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Die Erfindung betrifft eine Messeinrichtung zur Ermittlung von Planlaufabweichungen von Bremsscheiben oder Radlagern in Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des ersten Anspruchs, insbesondere zu Analyse- und Testzwecken.
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Zum Stand der Technik wird auf die Schutzrechtsveröffentlichungen
DE 196 54 650 A1 und
DE 198 53 078 C1 verwiesen. Erstere beschreibt eine Bremssattelhalterbefestigung an einem Achsschenkelauge einer Kraftfahrzeugradaufhängung, letztere eine Messeinrichtung zur vereinfachten Prüfung von Bremsscheiben auf Scheibenschlag und Rundlauf.
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Es besteht ein Bedarf, für die Prüfung einer Bremsscheibe, aber auch eines Radlagers, das entsprechende Bauteil vorab nicht aus der Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs entnehmen zu müssen, vor allem, da es für eine zielführende Fehleranalyse von entscheidender Bedeutung ist, den Radverbund im zu untersuchenden Zustand unangetastet zu lassen, da, wenn der Radverbund gelöst werden würde, unter Umständen die eigentliche Ursache für das Problem nicht mehr ermittelt werden kann. Außerdem um Arbeitszeit einzusparen und um, im Falle einer Bestätigung der weiteren Brauchbarkeit des Bauteils, dieses nicht wieder aufwändig in der Radaufhängung montieren zu müssen.
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Im Kraftfahrzeug-Service sind bereits Messmittel, wie Messuhren, bekannt, die zum Beispiel mittels Magnethaltern mit mehrgelenkigen Armen bzw. Klemmmechanismen mit Gelenken am Kraftfahrzeug undefiniert befestigt werden können. Dies ist zeitaufwändig und kompliziert in der Handhabung, wenn eine fehlerfreie Messung im Mikrometerbereich erhalten werden soll.
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Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, eine einfach an ein Kraftfahrzeug an- und wieder abzubauende Messeinrichtung bereitzustellen, mit der, zur Überprüfung von Bremsscheibe oder Radlager, deren Planlaufabweichung auf einfache Weise überprüft werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 2 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschreiben die abhängigen Ansprüche.
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Nach der Erfindung ist eine Messeinrichtung, zur Ermittlung von Planlaufabweichungen von Bremsscheiben in Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen, mittels wenigstens einer, unter Drehung der Bremsscheibe eine Bremsscheibenreibfläche in Umfangsrichtung abtastenden Messuhr, deren Messaufnehmer, senkrecht stehend auf der Bremsscheibenreibfläche, wenigstens mittelbar durch eine Traverse eines Messständers gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe am Kraftfahrzeug montiert ist und dass die Messeinrichtung des Weiteren wenigstens aus einem Adapter besteht, der eine Verbindungsschraube von Bremssattel/-halter und Achsschenkelflansch des Kraftfahrzeugs ersetzt und an dem zusätzlich, mittels einer Feststellschraube, die sich rechtwinklig zum Adapter erstreckende Traverse befestigt ist.
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Alternativ dazu ist es aber auch möglich, dass die Messeinrichtung zur Ermittlung von Planlaufabweichungen von Radlagern in Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen verwendet wird, mittels einer, unter Drehung des Radlagers einen vertikal stehenden Radlager-/Mitnehmerflansch in Umfangsrichtung abtastende Messuhr, deren Messaufnehmer, senkrecht stehend auf dem Radlager-/Mitnehmerflansch, wenigstens mittelbar durch eine Traverse eines Messständers gehalten wird und dadurch gekennzeichnet ist, dass das Radlager am Kraftfahrzeug montiert ist und dass die Messeinrichtung des Weiteren wenigstens aus einem Adapter besteht, der eine Verbindungsschraube von Bremssattel/-halter und Achsschenkelflansch des Kraftfahrzeugs ersetzt und an dem zusätzlich mittels einer Feststellschraube die sich rechtwinklig zum Adapter erstreckende Traverse befestigt ist.
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Die beiden Ausführungsformen der Erfindung haben den Vorteil, dass im stationären Prüfstandsbetrieb des Kraftfahrzeugs, während dessen Entwicklung oder zu dessen Überprüfung, die Bremsscheibe beziehungsweise das Radlager nicht mehr zum Ermitteln dessen Funktionszustands aus dem Kraftfahrzeug ausgebaut werden muss. Der Zeitbedarf zum Ein- und Ausbau der Messeinrichtung am Fahrzeug ist sehr gering und durch die Stabilität der Anbringung der Messeinrichtung im Radhaus und in Folge des kompletten Messaufbaus wird jede Messung der Planlaufabweichung zuverlässig genau, auch und gerade im Mikrometerbereich der Messwerte.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass sich die Traverse in montiertem Zustand mit Ihrer Längsachse parallel zur Bremsscheibenreibfläche oder zum Radlager-/Mitnehmerflansch erstreckt und in Fahrzeugquerrichtung gerichtete parallele, durchgehende Aussparungen besitzt. Ergänzt noch durch die Gestaltung der Aussparungen in der Traverse als Rund- oder Langlöcher, hat das den Vorteil, dass ein einfacher, geschraubter Messaufbau stattfinden kann mittels von Hand schraubbarer Verbindungsmittel für Adapter und Ausleger, die an der Traverse über Flügel- oder Rändelschrauben festgelegt werden, indem diese durch die Aussparungen der Traverse, als durchgehende Rund- oder Langlöcher ausgeführt, mit einem Ende, das ein Aussengewinde besitzt, hindurchgesteckt und in den Adapter oder Ausleger mit Innengewinde eingeschraubt werden.
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Drei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschreibt die nachfolgende Beschreibung mit der zugehörigen Zeichnung. Es zeigt, schematisch als Messaufbau, im nicht dargestellten Radhaus eines Kraftfahrzeugs mit dessen nur teilweise dargestelltem Bremssattel/-halter und Achsschenkelflansch verbunden, jede Figur eine Messeinrichtung zur Ermittlung von Planlaufabweichungen gemäß der Erfindung, in einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges montiert:
- 1: die Messeinrichtung, montiert zur Messung der Planlaufabweichung der inneren Reibfläche einer Bremsscheibe, bezogen auf deren Montage am Kraftfahrzeug, in einem/r Teilschnitt/-ansicht, gemäß der Alternative der Erfindung nach Anspruch 1,
- 2: einen Messaufbau der Messeinrichtung aus 1 zur Messung der Planlaufabweichung der äußeren Reibfläche der Bremsscheibe, bezogen auf deren Montage am Kraftfahrzeug, gemäß der Alternative der Erfindung nach Anspruch 1 und
- 3: einen weiteren Messaufbau der Messeinrichtung aus 1, montiert zur Messung der Planlaufabweichung einer Radlagerung, an einer nach außen gerichteten Seite, bezogen auf deren Montage am Kraftfahrzeug, eines Radlager-/Mitnehmerflanschs eines Achsschenkels, in einem/r Teilschnitt/-ansicht, gemäß der Alternative nach Anspruch 2.
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In den 1 und 2 ist eine nicht dargestellte Befestigungsschraube eines Bremssattelhalters 1 aus diesem und aus einem Achsschenkelauge 2 eines Achsschenkelflansches entfernt, mittels derer der Bremssattelhalter 1 am nicht weiter dargestellten Achsschenkel befestigt ist und anstatt der Befestigungsschraube ist ein Gewindeadapter 3 mit einem Ende mit Außengewinde durch das Achsschenkelauge 2 gesteckt und in einem Innengewinde des Bremssattelhalters 1 eingeschraubt befestigt. Der Gewindeadapter 3 besitzt an einem anderen Ende ein Sackloch 4 mit einem Innengewinde für eine händisch schraubbare Rändelschraube 5, mit der am Gewindeadapter 3 eine Traverse 6 so befestigt werden kann, dass diese in montiertem Zustand mit Ihrer Längsachse parallel zu einer Bremsscheibenreibfläche 7 (1, 2) oder einem Radlager-/Mitnehmerflansch 7' (3) einer Radlagerung 7" erstreckt. Die Traverse 6 besitzt in dieser montieren Position in Fahrzeugquerrichtung gerichtete, parallele, durchgehende Aussparungen, ausgebildet als Rund- 8 oder Langlöcher 8' von denen, abhängig von einer gewünschten radialen Position eines Messaufnehmers 10 einer Messuhr 9, die als Abtasttiefenmesser ausgebildet ist, auf der Bremsscheibenreibfläche 7 (1, 2) oder dem Radlager-/Mitnehmerflansch 7' (3), die dementsprechende Aussparung 8 ausgesucht und die Messuhr 9 (1, 3) darin mittels einer Klemmung 11, insbesondere mittels einer nur symbolisch dargestellten Flügel- oder weiteren Rändelschraube, angebracht wird.
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In 2 ist ein Messaufbau dargestellt, mit dem eine fahrzeugäußere Seite der Bremsscheibenreibfläche 7 auf ihre Planlaufabweichung vermessen wird. Dazu wird die Bremsscheibe, im Gegensatz zu dem Messaufbau aus 1, mit dem eine fahrzeuginnere Seite der Bremsscheibenreibfläche 7 auf ihre Planlaufabweichung vermessen wird, bei gleicher, oben beschriebener Halterung der Traverse 6, letztlich am Bremssattelhalter 1, mittels eines Auslegers 12 umgriffen, der an einer Seite mittels einer weiteren Rändelschraube 13 an der Traverse 6 und mit dem an seiner anderen Seite ein Halter 14 mittels einer Klemmung 15 verbunden ist, an dessen anderer Seite, wiederum mit einer Klemmung 11, die Messuhr 9 mit ihrem Messaufnehmer 10 auf der fahrzeugäußeren Seite der Bremsscheibenreibfläche 7 positioniert ist. Es ist zusätzlich vorstellbar, allerdings nicht dargestellt, dass, in der Ausführungsform der Erfindung nach 2, in der Traverse 6 eine weitere Messuhr aufgenommen ist, entsprechend der Ausführung der Erfindung nach 1, mit der es dann möglich ist, gleichzeitig die fahrzeuginnere Seite der Bremsscheibenreibfläche 7 auf ihre Planlaufabweichung zu vermessen.
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In der Ausführung der Erfindung nach 3 ist die Messeinrichtung im Vergleich mit den Ausführungen der Erfindung nach den 1 oder 2 um 180 Winkelgrade verdreht, weil zur Messung der Planlaufabweichung des Radlager-/Mitnehmerflansches 7', Bremsscheibe und Bremssattel vom Kraftfahrzeug demontiert und aus dem Radlauf entfernt sind. So wird, nach dem zu 2 beschriebenen, aber um 180 Winkelgrad gedrehten Messaufbau in 3, ein Gewindeadapter 3' mit seinem außengewindeseitigen Ende durch das Achsschenkelauge 2 gesteckt und mittels einer Gewindemutter 1' festgezogen. Die Rändelschraube 5 befindet sich dann mit der Traverse 6 auf der bezüglich des Fahrzeugs nach außen gerichteten Achsschenkelseite, zur Messung der Planlaufabweichung des nach außen gerichteten Radlager- /Mitnehmerflansches 7' und damit der dazugehörigen Radlagerung 7".
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Eine komplette Ermittlung der Planlaufabweichungen eines Rades in einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs mit der Messeinrichtung kann dann eine erste Messung gemäß 1 umfassen, allerdings mit montierter, nicht gezeichneter Radfelge bzw. mit montiertem Komplettrad. Danach erfolgt eine weitere Messung gemäß 1, mit demontiertem Rad und unter Zuhilfenahme eines nicht gezeichneten Felgenersatzstückes. So kann auch der Einfluss der Ebenheit der Felgenanlagefläche und der Radschrauben-Anzugsmomente ermittelt werden. Darauf folgend, mit dem Messaufbau gemäß 2, mittels nicht gezeichnetem Felgenersatzstück, erfolgt die Messung auf der Außenseite der Bremsscheibenreibfläche 7 und zuletzt erfolgt eine Messung am Radlager-/Mitnehmerflansch 7', mit einem Messaufbau gemäß 3, bei demontiertem Bremssattel und demontierter Bremsscheibe.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19654650 A1 [0002]
- DE 19853078 C1 [0002]