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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung richtet sich auf ein Akku-Flurförderfahrzeug das über eine Akku-Packung betrieben wird, die in einer kastenartigen Wanne aufgenommen ist. Weiterhin richtet sich die Erfindung auch auf eine Akkuwechseleinrichtung für eine entsprechende Akku-Packung eines Akku-Flurförderfahrzeuges.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus
DE 20 2006 019 412 U1 ist ein zweiachsiges Flurförderfahrzeug bekannt, das in einem zwischen den Radachsen liegenden Bereich mit einem Aufnahmeraum zur Aufnahme einer Akku-Packung versehen ist. Die zum Einsatz in dieses Flurförderfahrzeug vorgesehene Akku-Packung umfasst ein in der Art einer Rechteckwanne gestaltetes, relativ steifes Gehäuse in dessen Innbereich mehrere, durch Leitungen miteinander gekoppelte Einzelakkus aufgenommen sind. Zur Sicherung der unter Einschluss jenes Gehäuses gebildeten Akku-Packung in jenem Flurförderfahrzeug ist eine Bodenstruktur vorgesehen, die einen Stellrand bildet der das Gehäuse des Akkus im Randbereich untergreift. Zwischen jenem Stellrandist im Bodenbereich des Flurförderfahrzeuges eine größere Bodenöffnung vorgesehen über welche die Akku-Packung von unten her angehoben und aus dem Flurförderfahrzeug herausgefahren werden kann. Das Anheben und Herausfahren der Akku-Packung erfolgt unter Verwendung eines speziellen Hubwagens sowie eines gemeinsam mit dem Hubwagen unter die Akku-Packung einschiebbaren Trägers.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen, durch welche es möglich wird, bei einem Flurförderfahrzeug mit einem nach unten durch eine Bodenplatte geschlossenen Akkuaufnahmeraum einen zügigen Akkuwechsel zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Die vorangehend angegebene Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung erfindungsgemäß gelöst durch ein Flurförderfahrzeug mit einem Akku-Aufnahmeraum, einer in dem Akku-Aufnahmeraum aufgenommenen Akku-Packung, wobei der Akku-Aufnahmeraum von einer vorderen Querwand, einer Seitenwand, einer hinteren Querwand und einer Bodenplattenstruktur begrenzt ist, und in einem der vorgenannten Seitenwand gegenüberliegenden Bereich eine Seitenöffnung vorgesehen ist zum bedarfsweisen Ein- und Auswechseln der Akku-Packung von der Seite her, wobei in einem zwischen der Bodenplattenstruktur und den beiden Stirnwänden gebildeten Innen-Eckbereich jeweils eine Aufstandsstufe ausgebildet ist auf welcher ein unterer Bodenrandbereich eines kastenartigen Akkugehäuses der Akku-Packung aufsitzen kann, wobei die Aufstandsstufe derart bemessen ist, dass zwischen dem Akkugehäuse der Akku-Packung und der Bodenplattenstruktur ein Einschubspalt verbleibt in welchen ein Hubzinkenpaar einschiebbar ist.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, die Akku-Packung in eingesetztem Zustand zu untergreifen und derart anzuheben, dass die Akku-Packung seitlich aus dem Flurförderfahrzeug herausgefahren werden kann. Das Akkugehäuse ist durch die Bodenplattenstruktur nach unten abgedeckt und damit gegen Verunreinigungen und mechanische Beschädigung geschützt. Durch die Bodenplattenstruktur selbst wird das Flurförderfahrzeug ausgesteift.
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Der Einschubspalt wird vorzugsweise in zwei Zinkengassen geteilt. Diese Zinkengassen sind vorzugsweise so bemessen, dass die Summe der Einzelbreiten der Hubzinken wenigstens 70% der Breite des kastenartigen Gehäuses betragen kann. An dem Flurförderfahrzeug ist vorzugsweise eine Auszugssicherung vorgesehen die einen Auszugsanschlag umfasst. Der Einschubspalt wird im Bereich der Einfahröffnung durch jenen Auszugsanschlag mittig in zwei Zinkeneinfahrgassen geteilt. Im Bereich des Auszugsanschlag kann eine Protzfläche ausgebildet sein, auf welche das Akkugehäuse nahe der sich in der Einfahröffnung erstreckenden Vertikalwand aufsetzbar ist. Hierdurch wird die Belastung der weiteren randnahen Aufstandsbereiche des Akkugehäuses vermindert.
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Das Flurförderfahrzeug ist vorzugsweise mit einer Türeinrichtung versehen, zum Verschließen der Seitenöffnung. An der Türeinrichtung ist in vorteilhafter Weise ein Stützleistenabschnitt ausgebildet, der in Schließstellung der Türeinrichtung den Akkukasten tragend untergreift. Die Türeinrichtung kann mit einer möglichst robusten Eingriffsstruktur versehen sein, durch welche die Türeinrichtung in Schließstellung derart in vertikaler Richtung abgestützt ist, dass über die Türeinrichtung ein Stützwirkungsbeitrag zur Unterstützung des Akkukastens, sowie ggf. zur weiteren Aussteifung des Fahrzeuges geleistet wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs angegebene Aufgabe erfindungsgemäß auch gelöst durch eine Hubwageneinrichtung für einen Flurförderfahrzeug-Akku, mit:
- – einem Rangierkopf,
- – einer in dem Rangierkopf aufgenommenen Lenkrollenanordnung,
- – einer Lenkeinrichtung zum Lenken der Lenkrollenanordnung,
- – einem Rollzinkenpaar das auf einer der Lenkeinrichtung abgewandten Seite von dem Rangierkopf abragt, mit einem linken und einem rechten Rollenzinken, und
- – Laufrollen die jeweils in einem dem Rangierkopf abgewandten Endbereich der Rollenzinken angeordnet sind und die Rollenzinken auf einer Rollfläche abstützen,
- – wobei auf einer der Lenkeinrichtung angewandten Seite des Rangierkopfes eine Hubzinkenführung sowie eine über diese geführte Hubzinkenanordnung vorgesehen ist, und
- – wobei die Hubzinkenführung derart mit dem Rollzinkenpaar gekoppelt ist, dass das an der Hubzinkenführung angreifende Kippmoment über das Rollenzinkenpaar abgestützt wird.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, den in einem Flurförderfahrzeug aufgenommenen Akku von unten her zu untergreifen und anzuheben. Das an der Hubzinkenanordnung angreifende Kippmoment wird über die Rollenzinken kompensiert.
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Die Hubzinkenanordnung umfasst einen linken und einen rechten Hubzinken von großer Breite. Vorzugsweise sind diese Hubzinken derart bemessen, dass die Summe der Einzelbreiten der Hubzinken wenigstens 70% der Breite des kastenartigen Gehäuses der aus- oder einzuhebenden Akku-Packung beträgt.
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Die Hubwageneinrichtung ist vorzugsweise so aufgebaut, dass die Hubzinkenführung mit den Rollenzinken eine im wesentlichen biegesteife Struktur bildet. Die Hubzinkenführung und die Rollenzinken können hierzu als Schweißkonstruktion aus miteinander verschweißten Schneide- und ggf-Schmiedteilen gefertigt sein.
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Eine besonders hohe Festigkeit der Hubwageneinrichtung wird erreicht, indem die Hubzinkenführung mit dem Rangierkopf starr gekoppelt, insbesondere mit dessen tragender Struktur verschweißt ist.
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Es ist auch möglich, das an den Hubzinken angreifende Kippmoment in Auflagezinken zu übertragen die auf den Rollenzinken aufliegen. Bei dieser Variante ist die Hubzinkenführung vorzugsweise mit einem Auflagezinkenpaar entsprechend gekoppelt.
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Die Hubzinkenführung dient der Führung der Hubzinkenanordnung in vertikaler Richtung unter Aufnahme des an der Hubzinkenanordnung angreifenden Kippmomentes. Die Hubzinkenführung kann als Linearführung ausgebildet sein die zwei vertikale Führungsschienen mit daran laufenden Schlitten- oder Rollenstrukturen umfasst. Die Hubzinkenführung kann auch als Lenkeranordnung, insbesondere als Parallellenkeranordnung ausgeführt sein.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1a eine Skizze zur Veranschaulichung des Aufbaus eines erfindungsgemäßen Flurförderfahrzeuges;
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1b einen skizzenartigen Ausschnitt eines Flurförderfahrzeuges zur Veranschaulichung der erfindungsgemäßen Abstützung einer Akku-Packung in einem Flurförderfahrzeug;
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1c eine Skizze zur Veranschaulichung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Hubwageeinrichtung zur Bewerkstelligung eines Akkuwechsels;
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2 eine Skizze zur Veranschaulichung der besonderen Geometrie der Hubzinken einer erfindungsgemäßen Hubwageneinrichtung;
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3 eine Skizze zur Veranschaulichung der Anbindung einer als Linearführung gestalteten Hubzinkenführung an die unteren Rollenzinken einer erfindungsgemäßen Hubwageneinrichtung.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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In 1a ist in Form einer perspektivischen Darstellung ein erfindungsgemäßes Flurförderfahrzeug 1 dargestellt. Dieses umfasst einen Akku-Aufnahmeraum 2 und eine in dem Akku-Aufnahmeraum 2 aufgenommene Akku-Packung 3. Der Akku-Aufnahmeraum 2 ist von einer vorderen Querwand 4, einer Seitenwand 5, einer hinteren Querwand 6 und einer Bodenplattenstruktur 7 begrenzt. In einem der Seitenwand 5 gegenüberliegenden Bereich ist eine Seitenöffnung vorgesehen, zum bedarfsweisen Ein- und Auswechseln der Akku-Packung 3 von der Seite her.
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Wie insbesondere aus 1b ersichtlich ist in einem zwischen der Bodenplattenstruktur 7 und den beiden Querwänden 4, 6 gebildeten Innen-Eckbereich jeweils eine Aufstandsstufe 8, 9 ausgebildet, auf welcher ein unterer Bodenrandbereich eines kastenartigen Akkugehäuses 10 der Akku-Packung 3 aufsitzen kann, wobei die Aufstandsstufen 8, 9 derart bemessen sind, dass zwischen dem Akkugehäuse 10 der Akku-Packung 3 und der Bodenplattenstruktur 7 ein Einschubspalt S verbleibt, in welchen ein extrem breites Hubzinkenpaar 11, 12 (vgl. 1c, sowie 2) einschiebbar ist. Der Einschubspalt S ist relativ breit und flach ausgeführt. Die Höhe HS vorzugsweise nur etwa 34 mm. Der Einschubspalt S ermöglicht das Unterschieben einer großflächigen, nahezu die gesamte Unterseite der Akku-Packung untergreifenden Struktur.
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Der Einschubspalt S ist im Bereich der Einfahröffnung mittig durch einen Auszuganschlag 13 abgedeckt. Durch diesen Auszuganschlag 13 wird die Akku-Packung 3 gegen seitliches Verrutschen gesichert. Im Bereich des Auszugsanschlags 13 kann eine kleine Protzfläche ausgebildet sein, auf welche das Akkugehäuse 10 aufsetzbar ist. Diese Protzfläche befindet sich vorzugsweise unmittelbar hinter dem Auszuganschlag 13, so dass die durch die Protzfläche aufgebrachten Stützkräfte über kurze Kraftübertragungswege in die benachbarte Vertikalwand eingeleitet werden können. Der Auszuganschlag 13 kann auch durch entsprechend aufragende Strukturen im hier erkennbaren Stirnbereich der Aufstandsstufen 8, 9 realisiert sein.
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In 1c ist eine erfindungsgemäße Hubwageneinrichtung für einen Flurförderfahrzeug-Akku dargestellt. Diese Hubwageneinrichtung umfasst einen Rangierkopf 14 und eine in dem Rangierkopf 14 aufgenommene Lenkrollenanordnung 15. Diese Lenkrollenanordnung 15 ist über eine Lenkeinrichtung 16 lenkbar. In dem Rangierkopf ist eine nicht näher dargestellte Antriebseinrichtung aufgenommen über welche die Lenkrollenanordnung 15 angetrieben werden kann. Die Antriebseinrichtung umfasst auch einen Hydraulikantrieb über welchen eine hier nicht näher dargestellte Hubzylindereinrichtung betrieben werden kann. Diese Hydraulikzylindereinrichtung dient dem Anheben und Absenken eines Hubzinkenanordnung 23.
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Die Hubwageneinrichtung umfasst weiterhin ein Rollzinkenpaar 17 das auf einer der Lenkeinrichtung abgewandten Seite von dem Rangierkopf abragt, mit einem linken und einem rechten Rollenzinken, 18, 19 und Laufrollen 20, 21 die jeweils in einem dem Rangierkopf 14 abgewandten Endbereich der Rollenzinken 18, 19 angeordnet sind und die Rollenzinken 18, 19 auf einer Rollfläche R abstützen.
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Auf einer der Lenkeinrichtung 16 angewandten Seite des Rangierkopfes 14 ist eine Hubzinkenführung 22 sowie eine über diese geführte Hubzinkenanordnung 23 vorgesehen. Die Hubzinkenführung 22 ist derart mit dem Rollzinkenpaar 17 gekoppelt, dass das an der Hubzinkenführung 22 angreifende Kippmoment MK über die Laufrollen 20, 21 des Rollenzinkenpaars 17 abgestützt wird.
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In 2 ist eine bevorzugte Gestaltung der Hubzinkenanordnung dargestellt. Die Hubzinkenanordnung ist derart gestaltet, dass die Summe der Einzelbreiten BZ1, BZ2 der Hubzinken 11, 12 wenigstens 70% der Breite BK des kastenartigen Gehäuses 10 der aus- oder einzuhebenden Akku-Packung 3 beträgt. Die Länge LZ der Hubzinken 11, 12 entspricht in etwa der Länge LK des Gehäuses 10.
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Für die Handhabung einer Akku-Packung mit einer Länge LK = 1025 mm und einer Breite BK = 885 mm wird gemäß einem besonderen Aspekt der Erfindung eine Hubzinkenanordnung 23 geschaffen deren Hubzinken 11, 12 eine Länge LZ von 1060 mm und jeweils eine Breite BZ1, BZ2 von 310 mm aufweisen, wobei der Abstand BS zwischen den Hubzinken 11, 12 130 mm beträgt. Bei dieser Gestaltung ergibt sich ein hohe Tragfähigkeit der Hubzinkenanordnung 23 und ein hinreichend breiter Stützrand zur Abstützung der Akku-Packung 3. Bei der hier vorgeschlagenen Dimensionierung hat der Stützrand eine Breite S1, S2 von etwa 65 mm.
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Die beiden Hubzinken 11, 12 sind über einen Wurzelsteg 24 miteinander verbunden. Weiterhin sind die Hubzinken 11, 12 mit einer Basisplatte 25 verbunden. Die hier gezeigte Ausführungsform ist als Schweißkonstruktion gestaltet. Die Basisplatte 25 ist rückseitig mit einer Zusatzplatte 26 verstärkt. An der Zusatzplatte sind Befestigungsstege 27, 28 vorgesehen an welchen Führungselemente, insbesondere Gleitschuhe oder Laufrollen befestigt sind. Diese Führungselemente laufen in, oder an der in 3 angedeuteten, als Schienenstruktur ausgeführten Hubzinkenführung 22 des Hubwagens.
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Wie aus 3 ersichtlich ist die Hubzinkenführung 22 mit den Rollenzinken 18, 19 zu einer ausgeprägt biegesteifen Integralstruktur zusammengefasst. Die Hubzinkeführung 22 ist weiterhin auch mit dem Rangierkopf 14 starr gekoppelt, wie hier durch Kehlnähte 29, 30 angedeutet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006019412 U1 [0002]