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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen, wobei das System eine Vielzahl von Elektrofahrzeugen und eine Vielzahl von Versorgungseinheiten zur Versorgung der Elektrofahrzeuge umfasst.
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STAND DER TECHNIK
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Die individuelle Mobilität wird heutzutage üblicherweise über Kraftfahrzeuge bereitgestellt, wobei aus Gründen des Umweltschutzes die Kraftfahrzeuge zunehmend elektrisch angetrieben werden. Ähnlich wie bei Kraftfahrzeugen, die über Verbrennungsmotoren angetrieben werden, müssen die Elektromotoren der Elektrofahrzeuge mit Energie versorgt werden, die nach dem bisherigen Stand der Technik üblicherweise im Fahrzeug mitgeführt wird, und zwar in Form eines aufgeladenen Akkumulators, der darin gespeicherte elektrische Energie an den oder die Elektromotoren des Elektrofahrzeugs abgeben kann. Sobald die im Akkumulator des Elektrofahrzeugs gespeicherte elektrische Energie verbraucht ist, muss der Akkumulator an einer Ladestation wieder aufgeladen werden, sodass das Elektrofahrzeug entsprechend seine Fahrt fortsetzen kann. Der Ladevorgang erfordert jedoch eine gewisse Zeitspanne, die üblicherweise nach dem derzeitigen Stand der Technik deutlich länger ist, als die Zeitspanne, die für das Nachfüllen von fossilen Brennstoffen bei konventionellen Kraftfahrzeugen erforderlich ist.
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Dies stellt einen Nachteil der Elektrofahrzeuge dar, der eine höhere Akzeptanz der Elektromobilität verhindert, da Nutzer eines Kraftfahrzeugs üblicherweise in einer möglichst kurzen Zeit die erforderliche Fahrstrecke zurücklegen möchten.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Entsprechend soll mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und ein System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen bereitgestellt werden, welche den Nachteil des längeren Zeitbedarfs für das Nachladen von Betriebsenergie in Form des Ladens des Akkumulators eines Elektrofahrzeugs gegenüber dem Zeitbedarf für das Betanken mit fossilen Brennstoffen bei einem konventionellen Fahrzeug ausgleichen sollen.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese Aufgabe wird mit einem System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem entsprechenden Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung vor, die Energieversorgung von Elektrofahrzeugen durch Einsatz eines Daten - und Informationsnetzwerks zu optimieren und insbesondere zeitlich abgestimmte und auf den Ladevorgang angepasste zusätzliche Zusatzversorgungsleistungen während des Ladens des Elektrofahrzeugs zu ermöglichen, sodass während des Ladevorgangs zielgerichtet und optimiert weitere Versorgungsleistungen, wie das Reinigen des Fahrzeugs und / oder die Versorgung der Fahrer und Beifahrer ermöglicht wird.
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Das Daten - und Informationsnetzwerk verbindet hierzu eine Vielzahl von Elektrofahrzeugen und eine Vielzahl von Versorgungseinheiten, die zur Versorgung der Elektrofahrzeuge bereitgestellt werden. Das Daten - und Informationsnetzwerk kann durch geeignete, bekannte Daten - und Informationsnetzwerke oder Kommunikationsnetzwerke bereitgestellt werden, wie beispielsweise durch ein wide area network (WAN Weitverkehrsnetzwerk), wie das Internet, Mobilfunknetze, Kombinationen daraus oder dergleichen.
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Über das Daten - und Informationsnetzwerk kann jede Versorgungseinheit Versorgungsbereitstellungsinformationen im Daten - und Informationsnetzwerk bereitstellen, wobei die Versorgungsbereitstellungsinformationen Informationen über die angebotenen Versorgungsleistungen beinhalten, wie beispielsweise die örtliche und zeitliche Verfügbarkeit von Ladestationen, die maximale Ladeleistung der verfügbaren Ladestationen und dergleichen. Außerdem können die Versorgungsbereitstellungsinformationen auch geeignete Informationen über die Zusatzversorgungsleistungen beinhalten, die von einer entsprechenden Versorgungseinheit bereitgestellt werden, wie beispielsweise Art und Durchführung von Reinigungsleistungen oder dergleichen.
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Darüber hinaus dient das Daten - und Informationsnetzwerk auch dazu Versorgungsanforderungsinformationen der im System angemeldeten Elektrofahrzeuge aufzunehmen und zu verbreiten, wobei die Versorgungsanforderungsinformationen Informationen über die nachgesuchten Versorgungsleistungen des Elektrofahrzeugs beinhalten, wie beispielsweise Informationen über den Umfang des gewünschten Aufladens des Akkumulators, zum Beispiel hinsichtlich der Gesamtenergiemenge, der Ladeleistung oder dergleichen.
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Die Versorgungsanforderungsinformationen umfassen entsprechend eine Energieversorgungsanforderung und eine Zusatzversorgungsanforderung. Die Energieversorgungsanforderung betrifft das Nachladen von elektrischer Energie, während die Zusatzversorgungsanforderung die Informationen über die Zusatzversorgungsleistungen enthält, die in Anspruch genommen werden sollen.
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Durch die Zusatzversorgungsleistungen kann die Zeit des Ladens des Akkumulators vorteilhaft genutzt werden, um zusätzliche Versorgungsleistungen am Elektrofahrzeug oder für die Nutzer des Elektrofahrzeugs durchzuführen, sodass die Akzeptanz einer längeren Ladezeit für die Nutzer von Elektrofahrzeugen erhöht wird.
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Das System kann weiterhin mindestens eine Versorgungsleistungenvergleichseinheit umfassen, die im System im Daten - und Informationsnetzwerk bereitgestellte Versorgungsbereitstellungsinformationen und Versorgungsanforderungsinformationen vergleicht und zueinander passende Versorgungsbereitstellungsinformationen und Versorgungsanforderungsinformationen auswählen kann. Die Versorgungsleistungenvergleichseinheit kann entsprechend durch einen Server im Daten - und Informationsnetzwerk gebildet werden.
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Die Versorgungsleistungenvergleichseinheit kann eine Datenbank umfassen, in der die Versorgungsbereitstellungsinformationen und Versorgungsanforderungsinformationen der Versorgungseinheiten und der Elektrofahrzeuge erfasst und gespeichert werden. Ein Vergleichsmodul der Versorgungsleistungenvergleichseinheit kann die gespeicherten Versorgungsbereitstellungsinformationen und Versorgungsanforderungsinformationen vergleichen und übereinstimmende Versorgungsanforderungsinformationen und Versorgungsbereitstellungsinformationen identifizieren und ausgeben.
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Beispielsweise kann es von einem Elektrofahrzeug, das sich auf einer Fahrt von Ort A nach Ort B befindet, aufgrund des Ladezustands des Akkumulators und der zurückzulegenden Strecke eine Energieversorgungsanforderung geben, die die Information enthält, dass innerhalb der nächsten 100 km der Akkumulator mit einer bestimmten Energiemenge geladen werden sollte. Gleichzeitig kann die Versorgungsanforderungsinformation des Elektrofahrzeugs die Zusatzversorgungsanforderung beinhalten, dass der Fahrer eine Reinigung seines Fahrzeugs wünscht. Diese Versorgungsanforderungsinformation, die in der Versorgungsleistungenvergleichseinheit des Systems hinterlegt wird, stimmt beispielsweise mit der Versorgungsbereitstellungsinformation einer Versorgungseinheit überein, die im gesuchten Ortsbereich zum gesuchten Zeitpunkt eine entsprechende Ladestation zur Verfügung stellen kann, wobei zugleich durch dieselbe Versorgungseinheit oder eine andere Versorgungseinheit am gleichen Ort und im gleichen Zeitintervall die Reinigung des Fahrzeugs angeboten werden kann, zum Beispiel durch einen mobilen Reinigungsdienst, der mit entsprechend geeigneten Reinigungsmitteln eine Trockenreinigung des Elektrofahrzeugs ohne Wasserbedarf durchführen kann.
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Alternativ oder zusätzlich zu einer Versorgungsleistungenvergleichseinheit kann jede Versorgungseinheit und / oder jedes Elektrofahrzeug eine Versorgungsleistungsauswahleinheit umfassen, sodass die entsprechenden Versorgungsbereitstellungsinformationen oder Versorgungsanforderungsinformationen direkt und unmittelbar von den jeweiligen Versorgungseinheiten bzw. Elektrofahrzeugen empfangen und entsprechend mit Versorgungsbereitstellungsinformationen bzw. Versorgungsanforderungsinformationen abgeglichen werden können, um geeignete Versorgungseinheiten bzw. Elektrofahrzeuge für die Durchführung der Versorgungsleistungen auszuwählen.
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Entsprechend kann beispielsweise die Versorgungsleistungsauswahleinheit eines Elektrofahrzeugs ein oder mehrere Versorgungseinheiten auswählen und ausgeben, die aufgrund der Versorgungsbereitstellungsinformationen die Versorgung des Elektrofahrzeugs gemäß der Versorgungsanforderungsinformation ermöglichen. Die letztendliche Auswahl der Versorgungseinheit kann hierbei durch den Fahrer oder einen Beifahrer des Elektrofahrzeugs getroffen werden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass die Versorgungsleistungsauswahleinheit des Elektrofahrzeugs automatisch die am besten geeignete(n) Versorgungseinheit(en) auswählt.
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In gleicher Weise kann auch eine Versorgungsleistungsauswahleinheit einer Versorgungseinheit ein oder mehrere Elektrofahrzeuge auswählen und an den Betreiber der Versorgungseinheit ausgeben, deren Versorgung gemäß der Versorgungsanforderungsinformationen aufgrund der Versorgungsbereitstellungsinformation möglich ist. Der Betreiber der Versorgungseinheit kann dann entsprechend das Elektrofahrzeug auswählen, für welches er bevorzugt seine Versorgungsleistung anbietet. Alternativ kann auch hier die Versorgungsleistungsauswahleinheit der Versorgungseinheit automatisch ein Elektrofahrzeug auswählen, dessen Versorgung aufgrund der Versorgungsanforderungsinformation gemäß der Versorgungsbereitstellunginformation möglich ist.
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Sowohl die Versorgungsleistungenvergleichseinheit als auch die Versorgungsleistungsauswahleinheiten der Versorgungseinheiten bzw. der Elektrofahrzeuge können entsprechende Reservierungsinformationen zur Reservierung der Versorgungsleistungen untereinander austauschen, also entsprechend versenden und / oder empfangen, um beispielsweise die Ladestation an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt für eine bestimmte Zeitdauer für ein konkretes Elektrofahrzeug zu reservieren, um gleichzeitig dort die entsprechenden Zusatzversorgungsleistungen anzubieten.
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Wie bereits erwähnt, kann eine Versorgungseinheit auch durch eine mobile Versorgungseinheit gebildet sein, insbesondere wenn durch diese Zusatzversorgungsleistungen, wie Fahrzeugreinigungen, Speisen und Getränke oder dergleichen, angeboten werden.
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Eine Versorgungseinheit kann mehrere Versorgungsmodule umfassen, um verschiedene Versorgungsleistungen und / oder gleichzeitig mehrere Versorgungsleistungen an mehrere Elektrofahrzeuge anbieten zu können. Eine Versorgungseinheit kann mindestens ein Versorgungsmodul aus der Gruppe umfassen, die elektrische Ladegeräte, Reinigungseinrichtungen, Einzelhandelsverkaufseinrichtungen und Gastronomieeinrichtungen beinhaltet
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Figurenliste
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Die beigefügte Zeichnung zeigt in rein schematischer Weise in der
- 1 eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Systems zur Versorgung von Elektrofahrzeugen.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Ausführungsbeispiele ersichtlich. Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Die 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems zur Versorgung von Elektrofahrzeugen in einer rein schematischen Darstellung. In 1 sind mehrere Elektrofahrzeuge 9 dargestellt, die sich auf Straßen 8 bewegen, um ein Ziel 10 zu erreichen. An den Straßen sind stationäre Versorgungseinheiten 6, wie Ladestationen zur elektrischen Energieversorgung der Elektrofahrzeuge 9 vorgesehen. Weist eines der Elektrofahrzeuge 9 einen Ladungszustand seines Akkumulator auf, der ein Erreichen des Ziels 10 nicht mehr ermöglicht, so kann der Fahrer des entsprechenden Elektrofahrzeugs 9 eine geeignete stationäre Versorgungseinheit 6 anfahren, um sein Elektrofahrzeug 9 an der Ladestation der stationären Versorgungseinheit 6 aufzuladen. Da der Ladevorgang einige Zeit benötigt, kann der Fahrer oder ein Beifahrer des Elektrofahrzeugs 9 weitere Versorgungsleistungen der stationären Versorgungseinheit 6 in Anspruch nehmen, wie beispielsweise die Reinigung seines Fahrzeugs, den Verzehr von Lebensmitteln oder den Kauf von Einzelhandelsgütern, wie beispielsweise Zeitschriften oder dergleichen.
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Um den Versorgungsstopp an einer stationären Versorgungseinheit 6 optimal planen zu können, weist das erfindungsgemäße System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen 9 eine Zentraleinheit 1 auf, die ein Daten - und Informationsnetzwerk zwischen Elektrofahrzeugen 9, den stationären Versorgungseinheiten 6 und weiteren mobilen Versorgungseinheiten 7 ermöglicht und koordiniert. Die Zentraleinheit 1 kann entsprechend als zentrales Rechensystem ausgebildet sein, welches wie ein zentraler Server für die Steuereinheiten der Elektrofahrzeuge 9 und der Versorgungseinheiten 6, 7 dient. Entsprechend können die Zentraleinheit 1 und die stationären Versorgungseinheiten 6, die mobilen Versorgungseinheiten 7 und die Elektrofahrzeuge 9 entweder über Funkverbindungen 4, 11, 12 oder über Datenleitungen 5 miteinander verbunden sein. Die Verbindung von Zentraleinheit 1, stationären Versorgungseinheiten 6, mobilen Versorgungseinheiten 7 und Elektrofahrzeugen 9 kann beispielweise über das World Wide Web, das sogenannte Internet erfolgen, wobei die Zentraleinheit als Plattform und Server dient. Allerdings kann das Daten - und Informationsnetzwerk auch über ein Mobilfunk - und / oder Telefonnetz oder ein sonstiges Netzwerk realisiert werden.
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Die Zentraleinheit 1 kann einen Speicher 2 zur Speicherung der von den stationären und / oder mobilen Versorgungseinheiten 6, 7 und den Elektrofahrzeugen 9 übermittelten Daten und Informationen aufweisen sowie ein Vergleichsmodul 3, mit dem die entsprechenden Informationen verglichen und bearbeitet werden können.
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Befindet sich beispielsweise eines der Elektrofahrzeuge 9 auf der Fahrt zu einem der Ziele 10, so kann mittels der Fahrzeugsteuerung des Elektrofahrzeugs 9 der Ladezustand des Akkumulators erfasst werden, sodass der Fahrzeugsteuerung Information über die verfügbare elektrische Energie vorliegt. Darüber hinaus kann die Fahrzeugsteuerung über eine Positionserfassungseinrichtung die Position des Elektrofahrzeugs ermitteln und über eine Zielerfassungseinrichtung das Ziel des Elektrofahrzeugs. Die Positionserfassungseinrichtung kann ein geeignetes GPS - Modul oder eine Galileo - Einheit umfassen, um die Position des Elektrofahrzeugs zu bestimmen, während die Zielerfassungseinheit eine Tastatur, einen berührungsempfindlichen Bildschirm oder eine Sprachsteuerung oder eine sonstige Eingabevorrichtung aufweisen kann, mit der der Fahrer des Elektrofahrzeugs 9 das entsprechende Ziel 10 eingeben kann. Mit Kenntnis des Ziels 10 des Elektrofahrzeugs 9 und der Position des Elektrofahrzeugs 9 kann die Fahrzeugsteuerung die Distanz ermitteln, die von dem Elektrofahrzeug 9 zurückgelegt werden muss. Aus vorgegebenen Verbrauchsdaten oder Verbrauchsdaten aus dem vorangegangenen Fahrbetrieb des Elektrofahrzeugs 9 kann die für die Erreichung des Ziels notwendige elektrische Energie bestimmt werden und mit dem Ladezustand des Akkumulators verglichen werden bzw. eine Restlaufleistung in einer Restlaufleistungsberechnungseinheit der Fahrzeugsteuerung berechnet werden.
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Sofern die im Akkumulator gespeicherte elektrische Energie nicht ausreichend für das Erreichen des Zieles 10 ist, bestimmt die Fahrzeugsteuerung des Elektrofahrzeugs eine Energieversorgungsanforderung, d.h. den Umfang der elektrischen Energie, die nachgeladen werden muss, um das Ziel zu erreichen. Hierbei kann zugleich die erforderliche Ladezeit in Abhängigkeit von möglicherweise zur Verfügung stehender Ladestation ermittelt werden.
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Diese Energieversorgunganforderung kann zum einen dem Fahrer des Elektrofahrzeugs mitgeteilt und / oder zum anderen automatisch im System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen bereitgestellt werden, indem die Versorgungsanforderungsinformation, die zumindest die Energieversorgungsanforderung umfasst, an die stationären und / oder mobilen Versorgungseinheiten 6, 7 und / oder die Zentraleinheit 1 übermittelt wird. In der Zentraleinheit 1 kann die Versorgungsanforderungsinformation gespeichert werden oder die Zentraleinheit 1 dient lediglich zur Übermittlung der Versorgungsanforderungsinformation an die stationären und / oder mobilen Versorgungseinheiten 6, 7. Es ist auch vorstellbar, dass ein Daten - und Informationsnetzwerk ohne zentrale Einheit 1 aufgebaut wird, bei dem die Daten und Informationen, wie die Versorgungsanforderungsinformation, zwischen den Elektrofahrzeugen 9 und den Versorgungseinheiten 6, 7 direkt ausgetauscht werden.
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Die Versorgungsanforderungsinformation, die das Elektrofahrzeug 9 im System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen bereitstellt, kann neben der Energieversorgungsanforderung eine Zusatzversorgunganforderung umfassen, die von einer Zusatzversorgungserfassungseinheit der Fahrzeugsteuerung des Elektrofahrzeugs 9 erfasst werden kann. Dies kann beispielsweise wiederum über eine Tastatur, einen berührungsempfindlichen Bildschirm oder eine Sprachsteuerung der Fahrzeugsteuerung des Elektrofahrzeugs erfolgen, sodass sämtliche Schnittstellen zur Eingabe von Informationen in ein Datenverarbeitungssystem denkbar sind. Über die Zusatzversorgungserfassungseinheit der Fahrzeugsteuerung kann der Fahrer oder ein Beifahrer beispielsweise den Wunsch äußern, dass während der Ladezeit des Akkumulators des Elektrofahrzeugs das Fahrzeug innen und / oder außen gereinigt wird, Müll entsorgt wird, kalte oder heiße Getränke bereitgestellt werden, Lebensmittel geliefert werden oder sonstige Waren des täglichen Bedarfs zur Verfügung gestellt werden. Entsprechend wird eine derartige Zusatzversorgungsanforderung mit der Energieversorgungsanforderung zu einer kombinierten Versorgungsanforderungsinformation gekoppelt und dem System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen bereitgestellt, wobei die entsprechende Versorgungsanforderungsinformation an die Zentraleinheit 1 und / oder die mobilen und / oder stationären Versorgungseinheiten 7, 6 übermittelt wird.
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Die Versorgungsanforderungsinformation, die sowohl eine Energieversorgungsanforderung als eine Zusatzversorgungsanforderung oder lediglich eine davon umfassen kann, kann allen stationären und / oder mobilen Versorgungseinheiten 6, 7 und / oder der Zentraleinheit 1 zur Verfügung gestellt werden oder sie wird nur denjenigen stationären und / oder mobilen Versorgungseinheiten 6, 7 zur Verfügung gestellt, die sich auf dem Weg des Elektrofahrzeugs 9 zum Ziel 10 oder in dessen Nähe befinden. Dies kann entweder von einer Versorgungsleistungsauswahleinheit der Fahrzeugsteuerung des Elektrofahrzeugs oder dem Vergleichsmodul 3 der Zentraleinheit 1 aus den Versorgungsbereitstellunginformationen ermittelt werden, die die stationären und / oder mobilen Versorgungseinheiten 6, 7 dem System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen bereitstellen.
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Ähnlich wie die Versorgunganforderungsinformation der Elektrofahrzeuge werden nämlich im System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen von den Versorgungseinheiten 6, 7 entsprechende Versorgungsbereitstellungsinformationen bereitgestellt, die Informationen darüber liefern, welche Art von Versorgungsleistungen in welchem Umfang an welchem Ort angeboten werden können.
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Beispielweise können in der Zentraleinheit 1 in einer Datenbank des Speichers 2 die eingehenden Versorgungsanforderungsinformationen der Elektrofahrzeuge 9 und die Versorgungsbereitstellungsinformationen der Versorgungseinheiten 6, 7 gespeichert werden, sodass das Vergleichsmodul 3 der Zentraleinheit 1 die entsprechenden Versorgungsanforderungsinformationen und Versorgungsbereitstellungsinformationen abgleichen und passende Versorgungsanforderungsinformationen und Versorgungsbereitstellungsinformationen zusammenbringen kann. Das Ergebnis dieses Vergleichs kann die Zentraleinheit 1 dann entsprechend an die ausgewählten Versorgungseinheiten 6, 7 und das betreffende Elektrofahrzeug 9 melden und bei einer entsprechenden Bestätigung der Versorgungsleistung durch das Elektrofahrzeug 9 und / oder durch die Versorgungseinheit 6, 7 kann eine entsprechende Reservierungsinformation sowohl an die Versorgungseinheit 6, 7 sowie das Elektrofahrzeug 9 übermittelt werden, sodass sowohl die Versorgungseinheit 6, 7 als auch das Elektrofahrzeug 9 bzw. dessen Fahrer weiß, dass zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort entsprechende Versorgungsleistungen bereitgestellt werden, also beispielsweise der Zugang zu einer Ladestation zur Versorgung des Elektrofahrzeugs 9 mit elektrischer Energie und gleichzeitig Versorgung des Fahrers und der Beifahrer mit heißen Getränken oder Speisen. Beispielsweise könnte während der Ladezeit auch das Fahrzeug gereinigt werden.
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Anstelle einer Auswahl von zueinander passenden Versorgungsanforderungsinformationen und Versorgungsbereitstellungsinformation durch die Zentraleinheit 1 kann ein entsprechender Vergleich und eine geeignete Auswahl auch jeweils in der Fahrzeugsteuerung des jeweiligen Elektrofahrzeugs 9 oder einer Steuerung der Versorgungseinheiten 6, 7 erfolgen. Hierzu können die entsprechenden Steuerungen jeweils eine Versorgungsleistungsauswahleinheit aufweisen, mit der die aus dem System bekannten Versorgungsbereitstellungsinformationen und Versorgungsanforderungsinformationen verglichen werden und die entsprechende Versorgungsleistungsauswahleinheit einer Versorgungseinheit 6, 7 und / oder eines Elektrofahrzeugs 9 kann entsprechende übereinstimmende Versorgungsanforderungsinformation und Versorgungsbereitstellungsinformationen an den Betreiber der Versorgungseinheiten 6, 7 und / oder den Fahrer des Elektrofahrzeugs 9 ausgeben, sodass diese bestimmte Versorgungsleistungen wählen können oder es kann eine automatische Auswahl stattfinden. Nach einer entsprechenden Auswahl eines zu versorgenden Elektrofahrzeugs 9 und / oder einer Versorgungseinheit 6, 7 können entsprechende Reservierungsinformationen in Form von Anfragen und Bestätigungen ausgetauscht werden, sodass wiederum sowohl für die Versorgungseinheit 6, 7 als auch für das Elektrofahrzeug 9 klar ist, dass eine bestimmte Versorgungsleistung oder mehrere Versorgungsleistungen zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort bereitgestellt und in Anspruch genommen werden.
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Durch die mobilen Versorgungseinheiten 7 ist die Bereitstellung von Versorgungsleistungen nicht auf einen Ort beschränkt, sondern eine mobile Versorgungseinheiten 7 können beispielsweise ein bestimmtes Gebiet mit Versorgungsleistungen abdecken, beispielsweise mehrere stationäre elektrische Ladestation. Beispielweise kann es sich bei der mobilen Versorgungseinheit 7 um einen Dienstleister für die Reinigung des Elektrofahrzeugs 9 handeln, der beispielsweise mit sogenannten Trockenreinigungsmitteln, die kein Wasser erfordern, das Elektrofahrzeug 9 während des Ladens des Akkumulators innen und / oder außen reinigen kann. Die Versorgungsleistungen können sämtliche Dienstleistungen oder Waren umfassen, die für Fahrer oder Beifahrer eines Elektrofahrzeugs 9 von Interesse sind.
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Entsprechend kann der Fahrer eines Elektrofahrzeugs 9 zu Beginn einer Fahrt sein Fahrtziel 10 in die Fahrzeugsteuerung bzw. die Zielerfassungseinheit des Elektrofahrzeugs 9 eingeben, wobei dann die Fahrzeugsteuerung mittels der Ladezustandserfassungseinrichtung zur Erfassung des Ladungszustands des Akkumulators des Elektrofahrzeugs 9 und der Positionserfassungseinrichtung zur Erfassung der Position des Elektrofahrzeugs 9 sowie einer Restlaufleistungsberechnungseinheit zur Berechnung einer möglichen Restlaufleistung des Elektrofahrzeugs 9 einen Stopp an einer Ladestation planen kann, wenn der Ladezustand des Akkumulators nicht zum Erreichen des Ziels 10 ausreicht. Alternativ kann der Fahrer auch während der Fahrt oder zu irgendeinem anderen Zeitpunkt definieren, dass er an einem bestimmten Ort eine Ladestation zum Aufladen des Akkumulators aufsuchen möchte. Zu diesem geplanten Ladestopp zum Aufladen des Akkumulators kann der Fahrer oder ein Beifahrer der Fahrzeugsteuerung des Elektrofahrzeugs 9 zusätzlich mitteilen, dass er während der Ladezeit des Akkumulators eine Zusatzversorgungsleistung, beispielsweise die Reinigung des Fahrzeugs, ein Getränk oder eine Mahlzeit möchte. Das erfindungsgemäße System zur Versorgung von Elektrofahrzeugen 9 wird dann aufgrund der bereitgestellten Versorgungsanforderungsinformation eine oder mehrere geeignete stationäre und / oder mobile Versorgungseinheiten 6, 7 vorschlagen oder auswählen und entweder automatisch oder nach Bestätigung durch den Fahrer oder Beifahrer eine entsprechende Buchung der Versorgungsleistungen vornehmen, die im Gegenzug von der stationären und / oder mobilen Versorgungseinheit 6, 7 oder dessen Betreiber angenommen und bestätigt wird. Zum vereinbarten Zeitpunkt und Ort wird dann das Elektrofahrzeug 9 aufgeladen und gleichzeitig wird die Zusatzversorgungsleistung, wie beispielsweise das Reinigen des Elektrofahrzeugs 9 oder die Bereitstellung von Speisen oder Getränken in Anspruch genommen.
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Mit dem erfindungsgemäßen System und Verfahren zur Versorgung von Elektrofahrzeugen lässt sich in einfacher und angenehmer Weise die Versorgung von Elektrofahrzeugen und deren Insassen planen und durchführen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand des Ausführungsbeispiels detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können, ohne dass der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche verlassen wird. Insbesondere schließt die vorliegende Offenbarung sämtliche Kombinationen der in den verschiedenen Ausführungsbeispielen gezeigten Einzelmerkmale mit ein, sodass einzelne Merkmale, die nur in Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel beschrieben sind, auch bei anderen Ausführungsbeispielen oder nicht explizit dargestellten Kombinationen von Einzelmerkmalen eingesetzt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zentraleinheit
- 2
- Speicher
- 3
- Vergleichsmodul
- 4
- Funkverbindung
- 5
- Datenleitung
- 6
- stationäre Versorgungseinheit
- 7
- mobile Versorgungseinheit
- 8
- Straßen
- 9
- Elektrofahrzeug
- 10
- Zielort
- 11
- Funkverbindung
- 12
- Funkverbindung