hohe spezifische Gewicht der in der Metallbearbeitung typischerweise bearbeiteten Metalle, insbesondere Stähle, ein vergleichsweise großes Gewicht auf und muss entsprechend robust ausgeführt sein, um mit einer Drehvorrichtung eines Staplers aufgenommen und gedreht werden zu können. Daher sind derartige Spänebehälter häufig schwer und vergleichsweise kostspielig. Ein erfindungsgemäßer Spänebehälter kann demgegenüber mit verringerten Wandstärken und somit leichter und kostengünstiger gebaut werden, da dieser beim Entleeren im Bereich der Aufnahmen geringeren Drehmomenten und somit geringeren Belastungen ausgesetzt ist.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Behälterentleerungssystem, umfassend zumindest einen erfindungsgemäßen Behälter und eine Drehvorrichtung für den Behälter zur Verwendung mit einem Stapler, insbesondere einem Hubstapler, Industriestapler oder Teleskoparmstapler. Die Drehvorrichtung umfasst einen Rahmen und ein schwenkbar an dem Rahmen gelagertes Wendeelement, das zwischen einer Aufnahmeposition und zumindest einer Entleerungsposition verschwenkbar ist. Das Wendeelement weist zumindest zwei Drehvorrichtungszinken auf, insbesondere genau zwei Drehvorrichtungszinken, wobei in der Aufnahmeposition die Drehvorrichtungszinken zu den Aufnahmen des Behälters korrespondierend angeordnet sind. In der Aufnahmeposition ist das Wendeelement der Drehvorrichtung derart ausgerichtet, dass die Drehvorrichtungszinken in die entsprechenden Aufnahmen eines erfindungsgemäßen Behälters eingeführt werden können. In der zumindest einen Entleerungsposition ist das Wendeelement derart verschwenkt, dass der Behälter in eine Position überführt wird, in der dieser zumindest teilweise entleert wird. Die Drehvorrichtung des erfindungsgemäßen Behälterentleerungssystems ist somit ausgebildet, um mit der zumindest einen ersten und einen zweiten Aufnahme für Drehvorrichtungszinken der Drehvorrichtung des erfindungsgemäßen Behälters zusammenzuwirken. Insbesondere ist eine erste Drehvorrichtungszinke in einer vertikalen Richtung senkrecht zu einer Aufstandsfläche eines mit der Drehvorrichtung zu verwendenden Staplers weiter von der Aufstandsfläche beabstandet als eine zweite Drehvorrichtungszinke, und die erste und zweite Drehvorrichtungszinke sind in einer zu der vertikalen Richtung senkrechten horizontalen Richtung voneinander beabstandet.
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Vorzugsweise weist der Rahmen der Drehvorrichtung Staplerzinkeneinfahrtaschen für Staplerzinken des Staplers auf. Die Drehvorrichtung eines erfindungsgemäßen Behälterentleerungssystems muss in diesem Fall nicht mit einem Stapler fest verbunden sein. Ein Stapler kann somit einfach zwischen einem Betrieb mit der Drehvorrichtung und einem Betrieb ohne Drehvorrichtung, das heißt einem normalen Staplerbetrieb, umgerüstet werden. Weiterhin kann eine Drehvorrichtung des Behälterentleerungssystems mit mehreren Staplern im Wechsel verwendet werden. Die Drehvorrichtung kann von einem Stapler mit den Staplerzinken aufgenommen werden, indem die Staplerzinken in die Staplerzinkeneinfahrtaschen am Rahmen der Drehvorrichtung eingebracht werden.
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Vorzugsweise haben die Drehvorrichtungszinken eine mit der Querschnittsform der Aufnahme korrespondierenden Querschnittsform. Wenn die Aufnahmen entsprechende kreisbogenförmige Abschnitte aufweisen und insbesondere oval bzw. ellipsenförmig ausgebildet sind, weisen die Drehvorrichtungszinken eine entsprechende Querschnittsform mit kreisbogenförmigem Abschnitt auf, insbesondere einen ovalen bzw. ellipsenförmigen Querschnitt. Der Querschnitt der Drehvorrichtungszinken ist dabei entsprechend kleiner als der innere Querschnitt der Aufnahmen, damit die Drehvorrichtungszinken in die Aufnahmen eingeführt werden können. Beim Drehen des Behälters eines erfindungsgemäßen Behälterentleerungssystems mit der Drehvorrichtung können sich somit die Aufnahmen auf den entsprechenden Drehvorrichtungszinken bewegen. Die Kontaktflächen bzw. Kontaktlinien zwischen Drehvorrichtungszinke und Aufnahme können sich während des Drehvorgangs entlang des kreisbogenförmigen Abschnittes verlagern. Hierdurch werden Belastungsspitzen an den Drehvorrichtungszinken und/oder Aufnahmen vermieden.
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Zum Verschwenken des Wendeelements weist die Drehvorrichtung insbesondere einen entsprechenden Antrieb auf. Vorzugsweise weist die Drehvorrichtung einen Hydraulikmotor und/oder einen Hydraulikzylinder auf, über den das Wendeelement unmittelbar oder mittelbar über ein zwischengeschaltetes Getriebe verschwenkbar ist. Vorzugsweise ist der Hydraulikmotor und/oder Hydraulikzylinder mit einem Hydrauliksystem eines mit der Drehvorrichtung zu verwendenden Staplers verbindbar. Hierdurch wird eine zuverlässige Bewegung des Wendeelements der Drehvorrichtung ermöglicht. In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform weist die Drehvorrichtung eine Hydraulikpumpe auf. Diese Ausführungsform ist besonders geeignet für eine Drehvorrichtung, die nur zeitweise mit einem Stapler und/oder wechselweise mit verschiedenen Staplern Verwendung finden soll. Hierbei ist es nicht notwendig, den Hydraulikmotor und/oder Hydraulikzylinder mit dem Hydrauliksystem des Staplers zu verbinden und nach der Benutzung wieder zu trennen. Die Benutzung der Drehvorrichtung wird vereinfacht und das Behälterentleerungssystem flexibler einsetzbar.
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Vorzugsweise weist die Drehvorrichtung einen Elektromotor auf. Der Elektromotor kann hierbei das Wendeelement direkt antreiben oder beispielsweise eine Hydraulikpumpe antreiben, mit der ein Hydraulikmotor und/oder ein Hydraulikzylinder der Drehvorrichtung betrieben werden kann. Vorzugsweise ist der Elektromotor mit dem elektrischen Bordnetz eines Staplers verbindbar. In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform weist die Drehvorrichtung einen Energiespeicher auf, insbesondere eine Batterie bzw. einen Akkumulator. Dies ist besonders vorteilhaft bei einer Drehvorrichtung, die nur zweitweise mit einem Stapler und/oder wechselweise mit verschiedenen Staplern Verwendung finden soll. Die Drehvorrichtung weist somit alle für den Betrieb des Antriebs des Wendeelements notwendigen Elemente auf. Die Drehvorrichtung ist für das Bewegen des Wendeelements nicht auf einen mit der Drehvorrichtung zu verwendenden Stapler angewiesen. Die Benutzung der Drehvorrichtung wird vereinfacht und das Behälterentleerungssystem flexibler einsetzbar.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Figurenbeschreibung mit beispielhaften erfindungsgemäßen Ausbildungen zu entnehmen. In den Figuren zeigt auf schematischer Weise:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Behälters in einer Seitenansicht auf einem Boden abgestellt (a) und zur Entleerung um 90° gedreht (b);
- 2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Behälterentleerungssystems mit einem erfindungsgemäßen Behälter;
- 3 eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälterentleerungssystems;
- 4 eine weitere alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behälterentleerungssystems mit einem erfindungsgemäßen Behälter;
- 5 die Drehvorrichtung des Behälterentleerungssystems gemäß 4.
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Gleich oder ähnlich wirkende Teile sind, sofern dienlich, mit identischen Bezugsziffern versehen. Einzelne technische Merkmale der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele können mit den Merkmalen des Hauptanspruchs sowie mit den Merkmalen einzelner vorbeschriebener Ausführungsbeispiele zu erfindungsgemäßen Gegenständen kombiniert werden.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Behälter 4. In 1 a) ist der Behälter 4 auf einem Boden B abgestellt dargestellt. In dieser Position kann der Behälter gefüllt werden. Der Behälter 4 weist eine Bodenplatte 7 und vier Seitenwände 8 auf. An einer der Seitenwände 8 ist eine erste Aufnahme 10 angeordnet, vorliegend knapp unterhalb der halben Höhe. Die erste Aufnahme 10 kann an beliebiger Stelle im Bereich der Seitenwand 8 angeordnet sein, vorzugsweise jedoch in einem Bereich zwischen 20 % und 80 %, besonders bevorzugt wie in 1 in einem Bereich zwischen 25 % bis 50 %, der Längserstreckung der Seitenwand 8 von der Bodenplatte 7. Eine zweite Aufnahme 12 ist von der ersten Aufnahme 10 in vertikaler und horizontaler Richtung beabstandet unterhalb der Bodenplatte des Behälters 4 an dieser angeordnet.
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Erkennbar ist, dass die Seitenwand 8, in deren Bereich die erste Aufnahme 10 angeordnet ist, mit der Bodenplatte 7 einen Winkel größer 90° einschließt. Diese Seitenwand 8 bildet eine Schüttrampe/Schüttkante aus. Hierdurch wird das Entleeren des Behälters 4 erleichtert, was die Belastungen auf den Behälter 4, insbesondere die Aufnahmen 10,12, beim Entleeren verringert.
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Der unbefüllte Behälter 4 weist einen Schwerpunkt S auf. In 1 b) ist der Behälter zur Entleerung um 90° gedreht dargestellt. Bei dem um 90° gedrehten Behälter 4 (in 1 b) durch die Richtung der Erdbeschleunigung g parallel zur Bodenplatte 7 indiziert) schneiden sich eine gedachte Schwerkraftlinie S' durch den Schwerpunkt S und eine gedachte, die Aufnahmen 10,12 verbindende Verbindungslinie V. In 1 liegt der Schnittpunkt S'' der Linien S', V innerhalb des Behälters 4. In Richtung der Schwerkraft g betrachtet liegt der Schnittpunkt S'' unterhalb des Schwerpunkts S.
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Der Behälter 4 weist vier Räder auf, die an der Bodenplatte 7 angeordnet sind. Die erste und zweite Aufnahme 10, 12 sind vorliegend als rohrförmige Einfahrtaschen mit einem runden Querschnitt ausgebildet. Alternativ ist auch die Verwendung von Einfahrbügeln denkbar. Auch andere Querschnitte als runde Querschnitte sind denkbar.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Behälterentleerungssystems 2 mit einem erfindungsgemäßen Behälter 4 und einer Drehvorrichtung 6. Der Behälter 4 weist eine Bodenplatte 7 (nicht dargestellt) und vier Seitenwände 8 auf. An einer der Seitenwände 8 ist eine erste Aufnahme 10 angeordnet, vorliegend im zweiten Viertel von unten. Die erste Aufnahme 10 kann an beliebiger Stelle im Bereich der Seitenwand 8 angeordnet sein, vorzugsweise jedoch in einem Bereich zwischen 20 % und 80 %, besonders bevorzugt wie auch in 1 in einem Bereich zwischen 25 % bis 50 %, der Längserstreckung der Seitenwand 8 von der Bodenplatte 7. Eine zweite Aufnahme 12 ist von der ersten Aufnahme 10 in vertikaler und horizontaler Richtung beabstandet unterhalb der Bodenplatte 7 des Behälters 4 an dieser angeordnet.
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Die Drehvorrichtung 6 umfasst einen Rahmen 14, der vorliegenden Staplerzinkeneinfahrtaschen 16 für die Staplerzinken eines mit dem Behälterentleerungssystems 2 bzw. der Drehvorrichtung 6 des Behälterentleerungssystems 2 zu verwendenden Staplers aufweist. Die Drehvorrichtung 6 weist ein Wendeelement 18 auf, das zwei Drehvorrichtungszinken 20 umfasst. Das Wendeelement 18 ist über einen Hydraulikmotor 22 verschwenkbar, der das Wendeelement 18 mittelbar über ein Getriebe antreibt. Die Drehvorrichtung 6 weist eine Hydraulikpumpe 24 auf, über die der Hydraulikmotor 22 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt wird. Die Hydraulikpumpe 24 wird durch den Energiespeicher 26 der Drehvorrichtung 6 mit Energie versorgt. Die Drehvorrichtung 6 kann somit verwendet werden, ohne dass diese mit dem Stromnetz oder der Hydraulik eines mit der Drehvorrichtung 6 zu verwendenden Staplers verbunden werden muss. Die Drehvorrichtung 6 des Behälterentleerungssystems 2 ist somit sehr flexibel beispielsweise mit unterschiedlichen Staplern einsetzbar.
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3 zeigt ein erfindungsgemäßes Behälterentleerungssystem 2 in einer alternativen Ausführungsform. Diese unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß 1 dadurch, dass die Drehvorrichtung 6 keinen Energiespeicher 26 aufweist. Die weiteren Elemente entsprechen den in Bezug auf 1 bereits beschriebenen Elementen.
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4 zeigt ein erfindungsgemäßes Behälterentleerungssystem 2 in einer weiteren alternativen Ausführungsform. Das Wendeelement 18 der Drehvorrichtung 6 wird hierbei über einen Hydraulikzylinder 28 verschwenkt. Dieser wirkt mittelbar über eine Zahnstange auf ein Zahnrad, das mit dem Wendeelement 18 verbunden ist.
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5 zeigt die Drehvorrichtung 6, wobei die Hydraulikpumpe 24 und der Energiespeicher 26 zur besseren Übersichtlichkeit weggelassen wurden. Zu erkennen ist das Wendeelement 18 mit den beiden Drehvorrichtungszinken 20. Die Drehvorrichtungszinken weisen einen runden Querschnitt auf, der besonders gut mit den rohrförmigen Aufnahmen 10, 12 des erfindungsgemäßen Behälters 4 der Ausführungsbeispiele zusammenwirkt. Beim Drehen des Behälters 4 über die Drehvorrichtung 6 des Behälterentleerungssystems 2 können somit die runden Drehvorrichtungszinken 20 in den Aufnahmen 10, 12 abrollen. Hierdurch werden Belastungsspitzen in den Bereichen, in denen die Drehvorrichtungszinken 20 und die Aufnahmen 10, 12 des Behälters 4 in Kontakt stehen, vermieden.