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Die Erfindung betrifft eine Farbdüsenbaugruppe für ein Farbspritzgerät zur Erzeugung eines Farbsprühstrahls gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Farbspritzgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
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Aus der
WO 2017/081276 A1 ist eine Farbdüsenbaugruppe für ein Farbspritzgerät zur Erzeugung eines Farbsprühstrahls bekannt, wobei die Farbdüsenbaugruppe eine Nadel, einen Düsenkörper und eine Dichtung umfasst, wobei der Düsenkörper eine Düsenöffnung, einen Farbzulauf und eine Nadelführung umfasst und wobei die Dichtung einen durch den Düsenkörper umschlossenen Innenraum in einen Vorraum und einen Farbraum unterteilt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Farbdüsenbaugruppe bzw. einem Farbspritzgerät einen vergrößerten Einbauraum für die Dichtung zu schaffen und gleichzeitig ein Volumen eines Farbraums bei geschlossener Düse zu minimieren.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bzw. 12 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 12 gelöst. In den jeweiligen Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen zum Anspruch 1 bzw. 12 angegeben.
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Die erfindungsgemäße Farbdüsenbaugruppe für ein Farbspritzgerät zur Erzeugung eines Farbsprühstrahls umfasst eine Nadel, einen Düsenkörper und eine Dichtung, wobei der Düsenkörper eine Düsenöffnung, einen Farbzulauf und eine Nadelführung umfasst, wobei die Dichtung einen durch den Düsenkörper umschlossenen Innenraum in einen Vorraum und einen Farbraum unterteilt, wobei die Dichtung ortsfest mit der Nadel verbunden ist, wobei die Dichtung als Membrandichtung ausgebildet ist und ortsfest mit dem Düsenkörper verbunden ist, wobei der Innenraum zu der Nadelführung hin eine Aufweitung umfasst. Durch die Aufweitung ist ein vergrößerter Einbauraum und damit Bewegungsraum für die als Membrandichtung ausgebildete Dichtung geschaffen, durch welchen es möglich ist, eine als Membrandichtung ausgebildete Dichtung mit einem großen Außendurchmesser zu verwenden, so dass die Verformungen, welchen die als Membrandichtung ausgebildete Dichtung bei den verschiedenen Öffnungsstellungen der Nadel unterliegt, minimiert sind und die als Membrandichtung ausgebildete Dichtung somit eine hohe Lebensdauer aufweist.
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Es ist auch vorgesehen, dass die Dichtung von der Nadel bei geschlossener Farbdüse derart in Richtung der Düsenöffnung verformt ist, dass diese teilweise an einer vorderen Innenmantelfläche der Aufweitung anliegt, so dass ein Volumen des Farbraums minimiert ist. Hierdurch ist ein Farbraum in der Farbdüsenbaugruppe bei geschlossener Farbdüse besonders klein gehalten, so dass allenfalls eine kleine Farbmenge in der Farbdüsenbaugruppe eintrocknen kann, so dass eine Reinigung erleichtert ist, da nur eine geringe Menge von Farbresten entfernt werden muss.
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Es ist auch vorgesehen, dass die Dichtung von der Nadel bei vollständig geöffneter Farbdüse derart in Richtung der Nadelführung verformt ist, dass diese an einer hinteren Innenmantelfläche der Aufweitung anliegt. Durch die flächige Anlage der Dichtung an der hinteren Innenmantelfläche ist diese bei maximalem Volumenstrom der Farbe entlastet. Diese erhöht ebenfalls die Lebensdauer der Dichtung.
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Es ist auch vorgesehen, dass die Farbdüsenbaugruppe eine Druckfeder umfasst, wobei die Druckfeder derart zwischen der Nadelführung und einem Kragen der Nadel eingespannt ist, dass die Nadel aus der Düsenöffnung herausgezogen ist. Hierdurch ist eine Reinigung der Farbdüsenbaugruppe erleichtert, da der Farbraum über den Farbzulauf und die Düsenöffnung, welche von der Nadel automatisch freigegeben ist, durchgespült werden kann, ohne dass mit einem Hilfsmittel auf die Nadel eingewirkt werden muss. Durch eine derartige Konstruktion der Farbdüsenbaugruppe kann auch auf einen die Nadel durchlaufenden Querbolzen verzichtet werden, welcher ansonsten nötig wäre, um die Nadel zurückzuziehen. Hierdurch sind sowohl Montage als auch Demontage der Farbdüsenbaugruppe entscheidend vereinfacht.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass der Düsenkörper einen zylinderähnlichen Mantel umfasst, wobei die Nadelführung durch eine tellerförmige Lochscheibe gebildet ist, welche an eine Innenmantelfläche des zylinderähnlichen Mantels angeformt ist, wobei eine Wandung der tellerförmigen Lochscheibe von dem Mantel aus in Richtung der Druckfeder geneigt ist. Hierdurch kann die Nadelführung hohe Druckkräfte der Druckfeder auf den zylinderähnlichen Mantel des Düsenkörpers übertragen, so dass eine Beschädigung des Düsenkörpers auch bei einer Verwendung starker Druckfedern ausgeschlossen ist.
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Es ist auch vorgesehen, dass der Düsenkörper zweiteilig ausgebildet ist und einen vorderen Düsenkörperabschnitt mit der Düsenöffnung und dem Farbzulauf und einen hinteren Düsenkörperabschnitt mit der Nadelführung umfasst, wobei der vordere Düsenkörperabschnitt einen zwei Stufen umfassenden hinteren Flansch umfasst, wobei der hintere Düsenkörperabschnitt einen zwei Stufen umfassenden vorderen Flansch umfasst, wobei Stirnflächen der jeweils äußeren Stufe aneinander anliegen und insbesondere ultraschallverschweißt oder als nachträgliche Kunststoffumspritzung mittels sogenannter Einlegteile hergestellt oder verschraubt oder verklebt oder durch wenigstens eine Klammer zusammengehalten sind und wobei Stirnflächen der jeweils inneren Stufe sich unter klemmender Zwischenlage der Dichtung gegenüber liegen. Hierdurch ist sowohl eine zuverlässiger und flüssigkeitsdichter Zusammenhalt der Düsenkörperabschnitte gewährleistet, als auch eine zuverlässige Verbindung von Dichtung und Düsenkörper sichergestellt.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Nadel und die Dichtung einteilig ausgebildet sind, wobei die Dichtung aus einem Kunststoff ausgebildet ist und an die Nadel angespritzt ist. Hierdurch wird der Zusammenbau der Farbdüsenbaugruppe vereinfacht. Hierzu könnte der Spritzvorgang zweistufig ausgeführt werden, insbesondere sofern die Nadel und die Membran aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sind. Alternativ könnte der Spritzvorgang auch einstufig ausgeführt werden, wobei hierzu die Nadel und die Membran in einem Spritzvorgang aus dem gleichen Werkstoff hergestellt werden.
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Es ist auch vorgesehen, dass die Dichtung formschlüssig mit der Nadel verbunden ist, wobei die Nadel zur Aufnahme der lochscheibenähnlichen Dichtung eine radial umlaufende Nut umfasst, in welche die Dichtung nach einer elastischen Aufweitung eingeschnappt ist. Hierdurch ist es möglich, mit geringem Aufwand Farbdüsenbaugruppen herzustellen, deren Dichtungen für unterschiedliche Farben und/oder Drücke geeignet sind.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Dichtung kraftschlüssig mit der Nadel verbunden ist, wobei die Nadel mit der lochscheibenähnlichen Dichtung verklebt oder verschweißt ist. Hierdurch ist es ebenfalls möglich, mit geringem Aufwand Farbdüsenbaugruppen herzustellen, deren Dichtungen für unterschiedliche Farben und/oder Drücke geeignet sind.
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Es ist auch vorgesehen, dass die hintere Innenmantelfläche durch die Nadelführung gebildet ist. Hierdurch kann auf zusätzliche Bauteile verzichtet und Material gespart werden.
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Schließlich ist es vorgesehen, dass die vordere Innenmantelfläche im Bereich des hinteren Flansches des vorderen Düsenkörperabschnitts ausgebildet ist. In diesem Bereich lässt sich die vordere Innenmantelfläche an einem als Spritzgussteil ausgebildeten vorderen Düsenkörperabschnitt technisch einfach als Entformungsschräge ausbilden.
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Das erfindungsgemäße Farbspritzgerät zur Erzeugung eines Farbsprühstrahls umfasst ein Frontend, ein Backend, einen Farbbehälter und eine Farbdüsenbaugruppe, wobei die Farbdüsenbaugruppe nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist. Hierdurch werden für das Farbspritzgerät die zu den Ansprüchen 1 bis 11 angeführten Vorteile erreicht.
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Es ist auch vorgesehen, dass die Farbdüsenbaugruppe derart zwischen dem Frontend und dem Backend aufgenommen ist, dass die Farbdüsenbaugruppe sowohl mit dem Frontend ausschließlich formschlüssig und/oder kraftschlüssig verbunden ist, als auch mit dem Backend ausschließlich formschlüssig und/oder kraftschlüssig verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, die Farbdüsenbaugruppe mit geringem Aufwand, zerstörungsfrei und wiederzusammensetzbar von den übrigen Bestandteilen des Farbspritzgeräts zu trennen und bequem zu reinigen oder durch eine neue oder generalüberholte Farbdüsenbaugruppe zu ersetzen und dann wieder mit den übrigen Bestandteilen des Farbspritzgeräts zu verbinden.
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Schließlich ist es auch vorgesehen, dass das Farbspritzgerät ein Gebläse, welches insbesondere als Radialgebläse ausgebildet ist, zur Erzeugung einer Luftströmung umfasst. Hierdurch kann auf einen Luftzuführschlauch verzichtet werden, so dass die Handhabung des Farbspritzgeräts vereinfacht ist.
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Im Sinne der Erfindung wird unter einer Farbdüsenbaugruppe eine Baugruppe verstanden, durch welche ein Farbstrahl erzeugbar ist und welche eine längsverschiebbare Nadel umfasst.
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Im Sinne der Erfindung wird unter einem Frontend eines Farbspritzgeräts eine erste Gehäusehälfte des Farbspritzgeräts verstanden, an welcher ein Farbbehälter angeschlossen ist.
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Im Sinne der Erfindung wird unter einem Backend eines Farbspritzgeräts eine zweite Gehäusehälfte des Farbspritzgeräts verstanden, an welcher ein Abzug angeordnet ist.
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Im Sinne der Erfindung wird unter einer als Membrandichtung ausgebildeten Dichtung eine Lochscheiben-förmige Dichtung verstanden, deren Dicke derart gering ist, dass die Dichtung derart elastisch verbiegbar ist, dass ein ein Loch der Dichtung umlaufender erster Ring und ein einen Außenumfang der Dichtung umlaufender zweiter Ring in parallel zueinander stehenden und voneinander beabstandeten Ebenen liegen können.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Hierbei zeigt:
- 1-3: ein erfindungsgemäßes Farbspritzgerät in Seitenansicht, geschnittener Seitenansicht und Explosionsansicht;
- 4: eine Seitenansicht der aus den 2 und 3 bekannten Farbdüsenbaugruppe;
- 5a, 5b: eine geschnittene Seitenansicht der in der 4 gezeigten Farbdüsenbaugruppe bei geschlossener Düsenöffnung und eine Detailansicht im Bereich der Dichtung;
- 6a, 6b: eine geschnittene Seitenansicht der in der 4 gezeigten Farbdüsenbaugruppe bei halb geöffneter Düsenöffnung und eine Detailansicht im Bereich der Dichtung;
- 7a, 7b: eine geschnittene Seitenansicht der in der 4 gezeigten Farbdüsenbaugruppe bei offener Düsenöffnung und eine Detailansicht im Bereich der Dichtung und
- 8: eine geschnittene Seitenansicht einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Farbdüsenbaugruppe, welche analog zu der 7a bei offener Düsenöffnung gezeigt ist.
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Die 1 bis 3 zeigen ein erfindungsgemäßes Farbspritzgerät 101 in Seitenansicht, geschnittener Seitenansicht und Explosionsansicht. Das Farbspritzgerät 101 umfasst ein Frontend 201, ein Backend 301, einen Farbbehälter 401 und eine zwischen dem Frontend 201 und dem Backend 301 aufgenommene Farbdüsenbaugruppe 1. Hierbei ist die Farbdüsenbaugruppe 1 nur in den 2 und 3 sichtbar.
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Aus der Explosionsdarstellung der 3 ist ersichtlich, dass die Farbdüsenbaugruppe 1 zwischen dem Frontend 201 und dem Backend 301 aufgenommen ist, wobei die Farbdüsenbaugruppe 1 bei der Montage zunächst in das Frontend 201 bis zum Anschlag eingesteckt wird und dann das Frontend 201 zusammen mit der Farbdüsenbaugruppe 1 in das Backend 301 eingeschoben wird.
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Das Frontend 201 umfasst auch eine Luftkappe 202 und eine Überwurfmutter 203. Nach dem Einschieben des mit der Farbdüsenbaugruppe 1 bestücken Frontends 201 wird dieses mittels der Überwurfmutter 203 und unter Zwischenlage der Luftkappe 202 mit dem Backend 301 verschraubt. Der Farbbehälter 401 kann vor oder nach der beschriebenen Montage in das Frontend 201 eingeschraubt werden.
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Das Backend 301 umfasst ein nicht näher dargestelltes elektrisches Gebläse 302, mit welchem über Einlässe 303 aus der Umgebung U Luft angesaugt wird und in Richtung des Frontends 201 geblasen wird, so dass die Luft um die Farbdüsenbaugruppe 1 herum und hierbei an der Farbdüsenbaugruppe 1 vorbei über die Luftkappe 202 derart ausgeblasen wird, dass diese im Betrieb entsprechend dem HVLP-Sprühverfahren zusammen mit einem aus der Farbdüsenbaugruppe 1 austretenden, schematisch dargestellten Farbstrahl FS wieder in die Umgebung U gelangt und mit diesem einen Farbsprühstrahl FSS bildet.
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Das Backend 301 umfasst weiterhin einen Abzug 304. Dieser wirkt über eine nicht dargestellte Mechanik derart auf einen mit einem federbelasteten Stößel 305 verbundenen Querbolzen 306, dass der federbelastete Stößel 305 mittels des Abzugs 304 gegen eine Spannfeder 307 zurückgezogen werden kann.
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In der in der 2 dargestellten Stellung ist eine Düsenöffnung 2 der Farbdüsenbaugruppe 1 durch eine Nadel 3 der Farbdüsenbaugruppe 1 verschlossen, da der Abzug 304 unbetätigt ist und die Spannfeder 307 den Stößel 305 mit einer derartigen Druckkraft gegen ein hinteres Ende 3b (siehe 3) der Nadel 3 drückt, dass diese unter Überwindung einer Druckkraft einer auf der Nadel 3 sitzenden Druckfeder 4 die Nadel 3 aus einer in der 7a gezeigten Offenstellung C in eine in der 2 und der 5a gezeigte Geschlossenstellung A drückt. Dies erfolgt, da die Federkraft der Spannfeder 307 größer ist als die Druckkraft der Druckfeder 4.
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Sofern ein Anwender den Abzug 304 in Pfeilrichtung x bestätigt, wird die Spannfeder 307 komprimiert, so dass die Druckfeder 4 die Nadel 3 unter Abstützung an der Nadelführung 8 und Anlage an einem Kragen 3c der Nadel 3 in Pfeilrichtung x gegen den Stößel 305 drücken kann und die Nadel 3 die in der 5a gezeigte Geschlossenstellung A in Richtung Offenstellung C (siehe 7a) verlässt, wobei der Stößel 305 hierbei durch die Nadel in die Pfeilrichtung x verschoben wird.
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In der 4 ist die Farbdüsenbaugruppe 1 in Seitenansicht gezeigt und die 5a, 6a und 7a zeigen die Farbdüsenbaugruppe 1 jeweils in geschnittener Seitenansicht, wobei die Nadel 3, eine Dichtung 5 und die Druckfeder 4 in unterschiedlichen Stellungen, nämlich der Geschlossenstellung A (siehe 5a), der Offenstellung C (siehe 7a) oder einer Zwischenstellung B (siehe 6a) stehen. In den 5b, 6b und 7b ist jeweils eine zur der 5a bzw. 6a bzw. 7a passende Detailansicht der Farbdüsenbaugruppe 1 im Bereich der Dichtung 5 gezeigt.
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Aus der 5a ist ersichtlich, dass die Nadel 3 von einem Düsenkörper 6 umgeben ist. Der Düsenkörper 6 umfasst eine Düsenöffnung 2, einen Farbzulauf 7 und eine Nadelführung 8. Die Dichtung 5 unterteilt einen durch den Düsenkörper 6 umschlossenen Innenraum 9 in einen Vorraum 10 und einen Farbraum 11. Die Dichtung 5 ist als Membrandichtung ausgebildet und ist ortsfest mit der Nadel 3 verbunden. Weiterhin ist die als Membrandichtung ausgebildete Dichtung 5 ortsfest mit dem Düsenkörper 6 verbunden Der Innenraum 9 umfasst zu der Nadelführung 8 hin eine Aufweitung 12.
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Durch die Nadel 3 und die Düsenöffnung 2 ist eine Farbdüse 13 gebildet.
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Hierbei ist die Dichtung 5 von der Nadel 3 bei geschlossener Farbdüse 13 bzw. in der Geschlossenstellung A stehender Nadel 3 derart in Richtung der Düsenöffnung 2 verformt, dass diese teilweise an einer vorderen Innenmantelfläche 12a der Aufweitung 12 anliegt, so dass ein Volumen VA11 des Farbraums 11 sowohl gegenüber einem Volumen VB11, welches der Farbraum 11 in der Zwischenstellung B einnimmt, als auch gegenüber einem Volumen VC11, welches der Farbraum 11 in der Offenstellung C einnimmt, minimiert ist. Hierbei liegt die Dichtung 5 in der Geschlossenstellung A der Nadel 3 mit einer vorderen kreisringförmigen Fläche KF5a an der vorderen Innenmantelfläche 12a an (siehe 5a und 5b). Hierbei liegt die Dichtung 5 in der Offenstellung C der Nadel 3 mit einer hinteren kreisringförmigen Fläche KF5b an einer hinteren Innenmantelfläche 12b der Aufweitung an (siehe 7a, 7b).
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In der Zwischenstellung B der Nadel 3 liegt die Dichtung 5 mit der vorderen kreisringförmigen Fläche KF5a und der hinteren kreisringförmigen Fläche KF5b berührungsfrei zwischen der vorderen Innenmantelfläche 12a und der hinteren Innenmantelfläche 12b der Aufweitung 12 des Innenraums 9 (siehe 6a, 6b).
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Auf diese Weise kann sich die Dichtung 5 in der Offenstellung C der Nadel 3 also bei vollständig geöffneter Farbdüse 13 an der hinteren Innenmantelfläche 12b abstützen, so dass diese durch den Druck der Farbe, welche den Farbraum 11 durchströmt, nur gering belastet ist.
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Der Düsenkörper 6 umfasst einen hohlzylinderähnlichen Mantel 14, wobei die Nadelführung 8 durch eine tellerförmige Lochscheibe 15 gebildet ist, welche an eine Innenmantelfläche 16 des hohlzylinderähnlichen Mantels 14 angeformt ist, und wobei eine Wandung 17 der tellerförmigen Lochscheibe 15 von dem Mantel 14 aus in Richtung der Druckfeder 4 geneigt ist. Hierdurch steht die Lochscheibe 15, welche die Nadelführung 8 bildet, derart schräg, dass diese eine von der Druckfeder 4 ausgehende Druckkraft gut auf den Mantel 14 übertragen kann.
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Bei den Darstellungen der 5a bis 7b ist davon auszugehen, dass diese die Farbdüsenbaugruppe 1 im eingebauten Zustand zeigen, so dass immer davon auszugehen ist, dass der federbelastete Stößel (siehe 2) abhängig von der Stellung des Abzugs so gegen das freie Ende 3b der Nadel 3 drückt, dass die Druckfeder 4 wie in den 5a, 6a und 7a gezeigt, unterschiedlich stark komprimiert ist. Hierbei ist die Druckfeder 4 in der Geschlossenstellung A (5a) am stärksten komprimiert und hierbei ist die Druckfeder 4 in der Offenstellung C (7a) am wenigstens stark komprimiert.
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Aus den 5a bis 7b ist auch ersichtlich, dass der Düsenkörper 6 zweiteilig ausgebildet ist und einen vorderen Düsenkörperabschnitt 18 mit der Düsenöffnung 2 und dem Farbzulauf 7 und einen hinteren Düsenkörperabschnitt 20 mit der Nadelführung 8 umfasst. Hierbei umfasst der vordere Düsenkörperabschnitt 18 einen zwei Stufen 19a, 19b umfassenden hinteren Flansch 19. Hierbei umfasst der hintere Düsenkörperabschnitt 20 einen zwei Stufen 21a, 21b umfassenden vorderen Flansch 21. Hierbei liegen Stirnflächen 19c, 21c der jeweils äußeren Stufe 19a, 21a aneinander an und sind ultraschallverschweißt. Hierbei liegen Stirnflächen 19d, 21d der jeweils inneren Stufe 19b, 21b sich unter klemmender Zwischenlage der Dichtung 5 gegenüber (siehe 5b).
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Die Dichtung 5 ist formschlüssig mit der Nadel 3 verbunden, wobei die Nadel 3 zur Aufnahme der lochscheibenähnlichen Dichtung 5 eine radial umlaufende Nut 5a umfasst (siehe 5b), in welche die Dichtung 5 nach einer elastischen Aufweitung eingeschnappt ist. Die Nadel 3 und die Dichtung 5 bilden zusammen einen zweiteiligen Verschiebeeinsatz 22, welcher in dem Düsenkörper 6 und relativ zu dem Düsenkörper 6 entlang einer Längsachse L1 (siehe 5a) der Farbdüsenbaugruppe 1 bewegbar ist.
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Die hintere Innenmantelfläche 12b ist durch die Nadelführung 8 gebildet. Die vordere Innenmantelfläche 12a ist im Bereich des hinteren Flansches 19 des vorderen Düsenkörperabschnitts 18 ausgebildet.
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Es ist zum Beispiel aus der 7b ersichtlich, dass die als Membrandichtung ausgebildeten Dichtung 5 als Lochscheiben-förmige Dichtung ausgebildet ist, welche eine Loch 51 aufweist, in welchem die Nadel 3 aufgenommen ist. Eine Dicke D5 der Dichtung 5 ist derart gering, dass die Dichtung 5 derart elastisch verformbar oder elastisch verbiegbar ist, dass ein Innenrand 52 der Dichtung 5, welcher das Loch 51 umschließt, und ein die Dichtung 5 umlaufender Außenrand 53 in parallel zueinander stehenden und voneinander beabstandeten Ebenen E52 und E53 liegen, wenn die Nadel 3 in der Geschlossenstellung A oder der Offenstellung C oder in einer Stellung zwischen der Zwischenstellung B und der Geschlossenstellung A oder zwischen der Zwischenstellung B und der Offenstellung C steht.
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In der 8 ist in geschnittener Seitenansicht eine Farbdüsenbaugruppe 901 gezeigt. Diese Farbdüsenbaugruppe 901 stellt bezüglich der in den vorhergehenden Figuren gezeigten Farbdüsenbaugruppe eine Ausführungsvariante dar, welche sich von der in den vorhergehenden Figuren gezeigten Variante nur durch eine abweichende Gestaltung eines Verschiebeeinsatzes 922 unterscheidet. Insofern wird bezüglich der übrigen Komponenten der Farbdüsenbaugruppe 901 und bezüglich ihrer grundsätzlichen Funktionsweise auf die Beschreibung zu der in den vorhergehenden Figuren gezeigten Farbdüsenbaugruppe verwiesen.
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Der Verschiebeeinsatz 922 umfasst eine Nadel 903 und eine Dichtung 905, welche als einteiliges Bauteil ausgebildet sind, welches den Verschiebeeinsatz 922 bildet. Hierbei ist die Dichtung 905 aus einem Kunststoff ausgebildet und an die Nadel 903 angespritzt.
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Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsvariante kann es auch vorgesehen sein, dass ein Verschiebeeinsatz derart ausgebildet ist, dass die Dichtung kraftschlüssig mit der Nadel verbunden ist, wobei die Nadel hierzu mit der lochscheibenähnlichen Dichtung verklebt oder verschweißt ist.
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Bei allen Ausführungsvarianten erfolgt beim Verschieben der Nadel eine wälzende Verformung der als Membrandichtung ausgebildeten Dichtung. Auf diese Weise unterliegt die Farbdüsenbaugruppe keinem Verschleiß, wie dieser bei der Verwendung einer gleitenden Dichtung auftritt.
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Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante ist es auch vorgesehen, dass die Farbdüsenbaugruppe stoffschlüssig mit einer weiteren Komponente des Farbspritzgeräts und insbesondere mit dem Frontend verbunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Farbdüsenbaugruppe von 101
- 2
- Düsenöffnung
- 3
- Nadel
- 3b
- hinteres Ende von 3
- 3c
- Kragen von 3
- 4
- Druckfeder von 3
- 5
- Dichtung
- 5a
- radial umlaufende Nut
- 6
- Düsenkörper von 1
- 7
- Farbzulauf von 6
- 8
- Nadelführung
- 9
- Innenraum von 6
- 10
- Vorraum von 90
- 11
- Farbraum von 9
- 12
- Aufweitung von 11
- 12a
- vordere Innenmantelfläche von 12
- 12b
- hintere Innenmantelfläche von 12
- 13
- Farbdüse
- 14
- hohlzylinderähnlicher Mantel
- 15
- tellerförmige Lochscheibe
- 16
- Innenmantelfläche
- 17
- Wandung von 15
- 18
- vorderer Düsenkörperabschnitt
- 19
- hinterer Flansch
- 19a
- äußere Stufe von 19
- 19b
- innere Stufe von 19
- 19c
- Stirnfläche von 19a
- 19d
- Stirnflächen von 19b
- 20
- hinterer Düsenkörperabschnitt
- 21
- vorderer Flansch
- 21a
- äußere Stufe
- 21b
- innere Stufe
- 21c
- Stirnfläche von 21a
- 21d
- Stirnflächen von 21b
- 22
- Verschiebeeinsatz
- 51
- Loch in 5
- 52
- Innenrand von 5 um 51
- 53
- Außenrand von 5
- 101
- Farbspritzgerät
- 201
- Frontend von 101
- 202
- Luftkappe
- 203
- Überwurfmutter
- 301
- Backend von 101
- 302
- elektrisches Gebläse
- 303
- Einlass an 301 für U
- 304
- Abzug
- 305
- federbelasteter Stößel
- 306
- Querbolzen
- 307
- Spannfeder von 305
- 401
- Farbbehälter von 101
- 901
- Farbdüsenbaugruppe (Ausführungsvariante)
- 903
- Nadel
- 905
- Dichtung
- 922
- Verschiebeeinsatz
- A
- Geschlossenstellung von 3
- B
- Zwischenstellung von 3
- C
- Offenstellung von 3
- D5
- Dicke von 5
- E52, E53
- Ebene von 52 bzw. 53
- FS
- Farbstrahl
- FSS
- Farbsprühstrahl
- KF5
- kreisringförmige Fläche von 5
- KF5a
- vordere kreisringförmige Fläche
- KF5b
- hintere kreisringförmige Fläche
- L1
- Längsachse von 1
- U
- Umgebung
- VA11
- Volumen von 11 in der Geschlossenstellung A
- VB11
- Volumen von 11 in der Zwischenstellung B
- VC11
- Volumen von 11 in der Offenstellung C
- x
- Pfeilrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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