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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten zur Aufbereitung von medizinischen Hohlkörperinstrumenten, welches einen Schritt SPÜLEN vorsieht, in dem die Hohlkörperinstrumente mit einer Reinigungsflüssigkeit durchspült werden, und einen nachfolgenden Schritt ENTWÄSSERN, in dem die Hohlkörperinstrumente mit Druckluft ausgeblasen und getrocknet werden. Die Erfindung betrifft darüber hinaus einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten, aufweisend einen einen Spülraum bereitstellenden Spülbehälter und mindestens einen darin angeordneten Beladungsträger zur Aufnahme mindestens eines medizinischen Hohlkörperinstruments, eine Anschlusseinrichtung, an die ein oder mehrere Kanäle eines medizinischen Hohlkörperinstruments fluidtechnisch angeschlossen werden können, eine an einer Seitenwand des Spülbehälters angeordnete Abgabeeinrichtung, durch die hindurch wahlweise Spülflüssigkeit oder Druckluft in Richtung des Spülraums abgegeben werden kann, ein Bereitstellungsmodul, mit einem ersten eingangsseitigen Anschluss für Reinigungsflüssigkeit und einem zweiten eingangsseitigen Anschluss für Druckluft sowie mindestens einem ausgangsseitigen Anschluss, von dem wahlweise Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft abgegeben werden kann, und welcher über eine Versorgungsleitung mit der Abgabeeinrichtung verbunden ist, und eine Kopplungsvorrichtung, mit der die Anschlusseinrichtung an die Abgabeeinrichtung automatisch angekoppelt und von dieser abgekoppelt werden kann.
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Ein gattungsgemäßer Reinigungs- und Desinfektionsautomat ist aus der
EP 1 946 692 A2 bekannt. Bei der Aufbereitung von medizinischen Hohlkörperinstrumenten werden diese mit einem solchen Automaten in einem ersten Schritt mit einer Reinigungsflüssigkeit durchspült, und einen darauffolgenden Schritt entwässert bzw. getrocknet, in dem die Innenkanäle Hohlkörperinstrumente mit Druckluft beaufschlagt werden. Um eine hinreichende Entwässerung bzw. Trocknung zu erreichen, wird für diesen Schritt eine lange Dauer und eine große Energiemenge benötigt.
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Die
DE 10 2016 225 884 A1 offenbart eine Aufbereitungsvorrichtung zur Aufbereitung von Hohlkörperinstrumenten mit einem Aufbereitungsraum und einer Anschlusseinrichtung, an die ein Kanal des Hohlkörperinstruments fluidtechnisch angeschlossen werden kann und welche eine Drucklufteinheit aufweist.
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Die
DE 10 2018 121 450 A1 offenbart einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten mit einem Modul zur Beaufschlagung von daran angeschlossenen englumigen Kanälen von Endoskopen mit einer Mediumsverteileinrichtung, die einen ersten Anschluss für eine Reinigungsflüssigkeit und einen zweiten Anschluss für Druckluft aufweist.
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Die
CH 679 447 A5 offenbart eine Maschine zum Reinigen von Endoskopen mit einem Spülraum, einer Anschlusseinrichtung zum Anschluss der Endoskope an Zufuhrrohre für Spülflüssigkeit und mit Mitteln zur Unterstützung der Reinigungswirkung durch pneumatische Druckstöße.
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Der Erfindung stellt sich das Problem, ein Verfahren zum Betreiben eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten zur Aufbereitung von medizinischen Hohlkörperinstrumenten sowie einen dafür eingerichteten Reinigungs- und Desinfektionsautomaten bereitzustellen, womit eine schnellere Entwässerung bzw. Trocknung und/oder eine verbesserte Entwässerungs- bzw. Trocknungsleistung erzielbar ist, dies insbesondere bei gleichem oder geringerem Energiebedarf.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren zum Betreiben eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten sowie durch einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Das vorgeschlagene Verfahren zum Betreiben eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten dient zur Aufbereitung von medizinischen Hohlkörperinstrumenten und sieht in an sich bekannter Weise einen Schritt SPÜLEN vor, in dem die Hohlkörperinstrumente, nämlich die Innenkanäle der Hohlkörperinstrumente, mit einer Reinigungsflüssigkeit durchspült werden, und einen dem Schritt SPÜLEN nachfolgenden Schritt ENTWÄSSERN, in dem diese dann mit Druckluft ausgeblasen und getrocknet werden.
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Der Reinigungs- und Desinfektionsautomat weist dabei einen einen Spülraum bereitstellenden Spülbehälter auf und einen darin angeordneten Beladungsträger zur Aufnahme eines medizinischen Hohlkörperinstruments oder mehrerer derartiger Hohlkörperinstrumente. Der Beladungsträger, etwa ein Spülkorb, ist dabei typischerweise aus dem Spülbehälter entnehmbar, beispielsweise in den Spülbehälter hinein- und herausfahrbar, angeordnet. Es können auch zwei oder mehr derartige Beladungsträger im Spülbehälter angeordnet sein, die jeweils zur Aufnahme eines medizinischen Hohlkörperinstruments oder mehrerer derartiger Hohlkörperinstrumente dienen.
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Der Reinigungs- und Desinfektionsautomat weist darüber hinaus eine Anschlusseinrichtung auf, an die ein oder mehrere Kanäle des medizinischen Hohlkörperinstruments fluidtechnisch angeschlossen werden können. Die Anschlusseinrichtung ist innerhalb des Spülraums angeordnet, vorzugsweise wird sie vom Beladungsträger getragen. Sie kann etwa fest oder lösbar am Beladungsträger angebracht sein. Zumindest ein Kanal eines medizinischen Hohlkörperinstruments kann an die Anschlusseinrichtung anschließbar sein, so dass Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft von der Anschlusseinrichtung aus in den Kanal des medizinischen Hohlkörperinstruments eingeleitet werden kann. Typischerweise ist hierfür eine Verbindungsleitung vorgesehen, die eingangsseitig an die Anschlusseinrichtung angeschlossen ist und ausgangsseitig an ein Ankopplungsstück des medizinischen Hohlkörperinstruments angeschlossen ist. Die Verbindungsleitung kann etwa als Schlauch ausgebildet sein. Vorzugsweise sind mehrere Kanäle eines oder mehrerer medizinischen Hohlkörperinstrumente fluidtechnisch an die Anschlusseinrichtung anschließbar. Insbesondere können alle Kanäle eines medizinischen Hohlkörperinstruments, bei dem es sich insbesondere um ein Endoskop handeln kann, an die Anschlusseinrichtung angeschlossen werden. Die Anschlusseinrichtung weist hierfür eine entsprechende Anzahl von Anschlüssen auf, die jeweils mit einem Ankopplungsstück des Hohlkörperinstruments über eine Verbindungsleitung verbunden werden können.
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Des Weiteren weist der Reinigungs- und Desinfektionsautomat eine an einer Wandung des Spülbehälters angeordnete Abgabeeinrichtung auf, durch die hindurch wahlweise Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft in Richtung des Spülraums abgegeben werden kann. Die Abgabeeinrichtung weist hierfür zumindest einen Andockflansch mit einer Öffnung zum Spülraum auf. Durch die Abgabeeinrichtung hindurch kann somit Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft von außerhalb des Spülraums in den Spülraum eingeführt werden. Außerdem weist der Reinigungs- und Desinfektionsautomat eine Kopplungsvorrichtung auf, mit der die Anschlusseinrichtung an die Abgabeeinrichtung automatisch angekoppelt und von dieser abgekoppelt werden kann. Bei Ankopplung der Anschlusseinrichtung an die Abgabeeinrichtung ist eine fluidtechnische, insbesondere dichte oder zumindest nahezu dichte, für die Einleitung von Reinigungsflüssigkeit und Druckluft geeignete Verbindung von außerhalb des Spülraums über die Abgabeeinrichtung in die Anschlusseinrichtung und von dort weiter in zumindest einen Kanal eines daran angeschlossenen Hohlkörperinstruments gegeben.
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Gemäß einem weiteren Merkmal weist die Abgabeeinrichtung dabei mehrere Andockflansche auf, durch die hindurch jeweils Spülflüssigkeit oder Druckluft in Richtung des Spülraums abgegeben werden kann. In damit korrespondierender Weise weist die Anschlusseinrichtung in diesem Fall eingangsseitig ebenfalls mehrere, nämlich für die mehreren Andockflansche jeweils einen Anschlussstutzen bereit. Diese Anschlussstutzen weisen ausgangseitig jeweils die oben beschriebenen Anschlüsse auf, die jeweils mit einem Kanal eines aufzubereitenden Hohlkörperinstrument fluidtechnisch verbunden werden können bzw. verbunden sind.
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Bei Abkopplung der Anschlusseinrichtung von der Abgabeeinrichtung sind die Anschlusseinrichtung und die Abgabeeinrichtung mit einem Abstand voneinander angeordnet.
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Dabei sind der oder die Andockflansche der Abgabeeinrichtung und der oder die Anschlussstutzen der Anschlusseinrichtung voneinander beabstandet. Im abgekoppelten Zustand gelangt Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft bei Austritt aus der Abgabeeinrichtung unmittelbar in den Spülraum und kann daher allenfalls zu einem geringen Anteil in die beabstandete Anschlusseinrichtung und weiter zu einem Kanal des Hohlkörperinstruments gelangen.
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Das Ankoppeln und Abkoppeln von Anschlusseinrichtung und Abgabeeinrichtung durch die Kopplungsvorrichtung erfolgt automatisch, insbesondere gesteuert durch eine Steuereinrichtung des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten. Dabei können Anschlusseinrichtung und Abgabeeinrichtung beispielsweise mittels eines Aktors relativ zueinander verfahren werden. So kann etwa eine aus der
EP 1 946 692 A2 bekannte Zugeinrichtung vorhanden sein, mittels der die Anschlusseinrichtung im Kopplungsfall an die Abgabeeinrichtung herangezogen wird.
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Der Reinigungs- und Desinfektionsautomat weist darüber hinaus ein Bereitstellungsmodul auf, ausgerüstet eingangsseitig mit einem ersten Anschluss für Reinigungsflüssigkeit und einem zweiten eingangsseitigen Anschluss für Druckluft. Das Bereitstellungsmodul kann in einem dem Spülbehälter nebengeordneten Technikraum des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten, also außerhalb des Spülbehälters, angeordnet sein. Ausgangsseitig weist das Bereitstellungsmodul mindestens einen Anschluss auf, von dem wahlweise Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft abgegeben werden kann. Der mindestens eine ausgangsseitige Anschluss des Bereitstellungsmoduls ist über eine Versorgungsleitung mit der Abgabeeinrichtung verbunden. Somit kann Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft ausgehend vom Bereitstellungsmodul aus dessen Anschluss heraus über die Versorgungsleitung zur Abgabeeinrichtung gelangen und von dieser weiter in den Spülraum oder bei angekoppelter Anschlusseinrichtung weiter in einen an die Anschlusseinrichtung angeschlossenen Kanal eines Hohlkörperinstruments geleitet werden. Vorzugsweise weist das Bereitstellungsmodul mehrere ausgangsseitige Anschlüsse auf, welche jeweils über eine Versorgungsleitung mit der Abgabeeinrichtung verbunden sind. Die einzelnen ausgangsseitigen Anschlüsse des Bereitstellungsmoduls sind somit jeweils mit einem der Andockflansche der Abgabeeinrichtung durch separate Versorgungsleitungen fluidtechnisch verbunden. Vorzugsweise ist in diesem Fall das Bereitstellungsmodul dazu eingerichtet, über die mehreren ausgangsseitigen Anschlüsse und die zugehörigen Versorgungsleitungen die einzelnen Andockflansche parallel, also gleichzeitig mit Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft zu beaufschlagen. Alternativ oder als zusätzliche Option kann das Bereitstellungsmodul auch dazu eingerichtet sein, über die mehreren ausgangsseitigen Anschlüsse und die zugehörigen Versorgungsleitungen die einzelnen Andockflansche sequentiell, also nacheinander und damit einzeln mit Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft zu beaufschlagen.
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Das Bereitstellungsmodul kann mit seinem eingangsseitigen Anschluss für Druckluft beispielsweise mit einem externen Druckluftnetz oder einer separaten Einheit zur Drucklufterzeugung, welche auch Teil des Reinigungs- und Desinfektionsautomat sein kann, verbunden sein.
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Im Betriebsfall des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten wird im Schritt SPÜLEN ein aufzubereitendes Hohlkörperinstrument, welches auf dem Beladungsträger angeordnet und mit seinen Innenkanälen an die Anschlusseinrichtung z.B. mit Schläuchen angeschlossen wurde, mit der Reinigungsflüssigkeit durchspült. Dabei wird die Reinigungsflüssigkeit ausgehend vom Bereitstellungsmodul aus dessen Anschluss heraus über die Versorgungsleitung zur Abgabeeinrichtung geleitet und von dieser über die daran angekoppelte Anschlusseinrichtung weiter in mindestens einen inneren Kanal, typischerweise mehrere Kanäle des Hohlkörperinstruments geleitet. Die Reinigungsflüssigkeit dabei tritt in den Kanal des Hohlkörperinstruments an dessen Ankopplungsstück ein und an dem distalen Ausgang des Kanals wieder aus, wobei sie somit in den Spülraum gelangt. Die Reinigungsflüssigkeit ist dabei typischerweise Wasser, ggf. versetzt mit Reinigungsmittel. Die Reinigungsflüssigkeit kann dabei auch zusätzlich mit Druckluft vermischt sein und/oder Reinigungsflüssigkeit und Druckluft können zur Herstellung von gepulsten „Reinigungsflüssigkeitspaketen“ alternierend in die Kanäle des Hohlkörperinstruments geleitet werden. Eine derartige Abgabe von Reinigungsflüssigkeit und Druckluft über dessen ausgangsseitigen Anschluss oder dessen mehreren ausgangsseitigen Anschlüsse ist mittels des Bereitstellungsmodul einstellbar und kann über die Steuereinrichtung des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten gesteuert werden.
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Im nachfolgenden Schritt ENTWÄSSERN wird das aufzubereitende Hohlkörperinstrument in entsprechender Weise mit Druckluft ausgeblasen und getrocknet. Am Ende dieses Schritts ist der Aufbereitungsprozess beendet und die Anschlusseinrichtung wird von der Abgabeeinrichtung abgekoppelt. In diesem Zustand kann der Beladungsträger mit dem Hohlkörperinstrument aus dem Reinigungs- und Desinfektionsautomat entnommen bzw. herausgefahren werden. Das Hohlkörperinstrument kann schließlich von der Anschlusseinrichtung getrennt werden und steht alsdann zur Wiederverwendung bereit.
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Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die Anschlusseinrichtung mittels der Kopplungsvorrichtung nach Abschluss des Schritts SPÜLEN von der Abgabeeinrichtung abgekoppelt und nach Ablauf einer Wartezeit nach dem Abkoppeln wieder an die Abgabeeinrichtung angekoppelt wird. Dabei wird vom ausgangsseitigen Anschluss des Bereitstellungsmoduls - oder ggf. den mehreren ausgangsseitigen Anschlüssen des Bereitstellungsmoduls - während der Wartezeit, und somit bei abgekoppelter Anschlusseinrichtung, Druckluft abgegeben. Erst nach dem anschließenden Wiederankoppeln der Anschlusseinrichtung an die Abgabeeinrichtung wird der Schritt ENTWÄSSERN wie oben beschrieben durchgeführt. Zwischen dem Schritt SPÜLEN und dem Schritt ENTWÄSSERN findet gemäß der Erfindung somit ein Zwischenschritt statt, bei dem die Anschlusseinrichtung von der Abgabeeinrichtung vorübergehend abgekoppelt und die Abgabeeinrichtung in diesem abgekoppelten Zustand vom Bereitstellungsmodul mit Druckluft beaufschlagt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt, dass Flüssigkeit aus dem Leitungsweg oder den Leitungswegen zwischen Bereitstellungsmodul und dem Andockflansch oder den Andockflanschen der Abgabeeinrichtung, d.h. insbesondere aus der Versorgungsleitung oder den Versorgungsleitungen, ausgetrieben und somit unmittelbar, d.h. unter Umgehung der Kanäle des Hohlkörperinstruments, in den Spülraum gefördert wird. Es wird somit vermieden, dass diese Flüssigkeit durch den Kanal oder die Kanäle des Hohlkörperinstruments gefördert wird. Das Verfahren erfordert zwar insbesondere ein zusätzliches Abkoppeln und Ankoppeln der Anschlusseinrichtung von der Abgabeeinrichtung. Es zeigt sich jedoch, dass durch diesen zusätzlichen Schritt der daran anschließende Schritt ENTWÄSSERUNG sich wesentlich verkürzt, so dass sich die Gesamtdauer des Verfahrens bei gleichem oder sogar verbessertem Trocknungsergebnis ebenfalls deutlich reduziert oder sich das Trocknungsergebnis und/oder die Hygiene verbessert bei gleicher oder sogar verkürzter Verfahrensdauer. Mit einer Verkürzung des Schritts ENTWÄSSERUNG unmittelbar verbunden ist auch eine Verringerung des Energiebedarfs für diesen Schritt und auch für das Aufbereitungsverfahren insgesamt.
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Es wird darüber hinaus ein Reinigungs- und Desinfektionsautomat zur Aufbereitung von medizinischen Hohlkörperinstrumenten vorgeschlagen, welcher einen einen Spülraum bereitstellenden Spülbehälter, mindestens einen darin angeordneten Beladungsträger zur Aufnahme mindestens eines medizinischen Hohlkörperinstruments, eine Anschlusseinrichtung, an die ein oder mehrere Kanäle des medizinischen Hohlkörperinstruments fluidtechnisch angeschlossen werden können, eine an einer Seitenwand des Spülbehälters angeordnete Abgabeeinrichtung, durch die hindurch wahlweise Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft in Richtung des Spülraums abgegeben werden kann, ein Bereitstellungsmodul, mit einem ersten eingangsseitigen Anschluss für Reinigungsflüssigkeit und einem zweiten eingangsseitigen Anschluss für Druckluft sowie mindestens einem ausgangsseitigen Anschluss, von dem wahlweise Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft abgegeben werden kann, und welcher über eine Versorgungsleitung mit der Abgabeeinrichtung verbunden ist, und eine Kopplungsvorrichtung, mit der die Anschlusseinrichtung an die Abgabeeinrichtung automatisch angekoppelt und von dieser abgekoppelt werden kann, aufweist. Außerdem weist der Reinigungs- und Desinfektionsautomat eine Steuereinrichtung auf, welche ausgebildet und eingerichtet ist, das zuvor beschriebene Verfahren durchzuführen. Dabei ist die Steuereinrichtung insbesondere dazu eingerichtet, die Kopplungsvorrichtung anzusteuern, um das Ankoppeln und Abkoppeln zwischen Anschlusseinrichtung und Abgabeeinrichtung in der erfindungsgemäßen Weise zu bewirken. Darüber hinaus ist sie dazu eingerichtet, das Bereitstellungsmodul zur Abgabe von Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft anzusteuern.
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Gemäß einem weiteren Merkmal sollte die Wartezeit, und somit die Druckluftabgabe bei abgekoppelter Anschlusseinrichtung, mindestens eine Sekunde, vorzugsweise mindestens 2 Sekunden betragen, insbesondere sollte sie beispielsweise zwischen 1 und 10 Sekunden, insbesondere zwischen 2 und 5 Sekunden betragen. Diese Dauer genügt, um den Leitungsweg oder die Leitungswege zwischen Bereitstellungsmodul und dem Andockflansch bzw. den Andockflanschen der Abgabeeinrichtung weitgehend bzw. hinreichend von Flüssigkeit zu befreien. Durch die kurze Dauer trägt dieser zusätzliche Schritt zur Gesamtdauer des Verfahrens nur unwesentlich bei.
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Dabei kann die Wartezeit fest vorgegeben oder vorgebbar sein. Es ist auch möglich, dass die Wartezeit abhängig von einem während der Wartezeit erfassten Druckabfall im Bereitstellungsmodul eingestellt oder beendet wird. Beispielsweise kann die Wartezeit beendet werden, sobald ein im Bereitstellungsmodul und/oder in der Versorgungsleitung während der Wartezeit erfasster Druckabfall einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Hierzu kann ein Drucksensor am Bereitstellungsmodul oder der Versorgungsleitung angeordnet sein. Das Überschreiten des Grenzwertes kann als Indiz verstanden werden, dass der Leitungsweg bzw. die Leitungswege zwischen Bereitstellungsmodul und dem Andockflansch oder den Andockflanschen der Abgabeeinrichtung von Flüssigkeit hinreichend befreit sind. Sobald die Wartezeit beendet ist, wird die Anschlusseinrichtung mittels der Kopplungsvorrichtung wieder an die Abgabeeinrichtung angekoppelt und unmittelbar im Anschluss der Schritt ENTWÄSSERN durchgeführt.
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Während der Wartezeit wird vom ausgangseitigen Anschluss oder den ausgangsseitigen Anschlüssen des Bereitstellungsmoduls Druckluft abgegeben und über die Versorgungsleitung bzw. Versorgungsleitungen zum Andockflansch oder zu den Andockflanschen der Abgabeeinrichtung geführt. Die Beaufschlagung mit Druckluft kann über die Beendigung der Wartezeit hinaus und weiter im Schritt ENTWÄSSERN aufrechterhalten werden. Es ist aber auch möglich und zweckmäßig, dass die Druckluftabgabe durch das Bereitstellungsmodul nach Ablauf der Wartezeit für den Vorgang des Ankoppelns der Anschlusseinrichtung an die Abgabeeinrichtung kurzzeitig unterbrochen wird. Während des Ankoppelns der Anschlusseinrichtung an die Abgabeeinrichtung wird in diesem Fall somit keine Druckluft vom Bereitstellungsmodul abgegeben. Sobald die Ankopplung abgeschlossen ist, wird die Druckluftbeaufschlagung zur Durchführung des Schritts ENTWÄSSERN wieder aufgenommen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal kann das Bereitstellungsmodul innerhalb eines Kreislaufs von Reinigungsflüssigkeit angeordnet sein. Dabei gelangt während des Schrittes SPÜLEN Reinigungsflüssigkeit in dem Kreislauf vom Spülraum über das Bereitstellungsmodul, die Abgabeeinrichtung, die Anschlusseinrichtung und das daran angeschlossene Hohlkörperinstrument zurück in den Spülraum. Zur Förderung der Reinigungsflüssigkeit in diesem Kreislauf kann etwa eine Umwälzpumpe dienen. Diese pumpt die in einem in einem unteren Bereich des Spülbehälters angeordnete Sammeltopf gesammelte Reinigungsflüssigkeit über eine erste Kreislaufleitung zum Bereitstellungsmodul, von dem die Reinigungsflüssigkeit in bereits beschriebener Weise weiter in zu der Abgabeeinrichtung, der Anschlusseinrichtung und durch das daran angeschlossene Hohlkörperinstrument geleitet wird. Dieses verlässt sie am distalen Ausgang eines Kanals bzw. mehrerer Kanäle des Hohlkörperinstruments und sammelt sich anschließend wieder im Sammeltopf.
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Neben dem beschriebenen, insbesondere ersten, Kreislauf von Reinigungsflüssigkeit, der eine Innenspülung der Hohlkörperinstrumente bewirkt, ist in dem Verfahren zum Betreiben eines Reinigungs- und Desinfektionsautomaten vorzugsweise ein zweiter Kreislauf von Reinigungsflüssigkeit vorgesehen, der eine Außenspülung der Hohlkörperinstrumente bewirkt. Hierzu wird die Reinigungsflüssigkeit während des Schrittes SPÜLEN Reinigungsflüssigkeit in diesem zweiten Kreislauf vom Spülraum über zweite Kreislaufleitungen zu einer Sprüheinrichtung geführt, welche die Hohlkörperinstrumente von außen abspült, wodurch die Reinigungsflüssigkeit zurück in den Spülraum gelangt. Die Sprüheinrichtung kann dabei eine oder mehrere feststehende Sprühdüsen und/oder einen oder mehrere drehbare Sprüharme aufweisen. Zur Förderung der Reinigungsflüssigkeit in diesem zweiten Kreislauf kann ebenso eine Umwälzpumpe dienen. Für die Förderung der Reinigungsflüssigkeit im ersten und zweiten Kreislauf können dabei jeweils separate Umwälzpumpen eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich, dass lediglich eine Umwälzpumpe vorhanden ist, die das Umwälzen der Reinigungsflüssigkeit in beiden Kreisläufen bewirkt. In diesem Fall kann hinter der Druckseite der Umwälzpumpe eine Wasserweiche oder eine Leitungsgabelung vorhanden sein, die die Reinigungsflüssigkeit auf beide Kreisläufe verteilt. Denkbar ist auch, dass die Reinigungsflüssigkeit dadurch wahlweise bzw. abwechselnd in den ersten oder den zweiten Kreislauf geleitet werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten in nicht gekoppeltem Zustand
- 2 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten in gekoppeltem Zustand
- 3 eine schematische Ansicht von Teilbereichen des erfindungsgemäßen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten in nicht gekoppeltem Zustand
- 4 eine schematische Ansicht von Teilbereichen des erfindungsgemäßen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten in gekoppeltem Zustand
- 5 einen erfindungsgemäßen Verfahrensablauf
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1. Dieser weist einen Spülbehälter 2 auf, welcher einen Spülraum 3 umfasst, in dem zwei Beladungsträger 4 angeordnet sind, die man auch als Spülkörbe bezeichnen könnte. Auf den Beladungsträgern 4 ist in diesem Beispiel jeweils ein Beladungsgut 8 angeordnet, nämlich ein z.B. medizinisches Hohlkörperinstrument, welches einen oder mehrere Innenkanäle aufweist. Das Beladungsgut 8 ist in dem mit dem Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 durchzuführenden Aufbereitungsverfahren 30 sowohl von außen als auch von innen zu reinigen. Die Beladungsgüter 8 können von außen mittels zweier im Spülraum 3 angeordneter Sprüharme 5 mit Reinigungsflüssigkeit besprüht werden. Die Reinigungsflüssigkeit sammelt sich während der Reinigung in einem den Spülraum 3 nach unten abschließenden Sammeltopf, von wo aus die Reinigungsflüssigkeit mittels einer Umwälzpumpe 6 über zweite Kreislaufleitungen 7 zu den Sprüharmen 5 gefördert werden kann. Auf diese Weise ist ein Spülkreislauf 27 zur Außenreinigung des Beladungsguts 8 gebildet.
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An den Beladungsträgern 4 ist jeweils eine Anschlusseinrichtung 9 angeordnet, insbesondere ist diese fest oder lösbar mit dem jeweiligen Beladungsträger 4 verbunden. Die Anschlusseinrichtung 9 kann auch als Anschlussplatte bezeichnet werden. Sie weist mindestens einen Anschluss 18 auf, der bei Einlegen des Hohlkörperinstruments 8 in den Beladungsträger 4 mit einem Ankopplungsstück 10 des Hohlkörperinstruments 8 verbunden werden kann, etwa über eine Verbindungsleitung 11, z.B. ein Schlauch. In der Regel weist das Hohlkörperinstrument 8 mehrere Innenkanäle auf. Daher weist die Anschlusseinrichtung 9 typischerweise mehrere Anschlüsse 18 auf, so dass die einzelnen Innenkanäle jeweils separat mit einem der Anschlüsse 18 verbindbar sind.
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An einer Seitenwand 15 des Spülbehälters 2 sind ein oder mehrere (hier gezeigt zwei) Abgabeeinrichtungen 12 angeordnet. Durch diese hindurch kann wahlweise Spülflüssigkeit oder Druckluft in Richtung des Spülraums 3 abgegeben werden. Den Abgabeeinrichtungen 12 zugeordnet ist jeweils eine Kopplungsvorrichtung 13, mit der die jeweilige Anschlusseinrichtung 9 an die korrespondierende Abgabeeinrichtung 12 automatisch angekoppelt und von dieser abgekoppelt werden kann. 1 zeigt den abgekoppelten Zustand, während 2 eine entsprechende Darstellung des angekoppelten Zustands darstellt. Für jeden Beladungsträger 4 steht jeweils eine Kupplungsvorrichtung 13 mit einer Abgabeeinrichtung bereit.
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3 zeigt eine etwas detailliertere Darstellung insbesondere von einer Abgabeeinrichtung 12 und einer Anschlusseinrichtung 9 in abgekoppeltem Zustand und
4 eine entsprechende Darstellung im angekoppelten Zustand für einen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 wie er etwa in
1 oder
2 gezeigt ist. Die Kopplungsvorrichtung 13 kann ohne Beschränkung der Allgemeinheit beispielsweise wie in
EP 1946692 A2 ausgebildet sein. Gemäß
3 weist die Kopplungsvorrichtung 13 beispielsweise einen motorbetriebenen Aktor mit einem z.B. als pilzförmigen Kopf 14 ausgebildetem Kopplungselement auf, das bei Einschieben des Beladungsträgers 4 in den Spülbehälter 2 in eine von der Anschlusseinrichtung 9 bereitgestellte Nut eingreift. Dadurch kann die Anschlusseinrichtung 9 mittels des Aktors an die Abgabeeinrichtung 12 zum Ankoppeln herangezogen und zum Abkoppeln von dieser in die entgegengesetzte Richtung weggeschoben werden.
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Typischerweise weist eine Abgabeeinrichtung 12 mehrere Andockflansche 16 auf, durch die hindurch jeweils Spülflüssigkeit oder Druckluft in Richtung des Spülraums 3 abgegeben werden kann, in 3 sind beispielsweise zwei Andockflansche 16 zu erkennen. In damit korrespondierender Weise weist die Anschlusseinrichtung 9 eingangsseitig ebenfalls mehrere Anschlussstutzen 17 (in 3 zwei), nämlich für die mehreren Andockflansche 16 jeweils einen Anschlussstutzen 17 bereit. Diese Anschlussstutzen 17 weisen ausgangseitig jeweils einen Anschluss 18 auf, die jeweils mit einem Kanal eines aufzubereitenden Hohlkörperinstrument 8 fluidtechnisch verbunden werden können bzw. verbunden sind, etwa jeweils über eine Verbindungsleitung 11.
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Im abgekoppelten Zustand gelangt von der Abgabeeinrichtung 12 abgegebene Spülflotte oder Druckluft bei Austritt aus einem Andockflansch 16 unmittelbar in den Spülraum 3, wie in 3 mit den Pfeilen 19 dargestellt. Im in 4 dargestellten angekoppelten Zustand fluchten die Andockflansche 16 der Abgabeeinrichtung 12 mit den Anschlussstutzen 17 der Anschlusseinrichtung 9 miteinander, so dass von der Abgabeeinrichtung 12 abgegebene Spülflotte oder Druckluft bei Austritt aus einem Andockflansch 16 über einen Anschlussstutzen 17 und dessen korrespondierendem ausgangsseitigen Anschluss 18 und die damit verbundene Verbindungsleitung 11 zu einem Ankopplungsstück 10 des Hohlkörperinstruments 8 und somit in einen Innenkanal eines Hohlkörperinstruments 8 geleitet wird. Es ist im angekoppelten Zustand so eine im wesentliche fluiddichte Verbindung von der Abgabeeinrichtung 12 bis in den Innenkanal des Hohlkörperinstruments 8 geschaffen.
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Der erfindungsgemäße Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 umfasst wie in 1 bis 4 dargestellt außerdem ein Bereitstellungsmodul 20, welches über einen ersten eingangsseitigen Anschluss 21 mit Reinigungsflüssigkeit und über einen zweiten eingangsseitigen Anschluss 22 mit Druckluft versorgt wird. Das Bereitstellungsmodul 20 kann über mindestens einen ausgangsseitigen Anschluss 23 wahlweise Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft abgeben, dieser Anschluss 23 ist über eine Versorgungsleitung 24 mit der Abgabeeinrichtung 12 verbunden. Somit kann Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft ausgehend vom Bereitstellungsmodul 20 aus dessen Anschluss 23 heraus über die Versorgungsleitung 24 zur Abgabeeinrichtung 12 gelangen und von dieser weiter in den Spülraum 3 oder bei angekoppelter Anschlusseinrichtung 9 weiter in einen an die Anschlusseinrichtung 9 angeschlossenen Kanal eines Hohlkörperinstruments 8 geleitet werden. Typischerweise weist das Bereitstellungsmodul 20 dabei mehrere ausgangsseitigen Anschlüsse 23 auf (in 3 sind beispielsweise zwei zu erkennen) korrespondierend zu den mehreren Andockflanschen 16 der Abgabeeinrichtung 12, so dass alle Andockflansche 16 jeweils über separate Versorgungsleitungen 24 mit Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft beaufschlagt werden können. Pro Beladungsebene bzw. Beladungsträger 4 kann eine Abgabeeinrichtung und für jede Abgabeeinrichtung ein Bereitstellungsmodul vorhanden sein.
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Ein Bereitstellungsmodul 20 kann mit seinem eingangsseitigen Anschluss 22 für Druckluft beispielsweise mit einem externen Druckluftnetz oder einer separaten Einheit zur Drucklufterzeugung, welche auch Teil des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 sein kann, verbunden sein.
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Das mindestens eine Bereitstellungsmodul 20 ist innerhalb eines Kreislaufs 26 von Reinigungsflüssigkeit angeordnet. Dabei gelangt während des Schrittes SPÜLEN Reinigungsflüssigkeit über den Kreislauf 26 vom Spülraum 3 mittels einer ersten Kreislaufleitung 25 über den ersten eingangsseitigen Anschluss 21 zunächst zu einem Bereitstellungsmodul 20, von dort weiter über eine Verbindungsleitung 24 zur Abgabeeinrichtung 12 und die angekoppelte Anschlusseinrichtung 9 und das daran angeschlossene Hohlkörperinstrument 8 zurück in den Spülraum 3. Die Reinigungsflüssigkeit tritt dabei am distalen Ausgang eines Kanals bzw. mehrerer Kanäle aus dem Hohlkörperinstrument 8 entsprechend des Pfeils 27 aus und sammelt sich anschließend wieder im in einem unteren Bereich des Spülbehälters 2 angeordneten Sammeltopf. Zur Förderung der Reinigungsflüssigkeit in diesem der Innenreinigung des Reinigungsguts dienenden Kreislauf 26 dient eine Umwälzpumpe 6. Diese pumpt die im Sammeltopf gesammelte Reinigungsflüssigkeit zum Bereitstellungsmodul 20 bzw. ggf. zu den mehreren Bereitstellungsmodulen 20. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel dient die Umwälzpumpe 6 gleichzeitig zur Förderung der Reinigungsflüssigkeit in dem der Innenreinigung des Reinigungsguts dienenden ersten Kreislauf 26 also auch zur Förderung der Reinigungsflüssigkeit in dem der Außenreinigung des Reinigungsguts dienenden zweiten Kreislauf 27.
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Der erfindungsgemäße Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1, wie er etwa in 1 und 2 gezeigt ist, umfasst darüber hinaus eine in den Zeichnungen nicht explizit dargestellte Steuereinrichtung zur Steuerung des Betriebs des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1. Insbesondere wird mittels der Steuereinrichtung das Bereitschaftsmodul oder die Bereitschaftsmodule 20 angesteuert, so dass ansprechend auf Steuerbefehle der Steuereinrichtung vom ausgangsseitigen Anschluss bzw. von den ausgangsseitigen Anschlüssen 23 wahlweise Reinigungsflüssigkeit oder Druckluft abgegeben wird. Gleichfalls wird insbesondere auch die Kopplungsvorrichtung 13 angesteuert, so dass ansprechend auf Steuerbefehle der Steuereinrichtung die Anschlusseinrichtung 9 an die Abgabeeinrichtung 12 automatisch angekoppelt oder von dieser abgekoppelt wird.
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Die Steuereinrichtung ist zur Steuerung des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 gemäß 1 und 2 eingerichtet, um dieses in der in 5 beschriebenen Verfahrensweise zu betreiben.
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Vor Beginn eines Aufbereitungsprozesses 30 ist das Beladungsgut 8 auf einem Beladungsträger 4 anzuordnen. Dabei muss der Benutzer (ein oder) mehrere Ankopplungsstücke des Beladungsguts 8 mittels (ein oder) mehrerer Verbindungsleitungen 11 an die Anschlusseinrichtung 9 anschließen. Der Beladungsträger 4 wird anschließend in den Spülbehälter 2 eingeschoben. Dabei greift ein Kopplungselement 14 der Kopplungsvorrichtung 13 in eine von der Anschlusseinrichtung 9 bereitgestellte Nut ein. Anschlusseinrichtung 9 und Abgabeeinrichtung 12 stehen in dieser Stellung zur automatischen Ankopplung mittels der Kopplungsvorrichtung 13 bereit, befinden sich jedoch noch in abgekoppeltem Zustand wie in 1 und 3 dargestellt. Anschließend kann ein Aufbereitungsprozesses 30 gestartet werden.
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Mit dem Start 31 eines mit dem Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 durchzuführenden Aufbereitungsprozesses 30 von Beladungsgut 8, also beispielsweise einem oder mehrerer medizinischer Hohlkörperinstrumente, erfolgt zunächst ein Schritt 32 des automatischen Ankoppelns der Anschlusseinrichtung an die Abgabeeinrichtung mittels der Kopplungsvorrichtung, bevor im Anschluss daran der Schritt 33 des SPÜLENS stattfindet, bei dem das Beladungsgut 8 von außen mit Reinigungsflüssigkeit besprüht und Innenkanäle des Reinigungsguts auch von innen mit der Reinigungsflüssigkeit durchspült wird. Der Schritt SPÜLEN 33 kann auch einer Vielzahl einzelner Schritte aufgebaut sein, die für die Erfindung nicht weiter wesentlich sind und hier nicht weiter beschrieben werden.
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Nach diesem Schritt 33 folgt nicht wie im Stand der Technik beschrieben sofort der Schritt ENTWÄSSERN. Stattdessen folgt unmittelbar nach Abschluss des Schritts 33 erfindungsgemäß ein Schritt 34 des automatischen Abkoppelns der Anschlusseinrichtung 9 von der Abgabeeinrichtung 12 mittels der Kopplungsvorrichtung 13. Anschließend folgt eine Wartezeit in Schritt 35. Während dieser Wartezeit 35 wird vom ausgangseitigen Anschluss bzw. den ausgangsseitigen Anschlüssen 23 des Bereitstellungsmoduls 20 Druckluft abgegeben. Diese gelangt über die Versorgungsleitung oder Versorgungsleitungen 24 zur Abgabeeinrichtung 12 und tritt aus einem oder mehreren Andockflanschen 16 unmittelbar in den Spülraum 3, wie in 3 mit den Pfeilen 19 dargestellt. Dabei treibt die Druckluft auch die im Bereitstellungsmodul 20, den ausgangsseitigen Anschlüssen 23, den Versorgungsleitungen 24 und der Abgabeeinrichtung 12 bzw. den Andockflanschen 16 vorhandene Restflüssigkeit heraus und befördert sie zum allergrößten Teil in den Spülraum 3. Nach Ablauf der Wartezeit 35 schließt sich ein Schritt 36 des automatischen Ankoppelns der Anschlusseinrichtung 9 an die Abgabeeinrichtung 12 mittels der Kopplungsvorrichtung 13 an. Diesem folgt der Schritt ENTWÄSSERN 37, in dem das Beladungsgut 8 mit Druckluft ausgeblasen und getrocknet werden. Nach einer vorgegebenen Dauer dieses Schritts 37 endet dieser Schritt, wonach der abschließende Schritt 38 des automatischen Abkoppelns der Anschlusseinrichtung 9 von der Abgabeeinrichtung 12 mittels der Kopplungsvorrichtung 13 erfolgt. Damit ist das Ende 39 des Aufbereitungsprozess 30 erreicht
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Anschließend kann der Benutzer die Tür des Reinigungs- und Desinfektionsautomaten 1 öffnen, und den Beladungsträger 4 anschließend aus dem Spülbehälter 2 herausverfahren. Schließlich kann der Benutzer das Beladungsgut 8 von den Verbindungsleitungen 11 bzw. der Anschlusseinrichtung 9 trennen und es dem Beladungsträger 4 entnehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reinigungs- und Desinfektionsautomat
- 2
- Spülbehälter
- 3
- Spülraum
- 4
- Beladungsträger
- 5
- Sprüheinrichtung
- 6
- Umwälzpumpe
- 7
- zweite Kreislaufleitung
- 8
- Beladungsgut, z.B. Hohlkörperinstrument
- 9
- Anschlusseinrichtung
- 10
- Ankopplungsstück
- 11
- Verbindungsleitung
- 12
- Abgabeeinrichtung
- 13
- Kopplungsvorrichtung
- 14
- Kopplungselement
- 15
- Seitenwand des Spülbehälters
- 16
- Andockflansch
- 17
- Anschlussstutzen
- 18
- Anschluss
- 19
- Pfeil
- 20
- Bereitstellungsmodul
- 21
- erster eingangsseitiger Anschluss
- 22
- zweiter eingangsseitiger Anschluss
- 23
- ausgangsseitiger Anschluss
- 24
- Versorgungsleitung
- 25
- erste Kreislaufleitung
- 26
- erster Kreislauf
- 27
- zweiter Kreislauf
- 30
- Aufbereitungsprozess
- 31
- Schritt (Start)
- 32
- Schritt (Ankoppeln)
- 33
- Schritt (SPÜLEN)
- 34
- Schritt (Abkoppeln)
- 35
- Schritt (Wartezeit)
- 36
- Schritt (Ankoppeln)
- 37
- Schritt (ENTWÄSSERN)
- 38
- Schritt (Abkoppeln)
- 39
- Schritt (ENDE)